Streik -diesmal nervts!
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:04 Uhr um 16:04 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Jo. Würden sie das zu mir sagen, dann würde ich tatsächlich sofort kündigen. Einfach weil ich es kann!
Jo. Würden sie das zu mir sagen, dann würde ich tatsächlich sofort kündigen. Einfach weil ich es kann!
Wenn Du gut in Deinem Job bist, sollte das mittlerweile kein Thema mehr sein - bei dem Fachkräftemangel!
Zum Thema Tarifverhandlungen für den ÖD - da sind die Kassen immer leer. 100 Mrd. für die Bundeswehr, die eh nicht sinnvoll eingesetzt werden. Kein Problem. Geld für die Angestellten und Beamten? Nix da Kasse leer!
Eben. "Meine" Stadt hat im letzten Haushaltsjahr einen Überschuss von 77 Millionen Euro erzielt. Da braucht mir kein OB was vorjammern.
Da ich ja schon im oberen Drittel der Gehaltsstruktur des öffentlichen Dienstes unterwegs bin, mag das für mich zutreffen. Aber du kannst ja mal die Jungs dir deinen Müll abholen fragen, was die so verdienen, oder die Kinderpflegerinnen, die sich Tag für Tag um die Kids kümmern, die Jungs vom Straßendienst oder die einfachen Sachbearbeiter, gerne auch die unzähligen Leute in den ganzen kommunalen Servicebetrieben.
Wenn du mal harte Arbeit kennen lernen willst, ich lade dich gern zum hospitieren ein.
Ich höre aber auch den Satz:
"Ab Freitag um eins, macht jeder seins."
Der öffentliche Dienst ist ein weites und differentes Feld.
Kommt halt drauf an, wie Du schon sagst. Bei uns im Bereich arbeiten die Leute teils am Wochenende und haben bis zu 600 Überstunden angehäuft. Das Problem ist die Flexibilität in den Behörden bzgl. Aufgaben-Änderung, Du hast halt Bereiche, in denen Personen seit 20 Jahren auf ihren Stellen sitzen und fast nix mehr tun, weil die Aufgaben verschwunden sind, dann hast Du Bereiche, die immer wichtiger werden, die aber nicht ausgebaut werden, weil woanders die Stellen sind, die man bräuchte...
Aber bei uns sind halt viele Stellen unbesetzt, deren Fehlen für einen Schaden sorgt, der die Kosten des Personals weit übersteigt. Wir finden (FA wird das ja aufgrund der Jugendhilfe auch gut wissen) einfach auf "hohem" Niveau kein Personal mehr, weil die in der Privatwirtschaft gut und gerne 20-30 % mehr verdienen. Bei uns kommen die Chefs, die 20-30 Personen führen, auf 3.000 netto. Da wird es halt dann eng mit der Auswahl.
Am Fteitag um eins, da hab ich einen runden Tisch in einer Grundschule. Wird so bis drei, halb vier gehen.
Und bei Inobhutnahmen arbeite ich manchmal bis zu 14, 15 Stunden durch.
Mancher Samstag geht dann für gut ausgeführte Stellungnahmen oder Anträge für oder an das Familiengericht drauf, daheim, weil ich das in dem ganzen Wahnsinn im Alltag gar nicht mehr schaffe.
Gut. Immerhin bin ich letztes Jahr konsequent beim nehmen meiner Überstunden geblieben. Dafür hatte ich noch meinen halben Jahresurlaub übrig. Das alles für unter 3000€/Netto im Monat. Und das in der zweithöchsten Zeitstufe.
Kann man machen!
Mein Sohn, 25, Informatikbachelor, erster Job: 3900€ Netto im Monat plus vierteljährliche Ausschüttungen und Aktien.
Gut! Immerhin könnte mir das ein halbwegs erträgliches Pflegeheim bescheren. 🤪
Wenn Du gut in Deinem Job bist, sollte das mittlerweile kein Thema mehr sein - bei dem Fachkräftemangel!
Zum Thema Tarifverhandlungen für den ÖD - da sind die Kassen immer leer. 100 Mrd. für die Bundeswehr, die eh nicht sinnvoll eingesetzt werden. Kein Problem. Geld für die Angestellten und Beamten? Nix da Kasse leer!
Eben. "Meine" Stadt hat im letzten Haushaltsjahr einen Überschuss von 77 Millionen Euro erzielt. Da braucht mir kein OB was vorjammern.
Und was können die hart arbeitenden Menschen dafür, die auf Kita etc. angewiesen sind, dass die OBs jammern?
Ich höre aber auch den Satz:
"Ab Freitag um eins, macht jeder seins."
Der öffentliche Dienst ist ein weites und differentes Feld.
Kommt halt drauf an, wie Du schon sagst. Bei uns im Bereich arbeiten die Leute teils am Wochenende und haben bis zu 600 Überstunden angehäuft. Das Problem ist die Flexibilität in den Behörden bzgl. Aufgaben-Änderung, Du hast halt Bereiche, in denen Personen seit 20 Jahren auf ihren Stellen sitzen und fast nix mehr tun, weil die Aufgaben verschwunden sind, dann hast Du Bereiche, die immer wichtiger werden, die aber nicht ausgebaut werden, weil woanders die Stellen sind, die man bräuchte...
Aber bei uns sind halt viele Stellen unbesetzt, deren Fehlen für einen Schaden sorgt, der die Kosten des Personals weit übersteigt. Wir finden (FA wird das ja aufgrund der Jugendhilfe auch gut wissen) einfach auf "hohem" Niveau kein Personal mehr, weil die in der Privatwirtschaft gut und gerne 20-30 % mehr verdienen. Bei uns kommen die Chefs, die 20-30 Personen führen, auf 3.000 netto. Da wird es halt dann eng mit der Auswahl.
Ich höre aber auch den Satz:
"Ab Freitag um eins, macht jeder seins."
Der öffentliche Dienst ist ein weites und differentes Feld.
Am Fteitag um eins, da hab ich einen runden Tisch in einer Grundschule. Wird so bis drei, halb vier gehen.
Und bei Inobhutnahmen arbeite ich manchmal bis zu 14, 15 Stunden durch.
Mancher Samstag geht dann für gut ausgeführte Stellungnahmen oder Anträge für oder an das Familiengericht drauf, daheim, weil ich das in dem ganzen Wahnsinn im Alltag gar nicht mehr schaffe.
Gut. Immerhin bin ich letztes Jahr konsequent beim nehmen meiner Überstunden geblieben. Dafür hatte ich noch meinen halben Jahresurlaub übrig. Das alles für unter 3000€/Netto im Monat. Und das in der zweithöchsten Zeitstufe.
Kann man machen!
Mein Sohn, 25, Informatikbachelor, erster Job: 3900€ Netto im Monat plus vierteljährliche Ausschüttungen und Aktien.
Gut! Immerhin könnte mir das ein halbwegs erträgliches Pflegeheim bescheren. 🤪
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Das ist richtig. Es ist aber die Gleichmacherei die ungerecht ist. Gebt denen, die Stress haben, wegen Unterbesetzung o.ä., mehr. Gebt den Amtsleitungen Finanzmittel um besondere Leistungen besonders zu honorieren. Gebt den Personalrat ein Vorschlagsrecht und lasst ihn mitbestimmen.
Das schafft Anerkennung und Wertschätzung.
Beispiel: Alle kriegen 5% mehr ist kacke, alle kriegen eine Grunderhöhung von 3%, der Rest wird über Leistungsbewertungen oder besondere Belastungen ausgeschüttet.
Das schafft auch Anreize.
Tarifergebnisse die ausschließlich (!) den Inflationsausgleich im Fokus haben schaffen doch nur Frust für Leistungsträger wie Dich
Am Fteitag um eins, da hab ich einen runden Tisch in einer Grundschule. Wird so bis drei, halb vier gehen.
Und bei Inobhutnahmen arbeite ich manchmal bis zu 14, 15 Stunden durch.
Mancher Samstag geht dann für gut ausgeführte Stellungnahmen oder Anträge für oder an das Familiengericht drauf, daheim, weil ich das in dem ganzen Wahnsinn im Alltag gar nicht mehr schaffe.
Gut. Immerhin bin ich letztes Jahr konsequent beim nehmen meiner Überstunden geblieben. Dafür hatte ich noch meinen halben Jahresurlaub übrig. Das alles für unter 3000€/Netto im Monat. Und das in der zweithöchsten Zeitstufe.
Kann man machen!
Mein Sohn, 25, Informatikbachelor, erster Job: 3900€ Netto im Monat plus vierteljährliche Ausschüttungen und Aktien.
Gut! Immerhin könnte mir das ein halbwegs erträgliches Pflegeheim bescheren. 🤪
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Das ist richtig. Es ist aber die Gleichmacherei die ungerecht ist. Gebt denen, die Stress haben, wegen Unterbesetzung o.ä., mehr. Gebt den Amtsleitungen Finanzmittel um besondere Leistungen besonders zu honorieren. Gebt den Personalrat ein Vorschlagsrecht und lasst ihn mitbestimmen.
Das schafft Anerkennung und Wertschätzung.
Beispiel: Alle kriegen 5% mehr ist kacke, alle kriegen eine Grunderhöhung von 3%, der Rest wird über Leistungsbewertungen oder besondere Belastungen ausgeschüttet.
Das schafft auch Anreize.
Tarifergebnisse die ausschließlich (!) den Inflationsausgleich im Fokus haben schaffen doch nur Frust für Leistungsträger wie Dich
Unser besonderer Bereich als Pädagogen, Erzieher, Lehrer im öffentlichen Dienst bildet der SuE ab. Hier geht es darum die Leute, die Tag für Tag für die Bürger in diesem Land da sind ausreichend zu entlohnen. Wir haben einen heftigen Reallohnverlust und wir sorgen dafür, dass der Ladrn hier läuft. Das sollte für alle von Interesse sein.
Man merkt oft wenig von dem, was die Exekutive, auch die von dir geringschätzig betrachteten Sachbearbeiter des 5000 Einwohner Kaffs, leistet. Man merkt es aber schnell wenn wir überlastet oder schlicht im Streik sind.
Da ich ja schon im oberen Drittel der Gehaltsstruktur des öffentlichen Dienstes unterwegs bin, mag das für mich zutreffen. Aber du kannst ja mal die Jungs dir deinen Müll abholen fragen, was die so verdienen, oder die Kinderpflegerinnen, die sich Tag für Tag um die Kids kümmern, die Jungs vom Straßendienst oder die einfachen Sachbearbeiter, gerne auch die unzähligen Leute in den ganzen kommunalen Servicebetrieben.
Wenn du mal harte Arbeit kennen lernen willst, ich lade dich gern zum hospitieren ein.
Mach doch. Dürfte doch kaum ein Problem für dich sein bei einem Gartenbauamt oder Betriebshof anzuheuern. Die nehmen dich doch mit Handkuss!
Nach 20 Jahren würde ich das definitiv nicht mehr ohne weiteres mit Ja beantworten. IT? Verdient in der Privatwirtschaft 50 bis 80 Prozent mehr. Führungskräfte? Genauso. Große Teile vom höheren und gehobenen Dienst würden in der Privatwirtschaft mindestens das gleiche verdienen und ich kenne einige, die gewechselt haben.
Der typische mittlere Dienst? Ja, der kommt im öffentlichen Bereich besser weg.
Ansonsten: Wenig Angst vor Jobverlust? Ja. Welcher Bereich hat den höchsten Anteil an Befristungen? Genau, der öffentliche Dienst. Also muss man erstmal nen Dauervertrag bekommen. Das kann bis zu 12 Jahre dauern. Viele Lehrer werden permanent zum Sommer gekündigt usw.
Mehr Rente bekommen wir... ja.
Aber dieses "um einiges privilegierter" unterschreibe ich nach 20 Jahren Erfahrung nicht mehr. Das muss man differenziert sehen.
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Das ist richtig. Es ist aber die Gleichmacherei die ungerecht ist. Gebt denen, die Stress haben, wegen Unterbesetzung o.ä., mehr. Gebt den Amtsleitungen Finanzmittel um besondere Leistungen besonders zu honorieren. Gebt den Personalrat ein Vorschlagsrecht und lasst ihn mitbestimmen.
Das schafft Anerkennung und Wertschätzung.
Beispiel: Alle kriegen 5% mehr ist kacke, alle kriegen eine Grunderhöhung von 3%, der Rest wird über Leistungsbewertungen oder besondere Belastungen ausgeschüttet.
Das schafft auch Anreize.
Tarifergebnisse die ausschließlich (!) den Inflationsausgleich im Fokus haben schaffen doch nur Frust für Leistungsträger wie Dich
Mach doch. Dürfte doch kaum ein Problem für dich sein bei einem Gartenbauamt oder Betriebshof anzuheuern. Die nehmen dich doch mit Handkuss!
Schön wärs. Realität ist was anderes...
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Das ist richtig. Es ist aber die Gleichmacherei die ungerecht ist. Gebt denen, die Stress haben, wegen Unterbesetzung o.ä., mehr. Gebt den Amtsleitungen Finanzmittel um besondere Leistungen besonders zu honorieren. Gebt den Personalrat ein Vorschlagsrecht und lasst ihn mitbestimmen.
Das schafft Anerkennung und Wertschätzung.
Beispiel: Alle kriegen 5% mehr ist kacke, alle kriegen eine Grunderhöhung von 3%, der Rest wird über Leistungsbewertungen oder besondere Belastungen ausgeschüttet.
Das schafft auch Anreize.
Tarifergebnisse die ausschließlich (!) den Inflationsausgleich im Fokus haben schaffen doch nur Frust für Leistungsträger wie Dich
Unser besonderer Bereich als Pädagogen, Erzieher, Lehrer im öffentlichen Dienst bildet der SuE ab. Hier geht es darum die Leute, die Tag für Tag für die Bürger in diesem Land da sind ausreichend zu entlohnen. Wir haben einen heftigen Reallohnverlust und wir sorgen dafür, dass der Ladrn hier läuft. Das sollte für alle von Interesse sein.
Man merkt oft wenig von dem, was die Exekutive, auch die von dir geringschätzig betrachteten Sachbearbeiter des 5000 Einwohner Kaffs, leistet. Man merkt es aber schnell wenn wir überlastet oder schlicht im Streik sind.
Genau das!
Eben. "Meine" Stadt hat im letzten Haushaltsjahr einen Überschuss von 77 Millionen Euro erzielt. Da braucht mir kein OB was vorjammern.
Und was können die hart arbeitenden Menschen dafür, die auf Kita etc. angewiesen sind, dass die OBs jammern?
Nichts.
Nur was interessiert mich, ob die hart arbeitenden Menschen auf die KiTa angewiesen sind, wenn die sich nicht dafür interessieren, dass wir für unsere harte Arbeit mies bezahlt werden?
Nen scheiß interessiert mich das!
So geht ein unsolidarisches Gesellschaftsmodell. Können wir so machen!
Nix. Wir können doch einfach die Gehälter des öffentlichen Dienstes an die Inflation koppeln und diese lästigen Streiks loswerden.
Mach doch. Dürfte doch kaum ein Problem für dich sein bei einem Gartenbauamt oder Betriebshof anzuheuern. Die nehmen dich doch mit Handkuss!
Schön wärs. Realität ist was anderes...
Mal ernsthaft, wäre das wirklich schwierig da ne Stelle zu finden?
Und was können die hart arbeitenden Menschen dafür, die auf Kita etc. angewiesen sind, dass die OBs jammern?
Nichts.
Nur was interessiert mich, ob die hart arbeitenden Menschen auf die KiTa angewiesen sind, wenn die sich nicht dafür interessieren, dass wir für unsere harte Arbeit mies bezahlt werden?
Nen scheiß interessiert mich das!
So geht ein unsolidarisches Gesellschaftsmodell. Können wir so machen!
Schön wärs. Realität ist was anderes...
Mal ernsthaft, wäre das wirklich schwierig da ne Stelle zu finden?
Mal ernsthaft, ja ist es. Ca. 20 Bewerbungen in den letzten 10 Jahren an diverse Gemeinden und Städte hier im Umkreis sprechen für sich.
Nach 20 Jahren würde ich das definitiv nicht mehr ohne weiteres mit Ja beantworten. IT? Verdient in der Privatwirtschaft 50 bis 80 Prozent mehr. Führungskräfte? Genauso. Große Teile vom höheren und gehobenen Dienst würden in der Privatwirtschaft mindestens das gleiche verdienen und ich kenne einige, die gewechselt haben.
Der typische mittlere Dienst? Ja, der kommt im öffentlichen Bereich besser weg.
Ansonsten: Wenig Angst vor Jobverlust? Ja. Welcher Bereich hat den höchsten Anteil an Befristungen? Genau, der öffentliche Dienst. Also muss man erstmal nen Dauervertrag bekommen. Das kann bis zu 12 Jahre dauern. Viele Lehrer werden permanent zum Sommer gekündigt usw.
Mehr Rente bekommen wir... ja.
Aber dieses "um einiges privilegierter" unterschreibe ich nach 20 Jahren Erfahrung nicht mehr. Das muss man differenziert sehen.
Mit Ausnahme aus dem Hochschulbereich, dort aber nur Doktoranden und ab und an einen Oberingenieur o.ä.
Und was können die hart arbeitenden Menschen dafür, die auf Kita etc. angewiesen sind, dass die OBs jammern?
Nix. Wir können doch einfach die Gehälter des öffentlichen Dienstes an die Inflation koppeln und diese lästigen Streiks loswerden.
Klar können wir das und dagegen spricht ja auch nichts. Nur inwiefern rechtfertigt es, die Gesellschaft als Geisel zu nehmen? Ich schätze, die Gehälter im öffentlichen Dienst werden nicht per Volksabstimmung festgelegt, oder?
3 Wochen zu wegen Corona
5 Wochen Minderung der Betreuungszeiten von 17 auf 14 Uhr für alle, wegen Personal Ausfall.
6 Tage die ausgefallen sind, wegen Besprechungen, Fortbildung keine Ahnung warum
3 Wochen am Stück der Laden dicht in den Sommerferien.
Da machen ein paar Tage Streik den Bock auch nicht mehr fett.
Corona? Kann kein Mensch was dafür. Erzieher*innen sind übrigens die Berufsgruppe, die sich Corona schon 2-3x im beruflichen Kontext drauf geschafft hat und in der Pandemie den Kopf hingehalten hat, damit möglichst schnell alle in Ruhe Homeoffice machen konnten.
Minderung der Betreuungszeiten? Bei den derzeitigen Personalschlüsseln und der personellen Ausstattung braucht es halt in vielen Einrichtungen nur eine Langzeiterkrankung, und das Kartenhaus bricht zusammen. Aus Sicht der Kinder und der Gesundheit des Personals muss man froh sein, dass Leitung und Träger die Verkürzung mittragen. Meine Kollegen und ich haben das früher, als ich mal in dem Bereich gearbeitet habe, so gelöst: Eine Fachkraft und ein Praktikant mit 40 Kindern in die Turnhalle, Völkerballturnier. Wochenlang. Unerträglich, endet im Tinitus oder Burnout, safe. Aus Elternsicht ist es sehr ärgerlich, geht mir auch so. Unsere Einrichtung bekommt nicht mal mehr Springer von Zeitarbeitsfirmen, weil die kein Personal haben (Bildungs- und Betreuungsqualität wäre hier aber eh nicht zu erwarten).
Ausfall wegen päd. Tage, Fortbildung und keine Ahnung was? Du sagst es. "Keine Ahnung warum". Letzlich kommen pädagogische Tage und Fortbildungen deinen Kindern zu gute. Du erwartest ja sicherlich neben Betreuung auch noch pädagogische Qualität, oder nicht? Die Anforderungen an die Fachkräfte steigen permanent, die Träger stellen so schon kaum Fortbilungen zur Verfügung, aus Kosten- und Personalmangelsgründen. Was meinst du, was für ein schlechtes Gewissen man hat, wenn man weiß, dass die hart erkämpfte FoBi zum Thema Medienerziehung die Kollegen ins Chaos stürzt? Die Notwendigkeit von FoBi zum Thema Kinderschutz usw. wird dir der Franke sicherlich bestätigen. Bestimmt war in den 6 Tagen auch noch eine Betriebsversammlung und ein Betriebsausflug mit drin - Dinge, die jeder andere Arbeitnehmer auch in ähnlicher Form macht.
3 Wochen Sommerferien? Steht mit Sicherheit früh genug fest, so dass man sich danach richten kann. Die meisten Fachkräfte haben selbst (Schul-)kinder, sind alleinerziehend oder nicht der Hauptverdiener der Familie. Die Fachkräfte verballern alle gleichzeitig einen großen Teil ihrer Urlaubstage. Eine größere Verteilung der Tage aufs Jahr kann auch kein Mensch wollen, sonst sind wir wieder bei Minderung der Betreuungszeiten. Im Übrigen bieten die meisten Träger während der Schließzeiten Notbetreuungsplätze in anderen Einrichtungen an.
Du siehst, mit einer besseren personellen Ausstattung und besseren Rahmenbedingungen würde sich auch für die Eltern und Kinder einiges ändern. Leider rauschen wir derzeit in eine katastrophale Personalsituation hinein. Mangel an allen Enden, und es wird noch krasser. Zahlreiche Fachkräfte gehen demnächst in Rente, viele ausgebildete Personen quittieren aufgrund der Arbeitsbedingungen nach ein paar Jahren wieder den Dienst. Wenn dann in vier Jahren noch der Betreuungsanspruch für Schulkinder kommt, dann gnade uns Gott. Da kann man froh sein, wenn die eigenen Kinder dem Alter entwachsen sind. Es werden uns je nach Studie mindestens 300k pädagogische Fachkräfte fehlen, und dass ist informierten Kreisen auch schon seit Jahren bekannt. Personalgewinnungsmaßnahmen schön und gut, aber der verlockenste Anreiz ist die Kohle. Da können wir uns als Gesellschaft jetzt überlegen, ob uns das 10% aus der öffentlichen Kasse und ein paar Tage Streik das nicht wert sind.
Mal ernsthaft, wäre das wirklich schwierig da ne Stelle zu finden?
Mal ernsthaft, ja ist es. Ca. 20 Bewerbungen in den letzten 10 Jahren an diverse Gemeinden und Städte hier im Umkreis sprechen für sich.