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katteker

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Okay das wusste ich nicht. So verschwörerisch war das Interview aber beim besten Willen nicht. Sogar in vielen Dingen sehr plausibel. Erkenne da nichts was so reißerisch und verschwörerisch ist.
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planscher08 schrieb:

Okay das wusste ich nicht. So verschwörerisch war das Interview aber beim besten Willen nicht. Sogar in vielen Dingen sehr plausibel. Erkenne da nichts was so reißerisch und verschwörerisch ist.


Und genau so soll ja das Ziel erreicht werden. In Krisenzeiten sucht man nach verständlicherweise auch nach einfachen Antworten und bestenfalls sogar nach einem Schuldigen. Das ist natürlich eine große Chance für wie Kenfm, Elsässer, *******, Rt-News,Compact etc. Wenn man es nun schafft, neue Anhänger von "alternativen Medien" zu finden, die sich von den bösen "Systemmedien", der "gleichgeschalteten Politik" etc. abwenden hat man sein Ziel erreicht. Die entsprechenden Portale liefern dann praktischerweise auch gleich noch die "Wahrheit" über die Flüchtlingskrise, den Klimawandel, Amerika, Israel und vielleicht ja sogar den Holocaust.
Was Bhakdi dazu geritten hat, sich vor so einen Karren spannen zu lassen weiß ich nicht. Ich habe da einige vage Vermutungen, aber es wäre wirklich unseriös, sie hier zu thematisieren.
Übrigens hat die AfD jetzt ja auch ihre Strategie gefunden und ich befürchte, dass sie aus dieser Krise ebenfalls wieder gestärkt hervorgehen wird.
https://www.faz.net/2.1652/wie-die-afd-gegen-die-corona-bekaempfung-stimmung-macht-16744258.html
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"Ich habe ein Video mit Prof. Sucharit Bhakdi gesehen."

Wer mal bisschen Zeit und Langeweile hat. Hat mir auf jeden Fall geholfen etwas zu beruhigen. Es kommen ja täglich eine Horrormeldung nach der anderen.

[edit // skyeagle // Link entfernt]
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Wenn hier jetzt KenFM-Videos verbreitet werden, trägt das bei mir definitiv nicht zur Beruhigung bei.
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katteker schrieb:

Ich persönlich kann die Empörung über eine freiwillige dezentrale App sowie die Tragenpflicht von Mundschutz im ÖPNV und in Geschäften, die große Teile der Bevölkerung vielleicht 1 Stunde in der Woche betrifft, ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen.


Mich trifft es leider ca. 10-12 Stunden jede Woche. Ich freue mich schon auf morgen. Habe mich zwar die letzte Woche jeden Tag mehr rangetastet mit dem Schal vor dem Mund (erst eine halbe Zugfahrt, dann eine volle Zugfahrt, dann anderthalb Zugfahrten, dann anderthalb Zugfahrten und eine Busfahrt und am Freitag zwei Zugfahrten und anderthalb Busfahrten) , aber gewöhnungsbedürftig bleibt es.

Ach, noch was positives zum Abschluss der Woche. Wir hatten heute erstmals wieder unter 100 gemeldete Todesfälle. Gut, war Sonntag, aber es ist der niedrigste Wert seit 4 Wochen.
Insgesamt gab es diese Woche 1.336 neue Todesfälle hierzulande (letzte Woche 1.627) und 12.006 Neu-Infektionen (letzte Woche 17.897). Die Reproduktionsrate laut risklayer-Rechnung ist wieder auf 0,76 gefallen. Mal schauen, ob auch das RKI Anfang der Woche wieder auf 0,8 runter geht, wie ich prognostiziert habe.

Ach ja. Nur ein Land in Nord- und Mitteleuropa hatte heute noch eine Reproduktionsrate über 1 (wenn auch knapp)

Schweden.
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SGE_Werner schrieb:

Mich trifft es leider ca. 10-12 Stunden jede Woche. Ich freue mich schon auf morgen. Habe mich zwar die letzte Woche jeden Tag mehr rangetastet mit dem Schal vor dem Mund (erst eine halbe Zugfahrt, dann eine volle Zugfahrt, dann anderthalb Zugfahrten, dann anderthalb Zugfahrten und eine Busfahrt und am Freitag zwei Zugfahrten und anderthalb Busfahrten) , aber gewöhnungsbedürftig bleibt es.


Das ist sicherlich problematischer und in Fällen in denen man im Extremfall sogar seinen kompletten Berufstag mit Mundschutz verbringen muss, kann ich den Unmut natürlich verstehen. Lehnst du die Tragepflicht ab?  Ich habe derzeit den Eindruck, dass sich gerade die Leute besonders drastisch darüber empören, die davon wirklich kaum betroffen sind. Gefühlt ist es für mich derzeit auch so, dass diejenigen die am radikalsten Sturm gegen wirtschaftliche Einschränkungen laufen auch gar nicht unbedingt die sind, die am existentiellsten davon betroffen sind.
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Die ersten Maßnahmen, die getroffen wurden, waren wenn man auf die Zahlen und Entwicklungen der Nachbarländer blickt insgesamt wirklich erfolgreich und werden auch international entsprechend eingeschätzt.

Die jetztige Situation empfinde ich aber als wesentlich schwieriger und ich befürchte, dass man für diesen "Zwischenweg" keine Lösungen finden kann, die in einem breiten Konsens ablaufen können. Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, an dem es um gefühlt unendliche Einzelfallentscheidungen geht, die zwangsläufig Kuriositäten, Fehler und Ungerechtigkeiten mit sich bringen. Die aktuelle Debatte dreht sich nun schwerpunktmäßig leider darum. Das führt gefühlt dazu, dass große Teile der Bevölkerung damit überfordert sind und es birgt das schon jetzt spürbare Risiko, dass nun alle Maßnahmen komplett abgelehnt werden und auch wirre Verschwörungstheorien zunehmen. Hier sehe ich durchaus auch parallelen zur Flüchlingsdebatte, wo man auch keinen Konsens mit einem Mittelweg zwischen völlig offenen Grenzen und radikaler Abschottung findet und es so immer zu einer stärkeren Spaltung kam.
Ich persönlich kann die Empörung über eine freiwillige dezentrale App sowie die Tragenpflicht von Mundschutz im ÖPNV und in Geschäften, die große Teile der Bevölkerung vielleicht 1 Stunde in der Woche betrifft, ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen.
Anders sieht es bei Freizeitaktivitäten aus. Natürlich kann man den Golfspieler verstehen, der nicht einsieht, weswegen er seinem Sport nicht nachgehen kann, aber sollte man jetzt wirklich erwarten können, dass man ein detailliertes Freizeitkonzept erstellt, mit dem der Großteil zufriedenzustellen ist? Tennis wäre dann vermutlich erlaubt, wenn jeder Spieler zum Aufschlag nur bestimmte Bälle anfasst, Tennisdoppel wäre verboten, Tischtennis draußen erlaubt aber in der Halle verboten ...das wird der reine Wahnsinn. Vielleicht sollte man hier in Kauf nehmen, dass es in diesen Bereichen noch einige Zeiten Einschränkungen gibt auch wenn sie ungerecht sind.
Für die Gastronomie bin ich etwas optimistischer, dass man einen Weg finden kann. Aber auch hier lauern unendlich viele Fallstricke. Verbietet man gezapfe Getränke und Buffets und erlaubt nur Tische im Außenbereich? Was ist dann mit Eiswürfeln im Getränk, überdachten Außenflächen etc. Der Spott über solche Regelungen wäre enorm, aber was ist die Alternative? Eine längere generelle Schließung oder eine Öffnung ohne Auflagen?
Für die Kita-Thematik, die ich für wesentlich wichtiger halte, sehe ich ehrlich gesagt überhaupt keinen Weg, wie man die Familien im Einklang mit dem Infiktionsschutz entlasten kann.
Man wird bei diesen Einzelfallentscheidungen schlichtweg keinen Weg finden können, an dem sich keine massive Kritik entläd. Vielfach ist sie berechtigt, häufig aber auch einfach nur destruktiv und stammt dabei insb. aus dem Lager, dass grundsätzlich alles zerreißt, Verschwörungstheorien nachrennt und nun die Chance sieht, breitere Teile der Gesellschaft auf die eigene Seite zu ziehen.
Kurzum ich finde viele (nicht alle) Wünsche nach Lockerungen sehr verständlich, da sie zum einen existentiell sind oder die Folgeschäden unter Umständen tatsächlich sogar höher sein könnten, als das Risiko durch ggf. wieder ansteigende Infektionszahlen.
Konsequenter ginge es wohl nur mit durchgehenden rigiden Einschränkungen, im Extremfall sogar solchen, wie wir sie in Frankreich,Italien oder Spanien haben oder durch eine völige und bedingungslose Öffnung. Beides lehne ich ab, und befürchte, dass wir nun mit diesem gefühlten Chaos leben müssen und hoffe, dass die generelle Akzeptanz, trotz aller berichtigter Kritik an vielen falschen Enscheidung, bestehen bleibt, eben weil die genannten Alternativen dazu noch schlechter wären.
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https://www.tagesspiegel.de/wissen/raetsel-um-herkunft-des-coronavirus-stammt-das-virus-aus-dem-marderhund/25775352.html
Es überrascht mich nicht, dass vermutlich die Fellkragenjackenträger für alles verantwortlich sind! Ich hoffe, dass es ihnen nun an den Kragen geht ...
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katteker schrieb:

Selbst dort kann man nämlich erkennen, dass der Anteil der älteren intensivmedizinisch behandelten Covid-Patienten bedeutend höher ist, als in Schweden

Falsch! Der Anteil des roten Balkens bei 85+ im Vergleich zur Summe aller roten Balken beträgt auch hier nur knapp 5-7%.
Von bedeutend höher kann also keine Rede sein.

Wie auch immer. Entweder kannst oder willst du es nicht verstehen. Ich weis es nicht.

Du kannst dir - völlig egal welches Land raussuchen - der Anteil an Alten über 70 oder 80 Jahre auf Intensivstationen ist überall gleich niedrig.

Hier dasselbe nochmal für Italien (oben auf das Diagramm Symbol klicken):

https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2764365


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drlove29 schrieb:

Falsch! Der Anteil des roten Balkens bei 85+ im Vergleich zur Summe aller roten Balken beträgt auch hier nur knapp 5-7%.
Von bedeutend höher kann also keine Rede sein.


Damit ist der Anteil der über 85jährigen Covid-Intensivpatienten in den USA etwa doppelt so hoch, wie der Anteil der über 80jährigen Intensivpatienten in Schweden.
Das die Unterschiede noch wesentlich extremer ausfallen würde, wenn man Personengruppen gleichen Alters vergleicht sollte auch dir verständlich sein.

drlove29 schrieb:

Hier dasselbe nochmal für Italien (oben auf das Diagramm Symbol klicken):

https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2764365


Dir ist nicht entgangen, was in italienischen Krankenhäusern los war? Wenn du darauf verweist, dass Italien ähnlich wenige alte Personen auf den Intensivstationen aufnimmt, bestätigt das genau das, was Ärzte in Schweden sagen und du hier so vehement abstreiten willst.

Fassen wir also zusammen: Ärzte in Schweden führen an, dass auf schwedischen Intensivstationen schon jetzt "priorisiert" wird und ältere Covid-Patienten dort fast nicht mehr behandelt werden. Die Zahlen stützen das, da die Alten zwar einen extrem hohen Anteil der schweren Verläufe ausmachen (62% der Todesfälle) aber auf den Intensivstationen praktisch nicht zu finden sind (3%).
Du unterstellst den Ärzten "Fake-News" und verteidigst den schwedischen Weg, indem du ausgerechnet auf vergleichbare Zahlen aus Krankenhäusern in der menschenverachtenden Diktatur China und Italien, wo es eben zur Triage kam,  verweist .
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katteker schrieb:


Der allgemeine Anteil an der Bevölkerung oder der allg. Anteil der Infizierten ist hier aber nicht die relevante Zahl, wenn es um die lebensbedrohlich Covid-Erkankten geht. Das hier der Anteil der Älteren deutlich überrepräsentiert ist, sollte dir nicht entgangen sein.
In Schweden waren über 62% der Toten über 80 Jahre alt,, wohingegen nur ca. 3% der Covid-Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt wurden über 80 Jahre alt waren.

Ok ,letzter Versuch es dir zu erklären:

Es liegen einfach um ein Vielfaches mehr an jungen Patienten im Krankenhaus als alte. Von den jüngeren überleben aber wesentlich mehr, während die älteren fast alle sterben und zu einem Großteil gar nicht auf ein ICU Bett kommen (weil sie im Altersheim sterben zb)

Hier nochmal eine Grafik um es dir zu verdeutlichen, Anzahl der Hospitationen (orange) und der Beatmung (rot) bei den jüngeren um ein Vielfaches höher, Tote (lila) aber bei den >80 jährigen am höchsten.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-8129633/amp/Being-young-WONT-spare-coronavirus-CDC-study-warns.html

Oder auch hier für einen Datensatz aus China, von knapp 3.600 Hospitierten waren lediglich 76 über 80 Jahre (2%)

https://www.thelancet.com/action/showFullTableHTML?isHtml=true&tableId=tbl3&pii=S1473-3099%2820%2930243-7





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drlove29 schrieb:

während die älteren fast alle sterben und zu einem Großteil gar nicht auf ein ICU Bett kommen (weil sie im Altersheim sterben zb)



Danke, dass du es nun eingesehen und zugegebenhaben hast. Die Zahlen bestätigen also das, was Ärzte in Schweden sagen, nämlich dass man ältere Erkrankte faktisch nicht mehr intensivmedizinisch behandelt. Natürlich gibt es auch einen nicht unerheblichen Teil, der aufgrund des allg. Gesundheitszustands nicht mehr intensivmed. behandelt werden muss, aber das extreme Ungleichverhältnis von 1364 Toten und 50 Behandelten ist schon sehr augenscheinlich.

drlove29 schrieb:

Hier nochmal eine Grafik um es dir zu verdeutlichen, Anzahl der Hospitationen (orange) und der Beatmung (rot) bei den jüngeren um ein Vielfaches höher, Tote (lila) aber bei den >80 jährigen am höchsten.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-8129633/amp/Being-young-WONT-spare-coronavirus-CDC-study-warns.html



Das ist wirklich kurios. Ich führe an, warum die Daten zum Vergleich nicht wirklich geeignet sind (zu alt, andere Klassifizierung) und anstatt darauf einzugehen, verlinkst du sie einfach ein zweites Mal. Die die Diagramme hier farblich etwas anders dargestellt sind, ändert übrigens nichts an der unpassenden Datengrundlage. Aber wenn es schon alles ist, was du diesbezüglich findest, solltest du schon mal genauer darauf gucken. Selbst dort kann man nämlich erkennen, dass der Anteil der älteren intensivmedizinisch behandelten Covid-Patienten bedeutend höher ist, als in Schweden

drlove29 schrieb:

Oder auch hier für einen Datensatz aus China, von knapp 3.600 Hospitierten waren lediglich 76 über 80 Jahre (2%)

https://www.thelancet.com/action/showFullTableHTML?isHtml=true&tableId=tbl3&pii=S1473-3099%2820%2930243-7


Danke für die Zahlen. Ich finde es erschreckend, dass ein hoch entwickelter, sozialstaatlicher und demokratischer europäischer Staat in der Covid-Krise nun vergleichbar verfährt, wie ein menschenverachtende Diktatur China, die ebenfalls "lebensunwerterem" Leben eine intensivmedizinische Behandlung verweigert.
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reggaetyp schrieb:

Zur Situation in Schweden hätte ich da auch noch was. Bin da aber aus zwei Gründen kritisch (im Gegensatz zu manchem hier, der einfach kommentarlos zwei Wochen alte Links postet):

1. Es ist schon ein paar Tage alt
2. Das ist ein reiner O-Ton Bericht eines dort lebenden Österreichers ohne Doku oder Report

Pluspunkt: Der Falter ist kein Magazin, dass mir bisher durch ungenaue Recherche auffiel.

Macht das beste draus: https://www.falter.at/zeitung/20200421/stockholm-ist-anders


In dem Artikel wird von einer verdoppelten Gesamtsterblichkeit berichtet. Natürlich ist es gewagt sofort Corona zu rufen. Aber es liegt nahe.
Weiter : Die dänische Seite zeigt ebenfalls bei einigen Ländern eine erhöhte Gesamtsterblichkeit.
Das ist wieder das , was ich das Fachpersonal gerne  fragen würde :Ist das nicht eine
Zahl , die beste Aussagen liefert ? Man muss nicht mehr über Ursachen des Todes diskutieren ( wegen / mit Corona ) und kann einfach vergleichen.
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newfromgg schrieb:

Das ist wieder das , was ich das Fachpersonal gerne  fragen würde :Ist das nicht eine
Zahl , die beste Aussagen liefert ? Man muss nicht mehr über Ursachen des Todes diskutieren ( wegen / mit Corona ) und kann einfach vergleichen.

Das ist sicherlich ein interessanter Ansatz, ich könnte mir aber vorstellen, dass die Zahlen wahnsinnig schwierig zu erfassen sind.
Einerseits gibt es allg. Schwankungen bei der Gesamtsterblichkeit und andererseits wirken sich die besonderen Lebensverhältnisse auch stark darauf aus. Auf der einen Seite gibt es in diesem Zeitraum sicherlich weniger Todesopfer durch Verkehrsunfälle,Arbeitsunfälle,Freizeitunfälle und vermutlich auch weniger Todesfälle im Krankenhaus, da weniger Operationen durchgeführt werden, es zu weniger Todesopfern durch Krankenhauskeime kommt etc. Auf der anderen Seite könnte die Anzahl der Suizidfälle steigen oder es könnten mehr Menschen sterben, weil sie selbst bei akuten Symptomen den Weg ins Krankenhaus meiden. Ich würde tippen, dass wir derzeit weniger andere Todesfälle haben, als es ansonsten zu dieser Zeit der Fall ist. Das ist aber jetzt wirklich nur geschätzt. Vermutlich ist die Erfassung der Corona-Toten hier schlichtweg einfacher. Natürlich gibt es auch Tote "mit Corona", die aber nach den ersten Obduktionsergebnissen einen relativ geringen Anteil (bei den ersten Obduktionsergebnissen von Prof.Püschel waren es ca. 6% ) ausmachen und auf der anderen Seite werden wir auch eine nicht unerhebliche Dunkelziffer haben, so dass zumindest die Dimension ansatzweise stimmen dürfte.
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katteker schrieb:

Du führst jetzt ernsthaft eine extrem veraltete Statistik (Daten bis zum 16.03) des allgemein als vorbildlich geltenden amerikanischen Gesundheitswesens an, das zudem eine ganz andere Altersklassifizierung wählt, wodurch sich also kein Vergleich anstellen lässt?
Wodurch erklärst du dir denn die extreme Unterrepräsentanz der Patienten über 80 Jahren (ca. 3%) auf schwedischen Intensivstationen? Übrigens hatte ich geschrieben, dass dort i.d.R. keine Patienten über 80 behandelt werden, was durch die Zahlen bestätigt ist, während du es als "Fake News" abstempelst und dir Aussagen von Ärzten in Schweden als Quelle nicht ausreichen.
Du schreibst zudem, dass eine Triage-Situation vermieden werden soll und begrüßt trotzdem, dass Schweden kaum Maßnahmen ergreift um das Infektionsgeschehen einzudämmen ...
Gute Nacht!

Ändert sich denn die Verteilung einer statistischen repräsentativen Stichprobe, nur weil sie 4 Wochen alt ist? Was ist das denn für ein Unfug?

Ich bin jetzt auch ehrlich gesagt zu faul dir aktuellere Statistiken oder die anderer Länder rauszusuchen, die Verteilung der Altersstruktur der auf der Intensiv liegenden Patienten ist überall ähnlich, auch egal ob die Einteilung anders gewählt wurde.

Aber ich erkläre dir gerne noch, woran die Unterrepräsentanz der über 80-jährigen liegt: Es gibt einfach kaum Menschen über 80 Jahre, da die Lebenserwartung bei 80 liegt!
Nur ca. 5% der Bevölkerung, sowohl in Schweden als auch bei uns sind über 80.

Demnach infizieren sich logischerweise auch einfach viel mehr der jüngeren Generation. In Deutschland zb. sind knapp 140.000 der 155.000 Infizierten unter 80 Jahre (90%).

Dir auch gute Nacht!

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drlove29 schrieb:

katteker schrieb:

Du führst jetzt ernsthaft eine extrem veraltete Statistik (Daten bis zum 16.03) des allgemein als vorbildlich geltenden amerikanischen Gesundheitswesens an, das zudem eine ganz andere Altersklassifizierung wählt, wodurch sich also kein Vergleich anstellen lässt?
Wodurch erklärst du dir denn die extreme Unterrepräsentanz der Patienten über 80 Jahren (ca. 3%) auf schwedischen Intensivstationen? Übrigens hatte ich geschrieben, dass dort i.d.R. keine Patienten über 80 behandelt werden, was durch die Zahlen bestätigt ist, während du es als "Fake News" abstempelst und dir Aussagen von Ärzten in Schweden als Quelle nicht ausreichen.
Du schreibst zudem, dass eine Triage-Situation vermieden werden soll und begrüßt trotzdem, dass Schweden kaum Maßnahmen ergreift um das Infektionsgeschehen einzudämmen ...
Gute Nacht!

Ändert sich denn die Verteilung einer statistischen repräsentativen Stichprobe, nur weil sie 4 Wochen alt ist? Was ist das denn für ein Unfug?

Ich bin jetzt auch ehrlich gesagt zu faul dir aktuellere Statistiken oder die anderer Länder rauszusuchen, die Verteilung der Altersstruktur der auf der Intensiv liegenden Patienten ist überall ähnlich, auch egal ob die Einteilung anders gewählt wurde.

Aber ich erkläre dir gerne noch, woran die Unterrepräsentanz der über 80-jährigen liegt: Es gibt einfach kaum Menschen über 80 Jahre, da die Lebenserwartung bei 80 liegt!
Nur ca. 5% der Bevölkerung, sowohl in Schweden als auch bei uns sind über 80.

Demnach infizieren sich logischerweise auch einfach viel mehr der jüngeren Generation. In Deutschland zb. sind knapp 140.000 der 155.000 Infizierten unter 80 Jahre (90%).

Dir auch gute Nacht!

Der allgemeine Anteil an der Bevölkerung oder der allg. Anteil der Infizierten ist hier aber nicht die relevante Zahl, wenn es um die lebensbedrohlich Covid-Erkankten geht. Das hier der Anteil der Älteren deutlich überrepräsentiert ist, sollte dir nicht entgangen sein.
In Schweden waren über 62% der Toten über 80 Jahre alt, wohingegen nur ca. 3% der Covid-Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt wurden über 80 Jahre alt waren. Um mal absolute Zahlen gegenüberzustellen: 1364 Tote gegenüber 50 Intensivpatientien über 80.  Bei den Zahlen gibt es zugegebenermaßen kleine zeitliche Abweichungen/Ungenauigkeiten, die an dem Verhältnis aber nichts Wesentliches ändern.  Vielleicht ist ja jetzt der Groschen gefallen...

noch eine kleine nebensächliche Ergänzung zu meiner Kritik an deinen alten Zahlen. In vielen Staaten war zu Beginn der Pandemie  eher die jüngere Bevölkerung erkrankt, die durchschnittlich mehr soziale Kontakte (Reisen,große Feiern, Arbeitsplatz) aufweist. Erst später wurden die Infektionen verstärkt in die älteren Bevölkerungsgruppen getragen...
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katteker schrieb:

Dort kann man nämlich erkennen, dass im gesamten Land aktuell 50 Personen über 80 intensivmedizinisch betreut werden!  Ich könnte mir jetzt die Mühe machen, rauszusuchen wie hoch der Anteil in Ländern ist, die nicht darauf angewiesen sind, in ihrem Gesundheitssystem zu priorisieren.

Kein Problem, mach dir keine Mühe.
Hab ich für dich gemacht und ein Beispiel aus den USA gefunden. Die Verteilung ist die gleiche, kann da keinen signifikanten Unterschied feststellen:

https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6912e2.htm#F2_down

Wie gesagt, ich wäre vorsichtig mit solchen Behauptungen.
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drlove29 schrieb:

Kein Problem, mach dir keine Mühe.
Hab ich für dich gemacht und ein Beispiel aus den USA gefunden. Die Verteilung ist die gleiche, kann da keinen signifikanten Unterschied feststellen:

https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6912e2.htm#F2_down

Wie gesagt, ich wäre vorsichtig mit solchen Behauptungen.

Du führst jetzt ernsthaft eine extrem veraltete Statistik (Daten bis zum 16.03) des allgemein als vorbildlich geltenden amerikanischen Gesundheitswesens an, das zudem eine ganz andere Altersklassifizierung wählt, wodurch sich also kein Vergleich anstellen lässt?
Wodurch erklärst du dir denn die extreme Unterrepräsentanz der Patienten über 80 Jahren (ca. 3%) auf schwedischen Intensivstationen? Übrigens hatte ich geschrieben, dass dort i.d.R. keine Patienten über 80 behandelt werden, was durch die Zahlen bestätigt ist, während du es als "Fake News" abstempelst und dir Aussagen von Ärzten in Schweden als Quelle nicht ausreichen.
Du schreibst zudem, dass eine Triage-Situation vermieden werden soll und begrüßt trotzdem, dass Schweden kaum Maßnahmen ergreift um das Infektionsgeschehen einzudämmen ...
Gute Nacht!
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drlove29 schrieb:

Der Bericht bestätigt doch im Moment eher noch den Weg.
Da heißt es, das Gesundheitssystem sei aktuell noch nicht überlastet.

Ja, weil man über 80-jährige und über 70-jährige mit einer Vorerkrankung i.d.R. nicht mehr intensivmedizinisch behandeln lässt und Tierärzte nun mit Betäubungsmitteln aushelfen
. Befürwortest du das auch?
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katteker schrieb:

drlove29 schrieb:

Der Bericht bestätigt doch im Moment eher noch den Weg.
Da heißt es, das Gesundheitssystem sei aktuell noch nicht überlastet.

Ja, weil man über 80-jährige und über 70-jährige mit einer Vorerkrankung i.d.R. nicht mehr intensivmedizinisch behandeln lässt und Tierärzte nun mit Betäubungsmitteln aushelfen
. Befürwortest du das auch?


Übrigens herzlichen Dank für den Link, auf den in deiner "Twitterquelle" verwiesen wird. Du selber hast sie vermutlich gar nicht gelesen, oder? Dort kann man nämlich erkennen, dass im gesamten Land aktuell 50 Personen über 80 intensivmedizinisch betreut werden!  Ich könnte mir jetzt die Mühe machen, rauszusuchen wie hoch der Anteil in Ländern ist, die nicht darauf angewiesen sind, in ihrem Gesundheitssystem zu priorisieren.
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katteker schrieb:

80-jährige und über 70-jährige mit einer Vorerkrankung i.d.R. nicht mehr intensivmedizinisch behandeln lässt und Tierärzte nun mit Betäubungsmitteln aushelfen
. Befürwortest du das auch?

Also mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtig, das sind wohl „Fake-News“ die da seit ein paar Tagen verbreitet werden:

https://mobile.twitter.com/linalund/status/1253696121651843075?s=19


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drlove29 schrieb:

katteker schrieb:

80-jährige und über 70-jährige mit einer Vorerkrankung i.d.R. nicht mehr intensivmedizinisch behandeln lässt und Tierärzte nun mit Betäubungsmitteln aushelfen
. Befürwortest du das auch?

Also mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtig, das sind wohl „Fake-News“ die da seit ein paar Tagen verbreitet werden:

https://mobile.twitter.com/linalund/status/1253696121651843075?s=19



Meine "Behauptung" stammt von einer mit äußerst vertrauenswürdigen Person aus dem schwedischen Gesundheitswesen. Weswegen die mich belügen sollte, erschließt sich mir nicht. Ab 1:02 geht hier ein in Schweden arbeitender Oberarzt auch darauf ein, dass es dieses "Aussortieren" faktisch gibt https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-22-april-2020-100.html
So angreifbar, dass man es nun schwarz auf weiß mit einer exakten Altersangabe veröffentlicht, will man sich wohl nicht machen. Die Altersangaben der aktuell intensivmedizinsch behandelten Personen lassen sich aber auch finden. Ebenso die Aussage zum Propofolmangel, dass der Arzt dort ebenfalls anspricht.
Befürwortest du die Strategie also auch wenn man Menschenleben aussortiert?
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Der Bericht bestätigt doch im Moment eher noch den Weg.
Da heißt es, das Gesundheitssystem sei aktuell noch nicht überlastet.
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drlove29 schrieb:

Der Bericht bestätigt doch im Moment eher noch den Weg.
Da heißt es, das Gesundheitssystem sei aktuell noch nicht überlastet.

Ja, weil man über 80-jährige und über 70-jährige mit einer Vorerkrankung i.d.R. nicht mehr intensivmedizinisch behandeln lässt und Tierärzte nun mit Betäubungsmitteln aushelfen
. Befürwortest du das auch?
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Genau das ist der Punkt. Pflegeheime werden aktuell schon besonders geschützt und es ist mir schlicht nicht klar, was Menschen damit meinen, wenn sie sagen, dass man die ja noch mehr schützen kann und dafür die Einschränkungen für die jungen Leute runterfahren kann. Noch mehr Schutz wäre die völlige Isolation aller Beteiligten, also nicht nur der älteren Mitmenschen sondern auch Pfleger, Hausmeister, Reinigungspersonal, Zulieferer. Und das sind größtenteils eben nicht die Leute die man zur Risikogruppe zählt. Wie will jemand wie chickenshak denen sagen, dass sie nun bis auf weiteres nicht mehr am Gemeinschaftswesen teilnehmen dürfen? Geschweige denn wie man das praktisch umsetzen will. Insofern ist das ein schönes Schlagwort aber es verbirgt sich dahinter kein realistisch umsetzbares Konzept. Das wollte ich damit deutlich machen.

Apropos schwer geschlampt und Vertrauen in die Gesellschaft. Was da in Frankreich mehr und mehr ans Licht kommt, rüttelt dann doch ein wenig am Grundvertrauen in die sozialen Einrichtungen.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/coronavirus-frankreich-triage-altenheime-todesfaelle

Insbesondere wenn dann noch private Pflegekonzerne (was für ein Wort) dahinter stecken. Die im Artikel genannte Korian-Gruppe ist auch in Deutschland Nr. 1.
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Die Frage stelle ich mir ehrlich gesagt auch. Konsequenterweise ginge das wohl nur, indem man das ohnehin gebeutelte Pflegepersonal  unter streng bewachte Quarantäne setzt. Entweder bezieht man die Familien mit ein oder sie müssten von denen noch separiert werden. Gleichzeitig könnten alle anderen durch die Gegend juxen.
Wie nennt man es nochmal, wenn eine Gruppe von Menschen nur unter miserablen Bedingungen knechtet und außerhalb der Arbeit nicht mehr am Leben teilhaben darf, damit andere sich ein schönes Leben machen können ...
Zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert, aber der Begriff der Sklaverei drängt sich dabei schon auf.
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https://www.meinbezirk.at/niederoesterreich/c-politik/schweden-epidemie-geht-ohne-lockdown-zu-ende_a4042380#gallery=null

Weiß nicht ob das so stimmt, aber da scheint es laut Statistik nicht so ganz so dramatisch zu entwickeln.
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Die Zahlen und damit die Hauptaussage des Artikels stimmen tatsächlich nicht. Meiner Meinung nach, leicht überprüfbar, miese journalistische Arbeit. In dieser Woche gab es die mit Abstand höchstens Todesfallzahlen in Schweden, nämlich alleine von Montag- Freitag 613 Tote. Der ganze Artikel basiert darauf, dass an den Wochenenden und am Montag (die Zahlen werden dort immer gegen 14:00 veröffentlicht) immer kaum Todesfälle gemeldet werden.
Einen schönen Überblick bietet folgende Seite: https://www.aftonbladet.se/nyheter/a/y3rdeA/coronaviruset-har-ar-de-senaste-siffrorna
Dort kann man auch auf einen Blick erkennen, dass die Anzahl der Todesfälle dort Woche für Woche ansteigt und es immer einen extremen Rückgang am Wochenende gibt.
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Ich denke die Zahlen in Schweden sowie die aktuellen Entwicklungen sprechen für sich. Gerade die extrem hohen Todesfallzahlen in Stockholm (1023) machen deutlich, was so ein "Experiment" wohl in dichter besiedelten Staaten für Folgen hätte.
Da ich enge familiäre Beziehungen (auch zu Personen im medizinischen Bereich) zu dem Land habe, habe ich in der letzten Zeit noch weitere befremdliche Einzelheiten über den Umgang mit der Pandemie erfahren. Personen über 80 sowie Personen über 70 mit einer Vorerkrankung werden i.d.R. nicht mehr auf Intensivstationen behandelt. Offiziell gibt es zwar noch freie Intensivbetten im Land, aber kein Personal. Kürzlich hat man übrigens medienwirksam SAS-Flugbegleiterinnen in einem 3-Tages-Kurs umschulen lassen. Weiterhin mangelt es an Schläuchen für Beatmungsgeräte und an Narkosemitteln. Hier müssen die Patienten nun teilweise mit wesentlich nebenwirkungsreicheren Narkosemitteln vorlieb nehmen, die von Tierärzten zur Verfügung gestellt werden. Viele Wissenschaftler,Mediziner etc. sind völlig fassungslos über die aktuellen Zustände. Anders verhält es sich aber in der schwedischen Bevölkerung. Hier stören sich viele daran, dass man so scharf mit ihrem "Volksepidemiologen" Anders Tegnell ins Gericht geht. Selbst noch fitte 80jährige äußern, dass sie ja ein schönes Leben hatten und nun halt sterben müssten, wenn sie sich anstecken .....
Die Schulen haben übrigens z.T. auch auf homeschooling umgestellt, aber nicht aufgrund einer Anordnung, sondern schlichtweg deshalb weil der Krankenstand aktuell so extrem hoch ist.
Wie letzten Eindrücke sind sicherlich nicht zwangsläufig repräsentativ für das Land aber wirken auf mich schon sehr befremdlich.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-covid-19-tote-1.4884154

Da wird etwas näher drauf eingegangen was bei Obduktionen festgestellt wurde. Ein Trend ist wohl zu erkennen, dass es vermehrt das Herz bzw der Sauerstoffaustausch im Blut ist was viele Patienten zu Tode führt. Vielleicht führt zu neuen Erkenntnissen
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Übrigens ist auf der heutigen Pressekonferenz des RKI nochmal auf die Obduktionssituation eingegangen worden. Mittlerweile gibt es einen engeren Austausch mit der Gesellschaft für Pathologie und man hat großes Interesse an den Obduktionsergebnissen. Die Tatsache, dass das RKI hier zunächst keine flächendeckende Obduktion angeordnet hat, wurde unter anderem damit begründet, dass man bei der befürchteten Opferzahl nicht zu viele Ressourcen (insb. hinsichtlich der Schutzkleidung etc.) binden wollten und seine Prioritäten hier anders gesetzt hat. Wenn man sieht, dass viele Länder schon an ihre Kapazitätsgrenzen bei den Bestattungen und der "Aufbewahrung" der Leichen stoßen, klingt dies für mich durchaus plausibel und nachvollziehbar.

Zum Vergleich der Strategien bietet sich aktuell nochmal ein Blick auf die Zahlen der skandinavischen Länder an.
Todesfälle in Finnland: 141
Todesfälle in Norwegen: 182
Todesfälle in Dänemark: 370
Todesfälle in Schweden: 1765

Das Schweden noch nicht zu einem absoluten Hotspot in Europa geworden ist, dürfte wohl an der extrem geringen Bevölkerungsdichte liegen. Wie hier schon angemerkt wurde, lebt die ländliche Bevölkerung dort quasi dauerhaft in "Kontaktbeschränkung". Was das "liberale" Modell in dichter besiedelten Regionen zur Folge hat, erkennt man in Stockholm. Hier gibt es derzeit 1022 Todesfälle und damit deutlich mehr Todesfälle, als in Dänemark,Norwegen und Finnland insgesamt. Die Anzahl der Todesfälle ist zudem mehr als 10x so hoch wie in den beiden größten deutschen Städten (Berlin 97, Hamburg 91)
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katteker schrieb:

- Ikea öffnet das Ladengeschäft noch nicht,

Hat Ikea nicht auch knapp mehr als 800qm? Oder gibt es für Ikea eine besondere Bestimmung, weshalb die 800qm nicht gelten?
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Hier in Niedersachsen dürfen größere Geschäfte wohl Teile des Geschäfts (bis 800qm) öffnen. Insgesamt sind die Regelungen hier durch immer mehr Ausnahmen zunehmend unübersichtlich geworden und ich befürchte, dass dies zu immer mehr Unverständnis führt, obwohl die Intention ja die gleiche bleibt. Wenn man aber kurios anmutende Entscheidungen gänzlich verhindern möchte, blieben einem wohl leider keine Alternativen zu kompletten Schließung oder kompletten Öffnung, was meiner Meinung nach beides nicht erstrebenswert ist.
Ich hoffe einfach sehr, dass die Kunden nun gerade die Geschäfte unterstützen, die ein durchdachtes Konzept zum Infiktionschutz haben, befürchte aber leider das Gegenteil.
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Ich bin wirklich gespannt wie das "Öffnungsexperiment" mit der  Hoffnung auf freilliges verantwortungsbewusstes Handeln in den Geschäften funktioniert. Erste Eindrücke:
- Ikea öffnet das Ladengeschäft noch nicht, um mehr Zeit für ein geeignetes Konzept zu haben. Aktuell können aber Bestellungen im Internet getätigt werden, die man dann in einem festgelegten Zeitraum auf einer zugewiesenen Stellfläche kontaktlos entgegennehmen kann.
- der kleine inhabergeführte Schuhladen weist seine Kunden mit einem großen Schild im Eingangsbereich darauf hin, dort mit Abstand zu warten und bittet die Kunden dann einzeln hinein
- Thalia veranstaltet eine "Eröffnunsparty" mit Aktionen, Geschenken etc.
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Nach erstem Tagesschau-Verfolgen kann ich die jetzigen Lockerungen logisch nicht nachvollziehen.
Das ist für mich aufs erste Hinhören unausgerorene Flickschusterei.

Kleine Klitschen, wie z.B. der inhabergeführte Buchhandel, sollen öffnen, übersichtliche große Läden über 800 qm Ladenfläche bleiben geschlossen.
Und die Oma sollte man immer noch nicht auf der heimischen Terrasse treffen.

Das muss man mir bitte noch erklären.

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Misanthrop schrieb:

Nach erstem Tagesschau-Verfolgen kann ich die jetzigen Lockerungen logisch nicht nachvollziehen.
Das ist für mich aufs erste Hinhören unausgerorene Flickschusterei.

Kleine Klitschen, wie z.B. der inhabergeführte Buchhandel, sollen öffnen, übersichtliche große Läden über 800 qm Ladenfläche bleiben geschlossen.
Und die Oma sollte man immer noch nicht auf der heimischen Terrasse treffen.

Das muss man mir bitte noch erklären.


Die Frage hat sich mir zunächst auch gestellt. Auf der PK gab es aber auch eine nachvollziehbare Antwort darauf:

Man möchte einer Überfüllung der Innenstädte und des ÖPNV entgegenwirken, die durch eine zeitgleiche Öffnungen der Magneten (Kaufhäuser, Einkaufszentren) sicherlich begünstigt werden würde.

Zusätzlich könnte ich mir auch vorstellen, dass man den kleinen und somit häufiger inhabergeführten Geschäften entgegenkommen möchte, die sicherlich durchschnittlich noch existenzgefährdeter sind als die großen Filialisten.

Aus eigener Erfahrungen kann ich sagen, dass das Abstandsgebot derzeit in den kleinen Geschäften (Apotheken, Kiosken,Bäckereien) besser funktioniert als im großen Supermarkt. Hier warten die Kunden einfach draußen, wenn sie sehen, dass sich noch (mehrere) Kunden im kleinen Geschäft befinden.

Natürlich ist die exakte Größe recht willkürlich gewählt, aber wenn man solche Entscheidungen umgehen möchte, gäbe es wohl nur die Alternativen, praktisch alle Geschäften geschlossen zu lassen wie in Spanien oder Italien oder alles zu öffnen wie in Schweden. Meiner Meinung nach ist beides nicht erstrebenswert.

So wird man wohl mit scheinbar willkürlichen Entscheidungen leben müssen, die sicherlich im Einzelfall nicht immer gerecht sein können.