Schaedelharry63 schrieb: Zensur im Kopf, dann brauchts auch keine Scharia.
ich habe die diskussion nicht komplett verfolgt und werde jetzt auch hier nicht einsteigen. eine kleine frage sei aber erlaubt, nur um sicher zu gehen, dass hier nicht mit begriffen hantiert wird, von denen man nichts versteht: was steht denn eigentlich so drin, in dieser scharia??
Die Frage ist falsch gestellt. Nichts steht drin. Die sogenannte Scharia ist nicht kodifiziert. Zu sehen sind aber die Ergebnisse.
ich habe die diskussion nicht komplett verfolgt und werde jetzt auch hier nicht einsteigen. eine kleine frage sei aber erlaubt, nur um sicher zu gehen, dass hier nicht mit begriffen hantiert wird, von denen man nichts versteht: was steht denn eigentlich so drin, in dieser scharia??
Dein Nick legt nahe, dass Du Dich im Gegensatz zu mir schon eingehender mit dem Begriff der Scharia auseinandergesetzt haben könntest. Auch deine verschmitzte Frage "was steht denn eigentlich so drin, in dieser Scharia?" lässt darauf schließen. Demnach wäre es fair gewesen, wenn Du zuerst Deine Definition von Scharia darlegen würdest.
Eine eindeutige Definition gibt es nämlich nicht ,-) .
Es handelt sich hierbei mitnichten um ein Gesetzesbüchlein wie z.B. dem BGB oder dem StGB, aus dem man flugs zitieren könnte.
Grundlagen der Scharia sind nicht nur der Koran, auch das Leben des Propheten selbst wird herangezogen. Die Scharia soll Rechtsfragen sowohl im weltlichen als auch religiösen Bereich regeln. Hier ist ein erster Gegensatz zu unseren säkulären Gesellschaften verankert, wenn denn ein Staat sich vollkommen auf die Scharia als Gesetzgebungsgrundlage beruft. Das Dumme ist nur, dass es 4 sunnitische und 1 schiitische "Schulen" gibt, die hier Regelungen bestimmen. Dazu kommen unzählige Auslegungen islamischer Rechtsgelehrter, so das man sagen kann, das es ebensoviele Meinungen über die Anwendung von Regelungen nach der "Scharia" gibt, wie der Prophet Haare am Bart hatte.
Dabei gibt es säkulare Staaten wie die Türkei, die die Scharia auf rein religiöse Fragen reduzieren (gleichwohl die weltliche Gesetzgebung verteidigen müssen vor dem Anspruch islamistischer Kreise, die Scharia auch auf die weltlichen Gesetzgebung anzuwenden), Staaten wie Saudi-Arabien und den Sudan, die die Scharia umfänglich beachten und Staaten mit Mischformen. Wie die Staaten der arabischen Revolution, z.B. Tunesien, künftig mit dieser Frage umgehen, bleibt abzuwarten. Dies war ja auch ein Thema in der französischen Satirezeitung.
Den Schariabegriff, wie ich ihn in Zurechnung zu den Islamisten verwandt hatte, tendiert mehr zur radikalen Variante, wobei die Radikalität am ehesten in der Strafgesetzgebung hervortritt (Todesstrafen wie Steinigung, Abhacken von Händen und Füßen, öffentliches Auspeitschen etc.).
Das dabei die Scharia auch gemäßigte Auslegungen ermöglicht (da sie ja kein festgeschriebenes Gesetz ist, sondern eine vielfältige Auslegung erlaubt, abgesehen vom fehlenden Säkulargedanken) soll durch die von mir oben dargestellte Sichtweise nicht negiert werden.
Gleichwohl wird die strenge Form (auch bezüglich der nicht vorhersehbaren Auslegungsmöglichkeiten) von diversen Regierungen bevorzugt, da sie das Herrschaftssystem islamistischer Staaten mittels willkürlicher Gesetzesaus-legung stützen helfen.
Die "Scharia" ist also nicht in 2 Sätzen abgetan.
Doch selbst in Ihrer gemäßigten Auslegung bleibt ein Unverständniss gegenüber weltlichen Errungenschaften wie Pressefreiheit, gerade wenn diese religiöse Themen tangiert.
Das spiegelte sich nicht zuletzt auch in dem Unverständniss vieler Muslime in der arabischen Welt wider, die zum Beispiel nicht verstehen konnten, weshalb Dänemark seinerzeit "zulassen" konnte, dass eine dänische Zeitung Karikaturen vom Propheten drucken "durfte". Dänische Fahnen wurden verbrannt, Protestnoten an die dänische Regierung versandt.
Gibt es ein "reloaded"? Um diese Frage zu beantworten, scheint es mir angebracht, noch einmal zurückzublicken, um zu sehen, was denn damals überzaupt passiert ist und wie sich der Karikaturenstreit entwickelt hat.
Hier ein Zitat: "Der aktuelle Karikaturen-Streit wird späteren Medienwissenschaftlern einmal als Beispiel dafür dienen, wie westliche und nichtwestliche Sender in perfektem Zusammenspiel innerhalb weniger Tage jene Massenhysterie erzeugen können, über die sie berichten. Wer immer sich dann noch äußert, ist Teil des Drehbuchs, in dem alle zu Wort kommen müssen, der Islamkritiker ebenso wie der muslimische Repräsentant, der beschwichtigt, der Medienkritiker und der Journalist, der sich über die Medienkritik beschwert."
Im Gegensatz zu 2005 kann bis jetzt von einer Massenhysterie nicht die Rede sein. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen, immerhin sind mittlerweile schon Cyber -Aktivisten am Werk, mal was ganz Neues. Ich hoffe weiterhin, dass sich der Karikaturenstreit von 2005 nicht wiederholt und ein Lerneffekt eingetreten ist, auf welcher Seite auch immer, am besten natürlich auf allen Seiten.
Es muß richtig "Freude" machen ,zw, diesen Gruppierungen von Amts wegen stehen zu "dürfen".Pest vorne , Cholera hinten,
Die Salafisten -und das ist gut so- dürften z.Zt. jeden evtl.Kredit bei halbwegs normalen Menschen in den entsprechenden Kreisen,insbesondere aber in der Gesellschaft verspielen.
Die Rechten stehen auf gleicher Ebene.
Kann man den Polizisten nicht mal ihren verdienten Urlaub oder überstundenfrei geben, damit diese Gruppen dies in aller Ruhe und gemütlich unter sich abschl."ausdiskutieren" können............
Interessant finde ich übrigens, dass der NRW-Innenminister immer wieder das Zeigen der Mohammed-Karikaturen von Westergaard verbieten will. Der gleiche Westergaard, der von der Bundeskanzlerin für sein Eintreten für die Presse- und Meinungsfreiheit geehrt wurde.
Interessant finde ich übrigens, dass der NRW-Innenminister immer wieder das Zeigen der Mohammed-Karikaturen von Westergaard verbieten will. Der gleiche Westergaard, der von der Bundeskanzlerin für sein Eintreten für die Presse- und Meinungsfreiheit geehrt wurde.
Interessant finde ich übrigens, dass der NRW-Innenminister immer wieder das Zeigen der Mohammed-Karikaturen von Westergaard verbieten will. Der gleiche Westergaard, der von der Bundeskanzlerin für sein Eintreten für die Presse- und Meinungsfreiheit geehrt wurde.
Interessant finde ich übrigens, dass der NRW-Innenminister immer wieder das Zeigen der Mohammed-Karikaturen von Westergaard verbieten will. Der gleiche Westergaard, der von der Bundeskanzlerin für sein Eintreten für die Presse- und Meinungsfreiheit geehrt wurde.
Das stört die Damen und Herren Salafisten aber wenig " wer" da Karikaturen hochhält. Machs doch mal beim nächsten Auftritt vom Pierre ,-)
Ich würde jederzeit für das Recht eintreten und demonstrieren, Hells Angels-Karikaturen zu zeigen. Ich würde es allerdings für dämlich halten, dies bei einem Treffen der Angels zu tun. Das die Salafisten, wie alle religiösen Extremisten, schwer den ***** auf haben, ist selbstverständlich richtig.
Interessant finde ich übrigens, dass der NRW-Innenminister immer wieder das Zeigen der Mohammed-Karikaturen von Westergaard verbieten will. Der gleiche Westergaard, der von der Bundeskanzlerin für sein Eintreten für die Presse- und Meinungsfreiheit geehrt wurde.
Das stört die Damen und Herren Salafisten aber wenig " wer" da Karikaturen hochhält. Machs doch mal beim nächsten Auftritt vom Pierre ,-)
Ich würde jederzeit für das Recht eintreten und demonstrieren, Hells Angels-Karikaturen zu zeigen. Ich würde es allerdings für dämlich halten, dies bei einem Treffen der Angels zu tun. Das die Salafisten, wie alle religiösen Extremisten, schwer den ***** auf haben, ist selbstverständlich richtig.
Ich weiß das Du das machen würdest Stefan. Deswegen schätze ich dich auch. Na Meistens ,-)
Findest Du, das das hier bisher eine Diskussion auf Stammtischniveau war?
Die Frage ist falsch gestellt. Nichts steht drin. Die sogenannte Scharia ist nicht kodifiziert. Zu sehen sind aber die Ergebnisse.
Dein Nick legt nahe, dass Du Dich im Gegensatz zu mir schon eingehender mit dem Begriff der Scharia auseinandergesetzt haben könntest. Auch deine verschmitzte Frage "was steht denn eigentlich so drin, in dieser Scharia?" lässt darauf schließen. Demnach wäre es fair gewesen, wenn Du zuerst Deine Definition von Scharia darlegen würdest.
Eine eindeutige Definition gibt es nämlich nicht ,-) .
Es handelt sich hierbei mitnichten um ein Gesetzesbüchlein wie z.B. dem BGB oder dem StGB, aus dem man flugs zitieren könnte.
Grundlagen der Scharia sind nicht nur der Koran, auch das Leben des Propheten selbst wird herangezogen. Die Scharia soll Rechtsfragen sowohl im weltlichen als auch religiösen Bereich regeln. Hier ist ein erster Gegensatz zu unseren säkulären Gesellschaften verankert, wenn denn ein Staat sich vollkommen auf die Scharia als Gesetzgebungsgrundlage beruft. Das Dumme ist nur, dass es 4 sunnitische und 1 schiitische "Schulen" gibt, die hier Regelungen bestimmen. Dazu kommen unzählige Auslegungen islamischer Rechtsgelehrter, so das man sagen kann, das es ebensoviele Meinungen über die Anwendung von Regelungen nach der "Scharia" gibt, wie der Prophet Haare am Bart hatte.
Dabei gibt es säkulare Staaten wie die Türkei, die die Scharia auf rein religiöse Fragen reduzieren (gleichwohl die weltliche Gesetzgebung verteidigen müssen vor dem Anspruch islamistischer Kreise, die Scharia auch auf die weltlichen Gesetzgebung anzuwenden), Staaten wie Saudi-Arabien und den Sudan, die die Scharia umfänglich beachten und Staaten mit Mischformen. Wie die Staaten der arabischen Revolution, z.B. Tunesien, künftig mit dieser Frage umgehen, bleibt abzuwarten. Dies war ja auch ein Thema in der französischen Satirezeitung.
Den Schariabegriff, wie ich ihn in Zurechnung zu den Islamisten verwandt hatte, tendiert mehr zur radikalen Variante, wobei die Radikalität am ehesten in der Strafgesetzgebung hervortritt (Todesstrafen wie Steinigung, Abhacken von Händen und Füßen, öffentliches Auspeitschen etc.).
Das dabei die Scharia auch gemäßigte Auslegungen ermöglicht (da sie ja kein festgeschriebenes Gesetz ist, sondern eine vielfältige Auslegung erlaubt, abgesehen vom fehlenden Säkulargedanken) soll durch die von mir oben dargestellte Sichtweise nicht negiert werden.
Gleichwohl wird die strenge Form (auch bezüglich der nicht vorhersehbaren Auslegungsmöglichkeiten) von diversen Regierungen bevorzugt, da sie das Herrschaftssystem islamistischer Staaten mittels willkürlicher Gesetzesaus-legung stützen helfen.
Die "Scharia" ist also nicht in 2 Sätzen abgetan.
Doch selbst in Ihrer gemäßigten Auslegung bleibt ein Unverständniss gegenüber weltlichen Errungenschaften wie Pressefreiheit, gerade wenn diese religiöse Themen tangiert.
Das spiegelte sich nicht zuletzt auch in dem Unverständniss vieler Muslime in der arabischen Welt wider, die zum Beispiel nicht verstehen konnten, weshalb Dänemark seinerzeit "zulassen" konnte, dass eine dänische Zeitung Karikaturen vom Propheten drucken "durfte". Dänische Fahnen wurden verbrannt, Protestnoten an die dänische Regierung versandt.
Für diesen Rückblick möchte ich auf Nawid Kermanis Beitrag in der Süddeutschen Zeitung "Haßbilder und Massenhysterie" vom 8.2.2006 verweisen.
http://www.navidkermani.de/media/raw/Karikaturen.pdf?PHPSESSID=fe2502fc9943096bc12626d9a79d30cf
Hier ein Zitat:
"Der aktuelle Karikaturen-Streit wird späteren Medienwissenschaftlern einmal als Beispiel dafür dienen, wie westliche und nichtwestliche Sender in perfektem Zusammenspiel innerhalb weniger Tage jene Massenhysterie
erzeugen können, über die sie berichten. Wer immer sich dann noch äußert, ist Teil des Drehbuchs, in dem alle zu Wort kommen müssen, der Islamkritiker ebenso wie der muslimische Repräsentant, der beschwichtigt, der Medienkritiker und der Journalist, der sich über die
Medienkritik beschwert."
Im Gegensatz zu 2005 kann bis jetzt von einer Massenhysterie nicht die Rede sein. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen, immerhin sind mittlerweile schon Cyber -Aktivisten am Werk, mal was ganz Neues.
Ich hoffe weiterhin, dass sich der Karikaturenstreit von 2005 nicht wiederholt und ein Lerneffekt eingetreten ist, auf welcher Seite auch immer, am besten natürlich auf allen Seiten.
Skandalwerbung: Benetton zieht Motiv mit küssendem Papst zurück
Schade. Schönes Motiv.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pro-nrw-und-salafisten-liefern-sich-privatkrieg-vor-der-landtagswahl-a-831824.html
Da haben die Salatkisten genau das gemacht was sich die Rechten gewünscht haben, eigentlich sogar noch mehr.
Mein Mitgefühl den Polizisten.
Es muß richtig "Freude" machen ,zw, diesen Gruppierungen von Amts wegen stehen zu "dürfen".Pest vorne , Cholera hinten,
Die Salafisten -und das ist gut so- dürften z.Zt. jeden evtl.Kredit bei halbwegs normalen Menschen in den entsprechenden Kreisen,insbesondere aber in der Gesellschaft verspielen.
Die Rechten stehen auf gleicher Ebene.
Kann man den Polizisten nicht mal ihren verdienten Urlaub oder überstundenfrei geben, damit diese Gruppen dies in aller Ruhe und gemütlich unter sich abschl."ausdiskutieren" können............
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/koeln-fuerchtet-neue-salafisten-krawalle-wegen-pro-nrw-demo-in-ehrenfeld-a-831903.html
Der Express sogar mit Live-Ticker:
http://www.express.de/koeln/express-vor-ort-pro-nrw-kundgebung--polizei-riegelt-die-moschee-ab,2856,15199940.html
Interessant finde ich übrigens, dass der NRW-Innenminister immer wieder das Zeigen der Mohammed-Karikaturen von Westergaard verbieten will. Der gleiche Westergaard, der von der Bundeskanzlerin für sein Eintreten für die Presse- und Meinungsfreiheit geehrt wurde.
Am Ende haut jeder auf jeden drauf und ändern wird sich rein garnichts...
Trifft immer den Richtigen...
Naja, ein paar vernünftige Polizisten gibt es dann schon noch!
Die aber die unvernünftigen Polizisten decken, also sind sie doch nicht so vernünftig.
Na, wenn du das interessant findest, wirst du da aber staunen: http://www.ftd.de/wissen/leben/:kurt-westergaard-mohammed-karikaturist-wehrt-sich-gegen-pro-nrw/70033
Das stört die Damen und Herren Salafisten aber wenig " wer" da Karikaturen hochhält. Machs doch mal beim nächsten Auftritt vom Pierre ,-)
Es geht weiter..
Ich würde jederzeit für das Recht eintreten und demonstrieren, Hells Angels-Karikaturen zu zeigen. Ich würde es allerdings für dämlich halten, dies bei einem Treffen der Angels zu tun.
Das die Salafisten, wie alle religiösen Extremisten, schwer den ***** auf haben, ist selbstverständlich richtig.
Ich weiß das Du das machen würdest Stefan. Deswegen schätze ich dich auch. Na Meistens ,-)