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Occupy Wallstreet - Solidarität auch in Frankfurt zeigen?

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reggaetyp schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Die Banken werden zerschlagen.  


Das fordert wer?


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schuldenkrise-gabriel-will-banken-zerschlagen-11495600.html

Na. Und warum macht er das bloß? Sicherlich aus innerer Überzeugung
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HeinzGründel schrieb:
Also gut. Die Banken werden zerschlagen. Und dann?

 Wir werden alle autark, gelle.


naja, das investmentgeschäft aus der systemrelevanz zu nehmen, is ja schonmal was. und noch stück weiter gedacht, so unter sportlern:

wie fändet ihr es denn, wenn sich die marktpreise unserer kicker sekündlich ändern und BH damit zu nem daytrader umfunktioniert wird?

aaaalso, was issen mit ner transferliste für anteile? hab ja nix dagegen, dass leute kleine anteile, oder auch große, von irgendwelchen firmen halten. aber warum manchmal nur fürn paar minuten, wenn man schnelles geld bei kursbewegungen mitnimmt? warum sollte man nicht einen firmenanteil längerfristig halten müssen? der zeitraum dessen wär von mir aus noch verhandelbar. ich denke da aber schon in wochen-monate...
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kreuzbuerger schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Also gut. Die Banken werden zerschlagen. Und dann?

 Wir werden alle autark, gelle.


naja, das investmentgeschäft aus der systemrelevanz zu nehmen, is ja schonmal was. und noch stück weiter gedacht, so unter sportlern:

wie fändet ihr es denn, wenn sich die marktpreise unserer kicker sekündlich ändern und BH damit zu nem daytrader umfunktioniert wird?

aaaalso, was issen mit ner transferliste für anteile? hab ja nix dagegen, dass leute kleine anteile, oder auch große, von irgendwelchen firmen halten. aber warum manchmal nur fürn paar minuten, wenn man schnelles geld bei kursbewegungen mitnimmt? warum sollte man nicht einen firmenanteil längerfristig halten müssen? der zeitraum dessen wär von mir aus noch verhandelbar. ich denke da aber schon in wochen-monate...


Alles richtig, das kann aber zwingend nur funktionieren, wenn hier weltweit Einigkeit bestünde.

Gibt es hier eine Transaktionssteuer oder sogar Europaweit oder soger inklusive der USA wird mit einem Knopfdruck auf dem Computer die selbe/gleiche Transaktion halt in China, Indien, Pakistan oder auf den Bermudas durchgeführt.

Dagegen kann man vielleicht steuerrechtlich gegen Dich und mich etwas unternehmen aber ganz sicher nicht gegen Spekulanten, die ihren Firmensitz in Ländern ohne Transaktionssteuer nehmen und die Geschäfte in ebensolchen Ländern durchführen.

Das ist das ganze Problem. Egal mit welchen Maßnahmen bekommst Du das Problem national schon gar nicht aber auch EU-weit oder in der westlichen Welt nicht in den Griff.

Klingt resignativ, ist resignativ aber bisher hat mir noch keiner plausibel machen können, was dagegen zu unternehmen ist.

Wir können Ackermann nicht mal daran hindern, morgen den Firmensitz auf die Bahamas zu verlegen. Und dann zeigt er uns allen den Effe.

Wir brauchen dann nix zu retten aber Einlagen wären futsch, wenn es schief läuft.

Ob dies besser ist?

Das Geld verdienen Banken schon lange nicht mehr auf den klassischen Feldern sondern im Investmentbanking. Erschwerst Du dies, sind sie weg.

Sicher eine Überlegung wert aber ob dies unser Land besser dastehen lassen würde, bezweifel ich.

Vielleicht ist diese mehr oder weniger die ganze Welt bedrohende Krise in der Tat die Chance weltweit! gültige Regeln einzuführen.

Aber nur dann klappt es. Alleingänge wären m.E. tödlich.
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concordia-eagle schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Also gut. Die Banken werden zerschlagen. Und dann?

 Wir werden alle autark, gelle.


naja, das investmentgeschäft aus der systemrelevanz zu nehmen, is ja schonmal was. und noch stück weiter gedacht, so unter sportlern:

wie fändet ihr es denn, wenn sich die marktpreise unserer kicker sekündlich ändern und BH damit zu nem daytrader umfunktioniert wird?

aaaalso, was issen mit ner transferliste für anteile? hab ja nix dagegen, dass leute kleine anteile, oder auch große, von irgendwelchen firmen halten. aber warum manchmal nur fürn paar minuten, wenn man schnelles geld bei kursbewegungen mitnimmt? warum sollte man nicht einen firmenanteil längerfristig halten müssen? der zeitraum dessen wär von mir aus noch verhandelbar. ich denke da aber schon in wochen-monate...


Alles richtig, das kann aber zwingend nur funktionieren, wenn hier weltweit Einigkeit bestünde.

Gibt es hier eine Transaktionssteuer oder sogar Europaweit oder soger inklusive der USA wird mit einem Knopfdruck auf dem Computer die selbe/gleiche Transaktion halt in China, Indien, Pakistan oder auf den Bermudas durchgeführt.

Dagegen kann man vielleicht steuerrechtlich gegen Dich und mich etwas unternehmen aber ganz sicher nicht gegen Spekulanten, die ihren Firmensitz in Ländern ohne Transaktionssteuer nehmen und die Geschäfte in ebensolchen Ländern durchführen.

Das ist das ganze Problem. Egal mit welchen Maßnahmen bekommst Du das Problem national schon gar nicht aber auch EU-weit oder in der westlichen Welt nicht in den Griff.

Klingt resignativ, ist resignativ aber bisher hat mir noch keiner plausibel machen können, was dagegen zu unternehmen ist.

Wir können Ackermann nicht mal daran hindern, morgen den Firmensitz auf die Bahamas zu verlegen. Und dann zeigt er uns allen den Effe.

Wir brauchen dann nix zu retten aber Einlagen wären futsch, wenn es schief läuft.

Ob dies besser ist?

Das Geld verdienen Banken schon lange nicht mehr auf den klassischen Feldern sondern im Investmentbanking. Erschwerst Du dies, sind sie weg.

Sicher eine Überlegung wert aber ob dies unser Land besser dastehen lassen würde, bezweifel ich.

Vielleicht ist diese mehr oder weniger die ganze Welt bedrohende Krise in der Tat die Chance weltweit! gültige Regeln einzuführen.

Aber nur dann klappt es. Alleingänge wären m.E. tödlich.


die genauen details können dann tatsächlich technokraten à la steinbrück umsetzen. statler & walldorf ( :P ) haben hier ja mal nach den visionen gefragt. selbstverständlich müssen die lösungen ebenso global sein, wie die proteste!

"Ich fühl mich als Teil einer neuen, globalen Öffentlichkeit... erzählt euren Freunden davon. Wir sind nicht allein" ("retweet" OccupyGermany, zitat heute am reichstag)
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Es sei nochmal darauf hingewiesen, für alle die es interessiert und die mitmachen wollen:

Auf http://www.occupyfrankfurt.de bekommt ihr aktuelle Infos sowie unter der Facebookseite "Occupy Frankfurt" (Einfach bei der Suche eingeben).  

Der Platz vor der EZB ist dauerhaft besetzt bzw. es wird dort gecampt! Also ruhig mal vorbeischauen, wer will!
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HeinzGründel schrieb:
reggaetyp schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Die Banken werden zerschlagen.  


Das fordert wer?


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schuldenkrise-gabriel-will-banken-zerschlagen-11495600.html

Na. Und warum macht er das bloß? Sicherlich aus innerer Überzeugung


Das war jetzt zu billig, Heinz, sorry.
Ich lese im Artikel was anderes:

FAZ schrieb:
Richtig wäre eine Trennung von Investmentbanking und Geschäftsbanken, damit Mittelständler keine Kreditschwierigkeiten bekämen, wenn eine Bank pleitezugehen drohe, „weil sie sich im Investmentbanking verzockt hat“, sagte er dem „Spiegel“.

Er verbiete niemandem, ins Casino zu gehen, sagte Gabriel weiter. Aber: „Ich möchte, dass beim Geschäftsfeld des Investmentbankings ein ganz großes Schild an der Tür steht mit der Aufschrift: Hier endet die Staatshaftung.“ Wenn „die Zockerei“ schiefgehe, sollten die Spekulanten mit ihrem Geld haften. Derzeit gebe es einen „Verlustsozialismus“. Was schiefgehe, trage die Allgemeinheit, was gut gehe, werde privatisiert.
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Hier steht doch das was ich und viele andere auch wünschen:

Occupy-Bewegung Die Globalisierung weckt ihre Kinder

Zitat http://www.sueddeutsche.de/politik/occupy-bewegung-die-globalisierung-weckt-ihre-kinder-1.1165378


Ein Kommentar von Heribert Prantl

David gegen Goliath, 1 versus 99 Prozent, die Menschen gegen das Finanzsystem: Der weltweite Protest ist nicht typisch links oder rechts - es bildet sich eine europäische Öffentlichkeit, die ihren Zorn auf das System nicht einfach runterschlucken wird. Anstatt den Hindukusch zu verteidigen, gilt jetzt auch in Deutschland: die Demokratie gegen die Gier der Märkte zu verteidigen.    
   

Die Globalisierung weckt ihre Kinder. Deren Protest ist nicht rechts und er ist nicht links. Er lässt sich nicht fangen mit den alten Lassos. Sicher: Der Protest ist Ausdruck der Empörung über soziale Ungerechtigkeit, das ist ein altes linkes Thema. Aber der Protest steht auch für das fatale Gefühl, dass die Staaten zu schwach sind und von den Finanzmärkten gewürgt und enteignet werden. Die Sehnsucht nach einem starken Souverän aber ist ebenso ein konservatives, rechtes Thema: die Marodeure der internationalen Finanzwirtschaft sollen gebändigt werden.






Das alles führt nun zu globalen Protesten. Sie werden wohl nicht so schnell wieder einschlafen, wie ihre Vorläufer gegen den Sozialabbau 2004 in Berlin, Rom und Paris

"Die Davids der Welt wollen nicht mehr dabei zusehen, wie mit den Millionen und Milliarden der Steuerzahler die Banken saniert und die Löcher in den Autobahnen des Finanzkapitalismus nur zur weiteren Raserei geflickt werden: Die Davids rufen daher nach neuen Verkehrsregeln, nach Geschwindigkeitsbeschränkungen, nach Zulassungsvoraussetzungen und nach einem TÜV für die Vehikel, die auf diesen internationalen Autobahnen verkehren."
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Rahvin schrieb:
kreuzbuerger schrieb:

und du heulst hier rum, dass du für deine 1. millionen länger brauchst? f.ck u!

die millionäre, die ich kenne bzw. sich mir gegenüber geoutet haben, sind anders drauf. denen fehlt wahrscheinlich die skrupellose gier, die dich antreibt.


Mal abgesehen von all dem anderen was du schreibst, sollte ich es tatsächlich irgendwann im Leben zum Millionär schaffen, könnte ich den 2/3 der Menschheit, die kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben und den 80%, die ihren Eiweissbedarf durch Insekten decken, wesentlich mehr helfen, als es ein NGO Pressesprecher je tun könnte. Und vielleicht werden diese Menschen es mir sogar danken, wenn ich diese Million dank vorteilhafterem Steuersystem in Singapur schneller verdienen könnte. Aber so was geht leider meist nicht in den Kopf der Weltenretter; die Welt ist halt nicht so schwarz und weiß und voller guter und böser Menschen, wie man es gerne hätte.


Warum glaube ich dir nur nicht, dass du als Millionär wesentlich mehr helfen würdest, als irgendein NGO Pressesprecher?
Sind deiner Logik folgend arme Menschen nicht selbst für ihre Lage verantwortlich? Ihnen fehlt es doch offenbar an "Arbeitsmoral, Ehrgeiz und Tatendrang" um sich ihren Wohlstand zu verdienen.

Denkst du wirklich, dass es am faulen und verwöhnten EU-Bürger liegt, dass wir in eine solche Lage geschlittert sind?

Schließlich arbeiten die armen Broker (von broke, ja   ) 90 Stunden in der Woche - vergütet mit einem exorbitanten Gehalt und schönen Boni.
Arbeiten manche "Normalos" nicht vielleicht auch so lange? Aber nicht, weil sie den zweiten Ferrari oder die dritte Millionen wollen, sondern weil sie sonst sich oder ihre Familien nicht ernähren könnten?

Ist es nicht so, dass z.B. Frau Merkel einen Fachkräftemangel thematisiert und unsere Wirtschaft von diesem gebremst wird? Zeitgleich werden Bildungsbudgets gekürzt, Milliarden in unser Finanzsystem gesteckt und Gesetze zur Erleichterung der Ausbeutung des Bürgers geschaffen (Zeitarbeit, 400€ Jobs -> Lohndumping).

Kann mir hier jemand erklären, weshalb ErzieherInnen und LehrerInnen nicht angemessen entlohnt werden und das Bildungsbudget nicht aufgestockt wird? Natürlich sollten diese Berufe nicht durch monetäre Ziele reizvoll sein, dennoch leben wir in einer Welt, in welcher dies tagtäglich vorgelebt wird und man immer "hipp" und "trendy" sein muss. Vielleicht könnte man so den miserablen Zustand unserer "Zukunftsaussichten" eher verbessern, als dieses Geld dafür zu verwenden Spekulanten den ***** zu retten, die damit Geld verdienen andere Menschen zu töten (Weizenspekulanten, E-10-Rohstoffspekulanten, usw.). Hört sich hart an, ist aber meiner Meinung nach ein Kausalzusammenhang.

Mir fehlt dafür jegliches Verständnis und jede Toleranz.
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Feiermeyer schrieb:
Rahvin schrieb:
kreuzbuerger schrieb:

und du heulst hier rum, dass du für deine 1. millionen länger brauchst? f.ck u!

die millionäre, die ich kenne bzw. sich mir gegenüber geoutet haben, sind anders drauf. denen fehlt wahrscheinlich die skrupellose gier, die dich antreibt.


Mal abgesehen von all dem anderen was du schreibst, sollte ich es tatsächlich irgendwann im Leben zum Millionär schaffen, könnte ich den 2/3 der Menschheit, die kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben und den 80%, die ihren Eiweissbedarf durch Insekten decken, wesentlich mehr helfen, als es ein NGO Pressesprecher je tun könnte. Und vielleicht werden diese Menschen es mir sogar danken, wenn ich diese Million dank vorteilhafterem Steuersystem in Singapur schneller verdienen könnte. Aber so was geht leider meist nicht in den Kopf der Weltenretter; die Welt ist halt nicht so schwarz und weiß und voller guter und böser Menschen, wie man es gerne hätte.


Warum glaube ich dir nur nicht, dass du als Millionär wesentlich mehr helfen würdest, als irgendein NGO Pressesprecher?
Sind deiner Logik folgend arme Menschen nicht selbst für ihre Lage verantwortlich? Ihnen fehlt es doch offenbar an "Arbeitsmoral, Ehrgeiz und Tatendrang" um sich ihren Wohlstand zu verdienen.

Denkst du wirklich, dass es am faulen und verwöhnten EU-Bürger liegt, dass wir in eine solche Lage geschlittert sind?

Schließlich arbeiten die armen Broker (von broke, ja   ) 90 Stunden in der Woche - vergütet mit einem exorbitanten Gehalt und schönen Boni.
Arbeiten manche "Normalos" nicht vielleicht auch so lange? Aber nicht, weil sie den zweiten Ferrari oder die dritte Millionen wollen, sondern weil sie sonst sich oder ihre Familien nicht ernähren könnten?

Ist es nicht so, dass z.B. Frau Merkel einen Fachkräftemangel thematisiert und unsere Wirtschaft von diesem gebremst wird? Zeitgleich werden Bildungsbudgets gekürzt, Milliarden in unser Finanzsystem gesteckt und Gesetze zur Erleichterung der Ausbeutung des Bürgers geschaffen (Zeitarbeit, 400€ Jobs -> Lohndumping).

Kann mir hier jemand erklären, weshalb ErzieherInnen und LehrerInnen nicht angemessen entlohnt werden und das Bildungsbudget nicht aufgestockt wird? Natürlich sollten diese Berufe nicht durch monetäre Ziele reizvoll sein, dennoch leben wir in einer Welt, in welcher dies tagtäglich vorgelebt wird und man immer "hipp" und "trendy" sein muss. Vielleicht könnte man so den miserablen Zustand unserer "Zukunftsaussichten" eher verbessern, als dieses Geld dafür zu verwenden Spekulanten den ***** zu retten, die damit Geld verdienen andere Menschen zu töten (Weizenspekulanten, E-10-Rohstoffspekulanten, usw.). Hört sich hart an, ist aber meiner Meinung nach ein Kausalzusammenhang.

Mir fehlt dafür jegliches Verständnis und jede Toleranz.


Zeigt mal wieder mit welcher Unwissenheit hier diskutiert wird.
Broker fahren sicher keinen Ferrari und arbeiten auch keine 90 Std.
Die haben ne normale Arbeitswoche und verdienen ganz normal.

So ist das aber leider, alle denken sie wissen genau, es sind die bösen Banker, broker oder Spekulanten die an allem schuld sind.
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Stimmt, es gibt einen Unterschied zwischen Investmentbanker und Broker.

Die gewöhnlichen Angestellten der Banken werden nach einem ausgehandelten tarifvertrag bezahlt (oder auch nicht) und sind kein Millionärsclub.

Ich kenne mich bei denen auch nicht so toll aus.

Kann mal ein Kundiger die sache auseinanderdröseln ?
Wer macht was und bekommt wieviel dafür ?
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Ist doch auch egal, wer was verdient. Anyway don´t hate the players, hate the game!
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Am Samstag war an der EZB auf einem Schild zu lesen: 'Wenn eine Bank to big to fail ist, dann ist sie zu groß. Zerschlagt Großbanken'.

Und eben höre ich genau diese Argumentation auf Phoenix von Bosbach. Von Bosbach! Krass.
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http://www.fr-online.de/meinung/kolumne-die-aengste-der-superreichen,1472602,11016360.html#init

Kommentar von Paul Krugman

@seltenergast:

Du wirfst mir Unwissenheit vor?
Broker arbeiten für eine Vermittlungsgebühr. Richtig?
Diese wird uU auch relativ bemessen. Richtig?
Von diesen fährt niemand Ferrari und niemand arbeitet 90h/Woche? Sicherlich nicht die Mehrheit, da hast du Recht. Dennoch genügend.

Und bitte erläuter mir mal was für dich eine "normale" Arbeitswoche und ein "normaler" Verdienst ist.
Vielleicht haben wir da einfach unterschiedliche Ansichten.
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yeboah1981 schrieb:
Ist doch auch egal, wer was verdient. Anyway don´t hate the players, hate the game!


So ist es! Wir sollten schnell von dem Mit-dem-Finger-auf-Einzelne zeigen wegkommen, denn es tut einer Bewegung, die so vielschichtig und über alle Schichten verteilt ist, gut, wenn Populismus und Ideologie nicht die Oberhand gewinnen, sondern die Sache selbst. Denn sie ist es, die die Leute verbindet.

"Bankern" an sich die Schuld zu geben, ist allein deshalb schon Blödsinn, weil 90% aller Banker ganz normale Bankkaufleute sind, die maximal ein Rädchen im Getriebe sind und ein normales Angestellten-Gehalt beziehen. Auch die Händler an der Börse sind nichts anderes.

Es gibt auch keinene einzelnen, auch nicht in den Vorstandsetagen, der am Schalthebel sitzt und die globalen Finanzmärkte nach seinen Plänen lenkt. Das System hat sich verselbstständigt. Grade die großen Privatanaleger, die ihre Millionen und Milliarden an die Finanzjongleure zur Vermehrung weiterleiten, wissen doch meist gar nicht was mit ihrem Geld geschieht, und fragen auch nicht nach solange der Ertrag stimmt. Dazu kommt das viele Geld, was von Institutionen angelegt wird und somit nicht auf einzelne Personen zurückgeführt werden kann, sondern irgendeinen Konglomerat gehört.

Natürlich gibt es in dieser Branche genug skrupellose Händler, die alle Möglichkeiten des offenen Marktes nutzen, ohne darüber nachzudenken was ihr Handeln zu bedeuten hat - die Höhe der Bonis ist die Maßgabe. Und es gibt Vorstände, die durch Boni-Regelungen diese Skrupellosigkeit anheizen, um tolle Zahlen vorweisen zu können. Aber alle nutzen nur die Möglichkeiten, die ihnen die Politik in den letzten 20 Jahren immer mehr zugestanden hat.

Es reicht eben nicht mehr, 10 Leute an der Spitze gegen ehrenwerte Kaufleute auszutauschen. Das System ist außer Kontrolle und schert sich nicht um solche kleinen Veränderungen. Es müßte zunächst wieder eingefangen und festgebunden werden.
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seventh_son schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Ist doch auch egal, wer was verdient. Anyway don´t hate the players, hate the game!


So ist es! Wir sollten schnell von dem Mit-dem-Finger-auf-Einzelne zeigen wegkommen, denn es tut einer Bewegung, die so vielschichtig und über alle Schichten verteilt ist, gut, wenn Populismus und Ideologie nicht die Oberhand gewinnen, sondern die Sache selbst. Denn sie ist es, die die Leute verbindet.

"Bankern" an sich die Schuld zu geben, ist allein deshalb schon Blödsinn, weil 90% aller Banker ganz normale Bankkaufleute sind, die maximal ein Rädchen im Getriebe sind und ein normales Angestellten-Gehalt beziehen. Auch die Händler an der Börse sind nichts anderes.

Es gibt auch keinene einzelnen, auch nicht in den Vorstandsetagen, der am Schalthebel sitzt und die globalen Finanzmärkte nach seinen Plänen lenkt. Das System hat sich verselbstständigt. Grade die großen Privatanaleger, die ihre Millionen und Milliarden an die Finanzjongleure zur Vermehrung weiterleiten, wissen doch meist gar nicht was mit ihrem Geld geschieht, und fragen auch nicht nach solange der Ertrag stimmt. Dazu kommt das viele Geld, was von Institutionen angelegt wird und somit nicht auf einzelne Personen zurückgeführt werden kann, sondern irgendeinen Konglomerat gehört.

Natürlich gibt es in dieser Branche genug skrupellose Händler, die alle Möglichkeiten des offenen Marktes nutzen, ohne darüber nachzudenken was ihr Handeln zu bedeuten hat - die Höhe der Bonis ist die Maßgabe. Und es gibt Vorstände, die durch Boni-Regelungen diese Skrupellosigkeit anheizen, um tolle Zahlen vorweisen zu können. Aber alle nutzen nur die Möglichkeiten, die ihnen die Politik in den letzten 20 Jahren immer mehr zugestanden hat.

Es reicht eben nicht mehr, 10 Leute an der Spitze gegen ehrenwerte Kaufleute auszutauschen. Das System ist außer Kontrolle und schert sich nicht um solche kleinen Veränderungen. Es müßte zunächst wieder eingefangen und festgebunden werden.


Da habt ihr beide Recht.
Man sollte die Krankheit und nicht die Symptome bekämpfen. Dank an euch, denn mir fehlt oft die Möglichkeit dies so "nüchtern" darzulegen.
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Mich nervt einfach dieses sinnlose Phrasengedräsche - vorne Weg Herr Gabriel, mit Zerschlagung, an die Kette legen, Neuordnung usw. Eben noch für den Rettungsschirm gestimmt, sind nun (fast) alle Politiker vorne mitdabei und tun so als wären sie die Sperrspitze der Proteste. in meinen Augen einfach nur rumgeschleime um auf Stimmenfang zu gehen.

Die Finanzmärkte komplett neu zu regulieren, Verbote auszusprechen, neue Steuern einfueheren - dass hört sich alles toll an. Und ist ungefähr genauso relalistisch umzusetzten wie sämtliche Pornoseiten im Internet abzuschalten. Es geht einfach nicht mehr gewisse Dinge abzustellen. Weil einfach die Welt zu vernetzt ist. Zahlt man heute in Deutschland Steuern wenn man sich Aktien kauft von Daimler  - geht der Grossinvestor eben in die USA und kauft sie da. Und wenn die auch ne Steuer erheben geht er eben nach Timbuktu oder sonst wo hin.
Rationale Argumente hört sich doch gar keiner mehr an.
Es gab bzw. gibt von verschiedenen Universitäten Studien, dass eine transaktionssteuer gerade die kleinen Leute trifft. Nämlich die, die fürs Alter vorsorgen wollen oder die eben ein bisschen Ihres geldes in Aktien anlegen. Professionelle Investoren juckt die Steuer nicht. Die kennen schon Wege sie zu umgehen bevor sie ueberhaupt eingefuehrt ist.
Aber das ist eben nicht Mainstream, und daher sagts keiner. Lieber so tun als wäre die Steuer ein Heilmittel gegen alles und jeden.
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Ich bin auch der Meinung, dass nicht das System selbst das Problem ist. Das System ist schon OK, nur muss es wieder in die richtigen Bahnen gebracht werden. "An die Kette gelegt" beschreibt es da ganz gut. Wenn ich meinen Wachhund an die Kette lege beschützt er mein Grundstück. Tue ich das nicht, beißt er eventuell den Briefträger der mir meinen Gehaltscheck einwerfen will. Ich habe auch nicht vor mich in Zukunft nurnoch in selbstgebatikte Hanfkleidung zu hüllen. Ich will weiter NIKE usw. usf. Aber auch da muss Gerechtigkeit und Moral einzug halten. Die Gier darf nicht dahingehend auswuchern, dass sie Kinder in Afrika dazu zwingt in Minen als Sklaven zu arbeiten. Ich weiß, dass Afrika und NIKE nicht das Hauptthema dieser Demonstrationen sind. Aber GIer ist es sehr wohl. Und diese muss ausgebremst werden nicht nur am Finanzmarkt sondern überall. Dazu kommt noch das unsägliche Geld aus dem Nichts generieren des Zinssystems. Auch da muss man sehen in wieweit eine Umgestaltung sinnvoll ist. Vielleicht wäre bereits eine Abschaffung des Zinseszins eine Hilfe. Dafür kenne ich mich aber nicht genug mit der Materie aus. Ich sehe nur das was dabei raußkommt. Märkte die von unendlichem Wachstum ausgehen. Bin nur ich es der da sofort denkt... Warte mal, die Welt ist begrenzt. Wie kann wachstum unbegrenzt od. unendlich sein. Das kann nicht funktionieren. Und wenn doch ersichtlich ist, dass es so nicht ewig weitergeht. Warum will es keiner (Oder nur wenige) ändern?
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seventh_son schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Ist doch auch egal, wer was verdient. Anyway don´t hate the players, hate the game!


So ist es! Wir sollten schnell von dem Mit-dem-Finger-auf-Einzelne zeigen wegkommen, denn es tut einer Bewegung, die so vielschichtig und über alle Schichten verteilt ist, gut, wenn Populismus und Ideologie nicht die Oberhand gewinnen, sondern die Sache selbst. Denn sie ist es, die die Leute verbindet.

"Bankern" an sich die Schuld zu geben, ist allein deshalb schon Blödsinn, weil 90% aller Banker ganz normale Bankkaufleute sind, die maximal ein Rädchen im Getriebe sind und ein normales Angestellten-Gehalt beziehen. Auch die Händler an der Börse sind nichts anderes.

Es gibt auch keinene einzelnen, auch nicht in den Vorstandsetagen, der am Schalthebel sitzt und die globalen Finanzmärkte nach seinen Plänen lenkt. Das System hat sich verselbstständigt. Grade die großen Privatanaleger, die ihre Millionen und Milliarden an die Finanzjongleure zur Vermehrung weiterleiten, wissen doch meist gar nicht was mit ihrem Geld geschieht, und fragen auch nicht nach solange der Ertrag stimmt. Dazu kommt das viele Geld, was von Institutionen angelegt wird und somit nicht auf einzelne Personen zurückgeführt werden kann, sondern irgendeinen Konglomerat gehört.

Natürlich gibt es in dieser Branche genug skrupellose Händler, die alle Möglichkeiten des offenen Marktes nutzen, ohne darüber nachzudenken was ihr Handeln zu bedeuten hat - die Höhe der Bonis ist die Maßgabe. Und es gibt Vorstände, die durch Boni-Regelungen diese Skrupellosigkeit anheizen, um tolle Zahlen vorweisen zu können. Aber alle nutzen nur die Möglichkeiten, die ihnen die Politik in den letzten 20 Jahren immer mehr zugestanden hat.

Es reicht eben nicht mehr, 10 Leute an der Spitze gegen ehrenwerte Kaufleute auszutauschen. Das System ist außer Kontrolle und schert sich nicht um solche kleinen Veränderungen. Es müßte zunächst wieder eingefangen und festgebunden werden.


ich würde dazu sagen, dass man natürlich nicht den leuten vorwürfe machen darf, die ihren job machen. ich kann mir nicht vorstellen, dass ein händler ein geschäft nicht macht, weil es unethisch ist. seine aufgabe ist es nunmal, den max. profit heraus zu holen, sonst machts ein wettbewerber.

das problem ist dabei ganz eindeutig die politik, die den rahmen zu setzen hat und die spielregeln festlegen muss.

das heißt aber nicht, dass man die zustände nicht benennen darf. keinesfalls, alles muss auf den tisch!
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Fitman78 schrieb:
Märkte die von unendlichem Wachstum ausgehen. Bin nur ich es der da sofort denkt... Warte mal, die Welt ist begrenzt. Wie kann wachstum unbegrenzt od. unendlich sein. Das kann nicht funktionieren. Und wenn doch ersichtlich ist, dass es so nicht ewig weitergeht. Warum will es keiner (Oder nur wenige) ändern?


Es geht ja auch nicht ewig weiter. Seit der Etablierung von kapitalistischen Strukturen crasht das System immer wieder. Deutschland war in den letzten 300 Jahren mehrmals pleite. Das fiel in der Vergangenheit eben oft zusammen mit dem Ende von Kriegen, weshalb der Fokus von der Systemschwäche abgelenkt wurde. Zudem beschleunigten die horrenden Kriegsschulden natürlich immer den Crash.

Aber auch lange Sicht betrachtet ist das ein völlig normaler Vorgang in einem expontentiell wachsenden System. Soviele reale Werte kann man gar nicht schaffen, um den Zinseszins-Effekt auszugleichen.

Man kann nur hoffen, dass für das aktuell bevorstehende Erreichen der oberen Grenze Lösungen gefunden werden, die das Ganze weicher verlaufen lassen. Da werden sich die Finanzmarktakteure zwar mit Händen und Füßen gegen wehren, aber ich denke alles ist besser als eine Währungsreform a la 1948: Schulden und Guthaben im Verhältnis 10:1 getauscht, Staatsschulden komplett getilgt, Abschöpfung des Abwertungsgewinns bei Hypotheken. Ergo: Alle Sparverträge, Lebensversicherung etc. fürn Ar..., Guthaben weg, Tilgung läuft aber weiter.
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giordani schrieb:
double_pi schrieb:

und ich bin auch kein genereller gegner der globalisierung. wenn vw ein werk in deutschland schließt und hier 500 mitarbeiter arbeitslos werden und ein anderes in china eröffnet, wo 2000 arbeiter zu angemessenen konditionen arbeiten können, dann ist das global betrachtet positiv.


Sorry, aber wenn die 2000 Arbeiter dort "angemessene Konditionen" hätten, würde das Werk niemals dorthin verlagert.
Das lebt davon das dort die ungehemmte Ausbeutung ganz ungestört funktioniert und zur Not noch 2 Millionen andere Wanderarbeiter vor der Tür stehen die man billigst beschäftigen kann wenn mal welche auf die Idee kommen angemessen bezahlt werden zu wollen.



das ist blödsinn, denke ich!
der lohndurchschnitt liegt in china meilenweit unter dem der eu und die meisten ausländischen unternehmen in china sind die besseren arbeitgeber als die lokalen. die unternehmen gehen nicht dahin und versklaven das volk. wir haben keine kolonialzeit mehr, sondern die produzieren dort produkte für den dortigen markt und wenn die die mitarbeiter schlecht behandeln, dann bedeutet das schlechte publicity und die einheimischen kaufen dann andere produkte. desweiteren sind die sozialen abgaben in der eu weit höher als in china. da ist es nur logisch, dass ein arbeiter in der eu soviel kostet wie geschätzte zwei oder drei in china. demenstsprechend kann man mit deutlich weniger lohnkosten eine deutlich höhere produktionsrate erzielen. das ist ganz normal und auch nix neues. vw hat seit jahrzehnten werke in china wegen genau dieser umstände.

wie wars denn so bei euch? ich war zwar nicht am brandenburger tor bei occupy berlin, aber ich war beim occupy mariannenplatz und kann nur sagen, dass trotz der kalten temperaturen doch ne ganze menge leute - jung wie alt, links wie mittig - da waren und das mir die veranstaltung sehr gut gefallen hat. die haben immer nen bisl musik gespielt und dann gabs immer unterbrechungen für redebeiträge von jedem der lust hatte was zu sagen. war sehr gelungen, wie ich fand.


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