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Der Irrsinn mit dem Biosprit

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kreuzbuerger schrieb:


aber um dich zu beruhigen: ich finde meinen wohnort geil und freue mich jeden tag, wenn bei spiegel online die ölpreisdebatte in neue hysterische dimensionen vordringt über mein mobilitätskonzept bestehend aus fahrrad, öpnv, car-sharing/mietwagen, bahn und flieger. und ich freue mich auf meinen ostsee-urlaub mit fahrrad und bahn!  


viel spaß im shopping-center, ich lauf derweil die 100m in meine markthalle rüber.

wusstest du eigentlich, dass die umweltbilanz eines apfels aus argentinien, mit dem fahrrad beim laden eingekauft besser ist, als der einheimische mit dem auto besorgt?

Ja, hört sich beneidenswert an. Noch haben wir bei uns den Rewe gleich um die Ecke, aber der ist so mini, dass du erstens nur die Grundversorgung bekommst und zweitens er vermutlich bald zu machen wird, wenn nicht endlich grünes Licht für einen größeren Laden gegeben wird. Und was ist das End vom Lied? Wir fahren wieder mit dem Auto einkaufen...

Wenn wir nicht arbeiten fahren müssen, versuchen wir weitestgehend aufs Auto zu verzichten und werden deswegen oft blöd angeguckt, aber ich muss nicht zu einem Freund im Ort mit dem Auto fahren, nur weil ich 10 Minuten laufen müsste...

Wenn doch jeder selbst darüber nachdenkt, ob die Autofahrt wirklich notwenig ist, wäre doch auch schon viel getan.
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kreuzbuerger schrieb:

ich finde meinen wohnort geil und freue mich jeden tag, wenn bei spiegel online die ölpreisdebatte in neue hysterische dimensionen vordringt über mein mobilitätskonzept bestehend aus fahrrad, öpnv, car-sharing/mietwagen, bahn und flieger. und ich freue mich auf meinen ostsee-urlaub mit fahrrad und bahn!  



Jetzt mal von dem Fahrrad abgesehen: Berlin muss eine sehr fortschrittliche Stadt sein, wenn die anderen Verkehrsmittel bei Euch alle mit Luft betrieben werden?  
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FanTomas schrieb:
Jetzt mal von dem Fahrrad abgesehen: Berlin muss eine sehr fortschrittliche Stadt sein, wenn die anderen Verkehrsmittel bei Euch alle mit Luft betrieben werden?
tja, diese ist ja auch weltbekannt, da geht einiges mit...

...aber vllt willste es ja auch nicht verstehen?
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teezwetschge schrieb:
Wenn doch jeder selbst darüber nachdenkt, ob die Autofahrt wirklich notwenig ist, wäre doch auch schon viel getan.

in der tat! auto ist halt ein wohlstandsstatussymbol, und da man es schonmal hat, lügt man sich es auch günstiger zurecht, als es ist.

viele menschen könnten zb. auf auf moped/roller umsteigen, um ihren körper von a nach b zu bewegen. aber was denkt dann bloß der nachbar...
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Letztens kam doch (irgendwo im öfftl.) ne Reportage aus der dt-frz. Grenze, in Deutschland überall Prollo-Wagen (Benz, BMW, Kombis) , in Frankreich nur kleine Renaults und Peugeots (mit viel weniger Sprit-Verbrauch).

Da muss man schon allein ansetzen. Aber da die Autobauer a) nur auf Big Cars spezialisiert sind, b) unsere Mentalität auf "geiles Auto ist wichtig" steht und c) die Autobauer eine Lobby in der Politik haben, wird sich das auch zunächst nicht ändern.
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kreuzbuerger schrieb:
FanTomas schrieb:
Jetzt mal von dem Fahrrad abgesehen: Berlin muss eine sehr fortschrittliche Stadt sein, wenn die anderen Verkehrsmittel bei Euch alle mit Luft betrieben werden?
tja, diese ist ja auch weltbekannt, da geht einiges mit...

...aber vllt willste es ja auch nicht verstehen?



....oder Du machst es dir mit deinem Beispiel zu einfach! Ich widerspreche dir nicht daß dies in der Stadt/bzw. von dir clever ist, sondern bemängele den Eindruck diese würden keine Antriebsenergie benötigen. Ein Mietwagen/Car-Sharing benötigt für den gefahrenen Kilometer genausoviel Energie wie ein Privat-PKW. Lediglich die Kosten sind weniger. Das heißt, dieses Modell ist von den Kosten her aufgrund geringerer Standzeiten günstiger. Das hat aber nix mit Bioenergie zu tun  

O.K., wenn sich mehrer Leute ein Auto teilen, wird weniger Energie zur Herstellung benötigt, aber das ist nur ein Randaspe´kt
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SGE_Werner schrieb:

Da muss man schon allein ansetzen. Aber da die Autobauer a) nur auf Big Cars spezialisiert sind, b) unsere Mentalität auf "geiles Auto ist wichtig" steht und c) die Autobauer eine Lobby in der Politik haben, wird sich das auch zunächst nicht ändern.

Sie müssen es aber ändern, denn es werden mittlerweile mehr Kleinwagen als früher verkauft. Und mich interessiert es einen feuchten Kehrricht was die saublöden deutschen Autobauer machen, dann hole ich mir halt wieder einen Japaner oder sonstwas, also Autos die das bieten was ich will. Ehrlich gesagt kotzt mich die Überheblichkeit der deutschen Autobauer an, die halten sich für den Nabel der Welt und verpennen dabei immer wieder Änderungen und das kostet dann Arbeitsplätze. Während man in Japan und Frankreich schon spritsparender fährt, brauchen deutsche Autos immer noch sehr grosse Tanks wenn man mal eine längere Fahrt machen will.
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Dortelweil-Adler schrieb:
Na gut, ich habe das hier und das hier (Seite 5 oben).

Wow, nur 9 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten auf dem Riedberg und zwischenzeitlichem Verwerfen sämtlicher Planungen bekommt das Viertel einen eigenen U-Bahnanschluss. Oder sagen wir: Es gibt (mal wieder) ein Konzept.
In 80 Jahren fallen die bisherigen Jahre dann auch nicht so ins Gewicht und man kann feststellen dass auch das Leben in der Stadt zwangsläufig ohne Auto funktioniert.
Momentan werden die wenigsten die dort wohnen der Aussage zustimmen.
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klar, die car-sharing-kiste fährt auch mit sprit. aber es tut psychologisch ungemein gut, die tankkarte aus dem handschuhfach zu nehmen und sich um die zahlen auf der zapfsäule nicht weiter zu kümmern...

... denn die aktuelle debatte fußt auf zwei prämissen, die natürlich ineinander verwoben sind:

- die notwendige mobilität wird langsam ein massiver kostenfaktor.

- wir haben ein energieproblem.

die el stefanos dieser welt beschweren sich über punkt 1 und verweisen bei punkt 2 an die politik. da die debatte allerdings nur aufgrund des 1. punktes geführt wird, finde ich mein beispiel gar nicht so unpassend. und dadurch, dass man selbst kein eigenes auto mehr hat, wird dann auch punkt 2 wieder interessant. was meinst du, wie oft ich in den letzten 1,5 jahren im regen mit dem fahrrad zum training gefahren bin? und natürlich hab ich dabei auch öfter geflucht. das hat sich aber spätestens dann gelegt, als ich schnurstraks am feierabendverkehr vorbei geradelt bin.

ich bin überzeugt, dass es viele solcher fahrten gibt, die man auch anders auf die reihe bekommt. da es allerdings über die vernunft nicht zu klappen scheint, finde ich die lösung übers portemonnaie ganz brauchbar!


oder noch ne sache, die mir bei dem thema durch den kopf spukt:

in den 90er war es plötzlich schick und günstig, lagerflächen abzubauen und den ganzen rotz "just in time" auf die autobahn zu verlagern. ich fände es äußerst begrüßenswert, wenn die immobilen lager wieder preiswerter wären...
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war natürlich @FanTomas gerichtet
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pipapo schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:
Na gut, ich habe das hier und das hier (Seite 5 oben).

Wow, nur 9 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten auf dem Riedberg und zwischenzeitlichem Verwerfen sämtlicher Planungen bekommt das Viertel einen eigenen U-Bahnanschluss. Oder sagen wir: Es gibt (mal wieder) ein Konzept.
In 80 Jahren fallen die bisherigen Jahre dann auch nicht so ins Gewicht und man kann feststellen dass auch das Leben in der Stadt zwangsläufig ohne Auto funktioniert.
Momentan werden die wenigsten die dort wohnen der Aussage zustimmen.


Ist ja nun nicht so, dass der Riedberg am ***** der Welt liegt, keine Busse hinführen oder selbst die Innenstadt nicht etwa auch noch per Pedale erreichbar wäre, das NWZ nicht genannt.
Aber ja, es ist kein Zustand. Man sollte tatsächlich meinen, dass eine nachhaltige Infrastrukturplanung möglich sein sollte. Das schaffen kleinere Kommunen auch. Vielleicht aber gerade deshalb.
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pipapo schrieb:
und man kann feststellen dass auch das Leben in der Stadt zwangsläufig ohne Auto funktioniert.

Das funktioniert sogar richtig gut, ich habe erst sehr spät meinen Führerschein gemacht und das nur weil ich eine Arbeitsstelle auf dem Land bekommen habe. Wer aber in einer Stadt wie Frankfurt oder wie hier auch erwähnt in Berlin wohnt und arbeitet, der braucht normalerweise kein Auto.
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Dortelweil-Adler schrieb:

Ist ja nun nicht so, dass der Riedberg am ***** der Welt liegt, keine Busse hinführen oder selbst die Innenstadt nicht etwa auch noch per Pedale erreichbar wäre, das NWZ nicht genannt.

Stimmt, aber ich rege mich einfach zu gerne über unfähige Kommunalpolitiker auf.
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Wie ernst es der Staat mit dem Benzinsparen meint, sieht man schon daran,
daß es z.B. auf Deutschen Autobahnen immer noch keine Tempolimits auf Autobahnen, keine Fahrgemeinschaftsspuren, wie sie in den USA seit Jahrzehnten die Regel sind, keine grünen Wellen bei 30 oder 40 in den Städten, keine Tempoampeln die bei erhöhten Geschwindigkeiten auf rot schalten statt Blitzern, keine massiven Zuschüsse für die Bevorteilung der öffentlichen Verkehrsmittel, keinen bezuschussten Ausbau des Busverkehrsangebotes, keine Fahrkarte als gesetzlichen Lohnbestandteil usw gibt.
Stattdessen gibt es inoffizielle "grüne Wellen" bei ca. 80 auf vielen Straßen in der Stadt, ständige Fahrpreiserhöhungen, Privatisierung...

Private Enthaltsamkeit ist schön und gut. Aber wesentlich ist es, Forderungen gegen den Staat zu erheben.
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Ich erhebe keine Forderungen gegen den Staat und möchte im Umkehrschluss meine persönliche Freiheit gewahrt haben (und das unabhängig vom Thema Autofahren).
Der Staat soll sich mal schön zurückhalten aus einigem in das er seine Nase steckt.

Ich habe mir übrigens im Sinne dieses Threads nach langer Zeit wieder ein Fahrrad zugelegt. Ich bin somit ein Vorbild.
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pipapo schrieb:
Dortelweil-Adler schrieb:

Ist ja nun nicht so, dass der Riedberg am ***** der Welt liegt, keine Busse hinführen oder selbst die Innenstadt nicht etwa auch noch per Pedale erreichbar wäre, das NWZ nicht genannt.

Stimmt, aber ich rege mich einfach zu gerne über unfähige Kommunalpolitiker auf.

Speziell in Frankfurt könnte man sich ja zuerst über die Wähler aufregen die diesen permanenten Eiertanz gewählt haben statt mal für klare Verhältnisse zu sorgen.

Aber zurück zum Thema.

Wenn das ganze schöne Geld, das momentan verblasen wird um in der Wetterau jedes Kaff mit einer Umgehungsstraße zu zieren (Dortelweil , Kloppenheim, Klein-Karben, Okarben, Nieder-Wöllstadt, Ober-Wöllstadt, Friedberg) für den vierspurigen Ausbau der S-Bahn ausgegeben worden wäre ... von dem Schaden, den die Straße als solche anrichtet, ganz zu schweigen ... statt dessen haben wir demnächst eine Parallelautobahn zur A5 mit kurzer Unterbrechung bei Butzbach.  
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Hups, das ist ja gar nicht das Thema.
Das Thema ist, dass wir mit Lebensmitteln Auto fahren. Das ist nicht gut.
Aber beschleunigt es nicht nur etwas, was sowieso eintritt?
Zu viele Menschen, zu wenig Platz?
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Dortelweil-Adler schrieb:
Das Thema ist, dass wir mit Lebensmitteln Auto fahren. Das ist nicht gut.

mal die überbevölkerung kurz ausgeblendet, finde ich den ansatz mit lebnsmitteln auto zu fahren etwas irreführend. soweit ich informiert bin gehts ja um ne 5% beimischung in den normalen treibstoff. und dabei hauptsächlich um rapsöl, dem vor kurzen noch eine ausgewogene umweltbilanz angedichtet wurde. ist leider doch nicht so, deshalb sollte da auch mal zügig reagiert werden.

allerdings ist es ja primär nicht so, dass menschen verhungern, weil wir das essen lieber in den tank schütten, sondern das bier teurer geworden ist, weil durch die subventionen der anbau von gerste nicht mehr so rentabel wie der von raps war...
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andererseits könnte man auf den Anbauflächen für raps ja auch Getreide anbauen. also fahren wir doch mit Lebensmitteln. Hier in DE ist das egal, aber dass der Amazonas in großem Maße abgeholzt wird um rapsfelder anzubauen ist ein Skandal.
dieser Fehler, der  auf der einen von der Eu auch noch immer subventioniert wird und für den man an der Tanke bezahlen muss und auf der anderen Seite zu Nahrungskrisen für Millionen von Menschen und zur weiterer Zerstörung des regenwalds führt, ist so offensichtlich dass es wehtut.
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Brasilien ist der weltweit größte Äthanolproduzent. Seit Jahrzehnten, nicht erst seit der momentanen Ölkrise. Brasilianische Autos fahren seit vielen Jahren mit Biosprit. Durch die Nachfrage in der übrigen Welt wird der Anbau natürlich nochmals interessanter. In Brasilien geht es da um Zuckerrohr.
Auch dort hungern Menschen, der Regenwald wird massiv zerstört.

Es stellt sich allerdings die Frage, ob auch nur 1 Ha mehr Weizen oder anderes Lebensmittel dort angebaut würde, ob nur ein Quadratmeter Regenwald stehen bleiben würde, wenn wir unseren Spritverbrauch ändern.

Das gleiche gilt im Prinzip für Malaysia und das Palmöl.
Dass Lebensmittel verheizt würden, ist so nicht ganz richtig, denn ansonsten würde dort gar nichts angebaut, oder aber auch für den Export. Die die Hungern, können die Lebensmittel einfach nicht bezahlen.

Diese Länder haben eine gute Einnahmequelle entdeckt. Die leben zu einem großen Teil von dem Geld aus diesen Einnahmen, bzw. von den gesparten Ausgaben für Erdöl. Kann man auch verstehen, dass die das nicht lassen, oder?

Was diese Länder bräuchten, wären vernünftige Naturschutzgesetze, nachhaltigen Anbau dieser Pflanzen, damit wäre beiden Seiten gedient. Dazu wären Verhandlungen und Druck auf politischer Ebene nötig, und da wird es wieder scheitern, denn unsere verlogenene Klimaschutzpolitik interessiert sich ja nicht wirklich für diese Länder.


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