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Warum in einer Demokratie wählen gehen?

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SGEjobra27 schrieb:
ja, schon, es ist ja nun mal so, dass es leute gibt, die haben überhaupt keinen bock zum wählen und sagen sich "es bringt doch sowieso nichts, wenn ich wählen geh, also bleib ich zuhause und leg mich aufs sofa. die politiker sind sowieso alle doof!"

und warum sollten denn solche leute wählen gehen?



Bestes Beispiel dagegen gabs erst vor wenigen Wochen:

Schau dir mal an, wieviele Leute sich in den USA neu registrieren haben lassen, um Obama zu wählen!  
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The_Lizard_King schrieb:
Weil das tolle an der Demokratie ist, dass du mitbestimmen kannst.

Wenn du das nicht willst, lässt du's eben bleiben. Dann darfst du dich aber später auch nicht beschweren, wenn's nicht so läuft, wie du es dir vorstellst. Aber glaube mir: viele Menschen auf der Welt wären froh, wenn sie diese Chance hätten. Ich würde das an deiner Stelle zu schätzen wissen.

Mal ganz davon abgesehen: wenn du nicht wählen gehst, steigen die Chancen für Parteien wie die NPD, DVU oder REP, die 5%-Hürde zu packen ... das kann ja wohl auch nicht in deinem Interesse sein, oder?
Wo bitteschön kann einer heuer noch mitbestimmen   und zum letzten Absatz...oder man geht wählen und wählt als Protest die anderen Extremisten...früher wars rechts nun links    
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Ungültig wählen ist dennoch deutlich sinnvoller als nichtwählen. Nichtwähler signalisieren eher Desinteresse, Ungültigwähler eher Unzufriedenheit!
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ElStefano schrieb:
Wo bitteschön kann einer heuer noch mitbestimmen   ...


Wo hast Du's denn schon versucht?
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ElStefano schrieb:
Wo bitteschön kann einer heuer noch mitbestimmen   ...


Alleine schon, dass du die Möglichkeit hast deine Stimme zu vergeben ist in gewisser Weise Mitbestimmung. Da kann ein Großteil der Weltbevölkerung nur von träumen. Ganz davon abgesehen hast du nicht nur die Möglichkeit zu wählen, sondern kannst dich auch wählen lassen. Auch dabei hast du die Möglichkeit mitzubestimmen. Auch über Interessenverbände hast du die Möglichkeit dich aktiv einzubringen. Ganz davon abgesehen, kannst du dich hierzulande über Petitionen einbringen. Möglichkeiten gibt es somit genug...

Wie HeinzGründel schon weiter vorne schrieb, wissen viel zu viele Leute dir hier herrschenden Ordnungen nicht zu schätzen.
In Teilen von Afrika (ich bin mir grade nicht ganz sicher, aber ich glaub es war zuletzt Kenia) nehmen Menschen Tagesreisen auf sich um eine Wahlurne zu erreichen, ihre Stimme dort abzugeben und die winzige Chance zu nutzen mit ihrer Stimme wenigstens etwas Verbesserung herbeizurufen.
Hierzulande ist man sich zu bequem einmal um die Ecke zu gehen und sich einzubringen. Faul zuhause aufm Sofa liegen und über alles Mögliche meckern ist natürlich besser.  
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HeinzGründel schrieb:
SGEjobra27 schrieb:
ja, schon, es ist ja nun mal so, dass es leute gibt, die haben überhaupt keinen bock zum wählen und sagen sich "es bringt doch sowieso nichts, wenn ich wählen geh, also bleib ich zuhause und leg mich aufs sofa. die politiker sind sowieso alle doof!"

und warum sollten denn solche leute wählen gehen?





Die sollen ruhig liegen bleiben und weiter Vera am Mittag gucken oder sich im Forum rumtreiben. .


Sie sollen dann aber auch nicht sagen , alle Politiker sind doof.

Ein Großteil ist dies ganz und gar nicht.

Die Demokratie in Deutschland ist ein Privileg, dass offensichtlich viele gar nicht zu schätzen wissen.

Vielen Leuten mißfällt offensichtlich, dass mühsame und zeitraubende Ringen  bei der Lösung komplexer Probleme. Einfache Lösungen sind derzeit schwer in Mode. Ich glaube aber nicht ,dass es unbedingt die besseren sind.


Nein, mein lieber Heinz. So einfach kann man es sich nicht machen und Nichtwähler in die Vera-am-Mittag-Gucker-Ecke abschieben.

Man kann die Demokratie in Deutschland zu schätzen wissen. So kann der Rollstuhlfahrer auch seinen Gesundheitszustand zu schätzen wissen, wenn er sich mit dem unheilbar Lungenkrebskranken vergleicht. Die deutsche Demokratie in ihrer gelebten Praxis ist durchaus auch kritisch zu betrachten.

Der Bürger entscheidet also mit.    Geil. Der Bürger wählt die am wenigsten schlechte Gruppierung, von der er lediglich die Hoffnung hat, dass nicht alle Versprechungen reine Wahlkampfideen waren. Vertrauen sollte man den Wahlkämpfern lieber nicht zu viel, wie die Erfahrung zeigt.

Plebiszitäte Elemente, eine der grundlegenden Voraussetzungen für gelebte und in weiten Bevölkerungsteilen akzeptierte Demokratie, sind in Deutschland nicht oder nur auf lokaler Ebene möglich. Das mag gut sein, da das Volk zu verdummt ist. Also mag man es gar nicht mitentscheiden lassen. Man muss ihm aber das Gefühl geben. Mit einer Wahl. Alle paar Jahre.

Uns fehlt es an vertrauensvollen Politikern und Parteien. Die Wahl lässt keine Auswahl zu und das ist das Problem.

Nun kommt der grandiose Satz: Dann musst du selbst in die Politik gehen und mitgestalten.    Kotz.

Wie läuft denn die gelebte Demokratie ab? Wie schafft man es denn als Einzelner, etwas zu bewegen in diesem unseren Lande? Man fängt unten an udn dann... - scheitert man. Denn bereits auf unterster Ebene fängt der Sumpf an, wer weit nach oben kommt verfügt in aller Regel schon genau über die Eigenschaften, die mir eigentlich das Wählen dieser Person unmöglich machen. Selten schafft es mal jemand nach oben, der wirklich seine Ideen oder im Auftrag seines Wahlkreises oder seiner Bürger handelt und sich nicht den Zwängen des Parteibuchs bis ins letzte Detail verpflichtet fühlt.

Nun mag man von den Abweichlern halten was man will. Man mag über ihre wahren Absichten und Gründe mutmaßen, aber letztlich ist gerade das Demokratie. Mit welcher Folge?

Leider kann man so ein komplexes Thema hier kaum behandeln, man müsste es wochenlang ausführlich diskutieren.

Ich möchte aber als voraussichticher Nichtwähler bei der kommenden Landtags- und Bundestagswahl hier nicht voreilig in eine Ecke gestellt werden. Ich habe meine Gründe und ich glaube, es sind gute Gründe.  
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cyberboy schrieb:
Ganz davon abgesehen hast du nicht nur die Möglichkeit zu wählen, sondern kannst dich auch wählen lassen. Auch dabei hast du die Möglichkeit mitzubestimmen.


Ok, wir reden hier von Politik. Butter bei die Fische. Wer hat sich denn von Euch schon mal in einer Partei engagiert? Wie ist es ausgegangen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Sorry, aber die Realität sieht oftmals, ja allermeistens, anders aus als die schöne Demokratie auf dem Papier.
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Ich gehöre ja auch immer zu den Personen, die vor einer Wahl hier im Forum dringend zur Stimmabgabe rate.

Aufgrund dieses neuen Beitrages denke ich eben noch mal so darüber nach.

Wer nicht zur Wahl geht ,regt sich evtl. viel weniger auf, ärgert sich im Ergebnis weniger.

Evtl. sollten wir alle auf einen deutschen Obama warten. Gute polit. Inhalte und Glaubwürdigkeit. Das wärs mal wieder.

Am 18.1. 2009 - Karl mei Drobbe-müße mer schon widder  
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Obama is sehr weit weg.  Unsere Alternativobamas- made in Hessen -sind Koch und der XY- Gümpel


Vor diesem Hintergrund ist die Eingangsfrage schon sehr berechtigt und anspruchsvoll ,-)
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ich werde bei der nächsten Bundestagswahl die ROTEN wählen, dass tut den Etablierten mehr weh, als wenn ich gar nicht zur Wahl gehen würde
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Brady schrieb:

Hehe ich stell mir grad die Partei "Die Ungültigen" vor und du propain bist der Cheffe und sitzt im Hessischen Landtag....


Gab es alles schon....

Liste UngüLtiG (Union nicht genug überdachten Lächelns trotz innerer Genialität)
hatte 1986 erfolglos ihre Zulassung zur Bundestagswahl beantragt

http://de.wikipedia.org/wiki/Spaßpartei
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Ich höre von den Leuten, die nicht zur Wahl gehen immer, dass sich ohnehin nichts ändert, egal wen sie wählen würden.

Was sich aber dadurch ändert, dass sie nicht wählen gehen, konnte mir bislang auch noch niemand von denen sagen. Daher gehe ich immer noch jedes mal wählen.
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nordic_eagle schrieb:
Ich höre von den Leuten, die nicht zur Wahl gehen immer, dass sich ohnehin nichts ändert, egal wen sie wählen würden.

Was sich aber dadurch ändert, dass sie nicht wählen gehen, konnte mir bislang auch noch niemand von denen sagen. Daher gehe ich immer noch jedes mal wählen.


Eine geringe Wahlbeteiligung suggeriert Politikverdrossenheit. Da die festen Wählerstämme kaum erreichbar sind und die Wechselwähler durch den normalen Lügen.., äh Wahlkampf erreicht werden, ist so ein Nichtwähler sehr interessant für die Spezies der Politiker. Obama hat genau dort ein Riesenpotential rausgeholt.

Eine richtig miese Wahlbeteiligung zusammen mit mehr Aktivitäten in Bezug auf "auf die Straße gehen" hat also zumindest die Chance, ein Umdenken zu bewirken. Aber die Deutschen sind ja ein bequemes Völkchen. Hier musst du die Menschen sowas von krass und offensichtlich bescheißen, bis sich mal was rührt, das wird so schnell ja nicht passieren.

Also wählen gehen, dann sind alle zufrieden und jede Partei kann sich zum Sieger erklären am spannenden Wahlabend.

PS: Natürlich ist es am Allerbesten, doch wählen zu gehen und die Stimme ungültig zu machen. Das hat diverse Folgen und das stellt ne klare Aussage dar.
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Jermainator schrieb:

Nun mag man von den Abweichlern halten was man will. Man mag über ihre wahren Absichten und Gründe mutmaßen, aber letztlich ist gerade das Demokratie. Mit welcher Folge?


Ohne das Thema hier nochmal groß aufflammen lassen zu wollen:
Was Dagmar Metzger gemacht hat ist Demokratie.
Was die anderen drei gemacht haben ist eine Sauerei.


Jermainator schrieb:

Ok, wir reden hier von Politik. Butter bei die Fische. Wer hat sich denn von Euch schon mal in einer Partei engagiert? Wie ist es ausgegangen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


Ja, hier ich. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit damit begonnen, mich aktiv in die SPD und insbesondere bei den Jusos einzubringen. Bislang natürlich nur auf aller unterster Ebene.

Aber grundsätzlich gilt: Nutze deine Rechte, sonst verlierst du sie.
Dem entsprechend wäre eine Wahlbeteiligung von 90% mit 40% ungültigen Stimmen ein Statement - 2% ungültige bei einer Beteiligung von 60% ist keins.
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Jermainator schrieb:
cyberboy schrieb:
Ganz davon abgesehen hast du nicht nur die Möglichkeit zu wählen, sondern kannst dich auch wählen lassen. Auch dabei hast du die Möglichkeit mitzubestimmen.


Ok, wir reden hier von Politik. Butter bei die Fische. Wer hat sich denn von Euch schon mal in einer Partei engagiert? Wie ist es ausgegangen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Sorry, aber die Realität sieht oftmals, ja allermeistens, anders aus als die schöne Demokratie auf dem Papier.  



ich stell dir mal die Gegenfrage: hast du es schonmal versucht?
Es muss ja nichtmals eine Partei sein, auch die NGO´s haben heutzutage so eine wichtige Bedeutung, dass sich Engagement immer lohnt. Wenn es natürlich auch mit Einsatz und Eigeninitiative verbunden ist. Wenn viel mehr Leute ihre Rechte auch nutzen würden und weniger jammern und lammentieren würden, wäre das mal ein sinnvoller Schritt.

Natürlich hast du dahingehend schom Recht, dass die Realität oft mals anders aussieht; ich sag ja auch nicht, dass bei uns alles perfekt abläuft, vieles sogar ganz im Gegenteil.
Aber die Demokratie beruht nunmal auf Beteiligung und Input der Bevölkerung und ich bleibe dabei, wer sich engagiert kann durchaus dazu beitragen (wenn auch auf kleiner Ebene) etwas zu ändern. Durch völligen Rückzug und Ignoranz hingegen bewegt man garnichts. Meiner (zugegebener Maßen, heuzutage völlig naiver und irrealer) Meinung nach trägt da auch jeder in gewisser Weise eine Verantwortung mit sich; Verantwortung sich selbst gegenüber, Verantwortung der Gesellschaft gegenüber und vor allem Verantwortung unseren Vorfahren aber auch Nachfahren gegenüber.
Auch wenn es hierzulande durchaus einiges zu verbessern gäbe, kann ich nur nochmal betonen, dass es uns im Vergleich zu vielen anderen Staaten sehr gut geht.

An der Aussage von Winston Churchill
"Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen aller anderen."
ist durchaus einiges Wahres dran. Wenn man sich die Alternativen anschaut, egal ob nun die autoritären und militanten Regime in Lateinamerika und weiten Teilen Afrikas, so wie die dynastischen Monarchien Asiens, aber auch das System Russlands; da bin ich ehrlichgesagt froh über unsere hiesige Demokratie. Zumal in einem Großteil der dortigen Länder eine solche Diskussion hier schon quasi unter Staatskritik mit ernsthafteren Konsequenzen verbunden wäre.
Abgesehen davon muss man auch mit dem Begriff Demokratie vorsichtig sein und zunächst einmal die diversen Formen und Ausprägungsformen unterscheiden, denn Demokratie ist nicht gleich Demokratie.

Ob wir hierzulande einen Obama brauchen wie angeregt, weiß ich gar nicht mal so sehr. Was wir brauchen sind jedoch glaubwürdige Politiker, die begreifen, dass ihr öffentliches Auftreten in weiten Teilen eher schädlich denn nützlich ist. Politiker, die begreifen, dass auch sie eine riesige Verantwortung allen Wählern gegenüber haben und sich den Wählern wieder annähern müssen. Dazu bedarf es auch keiner Obamania...
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Jermainator schrieb:
nordic_eagle schrieb:
Ich höre von den Leuten, die nicht zur Wahl gehen immer, dass sich ohnehin nichts ändert, egal wen sie wählen würden.

Was sich aber dadurch ändert, dass sie nicht wählen gehen, konnte mir bislang auch noch niemand von denen sagen. Daher gehe ich immer noch jedes mal wählen.


Eine geringe Wahlbeteiligung suggeriert Politikverdrossenheit. Da die festen Wählerstämme kaum erreichbar sind und die Wechselwähler durch den normalen Lügen.., äh Wahlkampf erreicht werden, ist so ein Nichtwähler sehr interessant für die Spezies der Politiker. Obama hat genau dort ein Riesenpotential rausgeholt.

Eine richtig miese Wahlbeteiligung zusammen mit mehr Aktivitäten in Bezug auf "auf die Straße gehen" hat also zumindest die Chance, ein Umdenken zu bewirken. Aber die Deutschen sind ja ein bequemes Völkchen. Hier musst du die Menschen sowas von krass und offensichtlich bescheißen, bis sich mal was rührt, das wird so schnell ja nicht passieren.

Also wählen gehen, dann sind alle zufrieden und jede Partei kann sich zum Sieger erklären am spannenden Wahlabend.

PS: Natürlich ist es am Allerbesten, doch wählen zu gehen und die Stimme ungültig zu machen. Das hat diverse Folgen und das stellt ne klare Aussage dar.



falls es noch so sein sollte, dann werden allerdings die gelder der nichtwähler (die parteien bekommen für ihre eigenen wähler geld) nach einem bestimmten schlüssel unter allen parteien aufgeteilt. das bedeutet, dass jeder nichtwähler die partei die er auf keinen fall gewählt hätte finanziell unterstützt.

insofrn habe ich schon mal die "yogischen flieger" gewählt um zu verhindern, dass die npd auch nur einen cent von mir erhält.

das geld fließt, meines wissens nach, auch nicht bei "ungültig machen" des stimmzettels.

falls mich da mein gedächtnis trügt oder ich das vollkommen falsch auf dem monitor habe bitte ich um korrektur.
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Ich engagiere mich auch politisch. Gerade auf kommunaler Ebene kann man recht viel machen, z. Bsp. hat eine Bürgerinitiative in meinem Nachbarort per Bürgerentscheid durchgesetzt, dass das Rathaus nicht neu gebaut wird. Gerade auf dieser Ebene kannst du Probleme konkret anpacken und Demokratie mit Leben füllen. Die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen ist meistens recht schwach, ich kann das überhaupt nicht verstehen, denn gerade hier geht es um Probleme die einem konkret betreffen (Straßenbau, Kindergärten, ÖPNV, Kultureinrichtungen…). Viele für dich  wichtige Entscheidungen werden bei dir in der Stadt getroffen, von Leuten die du vielleicht sogar kennst.  Bei der nächsten Kommunalwahl 2009 hier in Ba-Wü kandidiere ich auch. Kostenloses Schulessen für bedürftige Kinder, kostenloser Kindergartenbesuch, Neugestaltung der Parkanlagen usw., sind Fragen die mich interessieren und bei deren Beantwortung ich gerne mithelfen möchte. Politik macht auch Spaß und ist Interessant  

@Christus, Ah, ein Genosse   , bin auch bei den Jusos  

Wenn es interessiert, Deine Stadt der Zukunft DSDZ (Kampagne der Jusos hier zur Kommunalwahl) www.dsdz.info  
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big_strider schrieb:
ich werde bei der nächsten Bundestagswahl die ROTEN wählen, dass tut den Etablierten mehr weh, als wenn ich gar nicht zur Wahl gehen würde  


Von solchen Aktionen halte ich nichts. Wenn man sich mit den Inhalten und Zielen so einer Partei identifizieren kann, dann ist das ok.
Aber aus trotz eine links- oder rechtsextreme Partei zu wählen ist mMn nicht der richtige Lösungsansatz. Stell dir vor die hälfte der Wähler machen das gleiche und die ROTEN kommen an die Macht. (oder die NPD oder eine andere Extreme)

Würde dann alles besser werden? Warum wählt man solche Parteien nur in schlechten Zeiten?
Sicher, die etablierten Parteien hätten einen Mega-Denkzettel erhalten, aber ob es das Wert ist?

Wenn man seine Unzufriedenheiten mit der Politik ausdrücken will, kann man an Demos und anderen Protestaktionen teilnehmen oder diese Organisieren.
Bei der Wahl genügt es den Wahlzettel leer wieder abzugeben. Glaube mich erinnern zu können, dass es zwischen "leer abgeben" und "ungültig" (Markierungen ausserhalb des Kreises, oder zu viele Kreise mit "X" markiert) einen Unterschied gibt.
"leer abgeben" = unzufrieden
"ungültig" = ungültig weil falsch ausgefüllt oder Kommentar drauf oder sonstiges, also Grund nicht erläutert

Kann das jemand bestätigen?
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peter schrieb:

falls es noch so sein sollte, dann werden allerdings die gelder der nichtwähler (die parteien bekommen für ihre eigenen wähler geld) nach einem bestimmten schlüssel unter allen parteien aufgeteilt. das bedeutet, dass jeder nichtwähler die partei die er auf keinen fall gewählt hätte finanziell unterstützt.

insofrn habe ich schon mal die "yogischen flieger" gewählt um zu verhindern, dass die npd auch nur einen cent von mir erhält.

das geld fließt, meines wissens nach, auch nicht bei "ungültig machen" des stimmzettels.

falls mich da mein gedächtnis trügt oder ich das vollkommen falsch auf dem monitor habe bitte ich um korrektur.


Nein, alles absolut korrekt. Auch wenn die yogischen Flieger nichts bekommen haben dürften:
http://de.wikipedia.org/wiki/Parteienfinanzierung#Finanzierung_aus_staatlichen_Mitteln
Wiki schrieb:

Um am System der staatlichen Parteienteilfinanzierung teilzunehmen, muss eine Partei bei der letzten Bundestagswahl oder Europawahl mindestens 0,5 % der gültigen Stimmen oder bei einer der jeweils letzten Landtagswahlen 1,0 % der gültigen Stimmen erhalten haben.


Oder juristisch formuliert: http://bundesrecht.juris.de/partg/__18.html
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El-Toro schrieb:
Bei der Wahl genügt es den Wahlzettel leer wieder abzugeben. Glaube mich erinnern zu können, dass es zwischen "leer abgeben" und "ungültig" (Markierungen ausserhalb des Kreises, oder zu viele Kreise mit "X" markiert) einen Unterschied gibt.
"leer abgeben" = unzufrieden
"ungültig" = ungültig weil falsch ausgefüllt oder Kommentar drauf oder sonstiges, also Grund nicht erläutert

Kann das jemand bestätigen?


Nein:
http://www.wahlen.hessen.de/irj/Wahlen_Internet?uid=286409ce-0f9a-5711-aeb6-df144e9169fc


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