3zu7 schrieb: "Oh, da läuft ein Video auf YouTube, das unseren Propheten beledigt. Wir müssen unbedingt zur US Botschaft und diese Ungläubigen umbringen!"
Aber labert alle weiter von Toleranz und dem ganzen Dreck. Es mag nur eine absolute Minderheit sein, die so rumspinnt, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor dem Islam und der ganzen islamischen Welt.
Gut. Dann halte es aber bitte mit allem so.
Es mag nur eine absolute Minderheit unter den Fans sein, die so rumspinnt, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor den Fans und der ganzen Fanwelt.
Es mag nur eine absolute Minderheit unter den Usern sein, die so rumspinnt, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor den Forumsusern und der ganzen Forumswelt.
Es mag nur eine absolute Minderheit unter der Deutschen sein, die so rumspinnt wie die NSU, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor den Deutschen und der ganzen deutschen Gesellschaft.
Die westliche Welt hat Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, keinen Respekt gezeigt vor der islamischen Welt, der afrikanischen Welt, der asiatischen Welt und jetzt wundern wir uns, dass diese Welten keinen Respekt vor unserer haben?
Und dann stellst Du Dich hin und schließt von ein paar hundert Leuten auf alle. Geh bitte zu den Mio Muslimen in Deutschland und sag es ihnen ins Gesicht. Geh zu Freunden von mir und sag es ihnen ins Gesicht, dass Du den Respekt vor ihrer Religion verloren hast, weil tausende Km weiter Leute sich auf diese Religion berufen und Leute umbringen, wobei das nicht mal in dem Buch drin steht, dem sie folgen!
Wo bist Du besser als alle die, die sagen, dass Fußball-Fans alle Asi sind und keine Rechte haben sollten, weil sich 50 von 50000 daneben benehmen? Du bist kaum ein Stück besser mit Deinen Gedanken als die, die Du kritisierst.
Weißt Du Werner, mir gehen alle Religionen auf den Sack. Mir geht es auch tierisch auf den Sack, wenn Vertreter der jüdischen Gemeinde in Deutschland ein Urteil eines Kölner Gerichts mit Holocaust und Gelben Stern gleich setzen. Mir geht es tierisch auf den Sack, wenn Botschaftsangehörige gelyncht werden, weil irgendein Video auf YouTube ist. Oder Karikaturen in einer dänischen Zeitung.
Und weißt Du was? Das sage ich gerne Deinen und auch meinen islamischen und jüdischen Freunden ins Gesicht. Ich habe da keinerlei Berührungsängste und genug in meinem Freundeskreis. Wenn Du nicht die Eier hast, ok. Aber vielleicht sollten wir einfach alle mal ein wenig mehr Klartext reden, ohne gleich in eine Ecke geschoben werden. Aber hier immer nur von kleinen verblendeten Zellen zu sprechen, dann noch ein wenig mit Anti-Amerika würzen und schon können wir wieder zur Tagesordnung, macht die Welt irgendwie auch nicht besser. Versuchen wir alle schon seit 30 Jahren. Trotzdem wird es schlimmer...
3zu7 schrieb: Weißt Du Werner, mir gehen alle Religionen auf den Sack. Mir geht es auch tierisch auf den Sack, wenn Vertreter der jüdischen Gemeinde in Deutschland ein Urteil eines Kölner Gerichts mit Holocaust und Gelben Stern gleich setzen. Mir geht es tierisch auf den Sack, wenn Botschaftsangehörige gelyncht werden, weil irgendein Video auf YouTube ist. Oder Karikaturen in einer dänischen Zeitung.
Und weißt Du was? Das sage ich gerne Deinen und auch meinen islamischen und jüdischen Freunden ins Gesicht. Ich habe da keinerlei Berührungsängste und genug in meinem Freundeskreis. Wenn Du nicht die Eier hast, ok. Aber vielleicht sollten wir einfach alle mal ein wenig mehr Klartext reden, ohne gleich in eine Ecke geschoben werden. Aber hier immer nur von kleinen verblendeten Zellen zu sprechen, dann noch ein wenig mit Anti-Amerika würzen und schon können wir wieder zur Tagesordnung, macht die Welt irgendwie auch nicht besser. Versuchen wir alle schon seit 30 Jahren. Trotzdem wird es schlimmer...
Mir ging es um die Einseitigkeit und das Schließen von einem auf alle. Und das sollte man m.E. nie tun.
Ansonsten sind wir uns doch schon viel näher als eben noch gedacht. Dass Religionen missbraucht werden, ist ohne Frage. Mir geht aber nicht die Religion aufn Sack, sondern die Leute, die sie zu ihren Gunsten interpretieren wollen und sie über andere stellen. Jeder soll seinen Glauben haben, seine Moralvorstellungen. Auch ein Weltbild ist ein wenig wie eine Religion.
Du sagst ja schon, Klartext reden, ohne gleich in die Ecke geschoben zu werden. Aber wir schieben ja die Leute in eine Ecke. Wenn ich Leute mit relativ lockerem Religionsbezug dafür verurteile, dass sie einen Glauben haben, den andere missbrauchen, dann sind sie in einer Ecke angelangt, in die sie nicht gehören.
Und natürlich wird die Welt nicht besser. Durch Deine Formulierung eben aber halt genauso wenig wie durch Finger auf andere zeigen oder Nix-Tun. Wir können nur unsere eigene Welt ändern und die Leute im Umfeld evtl. noch mit beeinflussen. Ich lasse jedem seinen Glauben, solange er meine Wertevorstellungen und meinen Glauben als gleichwertig anerkennt und ihn tolerieren kann und es mit dem Rechtsverständnis einher geht, was wir in unserer Gesellschaft haben.
Generell ist es für mich so, dass die einzige Lösung der Humanismus ist. Und die Religionen sind durchaus in ihren Ausführungen (Bibel, Koran etc.) in großen Teilen humanistisch, werden aber von Leuten aus Eigennutz auf ihre Weise interpretiert.
Das Verteidigen von Religion und das Expandieren von Religion ist die größte Geisel der Menschheit seit Jahrhunderten, eigentlich schon seit Jahrtausenden. Es ist ein Glaubensfaschismus.
Leider sind die Menschen in erheblichen Teilen zu dumm und zu ungebildet, um jemals aus dieser Spirale herauszukommen m.E.
Die Frage ist nur, wie es in den Griff zu bekommen ist. Wenn dumme Leute nicht aussterben, müssen andere Ansätze geschaffen werden. Wo sind die muslimischen Geistlichen und Wortführer, die solche Ereignisse, wie heute, wahrnehmbar verurteilen? Wo sind, um bei meinen Beispielen zu bleiben, die Politiker in Deutschland, die unseren jüdischen Mitbürgern erklären, dass ein Landgerichtsurteil, nichts, aber auch rein garnichts mit den Verbrechen in Deutschland zwischen 33 und 45 zu tun hat? Stattdessen wird das Entsetzen geteilt. Stattdessen redet man von einer aufgebrachten Minderheit in Ägypten und Libyen (und denkt, dass die Amis selbst Schuld sind) ohne einfach mal in Richtung islamische Welt zu fragen, wie man gedenkt die Probleme zu lösen.
Wenn Ende der 70er Jahre im Iran US-Flaggen verbrannt und die Botschaft besetzt wurde, ist das eine Sache. Wir sind aber 40 Jahre weiter. In fast jedem Land der Welt gibt es Internet und sogar unzensierte Nachrichtensender. Es leben Muslime in Deutschland, USA (!) und vielen anderen Ländern, die Meinungs- und Relgionsfreiheit in diesen Staaten auch ganz persönlich zu schätzen wissen. Wäre es jetzt nicht mal an der Zeit, dass diese Menschen endlich mal die Klappe aufreißen und ihre irre gelaufenen Glaubensbrüder in die Schranken weisen? Ist dieser Gedanke, dieser Wunsch, wirklich so vermessen?
FredSchaub schrieb: Ich glaube nicht mal, dass es um Religion im Vordergrund geht, geschweige einer von denen das YT-Video im Netz gefunden hat.
Das Video hat den "Propheten beleidigt". Vielleicht hat das mit Religion nichts zu tun. Aber ich kann diesen ganzen Mist nicht mehr ab.
Ich denke nicht, dass es um Dummheit geht. Es geht um eine Ohnmacht, dem Westen gegenüber. Der in den islamischen Ländern schaltet und waltet wie er will, der korrupte, unerwünschte Regime an der Macht hält, und dabei Sitten, Gebräuche und Religion mit den Füßen tritt und nicht mal versucht, sie zu verstehen.
Also nimmt man das, was einem vom Westen grundlegend unterscheidet, was die "eigenen" Leute zusammenschweißen kann, über Ländergrenzen hinweg: Die Religion. Die kann in den islamischen Ländern viel mehr Leute mobilisieren, als das im Westen möglich wäre. Man hat eine gemeinsame Basis, für die man eintreten kann und mit der man dem Westen gegenüber treten kann. Wenn dann immer wieder solche "Ausfälle" aus dem Westen kommen wie Bilder von gefolterten muslimischen Häftlingen, Videos von Drohnenangriffen mit zivilen Opfern, Koranverbrennungen oder eben Verhöhnung der Religion, greift man diese gemeinsame Basis direkt an.
Ich denke, da braut sich ein "wir gegen die" zusammen, weil sich grenzübergreifend Leute einer Region unterdrückt und ignoriert zu werden. Mit der Religion als Vehikel.
Natürlich fehlt dem Islam eine Art "Aufklärung". Deshalb wird es uns nichts bringen, wenn man "unsere" Maßstäbe an dieses Verhalten anlegt. Die islamische Welt ist nunmal nicht so weit und wird sicher nicht mit der Brechstange von außen liberalisiert werden. Das funktioniert nur von innen, in dem die Menschen vor Ort peu a peu ihr Denken erweitern. Der Westen könnte da durchaus auch als Vorbild agieren. Tut er aber nicht. Dort, wo die USA interveniert, kommt er als Besatzer mit reichlich Ignoranz gegenüber fremden Kulturen rüber. Da können in Internet-Foren oder in philosophischen Quartetten noch so sehr die Errungschaften der Aufklärung gepriesen werden, der Eindruck den wir vor Ort machen ist total versaut.
An den Reaktionen sieht man ja, dass auch friedfertige Zeitgenossen "das alles nur noch ankotzt" und die Töne schärfer werden. Eine schöne Spirale...
3zu7 schrieb: Ist dieser Gedanke, dieser Wunsch, wirklich so vermessen?
Ja, man fühlt sich ja nicht verantwortlich für andere. Sind wir da besser? Machen wir alle die Klappe auf, wenn Leute, die irgendwas mit uns verbindet, Scheisse bauen? Man könnte da wirklich die Fankurve nennen. Das ist eine generell verbreitete Wegguck-Mentalität. Außerdem werden die Geistlichen einen Scheissdreck dafür tun, Meinungen kundzutun, während ihr Stillschweigen und die Hetze die Menschen in ihre Arme führt.
Abgesehen davon, wie sollen Muslime in den USA oder in Deutschland Muslime in Libyen oder Ägypten in die Schranken weisen? Wie stellst Du Dir das ernsthaft vor? Dass die auf die Straße gehen und demonstrieren "Keine Gewalt im Namen des Islam"? Die Muslime sind doch so uneinig in sich selbst, die Sunniten und die Schiiten hassen sich zum Teil richtig und das einzige, was sie hin und wieder verbindet, ist der noch größere Hass auf den Westen, insbesondere Israel und USA (die auch das immer wieder nähren). Die islamische Welt war mal erfolgreich im Mittelalter, als man sich nicht wegen jedem Mist bekämpfte und auf Wissenschaft und Humanismus getrimmt war.
Und wie sieht es bei uns aus? Statt uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind und was bei uns schief läuft, zeigen wir auf andere und sind selbst total zerstritten innerhalb der westlichen Welt. Auch wenn das natürlich relativ ist, weil "zerstritten" früher Krieg bedeutet hat, heute zum Glück nicht.
Ich würde die islamische Welt einfach ignorieren, ihr keine Beachtung schenken, die sind mit sich selbst beschäftigt und würden ihre ganzen Ressourcen für sich selbst brauchen, wenn man ihnen keine Feindbilder anbietet, mit denen sie von ihren eigenen Problemen ablenken können.
Eigentlich profitieren Hardliner auf beiden Seiten der Welt doch herrlich von so Bildern wie in Bengasi.
Ich würde die islamische Welt einfach ignorieren, ihr keine Beachtung schenken, die sind mit sich selbst beschäftigt und würden ihre ganzen Ressourcen für sich selbst brauchen, wenn man ihnen keine Feindbilder anbietet, mit denen sie von ihren eigenen Problemen ablenken können.
Richtig. Das wäre auch mein Vorschlag. Nur gibt es da eben "Hindernisse", wie das Existenzrecht Israels, für das der Westen eintritt, oder die Ressourcen, die wir uns abholen. Und es gibt sicher noch mehr geopolitische Erwägungen.
Bevor das Öl so wichtig wurde, haben wir den Orient kaum beachtet.
Ich würde die islamische Welt einfach ignorieren, ihr keine Beachtung schenken, die sind mit sich selbst beschäftigt und würden ihre ganzen Ressourcen für sich selbst brauchen, wenn man ihnen keine Feindbilder anbietet, mit denen sie von ihren eigenen Problemen ablenken können.
Richtig. Das wäre auch mein Vorschlag. Nur gibt es da eben "Hindernisse", wie das Existenzrecht Israels, für das der Westen eintritt, oder die Ressourcen, die wir uns abholen. Und es gibt sicher noch mehr geopolitische Erwägungen.
Bevor das Öl so wichtig wurde, haben wir den Orient kaum beachtet.
und dass - wie bereits oben angesprochen - die islamische Welt bereits unter uns ist.
Na ja, als Deutscher habe ich eine klare Meinung gegen Neonazis in unserer Gesellschaft. Ist zwar nur eine Minderheit, aber das tröstet mich nicht. Weshalb erheben die Muslime in den USA nicht mal ihre Stimme? Wieso eigentlich keine Demo? So schlecht ist die Idee nicht. Wäre doch mal ein Signal? Und immerhin darf man mit Kopftuch in den USA studieren und im öffentlichen Dienst arbeiten. Was in der Türkei nicht möglich ist. Man darf seine Religion frei ausüben, man darf seine Meinung sagen, man darf als Frau sogar Auto fahren. Etcpp.
Wenn übrigens in den USA irgendwelche religiösen Spinner den Koran verbrennen, kotzt mich das übrigens auch an. Und das wird auch in der christlichen / westlichen Welt entsprechend verurteilt. Und das verurteilt auch die US Regierung.
Mir ist es einfach zu ruhig. Und ich meine nicht die Extremvertreter der in sich verhassten Schiiten und Sunniten (die sich seit zwei-drei Jahrzehnten leider immer mehr radikalisieren). Es gibt Bildungsschichten, es gibt islamische Regierungen. Die spielen mir zu sehr die Rolle, wie es die vergleichbaren Kreise in Deutschland am Vorabend des Nationalsozialismus spielten. Das Pulverfass wird immer größer. Sehenden Auges! Ich habe dafür keinerlei Verständnis.
SGE_Werner schrieb: ... Dass die auf die Straße gehen und demonstrieren "Keine Gewalt im Namen des Islam"? Die Muslime sind doch so uneinig in sich selbst. ...
Klappt bei irgendwelchen Karikaturen aus Dänemark doch auch ganz gut, da damit angeblich der Islam beleidigt wird. Wieso also klappt dies nicht, wenn Muslime Dinge im Namen des Islam tun, die aber doch angeblich gegen diesen verstoßen?
SGE_Werner schrieb: ... Die islamische Welt war mal erfolgreich im Mittelalter, als man sich nicht wegen jedem Mist bekämpfte und auf Wissenschaft und Humanismus getrimmt war. ...
Ähm? Im Mittelalter hat die islamische Welt permanent Kriege geführt. Frag' mal in Spanien oder Konstantinopel nach.
Das Video hat den "Propheten beleidigt". Vielleicht hat das mit Religion nichts zu tun. Aber ich kann diesen ganzen Mist nicht mehr ab.
da bin ich ganz bei dir.
Leider ja
Ist das wirklich so? Wenn ich an die Typen denke die ins WTC geflogen sind, das waren studierte Leute.
dumm i.S.v. verblendet - Heydrich z.B. war auch nicht dumm und ungebildet
Verblendet...soso...
waren sie nicht?
frag mal den 3zu7..
Gut. Dann halte es aber bitte mit allem so.
Es mag nur eine absolute Minderheit unter den Fans sein, die so rumspinnt, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor den Fans und der ganzen Fanwelt.
Es mag nur eine absolute Minderheit unter den Usern sein, die so rumspinnt, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor den Forumsusern und der ganzen Forumswelt.
Es mag nur eine absolute Minderheit unter der Deutschen sein, die so rumspinnt wie die NSU, aber ich verliere meinen Respekt immer mehr vor den Deutschen und der ganzen deutschen Gesellschaft.
Die westliche Welt hat Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, keinen Respekt gezeigt vor der islamischen Welt, der afrikanischen Welt, der asiatischen Welt und jetzt wundern wir uns, dass diese Welten keinen Respekt vor unserer haben?
Und dann stellst Du Dich hin und schließt von ein paar hundert Leuten auf alle. Geh bitte zu den Mio Muslimen in Deutschland und sag es ihnen ins Gesicht. Geh zu Freunden von mir und sag es ihnen ins Gesicht, dass Du den Respekt vor ihrer Religion verloren hast, weil tausende Km weiter Leute sich auf diese Religion berufen und Leute umbringen, wobei das nicht mal in dem Buch drin steht, dem sie folgen!
Wo bist Du besser als alle die, die sagen, dass Fußball-Fans alle Asi sind und keine Rechte haben sollten, weil sich 50 von 50000 daneben benehmen? Du bist kaum ein Stück besser mit Deinen Gedanken als die, die Du kritisierst.
jetzt hab ich ehrlich gesagt den Faden verloren.
Und weißt Du was? Das sage ich gerne Deinen und auch meinen islamischen und jüdischen Freunden ins Gesicht. Ich habe da keinerlei Berührungsängste und genug in meinem Freundeskreis. Wenn Du nicht die Eier hast, ok. Aber vielleicht sollten wir einfach alle mal ein wenig mehr Klartext reden, ohne gleich in eine Ecke geschoben werden. Aber hier immer nur von kleinen verblendeten Zellen zu sprechen, dann noch ein wenig mit Anti-Amerika würzen und schon können wir wieder zur Tagesordnung, macht die Welt irgendwie auch nicht besser. Versuchen wir alle schon seit 30 Jahren. Trotzdem wird es schlimmer...
Mir ging es um die Einseitigkeit und das Schließen von einem auf alle. Und das sollte man m.E. nie tun.
Ansonsten sind wir uns doch schon viel näher als eben noch gedacht. Dass Religionen missbraucht werden, ist ohne Frage. Mir geht aber nicht die Religion aufn Sack, sondern die Leute, die sie zu ihren Gunsten interpretieren wollen und sie über andere stellen. Jeder soll seinen Glauben haben, seine Moralvorstellungen. Auch ein Weltbild ist ein wenig wie eine Religion.
Du sagst ja schon, Klartext reden, ohne gleich in die Ecke geschoben zu werden. Aber wir schieben ja die Leute in eine Ecke. Wenn ich Leute mit relativ lockerem Religionsbezug dafür verurteile, dass sie einen Glauben haben, den andere missbrauchen, dann sind sie in einer Ecke angelangt, in die sie nicht gehören.
Und natürlich wird die Welt nicht besser. Durch Deine Formulierung eben aber halt genauso wenig wie durch Finger auf andere zeigen oder Nix-Tun. Wir können nur unsere eigene Welt ändern und die Leute im Umfeld evtl. noch mit beeinflussen.
Ich lasse jedem seinen Glauben, solange er meine Wertevorstellungen und meinen Glauben als gleichwertig anerkennt und ihn tolerieren kann und es mit dem Rechtsverständnis einher geht, was wir in unserer Gesellschaft haben.
Generell ist es für mich so, dass die einzige Lösung der Humanismus ist. Und die Religionen sind durchaus in ihren Ausführungen (Bibel, Koran etc.) in großen Teilen humanistisch, werden aber von Leuten aus Eigennutz auf ihre Weise interpretiert.
Das Verteidigen von Religion und das Expandieren von Religion ist die größte Geisel der Menschheit seit Jahrhunderten, eigentlich schon seit Jahrtausenden. Es ist ein Glaubensfaschismus.
Leider sind die Menschen in erheblichen Teilen zu dumm und zu ungebildet, um jemals aus dieser Spirale herauszukommen m.E.
Wenn Ende der 70er Jahre im Iran US-Flaggen verbrannt und die Botschaft besetzt wurde, ist das eine Sache. Wir sind aber 40 Jahre weiter. In fast jedem Land der Welt gibt es Internet und sogar unzensierte Nachrichtensender. Es leben Muslime in Deutschland, USA (!) und vielen anderen Ländern, die Meinungs- und Relgionsfreiheit in diesen Staaten auch ganz persönlich zu schätzen wissen. Wäre es jetzt nicht mal an der Zeit, dass diese Menschen endlich mal die Klappe aufreißen und ihre irre gelaufenen Glaubensbrüder in die Schranken weisen? Ist dieser Gedanke, dieser Wunsch, wirklich so vermessen?
Ich denke nicht, dass es um Dummheit geht. Es geht um eine Ohnmacht, dem Westen gegenüber. Der in den islamischen Ländern schaltet und waltet wie er will, der korrupte, unerwünschte Regime an der Macht hält, und dabei Sitten, Gebräuche und Religion mit den Füßen tritt und nicht mal versucht, sie zu verstehen.
Also nimmt man das, was einem vom Westen grundlegend unterscheidet, was die "eigenen" Leute zusammenschweißen kann, über Ländergrenzen hinweg: Die Religion. Die kann in den islamischen Ländern viel mehr Leute mobilisieren, als das im Westen möglich wäre. Man hat eine gemeinsame Basis, für die man eintreten kann und mit der man dem Westen gegenüber treten kann. Wenn dann immer wieder solche "Ausfälle" aus dem Westen kommen wie Bilder von gefolterten muslimischen Häftlingen, Videos von Drohnenangriffen mit zivilen Opfern, Koranverbrennungen oder eben Verhöhnung der Religion, greift man diese gemeinsame Basis direkt an.
Ich denke, da braut sich ein "wir gegen die" zusammen, weil sich grenzübergreifend Leute einer Region unterdrückt und ignoriert zu werden. Mit der Religion als Vehikel.
Natürlich fehlt dem Islam eine Art "Aufklärung". Deshalb wird es uns nichts bringen, wenn man "unsere" Maßstäbe an dieses Verhalten anlegt. Die islamische Welt ist nunmal nicht so weit und wird sicher nicht mit der Brechstange von außen liberalisiert werden. Das funktioniert nur von innen, in dem die Menschen vor Ort peu a peu ihr Denken erweitern. Der Westen könnte da durchaus auch als Vorbild agieren.
Tut er aber nicht. Dort, wo die USA interveniert, kommt er als Besatzer mit reichlich Ignoranz gegenüber fremden Kulturen rüber. Da können in Internet-Foren oder in philosophischen Quartetten noch so sehr die Errungschaften der Aufklärung gepriesen werden, der Eindruck den wir vor Ort machen ist total versaut.
An den Reaktionen sieht man ja, dass auch friedfertige Zeitgenossen "das alles nur noch ankotzt" und die Töne schärfer werden. Eine schöne Spirale...
Ja, man fühlt sich ja nicht verantwortlich für andere. Sind wir da besser? Machen wir alle die Klappe auf, wenn Leute, die irgendwas mit uns verbindet, Scheisse bauen? Man könnte da wirklich die Fankurve nennen. Das ist eine generell verbreitete Wegguck-Mentalität. Außerdem werden die Geistlichen einen Scheissdreck dafür tun, Meinungen kundzutun, während ihr Stillschweigen und die Hetze die Menschen in ihre Arme führt.
Abgesehen davon, wie sollen Muslime in den USA oder in Deutschland Muslime in Libyen oder Ägypten in die Schranken weisen? Wie stellst Du Dir das ernsthaft vor? Dass die auf die Straße gehen und demonstrieren "Keine Gewalt im Namen des Islam"? Die Muslime sind doch so uneinig in sich selbst, die Sunniten und die Schiiten hassen sich zum Teil richtig und das einzige, was sie hin und wieder verbindet, ist der noch größere Hass auf den Westen, insbesondere Israel und USA (die auch das immer wieder nähren). Die islamische Welt war mal erfolgreich im Mittelalter, als man sich nicht wegen jedem Mist bekämpfte und auf Wissenschaft und Humanismus getrimmt war.
Und wie sieht es bei uns aus? Statt uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind und was bei uns schief läuft, zeigen wir auf andere und sind selbst total zerstritten innerhalb der westlichen Welt. Auch wenn das natürlich relativ ist, weil "zerstritten" früher Krieg bedeutet hat, heute zum Glück nicht.
Ich würde die islamische Welt einfach ignorieren, ihr keine Beachtung schenken, die sind mit sich selbst beschäftigt und würden ihre ganzen Ressourcen für sich selbst brauchen, wenn man ihnen keine Feindbilder anbietet, mit denen sie von ihren eigenen Problemen ablenken können.
Eigentlich profitieren Hardliner auf beiden Seiten der Welt doch herrlich von so Bildern wie in Bengasi.
Richtig. Das wäre auch mein Vorschlag. Nur gibt es da eben "Hindernisse", wie das Existenzrecht Israels, für das der Westen eintritt, oder die Ressourcen, die wir uns abholen. Und es gibt sicher noch mehr geopolitische Erwägungen.
Bevor das Öl so wichtig wurde, haben wir den Orient kaum beachtet.
und dass - wie bereits oben angesprochen - die islamische Welt bereits unter uns ist.
Wenn das Öl weg ist, wird das fast auch wieder so sein.
Und nichts würde die Radikalen da unten mehr ankotzen.
Aber so wird halt weitergemacht und immer mit der Frage "Cui bono?" . Beiden.
Wenn übrigens in den USA irgendwelche religiösen Spinner den Koran verbrennen, kotzt mich das übrigens auch an. Und das wird auch in der christlichen / westlichen Welt entsprechend verurteilt. Und das verurteilt auch die US Regierung.
Mir ist es einfach zu ruhig. Und ich meine nicht die Extremvertreter der in sich verhassten Schiiten und Sunniten (die sich seit zwei-drei Jahrzehnten leider immer mehr radikalisieren). Es gibt Bildungsschichten, es gibt islamische Regierungen. Die spielen mir zu sehr die Rolle, wie es die vergleichbaren Kreise in Deutschland am Vorabend des Nationalsozialismus spielten. Das Pulverfass wird immer größer. Sehenden Auges! Ich habe dafür keinerlei Verständnis.
Klappt bei irgendwelchen Karikaturen aus Dänemark doch auch ganz gut, da damit angeblich der Islam beleidigt wird. Wieso also klappt dies nicht, wenn Muslime Dinge im Namen des Islam tun, die aber doch angeblich gegen diesen verstoßen?
Ähm? Im Mittelalter hat die islamische Welt permanent Kriege geführt. Frag' mal in Spanien oder Konstantinopel nach.