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YZ

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Wasn passiert?
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general_chang schrieb:
kriegt man denn auch ein stück mauer mit dem ticket    


Nee, als Zugabe gibt es Teile der Innausrüstung jener Züge, die damals die Botschaftsflüchtlinge von Prag in die Bundesrepublik gebracht haben.  
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Wider Erwarten kaum Staus auf der A3, wir sind schon um 18 Uhr da. Parkplätze gibt es zu dieser Zeit auch noch in 15-Minuten-Fußwegnähe zum Stadion im nahen Wohngebiet.

Gefühlt sind mehr Gäste als Gastgeberfans unterwegs – viele Kiddies. Kein Wunder, Bayer verkauft Kinder-Tickets in bestimmten Blocks für 7,5 Euronen. Etwas mehr als 40 Tacken Eintritt kostet ein Ausflug für die Leverkusen-Station der Vater-Söhne-Groundhopping-Tour.

Block H3 ist seltsam. Kaum mehr als zehn Reihen, oben VIPs hinter Scheiben. Ob sich da tatsächlich Menschen aufhalten? Keine Ahnung.

Holzhäuser sollte die Südtribüne komplett  an die Gästeanhänger verkaufen. Gefühlte 90 Prozent der Leute, die hier saßen, waren gestern ohnehin Eintracht-Anhänger. Die paar „Heimfans“ sind – sorry – etwas lästig: Gerade wenn sie nix besseres zu tun haben, als sich über Kinder zu mokieren, die beim Einzug der Mannschaften auf dem Sitz stehend, eine kleine Fahne schwenken und bei dieser Gelegenheit einen hinterhältigen Schubs geben:„Ich hab’ doch nix gemacht.“. Billige Ausreden. Manchmal muss man sich ziemlich beherrschen.

Lästig auch die Bezahlkarte, die man dort erwerben muss. 5 Euro Pfand. Wer eine EC-Karte mit Zigaretten-ausm-Automat-hol-Funktion besitzt, kann auch diese benutzen, ohne Pfand. Okay. Hatte ich nicht.

Zum Spiel: Binnen weniger Minuten jeglicher Illusionen beraubt. Bitter. Vorgeführt. Die Achse Ama-Ochs-Chris fehlt. Davon abgesehen dürfte B04 Meisterschaftsaspirant sein, die spielen leider einen sehr guten Fußball. Dass ausgerechnet Heynckes noch mal oben mitspielt, ist auf eine gewisse Weise demütigend.

Als der Rauch im Gästeblock aufsteigt, schießt mir der Gedanke in den Kopf, dass der DFB nach der Karlsruhe-Aktion der vergangenen Saison für den Wiederholungsfall Sanktionen wie Platzsperre angedroht hatte.

Polizei war in unserem Stadionbereich sehr zurückhaltend. Nur der Ordner, der mich („zum eigenen Schutz“ – *gröhl* - wir waren unschwer als Eintrachtler zu erkennen) daran hindern wollte, am Kassenhäuschen im Gästebereich die Zahlkarte zurückzugeben, nervte etwas. Einer seiner Kollegen hatte mehr Durchblick und klärte die Situation.

Dann durch die Nacht nach Hause. Die Kids schlafen. Gegen 0:30 Uhr angekommen. Ganz schnell die Frage verdrängt, warum wir uns das immer wieder antun. Noch mal die ersten 11 Minuten des Spiels auf dem Fernseher angeschaut, die Aufnahme gelöscht. Zwei, drei Blicke ins Forum. Es reicht. Ab ins Bett.

Erst heute sehe ich das Skibbe-Interview nach Spielende: Schonungslose Analyse. Ob’s hilft? Ich weiß nicht.
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Hier der Text des Leserbriefes, den ich als Reaktion auf den Kommentar von Jürgen Ahäuser, geschrieben habe. Der Leserbrief ist in der heutigen FR-Printausgabe erschienen (online nicht). Danke an HeinzGründel und all die anderen Autoren dieses Freds, die mir die Recherche abgenommen haben.  

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Der Autor des Kommentars kratzt mit seinen Ausführungen nur an der Oberfläche des Problems. Statt sich polemisch über das vermeintlich unerträgliche, „reflexartige Gejammere der sich arglos gebenden Fan-Lobbyisten“ zu beklagen, hätte er sich intensiver mit der Materie beschäftigen, den Kern des Themas herausarbeiten sollen:

Der Bundesgerichtshof schafft nämlich mit seinem Urteil nach Meinung kundiger Juristen eine Art Nebenstrafrecht, Sippenhaft inbegriffen. Zusätzlich kehren die Karlsruher Richter mit ihrem Urteil die Beweislast um, wenn sie, wie in der entsprechenden Pressemitteilung zu lesen ist, argumentieren: „Die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe, mit der der Kläger in Gewahrsam genommen wurde, rechtfertigt die Annahme, dass er sich bei Fußballveranstaltungen in einem zu Gewalttätigkeiten neigenden Umfeld bewegt und von ihm deshalb künftige, Dritte gefährdende Störungen zu besorgen sind; auf den Nachweis, er habe sich an den aus der Gruppe heraus begangenen Gewalttätigkeiten beteiligt, kommt es nicht an. Der Kläger hat diese Besorgnis weder im vorliegenden Zivilrechtsstreit noch anlässlich der Überprüfung des Stadionverbots durch die Beklagte, bei der ihm Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden war, ausgeräumt."

Ein fiktives Fallbeispiel mag dies verdeutlichen: Der Fußballanhänger YZ spaziert vor einem Bundesligaspiel vom S-Bahnhof ohne sein Wissen in unmittelbarer Nähe zu gewaltbereiten Zeitgenossen Richtung Stadion. Aus der Gruppe heraus kommt es zu einer Attacke auf Polizeibeamte. Die Ordnungshüter setzen die komplette Gruppe fest, stellen die Personalien sicher, der Staatsanwalt ordnet ein Ermittlungsverfahren gegen die gesamte Gruppe, einschließlich Fußballanhänger YZ, an.

Auf Grund dieses Ermittlungsverfahrens verhängt der Verein X ein Stadionverbot gegen sämtliche Personen, gegen die ermittelt wird. Anhänger YZ wehrt sich juristisch gegen die Willkür, kann aber wegen fehlender Zeugen, seine Unschuld nicht beweisen. Die Staatsanwaltschaft verfügt dann über folgende Optionen: Einstellung des Verfahrens wegen mangelndem Tatverdacht oder wegen Geringfügigkeit.

Diese beiden Varianten unterscheiden sich aber immens in den zu erwartenden Folgen für Anhänger YZ: Wird das Verfahren gegen YZ nach Paragraph 170 der Strafprozessordnung (mangelnder Tatverdacht) eingestellt, kippt auch das Stadionverbot. Die Staatsanwälte aber neigen weniger zu einer solchen Verfahrenseinstellung, weil sämtliche Prozesskosten vom Staat getragen werden müssen. Strafrechtlich eleganter ist für die Behörde hingegen die Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit (Paragraph 153 der Strafprozessordnung). Der Prozess wird vermieden, aber die Kosten werden aufgeteilt. In diesem Falle bleibt es dem Verein X überlassen, ein Stadionverbot aufrecht zu erhalten.

Klartext: Die BGH-Richter legen fest, dass künftig jeder Stadionbesucher der Gefahr ausgesetzt wird, für nicht begangene Taten belangt zu werden, indem nur auf Grund eines Verdachtes der Zutritt zu jedem deutschen Stadion verwehrt wird.

Es mag aus der Mode gekommen zu sein, auf Grundrechte wie etwa die Unschuldsvermutung zu pochen. Mein Rechtsempfinden aber wird durch solche Urteile erheblich in Leidenschaft gezogen. Ich will nicht glauben, dass die freiheitliche Ordnung der Bundesrepublik eine derartige Praxis toleriert. Das Bundesverfassungsgericht muss als letzte Instanz einschreiten.
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Tipp: 40 Tacken hin und zurück. Nicht schlecht, oder?

Erhältlich nur am 9.11.09 von 18:57 Uhr bis 3:00 Uhr auf bahn.de
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Landgasthof Zum Löwen in Wertheim-Dertingen. 2 Kilometer von der A3 entfernt.
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tobago schrieb:


Also ich finde das hat einen gewissen Stil mit dem Siezen.



Frankfurter Schule sozusagen: Mit Verlaub Herr van Gaal, Sie sind ein A*****!
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ICE-Reisende kommen üblicherweise pünktlich an. Ein Vorteil, den ich gerne nutze, also hopp in Darmstadt in die Regionalbahn, geschwind nach Aschaffenburg, wo die schnellen Züge Richtung München halten. Zurückbleiben bitte? Von wegen, ich will ja mit.

Entspannte Ankunft in München, ratzfatz Richtung wo das Stadion ist. Die übliche Bayern-Kundschaft ist unterwegs.

Das Spiel naja, 1:0 Maier, die Sensation ist nah., blöd dass kurz darauf unser Keeper nicht so im Wege steht. Unser Oka hält halt oft sensationell, patzt aber ab und an, blöder noch, dass die bis dahin effektive (5er?)Abwehrkette kurz vor Schluss den für Klose in den Sturm beorderten Belgier ungestört köpfen lässt. *grummel*. Das musste nicht sein, das musste wirklich nicht sein.

Ok, verloren. Aber nicht schlecht verkauft.

Die Münchner Polizei muss natürlich auch eine Duftnote hinterlassen. Augenzeugen berichten, dass das Rauchen einer mit Zusatzmitteln ausgestattenen Zigarette (Joint)  streng geahndet  werden muss: erkennungsdienstliche Behandlung etc. Freunde solidarisieren sich, klar. Wofür sind Freunde sonst da.

Ab geht’s mit dem ICE zurück: Das Bistro voll, die Kühlschränke bald  leer. Ein als Bayern-Fan getarnten Oxxenbacher pöbelt. Irgendwer raucht im Zug, der Zugbegleiter – mehrmals wollte er es unterbinden – ruft die Polizei – kurz vor Würzburg.

In Würzburg dann entern plötzlich 30 Bundesschildkröten den Zug. Keiner weiß so recht warum. Nur weil geraucht wurde? 45 Minuten außerplanmäßiger Halt. Alle ärgern sich, andere freuen sich über die unfreiwilllig gewährte Raucherpause in Unterfranken.

Die Beamten stellen seltsame Fragen: „Ist das Ihre Fahne?“ und – Achtung Kracher: „Sind Sie locker? lol..

Wir waren locker, aber wir kamen zu spät nach Hause.

YZ
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Lots of surprises in store
This isn't a party
It's a whole lot more


Glückwunsch!  
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Bigbamboo schrieb:
Und dann noch: Welche Beschlüsse aus den Koalitionsverhandlung kritisierst Du denn genau?  


Wie hier schon des öfteren angedeutet: Schwarz-Gelb wird den Teufel tun und vor den NRW-Wahlen im Mai nächsten Jahres die unvermeidliche Sparkeule auspacken. Die wollen ja schließlich im Bundesrat "durchregieren".

Sollte Schwarz-Gelb bei dieser Landtagswahl dank einiger (möglicherweise kreditfinanzierter) Wohltaten die Mehrheit behaupten, hat die neue Bundesregierung bis zum Frühjahr 2011 Zeit. Erst dann steht in Sachsen-Anhalt eine für den Bundesrat mehrheitsrelevante Landesregierung zur Wahl. Schwarz-Gelb ist sogar in der komfortablen Situation, im Frühjahr 2011 bisher SPD-geführte Landesregierungen ablösen zu können: Bremen und Rheinland-Pfalz. Das alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass die imho verfassungswidrige Mehrheit in Schleswig-Holstein (umstrittene Überhangmandate) erhalten bleíbt.

Im Gegensatz zu Rot-Grün: das Bündnis verlor bereits wenige Monate nach der Bundestagswahl 1998 die Bundesratsmehrheit. Unser geliebter Landesvater hatte seinerzeit die Hessenwahl mit (sagen wir mal) umstrittenen Methoden (ausländerfeindliche Kampagne wegen Doppelstaatsbürgerschaft) gewonnen. Die FDP kam mit (so habe ich es in Erinnerung) 400 Stimmen über der 5-Prozent-Hürde in den Landtag. Seither war der Bundesrat wieder im Boot.

Schwarz-Gelb hat also wesentlich mehr Zeit, die Früchte der eigenen Arbeit einzusammeln als Rot-Grün damals. Ich bin gespannt, wie die neue Bundesregierung diesen erheblichen taktischen Vorteil nutzt. Irgendwann muss sie die Antworten auf die budgetären Fragen finden. Und es werden unweigerlich schmerzhafte Antworten sein, denn die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise herorgerufenen fiskalischen Vewerfungen werden auch durch die jetzt prognoszitierten Wirtschaftswachstumsraten nicht auszugleichen sein.

YZ
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Hungern verboten

Schönes Ressumee: "Aber vielleicht erklärt sich die Aktion ja aus dem Tabellenstand. Ein Abstiegskandidat kann vor allem eines gebrauchen, um nicht in Erklärungsnot zu geraten: Sündenböcke."
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Knueller schrieb:
Kam das heimspiel heute schon?


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Zum Kotzen. In der Bucht gingen heute zwei Tickets für die Haupttribüne für 371 Euronen über den Tisch. Es handelt sich laut Verkäufer (dr-snuggles1602) um VIP-Tickets ohne Catering.

Nicht genug, dass die Eintracht für dieses Spiel der Bayern-Kundschaft wegen der seltsamen Vorverkaufsregeln Tür und Tor öffnet. Wie immer bei Spielen gegen die Bazis setzen die finanzstarken Bayern-Kunden alles daran, ihre fetten Ärsche auf unseren Sitzplätzen breitzumachen.

Dass nichtprivate, also gewerbliche, DK-Inhaber unternehmerisch tätig werden, kann nicht angehen.

Sorry, das regt mich auf.

YZ
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Die Höhner... heimspiel!-Niveau
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Arbeit, Arbeit, Arbeit ...
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Die hässliche Jacke jetzt auf rbb.  
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Alles Gute auch von mir.
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Meine Frau bestätigt: Das ist eine hässliche Jacke, die der Funkel an hat.    
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Pezking schrieb:
Leverkusen ist kacke. Aber gut, sollte ja reichen, wenn man um 17:00 Uhr mit dem Auto losfährt.


Sicher? Auf der A3 ist freitags die Hölle los. Ein kleiner Unfall und du stehst 10 Kilometer im Stau.