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SGE_Werner

74690

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Zumal es bei so vielen Mannschaften bestimmt viele mit gleicher Punktzahl geben wird und es dann tatsächlich auf jedes Tor ankommen kann/wird.

War bestimmt schon mal Thema, aber hier noch mal die Kriterien laut Wikipedia Beitrag:

Platzierungskriterien:
1. Punkte
2. Tordifferenz
3. geschossene Tore
4. Auswärtstore
5. Siege
6. Auswärtssiege
7. Gesamte Punkte der Gegner
8. Gesamttordifferenz der Gegner
9. geschossene Tore der Gegner
10. Strafpunkte durch Karten an Spieler und Mannschaftsoffizielle (Rot = 3 Pkt., Gelb = 1 Pkt, Gelb-Rot = 3 Pkt.)
11. UEFA-Koeffizient
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ramgni schrieb:


         Zumal es bei so vielen Mannschaften bestimmt viele mit gleicher Punktzahl geben wird und es dann tatsächlich auf jedes Tor ankommen kann/wird.


Korrekt. Ich habe mal die Tabelle der Bundesliga und 2. Bundesliga aus dem Vorjahr zusammengefügt aus Spaß

Nach 6 Spielen:

1 Leverkusen … 20:06 … 14 … 16
2 Stuttgart … 19:07 … 12 … 15
3 Bayern … 20:06 … 14 … 14
4 Dortmund … 12:06 … 6 … 14
5 RB Leipzig … 16:06 … 10 … 13
6 Düsseldorf … 13:04 … 9 … 13
7 Hamburg … 14:07 … 7 … 13
8 Hoffenheim … 13:09 … 4 … 12

9 Wolfsburg … 09:06 … 3 … 12
10 Holstein Kiel … 10:11 … -1 … 12
11 Hannover … 16:07 … 9 … 11
12 Magdeburg … 16:12 … 4 … 11
13 St. Pauli … 08:03 … 5 … 10
14 K'lautern … 10:10 … 0 … 10
15 Freiburg … 07:10 … -3 … 10
16 Rostock … 08:09 … -1 … 9
17 Karlsruhe … 09:09 … 0 … 8
18 Wehen … 06:06 … 0 … 8
19 Nürnberg … 09:11 … -2 … 8
20 Schalke … 11:12 … -1 … 7
21 Frankfurt … 04:05 … -1 … 7
22 Heidenheim … 10:13 … -3 … 7
23 Elversberg … 08:13 … -5 … 7
24 Paderborn … 07:12 … -5 … 7

25 Hertha BSC … 12:11 … 1 … 6
26 Union Berlin … 09:10 … -2 … 6
27 Bremen … 10:14 … -4 … 6
28 M'gladbach … 11:14 … -3 … 5
29 Fürth … 08:11 … -3 … 5
30 Augsburg … 09:15 … -6 … 5
31 Braunschweig … 03:09 … -6 … 4
32 Darmstadt … 10:18 … -8 … 4
33 VfL Bochum … 05:19 … -14 … 3
34 Köln … 04:11 … -7 … 1
35 Osnabrück … 06:17 … -11 … 1
36 Mainz … 04:17 … -13 … 1

Nach 8 Spielen

1 Leverkusen … 25:07 … 18 … 22
2 Stuttgart … 25:08 … 17 … 21
3 Bayern … 26:07 … 19 … 20
4 Dortmund … 17:08 … 9 … 20
5 RB Leipzig … 19:07 … 12 … 17
6 St. Pauli … 13:05 … 8 … 16
7 Hamburg … 16:09 … 7 … 16
8 Hannover … 19:08 … 11 … 15

9 Hoffenheim … 17:14 … 3 … 15
10 Holstein Kiel … 14:14 … 0 … 15
11 Düsseldorf … 14:06 … 8 … 14
12 K'lautern … 15:13 … 2 … 14
13 Frankfurt … 9:06 … 3 … 13
14 Freiburg … 9:14 … -5 … 13
15 Magdeburg … 17:14 … 3 … 12
16 Wolfsburg … 11:11 … 0 … 12
17 Nürnberg … 12:13 … -1 … 12
18 Rostock … 10:12 … -2 … 12
19 Paderborn … 11:14 … -3 … 11
20 Elversberg … 11:14 … -3 … 11
21 Hertha BSC … 16:15 … 1 … 9
22 Fürth … 13:15 … -2 … 9
23 Karlsruhe … 12:15 … -3 … 8
24 Augsburg … 15:19 … -4 … 8

25 Wehen … 6:10 … -4 … 8
26 Schalke … 13:18 … -5 … 7
27 Heidenheim … 12:20 … -8 … 7
28 Darmstadt … 13:22 … -9 … 7
29 M'gladbach … 14:19 … -5 … 6
30 Bremen … 12:18 … -6 … 6
31 Union Berlin … 11:17 … -6 … 6
32 Braunschweig … 5:12 … -7 … 5
33 Osnabrück … 10:20 … -10 … 5
34 Köln … 7:15 … -8 … 4
35 VfL Bochum … 6:21 … -15 … 4
36 Mainz … 7:22 … -15 … 2

Also nach 6 Spielen wäre kein Team sicher im Achtelfinale gewesen, bis auf die unteren 4 hätten alle noch Chancen auf die Playoffs. Erreicht man die nicht, ist man raus, es gibt kein Abrutschen mehr in die ECL. Also sofort deutlich mehr Schärfe.

St. Pauli noch auf Platz 13, rutscht auf Platz 6 hoch, wäre den Playoffs sozusagen aus dem Weg gegangen. Wären es statt 2 Siege nur 1 Sieg und 1 Remis und sie wären im Playoff gelandet. Augsburg ein Tor weniger und raus aus Europa. So eine Chance ins Achtelfinale zu kommen. Wehen ein Tor mehr in nem anderen Spiel und Augsburg auch raus. Karlsruhe ein Tor schlechter, Augsburg wieder drin. Alles hängt von allem ab. Die Ergebnisse der anderen 35 Teams sind wichtig, nicht mehr nur von 3. Man kann nicht taktieren, man weiß bis zur letzten Minute nicht, wo man genau landet im Regelfall. Jede Platzierung hat Einfluss auf den späteren Setzlistenverlauf. Da kann man mir doch nicht erzählen, dass es langweilig ist. Und dann scheidet auch noch 1/3 komplett aus Europa aus. Vorher war es 1/4.
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SemperFi schrieb:


Und  leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Wir haben nach Öffnung, Globalisierung, Werteverschiebung im öffentlichen Diskurs, mehr Rücksicht jetzt unsere konservative Konterrevolution.



Ich weiß nicht, ob es eine konservative Konterrevolution ist. Aber das Wort "Gegembewegung" gefällt mir.

Was auffällt ist, dass die SPD zur Bundestagswahl noch einigermaßen viele Stimmen im Osten holen konnte. Das hat sich aber jetzt komplett geändert. Das für mich von außen am deutlichsten erkennbare Ereignis scheint der Krieg in der Ukraine zu sein, mit dem unterschiedlichen Blick auf diesen Krieg, scheint sich sich einiger Frust im Osten kanalisiert zu haben. Habe dazu letztens ein Interview von Platzeck in der FAZ gehört, der hat das da ganz gut beschrieben. Auch Juli Zeh hat in verschiedenen Talk Auftritten gut beschrieben, was den Menschen im Osten stinken würde. Da geht es grob um fehlende "Augenhöhe". Man hat aus unterschiedlichen Gründen einen anderen Blick auf Themen wie den Ukraine Krieg und fühlt sich dahingehend nicht ernst genommen bzw teilweise sogar diskreditiert, wenn man eine andere Meinung vorträgt. Gut möglich, dass es am Ende um fehlende Anerkennung oder fehlende Identität geht. Frau Wagenknecht und auch die AfD scheinen diese Lücke auf jeden Fall bestmöglich schließen zu können.

Wir schaffen es auf jeden Fall nicht die Menschen im Osten von unseren Narrativen zu überzeugen. Ähnlich blank sind wir ja auch bei der Analyse, warum es zu viele türkischstämmige Menschen mit Erdogan halten.

Und so schieben wir uns gegenseitig die Schuld die Schuhe, und vergessen dabei, dass wir uns damit wieder nur um uns selbst drehen. Dabei bräuchte es mE dringend Farben auf die weißen Flecken.
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Schönesge schrieb:

Das für mich von außen am deutlichsten erkennbare Ereignis scheint der Krieg in der Ukraine zu sein, mit dem unterschiedlichen Blick auf diesen Krieg, scheint sich sich einiger Frust im Osten kanalisiert zu haben.


Der unterschiedliche Blick auf den Krieg kann dann aber höchstens erst ab Sommer / Herbst gewesen sein. Im Frühjahr 2022 war die SPD im Osten noch recht stark und hatte teilweise zugelegt in den LTW-Umfragen.

Nur mal kurz als Vergleich:

Thüringen April 2022 (INSA)

AfD 22 , CDU 20, SPD 16, Linke 24, Grüne 7

Also bei der Wahl dann dem gegenüber SPD 10 % verloren, Linke 11 % verloren, Grüne 4 % verloren , zeitgleich BSW 16 % gewonnen, AfD 11 %gewonnen. Nur um noch mal festzuhalten, Rot-Rot-Grün hatte vor gut 2 Jahren noch 47 % in Thüringen. Meines Erachtens ist eher der Punkt, dass Scholz bis Frühjahr 2022 durchaus auch noch stark gewirkt hat, man erinnert sich an die Zeit direkt nach dem Ukraine-Krieg-Beginn. Aber ab Sommer 2022 begann der permanente Streit in der Koalition, die Inflation schnellte nach oben. Ich glaube nicht, dass das besonders gut angekommen ist. Wenn man auf die Wählerwanderungen schaut, hat die AfD zB massiv aus dem Nichtwählerlager hinzugewonnen. Und die AfD war ja 2019 auch schon da breit aufgestellt in Thüringen.
Meines Erachtens ist man völlig unzufrieden mit der aktuellen Regierung, weil diese nicht wirklich führt. Es gibt weltweite Krisen und Bedrohungen, hohe Inflation usw und die Regierung ist völlig zerstritten und wirkt blockiert und redet auch oftmals an den "empfundenen" (aber auch teils tatsächlichen) Problemen der Bevölkerung vorbei, erst recht auf dem Land und davon hat man im Osten ne Menge. Auch da zeigen die Wählerwanderungen ja klar, dass vor allem im ländlichen Raum die AfD noch mal deutliche Zuwächse verbuchen konnte und dort die Unzufriedenheit besonders groß ist. Der Wunsch nach Führungsstärke wird ja auch aus den Umfragen klar, die es zB vor der Wahl gab.
Und ich glaube, dass man im Osten nach 4 Jahrzehnten der Diktatur und den Wende-Umschwüngen einfach der Wunsch nach klarer Führung immer noch größer ist als im individualisierteren Westen.

Klare, einfache Worte. Das beherrschen Wagenknecht, aber auch die AfD. Da redet keiner drumherum oder tut so als müsste er Kompromisse schließen. Gut, deswegen sind sie praktisch auch regierungsunfähig. Genau das würde man ja bei einer Koalitionen mit denen auch sehen.

Schönesge schrieb:

Wir schaffen es auf jeden Fall nicht die Menschen im Osten von unseren Narrativen zu überzeugen. Ähnlich blank sind wir ja auch bei der Analyse, warum es zu viele türkischstämmige Menschen mit Erdogan halten.


Dem ist zuzustimmen. Aber wie gesagt, es betrifft ja auch viele Menschen hier im Westen. Die Mehrheit der AfD-Wählerschaft sitzt im Westen. 10 % von 80 % sind immer noch mehr als 30 % von 20 %.
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Schönesge schrieb:

im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?


Ganz ehrlich, im  Osten auf dem  Land existiert auch nicht mehr Ablehnung gegenüber Ausländern als zu meiner Zeit im Vogelsberg.

Der große Unterschied ist, dass im  Osten eben die  "Altparteien" nie ausreichend  Wurzeln geschlagen  haben.
Hier war  die CDU passiv als Einheitspartei noch am  erfolgreichsten.
Die Linke wurde als "Ostpartei" gewählt und hat nie begriffen, dass  Programm und politische Ausrichtung bei den Wählern nicht übereinstimmend waren und sich dadurch vom  Wähler entfernt anstatt  zu kommunizieren.
Die SPD hatte  nie  dieses Arbeiter/Gewerkschaftsnetz (welches man seit  der Niederlage  Lafontaines und dem Ruck in die "Mitte" ja  im Westen sukzessive verfallen lies)  in weiten Teilen des Ostens und war auch nie als "Arbeiterpartei" etabliert.
Die Grünen sind de facto CDU  nur mit Elektro-SUV und haben komplett  vergessen, dass Ziele toll sind, wie man diese aber  der breiten Masse, die eben nicht  die Kleinigkeiten für 70 Euro in der BioCompany einkaufen kann, vermittelt. Die waren als Vision für die Zukunft  toll, aber als die Krise kam, waren sie eben der einfache Buhmann.

Die AfD ist einfach erfolgreich,  weil die Strukturen im  Westen, die  oft ein weiteres abrutschen im großen Stil abgefedert haben, dort von keiner Partei geschaffen wurde.

Westpolitiker haben Westpolitik für Ostdeutsche oft betrieben, die  Linke hat als Stimme für den  Osten dabei die Menschen  vergessen mitzunehmen  und  dadurch wurde eben das Feld für Populismus bestellt.

Und  es ist  schlicht  einfach so, dass Ausländerhass einfach wieder akzeptabel wurde.
Es reichen 2 Nazis die vorneweg schreien und 200 laufen dann halt hinterher.
So sind wir Menschen nun mal.

Und  leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Wir haben nach Öffnung, Globalisierung, Werteverschiebung im öffentlichen Diskurs, mehr Rücksicht jetzt unsere konservative Konterrevolution.

Das ist ja in Europa oder in anderen  Ländern genau so.
Und wir Deutschen waren schon immer ein eher konservativer Haufen.

Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit  einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
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SemperFi schrieb:

Und  leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.


Guter Punkt. Aber wie würde denn eine Gegenbewegung aussehen? Wie Du ja schreibst. 2 rennen vor, der Rest hinterher. Also braucht man charismatische Führungspersonen mit klaren Zielen, klaren Aussagen und durchaus mehrheitsfähigen Plänen. Die CDU hat bei den Landtagswahlen zB oftmals Stimmen bekommen, damit die AfD nicht so stark da steht, nicht weil die Leute von der CDU als solche überzeugt waren. Siehe Wahlbefragungen. Wenn gewählt wird, weil man nicht für etwas steht, sondern etwas anderes verhindern will, ja dann haben wir m.E. schon ein Problem.

SemperFi schrieb:

Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit  einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
       


Ja, die Parolen sieht man eben fast nur bei den Rechten.
Ich frage mich wo die "mehr Demokratie wagen" Slogans sind. Ständig wirken Parteien wie Getriebene der AfD und reagieren nur noch auf das, was die als Thema einbringen (auch weil sie solange warten, bis die AfD die Themen für sich entdeckt). Alles, was öffentlich diskutiert wird, wird immer rund um die AfD diskutiert. Als gäbe es die anderen 83 % nicht. Alles wirkt immer wie Verwaltungsmodus, keinerlei eigene Ideen. Die beiden Parteien, die noch am meisten klare Ideen von Veränderungen haben, sind die Grünen und die AfD. Nur halt in umgekehrte Richtungen. Wann debattiert man denn mal groß über SPD-Pläne, CDU-Pläne`? Die kommen doch auch immer erst mit Ideen um die Ecke, wenn irgendwer sie dazu getrieben hat.
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Wir sprechen uns nach dem 6. Spieltag der Gruppenphase wieder. Vermutlich wird sich schon früher Langeweile einstellen. Wir werden es sehen, wer Recht behält. Ich befürchte aus verschiedenen Gründen fehlende Spannung. We´´ ll see.
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AJK78 schrieb:

Ich befürchte aus verschiedenen Gründen fehlende Spannung


Na dann zähl sie doch mal auf, statt hier plumpe Behauptungen aufzustellen.

Was man auch immer vom Ligamodus hält, grundsätzlich braucht man vermutlich 16 Punkte, sicher 17 um unter die ersten 8 zu kommen und damit ins direkte Achtelfinale. Das heißt, dass nach 6 Spielen bestenfalls 2-3 Teams überhaupt diese Marke schon erreicht haben. Umgekehrt gilt selbiges für die unteren 12 Teams, die ausscheiden bzw. die Playoff-Teams, auch hier ist nach 6 Spielen in den meisten Fällen noch nicht klar, wo die Teams landen werden. Es ist völlig unberechenbar auch dadurch, weil man nicht mehr von 1 Spiel in der Gruppe abhängig ist, was die anderen machen, sondern von 17 anderen Spielen pro Spieltag. Je nachdem wie die spielen, kann es sein, dass Du statt Platz 8 nur Platz 9 erreichst oder statt Platz 24 nur auf 25 landest und ausscheidest.
Dazu kommt, dass wie gesagt jeder Platz Grundlage für die spätere Setzliste ist, mit der festgelegt wird, auf wen man im AF, VF, HF usw. trifft.

Es kann sich fast kein Team am letzten Spieltag hinstellen und die Füße hochlegen, weil es immer Einfluss auf den weiteren Verlauf hat, einzig die Teams, die so hoffnungslos abgeschlagen unten sind, denen können dann die letzten 1-2 Spiele auch egal sein, aber das war schon früher in der Gruppenphase so in den meisten Konstellationen.

Ob der Modus mehr Spaß macht? Das ist eine andere Frage, denn er ist in gewissem Maße unübersichtlich in der Ligaphase. Aber langweiliger`? Naja. Dafür möchte ich schon Argumente hören.
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Lieber Werner, du kannst dir sicher sein, dass ich mich ganz gut mit den Ursachen und der Entwicklung von Rechtsextremismus auskenne. Entschuldige die Polemik, die ich hier an den Tag gelegt habe.

Sicherlich ist der Rechtsextremismus multifaktoriell zu begründen. Und da fällt die Begründung im Osten halt auch etwas anders aus als im Westen. Hier finden wir eine in Teilen diktatursozialisierte Gesellschaft ohne gefestigte demokratische Ansichten. Den Baseballschlägerschlägern aus den 90ern wurde hier politisch und institutionell größtenteils mit Ignoranz begegnet. Diesen Mangel kann sich die CDU von Biedenkopf bis Kretschmer gerne ans Revers heften. Hinzu kommt eine völlige Vernachlässigung der politischen Bildung. Wenn dann noch wie z.B. in Bautzen Präventionsprojekte mit Hilfe von Konservativen auf Antrag der Extremen quasi eingestampft werden, lacht der Nazi sich ins Fäustchen. In dieses fruchtbare Land sind dann rechtsextreme Faschokader ausm Westen reingegangen und haben die Felder bestellt. Das war alles andere als dumm und man konnte seit Jahren erahnen und beobachten, wo das hinführt. Wenn ein Institut für Staatspolitik oder ein Andreas Lichert Jugendhäuser in Halle/Saale für die IB finanzieren, marschieren dort halt zehn Jahre hunderte Jugendliche an die Urne und wählen blau, wenn man Nix macht.

Es war eigentlich klar, dass derarten Strukturen, gepaart mit dem
Phänomen des empfänglichen ländlichen Raum die Bombe irgendwann platzt. Nun stolpert die Regierung durch multiple Krisen, die Konservativen besaufen sich im machtgeilen Populismus, katalysieren die Diskursverschiebung mit der BILD und die Rechten lachen sich tot.

Die Rolle von Social Media hab ich mal weg gelassen, das kennst du zu Genüge.
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HessiP schrieb:

Lieber Werner, du kannst dir sicher sein, dass ich mich ganz gut mit den Ursachen und der Entwicklung von Rechtsextremismus auskenne. Entschuldige die Polemik, die ich hier an den Tag gelegt habe.



Danke für die Klarstellung, war auch nicht persönlich gegen Dich gerichtet. Finde gut, dass Du darauf sachlich / inhaltlich reagierst. Dass im Osten nicht genug getan wurde, um die jeweiligen Unterschiede und Defizite zu verringern, da bin ich Deiner Meinung, da hat man viel zu sehr weggeschaut, insbesondere bei der CDU.
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Man kann aber auch völlig positionsbefreit alle Ansätze als Polarisierung branden und sich im Gefühl der wissenden Überlegenheit davor drücken Stellung zu beziehen.

Nicht dass ich dir unterstellen will, dir fehlte es an Rückgrat oder Haltung. Im Gegensatz zu dir würde ich das niemand unterstellen wollen.
Du aber unterstellst hier so ziemlich allen Diskutanten, sie wären völlig unterkomplex unterwegs und würden ausschließlich in schwarz/weiß, respektive rot/schwarz Schemata denken.

Das ist, mit Verlaub, polemische Reduzierung der Komplexität, die noch dazu völlig ungeeignet ist, irgend eine Debatte voranzubringen.
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FrankenAdler schrieb:

Man kann aber auch völlig positionsbefreit alle Ansätze als Polarisierung branden und sich im Gefühl der wissenden Überlegenheit davor drücken Stellung zu beziehen.

Nicht dass ich dir unterstellen will, dir fehlte es an Rückgrat oder Haltung. Im Gegensatz zu dir würde ich das niemand unterstellen wollen.
Du aber unterstellst hier so ziemlich allen Diskutanten, sie wären völlig unterkomplex unterwegs und würden ausschließlich in schwarz/weiß, respektive rot/schwarz Schemata denken.

Das ist, mit Verlaub, polemische Reduzierung der Komplexität, die noch dazu völlig ungeeignet ist, irgend eine Debatte voranzubringen.


Weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn sowas ausgerechnet von Dir kommt lieber FA.

Ich bleibe dabei, dass in der Debatte darüber, wer am Aufstieg der Rechten schuld ist, hier und auch anderswo sehr einseitig die Schuldigen rausgesucht werden und das ein Grundproblem in der ganzen Debatte ist.

Abgesehen davon bleibt trotzdem die Frage in wie weit es noch einen Nutzen hat AfD-Wählerschaft als entweder rechtsradikal oder Vollidioten zu bezeichnen. Oder beides. Die andauernde Bezeichnung deren Wähler als genau das hat letztlich nur dazu geführt, dass diese sich alle miteinander solidarisieren in einem Kampf wir gegen die.
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...und so kommt, was kommen muss, und damit ist noch lang nicht Schluss.
Lisanne Gräwe sollte im Winter schleunigst die Elisabeth-Winke machen.
Ihre Demontage begann schon gegen Jena.

Und für alle, die sich wundern, sollten meine "Weisheiten" von vor 2 Jahren lesen.
Mangelhafte Ballan- und Mitnahme, Pässe nach vorn ins Nirwana, Laufwege? Was ist das?
Es hat sich nicht daran geändert. Nur die Ausreden "warum es diesmal wieder nicht klappte" werden immer phantasievoller.
Und warum sollen sich die Mädels auch den A… aufreißen, haben doch fast alle Stammplatzgarantie.
Und jetzt warte ich mit einer gewissen Vorfreude auf die Erklärungen. Sind für mich doch immer wieder ein lustiges Highlight. Wenn es nur nicht so traurig wäre.
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vikkybummsy schrieb:

Und für alle, die sich wundern, sollten meine "Weisheiten" von vor 2 Jahren lesen.
Mangelhafte Ballan- und Mitnahme, Pässe nach vorn ins Nirwana, Laufwege? Was ist das?
Es hat sich nicht daran geändert. Nur die Ausreden "warum es diesmal wieder nicht klappte" werden immer phantasievoller.
Und warum sollen sich die Mädels auch den A… aufreißen, haben doch fast alle Stammplatzgarantie.
Und jetzt warte ich mit einer gewissen Vorfreude auf die Erklärungen. Sind für mich doch immer wieder ein lustiges Highlight. Wenn es nur nicht so traurig wäre.        


Kleiner Tipp: Man nimmt Kritik von Leuten nicht so ernst, wenn sie ausschließlich bei Misserfolgen auftauchen.
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Entschuldige mal bitte:

„Die Sachsen sind immun gegen Rechtsextremismus“ - Kurt Biedenkopf.

Die Früchte dieser Ignoranz darf man jetzt ernten.
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HessiP schrieb:

Die Früchte dieser Ignoranz darf man jetzt ernten.
       


Weißt Du, was mich bedrückt? Dass in der Diskussion darum, warum Menschen nun häufiger sich dazu hingeben offen Rechtsradikale zu wählen, immer die Schuldigen rausgesucht werden, die nicht zu den "eigenen Reihen" gehören. Für die Linkeren ist es die Rhetorik der Union, deren Früchte man erntet, für die andere Seite sind es die bösen Grünen und Linken, die dazu beigetragen haben. Und genau deswegen ändert sich nichts. Es sind immer die anderen dran schuld. Oder die Leute sind dumm. Oder halt alle rechtsradikal. Und die Gegenseite hat eben keine Ahnung und ist linksgrünversifft. Die Welt ist so einfach, wenn man sie in klare Lager einteilen kann. Aber dann darf man sich nicht mehr wundern, warum die demokratischen Gesellschaften zugrunde gehen. Aber auch das liegt bekanntlich immer nur an den anderen, nur nie an einem selbst.

Schade.
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Dieses neue System mit den vielen Spielen und einer 36er Tabelle sagt mir überhaupt nicht zu! Sieht etwas nach Langeweile aus.
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AJK78 schrieb:

Sieht etwas nach Langeweile aus.
       


Hm, den Aspekt verstehe ich nicht, da nun tatsächlich bis zum Ende jedes Spiel wichtig bleibt (notfalls bzgl. Setzliste)
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Tatsächlich muss schon die Frage erlaubt sein, warum dieser Trainer nie mutig wechselt? Offensiv wie gesagt hundsmiserabel. Kopflos. Nä. Jahr gibt es ja dann wohl ne Art EL.
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Im letzten Drittel miserabel.
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Hinten definitiv zu einfach, wie Sporting zu Chancen kommt. Und vorne klappt der letzte Ball halt nicht. Wird schwer.
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Eine erste wirkungsvolle Maßnahme wäre es, den Familiennachzug zu erleichtern. Eine zweite, Abschlüsse des Heimatlandes eher zu akzeptieren.
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WürzburgerAdler schrieb:

Eine erste wirkungsvolle Maßnahme wäre es, den Familiennachzug zu erleichtern. Eine zweite, Abschlüsse des Heimatlandes eher zu akzeptieren.


Ja, mit dem Familiennachzug hätte man das Problem mit der sozialen Bindung abgeschwächt und den Männerüberschuss abgesenkt. Dafür haste dann noch mal ganz viele Menschen zusätzlich mit überproportional niedrigem Bildungsstand, traumatischen Kriegserfahrungen und Sprachbarrieren im Land, für die Du Wohnungen brauchst, Schulplätze, Kindergartenplätze und so weiter...  Und das alles in einem Umfeld, in dem viele Menschen bereits sagen, dass es Ihnen zu viel ist, die Kommunen und Institutionen an Überlastung zusammenbrechen und wir bereits an vielen Stellen nicht mal denen gerecht werden können, die da sind. Auch dank fehlender infrastruktureller Auffrischung und dem Schaffen von entsprechenden personellen Puffern in den letzten 20-30 Jahren. Und um das zu korrigieren, brauchen wir mehr als 5-10 Jahre. Derzeit wird es eher noch schlechter (siehe Wohnungsbau).

Für mich ist genau das der Fehler, dass man immer nur diese doch Schwarz/Weiß-Lösungen hat. Du schlägst jetzt all die Dinge vor, von denen Flüchtlinge profitieren könnten, die aber nicht zwingend die Situation im Gesamten verbessern (sprich Kosten/Nutzen Abwägung), weil andere Probleme dadurch verstärkt werden (zumindest für einige Jahre). Andere wiederum wollen die Grenzen dicht machen und jede moralische Restverantwortung unseres Landes oder der EU wegwerfen. Aktuell lassen wir uns treiben. Wer kommt, der kommt. Wer nicht kommt, der kommt nicht. Die ganze Migration beruht auf individuellen Zufall, Survival of the fittest (junge Männer usw), Zynismus, aber auch fehlendem Realismus und Pragmatismus aller Beteiligter.

Letztlich geht es am Ende wohl nur mit einer proaktiven Kontingentierung, aber auch diese Lösung würde Lager an der EU-Grenze bedeuten, Verteilungskämpfe in der EU selbst und so weiter. Und da kann ich dann schon irgendwie nachvollziehen (nicht gutheißen), wenn Rechte mit einer einfachen Lösung "Mauern hoch und notfalls Gewalt" ankommen und Erfolg haben. Auch wenn das nicht durchdacht ist , siehe Destabilisierung von Nachbarländern von Kriegsgebieten und am Ende wieder auf die Füße fällt.

Bzgl. der Abschluss-Anerkennung bin ich bei Dir.
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Eintracht-Laie schrieb:

Also den Klimawandel und die steigende Gewalt durch einige wenige Migranten anzugehen?


Der Klimawandel ist  wissenschaftlich belegt.
Die erhöhte Gewalt durch Migranten nicht, hier ist  man  in dem  Bereich, den vergleichbare soziale Schichten ebenfalls haben.

Mir  ist auch keine aktuelle Diskussion über psychisch Kranke bekannt, obwohl nur  eine Woche nach Solingen direkt nebenan eine psychisch kranke Person in einem  Bus mit einem Messer auf andere Personen los ist.

Erstaunlich wie leicht Populismus salonfähig wird.
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SemperFi schrieb:

Die erhöhte Gewalt durch Migranten nicht, hier ist  man  in dem  Bereich, den vergleichbare soziale Schichten ebenfalls haben.


Das ist alles richtig. Aber jetzt überlegen wir mal aus dem Stand, was alles Gewaltbereitschaft erhöhen kann und wovon ich ausgehe, dass die Wissenschaft das auch decken dürfte:

- Eigene Gewalterfahrung (bei Flüchtlingen  mit Kriegserfahrung sicherlich häufiger)
- Fehlendes funktionierendes familiäres und soziales Umfeld (bei Flüchtlingen hochwahrscheinlich)
- Niedrigere Bildung und damit fehlende Perspektiven (bei Flüchtlingen überproportional viele ohne Abschluss)
- Traumata, psychische Erkrankungen (bei Flüchtlingen sicherlich eher häufiger bei deren Vorgeschichte)
- Altersgruppe 16-29 (ca. 40-45 % der Flüchtlinge)
- Männliches Geschlecht (83,3 % aller Erstanträge von der Altersgruppe 16-29 im Vorjahr Männer)

Kurzum: Ein erheblicher Teil von Faktoren, die Gewaltneigungen begünstigen, liegen hier einfach vor. Dafür können die Flüchtlinge gar nix. Die können weder was für Ihr Alter, für Ihr Geschlecht, für Ihre Erlebnisse als Kinder / Jugendliche im Krieg, für die zerrissenen Familien oder sonstige Faktoren. Nur mal kurz zusammengefasst. Es gab letztes Jahr ca. 125.000 Erstanträge von jungen männlichen Flüchtlingen (16-29) und 25.000 von jungen weiblichen Flüchtlingen. Auf einen Platz für minderjährige Flüchtlinge (weiblich) kommen bei uns ca. 10-15 für männliche minderjährige Flüchtlinge. Das kann nicht gut gehen. Wen sollen die mal heiraten? Familie gründen? Zukunft gestalten? Das ist schon nach der Wende nicht gut gegangen bei den Ostdeutschen, als Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, jung, männlich, Männerüberschuss usw. zusammen kamen.

Wir bräuchten für all diese jungen Menschen, besonders junge Männer, Perspektiven. Sozial, beruflich und psychologisch. Und wir sind schon an der Grenze gewesen im entsprechenden Bereich, als wir noch nicht 2015 hatten und schon damals sind viele durch das soziale Sieb gefallen. Jetzt erst recht. Das ist das, was Menschen, die fernab der AfD sind und auch nicht auf Merz-Linie, seit Jahren bekümmert. Dass wir diesen Menschen nicht gerecht werden können. Das sagt Dir fast jeder kommunale Verantwortliche in dem Bereich, selbst wenn er SPD, Grünen oder sonst wem links der CDU angehört. Die eine Seite beteiligt sich in der Debatte mit Rechtspopulismus, die andere Seite beschäftigt sich mit den Rechtspopulisten. Um die Sache geht es eben auch den meisten Gegnern der Rechten nicht mehr. Es geht darum sich gegen die Rechten positionieren, die Probleme sind deswegen trotzdem nicht gelöst. Darüber diskutiert hier nämlich auch kaum einer. Und letztlich ist es für mich auch ne Art Populismus sich mehr mit dem Gegner zu beschäftigen als die bestehenden Probleme zu lösen.

Die Frage ist also in was wir das Geld reinstecken. In den langwierigen Ausbau der hiesigen Infrastruktur, um diese Menschen besser zu integrieren und ihnen mehr Perspektive zu geben mit hohen Kosten und trotzdem immer noch überproportionalen Problemstellungen (Trauma, fehlende soziale Bindungen, Männerüberschuss etc.) oder die EU-Grenzen 100 Meter hoch zu ziehen. Dessen muss man sich klar werden. Es wird immer Flüchtlinge geben, die in die EU wollen und es wird dank Klimawandel und Co. auch nicht weniger werden. Die Frage ist also wirklich, wie wir damit umgehen wollen. Stattdessen arbeiten wir uns an den Symptomen ab.
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Ich platziere es mal hier, da MK zu großen Teilen für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich ist. Kann natürlich auch gerne verschoben werden.

Laut transfermarkt.de befindet sich die Eintracht auf Platz 49 der Kaderwerte Europas. Damit ist man vor Mannschaften wie Lazio Rom, Ajax Amsterdam oder dem FC Sevilla.

Ist zwar nur eine Spielerei, zeigt aber mal ganz plakativ, was hier über Jahre für eine sensationelle Arbeit aller Beteiligten geleistet wurde.

https://www.transfermarkt.de/marktwertetop/wertvollstemannschaften
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RGW6789_ schrieb:

Ich platziere es mal hier, da MK zu großen Teilen für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich ist. Kann natürlich auch gerne verschoben werden.

Laut transfermarkt.de befindet sich die Eintracht auf Platz 49 der Kaderwerte Europas. Damit ist man vor Mannschaften wie Lazio Rom, Ajax Amsterdam oder dem FC Sevilla.

Ist zwar nur eine Spielerei, zeigt aber mal ganz plakativ, was hier über Jahre für eine sensationelle Arbeit aller Beteiligten geleistet wurde.

https://www.transfermarkt.de/marktwertetop/wertvollstemannschaften


Paar Nebenfakten. Bei den höchsten Transfereinnahmen sind wir in den letzten 5 Jahren auf Platz 34 (zwischen Tottenham und Roma) , in Deutschland auf 4 , beim Transfersaldo sind wir in Deutschland auf Platz 2.

Die Refinanzierung funktioniert also auch.
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Wedge schrieb:

Und die asozialen Medien natürlich ganz vorne. Der Dreck gehört abgeschaltet.

Also auch dieses Forum?
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Wedge schrieb:

Und die asozialen Medien natürlich ganz vorne. Der Dreck gehört abgeschaltet.


Du, ich fordere seit Jahren ne harte Hand dort und habe schon mehrfach geschrieben, dass es klar ist, warum autoritäre Staaten mit Kontrolle der sozialen Medien mittlerweile über uns lachen und sie gegen uns verwenden. Vor Jahren waren es aber vor allem Menschen aus dem linken Spektrum, die damit das größte Problem hatten solche Forderungen zu akzeptieren, weil man ja ne Infrastruktur aufbaut, die dann von zB Rechten genutzt werden könnte. Gut, jetzt kommen vllt. die Rechten irgendwann an die Macht und bauen sich dann selbst diese Infrastruktur auf, weil wir es nicht vorher gemacht haben. Wir müssen wirklich mal überlegen, ob wir nicht mit etwas weniger Freiheit wenigstens dann den Rest der Freiheit retten...
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SGE_Werner schrieb:


Ist halt aber auch nur eine Abgeordnete von vielen.


Echt jetzt?
Keine 24h bis die Erste zuckt?

Das ist nur der Anfang und Du bist schlau genug, um das zu wissen.

SGE_Werner schrieb:

Die AfD will aber m.E. eben auch gar nicht regieren, die will andere vor sich hertreiben.

Das halte ich für einen Trugschluss.
Die wollen das demokratische System zerstören. Und das geht am besten, wenn man selbst am Steuer sitzt.

Als nächstes zerlegen sie die Justiz in Thüringen. Das macht dann den Weg frei für mehr Zerstörung.
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Wedge schrieb:

Die wollen das demokratische System zerstören. Und das geht am besten, wenn man selbst am Steuer sitzt.

Als nächstes zerlegen sie die Justiz in Thüringen. Das macht dann den Weg frei für mehr Zerstörung.        


Um ein System zu zerstören, muss man es von innen zersetzen oder von außen zerschlagen. Ersteres bedeutet, man muss in den Behörden, in der Justiz und anderswo all die Leute loswerden, die einem im Weg stehen könnten und durch eigene Leute ersetzen.
Dazu braucht man zudem einen Koalitionspartner, der das mitmachen würde. Und selbst dann müsste man noch es schaffen alle Bundesbehörden und Europäischen Institutionen loszuwerden, die eingreifen würden, wenn paar Ebenen weiter unten Mist gebaut wird inkl. Bundesweite Justiz wie zB Verfassungsgerichte oder auch Europäische Gerichte. Hierzu müsste man es schaffen die 83 % Nicht-AfD-Wähler im Bund dazu zu bringen, dass sie nix tun.
Ich verstehe Deine Sorgen, aber wir sind nicht im Jahr 1932. Wir haben in den Behörden, in der Justiz und anderswo eine breite Mehrheit aufrechter Demokraten, die das aktuelle System eben nicht ablehnen. Das war vor über 90 Jahren nicht der Fall.

Dafür muss noch ne Menge passieren, damit es so kommt. Ich schließe es nicht aus, halte aber die AfD für zu unklug und zu ungeduldig, um das hinzubekommen. Das bräuchte Zeit. Viel Zeit. Und viel mehr Anstrengung als vor 90 Jahren.

Und wie gesagt: Mit der aktuellen Politik macht man es der AfD halt auch sehr leicht ihre Position auszubauen. Die Regierung wirkt kraftlos und zerstritten und geht die Probleme, die im Volk rumoren (egal wie berechtigt die Sorgen sind oder nicht) nicht an oder erst unter Nachdruck und die Opposition redet der AfD nach dem Mund, statt sachliche Antworten zu bieten.
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amsterdam_stranded schrieb:

Wedge schrieb:

Ab Morgen dann Brandmauerntest.
Bin gespannt.


Wenn man nichts besseres zu tun hat, als dieses katastrophale Wahlergebnis dazu auszunutzen, dem letzten relevanten demokratischen Gegengewicht zu der AfD etwas raunend zu unterstellen, gehört man selbst zu den Brandstiftern, die die Demokratie brennen sehen wollen.


Geht's noch? Brandstifter?
Was hast Du mich anzupöbeln?

Ansonsten bitte schön, geht direkt los:

CDU-Abgeordnete spricht sich für Sondierungen mit AfD aus

Diese Pippi-Langstrumpf-Politik, in der man sagt: 'Die AfD ist ein böses Kind, mit dem darfst du nicht spielen', ist gescheitert",


https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-09/landtagswahl-thueringen-cdu-martina-schweinsburg-afd

Gern geschehen
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Wedge schrieb:

CDU-Abgeordnete spricht sich für Sondierungen mit AfD aus


Ist halt aber auch nur eine Abgeordnete von vielen.

Die Frage ist doch: Wie sieht eine tragfähige Regierung in Thüringen aus? CDU/BSW/Linke? Tragfähig? Auf Dauer wird die Union wohl zumindest Tolerierungsmodelle auch mit der AfD durchwinken, das wird sie nicht ewig durchhalten, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt. Der Punkt ist, dass die AfD derzeit a) zu extremistisch ist und b) zu stark und c) die negativen Reaktionen noch zu groß wären bzgl. Bundespolitik (siehe BTW 2025).

Die AfD will aber m.E. eben auch gar nicht regieren, die will andere vor sich hertreiben. Würde die AfD den Weg von Meloni oder der FPÖ gehen, sie wäre längst in einer Landesregierung.
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Erschreckend hoch war die Zustimmung einmal mehr bei den Jungwählerinnen und -wählern. Ein weiteres Indiz dafür, wie kläglich unser deutsches Bildungs- und Erziehungswesen scheitert.

Eine gute, kurze Einordnung findet sich im Spiegel:
https://www.spiegel.de/politik/rechtsextremismus-warum-viele-jungwaehler-die-afd-in-sachsen-und-thueringen-unterstuetzen-a-74e30288-7055-4b9f-835d-7e294d8766ba

Zwar wenig ganz neues, aber gerade mit Hinblick auf die gestrigen Wahlen nochmal besonders erwähnenswert.
Insbesondere die Einschätzung zur "Normalisierung" der AfD und die Sichtweise, dass die Partei eben nicht als rechtsextrem wahrgenommen wird.

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cyberboy schrieb:

Erschreckend hoch war die Zustimmung einmal mehr bei den Jungwählerinnen und -wählern. Ein weiteres Indiz dafür, wie kläglich unser deutsches Bildungs- und Erziehungswesen scheitert.


Glaubst Du ernsthaft, dass es an den Schulen liegt? Was nützt es, wenn die nun erzählen wie die AfD so drauf ist und den Kids Dinge eintrichtert, während dann in den sozialen Medien oder gar vom Elternhaus erzählt wird, dass der Staat ihnen das alles nur einreden will, damit die Altparteien an der Macht bleiben usw.

Darauf sind ein rechten Menschenfänger so eingestellt, dass sie es gegen einen verwenden.

Ich glaube das Einzige, was aktuell helfen könnte, wäre, dass die Rechten wirklich in einer Regierung wären und dort dann versagen oder alle gegen sich aufbringen...