concordia-eagle schrieb: Mal zur Klarstellung HRinfo meldete 2-3 km Stau. Hätten die Trolls gemeldet, daß die ganze A66 gesperrt ist, wäre ich bei Kriftel abgefahren und gut wäre gewesen. Das ändert aber nichts daran, daß ich mich frage (völlig unabhängig von meiner Meinung zu Studiengebühren), wie können 350 Leutz so blöd sein, die öffentliche Meinung komplett gegen sich aufzubringen?
Dazu, ich bin in Richtung Wiesbaden aus der Stadt gefahren und es waren nicht die Studenten die die Sperrung der A66 verursacht haben, es war der nette STURM der gestern in Frankfurt sein können geziegt hat, es lagen ein paar Teile von Bäumen auf der Autobahn
Pedrogranata schrieb: Nicht schlimm ist es für bildungsfeindliche Handwerksmeister und Rechtsanwälte, deren Sprößlinge eher auch nicht Studiengebühren fürchten müssen. Ich kann mich noch an die 70er Samstag-Demos erinnern, als es oft gerade Eintracht-Fans in fetten Daimlern waren, die rücksichtslos und brutal in die über die Kreuzung laufenden Demonstrationsflanken fuhren, um sich den Weg ins Stadion - vorbei an den öffentlichen Verkehrsmitten - zu bahnen. ....
Klar und es gab tausende Tote und überhaupt.... Hört doch endlich mal auf allen die nicht eurer Meinung sind die übelsten Absichten zu unterstellen!
Wenn ich mir anschaue was die meisten Studenten für Autos fahren, sehe ich keinen Grund warum sie nicht Studiengebühren zahlen müssen. Desweiteren ein 15 -16 Jähriger Bub der in die Lehre geht muss von seiner mageren Ausbildungsvergütung uach diverse Abgaben zahleb, aber das ist ja was anderes der ist ja nur nen Arbeiter. . ....
Swartzyn schrieb: Wenn ich mir anschaue was die meisten Studenten für Autos fahren, sehe ich keinen Grund warum sie nicht Studiengebühren zahlen müssen. Desweiteren ein 15 -16 Jähriger Bub der in die Lehre geht muss von seiner mageren Ausbildungsvergütung uach diverse Abgaben zahleb, aber das ist ja was anderes der ist ja nur nen Arbeiter. . ....
Neeeeeeee echt nicht !
Ohne jetzt groß rumflamen zu wollen. Ich bin bzw. war bis vor kurzem Student (werde im Übrigen vermutlich niemals ein hohes Gehalt bekommen mit meinen Studienfächern) und kann dir sagen, dass weniger als 50% der Studenten sich überhaupt kein Auto leisten können, höchstens mal das ihrer Eltern ausleihen. Desweiteren haben die Studenten während ihres Protests immer klar gemacht (ja ich weiß es stand nicht so häufig in den Medien), dass es ihnen auch um das Gesamtklima in Deutschland geht und Sozialabbau immer Scheiße ist. In gar keinen Fall wollen wir uns nämlich gegen andere Interessengruppen ausspielen lassen. Aber das scheint ja mit dir ganz gut zu klappen. Nun noch zum 16-Jährigen. Gut, der arbeitet - in Ausbildung - und bekommt Geld und zahlt davon Abgaben. So ist das im Moment und so sollte das auch sein. Und jetzt überleg dir mal was passiert wenn die Studenten sich die Studiengebühren sich so einfach gefallen lassen. Wer ist dann wohl die nächste Sozialgruppe ohne Lobby? Und die Idee der erneuten Einführung eines Lehrgeldes schwirrte ja auch schon in den Köpfen einiger IHK-Leute rum.
Die Studenten setzen sich genauso für den Lehrling ein, wie auch für die Mutter mit Kleinkind, die ihren Kindergartenplatz nicht bezahlen kann. In unserem Protest geht es darum, dass wir eine andere Vorstellung von einer solidarischen Gesellschaft haben. Und ganz ehrlich mit so Axel-Springer-Meinungen bist du ein super Zahnrad im System der Unterdrückung der kleinen. (Und ja ich weiß, dass da viele Ex-Studenten auch dazugehören und dazu gehören werden.)
Was mich so ankotzt und warum Deutschland so scheiße ist (auch wenn ich wenig bessere Länder kenne), ist dass hier echt jeder nur an seine Interessen denkt und nicht ansatzweise in der Lage ist auch mal an andere an Schwache zu denken.
Und nochmal kurz was zur Protestform: Die Studenten haben kein gesellschaftliches Druckmittel. Jahrelang wurden bei Protesten Vorlesungen bestreikt - zum Teil über Monate. Das juckt niemanden. Also muss irgendie öffentlicher Druck aufgebaut werden. Wenn jemand was besseres einfällt als Innenstadt-Kreuzungen, Autobahnen, Bahnhöfe, Redaktionhäuser und Unipräsidien zu besetzen (und das Echauffieren einiger hier zeigt mir dann doch, dass wir recht effektiv sind), dann soll er sich bitte bei uns melden zwecks Effizienzsteigerung. Ich denke, wir sind auch für neue Protestfromen offen.
JaNik schrieb: Und nochmal kurz was zur Protestform: Die Studenten haben kein gesellschaftliches Druckmittel. Jahrelang wurden bei Protesten Vorlesungen bestreikt - zum Teil über Monate. Das juckt niemanden. Also muss irgendie öffentlicher Druck aufgebaut werden. Wenn jemand was besseres einfällt als Innenstadt-Kreuzungen, Autobahnen, Bahnhöfe, Redaktionhäuser und Unipräsidien zu besetzen (und das Echauffieren einiger hier zeigt mir dann doch, dass wir recht effektiv sind), dann soll er sich bitte bei uns melden zwecks Effizienzsteigerung. Ich denke, wir sind auch für neue Protestfromen offen.
Also ich denke schon, daß die Studenten da ein ziemlich großes Druckmittel haben. Das Druckmittel sind sie selbst, bzw. ihr Kopf. Wenn der später nicht so will, wie Koch und seine Auftraggeber in den Vorstandsetagen, dann klappt es nicht mit dem neuen Deutschland und seinen imperialen Ambitionen.
Aber so viele Studis habe ich bisher bei den Aktionen nicht gesehen und ich glaube, daß da in den Vorlesungen ne Menge mehr sitzen, die auch gegen die Studiengebühren sind, aber bisher ihren Hintern nicht hoch bekommen und/oder nicht an einen möglichen Erfolg gegen Koch glauben. Mit denen muß man reden. Ich halte es daher schon für wichtig, die Vorlesungen im Vorfeld der Aktionen außerhalb der Uni zur Debatte und Abstimmung zu nutzen. Es geht darum, die Studenten möglichst alle mitzunehmen und zu mobilisieren. Und es geht darum, möglichst jeden von ihnen in die Debatte und Abstimmung einzubeziehen. Damit meine ich nicht den Streik bzw. "Vorlesungsboykott". Ich meine die Nutzung der Vorlesung als Forum. Natürlich macht das rechtliche Probleme. Die Debatte während der Vorlesung gegen den Willen des Profs zu führen ist Nötigung. Dazu gibt es Urteile (z.B. das "Engels-Urteil": Prof. Wolfram Engels (R.i.P.) erschien in seiner VWL- Vorlesung in Organisationslehre mit einer großen, reich verzierten silbernen Bibel und rezitierte daraus, wie sich schon die Bibelväter die betriebliche Organisation dachten und kam schließlich u.a. zu der Erkenntnis, die größten "Kostenfaktoren" "spazierten" morgens ins Werktor rein und abends wieder raus. Daraufhin stand der Fachschaftssprecher T.H. auf und wies darauf hin, daß es die "Kostenfaktoren" seien, die für sein (des Prof. Engels) monatliches Guthaben auf seinem Bezügekonto sorgen würden und erläuterte dies. Der W.E., der die Debatte hierüber nicht zulassen wollte, verbot T.H. das Wort. Aber es wurde dennoch weiter breit über die Haltung des Prof. Engels zu seinen eigentlichen Ernährern debattiert und die anwesenden Studenten beteiligten sich rege und lautstark. Engels und der Uni-Präsident riefen die Polizei, die zahlreich den Hörsaal besetzte und es kam in der Folge zum in einer "Vollversammlung" im H IV beschlossenen sog. Engels-Streik an der Uni Frankfurt. T.H. wurde wegen Nötigung schließlich zum Kartoffelschälen verurteilt, wobei unmittelbar nach Schluß der mündlichen Verhandlung eine 12-Seitige getippte Urteilsbegründung verlesen wurde, in welcher u.a. zu lesen war,daß es sich bei einer Vorlesung um einen "Monolog" handele, welcher durch Art. 5 GG -Freiheit der Lehre- geschützt sei und die Meinungsfreiheit demgegenüber zurückzutreten habe). Ich denke aber, daß die heutige Professorengeneration, die dies seinerzeit als Studis erlebte, wohl die Debatte um die Studiengebühren, deren Rechtfertigung und die zu ergreifenden Maßnahmen gegen diese eher zulassen oder vielleicht sogar begrüßen dürften als die ihnen an den Lippen hängenden eifrigen "Hörer" von heute. Um so wichtiger wäre es meiner Meinung nach, einen solchen Weg zu gehen. Denn wenn der Prophet nicht zum Berg will...
Ok, du hast natürlich recht, dass der Diskurs nach innen geführt werden muss und viel stärker müsste. Jedoch muss er auch artikuliert werden und nicht erst später wenn man in vermeintlich mächtigen Positionen sitzt, sondern durch eine "accion direct" - ich kann kein französisch ^^ - da uns andere Druckmittel, wie etwa Streik nicht nutzen/keinen Schaden bei denen verursachen, die dieser Protest erreichen soll.
Und bei dieser Artikulation kommt es darauf an, auch die vermeintlich durch Stau geschädigten aufzuklären. Nun ist es ja so, dass einem bei den Demonstrationen ein Großteil der Passanten eher positiv zur Seite stehen und einem Mut machen - so war zumindest mein Eindruck. Und es werden ja auch immer mehr Informationsmaterialien an Passanten verteilt. Das Problem ist die Diskussionskultur in Deutschland und wie angesprochen die fehlende Bereitschaft zu jeglicher Solidarität. Die deutsche Gesellschaft ist halt sehr kalt geworden, weil die Mächtigen es geschaft haben die unmündigen in gegenseitige Neiddebatten zu verzetteln. Dann ist halt in der Bil was von den dreistesten Sozialschmarotzern zu lesen, anstatt von den Ackermanns, Hundts und Co.
JaNik schrieb: Dann ist halt in der Bil was von den dreistesten Sozialschmarotzern zu lesen, anstatt von den Ackermanns, Hundts und Co.
Der ein oder andere von denen war sicher auch mal Student........
Ok, dann bin ich mit einem Einkommen unter dem Sozialhilfesatz gleichzusetzen mit einem Ackermann - du hast eine lebhafte Fantasie, das muss ich dir lassen.
JaNik schrieb: Ok, du hast natürlich recht, dass der Diskurs nach innen geführt werden muss und viel stärker müsste. Jedoch muss er auch artikuliert werden und nicht erst später wenn man in vermeintlich mächtigen Positionen sitzt, sondern durch eine "accion direct" - ich kann kein französisch ^^ - da uns andere Druckmittel, wie etwa Streik nicht nutzen/keinen Schaden bei denen verursachen, die dieser Protest erreichen soll.
Und bei dieser Artikulation kommt es darauf an, auch die vermeintlich durch Stau geschädigten aufzuklären. Nun ist es ja so, dass einem bei den Demonstrationen ein Großteil der Passanten eher positiv zur Seite stehen und einem Mut machen - so war zumindest mein Eindruck. Und es werden ja auch immer mehr Informationsmaterialien an Passanten verteilt. Das Problem ist die Diskussionskultur in Deutschland und wie angesprochen die fehlende Bereitschaft zu jeglicher Solidarität. Die deutsche Gesellschaft ist halt sehr kalt geworden, weil die Mächtigen es geschaft haben die unmündigen in gegenseitige Neiddebatten zu verzetteln. Dann ist halt in der Bil was von den dreistesten Sozialschmarotzern zu lesen, anstatt von den Ackermanns, Hundts und Co.
Ist vollkommen richtig, was du schreibst, aber eine "Action Directe" ist erstmal eine Zusammenfassung und ein ins Feld führen der vorhandenen Kräfte und die gilt es so breit wie möglich zu überzeugen. Vor allem aber muß für die schon Kämpfenden und vor allem für die noch nicht sich beteiligenden eine Perspektive vorhanden sein, daß bei der Auseinandersetzung auch was rumkommt. Dann ist die Grundlage für die Solidarisierung auch da und die Blöd kann einpacken. Mit Niederlagen kommt man aber immer weiter ins Hintertreffen. Ich finde, daß da die Erwartungen bzgl. der Klage zu hoch sind. Was passiert denn, wenn die Klage baden geht ? Das juristische ist eins der Schlachtfelder, aber das politische ist wichtiger, auch für das juristische, wenn du verstehst was ich meine. Könnte sein, daß darin die Skepsis vieler noch abseits stehender Studenten liegt. Um so wichtiger ist es, die "Actions Directes" entsprechend machtvoller zu gestalten und dazu ist der eigene Zusammenschluß und zu diesem Zweck die Diskussion um die Forderungen und die Strategie und Taktik für deren Durchsetzung gerade in den Vorlesungen und der Uni allgemein erforderlich.
Ich kann einfach nicht verstehen, wie hier irgendwelche Menschen davon schreiben, dass der ach so reiche Student in den dicksten Autos umherfährt und sich ein lockeres Leben macht. Ich persönlich kenne, selber Studi, genau einen einzigen Studenten mit eigenem Wagen. Der Junge fährt das Auto nicht, weil er selber reich ist, sondern weil seine Eltern es sind. Er ist einfach privilegiert. Der Rest der Studentenschaft, die ich kenne, und in Münster sind das nun wirklich einige, hat die Kohle keineswegs dick! Und kommt nicht mit Nebenjobs... Die haben die Allermeisten ohnehin.
Gehen wir erst einmal davon aus, dass Bildung ein Allgemeingut ist. Allein von daher, ist ein Erststudium m.E. bebührenfrei zu halten. Darüberhinaus ergeben sich für den Staat doch in der Ausbildung von Studenten unmittelbare Vorteile. Die Kräfte können Deutschland doch voran bringen! Sei es als Lehrer, als Forscher, als was weiß ich? Unsere Zukunft liegt, wenns darum geht Arbeitsplätze zu schaffen in der Forschung, in der internationalen Spitze, im High-Tech. Mit Niedriglohnländern kann man doch eh nicht konkurrieren. Deshalb muss man hochqualifizierte Menschen hervorbringen. Sie zahlen, wenn sie denn wirklich mal zu den sogenannten Spitzenverdienern gehören, doch auch ihren Teil fürs Studium zurück: Sie zahlen mehr Steuern! Aber was soll man denn als möglicherweise studierter Arbeitsloser mit seinem zinslosen Darlehen machen, das man nicht zurückzahlen kann? Niemand ist davor gefeit und das ist Niemandem in der Form zuzumuten, wie es geplant und ja schon in fast ganz Deutschland Einzug gehalten hat.
Um auf den Thread-Eröffner zu kommen: es IST tatsächlich scheiße, wenn man Autobahnen besetzt. Ich halte das auch nicht für eine kluge Taktik. Aber wenn ich einmal erwähnen darf, dass der Münsteraner Uni-Senat am Samstagmorgen um 8 Uhr auf einem abgezäunten ehemaligen Militärgelände außerhalb Münsters in einer Baracke getagt hat und solche Praktiken, in denen 100 Polizisten eine öffentliche Sitzung des Senats "schützen", nicht einmal ansatzweise öffentlich erwähnt werden, dann läuft doch auch irgendetwas falsch. Kann man sich denn nur noch durch Autobahnbesetzungen Gehör verschaffen?
Ich jedenfalls glaube, dass Studiengebühren lediglich zu einem weiteren finanziellen Rückzug der Politik aus der Bildung führen werden. In Ulm wurden übrigens schon jetzt Studiengebühren dazu genutzt, Heizkosten zu zahlen. Da geht sie hin unsere Verbesserung unserer Bildungschancen. Buchstäblich verfeuert! Nichts von wegen kleinere Vorlesungsgruppen, mehr Personal oder kleinere Seminare. Das ist alles nur ein Rückzug des Staates, der Mittel kürzt und wieder auf den Privatmann abwälzt.
Und was ist mit Kindern aus finanzschwachen Familien überhaupt? Werden die dadurch zusätzlich mootiviert ihr Potential abzurufen und einmal einen besseren Job zu bekommen als ihre Eltern? Wohl kaum.
Der Staat, besser gesagt die Länder, die ja verantwortlich sind, schneiden sich dabei letztlich ins eigene Fleisch, fördern soziale Ungerechtigkeit und erweisen dem Wirtschaftsstandort Deuschland einen Bärendienst.
Ok, dann bin ich mit einem Einkommen unter dem Sozialhilfesatz gleichzusetzen mit einem Ackermann - du hast eine lebhafte Fantasie, das muss ich dir lassen.
Ich hab doch nur gesagt....das der ein oder andere von den dir aufgezählten auch studiert hat....nicht mehr und nicht weniger...dafür brauch ich keine blühende Fantasie....
Da ist sie nämlich, die Zwei-Klassen Gesellschaft!
Und jetzt kommt mir net mit irgendwelchen Trödelstudis in Deutschland, diese schwarzen Schafe machen einen verschwindend geringen Anteil aus, und die müssen ja bereits blechen, und zwar nicht zu knapp!
Hab da was schönes entdeckt, sozusagen der Diagonalpass vom Thema Studiengebühren zum Eintracht-Forum:
„Wenn in den großen Fußballvereinen dieser Welt nur die spielen würden, deren Eltern genügend Kohle haben, um sie da rein zu kaufen, wüssten wir bis heute nicht, dass es Spieler wie Ronaldinho oder Ronaldo überhaupt gibt, denn dann wären sie für immer Straßenfußballer geblieben! In Sachen “Studiengebühren” gehen wir ein ähnliches Risiko ein! Allein die Vorstellung, dass ein potenzieller Nobelpreisträger sein Leben lang Taxi fährt, nur weil ihm die finanziellen Mittel gefehlt haben, ist schon ziemlich blöd!“ (Hendrik Nachtsheim, Badesalz)
DrHammer11 schrieb: Hab da was schönes entdeckt, sozusagen der Diagonalpass vom Thema Studiengebühren zum Eintracht-Forum:
Wenn in den großen Fußballvereinen dieser Welt nur die spielen würden, deren Eltern genügend Kohle haben, um sie da rein zu kaufen, wüssten wir bis heute nicht, dass es Spieler wie Ronaldinho oder Ronaldo überhaupt gibt, denn dann wären sie für immer Straßenfußballer geblieben! In Sachen Studiengebühren gehen wir ein ähnliches Risiko ein! Allein die Vorstellung, dass ein potenzieller Nobelpreisträger sein Leben lang Taxi fährt, nur weil ihm die finanziellen Mittel gefehlt haben, ist schon ziemlich blöd! (Hendrik Nachtsheim, Badesalz)
Tja, angeblich sollen doch auch die Kinder studieren können, die nicht bereits mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden. Hab aber mal ne kurze Rechung angestellt. In Frankfurt kostet der Semesterbeitrag zur Zeit 247,50€. Da kommen nochmals 500€ Studiengebühren hinzu. Also sind wir ab Wintersemester bei nem Beitrag von min. 747,50€, ohne das man Langzeitgebühren zahlen mussen (solche Studenten kommen auf einen Semesterbeitrag von 1247,50€, 1447,50€ bzw. 1647,50€). Damit man sein Studium nicht vernachlässig und somit nicht in die Langzeitgebührenregelung rutscht, sollte man wohl nur 10-15 Std. in den Woche arbeiten. Heißt eigentlich auf 400€-Basis. Somit verdient man ca. 4800€ im Jahr. von den 4800€ muss man dann die 1495,00€ es bleiben einem als 3305€ im Jahr zum Leben übrig (und da ist schon mit eingerechnet, dass die Eltern Miete, Bücher etc zahlen). Also ist mit Studiengebühren das arbeiten auf 400€-Basis nicht mehr möglich, was bedeutet, mehr arbeiten, länger studieren=Langzeitgebühren. Mit solchen Voraussetzungen werden wohl die wenigsten anfangen zu studieren.
nicole1611983 schrieb: Mit solchen Voraussetzungen werden wohl die wenigsten anfangen zu studieren.
Dann ist der Hörsaal auch nicht mehr überfüllt.....
NA dafür wird es dann in der Arbeitsagentur und im BIZ voller. Können ja nicht alle, die das Geld fürs Studium nicht aufbringen können, nach dem ABI Hausfrau und Mutter werden. Und Ausbildungsplätze gibt es heute ja auch nicht mehr wie Sand am Meer.
nicole1611983 schrieb: Mit solchen Voraussetzungen werden wohl die wenigsten anfangen zu studieren.
Dann ist der Hörsaal auch nicht mehr überfüllt.....
Die deutsche Wirtschaft jammert rum, weil wir nicht genügend Akademiker haben und von dir kommt sowas. Andere Ressourcen arme Länder haben die Zeichen der Zeit erkannt und 60% und mehr Akademiker pro Jahrgang. Wenn man sich hier noch nichtmal darüber einig ist, dass wir mehr Akademiker brauchen, die aus allen Bereichen der Gesellschaft kommen können, damit es die jeweils besten sind, dann brauchen wir auch nicht diskutieren.
Ich bin gespannt wann von dir endlich mal ein Argument für irgendwas kommt, anstatt dieses ständigen Sarkasmus.
nicole1611983 schrieb: Mit solchen Voraussetzungen werden wohl die wenigsten anfangen zu studieren.
Dann ist der Hörsaal auch nicht mehr überfüllt.....
NA dafür wird es dann in der Arbeitsagentur und im BIZ voller. Können ja nicht alle, die das Geld fürs Studium nicht aufbringen können, nach dem ABI Hausfrau und Mutter werden. Und Ausbildungsplätze gibt es heute ja auch nicht mehr wie Sand am Meer.
Auswandern sach ich Auswandern.
Und wenn ich den Scheiss immer hoere von wegen nur noch die Reichen koennen studieren blablabla....als ob die Uni im Moment ohne die Gebuehren einen Hort fuer Besitzlose ist. Ich hatte an der Uni so gut wie keine Freunde, weil da mehr goldene Loeffel rumliefen als sonstwas- und ich hab nur Paedagogik studiert.
Nein, der Protest mit dem Argument "nur die Reichen" ist sinnlos, weil er sich auf die UNI bezieht und alle anderen gesellschaftlichen Ausgrenzungsinstitutionen ignoriert. Zum Kotzen, wenn die Mittelschicht was von Gerecht erzaehlen will
dawiede schrieb: Und wenn ich den Scheiss immer hoere von wegen nur noch die Reichen koennen studieren blablabla....als ob die Uni im Moment ohne die Gebuehren einen Hort fuer Besitzlose ist. Ich hatte an der Uni so gut wie keine Freunde, weil da mehr goldene Loeffel rumliefen als sonstwas- und ich hab nur Paedagogik studiert.
Nein, der Protest mit dem Argument "nur die Reichen" ist sinnlos, weil er sich auf die UNI bezieht und alle anderen gesellschaftlichen Ausgrenzungsinstitutionen ignoriert. Zum Kotzen, wenn die Mittelschicht was von Gerecht erzaehlen will
Endlich mal ne richtige und angebrachte Kritik. Ist sicherlich ein Punkt für dich. Nur es bleibt immernoch: Machen es die Studiengebühren besser oder schlimmer?
(Und meine zweite Anmerkung wäre dann: Wenn die Unterschicht ihr Protestpotential ausnützte, es wäre ein anderes Land.)
Gruß
concordia-eagle
Dazu, ich bin in Richtung Wiesbaden aus der Stadt gefahren und es waren nicht die Studenten die die Sperrung der A66 verursacht haben, es war der nette STURM der gestern in Frankfurt sein können geziegt hat, es lagen ein paar Teile von Bäumen auf der Autobahn
Klar und es gab tausende Tote und überhaupt....
Hört doch endlich mal auf allen die nicht eurer Meinung sind die übelsten Absichten zu unterstellen!
Neeeeeeee echt nicht !
Ohne jetzt groß rumflamen zu wollen. Ich bin bzw. war bis vor kurzem Student (werde im Übrigen vermutlich niemals ein hohes Gehalt bekommen mit meinen Studienfächern) und kann dir sagen, dass weniger als 50% der Studenten sich überhaupt kein Auto leisten können, höchstens mal das ihrer Eltern ausleihen.
Desweiteren haben die Studenten während ihres Protests immer klar gemacht (ja ich weiß es stand nicht so häufig in den Medien), dass es ihnen auch um das Gesamtklima in Deutschland geht und Sozialabbau immer Scheiße ist. In gar keinen Fall wollen wir uns nämlich gegen andere Interessengruppen ausspielen lassen. Aber das scheint ja mit dir ganz gut zu klappen.
Nun noch zum 16-Jährigen. Gut, der arbeitet - in Ausbildung - und bekommt Geld und zahlt davon Abgaben. So ist das im Moment und so sollte das auch sein. Und jetzt überleg dir mal was passiert wenn die Studenten sich die Studiengebühren sich so einfach gefallen lassen. Wer ist dann wohl die nächste Sozialgruppe ohne Lobby? Und die Idee der erneuten Einführung eines Lehrgeldes schwirrte ja auch schon in den Köpfen einiger IHK-Leute rum.
Die Studenten setzen sich genauso für den Lehrling ein, wie auch für die Mutter mit Kleinkind, die ihren Kindergartenplatz nicht bezahlen kann. In unserem Protest geht es darum, dass wir eine andere Vorstellung von einer solidarischen Gesellschaft haben. Und ganz ehrlich mit so Axel-Springer-Meinungen bist du ein super Zahnrad im System der Unterdrückung der kleinen. (Und ja ich weiß, dass da viele Ex-Studenten auch dazugehören und dazu gehören werden.)
Was mich so ankotzt und warum Deutschland so scheiße ist (auch wenn ich wenig bessere Länder kenne), ist dass hier echt jeder nur an seine Interessen denkt und nicht ansatzweise in der Lage ist auch mal an andere an Schwache zu denken.
Und nochmal kurz was zur Protestform: Die Studenten haben kein gesellschaftliches Druckmittel. Jahrelang wurden bei Protesten Vorlesungen bestreikt - zum Teil über Monate. Das juckt niemanden. Also muss irgendie öffentlicher Druck aufgebaut werden. Wenn jemand was besseres einfällt als Innenstadt-Kreuzungen, Autobahnen, Bahnhöfe, Redaktionhäuser und Unipräsidien zu besetzen (und das Echauffieren einiger hier zeigt mir dann doch, dass wir recht effektiv sind), dann soll er sich bitte bei uns melden zwecks Effizienzsteigerung. Ich denke, wir sind auch für neue Protestfromen offen.
Also ich denke schon, daß die Studenten da ein ziemlich großes Druckmittel haben. Das Druckmittel sind sie selbst, bzw. ihr Kopf. Wenn der später nicht so will, wie Koch und seine Auftraggeber in den Vorstandsetagen, dann klappt es nicht mit dem neuen Deutschland und seinen imperialen Ambitionen.
Aber so viele Studis habe ich bisher bei den Aktionen nicht gesehen und ich glaube, daß da in den Vorlesungen ne Menge mehr sitzen, die auch gegen die
Studiengebühren sind, aber bisher ihren Hintern nicht hoch bekommen und/oder nicht an einen möglichen Erfolg gegen Koch glauben. Mit denen muß man reden. Ich halte es daher schon für wichtig, die Vorlesungen im Vorfeld der Aktionen außerhalb der Uni zur Debatte und Abstimmung zu nutzen. Es geht darum, die Studenten möglichst alle mitzunehmen und zu mobilisieren. Und es geht darum, möglichst jeden von ihnen in die Debatte und Abstimmung einzubeziehen. Damit meine ich nicht den Streik bzw. "Vorlesungsboykott". Ich meine die Nutzung der Vorlesung als Forum. Natürlich macht das rechtliche Probleme. Die Debatte während der Vorlesung gegen den Willen des Profs zu führen ist Nötigung. Dazu gibt es Urteile (z.B. das "Engels-Urteil": Prof. Wolfram Engels (R.i.P.) erschien in seiner VWL- Vorlesung in Organisationslehre mit einer großen, reich verzierten silbernen Bibel und rezitierte daraus, wie sich schon die Bibelväter die betriebliche Organisation dachten und kam schließlich u.a. zu der Erkenntnis, die größten "Kostenfaktoren" "spazierten" morgens ins Werktor rein und abends wieder raus. Daraufhin stand der Fachschaftssprecher T.H. auf und wies darauf hin, daß es die "Kostenfaktoren" seien, die für sein (des Prof. Engels) monatliches Guthaben auf seinem Bezügekonto sorgen würden und erläuterte dies. Der W.E., der die Debatte hierüber nicht zulassen wollte, verbot T.H. das Wort. Aber es wurde dennoch weiter breit über die Haltung des Prof. Engels zu seinen eigentlichen Ernährern debattiert und die anwesenden Studenten beteiligten sich rege und lautstark. Engels und der Uni-Präsident riefen die Polizei, die zahlreich den Hörsaal besetzte und es kam in der Folge zum in einer "Vollversammlung" im H IV beschlossenen sog. Engels-Streik an der Uni Frankfurt. T.H. wurde wegen Nötigung schließlich zum Kartoffelschälen verurteilt, wobei unmittelbar nach Schluß der mündlichen Verhandlung eine 12-Seitige getippte Urteilsbegründung verlesen wurde, in welcher u.a. zu lesen war,daß es sich bei einer Vorlesung um einen "Monolog" handele, welcher durch Art. 5 GG -Freiheit der Lehre- geschützt sei und die Meinungsfreiheit demgegenüber zurückzutreten habe). Ich denke aber, daß die heutige Professorengeneration, die dies seinerzeit als Studis erlebte, wohl die Debatte um die Studiengebühren, deren Rechtfertigung und die zu ergreifenden Maßnahmen gegen diese eher zulassen oder vielleicht sogar begrüßen dürften als die ihnen an den Lippen hängenden eifrigen "Hörer" von heute. Um so wichtiger wäre es meiner Meinung nach, einen solchen Weg zu gehen. Denn wenn der Prophet nicht zum Berg will...
Und bei dieser Artikulation kommt es darauf an, auch die vermeintlich durch Stau geschädigten aufzuklären. Nun ist es ja so, dass einem bei den Demonstrationen ein Großteil der Passanten eher positiv zur Seite stehen und einem Mut machen - so war zumindest mein Eindruck. Und es werden ja auch immer mehr Informationsmaterialien an Passanten verteilt. Das Problem ist die Diskussionskultur in Deutschland und wie angesprochen die fehlende Bereitschaft zu jeglicher Solidarität. Die deutsche Gesellschaft ist halt sehr kalt geworden, weil die Mächtigen es geschaft haben die unmündigen in gegenseitige Neiddebatten zu verzetteln. Dann ist halt in der Bil was von den dreistesten Sozialschmarotzern zu lesen, anstatt von den Ackermanns, Hundts und Co.
Der ein oder andere von denen war sicher auch mal Student........
Ok, dann bin ich mit einem Einkommen unter dem Sozialhilfesatz gleichzusetzen mit einem Ackermann - du hast eine lebhafte Fantasie, das muss ich dir lassen.
Ist vollkommen richtig, was du schreibst, aber eine "Action Directe" ist erstmal eine Zusammenfassung und ein ins Feld führen der vorhandenen Kräfte und die gilt es so breit wie möglich zu überzeugen. Vor allem aber muß für die schon Kämpfenden und vor allem für die noch nicht sich beteiligenden eine Perspektive vorhanden sein, daß bei der Auseinandersetzung auch was rumkommt. Dann ist die Grundlage für die Solidarisierung auch da und die Blöd kann einpacken. Mit Niederlagen kommt man aber immer weiter ins Hintertreffen. Ich finde, daß da die Erwartungen bzgl. der Klage zu hoch sind. Was passiert denn, wenn die Klage baden geht ?
Das juristische ist eins der Schlachtfelder, aber das politische ist wichtiger, auch für das juristische, wenn du verstehst was ich meine. Könnte sein, daß darin die Skepsis vieler noch abseits stehender Studenten liegt. Um so wichtiger ist es, die "Actions Directes" entsprechend machtvoller zu gestalten und dazu ist der eigene Zusammenschluß und zu diesem Zweck die Diskussion um die Forderungen und die Strategie und Taktik für deren Durchsetzung gerade in den Vorlesungen und der Uni allgemein erforderlich.
Ich persönlich kenne, selber Studi, genau einen einzigen Studenten mit eigenem Wagen. Der Junge fährt das Auto nicht, weil er selber reich ist, sondern weil seine Eltern es sind. Er ist einfach privilegiert.
Der Rest der Studentenschaft, die ich kenne, und in Münster sind das nun wirklich einige, hat die Kohle keineswegs dick! Und kommt nicht mit Nebenjobs... Die haben die Allermeisten ohnehin.
Gehen wir erst einmal davon aus, dass Bildung ein Allgemeingut ist. Allein von daher, ist ein Erststudium m.E. bebührenfrei zu halten. Darüberhinaus ergeben sich für den Staat doch in der Ausbildung von Studenten unmittelbare Vorteile. Die Kräfte können Deutschland doch voran bringen! Sei es als Lehrer, als Forscher, als was weiß ich? Unsere Zukunft liegt, wenns darum geht Arbeitsplätze zu schaffen in der Forschung, in der internationalen Spitze, im High-Tech. Mit Niedriglohnländern kann man doch eh nicht konkurrieren. Deshalb muss man hochqualifizierte Menschen hervorbringen. Sie zahlen, wenn sie denn wirklich mal zu den sogenannten Spitzenverdienern gehören, doch auch ihren Teil fürs Studium zurück: Sie zahlen mehr Steuern!
Aber was soll man denn als möglicherweise studierter Arbeitsloser mit seinem zinslosen Darlehen machen, das man nicht zurückzahlen kann? Niemand ist davor gefeit und das ist Niemandem in der Form zuzumuten, wie es geplant und ja schon in fast ganz Deutschland Einzug gehalten hat.
Um auf den Thread-Eröffner zu kommen: es IST tatsächlich scheiße, wenn man Autobahnen besetzt. Ich halte das auch nicht für eine kluge Taktik. Aber wenn ich einmal erwähnen darf, dass der Münsteraner Uni-Senat am Samstagmorgen um 8 Uhr auf einem abgezäunten ehemaligen Militärgelände außerhalb Münsters in einer Baracke getagt hat und solche Praktiken, in denen 100 Polizisten eine öffentliche Sitzung des Senats "schützen", nicht einmal ansatzweise öffentlich erwähnt werden, dann läuft doch auch irgendetwas falsch. Kann man sich denn nur noch durch Autobahnbesetzungen Gehör verschaffen?
Ich jedenfalls glaube, dass Studiengebühren lediglich zu einem weiteren finanziellen Rückzug der Politik aus der Bildung führen werden. In Ulm wurden übrigens schon jetzt Studiengebühren dazu genutzt, Heizkosten zu zahlen. Da geht sie hin unsere Verbesserung unserer Bildungschancen. Buchstäblich verfeuert! Nichts von wegen kleinere Vorlesungsgruppen, mehr Personal oder kleinere Seminare. Das ist alles nur ein Rückzug des Staates, der Mittel kürzt und wieder auf den Privatmann abwälzt.
Und was ist mit Kindern aus finanzschwachen Familien überhaupt? Werden die dadurch zusätzlich mootiviert ihr Potential abzurufen und einmal einen besseren Job zu bekommen als ihre Eltern? Wohl kaum.
Der Staat, besser gesagt die Länder, die ja verantwortlich sind, schneiden sich dabei letztlich ins eigene Fleisch, fördern soziale Ungerechtigkeit und erweisen dem Wirtschaftsstandort Deuschland einen Bärendienst.
Muss man es denn erst soweit kommen lassen?
Da ist sie nämlich, die Zwei-Klassen Gesellschaft!
Und jetzt kommt mir net mit irgendwelchen Trödelstudis in Deutschland, diese schwarzen Schafe machen einen verschwindend geringen Anteil aus, und die müssen ja bereits blechen, und zwar nicht zu knapp!
„Wenn in den großen Fußballvereinen dieser Welt nur die spielen würden,
deren Eltern genügend Kohle haben, um sie da rein zu kaufen, wüssten
wir bis heute nicht, dass es Spieler wie Ronaldinho oder Ronaldo
überhaupt gibt, denn dann wären sie für immer Straßenfußballer
geblieben! In Sachen “Studiengebühren” gehen wir ein ähnliches Risiko
ein! Allein die Vorstellung, dass ein potenzieller Nobelpreisträger
sein Leben lang Taxi fährt, nur weil ihm die finanziellen Mittel
gefehlt haben, ist schon ziemlich blöd!“ (Hendrik Nachtsheim, Badesalz)
Tja, angeblich sollen doch auch die Kinder studieren können, die nicht bereits mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden.
Hab aber mal ne kurze Rechung angestellt.
In Frankfurt kostet der Semesterbeitrag zur Zeit 247,50€. Da kommen nochmals 500€ Studiengebühren hinzu. Also sind wir ab Wintersemester bei nem Beitrag von min. 747,50€, ohne das man Langzeitgebühren zahlen mussen (solche Studenten kommen auf einen Semesterbeitrag von 1247,50€, 1447,50€ bzw. 1647,50€). Damit man sein Studium nicht vernachlässig und somit nicht in die Langzeitgebührenregelung rutscht, sollte man wohl nur 10-15 Std. in den Woche arbeiten. Heißt eigentlich auf 400€-Basis. Somit verdient man ca. 4800€ im Jahr. von den 4800€ muss man dann die 1495,00€ es bleiben einem als 3305€ im Jahr zum Leben übrig (und da ist schon mit eingerechnet, dass die Eltern Miete, Bücher etc zahlen). Also ist mit Studiengebühren das arbeiten auf 400€-Basis nicht mehr möglich, was bedeutet, mehr arbeiten, länger studieren=Langzeitgebühren. Mit solchen Voraussetzungen werden wohl die wenigsten anfangen zu studieren.
NA dafür wird es dann in der Arbeitsagentur und im BIZ voller. Können ja nicht alle, die das Geld fürs Studium nicht aufbringen können, nach dem ABI Hausfrau und Mutter werden. Und Ausbildungsplätze gibt es heute ja auch nicht mehr wie Sand am Meer.
Die deutsche Wirtschaft jammert rum, weil wir nicht genügend Akademiker haben und von dir kommt sowas. Andere Ressourcen arme Länder haben die Zeichen der Zeit erkannt und 60% und mehr Akademiker pro Jahrgang. Wenn man sich hier noch nichtmal darüber einig ist, dass wir mehr Akademiker brauchen, die aus allen Bereichen der Gesellschaft kommen können, damit es die jeweils besten sind, dann brauchen wir auch nicht diskutieren.
Ich bin gespannt wann von dir endlich mal ein Argument für irgendwas kommt, anstatt dieses ständigen Sarkasmus.
Auswandern sach ich Auswandern.
Und wenn ich den Scheiss immer hoere von wegen nur noch die Reichen koennen studieren blablabla....als ob die Uni im Moment ohne die Gebuehren einen Hort fuer Besitzlose ist. Ich hatte an der Uni so gut wie keine Freunde, weil da mehr goldene Loeffel rumliefen als sonstwas- und ich hab nur Paedagogik studiert.
Nein, der Protest mit dem Argument "nur die Reichen" ist sinnlos, weil er sich auf die UNI bezieht und alle anderen gesellschaftlichen Ausgrenzungsinstitutionen ignoriert. Zum Kotzen, wenn die Mittelschicht was von Gerecht erzaehlen will
Endlich mal ne richtige und angebrachte Kritik. Ist sicherlich ein Punkt für dich. Nur es bleibt immernoch: Machen es die Studiengebühren besser oder schlimmer?
(Und meine zweite Anmerkung wäre dann: Wenn die Unterschicht ihr Protestpotential ausnützte, es wäre ein anderes Land.)