Europa im Wandel - Populismus, Brexit und Co.
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:02 Uhr um 16:02 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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War ein Späßle.
Wir sind gegen den Deal, aber wir stehen hinter May.
Taktisch clever, jetzt muss sich die EU bewegen, ansonsten gibt es nen Hard Brexit.
Ehrlich gesagt, den Deal hätte ich auch nicht unterzeichnet. Das Hauptproblem ist dabei nicht mal der Backstop (den die EU ja sogar unbefristet wollte und per Brief noch kurz vor knapp befristen wollte).
Das Hauptproblem sehe ich darin, dass man Nordirland als Teil der Zollunion halten will und damit GB es unmöglich wird, Freihandelsabkommen mit Dritten frei abzuschließen.
Da sieht man, dass ein richtiges Abkommen nicht möglich ist und die EU stark versucht zu verhindern, dass ein Staat überhaupt in der Lage ist, völlig unabhängige Freihandelsabkommen zu schließen.
Für die Briten daher gar keine große Entscheidung, denn was soll bei einem Hard Brexit dann noch schlimmer kommen?
Das halte ich für eine höchst eigenwillige Interpretation der Geschehnisse. Dass das Unterhaus mit großer Mehrheit gegen den ausgehandelten Deal war, steht ja außer Frage, aber inwiefern das ein klares Statement dafür gewesen sein soll, dass sie hinter May stehen, ist mir dann eher schleierhaft.
Die Regierungspartei hat Angst vor Neuwahlen, ob weil sie in der Gunst der Wähler Vertrauen oder Sympathie eingebüßt hat oder weil in dem derzeitigen Chaos schlicht nicht abzusehen ist, wie die Wähle reagieren würden, kann ich schwer beurteilen. Aber das als Vertrauen in May (hinter ihr stehen) zu beurteilen, halte ich für recht weit hergeholt.
Ich bezweifele, dass dahinter irgendwie taktisches Kalkül zu sehen ist. Und wann dann eher ganz am Rande im Hinblick auf die EU. Die muss sich bewegen? Naja, vielleicht. Aber ich denke, dass die Folge für das UK, insb. auch im Hinblick auf den Konflikt zwischen Irland und Nordirland oder den Unmut der Schotten, die ja schon vor Austritt des UK und auch nur im Glauben eines Verbleibs überhaupt und nur mit knapper Mehrheit beim UK verblieben sind, allein schon innenpolitisch weitaus schwerwiegender sein werden als die Folge für die EU ... die zweifelsfrei auch nicht gerade gering sein werden.
So habe ich das noch nie gesehen. Für mich wurden sich a priori im UK überhaupt keine Gedanken gemacht oder jedenfalls das Wahlvolk darüber im Unklaren gelassen, wie ein Brexit überhaupt aussehen kann. Ich meine: in England dürfte man sich ja des Konfliktpotenzials um Nordirland durchaus noch bewusst sein ... das geht tiefer als der Freihandel.
Das komplette Verhältnis zur EU wäre so ein Punkt. Irgendwie werden sie an Lebensmittel und Medikamente kommen müssen und neben den erschwerten Exporten wird auch die Verzahnung der Produktionswege entflochten werden müssen. Ob die dann nicht im Zweifel mehrheitlich abwandern, wird sich zeigen.
Kurzum: ich kann das wenigste in Deinem Beitrag teilen.
Wir sind gegen den Deal, aber wir stehen hinter May.
Taktisch clever, jetzt muss sich die EU bewegen, ansonsten gibt es nen Hard Brexit.
Ehrlich gesagt, den Deal hätte ich auch nicht unterzeichnet. Das Hauptproblem ist dabei nicht mal der Backstop (den die EU ja sogar unbefristet wollte und per Brief noch kurz vor knapp befristen wollte).
Das Hauptproblem sehe ich darin, dass man Nordirland als Teil der Zollunion halten will und damit GB es unmöglich wird, Freihandelsabkommen mit Dritten frei abzuschließen.
Da sieht man, dass ein richtiges Abkommen nicht möglich ist und die EU stark versucht zu verhindern, dass ein Staat überhaupt in der Lage ist, völlig unabhängige Freihandelsabkommen zu schließen.
Für die Briten daher gar keine große Entscheidung, denn was soll bei einem Hard Brexit dann noch schlimmer kommen?
Das halte ich für eine höchst eigenwillige Interpretation der Geschehnisse. Dass das Unterhaus mit großer Mehrheit gegen den ausgehandelten Deal war, steht ja außer Frage, aber inwiefern das ein klares Statement dafür gewesen sein soll, dass sie hinter May stehen, ist mir dann eher schleierhaft.
Die Regierungspartei hat Angst vor Neuwahlen, ob weil sie in der Gunst der Wähler Vertrauen oder Sympathie eingebüßt hat oder weil in dem derzeitigen Chaos schlicht nicht abzusehen ist, wie die Wähle reagieren würden, kann ich schwer beurteilen. Aber das als Vertrauen in May (hinter ihr stehen) zu beurteilen, halte ich für recht weit hergeholt.
Ich bezweifele, dass dahinter irgendwie taktisches Kalkül zu sehen ist. Und wann dann eher ganz am Rande im Hinblick auf die EU. Die muss sich bewegen? Naja, vielleicht. Aber ich denke, dass die Folge für das UK, insb. auch im Hinblick auf den Konflikt zwischen Irland und Nordirland oder den Unmut der Schotten, die ja schon vor Austritt des UK und auch nur im Glauben eines Verbleibs überhaupt und nur mit knapper Mehrheit beim UK verblieben sind, allein schon innenpolitisch weitaus schwerwiegender sein werden als die Folge für die EU ... die zweifelsfrei auch nicht gerade gering sein werden.
So habe ich das noch nie gesehen. Für mich wurden sich a priori im UK überhaupt keine Gedanken gemacht oder jedenfalls das Wahlvolk darüber im Unklaren gelassen, wie ein Brexit überhaupt aussehen kann. Ich meine: in England dürfte man sich ja des Konfliktpotenzials um Nordirland durchaus noch bewusst sein ... das geht tiefer als der Freihandel.
Das komplette Verhältnis zur EU wäre so ein Punkt. Irgendwie werden sie an Lebensmittel und Medikamente kommen müssen und neben den erschwerten Exporten wird auch die Verzahnung der Produktionswege entflochten werden müssen. Ob die dann nicht im Zweifel mehrheitlich abwandern, wird sich zeigen.
Kurzum: ich kann das wenigste in Deinem Beitrag teilen.
An Lebensmittel und Medikamente kommen? Der Handel mit GB wird nach einem Brexit durch Zölle höchstens erschwert, nicht verboten. Zumal deutsche Unternehmen sich auffällig zurückhalten. Die wissen nämlich auch, dass für sie es bei weitem nicht so schlimm wird, wie dargestellt. Es werden zwar Zoll und Einfuhrumsatzsteuern fällig, dafür aber ist der Export komplett mehrwertsteuerfrei, sowohl an Unternehmen als auch Endverbraucher. Quasi ein Nullsummenspiel.
Und bei Luxusgütern ist der Preis sowieso sekundär.
Treffen wird es am härtesten Polen. Deren 2 Mio. Handwerker etc., die derzeit auf der Insel beschäftigt sind, weil ihnen die Löhne in D und NL für Erntehelfen zu mickrig sind, müssen sich quasi eine neue Möglichkeit suchen, wenn es zu einem Hard Brexit kommt und die Freizügigkeitsregelung inkl. Arbeitserlaubnis abrupt endet.
Die Briten werden höchstwahrscheinlich das tun, was Russland durch die Sanktionen tat: Sich auf die Binnenwirtschaft konzentrieren und versuchen, so viel wie möglich selbst zu produzieren und durch Freihandelsverträge sich gute Importbedingungen schaffen.
Sie sind das Land mit dem größten Handelsbilanzdefizit, also täte ihnen diese Richtung sogar gut.
Dazu passt: https://youtu.be/Uc89WTEh-jE
😅
Wie schönes Bild (?) als sie laufen lernten?
Dazu passt: https://youtu.be/Uc89WTEh-jE
😅
Wie schönes Bild (?) als sie laufen lernten?
Wie schönes Bild (?) als sie laufen lernten?
https://mobile2.12app.ch/articles/15982301
Danke für diesen sehr aufschlussreichen Text. Ich hatte ja den Soros-Hass mitgekriegt, konnte mir aber nicht erklären warum alle rechten Seiten darauf kommen ihn zum Feindbild zu erklären. Das erklärt einiges.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/brexit-donald-trump-afd-warum-irre-politik-auf-dem-vormarsch-ist-kolumne-a-1248614.html
Vor allem die Erklärung, warum nicht nur direkte Sozialverlierer für die Parolen der Bauernfänger empfänglich sind, sondern gerade auch von Deklassierung sich bedroht sehende Mittelschichtler, überzeugt.
Gründe seien soziale Kürzungen und Verlustängste und die schwarze Null.
Warum, möchte man den Autor fragen, werden dann eigentlich nicht Hüter der sozialen Gerechtigkeit, die Rentenbewahrer, die HartzIV-Abschaffer und Mindestlohnerhöher usw. gewählt? Sondern die AfD oder Lega oder FPÖ oder FN oder Schwedendemokraten oder oder..
Die Antwort wäre, die einfachen Lösungen gibt's genau so wenig, wie das angebliche Finden von einfachen Begründungen.
Der Autor erklärt das Erstarken des Populismus durch soziale Kürzungen und kritisiert die Politik der schwarzen Null.
Wie genau das Problem gelöst werden soll, beschreibt er nicht, er gibt nur durch die Blume zu verstehen, dass mehr Sozialausgaben erfolgen sollen und Neuverschuldung ein Mittel der Wahl sei.
Das kann man machen. Allerdings hat man dann kein Recht, auf die Reichen und Vermögenden zu schimpfen und Enteignung/Vermögenssteuer zu fordern, wie es ein Oskar Lafontaine sehr gerne macht.
Denn wenn ich mich verschulde, dann muss ich auch jemandem den Zins dafür bezahlen.
Da dem Staat die Gelder von Banken/Vermögenden geliehen werden, profitieren diese natürlich.
Provokant gefragt: Warum ist insbesondere das linke Lager, das besonders oft Neuverschuldung fordert, so erpicht darauf, sich den Banken und Vermögenden freiwillig auszuliefern?
Die Politik der schwarzen Null ist immerhin ein Versuch, sich von den Fängen der Kapitalmärkte zu befreien. Weil alles andere ist nur eine Problemverlagerung in die Zukunft. Denn wenn die Verschuldung erstmal so groß ist, dass die Kämmerer nur noch durch Aufnahme von Kassenkrediten den Betrieb aufrechterhalten können, dann ist das Kreuz bei den Populisten auf dem Wahlzettel wieder das schwebende Damoklesschwert.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/brexit-donald-trump-afd-warum-irre-politik-auf-dem-vormarsch-ist-kolumne-a-1248614.html
Vor allem die Erklärung, warum nicht nur direkte Sozialverlierer für die Parolen der Bauernfänger empfänglich sind, sondern gerade auch von Deklassierung sich bedroht sehende Mittelschichtler, überzeugt.
Gründe seien soziale Kürzungen und Verlustängste und die schwarze Null.
Warum, möchte man den Autor fragen, werden dann eigentlich nicht Hüter der sozialen Gerechtigkeit, die Rentenbewahrer, die HartzIV-Abschaffer und Mindestlohnerhöher usw. gewählt? Sondern die AfD oder Lega oder FPÖ oder FN oder Schwedendemokraten oder oder..
Die Antwort wäre, die einfachen Lösungen gibt's genau so wenig, wie das angebliche Finden von einfachen Begründungen.
Aha. Der Nachweis einer Korrelation zwischen regionaler Betroffenheit von Globalisierungsfolgen und Stimmenzahl für Bereitschaft, eine objektiv unsinnige Wahlentscheidung zu treffen wird von dir gekontert mit dem Hinweis auf eine fiktive Realität, in der sich die Wähler objektiv vernünftig verhalten würden. Und daraus schließt du, das der Nachweis ungültig sei. Kann man machen, ist dann aber falsch.
Hier verwechselst du eine notwendige mit einer hinreichenden oder sogar äquivalenten Begründung, ebenfalls ein klassischer denklogischer Fehler. Nach den im Artikel vorgestellten Fakten ist "regionale Betroffenheit von Globalisierung" eine notwendige Begründung für "relativ hoher Stimmenanteil für Populisten". Das heißt, das eine folgt aus dem anderen, aber es ist nicht der einzige Grund, und auch nicht zwingende Folge. Das ist ja völlig klar, denn auch in diesen Gebieten wählen ja nicht alle die Populisten, oft nicht einmal die Mehrheit. Somit kann von der von dir behaupteten "einfachen Lösung/Begründung", die der Autor angeblich präsentiert, gar keine Rede sein.
Die Antwort gibt der von mir verlinkte Artikel.
Der ist wirklich lesenswert!
Gründe seien soziale Kürzungen und Verlustängste und die schwarze Null.
Warum, möchte man den Autor fragen, werden dann eigentlich nicht Hüter der sozialen Gerechtigkeit, die Rentenbewahrer, die HartzIV-Abschaffer und Mindestlohnerhöher usw. gewählt? Sondern die AfD oder Lega oder FPÖ oder FN oder Schwedendemokraten oder oder..
Die Antwort wäre, die einfachen Lösungen gibt's genau so wenig, wie das angebliche Finden von einfachen Begründungen.
Aha. Der Nachweis einer Korrelation zwischen regionaler Betroffenheit von Globalisierungsfolgen und Stimmenzahl für Bereitschaft, eine objektiv unsinnige Wahlentscheidung zu treffen wird von dir gekontert mit dem Hinweis auf eine fiktive Realität, in der sich die Wähler objektiv vernünftig verhalten würden. Und daraus schließt du, das der Nachweis ungültig sei. Kann man machen, ist dann aber falsch.
Hier verwechselst du eine notwendige mit einer hinreichenden oder sogar äquivalenten Begründung, ebenfalls ein klassischer denklogischer Fehler. Nach den im Artikel vorgestellten Fakten ist "regionale Betroffenheit von Globalisierung" eine notwendige Begründung für "relativ hoher Stimmenanteil für Populisten". Das heißt, das eine folgt aus dem anderen, aber es ist nicht der einzige Grund, und auch nicht zwingende Folge. Das ist ja völlig klar, denn auch in diesen Gebieten wählen ja nicht alle die Populisten, oft nicht einmal die Mehrheit. Somit kann von der von dir behaupteten "einfachen Lösung/Begründung", die der Autor angeblich präsentiert, gar keine Rede sein.
Du zitierst mich und behauptest, dass ich einen "Nachweis für falsch" halte.
Völlig falsch. Mit keinem Wort habe ich das gesagt, sondern die Erkenntnis des Autors nur mit der Frage verbunden, warum denn die Wähler von Gaga-Politikern nicht diejenigen wählen, die Ihnen die Beseitigung ihrer Probleme versprechen.
Vielleicht hast Du ja darauf eine Antwort.
Weiter; wie kommst Du denn auf die Idee, dass die "regionale Betroffenheit von Globalisierung" eine notwendige Bedingung
für einen relativ hohen Stimmenanteil von Populisten sei?
Da ist überhaupt nichts notwendig. Somit kann ich auch nichts verwechseln.
Aha. Der Nachweis einer Korrelation zwischen regionaler Betroffenheit von Globalisierungsfolgen und Stimmenzahl für Bereitschaft, eine objektiv unsinnige Wahlentscheidung zu treffen wird von dir gekontert mit dem Hinweis auf eine fiktive Realität, in der sich die Wähler objektiv vernünftig verhalten würden. Und daraus schließt du, das der Nachweis ungültig sei. Kann man machen, ist dann aber falsch.
Hier verwechselst du eine notwendige mit einer hinreichenden oder sogar äquivalenten Begründung, ebenfalls ein klassischer denklogischer Fehler. Nach den im Artikel vorgestellten Fakten ist "regionale Betroffenheit von Globalisierung" eine notwendige Begründung für "relativ hoher Stimmenanteil für Populisten". Das heißt, das eine folgt aus dem anderen, aber es ist nicht der einzige Grund, und auch nicht zwingende Folge. Das ist ja völlig klar, denn auch in diesen Gebieten wählen ja nicht alle die Populisten, oft nicht einmal die Mehrheit. Somit kann von der von dir behaupteten "einfachen Lösung/Begründung", die der Autor angeblich präsentiert, gar keine Rede sein.
Du zitierst mich und behauptest, dass ich einen "Nachweis für falsch" halte.
Völlig falsch. Mit keinem Wort habe ich das gesagt, sondern die Erkenntnis des Autors nur mit der Frage verbunden, warum denn die Wähler von Gaga-Politikern nicht diejenigen wählen, die Ihnen die Beseitigung ihrer Probleme versprechen.
Vielleicht hast Du ja darauf eine Antwort.
Weiter; wie kommst Du denn auf die Idee, dass die "regionale Betroffenheit von Globalisierung" eine notwendige Bedingung
für einen relativ hohen Stimmenanteil von Populisten sei?
Da ist überhaupt nichts notwendig. Somit kann ich auch nichts verwechseln.
Doch, hast du. Die sprachliche Figur "Gründe seien (...)" und als Antwort "Warum, möchte man den Autor fragen, werden dann eigentlich nicht (...) " stellt den klaren Versuch einer Widerlegung dar. Warum diese scheitert, habe ich oben dargestellt.
Nein, habe ich nicht. Genau so wenig wie eine Antwort auf die Frage, warum manche Leute hier in Berlin schrecklichen "Curry-King" kaufen, obwohl sie an jeder Ecke für die Hälfte des Geldes etwas Besseres kriegen können. Der Mensch, ein Rätsel.
Ach, dass ich das erklären muss. Wenn man feststellt, dass der Anteil an Populistenstimmen in Regionen, die von Globalisierungsfolgen betroffen sind, relativ höher ist, als der Anteil in nicht (so stark) betroffenen Regionen, dann ist die regionale Betroffenheit eine notwendige Bedingung für eine relativ hohen Anteil. Das war doch jetzt nicht so schwer, oder?
Ich befürchte, doch.
Du zitierst mich und behauptest, dass ich einen "Nachweis für falsch" halte.
Völlig falsch. Mit keinem Wort habe ich das gesagt, sondern die Erkenntnis des Autors nur mit der Frage verbunden, warum denn die Wähler von Gaga-Politikern nicht diejenigen wählen, die Ihnen die Beseitigung ihrer Probleme versprechen.
Vielleicht hast Du ja darauf eine Antwort.
Weiter; wie kommst Du denn auf die Idee, dass die "regionale Betroffenheit von Globalisierung" eine notwendige Bedingung
für einen relativ hohen Stimmenanteil von Populisten sei?
Da ist überhaupt nichts notwendig. Somit kann ich auch nichts verwechseln.
Doch, hast du. Die sprachliche Figur "Gründe seien (...)" und als Antwort "Warum, möchte man den Autor fragen, werden dann eigentlich nicht (...) " stellt den klaren Versuch einer Widerlegung dar. Warum diese scheitert, habe ich oben dargestellt.
Nein, habe ich nicht. Genau so wenig wie eine Antwort auf die Frage, warum manche Leute hier in Berlin schrecklichen "Curry-King" kaufen, obwohl sie an jeder Ecke für die Hälfte des Geldes etwas Besseres kriegen können. Der Mensch, ein Rätsel.
Ach, dass ich das erklären muss. Wenn man feststellt, dass der Anteil an Populistenstimmen in Regionen, die von Globalisierungsfolgen betroffen sind, relativ höher ist, als der Anteil in nicht (so stark) betroffenen Regionen, dann ist die regionale Betroffenheit eine notwendige Bedingung für eine relativ hohen Anteil. Das war doch jetzt nicht so schwer, oder?
Ich befürchte, doch.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass morgen wieder die Sonne aufgeht, erwarte aber jetzt, dass Du dies mit Nichtwissen bestreitest.
Das regt mich aber weniger auf, als das ständige Reklamieren der Bayernspieler.
Doch, hast du. Die sprachliche Figur "Gründe seien (...)" und als Antwort "Warum, möchte man den Autor fragen, werden dann eigentlich nicht (...) " stellt den klaren Versuch einer Widerlegung dar. Warum diese scheitert, habe ich oben dargestellt.
Nein, habe ich nicht. Genau so wenig wie eine Antwort auf die Frage, warum manche Leute hier in Berlin schrecklichen "Curry-King" kaufen, obwohl sie an jeder Ecke für die Hälfte des Geldes etwas Besseres kriegen können. Der Mensch, ein Rätsel.
Ach, dass ich das erklären muss. Wenn man feststellt, dass der Anteil an Populistenstimmen in Regionen, die von Globalisierungsfolgen betroffen sind, relativ höher ist, als der Anteil in nicht (so stark) betroffenen Regionen, dann ist die regionale Betroffenheit eine notwendige Bedingung für eine relativ hohen Anteil. Das war doch jetzt nicht so schwer, oder?
Ich befürchte, doch.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass morgen wieder die Sonne aufgeht, erwarte aber jetzt, dass Du dies mit Nichtwissen bestreitest.
Das regt mich aber weniger auf, als das ständige Reklamieren der Bayernspieler.
Das bedauere ich, allerdings erübrigt sich dann jede weitere Diskussion.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass morgen wieder die Sonne aufgeht, erwarte aber jetzt, dass Du dies mit Nichtwissen bestreitest.
Das regt mich aber weniger auf, als das ständige Reklamieren der Bayernspieler.
Das bedauere ich, allerdings erübrigt sich dann jede weitere Diskussion.
Das halte ich für eine höchst eigenwillige Interpretation der Geschehnisse. Dass das Unterhaus mit großer Mehrheit gegen den ausgehandelten Deal war, steht ja außer Frage, aber inwiefern das ein klares Statement dafür gewesen sein soll, dass sie hinter May stehen, ist mir dann eher schleierhaft.
Die Regierungspartei hat Angst vor Neuwahlen, ob weil sie in der Gunst der Wähler Vertrauen oder Sympathie eingebüßt hat oder weil in dem derzeitigen Chaos schlicht nicht abzusehen ist, wie die Wähle reagieren würden, kann ich schwer beurteilen. Aber das als Vertrauen in May (hinter ihr stehen) zu beurteilen, halte ich für recht weit hergeholt.
Ich bezweifele, dass dahinter irgendwie taktisches Kalkül zu sehen ist. Und wann dann eher ganz am Rande im Hinblick auf die EU. Die muss sich bewegen? Naja, vielleicht. Aber ich denke, dass die Folge für das UK, insb. auch im Hinblick auf den Konflikt zwischen Irland und Nordirland oder den Unmut der Schotten, die ja schon vor Austritt des UK und auch nur im Glauben eines Verbleibs überhaupt und nur mit knapper Mehrheit beim UK verblieben sind, allein schon innenpolitisch weitaus schwerwiegender sein werden als die Folge für die EU ... die zweifelsfrei auch nicht gerade gering sein werden.
So habe ich das noch nie gesehen. Für mich wurden sich a priori im UK überhaupt keine Gedanken gemacht oder jedenfalls das Wahlvolk darüber im Unklaren gelassen, wie ein Brexit überhaupt aussehen kann. Ich meine: in England dürfte man sich ja des Konfliktpotenzials um Nordirland durchaus noch bewusst sein ... das geht tiefer als der Freihandel.
Das komplette Verhältnis zur EU wäre so ein Punkt. Irgendwie werden sie an Lebensmittel und Medikamente kommen müssen und neben den erschwerten Exporten wird auch die Verzahnung der Produktionswege entflochten werden müssen. Ob die dann nicht im Zweifel mehrheitlich abwandern, wird sich zeigen.
Kurzum: ich kann das wenigste in Deinem Beitrag teilen.
An Lebensmittel und Medikamente kommen? Der Handel mit GB wird nach einem Brexit durch Zölle höchstens erschwert, nicht verboten. Zumal deutsche Unternehmen sich auffällig zurückhalten. Die wissen nämlich auch, dass für sie es bei weitem nicht so schlimm wird, wie dargestellt. Es werden zwar Zoll und Einfuhrumsatzsteuern fällig, dafür aber ist der Export komplett mehrwertsteuerfrei, sowohl an Unternehmen als auch Endverbraucher. Quasi ein Nullsummenspiel.
Und bei Luxusgütern ist der Preis sowieso sekundär.
Treffen wird es am härtesten Polen. Deren 2 Mio. Handwerker etc., die derzeit auf der Insel beschäftigt sind, weil ihnen die Löhne in D und NL für Erntehelfen zu mickrig sind, müssen sich quasi eine neue Möglichkeit suchen, wenn es zu einem Hard Brexit kommt und die Freizügigkeitsregelung inkl. Arbeitserlaubnis abrupt endet.
Die Briten werden höchstwahrscheinlich das tun, was Russland durch die Sanktionen tat: Sich auf die Binnenwirtschaft konzentrieren und versuchen, so viel wie möglich selbst zu produzieren und durch Freihandelsverträge sich gute Importbedingungen schaffen.
Sie sind das Land mit dem größten Handelsbilanzdefizit, also täte ihnen diese Richtung sogar gut.
Du denkst es wird ein Nullsummenspiel? Naja, ich nicht.
Klar wird es polnische Arbeiter treffen. Aber bist Du auch imstande den nächsten Schritt durchzuspielen? Wenn in England die Arbeit von 2 Mio. Leuten nicht mehr verrichtet wird, was passiert dann Deiner Meinung nach?
Die Briten werden sich wohl oder übel neu öffnen müssen. Selbst mit Empire war die "splendid isolation" ja eher ein Schuss in den Ofen. Oder was macht Dich glauben, dass bei dem "Nullsummenspiel", wie Du es nennst, in Brittanien plötzlich produzierendes Gewerbe aus dem Boden gestampft werden wird, das die billigen Importe bestehender Industrien qualitativ über- und preislich unterbietet?
Was Du da erzählst klingt herrlich nach den Parolen von Farage und Johnson und der ganzen Kampagne der UKIP. Aber immer wenns konkret wurde, wurden die doch ganz schön kleinlaut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so einfach wird oder das UK da als Sieger hervorgeht. Wir auch nicht unbedingt als Sieger, aber die Folgen schätze ich dort als bedeutend massiver ein als hier.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/brexit-donald-trump-afd-warum-irre-politik-auf-dem-vormarsch-ist-kolumne-a-1248614.html
Vor allem die Erklärung, warum nicht nur direkte Sozialverlierer für die Parolen der Bauernfänger empfänglich sind, sondern gerade auch von Deklassierung sich bedroht sehende Mittelschichtler, überzeugt.
Der Autor erklärt das Erstarken des Populismus durch soziale Kürzungen und kritisiert die Politik der schwarzen Null.
Wie genau das Problem gelöst werden soll, beschreibt er nicht, er gibt nur durch die Blume zu verstehen, dass mehr Sozialausgaben erfolgen sollen und Neuverschuldung ein Mittel der Wahl sei.
Das kann man machen. Allerdings hat man dann kein Recht, auf die Reichen und Vermögenden zu schimpfen und Enteignung/Vermögenssteuer zu fordern, wie es ein Oskar Lafontaine sehr gerne macht.
Denn wenn ich mich verschulde, dann muss ich auch jemandem den Zins dafür bezahlen.
Da dem Staat die Gelder von Banken/Vermögenden geliehen werden, profitieren diese natürlich.
Provokant gefragt: Warum ist insbesondere das linke Lager, das besonders oft Neuverschuldung fordert, so erpicht darauf, sich den Banken und Vermögenden freiwillig auszuliefern?
Die Politik der schwarzen Null ist immerhin ein Versuch, sich von den Fängen der Kapitalmärkte zu befreien. Weil alles andere ist nur eine Problemverlagerung in die Zukunft. Denn wenn die Verschuldung erstmal so groß ist, dass die Kämmerer nur noch durch Aufnahme von Kassenkrediten den Betrieb aufrechterhalten können, dann ist das Kreuz bei den Populisten auf dem Wahlzettel wieder das schwebende Damoklesschwert.
Ach, ach, ach, die alte Mär von der Zinsknechtschaft. Damit hatten wir doch schon in VoWi 1.0 aufgeräumt, oder? Hier nochmal eine Zusammenfassung:
Alles Geld auf dieser weiten Welt ist Kredit. Noch mehr: Es entsteht überhaupt nur dadurch, dass jemand einen Kredit aufnimmt. Um dieses Kreditgeld volkswirtschaftlich produktiv zu machen, muss es in Kapital verwandelt werden. Das merken wir uns, denn das brauchen wir später noch.
Etwa Zweidrittel des Geldes auf der Welt ist durch die Kredite von Privaten, also Unternehmern und Konsumenten, entstanden, ein Drittel durch Staaten. Während sich die Umwandlung des privaten Kreditgeldes in Kapital im Wege der Abschöpfung des Mehrwerts und der Kapitalakkumulation (hat dieser Marx rausgefunden) je nach Lage prächtig (Deutschland) oder nur mehr oder weniger prächtig (Rest von Europa), aber in jedem Fall automatisch funktioniert (die Rate dieser gelungenen Umwandlung ist übrigens das berühmte "Wirtschaftswachstum"), muss mit dem Staaskreditgeld noch was passieren. Die Banken verpacken es in Finanzprodukte, und verkaufen diese an den privaten Sektor (wo dann wieder durch Kapitalakkumulation...s.o.).Damit machen die Banken ihre exorbitanten Profite, und nicht etwa mit der Kreditvergabe.
Wenn nun also alle Staaten dieser Welt Schäubles Beispiel folgen würden, und den Gürtel so enger schnallten (den Gürtel ihrer Staatsunterworfenen, selbstverständlich), dass eine schwarze Null herauskäme, würde die Geldproduktion und damit die Wirtschaftsleistung auf der ganzen Welt schlagartig um mindestens ein Drittel sinken.
Du solltest das Konzept der "Befreiung aus den Fängen der Kapitalmärkte" also nochmal besser überdenken.
Hatten wir das schon?
Schönen Sonntag Euch! 🇪🇺 🇪🇺 🇪🇺
An Lebensmittel und Medikamente kommen? Der Handel mit GB wird nach einem Brexit durch Zölle höchstens erschwert, nicht verboten. Zumal deutsche Unternehmen sich auffällig zurückhalten. Die wissen nämlich auch, dass für sie es bei weitem nicht so schlimm wird, wie dargestellt. Es werden zwar Zoll und Einfuhrumsatzsteuern fällig, dafür aber ist der Export komplett mehrwertsteuerfrei, sowohl an Unternehmen als auch Endverbraucher. Quasi ein Nullsummenspiel.
Und bei Luxusgütern ist der Preis sowieso sekundär.
Treffen wird es am härtesten Polen. Deren 2 Mio. Handwerker etc., die derzeit auf der Insel beschäftigt sind, weil ihnen die Löhne in D und NL für Erntehelfen zu mickrig sind, müssen sich quasi eine neue Möglichkeit suchen, wenn es zu einem Hard Brexit kommt und die Freizügigkeitsregelung inkl. Arbeitserlaubnis abrupt endet.
Die Briten werden höchstwahrscheinlich das tun, was Russland durch die Sanktionen tat: Sich auf die Binnenwirtschaft konzentrieren und versuchen, so viel wie möglich selbst zu produzieren und durch Freihandelsverträge sich gute Importbedingungen schaffen.
Sie sind das Land mit dem größten Handelsbilanzdefizit, also täte ihnen diese Richtung sogar gut.
Du denkst es wird ein Nullsummenspiel? Naja, ich nicht.
Klar wird es polnische Arbeiter treffen. Aber bist Du auch imstande den nächsten Schritt durchzuspielen? Wenn in England die Arbeit von 2 Mio. Leuten nicht mehr verrichtet wird, was passiert dann Deiner Meinung nach?
Die Briten werden sich wohl oder übel neu öffnen müssen. Selbst mit Empire war die "splendid isolation" ja eher ein Schuss in den Ofen. Oder was macht Dich glauben, dass bei dem "Nullsummenspiel", wie Du es nennst, in Brittanien plötzlich produzierendes Gewerbe aus dem Boden gestampft werden wird, das die billigen Importe bestehender Industrien qualitativ über- und preislich unterbietet?
Was Du da erzählst klingt herrlich nach den Parolen von Farage und Johnson und der ganzen Kampagne der UKIP. Aber immer wenns konkret wurde, wurden die doch ganz schön kleinlaut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so einfach wird oder das UK da als Sieger hervorgeht. Wir auch nicht unbedingt als Sieger, aber die Folgen schätze ich dort als bedeutend massiver ein als hier.
Im Übrigen ist ein Handelsdefizit nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Zeugt es doch von einer prinzipiell starken Volkswirtschaft, die es sich leisten kann, viele Güter zu importieren.
Im Verhältnis zu dem Biobauern meines Vertrauens habe ich auch ein Handelsdefizit.
Die Arbeit wird im Inland nachgefragt werden müssen. Das wird zwingend steigende Preise zur Folge haben. Wer es sich dann nicht leisten kann, wird die Arbeit schwarz nachfragen. Aber das Geld bleibt im Lande und wird auch dort verkonsumiert.
Sie werden sich natürlich öffnen müssen. Isolation bringt keine Volkswirtschaft voran. Sie können aber weiter ihr cherry picking betreiben und dort auf dem Weltmarkt einkaufen, wo es für sie am vorteilhaftesten ist.
EU-Vorgaben wie Quoten oder Regulierungen, selbst so kleine wie DSGVO spielen für die Briten plötzlich keine Rolle mehr und können das natürlich als Standortvorteil nutzen.
Bei den Dieselfahrzeugen nach EU-Schadstoffnormen könnten sie (theoretisch) z.B. für ein Appel und ein Ei alle Euro2 und 3 Kfz aus Deutschland aufkaufen und dort nutzen. Keine Plaketten mehr. Das Problem ist nur: Die sind so EU-inkompatibel, dass sie mit unseren Linkslenkern nicht mal was anfangen können.