Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Jona strahlt immer
BTT. Wer hat den eigentlich mal festgelegt, was gut oder schlecht ist?
Die Atomindustrie? Und an die Messwerte in Japan glaubt kein Mensch mehr. 10 Mio oder 100.000 fach ĂŒberhöhte Werte. Hauptsache Italien.
10 Mio oder 100.000fach ĂŒberhöht ist wie die Frage, ob man 1 oder 2mal ertrunken ist Â
 merci!
solange du nicht in Sektor 7 G arbeitest
Es steht doch der Mittelwert fuer 2010 drunter und auch die normale Abweichung (immerhin 30%). Da kann man ganz gut sehen, dass die Werte, zumindest die ich jetzt angeguckt habe, im normalen Bereich liegen.
Der ist echt gut, danke!
@Fred_Schaub Der Bereich um 100 Nanosievert ist absolut normal (in Deutschland schwanken die Werte wie gesagt zwischen 100 und 200 Nanosievert/Stunde, was 0,1 bis 0,2 Mikrosievert/Stunde entspricht).
Bei mehr als 200 Nanosievert (0,2 Mikrosievert) pro Stunde wĂŒrde definitiv etwas nicht stimmen.
Ab ca. 11 Mikrosievert/Stunde (= 10000 Nanosievert) empfiehlt die deutsche Strahlenschutzkommission (eher atomfreundlich) die langfristige Umsiedelung der Bevölkerung (100 mSv/365 = 274 Mikrosievert/Tag, 274/24 = 11,4 Mikrosievert/Stunde,  http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_27102008_RSII51593013.htm#ivz15), also ab einer 110-fachen Erhöhung des Normalwerts - was natĂŒrlich einen sehr grossen Optimismus hinsichtlich der LeistungsfĂ€higkeit der körpereigenenen DNA-Reparaturmechanismen voraussetzt...
Wenn man sagt, dass der Körper bei 0,1 Mikrosievert/Stunde im Normalbetrieb ist, dann wĂŒrde schon 1 Mikrosievert/Stunde (= 1000 Nanosievert) eine Leistungserhöhung von 1000% bedeuten, 10 Mikrosievert/Stunde also 10.000%.
Schwer zu sagen, ob das z.B. die DNA-Reparaturenzyme packen wĂŒrden... Ich denke eher nicht und wĂŒrde abhĂ€ngig vom Alter entscheiden (Schwangere und Kinder also schon sehr viel frĂŒher weg).
In Japan werden 10 Mikrosievert/Stunde aktuell 45 km vom AKW entfernt gemessen und die Evakuierung empfohlen (http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/28/International/Katastrophe-in-Japan/Verstrahltes-Land-40-km-um-AKW-Fukushima-unbewohnbar).
Ich stelle mich heute wirklich deppert an. Danke fĂŒr den Hinweis, der Durchschnittswert liegt bei mir bei 78 nanoSievert in der Stunde.
Es gibt doch noch die Anlage Fukushima 2, welches nur 12 km von Fukushima 1 weg ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima-Daini
Wer kĂŒmmert sich den um dieses Werk. ( immerhin auch hier 4 Reaktoren)
Der Betreiber TEPCO erklĂ€rte am Abend des 12. MĂ€rz den Zustand aller vier Reaktoren fĂŒr stabil. An Block 1 wurde die vollstĂ€ndige NotkĂŒhlung am 14. MĂ€rz um 1:24 Uhr, an Block 2 um 7:13 wiederhergestellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fukushima_2
Angeblich konnten die dortigen Reaktoren sicher heruntergefahren werden (http://www.grs.de/sites/default/files/Zustand_KKW_Fukushima_Nr%20_2_Daini_Onagawa%20Tokai_29_03_13h00.pdf). Ob's stimmt weiss man nicht...
FĂŒr den Umkreis des AKW Onagawa werden jedenfalls seit zwei Wochen keine Strahlenmesswerte nicht mehr veröffentlicht (http://www.bousai.ne.jp/eng/speedi/pref.php?id=04). Eine anfĂ€ngliche Erhöhung hatte man mit dem AKW Fukushima erklĂ€rt (was aber nicht gerade um die Ecke liegt, http://s3.imgimg.de/uploads/3AKW2ecf65cejpg.jpg).
Nach dem Erdbeben hatte es in der Turbinenhalle des AKWs gebrannt (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Onagawa), der nukleare Notstand wurde ausgerufen (http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12803754/Japan-ruft-Notstand-fuer-Atomkraftwerk-Onagawa-aus.html).
Laut GRS ist inzwischen alles OK...
Steht doch in dem Artikel. Auch die ausgewiesenen Spezialisten der TEPCO. Kann also sicher nix passieren.
Wenn nebenan der Super-GAU lÀuft geht ein ernster Störfall der Kategorie 3 schon mal unter.
1. USA
2. Frankreich
3. Japan
4. Deutschland
5. Russland
Ich habe das mit D vor RUS erst nicht glauben können und die Mengen verglichen. Ja, D speist mehr Kernkraft ein, weil die Russen ja noch andere riesige Energiequellen haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernkraftwerke
ah danke dir, man hört derzeit viele Zahlen in der Hinsicht und da ist es gut, wenn man mal ne Einordnung bekommt
spiegel
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753807,00.html
Todeszone Fukushima
Sie mussten ihre HĂ€user, ihr Vieh, ihre Felder zurĂŒcklassen: Nach dem UnglĂŒck im AKW Fukushima flohen Tausende Menschen aus der Gefahrenzone. Viele leben in Auffanglagern - Experten gehen davon aus, dass sie niemals zurĂŒckkehren können.
..."Sie haben das Land von ihren Vorfahren geerbt und hĂ€ngen extrem daran", sagt Tomo Honda, ein Abgeordneter der PrĂ€fektur Fukushima. "Der erste Schritt ist, diesen FlĂŒchtlingen zu sagen, dass sie nicht zurĂŒckkehren können - die Menschen erkennen die RealitĂ€t noch nicht an", so Honda.
derbund
http://www.derbund.ch/ausland/die-tsunami-katastrophe/Plutonium-sickert-ins-Erdreich-ein/story/14614790?dossier_id=885
EU erhöht Grenzwerte fĂŒr Strahlung
Nach dem Atom-Unfall in Fukushima hat die EU die Grenzwerte fĂŒr RadioaktivitĂ€t in Lebensmitteln erhöht. Vor Ort wird die Lage immer bedrohlicher.
âŠSeit Samstag gelten in der EU höhere Grenzwerte fĂŒr radioaktiv belastete Lebensmittel, wie heute bekannt wurde. In normalen Zeiten liegen die Maximalbelastungen der meisten Lebensmittel fĂŒr CĂ€sium-134 und CĂ€sium-137 bei 600 Becquerel, seit Samstag sind es 1250 Becquerel. FĂŒr Milcherzeugnisse sind nun statt 370 Becquerel 1000 Becquerel erlaubt
taz
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/eu-tolerant-bei-strahlen/
EU tolerant bei Strahlen
Lebensmittel, die in Japan als zu belastet fĂŒr den Verzehr gelten, können in Europa legal in den Handel gelangen. Die EU-Grenzwerte sind viel höher als in Japan.
...Man solle aber nicht vergessen, dass Europa zu den Weltgegenden mit den "höchsten Lebensmittelsicherheit der Welt" gehöre. AuĂerdem wĂŒrden aus Japan nur Muscheln, GemĂŒse oder Fischprodukte importiert.
fr
http://www.fr-online.de/panorama/spezials/japans-katastrophe/tepco-soll-verstaatlicht-werden/-/8118568/8282446/-/index.html
Tepco soll verstaatlicht werden
Japans Regierung distanziert sich vom Krisenmanagement des AKW-Betreibers. An der Börse in Tokio stĂŒrzten die Aktien des Stromversorgers ab. Tepco-Manager dementierten das Vorhaben bislang. Die Kosten des GAUs gelten als Knackpunkt.
âŠPremier Naoto Kan warf Tepco vor, das AKW Fukushima nicht ausreichend geschĂŒtzt zu haben. âEs ist unbestreitbar, dass ihre Annahmen ĂŒber Tsunamis falsch warenâ, sagte Kan. Tepco hat eingerĂ€umt, dass der Atomkomplex nicht fĂŒr ein Beben der StĂ€rke 9 und eine Tsunami-Welle von 14 Meter Höhe ausgelegt war. Doch die Firma könnte leicht damit argumentieren, dass die Atomaufsicht dies genehmigt habe.
NatĂŒrlich hilft das Japan nicht, wenn wir gar nichts mehr importieren, aber trotzdem könnte man doch wenigstens die gleichen Richtwerte anwenden.
Damals betrug die CÀsium-137 AktivitÀt in Milch (Halbwertszeit 30 Jahre) ca. 300 Becquerel/Liter (http://www.bfs.de/de/kerntechnik/papiere/japan/strahlenschutz_japan.html/printversion).
Letzte Jahre: 0,02 bis 2,5 Becquerel/Liter (http://www.mri.bund.de/no_cache/de/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilungen-infoseite-neu/Pressemitteilung/leitstelle-umweltradioaktivitaet.html?type=98)
Normal: 0 Bq, CĂ€sium-137 ist ein kĂŒnstliches Isotop, das nur bei der Kernspaltung entsteht (http://de.wikipedia.org/wiki/Caesium#Isotope).
Gleichwohl sind ein paar Becquerel in Relation zur natĂŒrlichen UmweltradioaktivitĂ€t nicht gefĂ€hrlich. Der Cut-Off wird da unterschiedlich gezogen, es lĂ€sst sich je nach Lager argumentieren. Mainstream und lobbytoleriert ist man mit der WHO bei 100 Becquerel/Liter (http://www.n-tv.de/Spezial/Pflanzen-Milch-und-Wasser-sind-belastet-article2905791.html).
DemgegenĂŒber heisst es:
...UnabhĂ€ngige Experten raten auf der Grundlage der Strahlenschutzverordnung (1976) zu strengeren Grenzwerten. Nahrung fĂŒr Erwachsene sollte mit höchstens 30 bis 50 Bq/kg und fĂŒr Kinder, stillende und schwangere Frauen mit höchstens 10 bis 20 Bq/kg belastet sein... Wegen Unsicherheiten bei den Bewertungsgrundlagen wird fĂŒr Kindernahrung jedoch meist nur ein Höchstwert von 5 Bq/kg CĂ€sium-GesamtaktivitĂ€t empfohlen.
Da sich keine Grenze angeben lÀsst, unterhalb der RadioaktivitÀt ungefÀhrlich wÀre, sollte im Sinne des Minimierungsgebots generell so wenig wie möglich RadioaktivitÀt aufgenommen werden.
http://umweltinstitut.org/radioaktivitat/20-jahre-tschernobyl/belastung-von-lebensmitteln-62.html
1000 Becquerel als EU-Grenzwert sind da - egal ob von der WHO oder dem Umweltinstitut ausgehend - echt ein starkes StĂŒck und dienen offenbar nur dem erleichterten Import von kontaminierten Lebensmitteln:
...Es ist absurd, in der jetzigen Situation Grenzwerte fĂŒr japanische Lebensmittel zu erhöhen, um sie in die EU einfĂŒhren zu könnenâ, erklĂ€rte Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut MĂŒnchen
http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2011/2011_03_29_2-865.html
Nach den EU-Grenzwerten könnten also in Entfernung von ca. 1300 km (http://www.luftlinie.org/Tschernobyl_Deutschland) pauschal gesagt 3 Reaktoren in die Luft fliegen (je nach Wind und Regen), ohne das in der EU eine Konsequenz bei den Lebensmitteln gezogen wĂŒrde (aka von der Wetterlage  betroffene Bauern ihre Produkte nicht verkaufen könnten).
Foodwatch
...Mit der neuen Eilverordnung 297/2011 hat die EuropĂ€ische Kommission am 27. MĂ€rz 2011 diese Grenzen fĂŒr Produkte aus den betroffenen japanischen Regionen deutlich heraufgesetzt: auf 400 Becquerel/Kilogramm fĂŒr SĂ€uglingsnahrung, auf 1000 Becquerel/Kilogramm fĂŒr Milchprodukte und auf 1250 Becquerel/Kilogramm fĂŒr andere Nahrungsmittel. Bestimmte Produkte wie Fischöl oder GewĂŒrze dĂŒrfen diesen Wert sogar um das Zehnfache ĂŒbersteigen, also mit bis zu 12.500 Becquerel/Kilogramm belastet sein â ein 20-faches des bisherigen Limits.
http://foodwatch.de/kampagnen__themen/radioaktivitaet/lebensmittel_importe/index_ger.html
Nein, ich finde es auch gar nicht schön, was die EU da gerade veranstaltet..
Greenpeace
...Seit dem 26. MĂ€rz stellte das Greenpeace-Team an verschiedenen Orten nordwestlich von Fukushima Daiichi Strahlenmessungen an. Im Ort Tsushima, rund 35 Kilometer entfernt von der Atomanlage, wurden beispielsweise bis zu 100 Mikrosievert pro Stunde gefunden. Die maximale Jahresdosis wĂŒrde dort in acht Stunden erreicht. Weitere Risiken wie Kontamination durch Einatmen von radioaktiven Partikeln oder durch Aufnahme mit der Nahrung kommen noch hinzu.
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/greenpeace_fordert_ausweitung_der_evakuierungszone_auf_40_kilometer_rund_um_fukushima_daiichi/
Zum Vergleich: 2 km von Tschernobyl entfernt wurden 2006 17 Mikrosievert/Stunde gemessen (http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2006/0411/003_tschernobyl.jsp).
35 km vom AKW Fukushima: 100 Mikrosievert/Stunde (100.000 Nanosievert)
Normalwert nach IAEO 0,1 Mikrosievert/Stunde (100 Nanosievert)
100/0,1 = 1000-fache Erhöhung - in einem Monat kommt also schon die 30-fache natĂŒrliche Jahresdosis an (72 mSv/2,4 mSv).
Die Gefahr einer weiteren Explosion oder eine starke weltweite Ausbreitung wie bei Tschernobyl drohe aber nicht.
guardian.co.uk
Japan may have lost race to save nuclear reactor
...Richard Lahey, who was head of safety research for boiling-water reactors at General Electric when the company installed the units at Fukushima
..."The indications we have, from the reactor to radiation readings and the materials they are seeing, suggest that the core has melted through the bottom of the pressure vessel in unit two, and at least some of it is down on the floor of the drywell," Lahey said.
..."The reason we are concerned is that they are detecting water outside the containment area that is highly radioactive and it can only have come from the reactor core," Lahey added. "It's not going to be anything like Chernobyl, where it went up with a big fire and steam explosion, but it's not going to be good news for the environment."
http://www.guardian.co.uk/world/2011/mar/29/japan-lost-race-save-nuclear-reactor