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100 Tage schwarz gelb

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HeinzGründel schrieb:
Es geht mit Sicherheit nicht um die Oder-Neiße Grenze und schon gar nicht um Frau Steinbach. Ich komme auch nicht aus einer Familie von Berufsvertriebenen.
Dennoch, sowohl  meine Familie väterlicherseits, als auch die Familie meiner Frau mütterlicherseits, hat sehr bittere historische Erfahrungen gemacht. Ich gebe zu ich bin da etwas befangen.

Vergessen wirs einfach.


Um was geht es denn dann? Dass sich ein deutscher Außenminister von der rechtsextremen polnischen Regierung reinquatschen lässt? Find ich im Allgemeinen unter aller Sau, in diesem speziellen Fall geht es mir aber gepflegt am Allerwertesten vorbei. Die Personalie Steinbach ist einfach zu vorbelastet und schadet in meinen Augen der Sache der Vertriebenen mehr, als dass sie nützt.

Meine Familie mütterlicherseits hat durch die Vertreibung ein Hotel, meine Familie väterlicherseits eine Limonadenfabrik verloren. Dennoch würde ich niemals befürworten, dass meine Interessen von einem reaktionären, von Altnazis durchseuchten Haufen vertreten werden, an dessen Spitze eine Frau steht, die sich weigert(e), die Oder-Neiße-Linie anzuerkennen, die Kirche aufgrund ablehnender Haltung gegenüber gleichgeschlechtlichen Ehen wechselt, keinen Bedarf für die Nazi-Aufarbeitung des BdV sieht, vor Burschenschaftlern spricht, Gründungsmitglied der rechten "Stimme der Mehrheit" und zu allem Überfluss noch nicht einmal selbst Vertriebene ist!

Aus diesem Grund rechne ich es Herrn Westerwelle hoch an, dass der verfilzte BdV zu den wenigen Lobbys gehört, denen er sich nicht beugt. Und das hat weder mit Verrat an der Sache an sich, noch mit fehlender Anerkennung des menschlichen Leides auch auf deutscher Seite zu tun.
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peter schrieb:
little_drummerboy schrieb:
Ich war von Anfang an gegen diese Regierung,aber das Volk hat sich ja von Frau Merkel und Fr... äh Herr Westerwelle einlullen lassen.


hört doch einfach mal mit dem dissen wegen sexueller präferenzen aus. wenn wenn westerwelle hetero wäre und mit den tollsten frauen der wet im bett, dann würde sein auftreten keinen deut besser. brüderle und jung sind wahrscheinlich völlig hetero, das macht sie aber keinen deut politisch erträglicher.


Sehr richtig, peter!!
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SGE_Werner schrieb:
Das war aber auch wohl kaum ernstgemeint vom Filzi.


Für mich klingt das nicht nach Ironie, sondern nach Stammtischgeschwätz.
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Du unterschätzt den Knoblauchpanscher, glaube ich...

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Hubert_Cumberdale schrieb:
rechtsextremen polnischen Regierung


Äh, in Polen regiert eine PO/PSL-Koalition. Das ist so in etwa das polnische Äquivalent zu Schwarz/Gelb. Die Partei mit den beiden hetzenden Kampfzwergen ist die PiS, die wurde 2007 aus'm Amt gekegelt.

Ansonsten stimme ich aber zu, 65 Jahre nachdem man einen selbst angefangenen Krieg verloren hat ist's dann auch mal gut.
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untouchable schrieb:
Hubert_Cumberdale schrieb:
rechtsextremen polnischen Regierung


Äh, in Polen regiert eine PO/PSL-Koalition. Das ist so in etwa das polnische Äquivalent zu Schwarz/Gelb. Die Partei mit den beiden hetzenden Kampfzwergen ist die PiS, die wurde 2007 aus'm Amt gekegelt.

Ansonsten stimme ich aber zu, 65 Jahre nachdem man einen selbst angefangenen Krieg verloren hat ist's dann auch mal gut.  
Oh vielen Dank, genau die beiden Kampfzwerge hatte ich eigentlich auch gemeint. Daran sieht man wie wenig mich das Thema beschäftigt... Mea culpa!!
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was ich von dem verein halte brauch ich wohl nicht bis ins detail dazulegen... nur soviel: genausoviel wie vor der wahl, nämlich nullkommagarnix

was ich allerdings echt amüsant fände, wenn es nicht so traurig wäre, ist das gejammer einiger die vor der wahl noch mit inbrunst schwatzgelb gefordert (und bekommen) haben und jetzt die überraschten spielen... war euch das wirklich nicht vorher klar? und da wird man als piratenwähler als realitätsfremd belächelt... verrückte welt  
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ps: ist aber aucheinerlei.... vor der nächsten wahl werden ein paar pöstchen vertauscht, groß steuersenkungen angekündigt... und alles ist wieder vergeben und vergessen und die leute rennen wieder die wahlkabinen ein um ihr kreuzchen bei genau den gleichen äffchen zu machen die genau die gleichen versprechen abermals gemacht haben - und die sie beim letzten mal schon nicht eingehalten haben

zum wohle deutschlands!

thats politics, mit den leuten in diesem land lässt sich das ja aber auch leicht machen... der durchschnittliche deutsche WILL verarscht und beschissen werden (zumindest unbewusst) - seit jeher, und das wird sich auch nimmer ändern
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Zur FDP:
Ich gebe zu die Jungs geweahlt zu haben und bisher bin ich mehr als enttaeuscht. meine Hoffnungen waren:

-Ein schlankerer Staat mit geringerer Staatsquote, der auch in 10 Jahren noch bezahlbar sein sollte, sowie klarer Subventionsabbau und kreative wirtschaftspolitik berauben.was passiert? Milliardenschwere subvention der HOTELS (!!!), deren Mehrwertsteuer auch noch zu 50% von ausleandern getragen wird! es besteht die gefahr, dass die Wirtschaftspolitik reine Klientelpolitik wird!

- Buergerrechte, meinungsfreiheit, Internetdezensur: Nix gibbet, da hat sich die Union wohl durchgesetzt.

-Eine rationale, nicht von Ideologie getriebene, auf die Zukunft gerichtete politik: stattdessen Streits und das beharren auf diese bescheuerten Steuersenkungen bei einem Staatsdefizit von 86Milliarden 2010! Ich habe die FDP nicht wegen Steuersenkungen geweahlt, das war doch von vornerein klar dass die nicht bezahlbar sind...
Keine Impulse in der Bildungs und sozialpolitik (und damit meine ich ganz sicher nicht die pauschalerhoehung von Sozialleistung, sondern kreative Loesungen wie mehr Chancengleichheit geschaffen werden kann fuer Immigranten, Frauen und Bildungsbenachteiligte, zumindest in der naechsten generation.)

-Klare, nicht durch dauernde Konsenzfindung (a la grosse koalitition) widerspruechliche Politik ausgerichtet an den Zielen nachhaltiges wirtschaftswachstum, Chancengleichheit, Staatseffizienz, Bildung. Ich hoere weder was von kreativen Ideen und die Konsenzfindung scheint jetzt sogar nochmehr interessengruppen zu beruecksichtigen, anstatt einfach mal an das gesamtwerk zu denken.

-Effizientere Finanzpolitik, um die Hybris der Bankenmacht bekeampfen zu koennen, ohne auf den wohlstandsgewinn durch ein prvates Bankensystem verzichten zu muessen. Eine internationale Ausrichtung dahingehend... Stattdessen scheinen die Politiker den Kampf auf Grund mangelnder Einsicht in das Bankengescheaft wohl aufgegeben haben... es muss doch da loesungen geben!

Fuer mich als Humanist ist der Liberalismus als Ideologie die auf Rationalitaet basiert, eine Antwort auf die Missstaende und die Unzufriedenheit in dieser Geselschaft. Konsequent durchgezoegen bin ich ganz klar der meinung, dass auch die ganzen sich benachteiligt fuehlenden Leute  von einem liberalen staat, ergeanzt um eine soziale Funktion der Chancengleichheit geweahrt, profitieren kann, insbesonder langfristig und zukunftsorientiert.

Leider schafft es die derzeitige regierung kein bischen diesen geist hervorzurufen. Die FDP scheint stattdessen in Kleintelpolitik und dieser bescheuerten steuerfrage aufgerieben zu werden.

das treibt die Leute den Unfeahigen der Linkspartei in die Arme. Und wenn die erstmal an die Macht sind, wirds wahrscheinlich schwer aushaltbar fuer Leute, die rationale, nachvollziehbare Politik erwarten.

Ich fuerchte schon die neachste Budnestagswahl, wenn die jetzige Regierung ihre Performance nicht um 100% steigert oder die SPD es aus ihrem Loch schafft, um sie als Partei der Mitte weahlen zu koennen. Ich fand Schroeder naemlich alles andere als schlecht....
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marcelninho85 schrieb:
Zur FDP:

sowie klarer Subventionsabbau


Das hätte ich dir aber schon vorher sagen können, dass die FDP einfach nur andere Lobbys subventionieren wird als die Volksparteien.  ,-)
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Also von der FDP eine unideologische Politik zu erwarten, war nun wirklich etwas naiv, oder?
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JaNik schrieb:
Also von der FDP eine unideologische Politik zu erwarten, war nun wirklich etwas naiv, oder?


naja theoretisch ist zumindest der Liberalismus die Ideolgie der Rationalitaet. Das die FDP das offensichtlich nicht hinbekommt habe ich ja selber beschrieben- aber wissen konnte ich es vorher kaum, denn immerhin waren sie zuletzt vor 10 Jahren an der regierung beteiligt.
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marcelninho85 schrieb:
JaNik schrieb:
Also von der FDP eine unideologische Politik zu erwarten, war nun wirklich etwas naiv, oder?


naja theoretisch ist zumindest der Liberalismus die Ideolgie der Rationalitaet. Das die FDP das offensichtlich nicht hinbekommt habe ich ja selber beschrieben- aber wissen konnte ich es vorher kaum, denn immerhin waren sie zuletzt vor 10 Jahren an der regierung beteiligt.  


Ganz ehrlich: Wer dem Westerwelle oder gar dem Niebel mal zugehört hat, dem hätte klar sein müssen was da kommt. Nämlich Klientelpolitik vom Feinsten Schlimmsten.
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marcelninho85 schrieb:
JaNik schrieb:
Also von der FDP eine unideologische Politik zu erwarten, war nun wirklich etwas naiv, oder?


naja theoretisch ist zumindest der Liberalismus die Ideolgie der Rationalitaet. Das die FDP das offensichtlich nicht hinbekommt habe ich ja selber beschrieben- aber wissen konnte ich es vorher kaum, denn immerhin waren sie zuletzt vor 10 Jahren an der regierung beteiligt.  


Du hast mit deinen Gedanken ja nicht unrecht, aber du musst dir überlegen dass die Idee des Liberalismus ja in Zeiten der Unfreiheit geboren wurde und da natürlich seine absolute Berechtigung hatte. Heute wird er im Grunde von der FDP vor allem wirtschafts bzw marktliberal - um nicht zu sagen radikal ausgelegt. Ähnlich verhielt es sich doch mit dem Sozialismus - der hatte in seiner Entstehung in einer absoluten Ausbeutergesellschaft absolute Berechtigung Berechtigung ( liberale hätten diese Misstände nicht beseitigt)und war immer mindestens genauso rational wie der liberalismus.

Freiheit und Armut nutzt dem Menschen ebensowenig wie Unfreiheit und Wohlstand

Weisst du was? Ich finde es schade, dass durch Steuersenkungsideologen wie Westerwelle der Liberalismus und die Sozialdemokratie heute nicht mehr zusammenarbeiten können . Es gäbe genügend Gründe gegen Sozialistische Träumer von Links und ewig gestrige Polizeistaats- Konservative von rechts anzukämpfen ..

Sozialliberal vielleicht mit einem schusss Grün wäre mein Modell.  
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Is irgendwie immer dasselbe hier oder? Auch in anderen Threads. Gefühlte 80 % sind gegen cdu und fdp, gewählt werdense aber trotzdem.
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eagleadler92 schrieb:
Is irgendwie immer dasselbe hier oder? Auch in anderen Threads. Gefühlte 80 % sind gegen cdu und fdp, gewählt werdense aber trotzdem.


weil die allermeisten, die sie gewählt haben jetzt merken, dass sie mehr netto vom brutto nicht etwa bekommen , sondern für die andren finanzieren sollen...

der andre - zufriedene Teil hockt in BDI Treffen , Schützenvereinen und Ärzte- und Apothekertagen rum.
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eagleadler92 schrieb:
Is irgendwie immer dasselbe hier oder? Auch in anderen Threads. Gefühlte 80 % sind gegen cdu und fdp, gewählt werdense aber trotzdem.


naja, die meisten User hier sind zwischen 15-40 und in diesen Altersgruppen erhält schwarz-gelb keine 45-50 %. Eher 30-35!
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ich hab die piratenpartei gewählt. die sind für bürgerrechte und sonst nix. bekommen wenigstens für jede stimme geld.

lass mich von denen da oben permanent verarschen oder was? dieses gesindel arbeitet gegen uns. politiker von cdu/csu/spd/fdp/grüne und die lobbyisten arbeiten meiner meinung nach gegen die bürger und nur sich selbst in die tasche.
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Meine absoluter Lieblingsminister: Rainer Brüderle.

Und hielt eine glänzende Antrittsrede als Wirtschaftsminister (Seite 5) und gibt fundierte Interviews.

Dieser Mann führt uns ganz bestimmt aus der Wirtschaftskrise!


Nur ein kleines Beispiel:
Spiegel schrieb:
SPIEGEL:Steuersenkungen finanzieren sich aber höchstens zur Hälfte selbst, sagen die Ökonomen. Wo wollen Sie das fehlende Geld hernehmen?


Brüderle: Wir haben viele Beispiele in der Wirtschaftsgeschichte, wo die Strategie der Steuersenkungen aufgegangen ist. Ronald Reagan hat die Steuern gesenkt und damit das Wachstum angekurbelt. Sein Amtsnachfolger Clinton hat anschließend einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt. Das zeigt: Sie können den Etat nur sanieren, wenn Sie vorher Wachstum erzeugen.


Clinton Nachfolger von Reagan? Nee, das war der Bush sen.. Der musste entgegen seiner Wahlversprechung („Read my lips: no new taxes“) die Steuern erhöhen und verlor auch deswegen die Wiederwahl.  
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YZ schrieb:
Meine absoluter Lieblingsminister: Rainer Brüderle.

Und hielt eine glänzende Antrittsrede als Wirtschaftsminister (Seite 5) und gibt fundierte Interviews.

Dieser Mann führt uns ganz bestimmt aus der Wirtschaftskrise!


Nur ein kleines Beispiel:
Spiegel schrieb:
SPIEGEL:Steuersenkungen finanzieren sich aber höchstens zur Hälfte selbst, sagen die Ökonomen. Wo wollen Sie das fehlende Geld hernehmen?


Brüderle: Wir haben viele Beispiele in der Wirtschaftsgeschichte, wo die Strategie der Steuersenkungen aufgegangen ist. Ronald Reagan hat die Steuern gesenkt und damit das Wachstum angekurbelt. Sein Amtsnachfolger Clinton hat anschließend einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt. Das zeigt: Sie können den Etat nur sanieren, wenn Sie vorher Wachstum erzeugen.


Clinton Nachfolger von Reagan? Nee, das war der Bush sen.. Der musste entgegen seiner Wahlversprechung („Read my lips: no new taxes“) die Steuern erhöhen und verlor auch deswegen die Wiederwahl.  






Mit dem Märchen von den sich selber finanzierenden Steuersenkungen ( welches wissenschaftlich schon x- mal wiederlegt wurde) will die FDP doch nur verschleiern, dass eine Vielzahl der Bürger die Steuersenkungen fürs FDP Klientel bezahlen muss.

Natürlich macht man das nicht ungeschickt durch Steuererhöhungen, sondern filigraner duch Sozialversicherungserhöhungen und Leistungskürzungen auf allen staatlichen und kommunalen Ebenen.  

daher ist auch der Ausdruck Steueregeschenke entgegen der Aufassung der FDP richtig. Weil die Krankenschwester bezahlt z.B. dadurch dass Ihr die steuerfreien Zuschläge zusammengestrichen werden, die Steuergeschenke an Erben und Hoteliers.

ich würde schätzen etwa 50 % der FDP Wähler haben in diesem Wissen und Absicht auch FDP gewählt . Die andren haben sich von "mehr netto vom brutto" übertölpeln lassen .


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