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Streik -diesmal nervts!

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Al Dente schrieb:
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Arbeitnehmersolidarität bedeutet für mich: der starke Arbeitnehmer kämpft auch für den schwachen Kollegen.    


Und da haben wir die Erklärung für Menschen die nicht verstehen warum auch ZugbegleiterInnen in der GDL sind.  
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stefank schrieb:
Ein gescheiter Arbeitskampf bedeutet aus Sicht der Arbeitnehmer, dass der Arbeitgeber mit größter Wucht und mit minimalstem Aufwand durch Arbeitsniederlegung von den Arbeitnehmern erpresst wird, den Forderungen nachzugeben.


Einen gescheiten Arbeitskampf zeichnet vor allem aus, dass man ihn zumindest teilweise gewinnen kann. Und dass die anderen der Buhmann sind. Und man selbst Rückhalt in der Bevölkerung hat. Weil sie die Forderungen versteht.

Nichts davon ist hier gegeben. Das sieht bei den ErzieherInnen ganz anders aus.

DA
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wach schrieb:
hmmm, wenn die GDL nun doch bessere Tarfifbedingungen als die EVL heraushandelt, was meinst du wohin dann die vielen Mitglieder der EVL wechseln werden? Dann wird sich das Verhältnis von "Groß und Klein" in diesem Fall ganz schnell ändern.

Die große Gewerkschaft wird da aber sicherlich nicht tatenlos zusehen, sondern bei der nächsten Tarifrunde ihrerseits deutlich "kämpferischer" auftreten.

Wenn Weselsky jetzt seinen Willen bekommt, dann ist der nächste Streik unausweichlich.
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Irgendwie scheint man sich aber inzwischen deutlich weniger über den Streik auf zuregen, als vielleicht von der Gewerkschaft selbst erhofft. Viele haben sich notgedrungen arrangiert.
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Dortelweil-Adler schrieb:
stefank schrieb:
Ein gescheiter Arbeitskampf bedeutet aus Sicht der Arbeitnehmer, dass der Arbeitgeber mit größter Wucht und mit minimalstem Aufwand durch Arbeitsniederlegung von den Arbeitnehmern erpresst wird, den Forderungen nachzugeben.


Einen gescheiten Arbeitskampf zeichnet vor allem aus, dass man ihn zumindest teilweise gewinnen kann. Und dass die anderen der Buhmann sind. Und man selbst Rückhalt in der Bevölkerung hat. Weil sie die Forderungen versteht.
(...)
DA


So wie von dir vorgeschlagen, hat es die EVG gemacht. Das war zwar kein Arbeitskampf, sondern Arbeitskungeln, aber dafür war Carmen Miosga nett zu ihnen.
Die Lokführer fanden das vom Ergebnis her eher Scheiße und halten sich vernünftigerweise an die GDL, die wie in  meinem  Vorschlag bschrieben kämpft.
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peter schrieb:
sotirios005 schrieb:
peter schrieb:
wie wäre es mit einer zwangsvergewerkschaftung? jeder arbeitnehmer wird in eine gewerkschaft gezwungen, analog zur berufsgenosssenschaft für arbeitgeber, und diese gewerkschaften, unter dem dach des allmächtigen dgb, sind die einzigen, die ihn vertreten dürfen. die beiträge werden mit dem gehalt abgeführt, der arbeitgeber zahlt vom beitag zehn 10% die er dem gehalt entnehmen darf.

dann herrscht wieder ruhe im land, niemand wird belästigt und gerichte entscheiden wann ein streik rechtens ist und zu welchen konditionen er durchgeführt werden darf.

das wäre einem land der großen koalitionen völlig angemessen.



In Großbritannien gab es vor Frau Thatcher - einer Frau des Sozialabbaus und des Gewerkschaftshasses und der Privatisierung von Staatsunternehmen, wie Post, Bahn, Wasserwerke, Telekom - das "closed-shop-Prinzip". Da konnten Arbeitnehmer nur Zugang zu Unternehmen bekommen, wenn sie Mitglied einer bestimmten Gewerkschaft waren bzw. wurden. Frau Thatcher hat dieses  abgeschafft.


england ist nur schwer mit deutschland zu vergleichen, gewerkschaften waren dort stark davon geprägt, dass es eine klassengesellschaft gibt und menschen auf ihre klassenzugehörigkeit stolz sind. scargill und die bergarbeiter haben das dann völlig überreizt und frau thatcher hat tabula rasa gemacht.

gegen die gewerkschaften hätte thatcher die privatisierungen so nicht durch ziehen können und deshalb hat sie die ganz einfach zerschlagen.

hier wurden die privatisierung von bahn und telekom (ehemals post) wohlwollend durch den dgb und die politik begleitet. die telekom musste sich mittlerweile marktgegebenheiten anpassen (wobei das recht auf die "last mile" immer noch bestand hat), die bahn kann ohne echten wettbewerb weiterhin vor sich hin wursteln. daraus ergibt sich eine marktkonzentration die jeden streik im gewinnorientierten unternehmen bahn zu einem politikum macht.

ich finde es interessant wenn ein ehemaliges staatsunternehmen nach mehr staat, in dem fall justiz, ruft um kommerzielle interessen durch zu setzen.

Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.
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friseurin schrieb:
... Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.


Ja und sie bekommt ihre Weisungen de facto aus dem Verkehrsministerium. Dort sitzt der herr Dobrindt und sagt der Bahn, sie solle die GDL hinhalten, bis zur Jahresmitte endlich das Tarifeinheitsgesetz durch ist (damit wäre die GDL kastriert). Und öffentlich heult der Dobrindt rum und schimpft auf die ach so böse Gewerkschaft, die so viel und so lange die Bevölkerung mit Streiks quäle.
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sotirios005 schrieb:
friseurin schrieb:
... Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.


Ja und sie bekommt ihre Weisungen de facto aus dem Verkehrsministerium. Dort sitzt der herr Dobrindt und sagt der Bahn, sie solle die GDL hinhalten, bis zur Jahresmitte endlich das Tarifeinheitsgesetz durch ist (damit wäre die GDL kastriert). Und öffentlich heult der Dobrindt rum und schimpft auf die ach so böse Gewerkschaft, die so viel und so lange die Bevölkerung mit Streiks quäle.


Aber der Tarifvertrag  wäre doch erst mal gültig... Und es müsste der GDL doch dann eine einfache Übung sein,  den geknechteten Massen darzulegen, das sie die einig wahre Gewerkschaft sind.. Seltsamerweise  lehnt sie  aber alles an, sowohl Gespräche als  auch Schlichtung. Na ja.. Bei einem neoliberalen  Arbeiterveräter  wie Herrn Platzeck ist dies natürlich nachvollziehbar......
Lustig das der Chef der GDL CDU Mitglied ist..
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sotirios005 schrieb:
friseurin schrieb:
... Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.


Ja und sie bekommt ihre Weisungen de facto aus dem Verkehrsministerium. Dort sitzt der herr Dobrindt und sagt der Bahn, sie solle die GDL hinhalten, bis zur Jahresmitte endlich das Tarifeinheitsgesetz durch ist (damit wäre die GDL kastriert). Und öffentlich heult der Dobrindt rum und schimpft auf die ach so böse Gewerkschaft, die so viel und so lange die Bevölkerung mit Streiks quäle.


und ich dachte die umwandlung in eine ag sei zwangsläufig eine privatisierung, da es sich um eine private rechtsform handelt.  
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HeinzGründel schrieb:
sotirios005 schrieb:
friseurin schrieb:
... Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.


Ja und sie bekommt ihre Weisungen de facto aus dem Verkehrsministerium. Dort sitzt der herr Dobrindt und sagt der Bahn, sie solle die GDL hinhalten, bis zur Jahresmitte endlich das Tarifeinheitsgesetz durch ist (damit wäre die GDL kastriert). Und öffentlich heult der Dobrindt rum und schimpft auf die ach so böse Gewerkschaft, die so viel und so lange die Bevölkerung mit Streiks quäle.


Aber der Tarifvertrag  wäre doch erst mal gültig... Und es müsste der GDL doch dann eine einfache Übung sein,  den geknechteten Massen darzulegen, das sie die einig wahre Gewerkschaft sind.. Seltsamerweise  lehnt sie  aber alles an, sowohl Gespräche als  auch Schlichtung. Na ja.. Bei einem neoliberalen  Arbeiterveräter  wie Herrn Platzeck ist dies natürlich nachvollziehbar......
Lustig das der Chef der GDL CDU Mitglied ist..


ich könnte den gedankengang vielleicht besser nachvollziehen wenn mir mal jemand die unterschiede zwischen der politik von cdu und spd erklären würde.

mir ist auch nicht ganz klar was durch eine schlichtung erreicht werden könnte. es geht ja nicht um 3 oder 10% mehr gehalt, so dass man sich in der mitte treffen könnte. die politik spielt auf zeit und für mich sind die aktuellen angebote scheinriesen. ist es nicht so, falls ich das fasch verstanden habe ist es mein fehler, dass die bahn versuchen könnte gerichtlich eine schlichtung zu erzwingen?
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peter schrieb:
sotirios005 schrieb:
friseurin schrieb:
... Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.


Ja und sie bekommt ihre Weisungen de facto aus dem Verkehrsministerium. Dort sitzt der herr Dobrindt und sagt der Bahn, sie solle die GDL hinhalten, bis zur Jahresmitte endlich das Tarifeinheitsgesetz durch ist (damit wäre die GDL kastriert). Und öffentlich heult der Dobrindt rum und schimpft auf die ach so böse Gewerkschaft, die so viel und so lange die Bevölkerung mit Streiks quäle.


und ich dachte die umwandlung in eine ag sei zwangsläufig eine privatisierung, da es sich um eine private rechtsform handelt.    


Die Rechtsform ist privat, aber die Aktien sind nicht im "Publikum" gestreut, sondern liegen beim Bund. Insofern ist die Bahn lediglich ein aus dem "Betrieb" Bundesrepublik Deutschland in eigene Rechtsform ausgegliederter Betriebsteil. Und der Vorstand der Bahn wird nicht mit dem Aktiengesetzbuch unter dem Arm herumlaufen und auf die Unabhängigkeit des Vorstands der Bahn gemäß Gesetz beharren, sondern faktisch brav im Verkehrsministerium anrufen.
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sotirios005 schrieb:
peter schrieb:
sotirios005 schrieb:
friseurin schrieb:
... Hast du die Bahn als EHEMALIGES Staatsunternehmen bezeichnet? De facto ist die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen.


Ja und sie bekommt ihre Weisungen de facto aus dem Verkehrsministerium. Dort sitzt der herr Dobrindt und sagt der Bahn, sie solle die GDL hinhalten, bis zur Jahresmitte endlich das Tarifeinheitsgesetz durch ist (damit wäre die GDL kastriert). Und öffentlich heult der Dobrindt rum und schimpft auf die ach so böse Gewerkschaft, die so viel und so lange die Bevölkerung mit Streiks quäle.


und ich dachte die umwandlung in eine ag sei zwangsläufig eine privatisierung, da es sich um eine private rechtsform handelt.    


Die Rechtsform ist privat, aber die Aktien sind nicht im "Publikum" gestreut, sondern liegen beim Bund. Insofern ist die Bahn lediglich ein aus dem "Betrieb" Bundesrepublik Deutschland in eigene Rechtsform ausgegliederter Betriebsteil. Und der Vorstand der Bahn wird nicht mit dem Aktiengesetzbuch unter dem Arm herumlaufen und auf die Unabhängigkeit des Vorstands der Bahn gemäß Gesetz beharren, sondern faktisch brav im Verkehrsministerium anrufen.


schon klar. ich meinte das auch eher ironisch.
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Laut GDL sind gerade mal 3000 Lokführer im Streik (GDL.de).
Bei insgesamt rund 34000 Mitgliedern also nur ein Zehntel der Mitglieder.

Bei 75 Euro Streikgeld pro Tag sind das für sechs Streiktage nicht mal 1,5 Millionen Euro an Kosten für die Gewerkschaft. Was ein Pfurzbetrag gegenüber dem angerichteten Schaden von bis zu 500 Millionen Euro.

Wenn man den eigenen Arbeitgeber und seine Kunden - also u.a. Millionen von Mitbürgern - als verhassten FEIND einstuft, dann ist das Vorgehen der GDL zugegebenermaßen höchst effizient. Das könnte kein Konkurrenzunternehmen besser.
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emjott schrieb:
Laut GDL sind gerade mal 3000 Lokführer im Streik (GDL.de).
Bei insgesamt rund 34000 Mitgliedern also nur ein Zehntel der Mitglieder.

Bei 75 Euro Streikgeld pro Tag sind das für sechs Streiktage nicht mal 1,5 Millionen Euro an Kosten für die Gewerkschaft. Was ein Pfurzbetrag gegenüber dem angerichteten Schaden von bis zu 500 Millionen Euro.

Wenn man den eigenen Arbeitgeber und seine Kunden - also u.a. Millionen von Mitbürgern - als verhassten FEIND einstuft, dann ist das Vorgehen der GDL zugegebenermaßen höchst effizient. Das könnte kein Konkurrenzunternehmen besser.


Ein gewisser Marx hat vermutet, das habe etwas mit dem Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit zu tun.
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Einfach 3000 neue Billigheimer mit windigen Verlockungungen einstellen
Hat auch 2007 schon geklappt
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=wu&dig=2008%2F08%2F29%2Fa0091&cHash=e9c5cbe78c
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emjott schrieb:
Schaden von bis zu 500 Millionen Euro.



Äh. nein. FR
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Denke mal, die GDL wird bald einknicken. Je länger der Streik dauert, werden mehr Züge fahren und die Streikfront wird bröckeln. Er wird auf das Angebot mit dem Platzek eingehen, um so am Ende mit einem blauen Auge aus der Sache rauszukommen. Dann wird er doch mit der verhasssten EVG eine Einigung hinkriegen, dann gibt es halt 2 Tarifverträge für Zugbegleiter, die inhaltlich identisch sein werden. Die GDL hat dann ihren Tarifvertrag (Weselsky wird sagen: Toll wir haben gesiegt) und die Bahn hat ihre Tarifeinheit, mit oder ohne Nahles-gesetz.
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hawischer schrieb:
Denke mal, die GDL wird bald einknicken. Je länger der Streik dauert, werden mehr Züge fahren und die Streikfront wird bröckeln. Er wird auf das Angebot mit dem Platzek eingehen, um so am Ende mit einem blauen Auge aus der Sache rauszukommen. Dann wird er doch mit der verhasssten EVG eine Einigung hinkriegen, dann gibt es halt 2 Tarifverträge für Zugbegleiter, die inhaltlich identisch sein werden. Die GDL hat dann ihren Tarifvertrag (Weselsky wird sagen: Toll wir haben gesiegt) und die Bahn hat ihre Tarifeinheit, mit oder ohne Nahles-gesetz.  


der große streik(t)punkt sind aber doch die lokrangierführer.
bei den anderen war doch bereits weitestgehend einigkeit hergestellt (zumind. prinzipiell), der streit hat sich immer wieder an den lokrangierführern entzündet, die ausgehandelt von evg und deutsche bahn anders behandelt werden als die lokführer für regional- und fernverkehr.

sie werden (erstaunlich, erstaunlich) schlechter bezahlt als andere lokführer aber in der mehrheit genauso eingesetzt, sprich sie machen bei schlechterer bezahlung (aufgrund ihrer tarifgruppe) die gleiche arbeit wie lokführer der anderen tarifgruppe.

irgendwie finde ich es belustigend (wenn es nicht so traurig wäre), daß die bahn so einen ballihoo veranstaltet mit tarifeinheit und dem riesigen aufwand, den die verwaltung von versch. tarifen machen würde, obwohl sie selber schon die berufsgruppe lokführer aufgesplittert hat.

interessanterweise funktioniert das mit den versch. tarifen bei einigen privaten bereits.

ich kann es absolut nachvollziehen, daß die gdl ihren streik nicht einstellt, nur weil die bahn ohne ein konkretes angebot auf einmal mit einem platzek um die ecke kommt.

sie hat lang genug mit der db gesprochen, warum sollten sie jetzt deshalb ihren streik abbrechen?


frage: müsste ein lokführer eines ices dann nicht auch offiziell, lokiceführer heissen?
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Die / der / das AStA ruft zu einer Solikundgebung mit er GDL auf:

Freitag, 08.05., ab 10:00 vor dem Frankfurter Hauptbahnhof
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Für ein ganz wichtiger Punkt.
Spon von Jakob Augstein

"Die Sozialdemokraten haben gegen die wachsende Ungleichheit nichts unternommen. Und die Gewerkschaften auch nicht. Im Gegenteil: Viel zu viele Sozialdemokraten und Gewerkschafter haben sich in der Vergangenheit auf die Seite der Lohndrücker geschlagen."

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bahn-streik-danke-claus-weselsky-augstein-kolumne-a-1032521.html


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