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Die Bengalo-Zündler Vol.II

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Grim schrieb:
hekimt schrieb:
Schon interessant wie wenige sich direkt nach dem Spiel an der Pyro gestört haben und wie groß der Aufschrei jetzt auf einmal ist nur weil die Blöd mal wieder irgend einen Rotz schreibt. Scheint eben leider wirklich so als bräuchten einige eine Vorgabe was sie gut und was sie schlecht zu finden haben.
Und um nochmal was zum Image zu sagen. Die Franzosen feiern uns, die Israelis haben uns gefeiert, auf Zypern waren die Leute beeindruckt und voll des Lobes und Kabel 1 zeigt Tage vor dem Spiel als Einspieler für das Spiel in Bordeaux die Choreobilder aus dem Hinspiel(mit Pyro übrigens). Generell sind wir für die Jungs so ziemlich das Beste was ihnen passieren konnte sonst müssten sie ja ausschließlich Freiburg zeigen und dann würden die Einschaltquoten sicher runter gehen.
Die einzigen die sich im Moment wirklich an Pyro stören sind hauptsächlich Leute hier im Eintrachtforum. Wobei soo repräsentativ ist das auch nicht. Wenn man das Forum als Maßstab nehmen würde hätten von den 12.000 in Bordeaux locker 6000 das Motto Orange boykottieren müssen und während der Pyro pfeiffen müssen. Stattdessen aber eine fast komplett orangene Kurve und tausende Handys in der Luft während der Pyro.

So ganz nebenbei finde ich es auch schlimmer dass für morgen nur 15.000 Leute Bock auf die Eintracht haben als ein paar Fackeln in Bordeaux.  


Wobei man, wenn man sich die Meinungen jenseits der Fussballwelt ansieht, von dort auch jede Menge Gegenwind bekommt. Ich hab selbst Freunde und Bekannte in Bordeaux und größtenteils überwiegt dort Verärgerung, was sich auch in der lokalen Presse wiederspiegelt. Öffentliche Verkehrsmittel u.a. während des Berufsverkehrs außer Betrieb, verwüstete Gärten und zerstörte Schaufensterscheiben, Diebstähle in Supermärkten, der hinterlassene Dreck und vor Allem auch die Kosten, sowohl der anschließenden Reinigung, als auch die des Polizeieinsatzes...


In dem Fall falscher Thread, müsste in "Fußball zerstört unsere Welt", wenn jetzt schon die Beeinträchtigung der Öffentlichen aufgeführt wird.
In Frankfurt gibt es auch genug Leute, die mit Fußball nichts am Hut haben und sich jeden Samstag über die überfüllten und mit gröhlenden Fans besetzten S8 & S9 beschweren.
Und falls du darauf hinauswillst, dass der Marsch den Verkehr blockiert hat: das macht jeder St.-Martins-Umzug auch und sogar hinter denen muss man herräumen, nur dass dort statt Bierflaschen eben leere Kekspackungen und Batterienschachteln (für die elektrischen Laternen) o.ä. rumliegen.

In dem Fall hilft nur noch ein strenges und vollumfängliches Versammlungsverbot.
(So, wer da jetzt Querverbindungen zieht, ich hab nix gesagt...   )
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Andy schrieb:
Wenn Dich aufregt, dass die Fanszene in Europa eine absolut geile Visitenkarte abgibt (von Baku bis Bordeaux) ok.



Hat er das geschrieben? Vllt. versteht er einfach unter einer geilen Visitenkarte was anderes? Jemand, der nur die 90 Minuten sieht vom Spiel, denkt sich, oh die zündeln ja bei jedem Spiel und dann laufen sie auch noch in orange rum, was ja gar keine Eintracht-Farben sind und von nem Film kommt, der... Jaja. Das ist der Eindruck, den eben die 99 % kriegen, die nicht da waren. Sind daran jetzt die 99 % schuld, dass sie keine Infos über das, was in den Städten passiert etc. , erhalten? Nicht suchen? Nur sich aufs Spiel konzentrieren?

Das Problem ist doch nicht, dass es Fans aufregt. Wer deswegen nicht mehr ins Stadion geht... Das ist dann eben so. Das Problem ist m.E. immer die Arroganz gegenüber dem Andersdenkenden. Das ist hier mit der Besserfan-Diskussion doch immer so. Es stört m.E. relativ viele Leute, dass dieser Dauersingsang Einkehr gehalten hat, insbesondere Leute mittleren Alters fanden das zu meiner DK-Zeit schon nervig. Es ist einfach nicht ihre Art, von nem Einpeitscher, egal wie gut er ist, Lieder vorgegeben zu bekommen und sie 8 Minuten lang zu singen. Warum? Eben weil es vor der Zeit des kommerziellen Fußballs nicht so war.

Kommerzieller Fußball? Es geht eben, ähnlich wie bei Football oder damals hier bei der Galaxy, nur noch um das Event. Und Teil dieses Events ist z.B. die Dauerbeschallung, entweder durch Lautsprecher (Hallo Hoffe) oder halt durch eine Fanszene, die das gleich übernimmt. Teil des Events sind die Medien, die alles hochstilisieren. Und Teil des Events, insbesondere in Deutschland, ist das Befriedigen der German Angst. Sei es an Bahnhöfen, Angst zu haben, wegen schlagender Jugendlicher oder Leuten mit Bart, die muslimisch aussehen und nen Rucksack an haben... oder im Stadion wegen Bengalos, Böllern oder Auseinandersetzungen mit der armen nicht respektierten Staatsmacht (hust)... Da kriegt eben die Mehrheit Angst, um das liebste Kind, den Fußball. Brot und Spiele...

Kurzum und das ist meine Meinung: Alle Bengalo-Zünder, alles Dauersingsang, alle Echauffierten auf den Sitzplätzen... all das ist Teil der Vermarktungsstrategie des Produkt Fußballs. Wie langweilig wäre Fußball für die Hälfte der derzeit Interessierten, wenn es nix zum Aufregen geben würde. Die DFL, Innenminister etc. brauchen die Pyros etc. , um ihre Ziele zu erreichen. Um es kurz zu fassen: Ich glaube, die Kultur der aktiven Fan-Szenen könnte kaum noch förderlicher sein für die Interessen des kommerziellen Fußballs. Meine bescheidene Meinung. Die freuen sich über jeden Bengalo, der gezündet wird. Jeder Bengalo bringt sie ein Stück näher ans Ziel. Den Innenminister an seine neue Polizei-Ausrüstung, schärfere Gesetze, persönlicher Karriere-Erfolg, Herrn Wendt seiner persönlichen Geltungssucht und die DFL an ihr durch und durch eventisiertes Produkt "Fußball", was mit dem Sport nix mehr zu tun hat.

Übrigens... Mit den Lederhüten auf der Haupttribüne konnte man meistens nach einem Spiel noch über Spielszenen reden. Junge Fans aus den Blöcken 36,38,40... die konnten im Zug manchmal nicht mal aufzählen, wer die Tore macht oder wer die Spieler sind, obwohl sie Allesfahrer waren. Aber wen sie alles von den gegnerischen Fans beleidigt haben, das konnten sie Wort für Wort wiedergeben.

Ich bleib dabei... Die Bengalos sind mir eigentlich egal. Ich hab schon neben welchen gestanden, die sind m.E. , wenn sie nicht geworfen werden, total ungefährlich und in ihrer öffentlichen Warhnehmung in Punkto Gefahr vollkommen überschätzt. Und ich wäre eindeutig für eine Legalisierung. Aber m.E. sollten sich auf beiden Seiten der Pyro-Gegner und -befürworter mal die "Verbohrten" etwas für die andere Gedankenwelt öffnen und sie verstehen. Dann würde vieles leichter werden.

Und damit verabschiede ich mich aus dem Thread, ihr könnt gerne wieder die polemische Dauerdiskussion aufnehmen. Die hat bald schon mehr Tradition wie die Ultra-Szene.  
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Dann geht man halt nicht mehr ins Stadion, wenn's nervt. Wo ist das Problem? Ich kenne Leute, die seit dem Umbau 2005 nicht mehr hingehen, weil alles zu kommerziell geworden ist. Na und? Finde ich konsequent. Muss ja nicht immer alles ausdiskutiert werden...

Es ist aber falsch die 70er oder 80er zu verklären. Damals war ein Stadionbesuch deutlich gefährlicher und langweiliger als heute. Mir hat's ja damals auch ganz gut gefallen. Hatte einen kostenlosen Parkplatz, Bratwurst und Bier gegen Westgeld, meine Ruhe im Stadion, konnte rummäkeln ohne von Ochsi, Meyeri oder Flumi zugelallt zu werden und nach Niederlagen bin ich nach Hause oder in die Kneipe. Keine Bembelbar, kein "ist doch egal". Einfach stinkig sein. Ohne Party. So einfach war das.  
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wenn wirklich noch ein antisemitischer vorfall, während des tel aviv spiels, dazukommt, wird es vermutlich einen teilausschluss geben.

http://www.blog-g.de/eintracht-frankfurt-sandhausen.html#comment-741164
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Andy schrieb:
Dann geht man halt nicht mehr ins Stadion, wenn's nervt. Wo ist das Problem? Ich kenne Leute, die seit dem Umbau 2005 nicht mehr hingehen, weil alles zu kommerziell geworden ist. Na und? Finde ich konsequent. Muss ja nicht immer alles ausdiskutiert werden...

Es ist aber falsch die 70er oder 80er zu verklären. Damals war ein Stadionbesuch deutlich gefährlicher und langweiliger als heute. Mir hat's ja damals auch ganz gut gefallen. Hatte einen kostenlosen Parkplatz, Bratwurst und Bier gegen Westgeld, meine Ruhe im Stadion, konnte rummäkeln ohne von Ochsi, Meyeri oder Flumi zugelallt zu werden und nach Niederlagen bin ich nach Hause oder in die Kneipe. Keine Bembelbar, kein "ist doch egal". Einfach stinkig sein. Ohne Party. So einfach war das.  


Ich frag mich immer noch, wieso Wuerzburger diese Zeit so abfeiert.
Und definitiv falsch beschreibt.
Massenschlägereien im Stadion, im Stadioumfeld, Leuchtspur, Steine, Nazis, eben keine Familien, leere Ränge, Wasserwerfer, prügelnde Polizei - das war Realität.
Da gab es z.B. in Köln, Schalke, Lautern einfach so auf die Fresse, wenn du aus Frankfurt kamst.
Heutzutage konnte ich sogar beim sogenannten Schlachtfestspiel in KL vor dem Spiel in eine Kneipe gehen und mit Pfälzern plaudern, um nur mal ein Beispiel zu geben.
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Ein Posting im Blog-G ist natürlich auch eine super Quelle...

Es nervt.
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@ reggae

Ich denke, das ist der "Alte-Zeiten"-Effekt beim Würzburger.  

Um es kurz zu fassen -Früher war alles besser-. Man verklärt vieles im Nachhinein.

@ Andy ... Deswegen habe ich auch keine DK mehr. Ich gehe dann ins Stadion, wenn ich Lust habe. Das ist dann zwar seltener, aber dann mit viel mehr Freude.
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Basaltkopp schrieb:
Fußballverrückter schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Fußballverrückter schrieb:
DougH schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Das Problem ist ein anderes und da hoffe ich ein bisschen auf Verständnis.
Verständnis? Für was? Das MF und FV User als rechts außen...Nazis etc. diffamieren können und ihr diesen Dreck auch noch stehen lasst. Ihre abstrusen, hanebüchenen Vergleiche sind doch nur  


Was ist denn bitte falsch daran, dass Faschismus nur dann funktionieren kann, wenn genügend obrigkeitshörige und nichts hinterfragende Lämmchen in der Herde vorhanden sind?



Im Umkehrschluss ist dann jeder Mensch, der sich zivilisiert verhält und Regeln beachtet, ein potentieller Faschist?
Du kannst doch echt nicht mehr klar im Kopf sein.
Das ein geordnetes Miteinander leben nur möglich ist, wenn sicher jeder ein Stück weit an regeln hält, ist für sowas wie Dich scheinbar völlig absurd?


Erstens kann man sich auch zivilisiert verhalten, wenn man gewisse Regeln missachtet. Zweitens: Hab ich nie behauptet. Drittens lass ich mir nicht gerne Dinge in den Mund legen, deswegen geh ich auch auf deine weiteren Ausführungen nicht ein.


Siehst Du denn wenigstens ein, dass Leute die ohne nachzudenken Parolen nachplappern, viel leichter von Faschisten eingefangen werden als Menschen, die sich einfach nur zivilisiert verhalten und Regeln befolgen?


Das schließt sich ja nicht aus. "Zivilisiert verhalten und die Regeln befolgen" ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Außerdem: Wenn Abschiebebehörden/Vollstreckungsbeamte hierzulande gut integrierte Familien, die sich hier nie etwas zu Schulden haben kommen lassen, in ihr Heimatland zurückschicken, wo ihnen womöglich auch noch Verfolgung droht, befolgen sie doch auch nur die Regeln - zivilisiert finde ich das aber ganz und gar nicht. Ist also nicht immer passend, zivilisiertes Verhalten mit dem Befolgen von Regeln gleichzusetzen.

Was mich jedenfalls so stört ist dieses stumpfe "es ist nun mal Gesetz/es ist nun mal verboten und wer sich nicht daran hält gehört bestraft"-Geplapper. Sowas wie "es gehört bestraft weil es gefährlich ist" würde ich ohne weiteres akzeptieren, seh ich zwar im Fall von Bengalos weitaus weniger dramatisch, aber das ist eine Aussage, die man akzeptieren kann. Jedoch zu sagen "es gehört bestraft weil es nun mal verboten ist" zählt für mich nun wirklich nicht und zeugt in meinen Augen von einer sehr bedenklichen Geisteshaltung.

Diese Meinung hatte ich im Übrigen auch schon, bevor Max das hier ausgeführt hat. Dementsprechend ist es fehl am Platz, was von Lämmchen und Herde zu faseln, was ja manch einer hier getan hat. Aber das liegt natürlich nah mit sowas anzufangen, wenn man sonst kein wirkliches Interesse hat, ernsthaft zu argumentieren. Ist in etwa auf dem Niveau, "lustige" Wortspiele mit dem Nickname des Diskussionsgegners zu machen...

SGE_Werner schrieb:

Übrigens... Mit den Lederhüten auf der Haupttribüne konnte man meistens nach einem Spiel noch über Spielszenen reden. Junge Fans aus den Blöcken 36,38,40... die konnten im Zug manchmal nicht mal aufzählen, wer die Tore macht oder wer die Spieler sind, obwohl sie Allesfahrer waren. Aber wen sie alles von den gegnerischen Fans beleidigt haben, das konnten sie Wort für Wort wiedergeben.


Sorry aber was ist das denn bitte für ein dämliches Argument? Ich bin eigentlich schon von Dir gewohnt, dass Du bevor Du schreibst auch mal nachdenkst, was Dich schon von einigen hier abhebt, aber das kann doch nicht Dein Ernst sein. Muss ich auch nicht erst ausführen, warum das völlig hanebüchen ist oder?
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Fußballverrückter schrieb:
Muss ich auch nicht erst ausführen, warum das völlig hanebüchen ist oder?


Das ist kein Argument gewesen. Das war eine Feststellung. Ich war ja ein paar Mal an und um den Container unterwegs und auch nach dem Spiel in Kontakt mit Leuten aus den Stehblöcken. Der Anteil derer, die dort überhaupt was wussten über das, was im Spiel passiert ist, war niedriger als in allen anderen Fan-Bereichen. Meine persönliche Feststellung nach einigen Jahren gewesen. Ist aber keine repräsentative Studie.  

P.S. Warum gehst Du mal nicht auf die anderen Dinge ein? Das tust Du nämlich m.E. zu oft nicht, vllt. müssen wir uns mal wieder treffen   . Was sagst Du zum Dauersingsang? Ist es Dir egal, als aktiver Fan, was die anderen Fans außerhalb der aktiven Fanszene sagen? Ist es Dir egal, dass andere Probleme mit Pyro haben, weil sie Geld kosten? Wo ist das Eingehen auf Argumente der Gegenseite. Bisher höre ich nur Bewertungen der Meinungen anderer (hanebüchen, denkst nicht vorher nach...), aber keine tiefergehende inhaltliche Diskussion. Und nein, wenn man schon sich hier beteiligt, dann will ich kein "Komm zum Container" hören.  
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reggaetyp schrieb:

Ich frag mich immer noch, wieso Wuerzburger diese Zeit so abfeiert.
Und definitiv falsch beschreibt.
Massenschlägereien im Stadion, im Stadioumfeld, Leuchtspur, Steine, Nazis, eben keine Familien, leere Ränge, Wasserwerfer, prügelnde Polizei - das war Realität


Das halte ich allerdings für eine sehr verklärte Sicht in die negative Richtung. Das gab es alles, keine Frage. Nur nicht so geballt wie es hier steht. 80 % der Spiele sind ohne irgendetwas an Vorfällen durchgeführt worden und die drei Spiele in der Saison wo es mal geknallt hat, musste man allerdings auch schon dorthin laufen wo etwas war.  Familien gab es keine, weil es damals noch der gute alte Proletensport war und eben kein Event wie heute, Frauen waren absolute Minderheit und Kids (so wie ich damals) die hingingen waren alles selbst Fussballer oder wurden von den Fussballvätern mit hingeschleift, andere haben sich dort nicht hin verirrt.

Die Ränge waren leer, eben auch weil es kein Event war und weil Fussball einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft hatte, eigentlich genau das was viele sich heute wieder herbeisehnen. Die ganze Businesskacke gab´s nicht sondern kalte Stehplätze und Holzsitzbänke. Keine geführten Anfeuerungen, dafür war es halt oft 90 Minuten leise, bis auf ein paar Rentner die immer geschimpft haben. Im Nachhinein eine richtig coole Zeit und mit heute nicht mehr vergleichbar.

Jede Zeit hat ihre Probleme, die gab es früher auch, die heutigen sind aufgrund der Medienpräsenz des Fussballs und der Mediengeilheit der Protagonisten einfach größer und haben andere Auswirkungen. Und deshalb gibt es hier die großen Diskussionen über eine Sache die eigentlich keinen Hund hinterm Ofen hervorlocken würde. Es wurde halt die Pyro in beidseitigem Einvernehmen als gemeinsamer Stein des Anstoßes gewählt und über die Jahre so etabliert, dass dieser Teil des Fantums/-verhaltens von beiden Seiten gewollt in den Fokus der Medien und Öffentlichkeit gerückt wurde. Der Großteil der Fans fällt dabei hinten runter, weil sich die Hardliner auf beiden Seiten die Bengalos und Strafen abwechselnd um die Ohren hauen. Damit verglichen ist die Sicht "früher war alles besser" eine richtige.

Gruß,
tobago
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Im Grunde drehen wir uns hier endlos im Kreis und das jedes Mal auf´s Neue. Über X-Seiten werden die gleichen Argumente gebetsmühlenartig abgespult und man dreht sich im Grunde nur im Kreis.

Auch diese „Früher war alles besser“-Gedanken kann ich so nicht unterschreiben. Jede Zeit hat ihre „Sorgenkinder“ gehabt. Damals war´s halt einfach so das man nicht von morgens bis abends nur Fußball im TV hatte und jeder meinte, im Internet irgendwas schreiben oder zeigen zu müssen. Ist ungefähr genauso wie, wenn meine Oma mir erzählen will das es früher kaum Verbrecher gab.

Lange Rede, kurzer Sinn, seit der Fahrt nach Bordaux seh ich die ganze Sache viel gechillter. Der Verein hätte durchaus Möglichkeiten offensiver gegen Pyro durchzugreifen und macht es nicht. Egro scheint man die Situation zu akzeptieren wie sie ist. Klar kann man das nicht laut aussprechen aber mir kommt es langsam so vor. Wenn der Betroffene nichts unternimmt, warum dann unter den Fans nen Kleinkrieg anfangen. Und sind wir mal ehrlich, in der Liga hat es sehr nachgelassen. Das sollte man auch mal sehen.

Und wenn manche Fans es, zu besonderen Anlässen es mal rauchen lässt, davon geht die Welt nicht unter und i.d.R. tut sich auch niemand dabei weh. Es heizt ja auch die Stimmung an und sieht klasse aus. Besser als sich mit Fahrradketten vorm Stadion zu kloppen ist es auch allemal.  
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tobago schrieb:

Das halte ich allerdings für eine sehr verklärte Sicht in die negative Richtung. Das gab es alles, keine Frage. Nur nicht so geballt wie es hier steht. 80 % der Spiele sind ohne irgendetwas an Vorfällen durchgeführt worden und die drei Spiele in der Saison wo es mal geknallt hat, musste man allerdings auch schon dorthin laufen wo etwas war.  


Na ja, die Schlachtfelder waren Fußgängerzonen, rund um das Stadion (auch vor der Haupttribüne) und sogar auf dem Platz selbst (in Schalke prügelten sich einige Hundert beim Spiel gegen Dortmund während die Mannschaften einliefen...). Waren durchaus mehr als drei Spiele und man musste nicht lange suchen...

Aber darum geht es mir und Reggae vermutlich auch nicht. WA stellt alles so hin, als wäre es heute das totale Grundübel. Mir gefallen Choreos besser als Juden-Rufe. Mir gefallen heute die 12.000 orangen Eintrachtfans in Bordeaux besser, als die Deutschland-Fans, die bei der EM 1984 in Frankreich einfielen. Meine einfache Sicht der Dinge.

Und jetzt weiter im Hamsterrad...
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Früher war definitiv nicht alles besser!
Allerdings - ein Pyrodiskussion wie heutzutage hätte es auch nicht gegeben.
3-4 aufs Maul und Ruhe wäre mit dem abfackeln.
Das war so und ist verbrieft, jeder der der Eintracht schadete, hatte ein schweres Leben im Block.
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raideg schrieb:
Früher war definitiv nicht alles besser!
Allerdings - ein Pyrodiskussion wie heutzutage hätte es auch nicht gegeben.
3-4 aufs Maul und Ruhe wäre mit dem abfackeln.
Das war so und ist verbrieft, jeder der der Eintracht schadete, hatte ein schweres Leben im Block.


Dann wurden aber die Jungs, die damals eifrig mit Leuchtraketen rumballerten, nicht erwischt...  
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Ja, früher war alles besser und Pyros gab's schon gar nicht.

Heinz, 1960 schrieb:
...Rauchschwaden, Raketen, Leuchtkugeln, bengalisches Feuer, wogende Massen und schließlich der große Ausbruch der Stimmenorkane machten die Illusion fast zur gespenstischen Wirklichkeit - ein surrealistisches Bild. Der Lautsprecher sprach von kleinen Waldbränden...

Also, damals, vor 1960 war's definitiv besser!
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Andy schrieb:
raideg schrieb:
Früher war definitiv nicht alles besser!
Allerdings - ein Pyrodiskussion wie heutzutage hätte es auch nicht gegeben.
3-4 aufs Maul und Ruhe wäre mit dem abfackeln.
Das war so und ist verbrieft, jeder der der Eintracht schadete, hatte ein schweres Leben im Block.


Dann wurden aber die Jungs, die damals eifrig mit Leuchtraketen rumballerten, nicht erwischt...    


Der Vergleich hinkt ein wenig, weil es damals dafür noch keine Strafen gab. Aber nonverbale Verweise gab es damals schon.
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Basaltkopp schrieb:
Andy schrieb:
raideg schrieb:
Früher war definitiv nicht alles besser!
Allerdings - ein Pyrodiskussion wie heutzutage hätte es auch nicht gegeben.
3-4 aufs Maul und Ruhe wäre mit dem abfackeln.
Das war so und ist verbrieft, jeder der der Eintracht schadete, hatte ein schweres Leben im Block.


Dann wurden aber die Jungs, die damals eifrig mit Leuchtraketen rumballerten, nicht erwischt...    


Der Vergleich hinkt ein wenig, weil es damals dafür noch keine Strafen gab. Aber nonverbale Verweise gab es damals schon.


Na ja, es war schlicht und ergreifend eine Straftat mit Leuchtraketen auf andere Menschen zu ballern. Daher weiß ich jetzt nicht, wie Du darauf kommst es wäre legal gewesen?

Aber es führt jetzt hier zu weit. Bin auch müde...
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Andy schrieb:

Aber darum geht es mir und Reggae vermutlich auch nicht. WA stellt alles so hin, als wäre es heute das totale Grundübel. Mir gefallen Choreos besser als Juden-Rufe. Mir gefallen heute die 12.000 orangen Eintrachtfans in Bordeaux besser, als die Deutschland-Fans, die bei der EM 1984 in Frankreich einfielen. Meine einfache Sicht der Dinge.


Das ist genau der Punkt, jeder hat seine Sicht auf die Dinge, Du deine WA seine und ich meine usw. Aber scheinbar werden andere Sichten von den meisten hier schlichtweg nicht akzeptiert denn ständig wird versucht dem anderen seine ureigenste Sicht auf die Dinge zu verdrehen oder zu erklären wie falsch sie ist. Was dir besser gefällt oder nicht ist doch deine Sache. Ich bin der Meinung, dass man jede seine Sicht lassen sollte  solange er keine anderen damit beeinträchtigt.

Und um das Hamsterrad weiterzudrehen, pro Pyro ist die Sicht einer Seite und die zwingt es dummerweise durch das Zünden selbiger im Stadion allen anderen ungewollt auf, das ist die ganze und einzige Problematik. Ansonsten würde es wohl vielen Leuten am ***** vorbeigehen ob jemand pro Abfackeln ist. Man bekommt aber das Abfackeln und alle damit verbundenen Probleme aufgezwängt,  ohne Möglichkeit wirklich etwas dagegen tun zu können und das ist zumindest mein persönliches Problem bei der Sache.

Gruß,
tobago
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Andy schrieb:
raideg schrieb:
Früher war definitiv nicht alles besser!
Allerdings - ein Pyrodiskussion wie heutzutage hätte es auch nicht gegeben.
3-4 aufs Maul und Ruhe wäre mit dem abfackeln.
Das war so und ist verbrieft, jeder der der Eintracht schadete, hatte ein schweres Leben im Block.


Dann wurden aber die Jungs, die damals eifrig mit Leuchtraketen rumballerten, nicht erwischt...    


Doch! die wurden erwischt.
Als Augenzeuge kann ich bestätigen, das einer der damals trotzdem Leuchtspur abschoss, aus Panik über den Zaun kletterte, nur um im Nachbarblock den Grünen direkt in die Arme zu laufen.
Vorher gab es eine Durchsage, das die Eintracht in letzter Zeit so und soviel tausene DM an Strafe zahlen mußte. Das genügte, um die Zündler auszugrenzen.
Danach war  auf Jahre Ruhe im Karton.
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Fußballverrückter schrieb:
"Zivilisiert verhalten und die Regeln befolgen" ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Außerdem: Wenn Abschiebebehörden/Vollstreckungsbeamte hierzulande gut integrierte Familien, die sich hier nie etwas zu Schulden haben kommen lassen, in ihr Heimatland zurückschicken, wo ihnen womöglich auch noch Verfolgung droht, befolgen sie doch auch nur die Regeln - zivilisiert finde ich das aber ganz und gar nicht. Ist also nicht immer passend, zivilisiertes Verhalten mit dem Befolgen von Regeln gleichzusetzen.

Wenn Du damit den Kampf für Pyro mit einem solchen gegen menschenunwürdige Abschiebungen gleichsetzen willst, dürfte die Diskussion zu entgleiten drohen.
Sofern Du damit zum Ausdruck bringen möchtest, dass ziviler Ungehorsam bisweilen eine Notwendigkeit ist, um Regeln zu verändern, die zumindest vermeintlich der Vernunft widersprechen, musst Du in Kauf nehmen, dass die Öffentlichkeitswirksamkeit Deines Protests auch Strafe nach sich ziehen kann.

Castorgegner machen regelmäßig vor, wie sowas funktioniert.
Die wenden sich aber nicht primär gegen die Bestrafung ihrer rechtswidrigen Protesthandlungen, sondern gegen das, wogegen sie sich wehren.
Soweit also jemand Pyro als Ausdrucksmittel seiner Haltung für oder wider etwas ansieht, wäre das Verständnis möglicherweise größer, wenn es nicht unablässig als Ausdruck überschäumender Emotion verkauft werden würde.  

Was mich jedenfalls so stört ist dieses stumpfe "es ist nun mal Gesetz/es ist nun mal verboten und wer sich nicht daran hält gehört bestraft"-Geplapper. Sowas wie "es gehört bestraft weil es gefährlich ist" würde ich ohne weiteres akzeptieren, seh ich zwar im Fall von Bengalos weitaus weniger dramatisch, aber das ist eine Aussage, die man akzeptieren kann. Jedoch zu sagen "es gehört bestraft weil es nun mal verboten ist" zählt für mich nun wirklich nicht und zeugt in meinen Augen von einer sehr bedenklichen Geisteshaltung.

Diese hier nun schon mehrfach bemühte "bedenkliche Geisteshaltung" führte übrigens vor 80 Jahren nicht dazu, dass der Großteil der Bürger der Weimarer Republik mit Klauen den Rechtsstaat verteidigt hätte, sondern vielmehr dazu, dass er das ihm sozusagen auf angeblichem Naturrecht basierende neue Rechtssystem recht rasch akzeptierte bzw. sich in und mit diesem arrangierte.
Nicht das Festhalten am Rechtsstaat war eine der Voraussetzungen für Terror und Unrecht, sondern dessen Preisgabe.
 
Diese Meinung hatte ich im Übrigen auch schon, bevor Max das hier ausgeführt hat. Dementsprechend ist es fehl am Platz, was von Lämmchen und Herde zu faseln, was ja manch einer hier getan hat. Aber das liegt natürlich nah mit sowas anzufangen, wenn man sonst kein wirkliches Interesse hat, ernsthaft zu argumentieren. Ist in etwa auf dem Niveau, "lustige" Wortspiele mit dem Nickname des Diskussionsgegners zu machen...

Du meinst sicher das Truckerscherzchen.


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