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Polizistin in Heilbronn erschossen [Brauner Terror in Deutschland]

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sacki schrieb:

Hier gehts darum Leute zu bestrafen und zwar bis hin zum dauerhaften Entzug der Freiheit, dass muss gerechtfertigt werden. Also muss eine Straftat mit Beweisen nachgewiesen werden.
Wenn ein (als sicher geltendes) Verfahren, dass dafür (und halt für die vorhergehende Ermittlung) benutzt wird, solche Pannen produziert dann drängen sich Zweifel an der allgemeinen Genauigkeit und Sorgfalt bei der Ausführung dieses Verfahrens ja wohl schon auf.  


Wobei man nach meiner Logik dann, den vermeintlich "Unschuldigen" in ein Verhältnis zur Wattetips-Produktionsstraße bringen müsste!?
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derjens schrieb:
sacki schrieb:

Hier gehts darum Leute zu bestrafen und zwar bis hin zum dauerhaften Entzug der Freiheit, dass muss gerechtfertigt werden. Also muss eine Straftat mit Beweisen nachgewiesen werden.
Wenn ein (als sicher geltendes) Verfahren, dass dafür (und halt für die vorhergehende Ermittlung) benutzt wird, solche Pannen produziert dann drängen sich Zweifel an der allgemeinen Genauigkeit und Sorgfalt bei der Ausführung dieses Verfahrens ja wohl schon auf.  


Wobei man nach meiner Logik dann, den vermeintlich "Unschuldigen" in ein Verhältnis zur Wattetips-Produktionsstraße bringen müsste!?



...was wohl zumeist schwer fallen dürfte.
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derjens schrieb:
sacki schrieb:

Hier gehts darum Leute zu bestrafen und zwar bis hin zum dauerhaften Entzug der Freiheit, dass muss gerechtfertigt werden. Also muss eine Straftat mit Beweisen nachgewiesen werden.
Wenn ein (als sicher geltendes) Verfahren, dass dafür (und halt für die vorhergehende Ermittlung) benutzt wird, solche Pannen produziert dann drängen sich Zweifel an der allgemeinen Genauigkeit und Sorgfalt bei der Ausführung dieses Verfahrens ja wohl schon auf.  


Wobei man nach meiner Logik dann, den vermeintlich "Unschuldigen" in ein Verhältnis zur Wattetips-Produktionsstraße bringen müsste!?



Das wäre dann der angesprochene haarsträubende Zufall, aber auf den will ich ja gar nicht unbedingt hinaus.
Wenn aber doch schon solche Fehler passieren können, können auch noch ganz andere Fehler und Ungenauigkeiten bei den Test nicht so einfach ausgeschlossen werden.
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sacki schrieb:
derjens schrieb:
sacki schrieb:

Hier gehts darum Leute zu bestrafen und zwar bis hin zum dauerhaften Entzug der Freiheit, dass muss gerechtfertigt werden. Also muss eine Straftat mit Beweisen nachgewiesen werden.
Wenn ein (als sicher geltendes) Verfahren, dass dafür (und halt für die vorhergehende Ermittlung) benutzt wird, solche Pannen produziert dann drängen sich Zweifel an der allgemeinen Genauigkeit und Sorgfalt bei der Ausführung dieses Verfahrens ja wohl schon auf.  


Wobei man nach meiner Logik dann, den vermeintlich "Unschuldigen" in ein Verhältnis zur Wattetips-Produktionsstraße bringen müsste!?



Das wäre dann der angesprochene haarsträubende Zufall, aber auf den will ich ja gar nicht unbedingt hinaus.
Wenn aber doch schon solche Fehler passieren können, können auch noch ganz andere Fehler und Ungenauigkeiten bei den Test nicht so einfach ausgeschlossen werden.  


Und was für welche sollten da sein? Das die Polizisten sich mit den Stäbchen vorher in der Nase bohren?
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tutzt schrieb:

Und was für welche sollten da sein? Das die Polizisten sich mit den Stäbchen vorher in der Nase bohren?  


Wobei man dann ja auch eine andere DNA als Spur hätte?

Im Endeffekt sehe ich im Moment kein Szenario, wie von einem tatsächlich Unschuldigen plötzlich eine falsche DNA an einem Tatort festgestellt werden könnte.
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tutzt schrieb:


Und was für welche sollten da sein? Das die Polizisten sich mit den Stäbchen vorher in der Nase bohren?  


Proben können z.B. vertauscht bzw. auf tausende Arten verunreinigt werden . Auch können sicherlich Fehler bei der Auswertung oder Interpretation der gewonnen Erkenntnisse passieren. Hier gibt es sowohl einen menschlichen als auch einen verfahrenstechnischen Faktor.
Um sich bei so einem Verfahren mögliche Fehler auszudenken braucht es ja wohl nicht viel Fantasie  

Der Staat ist derjenige der für die Genauigkeit der Beweismethoden hier einzustehen hat, es sieht einfach überhaupt nicht gut aus, wenn in einem so sensiblen Bereich solche lächerlichen Pannen passieren.  

Immerhin ist die Polizei jahre- wenn nicht jahrzehntelang mit einigem personellen und finanziellem Aufwand (Sonderkommissionen, Profiler, öffentliche Fahndung etc.) einem "Phantom" hinterher gerannt, welches wohl nie existiert hat.  Warum ? Weil ein scheinbar sicheres Ermittlungs- und Beweismittel dummerweise verunreinigt war.. also wenn das keine Fragen aufwirft, was dann ?
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sacki schrieb:

Immerhin ist die Polizei jahre- wenn nicht jahrzehntelang mit einigem personellen und finanziellem Aufwand (Sonderkommissionen, Profiler, öffentliche Fahndung etc.) einem "Phantom" hinterher gerannt, welches wohl nie existiert hat.  Warum ? Weil ein scheinbar sicheres Ermittlungs- und Beweismittel dummerweise verunreinigt war.. also wenn das keine Fragen aufwirft, was dann ?  


Dann müsste man aber die Wattestäbchenproduktion verstaatlichen, um das sicherzustellen.

Wenn ich sterile Wattestäbchen vakuumverpackt? kaufe, dann sollten die weißgott auch steril sein.
Wäre sicherlich auch zivilrechtlich interessant, in wieweit man die Herstellerfirma zur Erstattung der von dir beschriebenen Kosten in den letzten Jahren haftbar machen könnte!?

Ab wann ist eine DNA-Analyse eigentlich beweiskräftig? Doch nicht bei 60%, weil der Rest verschmutz/ verunreinigt wurde?
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"Als falsch-positives Ergebnis wurde unter anderem auch der Fall eines 28-jährigen Arbeiters bekannt, der ein halbes Jahr unschuldig wegen Mordes in Haft saß. Das Berliner Humboldt-Institut hatte bei der Analyse die Proben verunreinigt; der Staatsanwalt entschuldigte sich schriftlich. Der Psychologe Jonathan Koehler schätzt den Anteil der falsch-positiven Ergebnisse, die in einem DNA-Labor vorkommen in der Größenordnung von 1:100 (Schlamperei, irreführende DNA-Muster, falsche Bezeichnungen der Proben). Die Schlussfolgerungskette wird durch falsch-positiv-Fehler schon unter Punkt 1 durchbrochen und der Rest der Kette wird ungültig."
http://de.wikipedia.org/wiki/Genetischer_Fingerabdruck


Wie gesagt : wir reden hier von absoluten Ausnahmefällen, aber unmöglich ist es nicht. DNA Spuren sind zwar strenggenommen auch keine Beweise im Sinne der StPO (auch wenn ich sie umgangssprachlich so bezeichnet hab) spielen aber wohl doch so eine große Rolle in der täglichen Praxis, dass man Fehler hier überhaupt nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
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D´accord.

Wobei ich hier in diesem Fall den Schwarzen Peter einzig und allein bei der Stäbchenfirma sehe.

Ob man das ganze schon hätte früher erkennen müssen ist hingegen Spekulation.
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derjens schrieb:
sacki schrieb:

Immerhin ist die Polizei jahre- wenn nicht jahrzehntelang mit einigem personellen und finanziellem Aufwand (Sonderkommissionen, Profiler, öffentliche Fahndung etc.) einem "Phantom" hinterher gerannt, welches wohl nie existiert hat.  Warum ? Weil ein scheinbar sicheres Ermittlungs- und Beweismittel dummerweise verunreinigt war.. also wenn das keine Fragen aufwirft, was dann ?  


Dann müsste man aber die Wattestäbchenproduktion verstaatlichen, um das sicherzustellen.

Wenn ich sterile Wattestäbchen vakuumverpackt? kaufe, dann sollten die weißgott auch steril sein.
Wäre sicherlich auch zivilrechtlich interessant, in wieweit man die Herstellerfirma zur Erstattung der von dir beschriebenen Kosten in den letzten Jahren haftbar machen könnte!?

Ab wann ist eine DNA-Analyse eigentlich beweiskräftig? Doch nicht bei 60%, weil der Rest verschmutz/ verunreinigt wurde?


Man müsste gar nix verstaatlichen. Man müsste nur ordentliche Standards für die Verfahren einführen, wie es in der Wissenschaft allgemein ja wohl nicht unüblich sein dürfte. Die gibt es nämlich scheinbar nicht :

""Ob die Hersteller dieser Wattestäbchen unter Reinraum-ähnlichen Bedingungen arbeiten, weiß ich nicht", sagt Hohoff. "Ich gehe davon aus, dass Sie Handschuhe, Haarhauben und Mundschutz tragen." Dennoch: Einheitliche Standards für die Hersteller gibt es nicht, die Qualität der Stäbchen ist sehr unterschiedlich. Bestenfalls sind sie steril. "Dann sind sie guter Standard", sagt Hohoff. Doch auch dann sind Fehler nicht ausgeschlossen. Denn steril heißt nur: frei von Mikroorganismen, aber nicht frei von DNA.

Systematische Kontrollen der Wattestäbchen gibt es ebenfalls nicht. "Die Labors testen sie zwar stichprobenartig", sagt Hohoff. Dabei gehe es aber eher um eine Qualitätskontrolle - etwa ob das Wattestäbchen bei der Spurensicherung genügend Zellen aufnehme, dass diese für eine Analyse ausreiche. "Eine zufällige Kontamination mit Fremd-DNA kann damit nicht für jedes Wattestäbchen ausgeschlossen werden." "
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,615625,00.html

Aus genau diesen Gründen ist auch ein Regress an den Hersteller ausgeschlossen, der hat ja scheinbar nur geliefert was bestellt war. Wenn sich der Besteller nicht um Standards kümmert, kann er sich hinterher auch nicht beschweren.

Wie oben schon geschrieben : DNA-Analysen gelten nicht als eigentliche Beweise im Strafverfahren haben aber eine sehr starke Indizwirkung.
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Ich glaube man könnte sich bald mit einer Firma für sterile, DNA-freie Wattestäbchen eine goldene Nase verdienen.

Gut denkbar das jetzt sogar ein völlig neuer Industriezweig für Spurensicherung entsteht.  

Wäre zumindest als Moral von der Geschichte angebracht.  :neutral-face
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derjens schrieb:

Im Endeffekt sehe ich im Moment kein Szenario, wie von einem tatsächlich Unschuldigen plötzlich eine falsche DNA an einem Tatort festgestellt werden könnte.


Wieso nicht?
Wenn du deine DNA an einem Ort verteilst der später zu einem Tatort wird ist die am End auch im Raster, so einfach ist das.
Was weiß ich, nimm zB. einen Taxifahrermord. Wenn du vorher zufällig mit dem Kutscher gefahren bist wird man auch deine Haare im Auto finden und untersuchen. Die Tatsache das an einem Tatort Spuren gefunden werden heißt ja noch überhaupt nichts und überführt noch lange keinen Täter.
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schwarzer_geier schrieb:
Die Tatsache das an einem Tatort Spuren gefunden werden heißt ja noch überhaupt nichts und überführt noch lange keinen Täter.


Das kommt immer drauf an, was für Spuren, Haare , Hautschuppen etc. , da wirds heikel, ja.

Bei Spermaflecken oder Hautfetzen unter den Fingernägeln des Opfers wirds schon nicht mehr so kompliziert.

Ein Restzweifel bleibt eben, ansonsten ist die DNA-Analyse wohl das effektivste und sicherste Beweismittel der Kriminalgeschichte. Nur wo Menschen sind, passiern auch Fehler.
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SGE_Werner schrieb:
schwarzer_geier schrieb:
Die Tatsache das an einem Tatort Spuren gefunden werden heißt ja noch überhaupt nichts und überführt noch lange keinen Täter.


Das kommt immer drauf an, was für Spuren, Haare , Hautschuppen etc. , da wirds heikel, ja.

Bei Spermaflecken oder Hautfetzen unter den Fingernägeln des Opfers wirds schon nicht mehr so kompliziert.


Das ist klar. Aber er hatte ja angezweifelt das überhaupt "unschuldige DNA" gefunden werden könnte.
Aber selbst Sperma beweist erstmal nur das Person X mit einem Opfer wohl Sex hatte. Das macht aber immer noch keinen Täter aus X, nur einen Verdächtigen, kann ja auch vorher gewesen sein.
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sacki schrieb:
Aus genau diesen Gründen ist auch ein Regress an den Hersteller ausgeschlossen, der hat ja scheinbar nur geliefert was bestellt war. Wenn sich der Besteller nicht um Standards kümmert, kann er sich hinterher auch nicht beschweren.

Wenn auf dem Auftrag soetwas steht wie "Probestäbchen für DNA Tests" brauch es meiner Meinung nach keinen Standard, dann ist der Hersteller regresspflichtig, weil die Stäbchen eben für die DNA Ermittlung ungeeignet waren und eben dies verlangt war.

Wenn auf dem Auftrag sowas wie "extralange Ohrbohrstäbchen" steht, hat der Besteller den Schwarzen Peter. Wie ich staatliche Beschaffung so einschätze, wird dies der Fall sein.
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schwarzer_geier schrieb:

Wieso nicht?
Wenn du deine DNA an einem Ort verteilst der später zu einem Tatort wird ist die am End auch im Raster, so einfach ist das.
Was weiß ich, nimm zB. einen Taxifahrermord. Wenn du vorher zufällig mit dem Kutscher gefahren bist wird man auch deine Haare im Auto finden und untersuchen. Die Tatsache das an einem Tatort Spuren gefunden werden heißt ja noch überhaupt nichts und überführt noch lange keinen Täter.


Das ist klar.
Ich meinte ja auch durch eine "verfälschte" Spurensicherung aufgrund falscher/ verunreinigter Materialien der Polizei.
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sacki schrieb:
tutzt schrieb:


Und was für welche sollten da sein? Das die Polizisten sich mit den Stäbchen vorher in der Nase bohren?  


Der Staat ist derjenige der für die Genauigkeit der Beweismethoden hier einzustehen hat, es sieht einfach überhaupt nicht gut aus, wenn in einem so sensiblen Bereich solche lächerlichen Pannen passieren.  

Immerhin ist die Polizei jahre- wenn nicht jahrzehntelang mit einigem personellen und finanziellem Aufwand (Sonderkommissionen, Profiler, öffentliche Fahndung etc.) einem "Phantom" hinterher gerannt, welches wohl nie existiert hat.  Warum ? Weil ein scheinbar sicheres Ermittlungs- und Beweismittel dummerweise verunreinigt war.. also wenn das keine Fragen aufwirft, was dann ?  


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,616366,00.html

Deine Polizeischelte kam etwas verfrüht.
Die Firma hat gepfuscht und nicht vertragsgemäß geliefert.
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tutzt schrieb:


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,616366,00.html

Deine Polizeischelte kam etwas verfrüht.
Die Firma hat gepfuscht und nicht vertragsgemäß geliefert.



Trotzdem, wie können erfahrene Ermittler so lange im Dunkeln tappen, wieso denkt da nicht mal jemand nach???
Scheinbar verblöden wir Menschen, je mehr technische Hilfsmittel wir haben.

Das Peinlichste waren die Versuche der Polizei die Medien als Sündenbock hinzustellen, nach dem Motto "Die haben doch die Story vom Phantom aufgebaut"

Als wenn dies irgendeine Entschuldigung wäre  
Gute Güte, Fehler passieren...dieser war besonders peinlich....aber dann kann man wenigstens die Größe besitzen und sagen "Wir haben Sch.. gebaut, hätte viel früher einer stutzig werden müßen, tut uns sehr leid!"

Aber dass wäre wohl etwas zuviel Selbstkritik verlangt  
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Die Firma hat das falsche bzw. ein fehlerhaftes Produkt geliefert. Und jetzt soll sich die Polizei dafür entschuldigen?
Nicht Dein Ernst, oder?
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tutzt schrieb:


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,616366,00.html

Deine Polizeischelte kam etwas verfrüht.
Die Firma hat gepfuscht und nicht vertragsgemäß geliefert.



Trotzdem müssen sich die Ermittler den Vorwurf gefallen lassen, hier nicht schneller mißtrauisch geworden zu sein und so Kapazitäten über einen langen Zeitraum verschleudert zu haben. Wenn man sich ansieht, an welchen Tatorten die Phantom-DNA gefunden wurde, dann ergibt das für mich als Laie schon überhaupt keinen Sinn. Und ich behaupte, dass jedem einigermaßen kompeteneten Beamten, der ein Täterprofil zu erstellen versucht, auffallen muss, dass das vorne und hinten nicht zusammen passt. Wenn die einzige Verbindung zwischen diesen Taten DNA-Spuren sind, muss ich doch sofort stutzig werden und das mal hinterfragen. Zumal es sicher nicht so viel Arbeit gewesen wäre, dann ein paar Wattestäbchen zu überprüfen.


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