Basaltkopp schrieb: Wieso sollte ein echter Eintrachtfan von diesem Pack noch in irgendeiner Weise Respekt haben? Ich habe aber riesigen Respekt vor jedem, der einen von denen seiner Strafe zuführt!
Nordwestkurve-Rat schrieb: Stellungnahme des Nordwestkurve-Rats zu den Vorkommnissen bei unserem Spiel in Leverkusen und den Folgen für unsere Fanszene
Wir bedauern sehr, dass es am Samstag aus unserer Kurve wieder einmal zum Einsatz nicht kontrollierbarer Pyrotechnik kam. Wir verurteilen insbesondere die abgeschossenen Raketen, gezündeten Böller und die noch brennend in den Innenraum geworfenen Bengalos. Wir haben uns seit jeher dafür eingesetzt und geworben, dass als Minimalkonsens zum Thema Pyrotechnik zumindest „alles, was die Hand verlässt“ unmissverständlich geächtet und verhindert wird. Wir müssen leider feststellen, dass dieser Konsens bisher nicht erreicht wurde.
Dem Selbstverständnis des Nordwestkurve-Rats entspricht es, möglichst alle Gruppen der aktiven Fanszene in Frankfurt zusammen zu bringen, interne Diskussionen anzustoßen, für den Zusammenhalt aller Fangruppen einzutreten und „die Kurve“ auch nach außen zu repräsentieren. Dies ist gerade beim Thema Pyrotechnik nicht immer einfach, da es – wie jeder weiß – hierzu bei den im Nordwestkurve-Rat zusammengeschlossenen Gruppen sehr unterschiedliche Auffassungen gibt.
Unabhängig von allen grundsätzlichen Meinungsunterschieden können und wollen wir jedoch unmissverständlich festhalten:
Nicht kontrollierbare Pyroaktionen wie jene vom Samstag in Leverkusen werden von einem Großteil der Frankfurter Auswärtsfahrer abgelehnt. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir ganz dringend innehalten müssen und im gemeinsamen Dialog uns darauf zu besinnen und zu verständigen haben, was wir in unserer Kurve dulden wollen und was auf gar keinen Fall mehr toleriert werden kann. Die Pyro-Aktion vom Samstag in Leverkusen muss eine Zäsur für den Umgang der Nordwestkurve mit diesem Thema sein – so wie 2002 das Heimspiel gegen Oberhausen („Verabschiedung der alten Gegentribüne“) eine Zäsur hinsichtlich der Verwendung von Pyrotechnik bei Heimspielen war.
Wir rufen alle Gruppen und Einzelpersonen, die sich in der Vergangenheit an derartigen Aktionen beteiligt haben, dazu auf, ab sofort und vorerst mindestens bis zum Ende dieser Saison auf jegliche weitere Pyroaktionen zu verzichten. Gerade in der derzeitigen Situation gibt es für diese Haltung viele Gründe (wobei die nachstehende Reihenfolge ausdrücklich keine Gewichtung darstellen soll):
1.) Wie bereits angesprochen: weil offenbar immer und unvermeidbar auch Böller, Raketen usw. zum Einsatz kommen, auch wenn das von den Initiatoren nicht geplant oder beabsichtigt ist. Und zu allem, was die Hand verlässt, darf es keine zwei Meinungen geben. Hier ist eine Gefährdung Dritter, besonders im Innenraum und auf dem Spielfeld, nicht zu kontrollieren. Und so lange es nicht gelingt, das eine vom anderen zu trennen, muss die Konsequenz ein Verzicht auf Pyrotechnik sein.
2.) Es ist festzustellen, dass der Einsatz von Pyrotechnik unsere Fanszene immer mehr entzweit, immer emotionaler diskutiert wird und dementsprechend zu immer größeren Differenzen führt. Der stimmungsfördernde Effekt, der den Einsatz von Pyrotechnik unter anderem begründet, kehrt sich dabei sogar in eine Verschlechterung der Atmosphäre um. Wir müssen ausdrücklich als Fanszene dagegen ankämpfen, dass derartige Diskussionen den Zusammenhalt innerhalb der Fanszene stören, der dieser Tage so dringend für weit wichtigere Themen (wir nennen hier nur die gesamte Sicherheitsdebatte als Stichwort) zu erhalten ist.
3.) Der Schaden für unsere Eintracht hat in finanzieller Hinsicht durchaus eine Dimension erreicht, die Einfluss auf die Fortentwicklung der Mannschaft sowie des Vereins nimmt. Ganz besonders Teilausschlüsse oder sogar angedrohte härtere Maßnahmen liegen deutlich im 6-stelligen Bereich. Gerade in Zeiten, in denen unsere Eintracht eine solch hoffnungsvolle sportliche Entwicklung nimmt, liegt es auch an uns Fans, keine Störfaktoren zu produzieren. Dies betrifft nicht nur direkte finanzielle Faktoren, sondern auch die Wirkung einer solchen Aktion auf die Mannschaft und das Umfeld. Zudem drohen heute schneller als früher Spielunterbrechungen oder - im schlimmsten Fall - Spielabbrüche, welche bei der Bemessung des Strafmaßes besonders schwer gewichtet werden.
4.) Es sollte und muss jeder auch bedenken, dass Pyrotechnik unweigerlich zu schärferen präventiven und repressiven Maßnahmen bei künftigen Auswärtsspielen unserer Eintracht führt. Darunter haben alle Auswärtsfahrer zu leiden.
Aus unserer Sicht muss jeder, dem die Eintracht und unsere Fanszene am Herzen liegen, ganz unabhängig von seiner grundsätzlichen Haltung zur Pyrotechnik im Allgemeinen heute konstatieren: So wie bisher geht es nicht mehr weiter; jede weitere Pyro-Aktion würde uns unweigerlich noch tiefer in die Sackgasse führen, aus der heraus es kein Entkommen mehr gibt. Wenn wir das, was wir unter Fankultur verstehen, retten und bewahren wollen, darf es in dieser Saison keine Pyro-Aktionen mehr geben, die unserer Eintracht Schaden zufügen. Eine weiterhin definitive Absage müssen wir als Fanszene dem Einsatz von nicht zu kontrollierenden Mitteln (Böller, Leuchtspur, geworfene Pyrotechnik) erteilen.
Wir appellieren daher abschließend nochmals an die gesamte Fanszene, die Vorkommnisse von Leverkusen als Zäsur, als Wendepunkt zu begreifen. Jetzt ist der Moment, an dem alle innehalten und sich auf eine gemeinsame Vorstellung davon verständigen müssen, was wir in unserer Kurve dulden können und was nicht. Hierzu sind viele – in größtmöglicher Offenheit und gegenseitigem Respekt zu führende – Diskussionen erforderlich. Der Nordwestkurve-Rat möchte und wird, seinem Selbstverständnis entsprechend, hierzu seinen Beitrag leisten.
Insofern beobachten wir auch mit Sorge, dass viele derjenigen, die – nachvollziehbarer Weise – mit solchen Aktionen wie am Samstag nicht einverstanden sind, sich insbesondere im Internet mit unangemessenen Gewaltphantasien und fragwürdigem Rechtsstaatsverständnis äußern. Auch an diese Personen richtet sich unser Appell zur Besinnung und zum Maßhalten. Es ist niemandem – und insbesondere nicht unserer Eintracht – damit gedient, wenn ganze Gruppen oder Teile von Gruppen durch den Abbruch jeglicher Gesprächsbasis in eine weitere Radikalisierung getrieben werden. Wir können den dringend benötigten Konsens nur in gemeinsamen Gesprächen erreichen; und konstruktive Gespräche setzen immer ein Mindestmaß an gegenseitigem Respekt voraus. Auch hier ist eine Versachlichung der Diskussion von allen Seiten dringend erforderlich. Die nötige Objektivität, die wir von der Presse und der Öffentlichkeit erwarten, sollte auch innerhalb der Fanszene für alle Seiten unverzichtbar sein.
Sehr gut geschrieben.Steht aber leider nichts drin was ich ich eh schon weis. Für mich wollen die einen Pyroleute Ärger machen und die anderen machen es aus Protest.Jetzt erst recht.Als Auflehnung gegen die Staat.DFL;DFB.Wir lassen uns nichts verbieten oder so. Die Stadien haben doch überall Überwachungskameras.Ist dass denn so schwer,die Leute ausfindig zu machen?Und dann können sie die Kosten tragen.Stadionverbote solang die Summe nicht abgezahlt worden ist.Aber es muss gezahlt werden. Es müssen ja jetzt keine 4-6 stelligen Beträge sein.Aber es muss wehtun.Und wenn es Leute gibt die nicht gefasst worden sind,dann müssen halt die Leute,die gafasst worden sind die Leute verpfeifen.Sonst dürfen sie kompletten Kosten tragen.Petzen is nicht schön,aber so ist das nunmal.
SGE_Werner schrieb: Wer erwartet, dass der NWK e.V., in dem m.E. viele aktive Fans, Allesfahrer und auch Ultras sich befinden, also der "harte Kern", jetzt für immer den vernünftigen Einsatz von Pyro ausschließt, etwas was zur festen Fan-Ideologie der dort Wirkenden gehört, verlangt Unmögliches. Die Leute würden sich doch selbst verraten mit dieser 180-Grad-Wende.
Geht das hier nicht in jeden Kopf rein, dass die dort Wirkenden nicht von heute auf morgen, auch wegen einer Zäsur, etwas aufgeben wollen, für das sie seit Jahren kämpfen und leben?
Hallo Werner,
genau das ist doch der Knackpunkt.
Ich gehe jetzt seit mitte der 80er ins Stadion und mir persönlich ging Pyro immer hintenrum vorbei. Für mich war das ganze immer eher störend als befruchtend, außerdem verstehe ich, daß offenes Feuer in einer Menschenmenge nichts zu suchen hat..
Trotzdem habe ich, wie viele andere auch, jetzt seit Jahren (!) nach allen Seiten argumentiert: Pyro ist keine Gewalt, ein Ultra ist kein Hooligan, die Ursachen für die Verwendung von Pyrotechnik sind historisch gewachsen, wenn kontrolliert abgebrannt wird sollte es gehen u.s.w., u.s.f..
Ich habe mich zudem mit der Initiative zur Pyro-Legalisierung auseinander gesetzt, war sogar bereit diese zu unterstützen, trotz meiner o.g. Grundhaltung zum Thema, bis ich realisiert habe, dass gerade die, die fackeln gar kein kontrolliertes Abbrennen nach Genehmigungsverfahren wollen.
Ich habe mir also seit Jahren in jeder Kneipe, im Stadion, auf der Arbeit, in der Familie den Mund fusselig gebabbelt um ein Thema zu verteidigen, dass eigentlich nicht meins ist. Natürlich alles im Zusammenhang mit Kollektivstrafen, Zelten, personalisierten Karten und was sonst noch ansteht.
Und weist Du was: Ich habe den Kanal voll. Gestrichen.
Es geht durchaus in meinen Kopf, dass die Wirkenden das Thema Pyro nicht aufgeben wollen. Aber ich erwarte auch, dass die Wirkenden erkennen, dass mir und vielen anderen am Samstag endgültig der Sack geplatzt ist.
Es ist mir ehrlich gesagt inzwischen völlig egal, für was die Pro-Pyro Fraktion, im speziellen die UF und assoziierte Gruppen, im NWK e.V. jahrelang gearbeitet hat. Ich erwarte von erwachsenen Menschen, daß sie in der Lage sind die eigene Meinung zu revidieren sofern sie sich als haltlos erweist.
Für mich beinhaltet ein "Wir haben erkannt, daß sich Pyrotechnik in Stadien nicht gefahrlos einsetzen lässt und verzichten komplett." mehr Mut und Eier als das ewige "weiter-so".
Wie ich an anderer Stelle schon zur NWK Stellungnahme schrieb:
Eine vorrübergehende Aussetzung von Pyro-Aktionen läuft nur darauf hinaus (wenn das ganze überhaupt greift), dass ab Spieltag eins der nächsten Saison erst recht gefeuert wird.
Ich glaube gerne, dass die Feuerwerker von Samstag nicht Teil der UF sind, aber sie orientieren sich mindestens an dem, was ihnen die UF jahrelang vorgelebt hat. Ebenso ist die "Argumentationsschiene" (Fankultur, Medienhetze, Freiheit für die Kurve u.s.w.) von der UF abgekupfert.
Das, was da jetzt an Stellungnahme vom NWK e.V. kam, ist keine Distanzierung von Pyrotechnik als solches. Diese ist aber meiner Meinung nach notwendig, einschliesslich der UF-Kollegen, und wenn es denn tatsächlich bedeutet liebgewonnenes aufzugeben.
Die einzige Möglichkeit, die Nachwuchskräfte und Zündler halbwegs auf Kurs zu bekommen ist meiner Meinung nach, wenn ein echtes Umdenken bei den Vorbildern, sprich UF, kommuniziert und auch gelebt wird.
Nur wenn sich die Vorbilder klar distanzieren und Pyro-freie Stadien anerkennen und einfordern wird sich an der Situation was ändern. Alles andere, wie die aktuelle Stellungsnahme, ist wirkungslos.
Als letztes und was mich angeht: Ich will auch keine handheld-Feuerwerke mehr, für mich ist der Zug "kontrolliertes Abbrennen" spätestens seit Samstag komplett abgefahren.
Außerdem werde ich einen Teufel tun und mich an irgendeinen Container zur Diskussion einfinden. Die Bringschuld liegt bei denen, die das Thema Pyro über die Jahre vorangetrieben und dafür gesorgt haben, daß es bei bestimmten Menschen als cool gilt, sich mit Skimaske und Fackel auf einen Zaun zu hocken.
Sprich, wenn sich der NWK e.V. überhaupt äußert, erwarte ein aktives (!) Vorgehen des NWK e.V. und aller seiner Untergruppierungen gegen Pyrotechnik im Stadion. Damit meine ich nicht, den Zündlern auf's Maul zu hauen oder sie über den Zaun zu werfen, aber eine sicht- und hörbare Distanzierung.
Wenn das nicht erfolgt ist der NWK e.V. auch ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner für die Eintracht, die Verbände oder die Sicherheitskräfte und kann sich jegliche Stellungnahme sparen.
Oder sollen sich die Verantwortlichen mit einer Gruppe an einen Tisch setzen, in der ein großer Teil der Beteiligten nicht an der Lösung des Problems interessiert ist und das ganze auch noch durch schlechtes Beispiel anheizt?
Ich glaube das kann man sich ausdrucken unterschreiben und zurueck an den Verfasser senden.
SGE_Werner schrieb: Wer erwartet, dass der NWK e.V., in dem m.E. viele aktive Fans, Allesfahrer und auch Ultras sich befinden, also der "harte Kern", jetzt für immer den vernünftigen Einsatz von Pyro ausschließt, etwas was zur festen Fan-Ideologie der dort Wirkenden gehört, verlangt Unmögliches. Die Leute würden sich doch selbst verraten mit dieser 180-Grad-Wende.
Geht das hier nicht in jeden Kopf rein, dass die dort Wirkenden nicht von heute auf morgen, auch wegen einer Zäsur, etwas aufgeben wollen, für das sie seit Jahren kämpfen und leben?
Hallo Werner,
genau das ist doch der Knackpunkt.
Ich gehe jetzt seit mitte der 80er ins Stadion und mir persönlich ging Pyro immer hintenrum vorbei. Für mich war das ganze immer eher störend als befruchtend, außerdem verstehe ich, daß offenes Feuer in einer Menschenmenge nichts zu suchen hat..
Trotzdem habe ich, wie viele andere auch, jetzt seit Jahren (!) nach allen Seiten argumentiert: Pyro ist keine Gewalt, ein Ultra ist kein Hooligan, die Ursachen für die Verwendung von Pyrotechnik sind historisch gewachsen, wenn kontrolliert abgebrannt wird sollte es gehen u.s.w., u.s.f..
Ich habe mich zudem mit der Initiative zur Pyro-Legalisierung auseinander gesetzt, war sogar bereit diese zu unterstützen, trotz meiner o.g. Grundhaltung zum Thema, bis ich realisiert habe, dass gerade die, die fackeln gar kein kontrolliertes Abbrennen nach Genehmigungsverfahren wollen.
Ich habe mir also seit Jahren in jeder Kneipe, im Stadion, auf der Arbeit, in der Familie den Mund fusselig gebabbelt um ein Thema zu verteidigen, dass eigentlich nicht meins ist. Natürlich alles im Zusammenhang mit Kollektivstrafen, Zelten, personalisierten Karten und was sonst noch ansteht.
Und weist Du was: Ich habe den Kanal voll. Gestrichen.
Es geht durchaus in meinen Kopf, dass die Wirkenden das Thema Pyro nicht aufgeben wollen. Aber ich erwarte auch, dass die Wirkenden erkennen, dass mir und vielen anderen am Samstag endgültig der Sack geplatzt ist.
Es ist mir ehrlich gesagt inzwischen völlig egal, für was die Pro-Pyro Fraktion, im speziellen die UF und assoziierte Gruppen, im NWK e.V. jahrelang gearbeitet hat. Ich erwarte von erwachsenen Menschen, daß sie in der Lage sind die eigene Meinung zu revidieren sofern sie sich als haltlos erweist.
Für mich beinhaltet ein "Wir haben erkannt, daß sich Pyrotechnik in Stadien nicht gefahrlos einsetzen lässt und verzichten komplett." mehr Mut und Eier als das ewige "weiter-so".
Wie ich an anderer Stelle schon zur NWK Stellungnahme schrieb:
Eine vorrübergehende Aussetzung von Pyro-Aktionen läuft nur darauf hinaus (wenn das ganze überhaupt greift), dass ab Spieltag eins der nächsten Saison erst recht gefeuert wird.
Ich glaube gerne, dass die Feuerwerker von Samstag nicht Teil der UF sind, aber sie orientieren sich mindestens an dem, was ihnen die UF jahrelang vorgelebt hat. Ebenso ist die "Argumentationsschiene" (Fankultur, Medienhetze, Freiheit für die Kurve u.s.w.) von der UF abgekupfert.
Das, was da jetzt an Stellungnahme vom NWK e.V. kam, ist keine Distanzierung von Pyrotechnik als solches. Diese ist aber meiner Meinung nach notwendig, einschliesslich der UF-Kollegen, und wenn es denn tatsächlich bedeutet liebgewonnenes aufzugeben.
Die einzige Möglichkeit, die Nachwuchskräfte und Zündler halbwegs auf Kurs zu bekommen ist meiner Meinung nach, wenn ein echtes Umdenken bei den Vorbildern, sprich UF, kommuniziert und auch gelebt wird.
Nur wenn sich die Vorbilder klar distanzieren und Pyro-freie Stadien anerkennen und einfordern wird sich an der Situation was ändern. Alles andere, wie die aktuelle Stellungsnahme, ist wirkungslos.
Als letztes und was mich angeht: Ich will auch keine handheld-Feuerwerke mehr, für mich ist der Zug "kontrolliertes Abbrennen" spätestens seit Samstag komplett abgefahren.
Außerdem werde ich einen Teufel tun und mich an irgendeinen Container zur Diskussion einfinden. Die Bringschuld liegt bei denen, die das Thema Pyro über die Jahre vorangetrieben und dafür gesorgt haben, daß es bei bestimmten Menschen als cool gilt, sich mit Skimaske und Fackel auf einen Zaun zu hocken.
Sprich, wenn sich der NWK e.V. überhaupt äußert, erwarte ein aktives (!) Vorgehen des NWK e.V. und aller seiner Untergruppierungen gegen Pyrotechnik im Stadion. Damit meine ich nicht, den Zündlern auf's Maul zu hauen oder sie über den Zaun zu werfen, aber eine sicht- und hörbare Distanzierung.
Wenn das nicht erfolgt ist der NWK e.V. auch ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner für die Eintracht, die Verbände oder die Sicherheitskräfte und kann sich jegliche Stellungnahme sparen.
Oder sollen sich die Verantwortlichen mit einer Gruppe an einen Tisch setzen, in der ein großer Teil der Beteiligten nicht an der Lösung des Problems interessiert ist und das ganze auch noch durch schlechtes Beispiel anheizt?
Zunächst einmal vielen Dank für diesen Beitrag, Wedge. Ich schließe mich Deinem Grundtenor an und versuche nun einige Punkte zu ergänzen.
Ich möchte zunächst selbst etwas zu der öffentlichen Stellungnahme des NWK-Rates schreiben: Im Großen und Ganzen ist der Inhalt für mich, zu diesem Zeitpunkt, nachzuvollziebar. Es sollte kein Schnellschuss in eine Richtung sein und verschiedene Meinungen mussten berücksichtigt werden. Für mich soweit in Ordnung. Der Vorsatz, für den Rest der Saison auf jedwede Zündelaktionen zu verzichten ist richtig. Allerdings erwarte ich spätestens nach der Saison (sollte das pyrofreie Vorhaben bis dato Bestand haben) eine grundsätzliche Neuorientierung zum Thema Pyrotechnik.
Bevor ich weiter auf diesen Punkt eingehe, eine schlichte, kurze Denkanstoß-Frage an all diejenigen Diskussionsteilnehmer, die es für grundlegend nachvollziehbar halten, dass sich Teile der Fans nicht von der Auffassung zurückziehen wollen, dass Pyrotechnik zu einer guten Atmosphäre im Stadion gehört: Warum wird diese Haltung als quasi unumstößliches Naturgesetz angesehen?
Wir reden hier nicht von Suchtabhängigen, die zu ihrer eigenen Befriedigung einem zwanghaften Verhalten unterliegen. Zumindest hoffe ich das. Pyrotechnik ist auch nicht zu vergleichen mit beispielsweise dem Insulin für einen Diabetes-Kranken. Es geschieht auf freiwilliger und mutmaßlicher Ebene, ist keinem Affekt geschuldet und darf demnach nicht als unumstößliche Tatsache gelten, die von jedweder Kritik befreit ist. Ich kenne selbst den ein oder anderen Anhänger und Sympathisanten der UF97. Diese Fans sind durchaus in der Lage, zu differenzieren, zu hinterfragen und Rückschlüsse aus gegebenen Anlässen zu ziehen. Nur, warum beharrt man zu diesem Thema starr auf einer festgelegten Meinung? Ich verstehe es schlichtweg nicht.
Ein Fußballstadion ist ein sozialer Raum. Ein sozialer Raum dieser Größenordnung erfordert von allen Anwesenden eine hohe soziale Kompetenz (Stichwort: Rücksichtnahme), um das friedvolle Miteinander zu gewährleisten. Es ist absolut legitim zu fordern, dass ein gewisses Fingerspitzengefühl von Seiten der wütenden Fanmehrheit eingehalten wird. Niemand möchte einen Konflikt durch Gewaltexzesse, Sippenhaft oder flächenüberdeckende Strafverfahren lösen. Andererseits kann jedoch auch erwartet werden, dass sich mit dem Stein des Anstoßes (hier: die Pyrotechnik) grundlegend neu auseinandergesetzt wird, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. Und eine Haltung "Das war schon immer so - warum sollte es jetzt anders sein?" ist sicher vieles, aber (aus meiner Sicht) keine nachvollziehbare Grundlage einer sachdienlichen Diskussion zum Wohle aller.
Wir alle, Pyrobefürworter, Pyrogegner und neutrale Fans sind vorweg eins: Fans von Eintracht Frankfurt. Und unser aller Anliegen ist die Unterstützung dieses Vereins in und außerhalb seines Stadions. Wenn es einer Personengruppe nur darum geht, um jeden Preis eine Haltung zu bewahren, obwohl diese im aktuellen Geschehen zum Schaden der eigentlichen Sache (Unterstützung des Vereins) führt, muss bezweifelt werden, dass sich in den Reihen dieser Fans sachdienlich über die Thematik unterhalten wird, bzw. ob ein tatsächliches Interesse am gemeinsamen Ziel, der Unterstützung des Vereins, besteht.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Vier Freunde (Person A , B, C sind Nichtraucher, Person D ist Genussraucher) entschließen sich dazu, eine gemeinsame WG zu gründen. Laut Hausordnung ist das Rauchen innerhalb der Wohnfläche verboten. Person D hält zunächst an seiner Haltung fest, innerhalb der Wohnung rauchen zu können. Seine Mitbewohner stören sich an dieser Tatsache, da eine Beeinträchtigung der Gesundheit für alle Beteiligten die Folge sein kann, sowie eine Sanktion von Seiten des Vermieters. Das schädigende Verhalten geht demnach von Person D aus. Person A, B, C möchten Person D nicht zwangsweise aus der Wohnung ausschließen, da sie Freunde sind und grundlegend die gleichen Interessen und Ziele verfolgen. Auch Person D setzt sich mit der Thematik selbstreflektierend auseinander und erkennt, dass er, des sozialen Miteinanders willen, eine Einschränkung in Kauf nehmen muss (und auch kann, da er nicht auf das Rauchen per se angewiesen ist), um das gemeinsame Ziel (eine gemeinsame Wohnung zu unterhalten) weiter aufrechterhalten zu können: Er raucht von nun an außerhalb der gemeinsamen Wohnung.
- Person D raucht weiter innerhalb der Wohnung, alle Personen werden daraufhin vom Vermieter sanktioniert/aus der Wohnung ausgeschlossen - Person A, B, C zwingen Person D zum Auszug - Person A, B, C verlassen die Wohnung - etc.
Worauf ich hinaus möchte: Wir Fans arbeiten auf das gemeinsame Ziel hinaus, Eintracht Frankfurt zu unterstützen. Die "Hausordnung" besagt zum aktuellen Zeitpunkt, dass das Abbrennen von Pyrotechnik nicht erlaubt ist. Dies ist eine Tatsache, die nicht ignoriert werden darf, da eine Zuwiderhandlung nicht dem Ideal entspricht, seinen Verein unterstützen zu wollen. Es geht immerhin um die Prämisse, Eintracht Frankfurt aus Liebe zum Fußball zu supporten und nicht darum, auf Teufel-komm-raus eine Stimmung durch Pyrotechnik zu realisieren. Wer dies anders sieht, hat jedwede berechtigte Legitimierung, die Interessenvertretung "Pro-Pyro" auf dem Rechtswege zu einer offiziellen Legalisierung in den Stadien, weiterhin mit Herzblut zu vertreten. Eine Zuwiderhandlung der "Hausordnung" in der aktuellen Lage hat jedoch nur eines zur Folge: Nicht etwa die Legalisierung der Beweggründe einer Minderheit (freie Meinungsäußerung in allen Ehren), sondern eine Bestrafung der kollektiven Fangemeinschaft, sowie eine Schädigung von Eintracht Frankfurt, und das darf nicht der Sinn des Ganzen sein.
Daher vertrete ich die Forderung nach einer Neudebatte unter allen Fanclubs und Eintracht-Sympathisanten zum Thema Pyrotechnik gemeinsam mit den Vertretern des Vereins, die eine einzige Folge zum Ziel hat: dem Nicht-Schaden unseres gemeinsamen Interesses, Eintracht Frankfurt. Nicht die "Forumschreier" haben sich schuldig gemacht (die teils überharten Repressions-Forderungen sind eine andere Geschichte), sondern eine Minderheit durch die aktive Zuwiderhandlung innerhalb des sozialen Großraums "Stadion", von daher sollte ein Großteil der Eingeständnisse auch von dieser Seite aus erfolgen. Pyrotechnik mag ein Ausdrucksmittel der Stimmung in den Stadien sein, es ist jedoch nicht unabdinglich vonnöten. Und genau dieser Aspekt muss zur Diskussion gebracht werden.
Zu guter Letzt möchte ich in eigener Sache betonen, dass ich nach wie vor als Konsequenz der aktuellen Geschehnisse die Ansicht vertrete, dass die Schuldigen Zündler privat für ihren angerichteten Schaden haftbar gemacht werden sollten. Kollektive Strafen führen zu keiner Besserung, nur individuelle Maßnahmen werden dieser Sache nach meinem Rechtsempfinden gerecht.
SGE_Werner schrieb: Wer erwartet, dass der NWK e.V., in dem m.E. viele aktive Fans, Allesfahrer und auch Ultras sich befinden, also der "harte Kern", jetzt für immer den vernünftigen Einsatz von Pyro ausschließt, etwas was zur festen Fan-Ideologie der dort Wirkenden gehört, verlangt Unmögliches. Die Leute würden sich doch selbst verraten mit dieser 180-Grad-Wende.
Geht das hier nicht in jeden Kopf rein, dass die dort Wirkenden nicht von heute auf morgen, auch wegen einer Zäsur, etwas aufgeben wollen, für das sie seit Jahren kämpfen und leben?
Hallo Werner,
genau das ist doch der Knackpunkt.
Ich gehe jetzt seit mitte der 80er ins Stadion und mir persönlich ging Pyro immer hintenrum vorbei. Für mich war das ganze immer eher störend als befruchtend, außerdem verstehe ich, daß offenes Feuer in einer Menschenmenge nichts zu suchen hat..
Trotzdem habe ich, wie viele andere auch, jetzt seit Jahren (!) nach allen Seiten argumentiert: Pyro ist keine Gewalt, ein Ultra ist kein Hooligan, die Ursachen für die Verwendung von Pyrotechnik sind historisch gewachsen, wenn kontrolliert abgebrannt wird sollte es gehen u.s.w., u.s.f..
Ich habe mich zudem mit der Initiative zur Pyro-Legalisierung auseinander gesetzt, war sogar bereit diese zu unterstützen, trotz meiner o.g. Grundhaltung zum Thema, bis ich realisiert habe, dass gerade die, die fackeln gar kein kontrolliertes Abbrennen nach Genehmigungsverfahren wollen.
Ich habe mir also seit Jahren in jeder Kneipe, im Stadion, auf der Arbeit, in der Familie den Mund fusselig gebabbelt um ein Thema zu verteidigen, dass eigentlich nicht meins ist. Natürlich alles im Zusammenhang mit Kollektivstrafen, Zelten, personalisierten Karten und was sonst noch ansteht.
Und weist Du was: Ich habe den Kanal voll. Gestrichen.
Es geht durchaus in meinen Kopf, dass die Wirkenden das Thema Pyro nicht aufgeben wollen. Aber ich erwarte auch, dass die Wirkenden erkennen, dass mir und vielen anderen am Samstag endgültig der Sack geplatzt ist.
Es ist mir ehrlich gesagt inzwischen völlig egal, für was die Pro-Pyro Fraktion, im speziellen die UF und assoziierte Gruppen, im NWK e.V. jahrelang gearbeitet hat. Ich erwarte von erwachsenen Menschen, daß sie in der Lage sind die eigene Meinung zu revidieren sofern sie sich als haltlos erweist.
Für mich beinhaltet ein "Wir haben erkannt, daß sich Pyrotechnik in Stadien nicht gefahrlos einsetzen lässt und verzichten komplett." mehr Mut und Eier als das ewige "weiter-so".
Wie ich an anderer Stelle schon zur NWK Stellungnahme schrieb:
Eine vorrübergehende Aussetzung von Pyro-Aktionen läuft nur darauf hinaus (wenn das ganze überhaupt greift), dass ab Spieltag eins der nächsten Saison erst recht gefeuert wird.
Ich glaube gerne, dass die Feuerwerker von Samstag nicht Teil der UF sind, aber sie orientieren sich mindestens an dem, was ihnen die UF jahrelang vorgelebt hat. Ebenso ist die "Argumentationsschiene" (Fankultur, Medienhetze, Freiheit für die Kurve u.s.w.) von der UF abgekupfert.
Das, was da jetzt an Stellungnahme vom NWK e.V. kam, ist keine Distanzierung von Pyrotechnik als solches. Diese ist aber meiner Meinung nach notwendig, einschliesslich der UF-Kollegen, und wenn es denn tatsächlich bedeutet liebgewonnenes aufzugeben.
Die einzige Möglichkeit, die Nachwuchskräfte und Zündler halbwegs auf Kurs zu bekommen ist meiner Meinung nach, wenn ein echtes Umdenken bei den Vorbildern, sprich UF, kommuniziert und auch gelebt wird.
Nur wenn sich die Vorbilder klar distanzieren und Pyro-freie Stadien anerkennen und einfordern wird sich an der Situation was ändern. Alles andere, wie die aktuelle Stellungsnahme, ist wirkungslos.
Als letztes und was mich angeht: Ich will auch keine handheld-Feuerwerke mehr, für mich ist der Zug "kontrolliertes Abbrennen" spätestens seit Samstag komplett abgefahren.
Außerdem werde ich einen Teufel tun und mich an irgendeinen Container zur Diskussion einfinden. Die Bringschuld liegt bei denen, die das Thema Pyro über die Jahre vorangetrieben und dafür gesorgt haben, daß es bei bestimmten Menschen als cool gilt, sich mit Skimaske und Fackel auf einen Zaun zu hocken.
Sprich, wenn sich der NWK e.V. überhaupt äußert, erwarte ein aktives (!) Vorgehen des NWK e.V. und aller seiner Untergruppierungen gegen Pyrotechnik im Stadion. Damit meine ich nicht, den Zündlern auf's Maul zu hauen oder sie über den Zaun zu werfen, aber eine sicht- und hörbare Distanzierung.
Wenn das nicht erfolgt ist der NWK e.V. auch ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner für die Eintracht, die Verbände oder die Sicherheitskräfte und kann sich jegliche Stellungnahme sparen.
Oder sollen sich die Verantwortlichen mit einer Gruppe an einen Tisch setzen, in der ein großer Teil der Beteiligten nicht an der Lösung des Problems interessiert ist und das ganze auch noch durch schlechtes Beispiel anheizt?
Zunächst einmal vielen Dank für diesen Beitrag, Wedge. Ich schließe mich Deinem Grundtenor an und versuche nun einige Punkte zu ergänzen.
Ich möchte zunächst selbst etwas zu der öffentlichen Stellungnahme des NWK-Rates schreiben: Im Großen und Ganzen ist der Inhalt für mich, zu diesem Zeitpunkt, nachzuvollziebar. Es sollte kein Schnellschuss in eine Richtung sein und verschiedene Meinungen mussten berücksichtigt werden. Für mich soweit in Ordnung. Der Vorsatz, für den Rest der Saison auf jedwede Zündelaktionen zu verzichten ist richtig. Allerdings erwarte ich spätestens nach der Saison (sollte das pyrofreie Vorhaben bis dato Bestand haben) eine grundsätzliche Neuorientierung zum Thema Pyrotechnik.
Bevor ich weiter auf diesen Punkt eingehe, eine schlichte, kurze Denkanstoß-Frage an all diejenigen Diskussionsteilnehmer, die es für grundlegend nachvollziehbar halten, dass sich Teile der Fans nicht von der Auffassung zurückziehen wollen, dass Pyrotechnik zu einer guten Atmosphäre im Stadion gehört: Warum wird diese Haltung als quasi unumstößliches Naturgesetz angesehen?
Wir reden hier nicht von Suchtabhängigen, die zu ihrer eigenen Befriedigung einem zwanghaften Verhalten unterliegen. Zumindest hoffe ich das. Pyrotechnik ist auch nicht zu vergleichen mit beispielsweise dem Insulin für einen Diabetes-Kranken. Es geschieht auf freiwilliger und mutmaßlicher Ebene, ist keinem Affekt geschuldet und darf demnach nicht als unumstößliche Tatsache gelten, die von jedweder Kritik befreit ist. Ich kenne selbst den ein oder anderen Anhänger und Sympathisanten der UF97. Diese Fans sind durchaus in der Lage, zu differenzieren, zu hinterfragen und Rückschlüsse aus gegebenen Anlässen zu ziehen. Nur, warum beharrt man zu diesem Thema starr auf einer festgelegten Meinung? Ich verstehe es schlichtweg nicht.
Ein Fußballstadion ist ein sozialer Raum. Ein sozialer Raum dieser Größenordnung erfordert von allen Anwesenden eine hohe soziale Kompetenz (Stichwort: Rücksichtnahme), um das friedvolle Miteinander zu gewährleisten. Es ist absolut legitim zu fordern, dass ein gewisses Fingerspitzengefühl von Seiten der wütenden Fanmehrheit eingehalten wird. Niemand möchte einen Konflikt durch Gewaltexzesse, Sippenhaft oder flächenüberdeckende Strafverfahren lösen. Andererseits kann jedoch auch erwartet werden, dass sich mit dem Stein des Anstoßes (hier: die Pyrotechnik) grundlegend neu auseinandergesetzt wird, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. Und eine Haltung "Das war schon immer so - warum sollte es jetzt anders sein?" ist sicher vieles, aber (aus meiner Sicht) keine nachvollziehbare Grundlage einer sachdienlichen Diskussion zum Wohle aller.
Wir alle, Pyrobefürworter, Pyrogegner und neutrale Fans sind vorweg eins: Fans von Eintracht Frankfurt. Und unser aller Anliegen ist die Unterstützung dieses Vereins in und außerhalb seines Stadions. Wenn es einer Personengruppe nur darum geht, um jeden Preis eine Haltung zu bewahren, obwohl diese im aktuellen Geschehen zum Schaden der eigentlichen Sache (Unterstützung des Vereins) führt, muss bezweifelt werden, dass sich in den Reihen dieser Fans sachdienlich über die Thematik unterhalten wird, bzw. ob ein tatsächliches Interesse am gemeinsamen Ziel, der Unterstützung des Vereins, besteht.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Vier Freunde (Person A , B, C sind Nichtraucher, Person D ist Genussraucher) entschließen sich dazu, eine gemeinsame WG zu gründen. Laut Hausordnung ist das Rauchen innerhalb der Wohnfläche verboten. Person D hält zunächst an seiner Haltung fest, innerhalb der Wohnung rauchen zu können. Seine Mitbewohner stören sich an dieser Tatsache, da eine Beeinträchtigung der Gesundheit für alle Beteiligten die Folge sein kann, sowie eine Sanktion von Seiten des Vermieters. Das schädigende Verhalten geht demnach von Person D aus. Person A, B, C möchten Person D nicht zwangsweise aus der Wohnung ausschließen, da sie Freunde sind und grundlegend die gleichen Interessen und Ziele verfolgen. Auch Person D setzt sich mit der Thematik selbstreflektierend auseinander und erkennt, dass er, des sozialen Miteinanders willen, eine Einschränkung in Kauf nehmen muss (und auch kann, da er nicht auf das Rauchen per se angewiesen ist), um das gemeinsame Ziel (eine gemeinsame Wohnung zu unterhalten) weiter aufrechterhalten zu können: Er raucht von nun an außerhalb der gemeinsamen Wohnung.
- Person D raucht weiter innerhalb der Wohnung, alle Personen werden daraufhin vom Vermieter sanktioniert/aus der Wohnung ausgeschlossen - Person A, B, C zwingen Person D zum Auszug - Person A, B, C verlassen die Wohnung - etc.
Worauf ich hinaus möchte: Wir Fans arbeiten auf das gemeinsame Ziel hinaus, Eintracht Frankfurt zu unterstützen. Die "Hausordnung" besagt zum aktuellen Zeitpunkt, dass das Abbrennen von Pyrotechnik nicht erlaubt ist. Dies ist eine Tatsache, die nicht ignoriert werden darf, da eine Zuwiderhandlung nicht dem Ideal entspricht, seinen Verein unterstützen zu wollen. Es geht immerhin um die Prämisse, Eintracht Frankfurt aus Liebe zum Fußball zu supporten und nicht darum, auf Teufel-komm-raus eine Stimmung durch Pyrotechnik zu realisieren. Wer dies anders sieht, hat jedwede berechtigte Legitimierung, die Interessenvertretung "Pro-Pyro" auf dem Rechtswege zu einer offiziellen Legalisierung in den Stadien, weiterhin mit Herzblut zu vertreten. Eine Zuwiderhandlung der "Hausordnung" in der aktuellen Lage hat jedoch nur eines zur Folge: Nicht etwa die Legalisierung der Beweggründe einer Minderheit (freie Meinungsäußerung in allen Ehren), sondern eine Bestrafung der kollektiven Fangemeinschaft, sowie eine Schädigung von Eintracht Frankfurt, und das darf nicht der Sinn des Ganzen sein.
Daher vertrete ich die Forderung nach einer Neudebatte unter allen Fanclubs und Eintracht-Sympathisanten zum Thema Pyrotechnik gemeinsam mit den Vertretern des Vereins, die eine einzige Folge zum Ziel hat: dem Nicht-Schaden unseres gemeinsamen Interesses, Eintracht Frankfurt. Nicht die "Forumschreier" haben sich schuldig gemacht (die teils überharten Repressions-Forderungen sind eine andere Geschichte), sondern eine Minderheit durch die aktive Zuwiderhandlung innerhalb des sozialen Großraums "Stadion", von daher sollte ein Großteil der Eingeständnisse auch von dieser Seite aus erfolgen. Pyrotechnik mag ein Ausdrucksmittel der Stimmung in den Stadien sein, es ist jedoch nicht unabdinglich vonnöten. Und genau dieser Aspekt muss zur Diskussion gebracht werden.
Zu guter Letzt möchte ich in eigener Sache betonen, dass ich nach wie vor als Konsequenz der aktuellen Geschehnisse die Ansicht vertrete, dass die Schuldigen Zündler privat für ihren angerichteten Schaden haftbar gemacht werden sollten. Kollektive Strafen führen zu keiner Besserung, nur individuelle Maßnahmen werden dieser Sache nach meinem Rechtsempfinden gerecht.
Zen
Sehr gut und richtig auch hier finde ich mich wieder.
Du hast aber einen ganz wichtigen - den wichtigsten Punkt vergessen. Herr D geht es gar nicht so ums rauchen - Im geht es um die Freiheit - die Freiheit zu entscheiden - wann und wo ER rauchen darf. Es geht ihm darum, dass keiner das Recht hat Andere einzuschaenken. ER kaempft also fuer die Freiheit von uns alllen.
Sorry, die Sache ist GANZ einfach. KEIN PYRO, egal in welcher Form und egal ob daheim oder Auswärts.
Seit Köln (ok da sind auch die Platzsturm-Strafen drin) hat uns das Fehlverhalten mindestens 3 Mio. Euro gekostet, die fehlenden Gelder durch Sponsoren kann man nur schätzen.
Von daher kann ich, bei allem Verständniss für einen diplomatischen Ansatz, gewisse Ausführungen nicht unterschreiben.
Wer sich, auch verbal, nicht von Pyro trennen kann hat im Stadion NICHTS zu suchen und dies sollte auch klarer und deutlicher vom NWK-Rat vertreten werden.
prinzhessin schrieb: Diese Erklärung soll einzig und allein zur Beruhigung der Gemüter führen, so liest sich das zumindest für mich.
Ist bei mir leider nicht gelungen, im Gegenteil. Denn hier wird jetzt nur ein zeitlich begrenzter Konsens angeboten, damit wir nächste Saison wieder am gleichen Punkt anfangen können. Gespräche haben bisher keine Lösung gebracht und sie werden bei diesen Leuten auch weiterhin nicht fruchten.
Solche Leute kennen Respekt nur vom Hörensagen. Sie ziehen ihr Ding durch ohne Rücksicht auf Verluste und wenn die Ultras es nicht langsam kapieren, dass diese Leute auch ihnen schaden, werden sie am Ende die größten Verlierer sein.
SGE_Werner schrieb: Wer erwartet, dass der NWK e.V., in dem m.E. viele aktive Fans, Allesfahrer und auch Ultras sich befinden, also der "harte Kern", jetzt für immer den vernünftigen Einsatz von Pyro ausschließt, etwas was zur festen Fan-Ideologie der dort Wirkenden gehört, verlangt Unmögliches. Die Leute würden sich doch selbst verraten mit dieser 180-Grad-Wende.
Geht das hier nicht in jeden Kopf rein, dass die dort Wirkenden nicht von heute auf morgen, auch wegen einer Zäsur, etwas aufgeben wollen, für das sie seit Jahren kämpfen und leben?
Hallo Werner,
genau das ist doch der Knackpunkt.
Ich gehe jetzt seit mitte der 80er ins Stadion und mir persönlich ging Pyro immer hintenrum vorbei. Für mich war das ganze immer eher störend als befruchtend, außerdem verstehe ich, daß offenes Feuer in einer Menschenmenge nichts zu suchen hat..
Trotzdem habe ich, wie viele andere auch, jetzt seit Jahren (!) nach allen Seiten argumentiert: Pyro ist keine Gewalt, ein Ultra ist kein Hooligan, die Ursachen für die Verwendung von Pyrotechnik sind historisch gewachsen, wenn kontrolliert abgebrannt wird sollte es gehen u.s.w., u.s.f..
Ich habe mich zudem mit der Initiative zur Pyro-Legalisierung auseinander gesetzt, war sogar bereit diese zu unterstützen, trotz meiner o.g. Grundhaltung zum Thema, bis ich realisiert habe, dass gerade die, die fackeln gar kein kontrolliertes Abbrennen nach Genehmigungsverfahren wollen.
Ich habe mir also seit Jahren in jeder Kneipe, im Stadion, auf der Arbeit, in der Familie den Mund fusselig gebabbelt um ein Thema zu verteidigen, dass eigentlich nicht meins ist. Natürlich alles im Zusammenhang mit Kollektivstrafen, Zelten, personalisierten Karten und was sonst noch ansteht.
Und weist Du was: Ich habe den Kanal voll. Gestrichen.
Es geht durchaus in meinen Kopf, dass die Wirkenden das Thema Pyro nicht aufgeben wollen. Aber ich erwarte auch, dass die Wirkenden erkennen, dass mir und vielen anderen am Samstag endgültig der Sack geplatzt ist.
Es ist mir ehrlich gesagt inzwischen völlig egal, für was die Pro-Pyro Fraktion, im speziellen die UF und assoziierte Gruppen, im NWK e.V. jahrelang gearbeitet hat. Ich erwarte von erwachsenen Menschen, daß sie in der Lage sind die eigene Meinung zu revidieren sofern sie sich als haltlos erweist.
Für mich beinhaltet ein "Wir haben erkannt, daß sich Pyrotechnik in Stadien nicht gefahrlos einsetzen lässt und verzichten komplett." mehr Mut und Eier als das ewige "weiter-so".
Wie ich an anderer Stelle schon zur NWK Stellungnahme schrieb:
Eine vorrübergehende Aussetzung von Pyro-Aktionen läuft nur darauf hinaus (wenn das ganze überhaupt greift), dass ab Spieltag eins der nächsten Saison erst recht gefeuert wird.
Ich glaube gerne, dass die Feuerwerker von Samstag nicht Teil der UF sind, aber sie orientieren sich mindestens an dem, was ihnen die UF jahrelang vorgelebt hat. Ebenso ist die "Argumentationsschiene" (Fankultur, Medienhetze, Freiheit für die Kurve u.s.w.) von der UF abgekupfert.
Das, was da jetzt an Stellungnahme vom NWK e.V. kam, ist keine Distanzierung von Pyrotechnik als solches. Diese ist aber meiner Meinung nach notwendig, einschliesslich der UF-Kollegen, und wenn es denn tatsächlich bedeutet liebgewonnenes aufzugeben.
Die einzige Möglichkeit, die Nachwuchskräfte und Zündler halbwegs auf Kurs zu bekommen ist meiner Meinung nach, wenn ein echtes Umdenken bei den Vorbildern, sprich UF, kommuniziert und auch gelebt wird.
Nur wenn sich die Vorbilder klar distanzieren und Pyro-freie Stadien anerkennen und einfordern wird sich an der Situation was ändern. Alles andere, wie die aktuelle Stellungsnahme, ist wirkungslos.
Als letztes und was mich angeht: Ich will auch keine handheld-Feuerwerke mehr, für mich ist der Zug "kontrolliertes Abbrennen" spätestens seit Samstag komplett abgefahren.
Außerdem werde ich einen Teufel tun und mich an irgendeinen Container zur Diskussion einfinden. Die Bringschuld liegt bei denen, die das Thema Pyro über die Jahre vorangetrieben und dafür gesorgt haben, daß es bei bestimmten Menschen als cool gilt, sich mit Skimaske und Fackel auf einen Zaun zu hocken.
Sprich, wenn sich der NWK e.V. überhaupt äußert, erwarte ein aktives (!) Vorgehen des NWK e.V. und aller seiner Untergruppierungen gegen Pyrotechnik im Stadion. Damit meine ich nicht, den Zündlern auf's Maul zu hauen oder sie über den Zaun zu werfen, aber eine sicht- und hörbare Distanzierung.
Wenn das nicht erfolgt ist der NWK e.V. auch ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner für die Eintracht, die Verbände oder die Sicherheitskräfte und kann sich jegliche Stellungnahme sparen.
Oder sollen sich die Verantwortlichen mit einer Gruppe an einen Tisch setzen, in der ein großer Teil der Beteiligten nicht an der Lösung des Problems interessiert ist und das ganze auch noch durch schlechtes Beispiel anheizt?
Eine klare und vor allem sachlich vorgetragene Position, die ich - obwohl ich ursprünglich eher (handheld)-Pyrofreund als -feind war - mittlerweile teile. Vielen Dank dafür!
Die Argumente der pyrofreundlichen Gruppierungen innerhalb des NWK e.V.s sind nicht mehr tragbar:
[ulist]
Stimmung: Die geht - wie hier zu lesen und im Stadion
(bspw. in Karlsruhe und jetzt auch in Leverkusen) zu sehen/hören war - flöten, sobald gezündelt wird und nicht weil gezündelt wird. Selbst schuld... [/ulist] [ulist]
Medienhetze: Wer es dermaßen auf die Spitze treibt, Spieler, Schiedsrichter, andere Zuschauer und/oder Ordner gefährdet, hat es nicht anders verdient, in den Medien unterhalb von negativen Schlagzeilen aufzutauchen. Auch hier: Selbst schuld...
[/ulist] [ulist]
Fankultur geht flöten: Merkt ihr was. Eben durch den Einsatz der Pyro geht die Kultur gerade den Bach runter. Alle stellen sich gegen euch, weil
(zurecht) davon ausgegangen wird, dass ihr Menschen schützt/unterstützt, die dem Verein schaden, der uns ehrlich am Herzen liegt. Wenn Fankultur eurer Ansicht nach daraus bestehen muss, regelmäßig Feuerwerk abzubrennen, dann machts doch einfach außerhalb des Stadions, denn innerhalb ebendieses ist und wird es auf ewig verboten sein und bleiben. Auch hier: Selbst schuld... [/ulist] [ulist]
Freiheit für die Kurve: Die Kurve ist frei. Ihr dürft sagen, was ihr wollt und wann ihr wollt. Aber in dem Moment, da ihr Pyro als Ausdruck eurer Freiheit verwendet, gefährdet und beschränkt ihr darin gleichzeitig die Freiheit von deutlich in der Überzahl befindlichen Menschen, die darüber anders denken. Ihr schadet ihnen gesundheitlich, finanziell und emotional - das muss doch Grund genug sein, darauf zumindest innerhalb des Stadions zu verzichten. An dieser Unfreiheit seid ihr...genau: Selbst schuld...
[/ulist] Ich könnte ewig so weitermachen. Bis irgendwann das einzige Argument kommt, dass ich per se selbst für mich auch nicht entkräften konnte: Es sieht einfach gut aus. Aber innerhalb einer Diskussion gewinnt die Seite, die mehr stichhaltige Beweise/Argumente auf ihrer Seite hat und da alle Contra-Pyro-Argumente in ihrer Aussagekraft stärker sind als die simple Optik, ist hiermit auch dieses Pro-Argument tot. Mal abgesehen davon: Ihr könnt doch Choreo, ihr habt doch alle Schals und Fahnen und Doppelhalter usw. Damit kann man so viel tolltes für die Optik einer Heim- und/oder Auswärts-Fankurve tun - werdet doch mal wieder kreativ. Ihr habt schon oft gezeigt, dass Ihr das könnt!
Gebt den Mist auf. Er bringt niemandem etwas. Reinigt und befreit euch von innen von den Problem-Besuchern. Jeden zweiten Spieltag zeigt die gesamte NWK (ja, auch die UF), dass sie für die Stimmung im Waldstadion unersetzlich ist - und zwar ohne Pyro. Gebt das nicht auf, indem ihr euch ersetzbar macht, weil die Stimmung die ihr entfacht, sich plötzlich gegen euch wendet.
Riegelt Pyro ab - ein für alle mal. Die NWK kann nicht den Pyroboykott bis zum Ende dieser Saison ausrufen und sich darauf ausruhen - und das wird sie auch nicht (wehe doch!!!). Ihr werdet erkennen, dass Fußball und Fandasein auch ohne Pyro seeeehr gut miteinander klargehen und am Ende dieser Saison den Kampf gegen die Problem-Besucher für erfolgreich und beendet erklärt. Denn: Jeder Freund des Pyros wird zum Feind der SGE - selbst und erst recht dann, wenn es euer bester Freund ist! Lasst es nicht zu...
2 sehr gute Beiträge von dir und Wedge.
Ich für mich konnte sogar den Punkt "es sieht einfach gut aus" entkräften: "Früher" wurde Pyro oft relativ spontan, etwa nach Toren, gezündet. Es geschah oft im Block und heizte den Block noch mehr ein, die Stimmung war am überkochen. Natürlich gab es häufiger den Einsatz von Rauchbomben und Raketen, dass darf man nicht vergessen (Hannover), dafür in meiner subjektiven Empfindung weniger Böller.
"Heute", und damit meine ich Düsseldorf, Leverkusen, Karlsruhe usw., wird Pyro nur noch als Provokation eingesetzt. Vermummte Männer, deutschlandweit szeneübergreifend gleich gekleidet (grauer oder schwarzer Kapu, Maske) wedeln mit gleicher Körperhaltung (gerader Rücken, Brust raus, Schulter breit) ihre Pyrofackel durch die Gegend, meist auf dem Zaun sitzend. Da der ganze Block eingenebelt ist, sieht da auch nichts mehr gut aus, in meinen Augen. Das ganze ist nur noch "Bambule", Krawall und Provokation, gerichtet an die "Obrigkeit" aus DFB, Polizei und Verein oder gegen den Gegner, garniert mit den vielfach zu beobachtenden "Hals-ab" oder "kommt doch her" Gesten. Pyro ist also schon lange kein "Stilmittel" mehr, insofern hat es auch nicht mehr meine Unterstützung (somit wäre die Pryo legalisieren Initiative für unsere Szene voll ins Leere gelaufen, daher auch keine Teilnahme). Hier und im echten Leben habe ich viel mit unwissenden Diskutiert, relativiert und versucht zu erklären. Ultras sind keine Hools, sie sind Subkultur, Pyro ist Stilmittel, die Polizei tut ihr übriges zur Eskalation usw... Seit Samstag ist das vorbei, und das geht vielen so. Man wird lange brauchen, die wichtigen Befürworter und Verteidiger wieder ins Boot zu holen, sehr lange.
Ich habe keine Ahnung, welche Rolle UF spielen, unterstützend, deckend, duldend... ablehnend kann ich mir schlecht vorstellen. Aber sie waren zu lange selbst aktiv, haben geschwiegen, provoziert und mit Unterstützung taktiert - insofern haben sie mich verloren. Ich erwarte die Lösung des Problems nicht vom NWK e.V, nicht von der SGE, EFCs oder von Fans hier... sondern alleine von UF. Sie tragen die Hauptverantwortung und haben verdammt nochmal den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Passiert das nicht, sieht es in meinen Augen sehr düster für diese Vereinigung aus.
Sehr guter Beitrag, kann ich zu 100% zustimmen!
Ich bin auch der Meinung das in den letzten Jahren die ursprüngliche Faszination von Pyro völlig verloren gegangen ist... es ist in der Tat schon längst kein Stilmittel mehr, und spätestens seit Leverkusen auch nicht mehr stimmungsfördernd! Es ist nur noch reine Provokation, von Verein zu Verein austauschbar, wie auf Bestellung, fast schon künstlich... in dieser Form ergibt Pyro schlicht keinen Sinn mehr, und ich hoffe auch die Hardliner bei der UF sehen das langsam mal ein...
SGE_Werner schrieb: Wer erwartet, dass der NWK e.V., in dem m.E. viele aktive Fans, Allesfahrer und auch Ultras sich befinden, also der "harte Kern", jetzt für immer den vernünftigen Einsatz von Pyro ausschließt, etwas was zur festen Fan-Ideologie der dort Wirkenden gehört, verlangt Unmögliches. Die Leute würden sich doch selbst verraten mit dieser 180-Grad-Wende.
Geht das hier nicht in jeden Kopf rein, dass die dort Wirkenden nicht von heute auf morgen, auch wegen einer Zäsur, etwas aufgeben wollen, für das sie seit Jahren kämpfen und leben?
Hallo Werner,
genau das ist doch der Knackpunkt.
Ich gehe jetzt seit mitte der 80er ins Stadion und mir persönlich ging Pyro immer hintenrum vorbei. Für mich war das ganze immer eher störend als befruchtend, außerdem verstehe ich, daß offenes Feuer in einer Menschenmenge nichts zu suchen hat..
Trotzdem habe ich, wie viele andere auch, jetzt seit Jahren (!) nach allen Seiten argumentiert: Pyro ist keine Gewalt, ein Ultra ist kein Hooligan, die Ursachen für die Verwendung von Pyrotechnik sind historisch gewachsen, wenn kontrolliert abgebrannt wird sollte es gehen u.s.w., u.s.f..
Ich habe mich zudem mit der Initiative zur Pyro-Legalisierung auseinander gesetzt, war sogar bereit diese zu unterstützen, trotz meiner o.g. Grundhaltung zum Thema, bis ich realisiert habe, dass gerade die, die fackeln gar kein kontrolliertes Abbrennen nach Genehmigungsverfahren wollen.
Ich habe mir also seit Jahren in jeder Kneipe, im Stadion, auf der Arbeit, in der Familie den Mund fusselig gebabbelt um ein Thema zu verteidigen, dass eigentlich nicht meins ist. Natürlich alles im Zusammenhang mit Kollektivstrafen, Zelten, personalisierten Karten und was sonst noch ansteht.
Und weist Du was: Ich habe den Kanal voll. Gestrichen.
Es geht durchaus in meinen Kopf, dass die Wirkenden das Thema Pyro nicht aufgeben wollen. Aber ich erwarte auch, dass die Wirkenden erkennen, dass mir und vielen anderen am Samstag endgültig der Sack geplatzt ist.
Es ist mir ehrlich gesagt inzwischen völlig egal, für was die Pro-Pyro Fraktion, im speziellen die UF und assoziierte Gruppen, im NWK e.V. jahrelang gearbeitet hat. Ich erwarte von erwachsenen Menschen, daß sie in der Lage sind die eigene Meinung zu revidieren sofern sie sich als haltlos erweist.
Für mich beinhaltet ein "Wir haben erkannt, daß sich Pyrotechnik in Stadien nicht gefahrlos einsetzen lässt und verzichten komplett." mehr Mut und Eier als das ewige "weiter-so".
Wie ich an anderer Stelle schon zur NWK Stellungnahme schrieb:
Eine vorrübergehende Aussetzung von Pyro-Aktionen läuft nur darauf hinaus (wenn das ganze überhaupt greift), dass ab Spieltag eins der nächsten Saison erst recht gefeuert wird.
Ich glaube gerne, dass die Feuerwerker von Samstag nicht Teil der UF sind, aber sie orientieren sich mindestens an dem, was ihnen die UF jahrelang vorgelebt hat. Ebenso ist die "Argumentationsschiene" (Fankultur, Medienhetze, Freiheit für die Kurve u.s.w.) von der UF abgekupfert.
Das, was da jetzt an Stellungnahme vom NWK e.V. kam, ist keine Distanzierung von Pyrotechnik als solches. Diese ist aber meiner Meinung nach notwendig, einschliesslich der UF-Kollegen, und wenn es denn tatsächlich bedeutet liebgewonnenes aufzugeben.
Die einzige Möglichkeit, die Nachwuchskräfte und Zündler halbwegs auf Kurs zu bekommen ist meiner Meinung nach, wenn ein echtes Umdenken bei den Vorbildern, sprich UF, kommuniziert und auch gelebt wird.
Nur wenn sich die Vorbilder klar distanzieren und Pyro-freie Stadien anerkennen und einfordern wird sich an der Situation was ändern. Alles andere, wie die aktuelle Stellungsnahme, ist wirkungslos.
Als letztes und was mich angeht: Ich will auch keine handheld-Feuerwerke mehr, für mich ist der Zug "kontrolliertes Abbrennen" spätestens seit Samstag komplett abgefahren.
Außerdem werde ich einen Teufel tun und mich an irgendeinen Container zur Diskussion einfinden. Die Bringschuld liegt bei denen, die das Thema Pyro über die Jahre vorangetrieben und dafür gesorgt haben, daß es bei bestimmten Menschen als cool gilt, sich mit Skimaske und Fackel auf einen Zaun zu hocken.
Sprich, wenn sich der NWK e.V. überhaupt äußert, erwarte ein aktives (!) Vorgehen des NWK e.V. und aller seiner Untergruppierungen gegen Pyrotechnik im Stadion. Damit meine ich nicht, den Zündlern auf's Maul zu hauen oder sie über den Zaun zu werfen, aber eine sicht- und hörbare Distanzierung.
Wenn das nicht erfolgt ist der NWK e.V. auch ganz sicher nicht der richtige Ansprechpartner für die Eintracht, die Verbände oder die Sicherheitskräfte und kann sich jegliche Stellungnahme sparen.
Oder sollen sich die Verantwortlichen mit einer Gruppe an einen Tisch setzen, in der ein großer Teil der Beteiligten nicht an der Lösung des Problems interessiert ist und das ganze auch noch durch schlechtes Beispiel anheizt?
Zunächst einmal vielen Dank für diesen Beitrag, Wedge. Ich schließe mich Deinem Grundtenor an und versuche nun einige Punkte zu ergänzen.
Ich möchte zunächst selbst etwas zu der öffentlichen Stellungnahme des NWK-Rates schreiben: Im Großen und Ganzen ist der Inhalt für mich, zu diesem Zeitpunkt, nachzuvollziebar. Es sollte kein Schnellschuss in eine Richtung sein und verschiedene Meinungen mussten berücksichtigt werden. Für mich soweit in Ordnung. Der Vorsatz, für den Rest der Saison auf jedwede Zündelaktionen zu verzichten ist richtig. Allerdings erwarte ich spätestens nach der Saison (sollte das pyrofreie Vorhaben bis dato Bestand haben) eine grundsätzliche Neuorientierung zum Thema Pyrotechnik.
Bevor ich weiter auf diesen Punkt eingehe, eine schlichte, kurze Denkanstoß-Frage an all diejenigen Diskussionsteilnehmer, die es für grundlegend nachvollziehbar halten, dass sich Teile der Fans nicht von der Auffassung zurückziehen wollen, dass Pyrotechnik zu einer guten Atmosphäre im Stadion gehört: Warum wird diese Haltung als quasi unumstößliches Naturgesetz angesehen?
Wir reden hier nicht von Suchtabhängigen, die zu ihrer eigenen Befriedigung einem zwanghaften Verhalten unterliegen. Zumindest hoffe ich das. Pyrotechnik ist auch nicht zu vergleichen mit beispielsweise dem Insulin für einen Diabetes-Kranken. Es geschieht auf freiwilliger und mutmaßlicher Ebene, ist keinem Affekt geschuldet und darf demnach nicht als unumstößliche Tatsache gelten, die von jedweder Kritik befreit ist. Ich kenne selbst den ein oder anderen Anhänger und Sympathisanten der UF97. Diese Fans sind durchaus in der Lage, zu differenzieren, zu hinterfragen und Rückschlüsse aus gegebenen Anlässen zu ziehen. Nur, warum beharrt man zu diesem Thema starr auf einer festgelegten Meinung? Ich verstehe es schlichtweg nicht.
Ein Fußballstadion ist ein sozialer Raum. Ein sozialer Raum dieser Größenordnung erfordert von allen Anwesenden eine hohe soziale Kompetenz (Stichwort: Rücksichtnahme), um das friedvolle Miteinander zu gewährleisten. Es ist absolut legitim zu fordern, dass ein gewisses Fingerspitzengefühl von Seiten der wütenden Fanmehrheit eingehalten wird. Niemand möchte einen Konflikt durch Gewaltexzesse, Sippenhaft oder flächenüberdeckende Strafverfahren lösen. Andererseits kann jedoch auch erwartet werden, dass sich mit dem Stein des Anstoßes (hier: die Pyrotechnik) grundlegend neu auseinandergesetzt wird, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. Und eine Haltung "Das war schon immer so - warum sollte es jetzt anders sein?" ist sicher vieles, aber (aus meiner Sicht) keine nachvollziehbare Grundlage einer sachdienlichen Diskussion zum Wohle aller.
Wir alle, Pyrobefürworter, Pyrogegner und neutrale Fans sind vorweg eins: Fans von Eintracht Frankfurt. Und unser aller Anliegen ist die Unterstützung dieses Vereins in und außerhalb seines Stadions. Wenn es einer Personengruppe nur darum geht, um jeden Preis eine Haltung zu bewahren, obwohl diese im aktuellen Geschehen zum Schaden der eigentlichen Sache (Unterstützung des Vereins) führt, muss bezweifelt werden, dass sich in den Reihen dieser Fans sachdienlich über die Thematik unterhalten wird, bzw. ob ein tatsächliches Interesse am gemeinsamen Ziel, der Unterstützung des Vereins, besteht.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Vier Freunde (Person A , B, C sind Nichtraucher, Person D ist Genussraucher) entschließen sich dazu, eine gemeinsame WG zu gründen. Laut Hausordnung ist das Rauchen innerhalb der Wohnfläche verboten. Person D hält zunächst an seiner Haltung fest, innerhalb der Wohnung rauchen zu können. Seine Mitbewohner stören sich an dieser Tatsache, da eine Beeinträchtigung der Gesundheit für alle Beteiligten die Folge sein kann, sowie eine Sanktion von Seiten des Vermieters. Das schädigende Verhalten geht demnach von Person D aus. Person A, B, C möchten Person D nicht zwangsweise aus der Wohnung ausschließen, da sie Freunde sind und grundlegend die gleichen Interessen und Ziele verfolgen. Auch Person D setzt sich mit der Thematik selbstreflektierend auseinander und erkennt, dass er, des sozialen Miteinanders willen, eine Einschränkung in Kauf nehmen muss (und auch kann, da er nicht auf das Rauchen per se angewiesen ist), um das gemeinsame Ziel (eine gemeinsame Wohnung zu unterhalten) weiter aufrechterhalten zu können: Er raucht von nun an außerhalb der gemeinsamen Wohnung.
- Person D raucht weiter innerhalb der Wohnung, alle Personen werden daraufhin vom Vermieter sanktioniert/aus der Wohnung ausgeschlossen - Person A, B, C zwingen Person D zum Auszug - Person A, B, C verlassen die Wohnung - etc.
Worauf ich hinaus möchte: Wir Fans arbeiten auf das gemeinsame Ziel hinaus, Eintracht Frankfurt zu unterstützen. Die "Hausordnung" besagt zum aktuellen Zeitpunkt, dass das Abbrennen von Pyrotechnik nicht erlaubt ist. Dies ist eine Tatsache, die nicht ignoriert werden darf, da eine Zuwiderhandlung nicht dem Ideal entspricht, seinen Verein unterstützen zu wollen. Es geht immerhin um die Prämisse, Eintracht Frankfurt aus Liebe zum Fußball zu supporten und nicht darum, auf Teufel-komm-raus eine Stimmung durch Pyrotechnik zu realisieren. Wer dies anders sieht, hat jedwede berechtigte Legitimierung, die Interessenvertretung "Pro-Pyro" auf dem Rechtswege zu einer offiziellen Legalisierung in den Stadien, weiterhin mit Herzblut zu vertreten. Eine Zuwiderhandlung der "Hausordnung" in der aktuellen Lage hat jedoch nur eines zur Folge: Nicht etwa die Legalisierung der Beweggründe einer Minderheit (freie Meinungsäußerung in allen Ehren), sondern eine Bestrafung der kollektiven Fangemeinschaft, sowie eine Schädigung von Eintracht Frankfurt, und das darf nicht der Sinn des Ganzen sein.
Daher vertrete ich die Forderung nach einer Neudebatte unter allen Fanclubs und Eintracht-Sympathisanten zum Thema Pyrotechnik gemeinsam mit den Vertretern des Vereins, die eine einzige Folge zum Ziel hat: dem Nicht-Schaden unseres gemeinsamen Interesses, Eintracht Frankfurt. Nicht die "Forumschreier" haben sich schuldig gemacht (die teils überharten Repressions-Forderungen sind eine andere Geschichte), sondern eine Minderheit durch die aktive Zuwiderhandlung innerhalb des sozialen Großraums "Stadion", von daher sollte ein Großteil der Eingeständnisse auch von dieser Seite aus erfolgen. Pyrotechnik mag ein Ausdrucksmittel der Stimmung in den Stadien sein, es ist jedoch nicht unabdinglich vonnöten. Und genau dieser Aspekt muss zur Diskussion gebracht werden.
Zu guter Letzt möchte ich in eigener Sache betonen, dass ich nach wie vor als Konsequenz der aktuellen Geschehnisse die Ansicht vertrete, dass die Schuldigen Zündler privat für ihren angerichteten Schaden haftbar gemacht werden sollten. Kollektive Strafen führen zu keiner Besserung, nur individuelle Maßnahmen werden dieser Sache nach meinem Rechtsempfinden gerecht.
Zen
DANKE! Sehr sachlich und trifft meine inzwischen wieder etwas gemässigte Seele in vollem Umfang.
Nordwestkurve-Rat schrieb: [...]darf es in dieser Saison keine Pyro-Aktionen mehr geben, die unserer Eintracht Schaden zufügen.[...]
Außerdem möchte ich den Aufschrei erleben, wenn der Rat versichert, keine Pyro mehr zu zünden, und es schlußendlich doch passiert.
Nur zur Klarstellung, bevor das der ein oder anderen in den falschen Hals bekommt: Der Rat "versichert" nicht, er fordert.
Für DIESE Saison, japp, und wasist mit der nächsten, oder übernächsten oder sonst wann?
weißt Du, ob der Rat sich damit beschäftigt? Wie schonmal geschrieben: ich denke, die Mitglieder im Rat werden sich die ein oder anderen Gedanken darüber machen.
Dann hätten sie diese Phrase rauslassen sollen. Dann haben sie sich nämlich gar keine Gedanken gemacht.
21Uhr14 schrieb: Ein netter Ansatz, aber komischerweise kann man nur daran zweifeln, dass es keine Pyro-Aktionen mehr gibt bis Ende der Saison.
Statt große Reden zu schwingen sollte man lieber überlegen, wie man die Leute zu fassen bekommt.
Das beginnt beim Herunterreißen der Vermummung bei Pyroaktionen, damit diese Leute dingfest gemacht werden können.
Ok. Ich steh dann mit der Kamera vorm Zaun, während du dich um die Vermummten kümmerst. Abgemacht. Ich verlass mich auf dich!
Ich weiß zwar nicht, wieso du dich mit der Kamera da unbedingt hinstellen willst, wenn es schon welche gibt, auf denen man nur nicht genug erkennen kann, aber ich gebe Hobby-Filmemachern gerne eine Chance
Nun möchte ich auch meine Meinung zur Stellungnahme des NWK e.V. kund tun.
Diese Stellungnahme bemüht sich, den Dampf vom Kessel zu nehmen. Sie ist sicher in dem erkennbar ehrlichen Bemühen gefasst, deutlich aufzuzeigen, dass es so nicht weiter gehen kann. Mehr steckt m.M.n. allerdings nicht drin und mir persönlich reicht das nicht, weil es ledigliech ein weiterer verzweifelter Versuch ist, der untragbar gewordenen Situation beikommen zu wollen.
Die Zäsur, die der 19. Januar 2013 gebracht hat, ist dermaßen krass, dass es "nur" mit dem strengen Einfordern eines Dialoges unter Einbeziehung Aller (insbesondere wohl der UF) nicht getan sein kann. Diese Fraktion der Resistenten hat bewiesen, dass sie nullkommanichts gewillt ist, auch nur einen Millimeter von ihrer Vorstellung dessen, was Fansein ausmacht, abzurücken. Die Stellungnahme der UF, oder soll ich das nicht eher ein nicht süffisantes Didakt nennen: Das ist doch keine Dementi, oder Ähnliches. Das ist nichts anders als die patzige Reaktion eines Delinquenten, den man erwischt hat und der, da es nichts mehr zu leugnen, gar zu bestreiten gibt, kleinlaut noch den Beleidigten gibt. Diese Menschen sind weder dialogbereit - ich zweifle gar an ihrer Fähigkeit zum Dialog - sie sind schlicht resistent, wie ein Bakterieum, das sich gegen jederart von Antibiose zu verteidigen weiß.
Diese Leute, über die sich alle hier zu Recht aufregen, haben nachhaltig und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie auf Dialogbereitschaft scheissen. Oder anders gesagt: Du reichst ihnen die Hand und sie drehen Dir den Arm aus dem Schultergelenk. Sie haben wiederholt eine Art Vertrauensvorschuß erhalten und dieses in Ihre Dialogbereitschaft, Ihre Einsicht gesetzte Vertrauen mit Füssen getreten.
Da sich "diese Leute" nicht ändern werden, egal was auch kommen mag, hilft m.E. nur das: Sie müssen verspüren, dass sie in unserer Mitte nicht willkommen sind. Sie müssen die Lust daran verlieren, weiterhin die Stadien als Bühne für ihre perfiden, machtgeilen Provokationen zu missbrauchen, sie müssen auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Wenn das gelingt, dürfte der Spuk wohl vorbei sein und es entsteht Raum, dass sich eine neue, supportgeile, geachtete, allseits respektierte und friedliche Frankfurter Fanszene entwicklen kann, in deren Umfeld sich jeder wohl und sicher fühlt.
hijackthis schrieb: Da sich "diese Leute" nicht ändern werden, egal was auch kommen mag, hilft m.E. nur das: Sie müssen verspüren, dass sie in unserer Mitte nicht willkommen sind. Sie müssen die Lust daran verlieren, weiterhin die Stadien als Bühne für ihre perfiden, machtgeilen Provokationen zu missbrauchen, sie müssen auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Wenn das gelingt, dürfte der Spuk wohl vorbei sein und es entsteht Raum, dass sich eine neue, supportgeile, geachtete, allseits respektierte und friedliche Frankfurter Fanszene entwicklen kann, in deren Umfeld sich jeder wohl und sicher fühlt.
Und das könnte beispielsweise durch personalisierte Tickets und einer Abschaffung der Stehplätze gehen.
hijackthis schrieb: Da sich "diese Leute" nicht ändern werden, egal was auch kommen mag, hilft m.E. nur das: Sie müssen verspüren, dass sie in unserer Mitte nicht willkommen sind. Sie müssen die Lust daran verlieren, weiterhin die Stadien als Bühne für ihre perfiden, machtgeilen Provokationen zu missbrauchen, sie müssen auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Wenn das gelingt, dürfte der Spuk wohl vorbei sein und es entsteht Raum, dass sich eine neue, supportgeile, geachtete, allseits respektierte und friedliche Frankfurter Fanszene entwicklen kann, in deren Umfeld sich jeder wohl und sicher fühlt.
Und das könnte beispielsweise durch personalisierte Tickets und einer Abschaffung der Stehplätze gehen.
reggaetyp schrieb: Ich frag mich immer noch, ob etliche der hier Schreibenden wissen, aus wem bzw. welchen Fangruppen der NWK e.V. besteht.
Ein Drittel weiß es und setzt das alles in Relation Ein Drittel weiß es nicht Ein Drittel weiß es, setzt es aber nicht in Relation bzw. will das nicht.
+1
100 % Übereinstimmung
Sehr gut geschrieben.Steht aber leider nichts drin was ich ich eh schon weis.
Für mich wollen die einen Pyroleute Ärger machen und die anderen machen es aus Protest.Jetzt erst recht.Als Auflehnung gegen die Staat.DFL;DFB.Wir lassen uns nichts verbieten oder so. Die Stadien haben doch überall Überwachungskameras.Ist dass denn so schwer,die Leute ausfindig zu machen?Und dann können sie die Kosten tragen.Stadionverbote solang die Summe nicht abgezahlt worden ist.Aber es muss gezahlt werden. Es müssen ja jetzt keine 4-6 stelligen Beträge sein.Aber es muss wehtun.Und wenn es Leute gibt die nicht gefasst worden sind,dann müssen halt die Leute,die gafasst worden sind die Leute verpfeifen.Sonst dürfen sie kompletten Kosten tragen.Petzen is nicht schön,aber so ist das nunmal.
Ich glaube das kann man sich ausdrucken unterschreiben und zurueck an den Verfasser senden.
Sehr guter Beitrag
Vielen Dank
Zunächst einmal vielen Dank für diesen Beitrag, Wedge. Ich schließe mich Deinem Grundtenor an und versuche nun einige Punkte zu ergänzen.
Ich möchte zunächst selbst etwas zu der öffentlichen Stellungnahme des NWK-Rates schreiben: Im Großen und Ganzen ist der Inhalt für mich, zu diesem Zeitpunkt, nachzuvollziebar. Es sollte kein Schnellschuss in eine Richtung sein und verschiedene Meinungen mussten berücksichtigt werden. Für mich soweit in Ordnung. Der Vorsatz, für den Rest der Saison auf jedwede Zündelaktionen zu verzichten ist richtig. Allerdings erwarte ich spätestens nach der Saison (sollte das pyrofreie Vorhaben bis dato Bestand haben) eine grundsätzliche Neuorientierung zum Thema Pyrotechnik.
Bevor ich weiter auf diesen Punkt eingehe, eine schlichte, kurze Denkanstoß-Frage an all diejenigen Diskussionsteilnehmer, die es für grundlegend nachvollziehbar halten, dass sich Teile der Fans nicht von der Auffassung zurückziehen wollen, dass Pyrotechnik zu einer guten Atmosphäre im Stadion gehört: Warum wird diese Haltung als quasi unumstößliches Naturgesetz angesehen?
Wir reden hier nicht von Suchtabhängigen, die zu ihrer eigenen Befriedigung einem zwanghaften Verhalten unterliegen. Zumindest hoffe ich das. Pyrotechnik ist auch nicht zu vergleichen mit beispielsweise dem Insulin für einen Diabetes-Kranken. Es geschieht auf freiwilliger und mutmaßlicher Ebene, ist keinem Affekt geschuldet und darf demnach nicht als unumstößliche Tatsache gelten, die von jedweder Kritik befreit ist. Ich kenne selbst den ein oder anderen Anhänger und Sympathisanten der UF97. Diese Fans sind durchaus in der Lage, zu differenzieren, zu hinterfragen und Rückschlüsse aus gegebenen Anlässen zu ziehen. Nur, warum beharrt man zu diesem Thema starr auf einer festgelegten Meinung? Ich verstehe es schlichtweg nicht.
Ein Fußballstadion ist ein sozialer Raum. Ein sozialer Raum dieser Größenordnung erfordert von allen Anwesenden eine hohe soziale Kompetenz (Stichwort: Rücksichtnahme), um das friedvolle Miteinander zu gewährleisten. Es ist absolut legitim zu fordern, dass ein gewisses Fingerspitzengefühl von Seiten der wütenden Fanmehrheit eingehalten wird. Niemand möchte einen Konflikt durch Gewaltexzesse, Sippenhaft oder flächenüberdeckende Strafverfahren lösen. Andererseits kann jedoch auch erwartet werden, dass sich mit dem Stein des Anstoßes (hier: die Pyrotechnik) grundlegend neu auseinandergesetzt wird, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. Und eine Haltung "Das war schon immer so - warum sollte es jetzt anders sein?" ist sicher vieles, aber (aus meiner Sicht) keine nachvollziehbare Grundlage einer sachdienlichen Diskussion zum Wohle aller.
Wir alle, Pyrobefürworter, Pyrogegner und neutrale Fans sind vorweg eins: Fans von Eintracht Frankfurt. Und unser aller Anliegen ist die Unterstützung dieses Vereins in und außerhalb seines Stadions. Wenn es einer Personengruppe nur darum geht, um jeden Preis eine Haltung zu bewahren, obwohl diese im aktuellen Geschehen zum Schaden der eigentlichen Sache (Unterstützung des Vereins) führt, muss bezweifelt werden, dass sich in den Reihen dieser Fans sachdienlich über die Thematik unterhalten wird, bzw. ob ein tatsächliches Interesse am gemeinsamen Ziel, der Unterstützung des Vereins, besteht.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Vier Freunde (Person A , B, C sind Nichtraucher, Person D ist Genussraucher) entschließen sich dazu, eine gemeinsame WG zu gründen. Laut Hausordnung ist das Rauchen innerhalb der Wohnfläche verboten. Person D hält zunächst an seiner Haltung fest, innerhalb der Wohnung rauchen zu können. Seine Mitbewohner stören sich an dieser Tatsache, da eine Beeinträchtigung der Gesundheit für alle Beteiligten die Folge sein kann, sowie eine Sanktion von Seiten des Vermieters. Das schädigende Verhalten geht demnach von Person D aus. Person A, B, C möchten Person D nicht zwangsweise aus der Wohnung ausschließen, da sie Freunde sind und grundlegend die gleichen Interessen und Ziele verfolgen. Auch Person D setzt sich mit der Thematik selbstreflektierend auseinander und erkennt, dass er, des sozialen Miteinanders willen, eine Einschränkung in Kauf nehmen muss (und auch kann, da er nicht auf das Rauchen per se angewiesen ist), um das gemeinsame Ziel (eine gemeinsame Wohnung zu unterhalten) weiter aufrechterhalten zu können: Er raucht von nun an außerhalb der gemeinsamen Wohnung.
Ineffektive Varianten (nicht zielgerichtet) wären u.a.:
- Person D raucht weiter innerhalb der Wohnung, alle Personen werden daraufhin vom Vermieter sanktioniert/aus der Wohnung ausgeschlossen
- Person A, B, C zwingen Person D zum Auszug
- Person A, B, C verlassen die Wohnung
- etc.
Worauf ich hinaus möchte: Wir Fans arbeiten auf das gemeinsame Ziel hinaus, Eintracht Frankfurt zu unterstützen. Die "Hausordnung" besagt zum aktuellen Zeitpunkt, dass das Abbrennen von Pyrotechnik nicht erlaubt ist. Dies ist eine Tatsache, die nicht ignoriert werden darf, da eine Zuwiderhandlung nicht dem Ideal entspricht, seinen Verein unterstützen zu wollen. Es geht immerhin um die Prämisse, Eintracht Frankfurt aus Liebe zum Fußball zu supporten und nicht darum, auf Teufel-komm-raus eine Stimmung durch Pyrotechnik zu realisieren. Wer dies anders sieht, hat jedwede berechtigte Legitimierung, die Interessenvertretung "Pro-Pyro" auf dem Rechtswege zu einer offiziellen Legalisierung in den Stadien, weiterhin mit Herzblut zu vertreten. Eine Zuwiderhandlung der "Hausordnung" in der aktuellen Lage hat jedoch nur eines zur Folge: Nicht etwa die Legalisierung der Beweggründe einer Minderheit (freie Meinungsäußerung in allen Ehren), sondern eine Bestrafung der kollektiven Fangemeinschaft, sowie eine Schädigung von Eintracht Frankfurt, und das darf nicht der Sinn des Ganzen sein.
Daher vertrete ich die Forderung nach einer Neudebatte unter allen Fanclubs und Eintracht-Sympathisanten zum Thema Pyrotechnik gemeinsam mit den Vertretern des Vereins, die eine einzige Folge zum Ziel hat: dem Nicht-Schaden unseres gemeinsamen Interesses, Eintracht Frankfurt. Nicht die "Forumschreier" haben sich schuldig gemacht (die teils überharten Repressions-Forderungen sind eine andere Geschichte), sondern eine Minderheit durch die aktive Zuwiderhandlung innerhalb des sozialen Großraums "Stadion", von daher sollte ein Großteil der Eingeständnisse auch von dieser Seite aus erfolgen. Pyrotechnik mag ein Ausdrucksmittel der Stimmung in den Stadien sein, es ist jedoch nicht unabdinglich vonnöten. Und genau dieser Aspekt muss zur Diskussion gebracht werden.
Zu guter Letzt möchte ich in eigener Sache betonen, dass ich nach wie vor als Konsequenz der aktuellen Geschehnisse die Ansicht vertrete, dass die Schuldigen Zündler privat für ihren angerichteten Schaden haftbar gemacht werden sollten. Kollektive Strafen führen zu keiner Besserung, nur individuelle Maßnahmen werden dieser Sache nach meinem Rechtsempfinden gerecht.
Zen
Sehr gut und richtig auch hier finde ich mich wieder.
Du hast aber einen ganz wichtigen - den wichtigsten Punkt vergessen.
Herr D geht es gar nicht so ums rauchen - Im geht es um die Freiheit - die Freiheit zu entscheiden - wann und wo ER rauchen darf. Es geht ihm darum, dass keiner das Recht hat Andere einzuschaenken. ER kaempft also fuer die Freiheit von uns alllen.
Sorry, die Sache ist GANZ einfach.
KEIN PYRO, egal in welcher Form und egal ob daheim oder Auswärts.
Seit Köln (ok da sind auch die Platzsturm-Strafen drin) hat uns das Fehlverhalten mindestens 3 Mio. Euro gekostet, die fehlenden Gelder durch Sponsoren kann man nur schätzen.
Von daher kann ich, bei allem Verständniss für einen diplomatischen Ansatz, gewisse Ausführungen nicht unterschreiben.
Wer sich, auch verbal, nicht von Pyro trennen kann hat im Stadion NICHTS zu suchen und dies sollte auch klarer und deutlicher vom NWK-Rat vertreten werden.
+10
Sehr guter Beitrag, kann ich zu 100% zustimmen!
Ich bin auch der Meinung das in den letzten Jahren die ursprüngliche Faszination von Pyro völlig verloren gegangen ist... es ist in der Tat schon längst kein Stilmittel mehr, und spätestens seit Leverkusen auch nicht mehr stimmungsfördernd! Es ist nur noch reine Provokation, von Verein zu Verein austauschbar, wie auf Bestellung, fast schon künstlich... in dieser Form ergibt Pyro schlicht keinen Sinn mehr, und ich hoffe auch die Hardliner bei der UF sehen das langsam mal ein...
DANKE! Sehr sachlich und trifft meine inzwischen wieder etwas gemässigte Seele in vollem Umfang.
Prima Stellungnahme.
Für immer und gemeinsam für die SGE!
Dann hätten sie diese Phrase rauslassen sollen. Dann haben sie sich nämlich gar keine Gedanken gemacht.
P.S. Guter Beitrag!
Statt große Reden zu schwingen sollte man lieber überlegen, wie man die Leute zu fassen bekommt.
Das beginnt beim Herunterreißen der Vermummung bei Pyroaktionen, damit diese Leute dingfest gemacht werden können.
Ok. Ich steh dann mit der Kamera vorm Zaun, während du dich um die Vermummten kümmerst. Abgemacht.
Ich verlass mich auf dich!
Ich weiß zwar nicht, wieso du dich mit der Kamera da unbedingt hinstellen willst, wenn es schon welche gibt, auf denen man nur nicht genug erkennen kann, aber ich gebe Hobby-Filmemachern gerne eine Chance
Diese Stellungnahme bemüht sich, den Dampf vom Kessel zu nehmen. Sie ist sicher in dem erkennbar ehrlichen Bemühen gefasst, deutlich aufzuzeigen, dass es so nicht weiter gehen kann. Mehr steckt m.M.n. allerdings nicht drin und mir persönlich reicht das nicht, weil es ledigliech ein weiterer verzweifelter Versuch ist, der untragbar gewordenen Situation beikommen zu wollen.
Die Zäsur, die der 19. Januar 2013 gebracht hat, ist dermaßen krass, dass es "nur" mit dem strengen Einfordern eines Dialoges unter Einbeziehung Aller (insbesondere wohl der UF) nicht getan sein kann. Diese Fraktion der Resistenten hat bewiesen, dass sie nullkommanichts gewillt ist, auch nur einen Millimeter von ihrer Vorstellung dessen, was Fansein ausmacht, abzurücken. Die Stellungnahme der UF, oder soll ich das nicht eher ein nicht süffisantes Didakt nennen: Das ist doch keine Dementi, oder Ähnliches. Das ist nichts anders als die patzige Reaktion eines Delinquenten, den man erwischt hat und der, da es nichts mehr zu leugnen, gar zu bestreiten gibt, kleinlaut noch den Beleidigten gibt. Diese Menschen sind weder dialogbereit - ich zweifle gar an ihrer Fähigkeit zum Dialog - sie sind schlicht resistent, wie ein Bakterieum, das sich gegen jederart von Antibiose zu verteidigen weiß.
Diese Leute, über die sich alle hier zu Recht aufregen, haben nachhaltig und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie auf Dialogbereitschaft scheissen. Oder anders gesagt: Du reichst ihnen die Hand und sie drehen Dir den Arm aus dem Schultergelenk. Sie haben wiederholt eine Art Vertrauensvorschuß erhalten und dieses in Ihre Dialogbereitschaft, Ihre Einsicht gesetzte Vertrauen
mit Füssen getreten.
Da sich "diese Leute" nicht ändern werden, egal was auch kommen mag, hilft m.E. nur das: Sie müssen verspüren, dass sie in unserer Mitte nicht willkommen sind. Sie müssen die Lust daran verlieren, weiterhin die Stadien als Bühne für ihre perfiden, machtgeilen Provokationen zu missbrauchen, sie müssen auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Wenn das gelingt, dürfte der Spuk wohl vorbei sein und es entsteht Raum, dass sich eine neue, supportgeile, geachtete, allseits respektierte und friedliche Frankfurter Fanszene entwicklen kann, in deren Umfeld sich jeder wohl und sicher fühlt.
Und das könnte beispielsweise durch personalisierte Tickets und einer Abschaffung der Stehplätze gehen.
Dann wird alles gut. Siehe EM.
Ein Drittel weiß es und setzt das alles in Relation
Ein Drittel weiß es nicht
Ein Drittel weiß es, setzt es aber nicht in Relation bzw. will das nicht.