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Unbefristeter Streik der Erzieher/innen

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@Franken Adler: Danke für deine Beiträge hier, hab grad einiges durchgelesen.
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Al Dente schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Nicht das man mich jetzt falsch versteht,  ich will nicht das Streikrecht angreifen, indes, eines ist doch erkennbar. Die Welt hat sich verändert  seit Emile Zola sein " Germinal " schrieb.
Was nützt denn ein Streik mit dem ich - wie dargelegt - gerade nichts erzwingen kann?
Wenn sich aber die Welt verändert hat, wäre es vielleicht an der Zeit mal zu überlegen,  welche Konfliktlösungsstrategien es  sonst noch gibt.  Da darf man auch mal kreativ sein.

Weinflasche hat recht. Nicht nur die Eltern sind gekniffen, sondern auch die Erzieherinnen die jetzt die Birne hinhalten müssen..


Wer  die Gekniffenen bei diesem Streik sind wird auch der Gewerkschaft klar sein.
Vielleicht sehen diverse Funktionäre einen Nutzen darin, ab und an mit einem Spektakel ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.



Ja klar, wir sind alle Marionetten die von den Funktionären durch die Innenstädte gezogen werden. Nur für die Funktionäre streiken wir auch.
Heinz, ich bin mir schon bewusst, dass wir keine Marktmacht wie irgendwelche Industriearbeiter darstellen. Wir haben tatsächlich nur die Möglichkeit zu demonstrieren, was mit Teilen des Gemeinwesens passiert, wenn wir die Arbeit die wir leisten mal nicht machen.
Wir sind tatsächlich darauf angewiesen, dass man sich mit uns solidarisiert und den Arbeitgebern Rückmeldet, dass man uns schnellstens zurück haben möchte und deshalb doch bitte ein Angebot kommen möge.
Wir sind tatsächlich die Leute, die dieses Gemeinwesen in weiten Teilen tragen und wir müssen uns denen sichtbar machen, denen wir "dienen". Das ist, mit Verlaub, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit!
Und nein, wir entschuldigen uns nicht dafür, dass wir zu solchen Mitteln greifen müssen um den Adressaten unserer Dienstleistungen bewusst zu machen, wie viel sie für vergleichsweise wenig Geld bekommen!

Es haben übrigens nicht 16.000 ErzieherInnen demonstriert.
Mehr als 40% der Streikenden gehören anderen Berufsgruppen an. Darunter ein großteil Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, aber auch Heilpädagogen und Kinderpflegerinnen.

Es ist ein seltern schönes Beispiel wie in der Presse vereinfacht und pauschaliert wird.  
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FrankenAdler schrieb:
...Es haben übrigens nicht 16.000 ErzieherInnen demonstriert.
Mehr als 40% der Streikenden gehören anderen Berufsgruppen an. Darunter ein großteil Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, aber auch Heilpädagogen und Kinderpflegerinnen.

Es ist ein seltern schönes Beispiel wie in der Presse vereinfacht und pauschaliert wird.    


Das wird aber nie in der Presse erwähnt. Dort streiken nämlich nur die ErzieherInnen.
Ich drücke euch die Daumen und hoffe ihr findet bald Gehör beim AG.
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FrankenAdler schrieb:
Al Dente schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Nicht das man mich jetzt falsch versteht,  ich will nicht das Streikrecht angreifen, indes, eines ist doch erkennbar. Die Welt hat sich verändert  seit Emile Zola sein " Germinal " schrieb.
Was nützt denn ein Streik mit dem ich - wie dargelegt - gerade nichts erzwingen kann?
Wenn sich aber die Welt verändert hat, wäre es vielleicht an der Zeit mal zu überlegen,  welche Konfliktlösungsstrategien es  sonst noch gibt.  Da darf man auch mal kreativ sein.

Weinflasche hat recht. Nicht nur die Eltern sind gekniffen, sondern auch die Erzieherinnen die jetzt die Birne hinhalten müssen..


Wer  die Gekniffenen bei diesem Streik sind wird auch der Gewerkschaft klar sein.
Vielleicht sehen diverse Funktionäre einen Nutzen darin, ab und an mit einem Spektakel ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.



Ja klar, wir sind alle Marionetten die von den Funktionären durch die Innenstädte gezogen werden. Nur für die Funktionäre streiken wir auch.
Heinz, ich bin mir schon bewusst, dass wir keine Marktmacht wie irgendwelche Industriearbeiter darstellen. Wir haben tatsächlich nur die Möglichkeit zu demonstrieren, was mit Teilen des Gemeinwesens passiert, wenn wir die Arbeit die wir leisten mal nicht machen.
Wir sind tatsächlich darauf angewiesen, dass man sich mit uns solidarisiert und den Arbeitgebern Rückmeldet, dass man uns schnellstens zurück haben möchte und deshalb doch bitte ein Angebot kommen möge.
Wir sind tatsächlich die Leute, die dieses Gemeinwesen in weiten Teilen tragen und wir müssen uns denen sichtbar machen, denen wir "dienen". Das ist, mit Verlaub, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit!
Und nein, wir entschuldigen uns nicht dafür, dass wir zu solchen Mitteln greifen müssen um den Adressaten unserer Dienstleistungen bewusst zu machen, wie viel sie für vergleichsweise wenig Geld bekommen!

Es haben übrigens nicht 16.000 ErzieherInnen demonstriert.
Mehr als 40% der Streikenden gehören anderen Berufsgruppen an. Darunter ein großteil Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, aber auch Heilpädagogen und Kinderpflegerinnen.

Es ist ein seltern schönes Beispiel wie in der Presse vereinfacht und pauschaliert wird.    

Warste auch da gestern?
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Brady schrieb:
FrankenAdler schrieb:
Al Dente schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Nicht das man mich jetzt falsch versteht,  ich will nicht das Streikrecht angreifen, indes, eines ist doch erkennbar. Die Welt hat sich verändert  seit Emile Zola sein " Germinal " schrieb.
Was nützt denn ein Streik mit dem ich - wie dargelegt - gerade nichts erzwingen kann?
Wenn sich aber die Welt verändert hat, wäre es vielleicht an der Zeit mal zu überlegen,  welche Konfliktlösungsstrategien es  sonst noch gibt.  Da darf man auch mal kreativ sein.

Weinflasche hat recht. Nicht nur die Eltern sind gekniffen, sondern auch die Erzieherinnen die jetzt die Birne hinhalten müssen..


Wer  die Gekniffenen bei diesem Streik sind wird auch der Gewerkschaft klar sein.
Vielleicht sehen diverse Funktionäre einen Nutzen darin, ab und an mit einem Spektakel ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.



Ja klar, wir sind alle Marionetten die von den Funktionären durch die Innenstädte gezogen werden. Nur für die Funktionäre streiken wir auch.
Heinz, ich bin mir schon bewusst, dass wir keine Marktmacht wie irgendwelche Industriearbeiter darstellen. Wir haben tatsächlich nur die Möglichkeit zu demonstrieren, was mit Teilen des Gemeinwesens passiert, wenn wir die Arbeit die wir leisten mal nicht machen.
Wir sind tatsächlich darauf angewiesen, dass man sich mit uns solidarisiert und den Arbeitgebern Rückmeldet, dass man uns schnellstens zurück haben möchte und deshalb doch bitte ein Angebot kommen möge.
Wir sind tatsächlich die Leute, die dieses Gemeinwesen in weiten Teilen tragen und wir müssen uns denen sichtbar machen, denen wir "dienen". Das ist, mit Verlaub, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit!
Und nein, wir entschuldigen uns nicht dafür, dass wir zu solchen Mitteln greifen müssen um den Adressaten unserer Dienstleistungen bewusst zu machen, wie viel sie für vergleichsweise wenig Geld bekommen!

Es haben übrigens nicht 16.000 ErzieherInnen demonstriert.
Mehr als 40% der Streikenden gehören anderen Berufsgruppen an. Darunter ein großteil Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, aber auch Heilpädagogen und Kinderpflegerinnen.

Es ist ein seltern schönes Beispiel wie in der Presse vereinfacht und pauschaliert wird.    

Warste auch da gestern?


Nein. Erlangen ist gerade vom Streik ausgenommen. Wir steigen ab 08.06. wieder ein
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@FrankenAdler:
so, jetzt läuft also die Schlichtung!
Die Arbeitgeber gehen mit den gleichen Angeboten da rein, wie vor Monaten.
Das Ding ist doch jetzt schon zum Scheitern verurteilt!
Wie siehst du das?
Warum geht Verdi überhaupt auf solch eine Schlichtung ein?
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Foofighter schrieb:
@FrankenAdler:
so, jetzt läuft also die Schlichtung!
Die Arbeitgeber gehen mit den gleichen Angeboten da rein, wie vor Monaten.
Das Ding ist doch jetzt schon zum Scheitern verurteilt!
Wie siehst du das?
Warum geht Verdi überhaupt auf solch eine Schlichtung ein?


Weil es keine Bewegung von Seiten der Arbeitgeber gab, während gleichzeitig die Stimmung gekippt ist. Man hätte, wäre man auf ein Schlichtungsangebot nicht eingegangen, den schwarzen Peter im Arbeitskampf nicht mehr losgeworden.
Das Angebot der Arbeitgeber war, wie du ja schon schreibst, lediglich der Vorschlag von vor Beginn der unbefristeten Streiks. Das zeigt schon deutlich, wie gering die Wertschätzung von Seiten der Arbeitgeber für unsere Arbeit ist.
Die Wut innerhalb der Belegschaft ist jedenfalls groß.
Und unsere Gewerkschaften täten gut daran, sich auf keine Brosamen einzulassen. Soweit ich mitbekomme, herrscht da aber eine große Geschlossenheit.
Ich bin optimistisch, dass die Arbeitgeberseite sich bewegen wird, ich bin pessimistisch, dass wir auch nur in die Nähe dessen kommen, was wir uns wünschen.
Aber es ist noch nicht aller Tage abend ...
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Ich hoffe, es kommt eine Einigung zu Stande, bin aber alles andere als überzeugt!  

Die sozialen Berufe sind meiner Meinung auch aufgrund der Gehälter im Vergleich zu den Anforderungen weniger attraktiv als andere Berufsgruppen.  
Als Gesellschaft setzen wir aber in allen Gebieten große Erwartungen bei der Kinderbetreuung oder auch bei der Pflege.

Eigentlich müsste das über den Bund gelöst werden und ganzheitlich für ganz viele soziale Berufe im Rahmen eines "Attraktivitätsprogramms".  Die Kosten die dadurch entstehen, müssen auf Bundesebene gegenfinanziert werden.  

Die Kommunen sind aufgrund ihrer finanziellen Situation kaum in der Lage das zu lösen.  Und die Kommunen haben wahrscheinlich auch die Sorge, dass nach den Erziehern gleich die Altenpfleger kommen.....
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Also: Meine Kollegen und Ich (zur Erinnerung: Ich bin studentische Aushilfskraft in einer Kindertagesstätte) fahren an unserem freien Samstag geschlossen nach Köln um zu demonstrieren.

Bei uns in der KiTa gab es in dieser Woche ordentliche Kritik zu hören, Eltern waren zum Teil sehr aufgebracht und kaum zu beruhigen. Da wir aber aufgrund der Schlichtung zur Friedenspflicht beitragen müssen, ist es uns nicht erlaubt zu streiken. Vieler meiner Kolleginnen und Kollegen missfällt das ganze, weil aus unserer Sicht uns ein gutes Recht weggenommen wird. Wir wären viel lieber in dieser Woche auf der Straße gewesen um unsere Forderung weiterhin zu bekräftigen.

Auf der anderen Seite waren wir aber auch genauso glücklich gewesen, die Kinder wieder in die Arme schließen zu dürfen. Es ist für uns jedenfalls sehr schwer wenn wir unserer eigentlichen Arbeit nicht nachgehen können, weil es für uns kein Beruf, sondern eine Berufung ist, tagtäglich mit Kindern zu arbeiten und ihnen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es wäre allerdings wirklich sehr schön, wenn die Arbeitgeber die Wichtigkeit der Kindererziehung endlich erkennen würde und uns dementsprechend bezahlen würde.
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Kuckuck schrieb:
Also: Meine Kollegen und Ich (zur Erinnerung: Ich bin studentische Aushilfskraft in einer Kindertagesstätte) fahren an unserem freien Samstag geschlossen nach Köln um zu demonstrieren.

Bei uns in der KiTa gab es in dieser Woche ordentliche Kritik zu hören, Eltern waren zum Teil sehr aufgebracht und kaum zu beruhigen. Da wir aber aufgrund der Schlichtung zur Friedenspflicht beitragen müssen, ist es uns nicht erlaubt zu streiken. Vieler meiner Kolleginnen und Kollegen missfällt das ganze, weil aus unserer Sicht uns ein gutes Recht weggenommen wird. Wir wären viel lieber in dieser Woche auf der Straße gewesen um unsere Forderung weiterhin zu bekräftigen.

Auf der anderen Seite waren wir aber auch genauso glücklich gewesen, die Kinder wieder in die Arme schließen zu dürfen. Es ist für uns jedenfalls sehr schwer wenn wir unserer eigentlichen Arbeit nicht nachgehen können, weil es für uns kein Beruf, sondern eine Berufung ist, tagtäglich mit Kindern zu arbeiten und ihnen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es wäre allerdings wirklich sehr schön, wenn die Arbeitgeber die Wichtigkeit der Kindererziehung endlich erkennen würde und uns dementsprechend bezahlen würde.


Was studierst du denn? Du hast als stud. Aushilfskraft gestreikt???  
Oder war dein Laden einfach zu und kein Bedarf für die stud. Aushilfskraft vorhanden?

Für mich ist es nicht schwer, meiner eigentlichen Arbeit mal nicht nachzugehen, man nennt das in der Regel Urlaub. Ich habe auch wenig KollegInnen getroffen, denen das so derart gefehlt hat. Wahrscheinlich ist es das, was man "professionellen Abstand" nennt.
Im Übrigen möchte ich angesichts deines Beitrags hier nochmal daran erinnern: Es geht bei dem Streikt beileibe nicht nur um Erzieherinnen in Kindertagesstätten, sondern um den gesamten Soziald- und Erziehungsdienst.
Zwar sind die Erzieherinnen in den Kommunen die Mehrheit, aber im gesamten Bereich des TVÖD SuE beileibe nicht.
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FrankenAdler schrieb:
Kuckuck schrieb:
Also: Meine Kollegen und Ich (zur Erinnerung: Ich bin studentische Aushilfskraft in einer Kindertagesstätte) fahren an unserem freien Samstag geschlossen nach Köln um zu demonstrieren.

Bei uns in der KiTa gab es in dieser Woche ordentliche Kritik zu hören, Eltern waren zum Teil sehr aufgebracht und kaum zu beruhigen. Da wir aber aufgrund der Schlichtung zur Friedenspflicht beitragen müssen, ist es uns nicht erlaubt zu streiken. Vieler meiner Kolleginnen und Kollegen missfällt das ganze, weil aus unserer Sicht uns ein gutes Recht weggenommen wird. Wir wären viel lieber in dieser Woche auf der Straße gewesen um unsere Forderung weiterhin zu bekräftigen.

Auf der anderen Seite waren wir aber auch genauso glücklich gewesen, die Kinder wieder in die Arme schließen zu dürfen. Es ist für uns jedenfalls sehr schwer wenn wir unserer eigentlichen Arbeit nicht nachgehen können, weil es für uns kein Beruf, sondern eine Berufung ist, tagtäglich mit Kindern zu arbeiten und ihnen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es wäre allerdings wirklich sehr schön, wenn die Arbeitgeber die Wichtigkeit der Kindererziehung endlich erkennen würde und uns dementsprechend bezahlen würde.


Was studierst du denn? Du hast als stud. Aushilfskraft gestreikt???  
Oder war dein Laden einfach zu und kein Bedarf für die stud. Aushilfskraft vorhanden?

Für mich ist es nicht schwer, meiner eigentlichen Arbeit mal nicht nachzugehen, man nennt das in der Regel Urlaub. Ich habe auch wenig KollegInnen getroffen, denen das so derart gefehlt hat. Wahrscheinlich ist es das, was man "professionellen Abstand" nennt.
Im Übrigen möchte ich angesichts deines Beitrags hier nochmal daran erinnern: Es geht bei dem Streikt beileibe nicht nur um Erzieherinnen in Kindertagesstätten, sondern um den gesamten Soziald- und Erziehungsdienst.
Zwar sind die Erzieherinnen in den Kommunen die Mehrheit, aber im gesamten Bereich des TVÖD SuE beileibe nicht.  


Ich habe zum Teil mitgestreikt. Mir stand es jedenfalls frei dies zu tun da Ich sowieso sehr viele Überstunden habe. Den größeren Teil hab Ich allerdings tatsächlich in einem Notdienst verbracht.

Urlaub ist ja nett und gut. Nur hast Du eine andere Art von Arbeit als meine KollegInnen und Ich. Das heißt: Du hast deine Fälle die Du zu bearbeiten hast und keine weiteren großen Bindung zum Kind im Gegensatz zu uns. Soll jetzt keine Kritik sein aber Ich finde es mal erwähnenswert.
Und ja Ich weiß: Du erwähnst es immer wieder das es um den gesamten Sozialdienst geht. So schnell wird es keiner von uns vergessen, glaub mir das. Ich spreche jedenfalls für meine KollegenInnen und mich so wie Du das für dich tust. Mich beschleicht oftmals in deinen Beiträgen das Gefühl, dass Du deine Arbeit über unsere stellst und das ist für mich mehr als störend. Deshalb habe deine Beiträge bisher auch nicht weiter kommentiert habe und diese auch nicht mehr tun werde sollte sich das Gefühl weiter bestätigen.
Jedenfalls wollte Ich erwähnen, dass sie ErzieherInnen an die Friedenspflicht halten, der Arbeitskampf jedoch weiterhin nicht vorbei ist. Mit solchen Demonstrationen wollen wir dies nun weiterhin bekräftigen und hoffen auf die Unterstützung weiterer Berufsgruppen bzw. von Eltern.
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Kuckuck schrieb:
FrankenAdler schrieb:
Kuckuck schrieb:
Also: Meine Kollegen und Ich (zur Erinnerung: Ich bin studentische Aushilfskraft in einer Kindertagesstätte) fahren an unserem freien Samstag geschlossen nach Köln um zu demonstrieren.

Bei uns in der KiTa gab es in dieser Woche ordentliche Kritik zu hören, Eltern waren zum Teil sehr aufgebracht und kaum zu beruhigen. Da wir aber aufgrund der Schlichtung zur Friedenspflicht beitragen müssen, ist es uns nicht erlaubt zu streiken. Vieler meiner Kolleginnen und Kollegen missfällt das ganze, weil aus unserer Sicht uns ein gutes Recht weggenommen wird. Wir wären viel lieber in dieser Woche auf der Straße gewesen um unsere Forderung weiterhin zu bekräftigen.

Auf der anderen Seite waren wir aber auch genauso glücklich gewesen, die Kinder wieder in die Arme schließen zu dürfen. Es ist für uns jedenfalls sehr schwer wenn wir unserer eigentlichen Arbeit nicht nachgehen können, weil es für uns kein Beruf, sondern eine Berufung ist, tagtäglich mit Kindern zu arbeiten und ihnen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Es wäre allerdings wirklich sehr schön, wenn die Arbeitgeber die Wichtigkeit der Kindererziehung endlich erkennen würde und uns dementsprechend bezahlen würde.


Was studierst du denn? Du hast als stud. Aushilfskraft gestreikt???  
Oder war dein Laden einfach zu und kein Bedarf für die stud. Aushilfskraft vorhanden?

Für mich ist es nicht schwer, meiner eigentlichen Arbeit mal nicht nachzugehen, man nennt das in der Regel Urlaub. Ich habe auch wenig KollegInnen getroffen, denen das so derart gefehlt hat. Wahrscheinlich ist es das, was man "professionellen Abstand" nennt.
Im Übrigen möchte ich angesichts deines Beitrags hier nochmal daran erinnern: Es geht bei dem Streikt beileibe nicht nur um Erzieherinnen in Kindertagesstätten, sondern um den gesamten Soziald- und Erziehungsdienst.
Zwar sind die Erzieherinnen in den Kommunen die Mehrheit, aber im gesamten Bereich des TVÖD SuE beileibe nicht.  


Ich habe zum Teil mitgestreikt. Mir stand es jedenfalls frei dies zu tun da Ich sowieso sehr viele Überstunden habe. Den größeren Teil hab Ich allerdings tatsächlich in einem Notdienst verbracht.

Urlaub ist ja nett und gut. Nur hast Du eine andere Art von Arbeit als meine KollegInnen und Ich. Das heißt: Du hast deine Fälle die Du zu bearbeiten hast und keine weiteren großen Bindung zum Kind im Gegensatz zu uns. Soll jetzt keine Kritik sein aber Ich finde es mal erwähnenswert.
Und ja Ich weiß: Du erwähnst es immer wieder das es um den gesamten Sozialdienst geht. So schnell wird es keiner von uns vergessen, glaub mir das. Ich spreche jedenfalls für meine KollegenInnen und mich so wie Du das für dich tust. Mich beschleicht oftmals in deinen Beiträgen das Gefühl, dass Du deine Arbeit über unsere stellst und das ist für mich mehr als störend. Deshalb habe deine Beiträge bisher auch nicht weiter kommentiert habe und diese auch nicht mehr tun werde sollte sich das Gefühl weiter bestätigen.
Jedenfalls wollte Ich erwähnen, dass sie ErzieherInnen an die Friedenspflicht halten, der Arbeitskampf jedoch weiterhin nicht vorbei ist. Mit solchen Demonstrationen wollen wir dies nun weiterhin bekräftigen und hoffen auf die Unterstützung weiterer Berufsgruppen bzw. von Eltern.


Nochmal: Was studierst du eigentlich?

Und nein, ich stelle meine Arbeit nicht über die eure. Ich sehe meine Arbeit als ein Puzzelteil im großen Feld der SozialenArbeit, Erziehungsarbeit mit eingeschlossen. Wir haben unterschiedliche Schwerpunkte und unterschiedliche Aufträge, arbeiten aber immer wieder auch eng zusammen.
Wenn ich hier meine Arbeit versucht habe darzustellen, dann in dem Bewusstsein, dass es kaum Leute geben dürfte, die in irgendeiner Weise Zweifel an der Beteiligung von ErzieherInnen haben. Dafür gab und gibt es aber massenweise Leute, die keine Ahnung darüber haben, dass auch andere Berufsgruppen mitstreiken. Und es stand und steht ja allen die diesen Berufsgruppen angehören offen, hier ebenfalls ihre Situation darzulegen.

Wäre ich jetzt ein bisschen ironisch, würde ich schreiben: Typischer Erzieher Komplex!  ,-)

Übrigens: Ich habe tatsächlich Zweifel daran, dass es der fachliche Auftrag von einem von uns ist, eine Bindung zum Kind/Klienten zu entwickeln. Und sei dir gewiss, ich habe auch schon im stationären Rahmen und anderen Feldern der Erziehungsdienste gearbeitet.
Ich denke es geht um eine fachlich fundierte, tragfähige Beziehung. Bindung ist etwas, das IMHO eher in den Bereich familiärer Systeme gehört!
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Rund 70% der Verdi und GEW-Mitglieder lehnen den Schlichterspruch ab. Schwierig für Bsirske. Für einen machtvollen neuen Streik ein bisschen wenig. Bei der GEW reicht es  nicht mal um den unbefristeten Streik fortzusetzen. Die AG sagen kategorisch, mehr geht nicht.
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hawischer schrieb:
Rund 70% der Verdi und GEW-Mitglieder lehnen den Schlichterspruch ab. Schwierig für Bsirske. Für einen machtvollen neuen Streik ein bisschen wenig. Bei der GEW reicht es  nicht mal um den unbefristeten Streik fortzusetzen. Die AG sagen kategorisch, mehr geht nicht.  


War doch abzusehen. Die wenigen die von der winzigen Erhöhung profitiert hätten. Also nochmal zusammensetzen bevor der nächste Streik droht.
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1amanatidis8 schrieb:
hawischer schrieb:
Rund 70% der Verdi und GEW-Mitglieder lehnen den Schlichterspruch ab. Schwierig für Bsirske. Für einen machtvollen neuen Streik ein bisschen wenig. Bei der GEW reicht es  nicht mal um den unbefristeten Streik fortzusetzen. Die AG sagen kategorisch, mehr geht nicht.  


War doch abzusehen. Die wenigen die von der winzigen Erhöhung profitiert hätten. Also nochmal zusammensetzen bevor der nächste Streik droht.


Und die Arbeitgeber müssen sich auch klar machen: Die verfügbaren Erzieherinnen waren wenige, der Markt leergefegt. Seit, vor allem in Bayern, massenweise unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufschlagen, sieht es bei den Sozialpädagogen mittlerweile ähnlich aus. Es sind keine SozPäds mehr zu bekommen.
Ab nächstem Jahr gibt es dann eine Bundesweite quotierte Verteilung, dann wird auch im Rest Deutschlands ein unglaublich hoher Bedarf an Sozialpädagogen im Bereich der stationären Maßnahmen (Wohngruppen, Heime, betreutes wohnen) entstehen.
Das heißt, jetzt ist für uns die Zeit da deutlich zu machen, dass wir unter diesen Vorraussetzungen nicht mehr mitspielen.
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FrankenAdler schrieb:
1amanatidis8 schrieb:
hawischer schrieb:
Rund 70% der Verdi und GEW-Mitglieder lehnen den Schlichterspruch ab. Schwierig für Bsirske. Für einen machtvollen neuen Streik ein bisschen wenig. Bei der GEW reicht es  nicht mal um den unbefristeten Streik fortzusetzen. Die AG sagen kategorisch, mehr geht nicht.  


War doch abzusehen. Die wenigen die von der winzigen Erhöhung profitiert hätten. Also nochmal zusammensetzen bevor der nächste Streik droht.


Und die Arbeitgeber müssen sich auch klar machen: Die verfügbaren Erzieherinnen waren wenige, der Markt leergefegt. Seit, vor allem in Bayern, massenweise unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufschlagen, sieht es bei den Sozialpädagogen mittlerweile ähnlich aus. Es sind keine SozPäds mehr zu bekommen.
Ab nächstem Jahr gibt es dann eine Bundesweite quotierte Verteilung, dann wird auch im Rest Deutschlands ein unglaublich hoher Bedarf an Sozialpädagogen im Bereich der stationären Maßnahmen (Wohngruppen, Heime, betreutes wohnen) entstehen.
Das heißt, jetzt ist für uns die Zeit da deutlich zu machen, dass wir unter diesen Vorraussetzungen nicht mehr mitspielen.


Mit dem Thema Flüchtlinge kann man ganz hervorragend irgendetwas "deutlich" machen.
Andere Grüppchen nutzen ebenfalls die Gelegenheit.
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Al Dente schrieb:
FrankenAdler schrieb:
1amanatidis8 schrieb:
hawischer schrieb:
Rund 70% der Verdi und GEW-Mitglieder lehnen den Schlichterspruch ab. Schwierig für Bsirske. Für einen machtvollen neuen Streik ein bisschen wenig. Bei der GEW reicht es  nicht mal um den unbefristeten Streik fortzusetzen. Die AG sagen kategorisch, mehr geht nicht.  


War doch abzusehen. Die wenigen die von der winzigen Erhöhung profitiert hätten. Also nochmal zusammensetzen bevor der nächste Streik droht.


Und die Arbeitgeber müssen sich auch klar machen: Die verfügbaren Erzieherinnen waren wenige, der Markt leergefegt. Seit, vor allem in Bayern, massenweise unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufschlagen, sieht es bei den Sozialpädagogen mittlerweile ähnlich aus. Es sind keine SozPäds mehr zu bekommen.
Ab nächstem Jahr gibt es dann eine Bundesweite quotierte Verteilung, dann wird auch im Rest Deutschlands ein unglaublich hoher Bedarf an Sozialpädagogen im Bereich der stationären Maßnahmen (Wohngruppen, Heime, betreutes wohnen) entstehen.
Das heißt, jetzt ist für uns die Zeit da deutlich zu machen, dass wir unter diesen Vorraussetzungen nicht mehr mitspielen.


Mit dem Thema Flüchtlinge kann man ganz hervorragend irgendetwas "deutlich" machen.
Andere Grüppchen nutzen ebenfalls die Gelegenheit.


Welchen Schuh möchtest du mir denn da anziehen?
Hier wird nichts mit Flüchtlingen deutlich gemacht. Bitte Ursache und Wirkung unterscheiden!
Es geht hier um eine Tarifauseinandersetzung und darum, dass, aus welchen Gründen auch immer, nur noch wenige KollegInnen am Markt verfügbar sind.
Und das, mit Verlaub, stärkt uns in dieser Tarifauseinandersetzung, weil die Kommunen und freien Träger händeringend nach Fachpersonal suchen - das kaum mehr verfügbar ist.
Und wie das dann so läuft unter dem Diktat von Angebot und Nachfrage: Wer anständig bezahlt bekommt anständig ausgebildetes Personal.
DARUM geht es hier, nicht um den Anlass dafür, warum der Markt so ist.

Wenn ein Konjunkturprogramm aufgelegt wird und ohne Ende Straßen gebaut werden, dann hätte ich noch nicht gehört, dass irgendjemand den Tiefbau Ingeneuren den Vorwurf macht, sie würden die Krise nutzen um gute Gehälter raus zu schlagen.  

Versuch nicht mich da in irgend eine Ecke zu stellen ...
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"Wer anständig bezahlt bekommt anständig ausgebildetes Personal.
DARUM geht es hier, nicht um den Anlass dafür, warum der Markt so ist."


Richtig Frankenadler, so funktionierts. Was hindert Dich eigentlich diesen ausgesprochenen guten Arbeitnehmermarkt für Sozialpädagogen für die eigene berufliche Entwicklung zu nutzen. Mach es doch wie unser Sebi Jung. Der ist nach Wolfsburg gegangen, "um den nächsten Schritt zu machen", selbstredend mit deutlich beseren Bezügen.

Also auf geht's. Es muß ja nicht der öffentliche Dienst sein.
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Man sollte mit den Kitastreiks unbedingt bis zum Ende der Ferien warten, Schon  deswegen, die Alleinerziehenden Druck machen können..  10% waren einfache eine idiotische Ansage,. Aber ich bin guter Hoffnung.. es wird schon noch gelingen
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hawischer schrieb:
"Wer anständig bezahlt bekommt anständig ausgebildetes Personal.
DARUM geht es hier, nicht um den Anlass dafür, warum der Markt so ist."


Richtig Frankenadler, so funktionierts. Was hindert Dich eigentlich diesen ausgesprochenen guten Arbeitnehmermarkt für Sozialpädagogen für die eigene berufliche Entwicklung zu nutzen. Mach es doch wie unser Sebi Jung. Der ist nach Wolfsburg gegangen, "um den nächsten Schritt zu machen", selbstredend mit deutlich beseren Bezügen.

Also auf geht's. Es muß ja nicht der öffentliche Dienst sein.


Es ist schon so, dass ich mir im Moment fast schon frei aussuchen kann, wo ich arbeiten will. Es ist aber auch so, dass in unserem Berufszweig eine fast 100% Abhängigkeit von der öffentlichen Hand, respektive vom jeweiligen Sozialversicherungsträger, besteht.
Ironischer Weise ist es tatsächlich so, dass es kaum Jobs gibt die besser bezahlt sind, als die im öffentlichen Dienst. Was schlicht daran liegt, dass z.B. der Träger der öffentlichen Jugendhilfe nach SGB VIII, also die jeweiligen Jugendämter, Aufgaben an freie Träger deligieren. Das erfolgt natürlich über Ausschreibungen, was wiederrum dazu führt, dass häufig der billigste Träer den Zuschalg bekommt. Die Markt-Logik in unserem Berufsfeld sieht so aus, dass die Jugendämter (oder anderen Hilfeträger nach SGB) Aufgaben, die laut Gesetz erbracht werden müssen, möglichst billig outsourcen.
Unser Berufszweig ist also absolut von der öffentlichen Hand abhängig, die Verträge mit den freien Trägern sind so beschaffen, dass in manchen Landkreisen oder kreisfreien Städten Tariferhöhungen nur zu einem kleinen Teil von den Jugendämtern berücksichtigt werden müssen.
Nur als Beispiel: Vor einigen Jahren gab es einen Tarifabschluss mit knapp 3% auf zwei Jahre. Die Stadt Nürnberg hat den freien Trägern aber nur 1,6% mehr gezahlt, was dazu führte, dass die freien Träger reihenweise aus dem TVÖD ausgestiegen sind.
Wenn ich jetzt hier über Marktmacht spreche, dann deshalb, weil zum ersten Mal eine Situation da ist, in der die Kommunen gezwungen sind, das Preisrad nicht weiter nach unten zu drehen, weil die Leute sich ihre Jobs aussuchen können! Deshalb ist für uns, Tarifpolitisch, ein guter Zeitpunkt um Druck zu machen und auch unsere Forderungen etwas besser durch zu bekommen.

Ich weiß schon, dass du das hämisch, bestenfalls ironisch gemeint hast, aber hey, warum soll ich das nicht zum Anlass nehmen zu erklären worum es uns geht?
Wir werden vergleichsweise scheiße bezahlt, ja wir wussten worauf wir uns einließen. Ich habe in diesem Wissen diesen Beruf ergriffen und ich möchte keinen anderen Beruf haben, ich mache tatsächlich das was ich am besten kann UND worauf ich am meisten Lust habe und ja, das ist auch ne nette Sache.
Und trotzdem würde ich dafür, dass ich einen guten und engagierten Job mache, gerne gut bezahlt werden!


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