Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
ich wußte gar nicht, dass ich dich konkret angesprochen habe. es geht hier generell, dass "man" auf die mütze bekommt, wenn man nicht den mainstream folgt.
- wie oft habe ich geschrieben, dass ich es selbst nicht weiß?
- wie oft habe ich gesagt, dass erneuerbare energie das ziel ist?
- wie oft habe ich geschrieben, dass öl- und gas verbrennen sch*** ist?
die aussage: atomstrom weg bedeutet unweigerlich kohle, öl und gas her. und nochmals: den dadurch beschleunigten klimawandel kann ich ganz schwer mit einem GAU vergleichen. was ist schlimmer? und ich rede jetzt nicht von temperaturen von 35grad im juni. ich rede von dürre, sturmfluten, hurricanes, überschwemmungen, und, und, und.
vielleicht ist ja alles eh zu spät, dann können wir ja ruhig alles verbrennen, was brennbar ist.
das suggeriert dir die atomindustrie, daß das die frage sei.
der bisher noch bestehende kompromiss zum atomausstieg sah nicht vor, alle atomkraftwerke sofort auszuschalten und die von ihnen produzierte energie von kohlekraftwerken herzustellen.
der plan war der, einen langsamen ausstieg zu starten und kontinuierlich den anteil der erneuerbaren energien zu erhöhen. soweit so gut, prinzipiell ist dieser prozeß in gang gesetzt worden.
das setzt voraus, daß parallel an konzepten gearbeitet wird,
wie sich stromerzeugung, netzarchtiktur aber auch die energienutzung langsam ändert. die struktur des netzes muß anders werden, energieerzeugung muß dezentraler werden wir müssen weg von diesen unflexiblen großkraftwerken, die den ausbau der erneuerbaren energien blockieren.
wer glaubt, daß strom aus atomkraftwerken ein mittel sein kann, langfristig energie erzeugung aus anderen fossilen energien abzulösen, der irrt. wir haben aktuell in deutschland knapp 20 akws, die höchstens 25% des in d verbrauchten stroms erzeugen. d.h. selbst wenn wir davon ausgehen, daß alle meiler so wie sie da stehen, weiterbetrieben werden können, müssten wir 60 akws bauen, um den strom komplett über kernenergie zu erzeugen (und das nur in deutschland).
weltweit haben wir ca. 450 reaktoren, die etwas 15% des weltweitverbrauchten stroms erzeugen. du kannst jetzt selber ausrechnen, wieviele kraftwerke wir bräuchten, um die gesamte el. energie per atomkraft zu erzeugen.
hier habe ich schon vernachlässigt, daß bei diesen 450 kraftwerken ca. 80 reaktoren älter als 30 jahre sind.
eine erhöhung der zahlen der reaktoren erhöht das unfallrisiko, eine erhöhung des betriebsalters erhöht das risiko das unfälle passieren. wir alle sind testkaninchen bei einem gigantischen feldversuch: wie verhalten sich werkstoffe unter dem einfluß von radioaktiver strahlung.
die auswahl heisst nicht kernkraft vs öl/kohle/gas sondern
kernkraft/öl/kohle/gas vs. erneuerbare und wird nicht so aussehen, daß wir von heute auf morgen alle fossilen kraftwerke (zu denen ich auch kkws zähle) ausschalten können, das wird ein prozeß sein, der sich über jahrzehnte ziehen wird.
gaskraftwerke können dabei durchaus die funktion einer brückentechnologie übernehmen. von der kernkraft sollten wir uns so schnell wie möglich trennen auch wenn unsere nachbarn erstmal nicht mitziehen. aber das gibt uns die möglichkeit alternative technologien zu entwickeln.
der zeitartikel den du zitierst ist eine glosse.
"def. glosse: ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift."
der bericht der internationale kommision der atomenergie und der who sind auf viel kritik gestossen und
hier ein paar quellen, die sich mit diesem thema auseinandersetzen:
http://www.greens-efa.org/cms/topics/dokbin/118/118541.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl (hier findest du auch etwas zu "deinen blühenden landschaften")
http://www.ippnw.org/ResourceLibrary/Chernobyl20Rosen.pdf
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2008/03/14.mondeText.artikel,a0057.idx,19 (Zitat "... ein Krebpatient, der 5 Jahre überlebt gilt als geheilt..." und taucht damit natürlich nicht bei den Opfern von Tschnernobyl auf).
Mit deiner Aussage, daß ein kleiner Gau nix im Vergleich zum Klimawandel ist, stehst du nicht ganz alleine da:
Zitat Le Monde Diplomatique: "...Vier Monate nach Tschernobyl erklärte der Leiter für Reaktorsicherheit der IAEO, Morris Rosen: "Selbst wenn jedes Jahr ein solcher Unfall passieren würde, wäre die Kernenergie für mich weiterhin eine günstige Energiequelle"...."
ich diskutiere mit einer wand
du stellst selbst die frage auf, welche ich hier stelle. bloss das du mir unterstellst, dass ich AKWs bauen möchte. zeig mir die stelle, in der ich das geschrieben habe (viel spass beim suchen).
ich übernehm jetzt mal deine zahlen, ohne sie überprüft zu haben... schalten wir alle AKWs ab, fehlen uns 25% des produzierten stromes.
und nun die frage: woher soll der strom kommen (antwort: aus der steckdose ist ausgeschlossen)?
soviel windräder, solarzellen, gezeitenkraftwerke, staudammprojekte kannst du gar nicht planen/aufstellen/durchführen. also bleibt nur: gas-, kohle-, öl.
also nochmals, setz dein kreuzchen:
die 1.000.000 EUR frage lautet:
wodurch würde xaver08 den 25%igen energiebedarf aufgrund der abschaltung der AKWs beziehen:
[ulist]
die antwort kann ich dir schon verraten... egal wie du dich entscheidest, der Co² ausstoss geht rapide in die höhe.
doch können wir. diese 25% und sogar noch mehr können wir durch regenerative energiequellen ersetzen.
nicht sofort aber schrittweise (wie ich es bereits oben geschrieben habe). dafür gibt es breits konzepte, die auf aktuell verfügbarer technologie beruhen.
die wand stellt dir jetzt ne gegenfrage:
du beschwörst den klimawandel, du schreibst du willst keine akws mehr bauen, du schreibst regenerative energien können die akws nicht ersetzen (und damit kohle/öl/gas erst recht nicht, da ihr anteil an der stromerzeugung höher als der der kkws ist). wie willst du sie dann ersetzen??
du hast recht, du hast es explizit nicht geschrieben, daß du nicht mehr kkws bauen möchtest, ich habe es aus deiner argumentation geschlossen. wenn das ein fehler war, kannst du meinen trugschluß jetzt korrigieren:
wie soll der anteil der fossilen energien ersetzt werden?
weil ich keine antwort aus deiner liste genommen habe??
pssst, noch eine kleine ergänzung:
3 der deutschen akws stehen eh schon (trotzdem exportieren wir noch strom, also kein frankreichimport)
die restlichen könnten wir alleine durch stromeinsparen ersetzen... und das alles co2 neutral.
aber verrats nicht weiter
die interessanten passagen hab ich mal fett egschrieben:
die sind nicht ersetzbar, genauso wenig wie atomstrom zur zeit ersetzbar (bzw. nur durch fossile energie) ist... hab ich ja geschrieben
werden wir nicht. der stromverbrauch wird durch immer effektivere geräte zwar gesenkt werden, allerdings findet so langsam ein wechsel vom öl zu strom beim kfz an. opel ampera, smart und weiß der geier.
ach ja... swoei ich mich erinnern kann, sind meine zitäte älter als die dazugehörenden zitierten fragen an mich...
vielleicht gehts du nochmal auf seite 6 des threads und liest die diskussion nochmal chronologisch. richtig gelesen scheinst du jedenfalls nicht zu haben. gehe eher davon aus, dass hier der wunsch einen pro-atom verfechter in eine schublade zu stecken der vater deiner gedanken war.
ich erkenne bei der aktuell diskutierten laufzeitverlängerung einen kurs der regierung, der sich von dem des forums und einem großteil der bevölkerung unterscheidet. es dürfte zwar vielen hier klar sein, dass man die kraftwerke nicht einfach morgen abschalten kann, weil in deutschland dann versorgungslücken entstehen würden, aber eine derart lange laufzeitverlängerung wie sie die regierung derzeit diskutiert, würde eine unnötige verzögerung des atomausstiegs begünstigen, denke ich.
was also können wir als bürger tun um die regierung dazu zu bewegen so schnell wie möglich aus der kernenergie auszusteigen und den druck auf die energiekonzerne aufrecht zu erhalten?
sollte man auf die nächste wahl warten und einfach nicht schwarz oder gelb wählen? sollte man sich intensiv an demonstrationen beteiligen? sollte man mails an abgeordnete schicken? wäre ein volksentscheid eine realistische variante? gibt es gar rechtliche schritte gegen die planspiele der regierung? oder ist die regierung in der lage selbst eine verantwortungsvolle entscheidung zu treffen - vielleicht eher noch als die bevölkerung?
Was bei der Laufzeitverlängerung auch zu berücksichtigen ist, die Dinger sind teilweise sehr alt und wirklich sicher sind die Dinger auch net. Man weiss ja von unseren Kraftwerken, das man da belogen wurde und die Dinger Flugzeuge oder Bombenanschläge nicht aushalten und zerstört würden. Je länger man diese Dinger am Netz lässt, desto grösser die Chance das schlimmeres passiert. Mir graut jedesmal davor wenn ich höre das Biblis länger am Netz bleibt, das Ding kann man schon fast marode nennen, deshalb musste es auch schon des öfteren still gelegt werden.
Richtig... man sollte sich genau jetzt intensiv darum gedanken machen wie man es schafft in spätestens 20 bis 30 Jahren alle AKWs abzustellen und dabei zuverlässige Ersatzenergiequellen zu besitzen die nicht aus Öl/Kohle bestehen.
Ich hab da mal vor kurzem eine längere Diskussion mit einem Fachmann auf dem Gebiet gehabt. Leider war der Abend recht Bierseelig und ich weiß ich net mehr genau was er mir alles erzählt hat, obwohl es alles recht interessant war, aber zielstrebig wäre wohl das wichtigste die Energie der Sonne oder vom Wasser zu nutzen weil die/das ist immer da im gegensatz zum Wind.
Nur bis wir da noch keine strategisch sinnvollen Ersatz haben nutzt es auch noch nichts die AKWs abzustellen... auch wen das so schnell wie möglich geschehen sollte.
nur stellt sich mir jetzt die frage, warum du so vehement die kernkraft verteidigst und verharmlost??
denn ausser dir hat hier niemand was davon geschrieben alle kkws sofort und auf einen schlag abzuschalten. auch der kompromiss zum ausstieg aus der kernenergie hat lange reststrommengen vorgesehen, die dazu führen, daß jetzt noch einige kraftwerke über 20 jahre laufen!
wir würden jetzt anfangen, die alten und riskanten kraftwerke wie biblis, brunsbüttel und krümel vom netz zu nehmen
der Anteil an Kernenergie, den wir momentan haben, wird uns mit Sicherheit nicht langfristig vor dem Klimakollaps retten (Gründe habe ich schon div. mal ausgeführt)
und das ist es ja, was du geschrieben hast:
Kernenergie (und ein paar Gäuchen hier und da) oder Klimakollaps
Kernenergie bleibt eine unbeherrschbare Technologie, Unfälle sind nicht auszuschließen, denn 100%ige Sicherheit (bzw. das inhärent sichere Kraftwerk) gibt es nicht. Dazu kommt leider noch Schlamperei, Gier und Korruption (auch in Deutschland).
Die Folgen eines Unfalls sind unabsehbar, die Evakuierungspläne, die das THW für die Region um Biblis vorsieht sind zynisch. Beim Gau in Biblis hält man sich die Eventualität vor eine Zone (Größe und Orientierung je nach Windrichtung) um das Kraftwerk abzusperren aus der man die Menschen nicht mehr rauslässt, weil man nicht abschätzen kann, ob sie eine Überlebenschance haben werden.
Zum Thema Tschernobyl und die blühenden Landschaften:
Wenn Du Dich ein wenig mit den Links beschäftigst, die ich gepostet habe, bekommst du ein etwas kompletteres Bild (sozusagen die andere Seite der Informationsmedaille, aber keine Horrorszenarien sondern rel. nüchtern ausgeführte Rechnungen und zusammengetragene Infos)
Und das Überleben von Tieren und Pflanzen ist immer noch etwas anderes als das Überleben (dauerhafte) von Menschen.
Retten kann uns nur ein massives Umdenken und das wird eben nicht einsetzen, wenn wir an der alten Technologie festhalten und die Argumentation der Stromindustrie aufgreifen (a la "wir brauchen kernenergie um den klimawandel zu verhindern"), denn diese unflexiblen Großkraftwerke stehen der Umstrukturierung der Stromerzeugung entgegen.
Dazu kommt noch, daß Kernkraftwerke mit steigender Laufzeit nicht sicherer werden. An vielen Stellen weiss man nicht so genau wie sich Materialien unter Strahlenbelastung verhalten. Außerdem ändern sich Sicherheitsvorstellungen, so hat Biblis z.B. keine unabhängige Notstandswarte, d.h. wenn dort was schief geht, kann der Reaktor von aussen nicht gesteuert werden! Das soll nicht nachgerüstet werden, weil es zu teuer wird.
Wir haben zwar nicht die Möglichkeit die restlichen KKWs von heute auf morgen abzuschalten, aber sollten doch tunlichst zu sehen uns von dieser Technologie eher heute als morgen zu befreien. Die Möglichkeiten sind da, schon auf der Basis der heutigen Technologie wäre es möglich.
Röttgens Ministerium rechnet damit, daß wir in 10 Jahren ca. 40% Anteil regenerativer Energien erreicht haben werden. Nach seiner Aussage, ein Wert der ausreichen würde um auf Kernenergie zu verzichten (und der Mann ist Atomstromfreundlich), d.h. eine Durchführung des Ausstiegs aus der Kernenergie auf Basis des Kompromisses von vor 10 Jahren wäre realisitisch
Es wird eine Kombination aus versch. Energiequellen sein müssen. Auch so Projekte wie Desertec, an der sich mittlerweile auch die großen Energieerzeuger beteiligen wollen, werden ihren Beitrag leisten.
Auch Wind ist nicht zu verachten, umso größer das Einzugsgebiet für Windstrom ist, umso verlässlicher wird die Durchschnittsmenge Strom sein, die aus Windkraft zur Verfügung steht. Idealerweise ist es ein europäisches Netz, aber selbst Deutschlandweit würde schon ein hoher Anteil an Energie zur Verfügung stehen. Es ist ja nie überall gleichzeitig Flaute. Man kann sowas mittlerweile schon recht gut kalkulieren (aus Wetterdaten, die auch Windkarten beinhalten).
Trotz allem wird es immer ein Mix sein müssen, es ist auch nicht undenkbar, daß man in der Übergangszeit zur Überbrückung von Schwankungen auf sehr effektive und schnell regelbare Gaskraftwerke zurückgreift (auch wenn die natürlich wieder CO2-Emissionen verursachen)
du deckst zwar immer das mäntelchen des nichtwissen über deine verharmlosenden Aussagen zur Kernenergie, hast aber ansonsten eine ordentliche lanze für die kernenergie gebrochen!
seis drum... wenn ich deine position zur kernenergie ausklammere sind wir nicht so weit auseinander. das allerdings fällt schwer!
Ich selbst, (bzw. meine Familie) beziehe meinen Strom von Greenpeace Energy. Mich würde mal interessieren, ob bei uns wirklich 100% regenerative Energien aus der Steckdose kommen. Weiss da jemand mehr? Andererseits denke ich nicht, dass so ein großer Umweltverein sich selbst belügt.
und debatten sind fast immer sinnlos.
Vielleicht sind wir ja auch irgendwann mal soweit, dass nicht jede Debatte rein national gefuehrt wird.
Es muss statt Woher bekommen wir den nicht mehr existenten Atomstrom lauten :
Wie sparen wir den bisherigen Anteil des Atomstroms ein ?
Problemlos möglich, durch Stromsparen ohne jeden Komfortverlust, ohne Einschränkungen.
-- Standby bei E-Geräten vermeiden
-- Keine unnötige Beleuchtung (privat,kommunal,innerhalb der Betriebe)
-- in Verbindung mit modernen leuchtmitteln (LED Lampen zB)
-- Verbrauchsgünstige E-Geräte
-- Sinnvolles verwenden von E-Geräten (E-Herd kocht min 3 min nach, einfach früher abschalten.
-- Waschmgang mit 2 T-Shirts ist shice
-- usw usw usw
Kann sofort umgesetzt werden und spart ALLE AKWs ein.
Sieht hier jemand einen Komfortverlust ?
Aber das will ja eigentlich keiner, schon gar nicht die Energiemultis