Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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von @greenpeace_de
Kyodo mit den Strahlen-Werten auf dem Fukushima-1-Gelände: Zuletzt 882, jetzt 1204 Microsievert/Stunde.
Also bei 1,204 mSv 28,9 mSv/Tag bzw. 202,3 mSv/Woche
In Futaba-machi, 3,5 km vom AKW Fukushima entfernt, wurden am Körper der Anwohner teilweise zwischen 30.000 bis 40.000 cpm gemessen (cpm= "counts per minute" eines Geigerzählers), mit Schuhen mehr als 100.000 cpm.
(Case for Futaba-machi Residents Evacuated by Buses).
http://www.nisa.meti.go.jp/english/files/en20110313-3.pdf (S.13)
Normale cpm-Level liegen konservativ bei ca. 50 cpm (http://seintl.com/support/radiation_info.html), eher bei 25-30 cpm. Von 50 cpm ausgehend gibt es dort also mindestens eine 600 bis 2000-fache Radioaktivitätserhöhung.
Und wie hoch wären die Werte, wenn tatsächlich eine Kernschmelze stattgefunden hätte? Klingt so dramatisch, dass das doch gar nicht mehr schlimmer sein kann, oder?
Mich würde es nicht wundern, wenn die Regierung die eine oder andere Info nicht veröffentlicht, um eine Massenpanik zu verhindern...
Die Messbereiche mancher Geigerzähler gehen nur bis 100.000... (http://www.integritydesign.com/Instrument.html). Es ist so wie bei einem Super-GAU und die Situation in Japan ist definitiv einer:
...Bei einer Freisetzung von Radioaktivität jenseits der gesetzlich festgelegten Grenzwerte ist daher nach Definition der Rahmen des GAU überschritten und ein Super-GAU eingetreten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Auslegungsst%C3%B6rfall
Die Grenzwerte sind mit den gemessenen 1,204 mSv/h ausserhalb des AKWs deutlich überschritten, dazu kommt die massive Kontamination von Teilen der Anwohner.
The number of Japanese citizens evacuated from the area around the two nuclear reactors has so far reached 300.000, including 210.000 of five Japanese prefecture’s residents.
http://www.emg.rs/en/news/world/149770.html
Zur Jodblockade der Schilddrüse (zwecks Verhinderung der Ansammlung von radioaktivem Jod) verteilt die japanische Regierung Jodtabletten:
13.39 Uhr: Die Regierung hat mit der Verteilung von Jodtabletten an die Bevölkerung begonnen. Dieses unbelastete Jod soll das Festsetzen von radiaktivem Jod aus dem Fallout in den Körpern verhindern.
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/wirtschaftspolitik/liveticker-japan-bestaetigt-kernschmelze-462926/index.do?_vl_pos=r.1.NT
Der Spiegel hat als morgigen Titel: "Fukushima, 12. März 2011, 15:36
Das Ende des Atomzeitalters"
http://wissen.spiegel.de/wissen/titel/SP/2011/11/312/titel.jpg
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/beben_in_japan/Warum-Japan-die-Welt-im-Dunklen-laesst_aid_974888.html
Warum Japan die Welt im Dunklen lässt
Japans Regierung rückt nur scheibchenweise mit der Wahrheit über das wahre Ausmaß der nuklearen Katastrophe von Fukushima heraus. Die erste Kernschmelze wurde erst offiziell bestätigt, als Vertuschen nicht mehr möglich war. Dafür hagelt es inzwischen Kritik aus dem Ausland. Was jedoch im Land passiert, wenn alle Karten auf dem Tisch liegen, mag sich niemand ausmalen.
…Japans Kommunikationspolitik folgt bisher der Devise: Nachrichten so lange wie möglich klein halten, auf Zeit spielen und nicht bei offensichtlichen Lügen erwischen lassen. Massenflucht und Massenhysterie sollen unter allen Umständen vermieden werden. In der Metropolregion Tokio leben 35 Millionen Menschen. Eine Evakuierung scheint unmöglich.
…Der staatliche Sender NHK, für die meisten Japaner die seriöseste Quelle für Nachrichten, zeigt bis zu dieser Minute nicht alle Bilder aus dem geschundenen Land. "Bei NHK wird zum Beispiel nicht gezeigt, wie Rettungskräfte mit Schutzanzügen Opfer mit Geigerzählern untersuchen", berichtet Shinji Nohara unserer Redaktion.
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/beben_in_japan/Warum-Japan-die-Welt-im-Dunklen-laesst_aid_974888.html
Polizisten in Schutzanzügen und mit Atemmasken auf dem Weg zum Kernkraftwerk.
http://www.spiegel.de/images/image-191181-galleryV9-uucn.jpg
Sicherheitskräfte in Otama, in der Nähe des Unglücksreaktors Fukushima: Im Umkreis von 20 Kilometern wird evakuiert
http://www.spiegel.de/images/image-191393-galleryV9-prix.jpg
Polizisten mit Atemschutzmasken versuchen, den Strom der flüchtenden Bewohner aus den evakuierten Gebieten zu kontrollieren.
http://www.spiegel.de/images/image-191074-galleryV9-ghus.jpg
Bei den betroffenen Anwohnern bzw. Menschen im Bereich der radioaktiven Fahne/Wolke werden mit einiger Verzögerung mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich mehr Krebserkrankungen auftreten (sichtbar z.B. bei der Hiroshima-Bombe:
"Die Hiroshima-Atombombe wurde 1945 abgeworfen. Im Jahr 1955 war das Maximum der Leukämiefälle und erst im Jahr 1970 das Maximum der Tumorerkrankungen festzustellen,
http://www.leifiphysik.de/web_ph09_g8/umwelt_technik/08biol_strahl/biolog_str1.htm).
Bereits in Deutschland ist ja im Umkreis der AKWs das Krebsrisiko statistisch signifikant erhöht (ohne bekannte Super-GAUs, vermutlich durch die permanenten radioaktiven Emissionen):
http://www.bfs.de/de/bfs/druck/strahlenthemen/stth_kinderkrebs.pdf
http://www.strahlentelex.de/KiKK_Bewertung%20_Greiser.pdf
http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/KiKK_02_Wichmann_Studie-im-Kontext.pdf
Sollte die Explosion jedoch radioaktive Nuklide in der ganzen Umgebung verstreut haben und zusätzlich noch eine Wolke ergeben, dann kann man sich zu den Folgen mal die Krebszahlen-Diskussion zur Tschernobyl-Katastrophe anschauen, also zu den Langzeitfolgen. Wie auch in Deutschland gab/gibt es in vielen Ländern allerdings keine Krebsregister, so dass Veränderungen der Erkrankungshäufigkeit schwerer festzustellen sind...
Die Russische Akademie der Wissenschaften berichtet laut dem englischen Guardian von bislang 60.000 Toten in Russland und 140.000 in der Ukraine und Weissrussland aufgrund des Super-GAUs. Demgegenüber sagt die Strahlenschutzbehörde der Ukraine, dass bislang 500.000 Menschen durch die freigesetzte Radioaktivität getötet worden seien.
...The International Agency for Research on Cancer, another UN agency, predicts 16,000 deaths from Chernobyl; an assessment by the Russian academy of sciences says there have been 60,000 deaths so far in Russia and an estimated 140,000 in Ukraine and Belarus.
Meanwhile, the Belarus national academy of sciences estimates 93,000 deaths so far and 270,000 cancers, and the Ukrainian national commission for radiation protection calculates 500,000 deaths so far.
http://www.guardian.co.uk/environment/2010/jan/10/chernobyl-nuclear-deaths-cancers-dispute
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,750681,00.html
Naja, wenn man den Artikel liest, relativiert sich das aber ganz schnell wieder. Sowas hab ich auch schon erlebt. Danach ist man Fruehstuecken gegangen
Das Erdbeben war sicher ungewöhnlich schwer. Dennoch wußte man, dass Japan eine erdbebengefährdete Region ist. Der Ausfall des Kühlsystems eines AKWs ist völlig inakzeptabel, der Ausfall der Kühlsysteme von drei AKWs nach Tschernobyl schier unfassbar.
Japans Apokalypse
Erst das Beben, dann die Strahlen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,750690,00.html
...Der Strahlenbiologe Edmund Lengfelder vom Otto-Hug-Strahleninstitut in München befürchtet, die atomaren Folgen könnten noch schlimmer werden als vor 25 Jahren in Tschernobyl. Zwar sei der Ablauf der Katastrophe unterschiedlich, aber Japan sei 20- bis 30 mal so dicht besiedelt wie die Umgebung des ukrainischen Unglücksreaktors: "Ich gehe davon aus, dass es schlimmer wird als in Tschernobyl."
Ohne Graphit als Reaktormaterial, also ohne Graphitbrand, sollten sich die Radionuklide nicht so weit ausbreiten können.
Andererseits ist die Anzahl der defekten AKWs bzw. die Schäden der Öffentlichkeit aufgrund der Desiniformationspolitik von Behörden und Betreibern immer noch unbekannt (offenbar mindestens drei & sehr viel grössere japanische Bevölkerungsdichte).
Dazu kommt das in in den MOX-Brennelementen des Fukushima-3-Reaktors verwendete Plutonium (239-Pu), dieses Isotop hat eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren...
Zur sicheren Entstehung von Krebs reicht vermutlich eine Menge von einigen Mikrogramm aus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium#Biologische_Aspekte
(beim Einatmen von kontaminierter Lauft/Staub oder über die Nahrung)
Ich wage allerdings zu bezweifeln, ob es bei uns in einem ähnlichen Fall besser wäre.
Definitiv nicht. Ein Rückblick auf die Vorgänge in Biblis Anno 1978 vorhin im ZDF erinnerte daran, das die Betreibergesellschaft seinerzeit mehrere Hundert(!) meldepflichtige Vorgänge so lange verheimlichte, bis entsprechende Beweise vorlagen...
Biblis war damals noch 15 Stunden von einem GAU entfernt - und das ohne Erdbeben, ohne Tsunami und ohne Stromausfall.
Entfernung zu Frankfurt: 40km