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katteker

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Schweden vermeldet übrigens soeben 170 neue Todesopfer, womöglich spielen hierbei noch Nachmeldungen eine Rolle, aber der Trend ist hier unverkennbar. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands würde dies 1400 gemeldeten Todesfällen am Tag entsprechen!
Etwas abgebremst wird die dortige Entwicklung sicherlich noch durch die extrem geringe Bevölkerungsdichte, die für eine verhältnismäßig geringe Ausbreitung in den peripheren Gegenden sorgt. In Stochkholm (unter 1.Mio Einwohner) gibt es aber bereits jetzt über 700 Todesfälle. Insgesamt liegt die Sterberate deutlich über der der USA und mehr als  6x so hoch wie im Nachbarland Norwegen, dass eine strikte Eindämmungsstrategie fährt.
Ggf. wird man mit einem großem zeitlichen Abstand andere Bewertungskriterien anwenden, aktuell zeichnet sich aber ein katastophaler Verlauf dieses Experiments ab
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PhillySGE schrieb:

Naja, er schildert seine Obduktionsergenisse und widerlegt halt, das nicht jeder an Corona gestorben ist.

Also ist doch jeder an Corona gestorben?
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PhillySGE schrieb:

Naja, er schildert seine Obduktionsergenisse und widerlegt halt, das nicht jeder an Corona gestorben ist.


Möglicherweise sind dann 20% der Patienten nicht ursächlich an Corona gestorben. Auf der anderen Seite steht dann eine Dunkelziffer von nicht erkannten/getesteten Coronatoten. Welche anderen politischen Konsequenzen soll man also nun daraus ziehen, wenn es nach Ostern statt der registrierten 3469 Todesfälle nun vielleicht 3102 Todesfälle gibt? Sollte man auf der Grundlage mehr Kontake zulassen?
Seine Aussagen bzgl. der Vorerkrankungen und des Alters wirken auf mich recht zynisch. Davon abgesehen, dass sein Ansatz das Alter der Todesopfer mit der durschnittlichen Lebenserwartung in Beziehung zu setzen methodischer Unsinn ist, stellt sich mir auch die Frage, wieviele Menschen denn nun als vorerkrankt gelten? Die 7 Millionen Diabetiker? Die 12 Millionen Raucher? Die 4 Millionen adipösen? Die 6,8 Millionen COPD-Erkankten? Die 1,5 Millionen Herz-Kreis-Erkrankten?  Wird die Krankheit dadurch gesellschaftlich harmloser und irrelevanter, wenn die Sterbewahrscheinlichkeit nicht gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt ist?

Bzgl. der nicht vorgesehenen Obduktionen kann ich nur Vermutungen anstellen. Mir stellt sich hierbei die Frage, ob eine generelle Obduktionspflicht überhaupt umsetzbar wäre? Welche Kapazitäten haben die Pathologien? Müssen dann Leichen quer durchs Land transportiert werden, weil ländliche Krankenhäuser dies nicht übernehmen können? Hatte dies bei den Planungen und Überlegungen des RKI vielleicht einfach keine Priorität, wenn man ggf. sogar damit rechnen musste, dass es Schwierigkeiten geben könnte, die Todesopfer überhaupt zeitnah zu bestatten, wie wir es in vielen anderen Staaten sehen? Für die Erforschung der Krankheit sind Obduktionen sicherlich hilfreich, aber hierzu dürfte es doch wohl kaum erforderlich sein, jedes einzelne Todesopfer zu odduzieren, zumal es sicherlich schon Erkenntnisse aus anderen Staaten gibt.

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katteker schrieb:

Auch wenn natürlich jede wirtschaftliche Existenz wichtig ist, könnte ich mir vorstellen, dass selbst Lockerungen im Handel und später (eingeschränkt) im Gastgewerbe nicht die positiven Effekte haben würden, die sich viele wünschen


Naja. Wirtschaftlich macht das Gastgewerbe vermutlich weniger aus als so manche Industrie, die derzeit unter fehlenden Lieferketten etc. leidet. Aber es hängen halt unzählige Jobs dran.
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SGE_Werner schrieb:

Naja. Wirtschaftlich macht das Gastgewerbe vermutlich weniger aus als so manche Industrie, die derzeit unter fehlenden Lieferketten etc. leidet. Aber es hängen halt unzählige Jobs dran.



       


Definitiv ist das der Fall. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die politischen Entscheidungen über Einschränkungen einen nicht so hohen Effekt auf die mittelfristige- langfristige volkswirtschaftliche Entwicklung haben, überschätzt werden.
Gerade im Gastgewerbe ist eine hohe Fluktuation ja nicht ungewöhnlich und ich bezweifel, dass wir, wenn sich die Verhältnisse wieder normalisiert haben, dauerhaft ein deutlich geringeres gastronomisches Angebot und somit deutlich weniger Arbeitsplätze in diesem Bereich haben werden. Das setzt natürlich voraus, dass die betroffenen Personen jetzt unterstützt oder ggf. später auch Existenzgründer gefördert werden müssen. Andere Wirtschaftsbereiche sehe ich dort langfristig, unabhängig davon wie schnell der "Lockdown" nun gelockert wird, vor ganz anderen Problemen mit wesentlich weitreichenderen Folgen.  
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Die derzeitige Diskussionskultur bereitet mir ehrlich gesagt ziemliche Bauchschmerzen. Ich kann nur hoffen, dass die Kommentare die man in den sozialen Medien und unter Zeitungsartikeln findet nicht im Ansatz repräsentativ sind.

Sicherlich ist es gut und sinnvoll, dass es auch einen kontroversen Diskurs unter Experten gibt und den Ansatz von Prof.Streeck andersgelagerte Studien durchzuführen ist sicherlich begrüßenswert. Die Art der Veröffentlichung halte ich aber für unseriös und sogar gefährlich. Meiner Meinung ist finde ich es auch medial sehr fragwürdig, wenn sich jemand völlig verkürzt und unterhinterfragt in Sendungen bei Lanz präsentieren kann. Warum ermöglicht man nicht einen Diskurs mit einem weiteren "Experten" im Studio oder lässt das Interview von einem, zumindest naturwissentlich qualifizierten Wissenschaftsjournalisten führen, der auch dazu in der Lage ist die Ergebnisse einzuordnen? Mir fehlt ehrlich gesagt auch das Fachwissen um mich hier eindeutig zu positionieren aber vertrauenswürdiger wirkt auf mich in jedem Fall jemand, der vorsichtigere und relativierende Aussagen trifft,sich auch eigene Fehler eingesteht und sich aus verkürzenden Medienformaten zurückzieht als jemand der diese Bühne offensichtlich nutzt und sich dafür mittweile ein entsprechendes Netzwerk geschaffen hat.
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Kennt jemand von euch schon seriöse Schätzungen oder gar Studien, in denen thematisiert wird, welche wirtschaftlichen Effekte überhaupt mit einer Lockerung der Einschränkungen in Deutschland einhergehen würden?
Auch wenn natürlich jede wirtschaftliche Existenz wichtig ist, könnte ich mir vorstellen, dass selbst Lockerungen im Handel und später (eingeschränkt) im Gastgewerbe nicht die positiven Effekte haben würden, die sich viele wünschen. Der Großteil der Wertschöpfung erfolgt ja vermutlich ohnehin in Wirtschaftsbereichen, die gar nicht primär unter den derzeitigen Einschränkungen in Deutschland, sondern unter der weltwirtschaftlichen Lage (Zusammenbruch von Absatzmärkten, Unterbrechung von Lieferketten etc.) leiden.
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SGE_Werner schrieb:

Na, zumindest die, die irgendwie dieses Jahr ihre Schule abschließen sollen, möchten schon gerne vermutlich im September mit Ausbildung etc. anfangen. Aber da geht es weniger um ein großes Interesse der Wirtschaft, sondern eher darum, nicht hunderttausenden jungen Leute noch unnötig Steine in den Weg zu legen.


Sicherlich. Andererseits:

Ich habe 9 Jahre auf dem Gymnasium verbracht, anschließend gab es mal eben 16 Monate Zivildienst.
Heute peitscht man die Kids in 8 Jahren zum Abi, Zivi oder Wehrdienst Fehlanzeige.

Jetzt kommt so ein Virus daher und schiebt wieder alles ein bisschen in die Mitte zwischen diesen beiden Polen.
Wäre das jetzt eine Katastrophe?
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WuerzburgerAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Na, zumindest die, die irgendwie dieses Jahr ihre Schule abschließen sollen, möchten schon gerne vermutlich im September mit Ausbildung etc. anfangen. Aber da geht es weniger um ein großes Interesse der Wirtschaft, sondern eher darum, nicht hunderttausenden jungen Leute noch unnötig Steine in den Weg zu legen.


Sicherlich. Andererseits:

Ich habe 9 Jahre auf dem Gymnasium verbracht, anschließend gab es mal eben 16 Monate Zivildienst.
Heute peitscht man die Kids in 8 Jahren zum Abi, Zivi oder Wehrdienst Fehlanzeige.

Jetzt kommt so ein Virus daher und schiebt wieder alles ein bisschen in die Mitte zwischen diesen beiden Polen.
Wäre das jetzt eine Katastrophe?


Du meinst, dass man die Schulzeit einfach coronabedingt verlängern könnte? Auch wenn die Umstellung auf 9 Jahre mittlerweile in den meisten Bundesländern wieder erfolgt ist, würde der reine "Zeitverlust" sicherlich nicht das größte Problem darstellen. Es hängt aber ein "Rattenschwanz" an anderen Problemen daran, die derzeit ohnehin bestehen:fehlende Räume in den Schulen, fehlende Lehrer, fehlende Auszubildende z.B. auch für die "systemrelevanten" Berufe...
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Warum bekommt man im Jahr 2020 nicht hin online zu unterrichten? Selbst meine Tochter mit 5 weiß genau wie ein Tablet funktioniert. Die Lösung wäre so einfach...
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D
planscher08 schrieb:

Warum bekommt man im Jahr 2020 nicht hin online zu unterrichten? Selbst meine Tochter mit 5 weiß genau wie ein Tablet funktioniert. Die Lösung wäre so einfach...


Das findet ja zum Teil statt und funktioniert auch mit Einschränkungen. Es gibt aber doch einige Hürden:
1. fehlende technische Austattung: Die erforderlichen Geräte werden den Schülerinnen und Schüler nicht von der Schule zur Verfügung gestellt und nicht alle Familien haben die Möglichkeiten, diese Austattung elternfinanziert zur Verfügung zu stellen.
2. Fehlende Software. Viele gängige Apps, Konferenztools etc. dürfen aufgrund der DVSGO nicht genutzt werden.
3. Fehlende Qualifikation der Lehrkräfte. Wobei ich hier überrascht bin, dass dies nur einen kleinen (überwiegend älterer) Lehrer betrifft. Grundsätzlich decken die verfügbaren Fortbildungskapazitäten nicht im Ansatz den Bedarf.
4. Der fehlende direkte Kontakt lässt sich nicht 1:1 durch online-tools ersetzen
5. Der "Schulraum" erfüllt gerade für Kinder aus sozialschwachen Familien noch eine ganz andere Funktion und gibt trotz vieler Probleme häufig mehr Sicherheit, Struktur und Ruhe als das häusliche Umfeld.
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In Hessen beginnen an den Gymnasien nach den Osterferien schon bald die Präsentationsprüfungen und die mündlichen Prüfungen, das hätte auf jeden Fall Vorrang. Hier fällt auch schon in normalen Zeiten Unterricht aus. Ebenso beginnen die Abschlussprüfungen der übrigen Schulformen. Ich sehe das nicht, es sei denn, die Zahlen gingen massiv zurück.
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Ich kann jetzt nicht spezifisch auf das hessische Prüfungsverfahren für das Abitur eingehen, sehe aber aus meiner Erfahrung keine unüberwindbaren Hürden für die Abschlussprüfungen, insbesondere wenn diese nicht parallel zu einem regulären Schulbetrieb stattfinden müssen, wovon im Moment ja nicht auszugehen ist. Durch die große Raum- und Personalverfügbarkeit könnte man die Prüfungen "sicher" durchführen. Ich kann hier exemplarisch nur die Situation meiner Schule schildern: Es finden an einem Tag nur Prüfungen in einem Unterrichtsfach statt, so dass sich die schriftlichen Prüfungstermine über ca. 14 Prüfungstage erstrecken. Daher sind an einem Prüfungstag i.d.R. max. 25 Schüler anwesend. Für diese stehen dann ca. 45 Räume und 80 Lehrkräfte zur Beaufsichtigung zur Verfügung. Bei den mündlichen Prüfungen besteht ohnehin kein Kontakt zwischen den Schülern. Das ganze erforderlich sicherlich einen größeren Aufwand, aber sollte in Anbetracht der vorhandenen Kapizitäten das geringste Problem darstellen.
Fraglicher und schwieriger ist sicherlich die Frage, wie der reguläre Unterricht wieder anlaufen könnte.  
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Hi, fliegt noch jemand am Donnerstag um 13:15 ab Eindhoven?
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Match: UEFA Europa League play-off round second-leg match between Eintracht Frankfurt and Racing Club de Strasbourg (3:0), played on 29 August in Germany

Charges against Eintracht Frankfurt:
- Throwing of objects - Art. 16 (2) (b) (b) of the UEFA Disciplinary Regulations
- Rough play/Insulting - player Ante Rebić - Art. 15 (1) (a) (ii) and (d) DR
- Abusive language at a match official - team official Bruno Hübner - Art. 15 (1) (b) DR
- Improper conduct of the team - Art. 15 (4) DR
- Stairways blocked – Art. 38 of the UEFA Safety & Security Regulations

Decision:
The Control, Ethics and Disciplinary Body has decided:
- to fine Eintracht Frankfurt €20,000 and to order the partial closure of the Eintracht Frankfurt stadium (i.e. its sector 4c) during the next (1) UEFA competition match in which the German club would play as the host club, for the throwing of objects;
- to fine Eintracht Frankfurt €24,000 for the blocking of stairways;
- to suspend the Eintracht Frankfurt player Ante Rebić for five (5) UEFA competition matches for which he would be otherwise eligible, for serious rough play and insulting a match official;
- to suspend the Eintracht Frankfurt official Bruno Hübner for two (2) UEFA competition matches for which he would be otherwise participate, for abusive language at a match official;
- to warn Eintracht Frankfurt for the improper conduct of the team.
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Das bezieht sich ja lediglich auf das Rückspiel in Frankfurt. Ist dort ggf. noch mit einem gesonderten Urteil für die "Vorfälle" in Straßburg zu rechnen oder ist damit die Sperre in Portugal eurer Meinung nach vom Tisch?
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Gibt es richtiges Bier ?