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Polizistin in Heilbronn erschossen [Brauner Terror in Deutschland]

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Feigling schrieb:
tutzt schrieb:


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,616366,00.html

Deine Polizeischelte kam etwas verfrüht.
Die Firma hat gepfuscht und nicht vertragsgemäß geliefert.



Trotzdem müssen sich die Ermittler den Vorwurf gefallen lassen, hier nicht schneller mißtrauisch geworden zu sein und so Kapazitäten über einen langen Zeitraum verschleudert zu haben. Wenn man sich ansieht, an welchen Tatorten die Phantom-DNA gefunden wurde, dann ergibt das für mich als Laie schon überhaupt keinen Sinn. Und ich behaupte, dass jedem einigermaßen kompeteneten Beamten, der ein Täterprofil zu erstellen versucht, auffallen muss, dass das vorne und hinten nicht zusammen passt. Wenn die einzige Verbindung zwischen diesen Taten DNA-Spuren sind, muss ich doch sofort stutzig werden und das mal hinterfragen. Zumal es sicher nicht so viel Arbeit gewesen wäre, dann ein paar Wattestäbchen zu überprüfen.


1. Das müssen die Ermittler nicht. Die sollten/durften nur in diese Richtung ermitteln. Da gabs Anweisungen von "oben".

2. Die Wattestäbchen wurden immer mal wieder überprüft, ohne Ergebnis.
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tutzt schrieb:


1. Das müssen die Ermittler nicht. Die sollten/durften nur in diese Richtung ermitteln. Da gabs Anweisungen von "oben".


Dann muss sich eben "oben" diesen Vorwurf gefallen lassen, oder eben doch diejenigen, die nicht in der Lage waren oder den Mut hatten, die Zweifel deutlich zu formulieren.

tutzt schrieb:


2. Die Wattestäbchen wurden immer mal wieder überprüft, ohne Ergebnis.



Womöglich muss man sich mal Gedanken machen, wie man testet. Da lag ja scheinbar auch von Seiten der Firma auch einiges im Argen. Andererseits hat man ja an den DNA-Spuren gesehen, dass offenbar die Möglichkeit einer signifikanten Anzahl verunreinigter Stäbchen möglich ist. Dass man das aber mit gelegentlichen Stichproben nicht sieht, ist nicht wirklich unwahrscheinlich, wenn man davon ausgeht, dass deutlich mehr ordentliche als verunreinigte Stäbchen im Einsatz waren. Anhand von Stichproben eine Verunreinigung, die nur bei sehr wenigen Exemplaren vorliegt definitiv auszuschließen halte ich für einen Fehler. Eben allgemein bedingungslosen Glauben an die Technik. An dem Punkt, an dem das, was die Technik sagt immer mehr anderen Beobachtungen widerspricht, muss man die Technik hinterfragen. Und das schließt natürlich Testverfahren ein, mit denen man deren Zuverlässigkeit begründet.
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Feigling schrieb:
tutzt schrieb:


1. Das müssen die Ermittler nicht. Die sollten/durften nur in diese Richtung ermitteln. Da gabs Anweisungen von "oben".


Dann muss sich eben "oben" diesen Vorwurf gefallen lassen, oder eben doch diejenigen, die nicht in der Lage waren oder den Mut hatten, die Zweifel deutlich zu formulieren.

tutzt schrieb:


2. Die Wattestäbchen wurden immer mal wieder überprüft, ohne Ergebnis.



Womöglich muss man sich mal Gedanken machen, wie man testet. Da lag ja scheinbar auch von Seiten der Firma auch einiges im Argen. Andererseits hat man ja an den DNA-Spuren gesehen, dass offenbar die Möglichkeit einer signifikanten Anzahl verunreinigter Stäbchen möglich ist. Dass man das aber mit gelegentlichen Stichproben nicht sieht, ist nicht wirklich unwahrscheinlich, wenn man davon ausgeht, dass deutlich mehr ordentliche als verunreinigte Stäbchen im Einsatz waren. Anhand von Stichproben eine Verunreinigung, die nur bei sehr wenigen Exemplaren vorliegt definitiv auszuschließen halte ich für einen Fehler. Eben allgemein bedingungslosen Glauben an die Technik. An dem Punkt, an dem das, was die Technik sagt immer mehr anderen Beobachtungen widerspricht, muss man die Technik hinterfragen. Und das schließt natürlich Testverfahren ein, mit denen man deren Zuverlässigkeit begründet.


Naja. Jedes einzelne Wattestäbchen testen geht schlecht.   ,-)
Ganz im Ernst: Hier liegt die Hauptschuld nun ganz eindeutig bei der Firma. Da jetzt krampfhaft doch der Polizei einen verpulen zu wollen wirkt etwas fanatisch.

Mit dem oberen hast du natürlich recht.
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Fanatisch? Ich bitte dich!

Von einer Firma erwarte ich nicht mehr als Profitorientierung, von einer Mordkommision schon etwas mehr Gründlichkeit im Vorgehen. Ist mir unbegreiflich, wie man das nicht früher feststellen konnte. Ging es hier nicht um Morde, könnte man sich kringelig lachen über diese Peinlichkeit.
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tutzt schrieb:

Naja. Jedes einzelne Wattestäbchen testen geht schlecht.   ,-)
Ganz im Ernst: Hier liegt die Hauptschuld nun ganz eindeutig bei der Firma.


Beides richtig. Aber man könnte gucken, ob man nachvollziehen kann, aus welchen Lieferungen die Wattestäbchen waren, auf denen die Phantom-DNA war. Keine Ahnung, wie gut das dokumentiert ist, aber bei Behörden könnte ich mir vorstellen, dass man da was finden könnte. Und man hätte bei der Firma mal nachbohren können, wie denn die Stäbchen hergestellt werden, wo sie in Berührung mit Menschen kommen und wo und wie getestet wird. Was genau da praktikabel und sinnvoll gewesen wäre kann ich aber natürlich nicht sagen.

Das hätte natürlich einiges an Aufwand bedeutet und hinterher ist man immer schlauer, aber als Alternative stand nunmal eine Frau, die niemand je gesehen hatte, die aber sowohl eine Polizistin ermordet, andereseits aber Kleinigkeiten (wie mit Jugendlichen in Schulen einzubrechen) begangen und dazu noch mit Islamisten zusammengearbeitet haben sollte.

Das sind durchaus Versäumnisse. Da muss in meinen Augen auch keiner den Kopf für hinhalten, aber ich erwarte schon, dass man aus so etwas seine Schlüsse zieht und da beim nächsten Mal besser in alle Richtungen die Augen offen hält.
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yeboah1981 schrieb:
Fanatisch? Ich bitte dich!

Von einer Firma erwarte ich nicht mehr als Profitorientierung, von einer Mordkommision schon etwas mehr Gründlichkeit im Vorgehen. Ist mir unbegreiflich, wie man das nicht früher feststellen konnte. Ging es hier nicht um Morde, könnte man sich kringelig lachen über diese Peinlichkeit.


Hatte man ja schon mal im Dezember letzten Jahres

Anscheinend gab es ja bis zum Schluss dennoch die Möglichkeit, dass es das Phantom trotzdem gibt!?

Wieso nicht selbst besser machen?
Aber die Schuld der Unfähigkeit erfahren Ermittlern zu geben ist vielleicht doch einfacher...
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derjens schrieb:
Wieso nicht selbst besser machen?
Aber die Schuld der Unfähigkeit erfahren Ermittlern zu geben ist vielleicht doch einfacher...  
Ja, das kann man natürlich immer fragen. Hast Recht, ich werde mich also in Zukunft hüten Mediziner, Piloten, Politiker, Polizisten, Richter usw. zu kritisieren. Sollte erst selbst einer werden, bevor ich mich dazu äußeren darf. ,-)
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derjens schrieb:

Anscheinend gab es ja bis zum Schluss dennoch die Möglichkeit, dass es das Phantom trotzdem gibt!?


Natürlich, es hat ja auch keiner gefordert, dass die Ermittlungen eingestellt werden. Irgendjemand wird die Straftaten ja begangen haben.

derjens schrieb:

Wieso nicht selbst besser machen?
Aber die Schuld der Unfähigkeit erfahren Ermittlern zu geben ist vielleicht doch einfacher...  


Schöne Polemik, die uns aber letztlich nicht weiter bringt. Sonst mach ich gleich im UE alle Funkeldiskussionen zu und lass nur noch die ran, die es in ihrer Trainerlaufbahn bis in die BuLi geschafft haben.

Und dass man die Möglichkeit einer Verunreinigung untersucht hat und praktisch ausschliest ist nun kein sehr gelungener Zug, wenn man später genau diese Verunreinigung eingestehen muss. Das wird man noch sagen dürfen, ohne vorher bei der Polizei anzuheuern.
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yeboah1981 schrieb:
Ja, das kann man natürlich immer fragen. Hast Recht, ich werde mich also in Zukunft hüten Mediziner, Piloten, Politiker, Polizisten, Richter usw. zu kritisieren. Sollte erst selbst einer werden, bevor ich mich dazu äußeren darf. ,-)




Fragen kann man ja, ist sicherlich auch berechtigt - nur sollte man als Laie, gerade in sehr speziellen Fachbereichen (Polizei, Medizin, etc.) mit dem Verurteilen vorsichtig sein.

Auch wenn viele hier das Vertrauen in die "grünen Stadionbegleiter" verloren haben, eine Mordkommission spielt hierzulande in meinen Augen in einer ganz anderen Liga und wird nicht mit Pappnasen besetzt sein.

Letztendlich hat man ja den Phantom-Fall auch "gelöst".

Aber in Zeiten der - sagen wir mal allgemeinen Polizei und Sicherheitspolitikaversionen - ist ein draufhauen zumindest hier fehl am Platze.
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christus schrieb:
Die Firma hat das falsche bzw. ein fehlerhaftes Produkt geliefert. Und jetzt soll sich die Polizei dafür entschuldigen?
Nicht Dein Ernst, oder?


Was eine dämliche Frage, sorry  

Die Polizei muß eingestehen dass sie hier die Sache mitverbockt hat!
Wenn es nur ein oder 2-3 Fälle gewesen wären, OK.

Aber in diesem Ausmaß???

Mal ein Vergleich für Dich zu Verständnis:
Wenn ein Handwerker einen Zollstock bekommt der statt 200cm 199,5cm lang ist, dann kann es sein dass er damit eine ganze Weile arbeitet und den Fehler nie merkt.
Wenn der Zollstock aber statt 200cm nur 150cm lang ist, und er arbeitet ein Jahr damit bevor er es merkt.....dann hat natürlich weiterhin der Zollstockhersteller Mist gebaut.
Aber was sagt diese Episode über einen Handwerker aus???

Na, fällt der Groschen?
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derjens schrieb:
Auch wenn viele hier das Vertrauen in die "grünen Stadionbegleiter" verloren haben, eine Mordkommission spielt hierzulande in meinen Augen in einer ganz anderen Liga und wird nicht mit Pappnasen besetzt sein.

Letztendlich hat man ja den Phantom-Fall auch "gelöst".
Gerade weil die ja "in einer anderen Liga spielen", erwarte ich da halt dass da echte Profis sitzen und keine "Pappnasen".

Und wieso hat man denn den Fall "gelöst"? Der Polizistinnenmörder läuft weiter in der Gegend rum, womöglich ja auch, weil man die ganze Zeit auf einer falschen Spur war.
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Was eigentlich, wenn die Mitarbeiterin ein Doppelleben als Schwerkrimenelle führt? Da ist ein Job bei so einem Laden doch die perfekte Tarnung.  
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Wurde ja schon indirekt behandelt, aber scheinbar gehts jetzt nicht nur um Heilbronn sondern auch um die Döner-Morde.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,797237,00.html

Das zum Thema "Von rechts lauert nicht viel Gefahr"
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SGE_Werner schrieb:
Wurde ja schon indirekt behandelt, aber scheinbar gehts jetzt nicht nur um Heilbronn sondern auch um die Döner-Morde.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,797237,00.html

Das zum Thema "Von rechts lauert nicht viel Gefahr"


Krass.
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SGE_Werner schrieb:
Wurde ja schon indirekt behandelt, aber scheinbar gehts jetzt nicht nur um Heilbronn sondern auch um die Döner-Morde.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,797237,00.html

Das zum Thema "Von rechts lauert nicht viel Gefahr"


Das ist heftig. Ich hab immer gedacht, dass diese "Döner-Morde" was mit OK und Schutzgelderpressung zu tun haben. Schon beängstigend, wie leicht solche Kriminellen untertauchen und morden können, wenn sie nur unauffällig und angepasst bleiben.
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Wenn Heilbronn mal in den Medien ist, dann nur wegen dem Polizistenmord. Was für ein Image......  

Ich hoffe, der Fall wird bald vollständig aufgeklärt.
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Ein Fall wie aus einem Krimi. Dass die beiden Männer sich nach einem erfolgreichen Bankraub das Leben nehmen, ist eine von vielen Merkwürdigkeiten.

Ich hoffe, dass der Fall abschließend aufgeklärt werden kann. Wenn die "Döner-Morde" tatsächlich einen politischen Hintergrund haben sollten, wäre von einer terroristischen Vereinigung zu sprechen.
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sgeheilbronn1899 schrieb:
Wenn Heilbronn mal in den Medien ist, dann nur wegen dem Polizistenmord. Was für ein Image......    


Das ist dein Problem damit? Weil der Name dieser kleinen Stadt damit in Verbindung gebracht wird? Armselig!

Die Taten und die Umstände sind schauderhaft. es ist schon komisch, daß eine Bande nach Sprengstofffunden einfach frei gelassen werden und sich dann, mir nichts dir nichts, verschwinden.

Daß da ein Waffenlager eingerichtet wird, ohne daß es auffällt. Dass 9 Morde stattfinden, ohne daß es einen Hinweis gibt.

In den 70er Jahren wurde der "Notstand" ausgerufen, weil Repräsentanten des Staates ermordet wurden oder in Bedrohung gerieten. Wurde mit der gleichen Intension nach den Tätern der "Döner-Morde" gesucht?

Ich bleibe dabei, der rechtsradikalismus ist weiterhin unterschätzt und stellt eine große Bedrohung für das gesamte Land und deren Bevölkerung dar.
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@ r.adler

Ich glaube, das war vom Heilbronner jetzt Regional-Sarkasmus. Muss man nicht machen, ist aber jetzt kein Diskussionsthema.

Ansonsten haste recht. Das ist ja die komische Sache. Hier gehts wohl jetzt wirklich um zumindest rechts-angehauchte Taten, wenn sich das alles so bestätigt. Ich glaube, durch "Rechtsterror" sind in den letzten 35 Jahren sogar deutlich mehr Leute gestorben als von Links. Da könnte man allein das Oktoberfest-Attentat nehmen, das wirkt sich alleine schon exorbitant aus.
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SGE_Werner schrieb:
@ r.adler

Ich glaube, das war vom Heilbronner jetzt Regional-Sarkasmus. Muss man nicht machen, ist aber jetzt kein Diskussionsthema.

Ansonsten haste recht. Das ist ja die komische Sache. Hier gehts wohl jetzt wirklich um zumindest rechts-angehauchte Taten, wenn sich das alles so bestätigt. Ich glaube, durch "Rechtsterror" sind in den letzten 35 Jahren sogar deutlich mehr Leute gestorben als von Links. Da könnte man allein das Oktoberfest-Attentat nehmen, das wirkt sich alleine schon exorbitant aus.


Ich wollte, und das ist meein Ernst, wirklich keinen rechts/links Vergleich machen, doch die Aufregung des Staates, der politik und der Justiz war bei der  (schlimmen) Ermordung Bubacks (...) weitaus größer, als die Brandanschläge von Mölln, Solingen, Rostock....

Damals kamen ja noch nicht mal Repräsentanten des Staates zur Beerdigung der Anschlagsopfer .


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