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Europa im Wandel - Populismus, Brexit und Co.

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Ach ja, da wir gestern die Kapitalismusdebatte noch hatten, möchte ich dann doch mal zwischendurch einfach nur einen kleinen Lesetipp dazwischen schießen.

https://www.sueddeutsche.de/meinung/ungleichheit-steuern-staat-sozialer-frieden-1.4435828

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SGE_Werner schrieb:

Ach ja, da wir gestern die Kapitalismusdebatte noch hatten, möchte ich dann doch mal zwischendurch einfach nur einen kleinen Lesetipp dazwischen schießen.

https://www.sueddeutsche.de/meinung/ungleichheit-steuern-staat-sozialer-frieden-1.4435828

Danke für den Link. Das Problem ist da und wird eher noch größer, da die grosse Zahl an Zuwanderung, nicht nur Flüchtlinge, auch aus Osteuropa sich statistisch niederschlägt und zwar auf der armen Seite der Medaille.
Gut auch, dass im Artikel nicht nach der Art vom Jusovorsitzenden nach einem Systemwechsel gerufen wird.
Zitat :
"Klar sollte aber auch sein, dass die Veränderungen im bestehenden Rahmen stattfinden müssen, das heißt in der Marktwirtschaft. Ein Systemwechsel hin zu einer verstaatlichten Wirtschaft hat sich, gelinde gesagt, historisch nicht bewährt. Es führt auf Dauer zu einem Erlahmen der wirtschaftlichen Tätigkeit."

Es liegt jetzt an den Parteien in die Bevölkerung zu horchen und das Thema entsprechend der Resonanz in politische Willensbildung umzusetzen. Dann werden sie auch gewählt, wahrscheinlich.
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FrankenAdler schrieb:

Macht es Sinn dich danach zu fragen, was du inhaltlich dazu zu sagen hast?

Ja natürlich macht es Sinn mich zu fragen. Wie bereits ausgeführt geht's in Deinem Text inhaltlich um mich und meine konservativen Freunde.
Dazu kann ich sagen, dass ich mich nicht für böse halte. Für alle.Konservativen kann ich allerdings nicht die Hand ins Feuer legen und kann nicht ausschließen, dass es den einen oder anderen geben könnte, der böse ist.
Um noch mal auf den Artikel im Freitag zu kommen. Also inhaltlich. Der Artikel schließt ja mit der Erkenntnis, Kapitalismus oder Leben, Leben oder Kapitalismus.

Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?
Ist das noch eine parlamentarische Demokratie oder ein länderübergreifendes Rätesystem, das die Bedürfnisse der Menschheit feststellt und für die Produktion und Verteilung der Güter sorgt? Oder etwas ganz anderes, neues?
Auf was muss ich mich deiner Meinung nach einstellen?
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In meiner Vorstellung wäre eine "Revolution", wie du sie an die Wand malst ("Rätesystem") gar nicht notwendig. Die Revolution, die nötig ist, muss in den Köpfen stattfinden, nicht auf der Straße.

So wie es einmal in Prag einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" gab, so könnte es doch auch einen Kapitalismus mit Umweltbewusstsein und gerechter Verteilung geben - was soll denn da dagegen sprechen?

Heißt für mich: Leistungsprinzip: ja. Ausufernder Reichtum: nein. Dies herzustellen sollte mittels der Steuergesetzgebung, progressiver Zurücknahme von Privilegien und Wiederherstellung gewisser sozialer Mindeststandards kein allzu großes Problem sein. Vielleicht kann man auch über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachdenken. Interessante Modelle, die allen etwas bringen, gibt es ja da.

Heißt auch: Klares Verursacherprinzip beim Umweltschutz. Jeder Produzent muss nachweisen, dass sein Produkt unsere Welt nicht über Gebühr belastet, muss Wiederverwendung oder sichere Entsorgung garantieren - nicht umgekehrt. Dann überlegen sich die Produzenten vielleicht vorher mal, was ihre Produkte bewirken bzw. wo sie einmal landen. Umweltschädliche Produkte müssen schnellstens "vom Markt" genommen werden. In der Medizin ist es doch auch so - auch da müssen die Arzneimittelhersteller Unbedenklichkeit vor der Markteinführung beweisen. Warum nicht generell? Wo ist das Problem?

Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen. Gerade Letzteres muss aber schnellstens und ziemlich radikal von "den Menschen ausbeutend" und "den Menschen vom Planeten verdrängen" auf "dem Menschen nützend" umgestaltet werden. Trotz alledem kann Wachstum erzielt werden. Aber eben qualitatives Wachstum (was genauso wirtschaftsfördernd ist) und nicht quantitatives Wachstum.

Nochmal ein Beispiel hierzu: Automobil. Immer größer trotz beengten Verhältnissen auf Landstraßen und in den Städten, noch schneller trotz endloser Staus und vielen Tempolimits, noch schwerer trotz hoher Treibstoffkosten und hohen Material- und Ressourcenverbrauchs und dann sogar geländetauglich, obwohl im Gelände niemand fahren darf - dieser Irrsinn muss aufhören. Qualitatives Wachstum dagegen zielt auf neue Antriebstechniken, weniger Ressourcenverbrauch, Sparsamkeit und Umweltverträglichkeit. Eine solche neue Generation von Automobilen könnte einen Wachstumsschub auslösen, wie ihn die Branche noch nicht gesehen hat.
Was aber passiert: es gibt "Umweltprämien" in Höhe der gewöhnlichen Rabatte der Autohäuser für E-Mobile und jahrelange Schonfristen für die Dreckschleudern - wenn überhaupt. Und die Speichertechnologie kaufen wir uns aus Fernost hinzu. So sieht die Förderung des qualitativen Wachstums bei uns aus.
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hawischer schrieb:

Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?
Ist das noch eine parlamentarische Demokratie oder ein länderübergreifendes Rätesystem, das die Bedürfnisse der Menschheit feststellt und für die Produktion und Verteilung der Güter sorgt? Oder etwas ganz anderes, neues?
Auf was muss ich mich deiner Meinung nach einstellen?

Das ist leicht zu beantworten: Auf dasjenige Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, auf das wir uns in freier Assoziation einigen, wenn wir den Kapitalismus beseitigt haben. Du bist eingeladen, dich daran zu beteiligen. Wenn du nicht magst, nimm hin, was kommt.
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stefank schrieb:

hawischer schrieb:

Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?
Ist das noch eine parlamentarische Demokratie oder ein länderübergreifendes Rätesystem, das die Bedürfnisse der Menschheit feststellt und für die Produktion und Verteilung der Güter sorgt? Oder etwas ganz anderes, neues?
Auf was muss ich mich deiner Meinung nach einstellen?

Das ist leicht zu beantworten: Auf dasjenige Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, auf das wir uns in freier Assoziation einigen, wenn wir den Kapitalismus beseitigt haben. Du bist eingeladen, dich daran zu beteiligen. Wenn du nicht magst, nimm hin, was kommt.


Das ist es.
Also, dann machen wir erst eine Revolution und beseitigen den Kapitalismus.
Nach der Revolution treffen wir uns um sechs in der Elbphilharmonie und einigen uns auf ein neues System. Perfekt, Danke.

PS:
Die Uhrzeit habe ich beim Schweijk geklaut.
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stefank schrieb:

hawischer schrieb:

Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?
Ist das noch eine parlamentarische Demokratie oder ein länderübergreifendes Rätesystem, das die Bedürfnisse der Menschheit feststellt und für die Produktion und Verteilung der Güter sorgt? Oder etwas ganz anderes, neues?
Auf was muss ich mich deiner Meinung nach einstellen?

Das ist leicht zu beantworten: Auf dasjenige Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, auf das wir uns in freier Assoziation einigen, wenn wir den Kapitalismus beseitigt haben. Du bist eingeladen, dich daran zu beteiligen. Wenn du nicht magst, nimm hin, was kommt.


Das ist es.
Also, dann machen wir erst eine Revolution und beseitigen den Kapitalismus.
Nach der Revolution treffen wir uns um sechs in der Elbphilharmonie und einigen uns auf ein neues System. Perfekt, Danke.

PS:
Die Uhrzeit habe ich beim Schweijk geklaut.
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hawischer schrieb:

Die Uhrzeit habe ich beim Schweijk geklaut.

War das da nicht um vier?
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hawischer schrieb:

Die Uhrzeit habe ich beim Schweijk geklaut.

War das da nicht um vier?
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Nee, halb sechs.
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In meiner Vorstellung wäre eine "Revolution", wie du sie an die Wand malst ("Rätesystem") gar nicht notwendig. Die Revolution, die nötig ist, muss in den Köpfen stattfinden, nicht auf der Straße.

So wie es einmal in Prag einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" gab, so könnte es doch auch einen Kapitalismus mit Umweltbewusstsein und gerechter Verteilung geben - was soll denn da dagegen sprechen?

Heißt für mich: Leistungsprinzip: ja. Ausufernder Reichtum: nein. Dies herzustellen sollte mittels der Steuergesetzgebung, progressiver Zurücknahme von Privilegien und Wiederherstellung gewisser sozialer Mindeststandards kein allzu großes Problem sein. Vielleicht kann man auch über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachdenken. Interessante Modelle, die allen etwas bringen, gibt es ja da.

Heißt auch: Klares Verursacherprinzip beim Umweltschutz. Jeder Produzent muss nachweisen, dass sein Produkt unsere Welt nicht über Gebühr belastet, muss Wiederverwendung oder sichere Entsorgung garantieren - nicht umgekehrt. Dann überlegen sich die Produzenten vielleicht vorher mal, was ihre Produkte bewirken bzw. wo sie einmal landen. Umweltschädliche Produkte müssen schnellstens "vom Markt" genommen werden. In der Medizin ist es doch auch so - auch da müssen die Arzneimittelhersteller Unbedenklichkeit vor der Markteinführung beweisen. Warum nicht generell? Wo ist das Problem?

Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen. Gerade Letzteres muss aber schnellstens und ziemlich radikal von "den Menschen ausbeutend" und "den Menschen vom Planeten verdrängen" auf "dem Menschen nützend" umgestaltet werden. Trotz alledem kann Wachstum erzielt werden. Aber eben qualitatives Wachstum (was genauso wirtschaftsfördernd ist) und nicht quantitatives Wachstum.

Nochmal ein Beispiel hierzu: Automobil. Immer größer trotz beengten Verhältnissen auf Landstraßen und in den Städten, noch schneller trotz endloser Staus und vielen Tempolimits, noch schwerer trotz hoher Treibstoffkosten und hohen Material- und Ressourcenverbrauchs und dann sogar geländetauglich, obwohl im Gelände niemand fahren darf - dieser Irrsinn muss aufhören. Qualitatives Wachstum dagegen zielt auf neue Antriebstechniken, weniger Ressourcenverbrauch, Sparsamkeit und Umweltverträglichkeit. Eine solche neue Generation von Automobilen könnte einen Wachstumsschub auslösen, wie ihn die Branche noch nicht gesehen hat.
Was aber passiert: es gibt "Umweltprämien" in Höhe der gewöhnlichen Rabatte der Autohäuser für E-Mobile und jahrelange Schonfristen für die Dreckschleudern - wenn überhaupt. Und die Speichertechnologie kaufen wir uns aus Fernost hinzu. So sieht die Förderung des qualitativen Wachstums bei uns aus.
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Danke Würzburger, da steckt eine Menge vernünftiges drin.
Ich wűrde das aber über nationale Grenzen hinaus sehen. Unterstützung und aktive Handelsbeziehungen gibt es nur mit Unternehmen und Staaten, die diese Standards einhalten. Die politische und wirtschaftliche Stärke der EU kann dabei helfen. Aber nur wenn generell das Einstimmigkeitsrecht abgeschafft wird. Es kann nicht sein, dass ein Land alles blockieren kann. Egal ob Malta oder Deutschland.
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In meiner Vorstellung wäre eine "Revolution", wie du sie an die Wand malst ("Rätesystem") gar nicht notwendig. Die Revolution, die nötig ist, muss in den Köpfen stattfinden, nicht auf der Straße.

So wie es einmal in Prag einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" gab, so könnte es doch auch einen Kapitalismus mit Umweltbewusstsein und gerechter Verteilung geben - was soll denn da dagegen sprechen?

Heißt für mich: Leistungsprinzip: ja. Ausufernder Reichtum: nein. Dies herzustellen sollte mittels der Steuergesetzgebung, progressiver Zurücknahme von Privilegien und Wiederherstellung gewisser sozialer Mindeststandards kein allzu großes Problem sein. Vielleicht kann man auch über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachdenken. Interessante Modelle, die allen etwas bringen, gibt es ja da.

Heißt auch: Klares Verursacherprinzip beim Umweltschutz. Jeder Produzent muss nachweisen, dass sein Produkt unsere Welt nicht über Gebühr belastet, muss Wiederverwendung oder sichere Entsorgung garantieren - nicht umgekehrt. Dann überlegen sich die Produzenten vielleicht vorher mal, was ihre Produkte bewirken bzw. wo sie einmal landen. Umweltschädliche Produkte müssen schnellstens "vom Markt" genommen werden. In der Medizin ist es doch auch so - auch da müssen die Arzneimittelhersteller Unbedenklichkeit vor der Markteinführung beweisen. Warum nicht generell? Wo ist das Problem?

Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen. Gerade Letzteres muss aber schnellstens und ziemlich radikal von "den Menschen ausbeutend" und "den Menschen vom Planeten verdrängen" auf "dem Menschen nützend" umgestaltet werden. Trotz alledem kann Wachstum erzielt werden. Aber eben qualitatives Wachstum (was genauso wirtschaftsfördernd ist) und nicht quantitatives Wachstum.

Nochmal ein Beispiel hierzu: Automobil. Immer größer trotz beengten Verhältnissen auf Landstraßen und in den Städten, noch schneller trotz endloser Staus und vielen Tempolimits, noch schwerer trotz hoher Treibstoffkosten und hohen Material- und Ressourcenverbrauchs und dann sogar geländetauglich, obwohl im Gelände niemand fahren darf - dieser Irrsinn muss aufhören. Qualitatives Wachstum dagegen zielt auf neue Antriebstechniken, weniger Ressourcenverbrauch, Sparsamkeit und Umweltverträglichkeit. Eine solche neue Generation von Automobilen könnte einen Wachstumsschub auslösen, wie ihn die Branche noch nicht gesehen hat.
Was aber passiert: es gibt "Umweltprämien" in Höhe der gewöhnlichen Rabatte der Autohäuser für E-Mobile und jahrelange Schonfristen für die Dreckschleudern - wenn überhaupt. Und die Speichertechnologie kaufen wir uns aus Fernost hinzu. So sieht die Förderung des qualitativen Wachstums bei uns aus.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen

So wie die überwältigende Mehrheit derzeit. Bis dieser Irrtum als solcher festgestellt und  dann konsequent gehandelt wird, wird es Millionen Menschenleben kosten und das Elend auf der Welt ein noch viel schlimmeres Ausmaß als bisher gekannt annehmen, fürchte ich.
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Das würde mich auch interessieren. Als Vorleistung oute ich mich auch: Ich habe noch nie in meinem Leben ein eigenes Auto besessen, nutze überwiegend den öffentlichen Nahverkehr, privat fliege ich so gut wie nie. Auf Dienstreisen nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.

Ich räume sogar ein, dass mir dies nicht sonderlich schwer fällt, weil ich insoweit privilegiert bin. Ich habe seit meinem 18. Lebensjahr immer in Großstädten gelebt. Von meinem ersten richtigen Arbeitsvertrag an wurden mir immer Dienstwagen aufgedrängt.

Also Xaver08, wie schaut es bei Dir aus?
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amsterdam_stranded schrieb:

Von meinem ersten richtigen Arbeitsvertrag an wurden mir immer Dienstwagen aufgedrängt.




macht es das besser beim Umweltschutz?
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FrankenAdler schrieb:

Macht es Sinn dich danach zu fragen, was du inhaltlich dazu zu sagen hast?

Ja natürlich macht es Sinn mich zu fragen. Wie bereits ausgeführt geht's in Deinem Text inhaltlich um mich und meine konservativen Freunde.
Dazu kann ich sagen, dass ich mich nicht für böse halte. Für alle.Konservativen kann ich allerdings nicht die Hand ins Feuer legen und kann nicht ausschließen, dass es den einen oder anderen geben könnte, der böse ist.
Um noch mal auf den Artikel im Freitag zu kommen. Also inhaltlich. Der Artikel schließt ja mit der Erkenntnis, Kapitalismus oder Leben, Leben oder Kapitalismus.

Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?
Ist das noch eine parlamentarische Demokratie oder ein länderübergreifendes Rätesystem, das die Bedürfnisse der Menschheit feststellt und für die Produktion und Verteilung der Güter sorgt? Oder etwas ganz anderes, neues?
Auf was muss ich mich deiner Meinung nach einstellen?
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hawischer schrieb:
Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?

Erstmal finde ich es ziemlich seltsam, die Frage des (eigenen) Überlebens davon abhängig zu machen, was nach einem Systemwechsel kommt?
Wenn einem der Arzt sagt, sie müssen Ihrenen Lebenswandel drastisch ändern, sonst sind sie in wenigen Monaten tod, fragt man doch auch nicht, wie genau jetzt der gesunde Lebenswandel aussieht, und wenn einem der zu unbequem ist, verreckt man lieber rauchend und saufend vor der Glotze?!?

Aber jetzt zu deiner Frage:
Der Autor hat doch auf eine Vielzahl von Vordenkern eines neuen Systems hingewiesen.
Nutze das doch, les dich ein in deren Ideenwelt, such dir daraus das zusammen, was für dich am überzeugensten und realistischsten klingt und dann stelle uns dein Modell eines besseren Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hier vor. Ich zumindest werde genau das machen.
Wie ich es immer mache, wenn ich ein Problem sehe, für das keine mich völlig überzeugende Lösung vorhanden ist.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen

So wie die überwältigende Mehrheit derzeit. Bis dieser Irrtum als solcher festgestellt und  dann konsequent gehandelt wird, wird es Millionen Menschenleben kosten und das Elend auf der Welt ein noch viel schlimmeres Ausmaß als bisher gekannt annehmen, fürchte ich.
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stefank schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:


Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen

So wie die überwältigende Mehrheit derzeit. Bis dieser Irrtum als solcher festgestellt und  dann konsequent gehandelt wird, wird es Millionen Menschenleben kosten und das Elend auf der Welt ein noch viel schlimmeres Ausmaß als bisher gekannt annehmen, fürchte ich.

Das könnte so kommen, namentlich wenn sich insbesondere am Wirtschaftssystem nichts ändert. Vielleicht haben wir es auch schon überdreht und es lässt sich nicht mehr korrigieren. Durchaus möglich, sogar wahrscheinlich.
Was mich betrifft: ich bin kein Politikwissenschaftler. Von daher denke und handle ich lieber aus dem Gefühl heraus. Und ich mag im Grundsatz das Leistungsprinzip, glaube auch nicht an die uneingeschränkte Solidarität der Menschen und traue der Linken nicht über den Weg (s. Flüchtlingsdebatte). Aber ein Korrektiv, das dem Kapitalismus Grenzen setzt und das Augenmerk auf ein Überleben der Menschheit und ein menschenwürdiges Dasein aller richtet, fehlt mir sehr.
Aber vielleicht entfernen wir uns hier schon zu weit vom Thema Europa.
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hawischer schrieb:
Meine Frage, auch an Dich war, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem muss ich mir vorstellen, wenn ich mich für das Leben entscheide?

Erstmal finde ich es ziemlich seltsam, die Frage des (eigenen) Überlebens davon abhängig zu machen, was nach einem Systemwechsel kommt?
Wenn einem der Arzt sagt, sie müssen Ihrenen Lebenswandel drastisch ändern, sonst sind sie in wenigen Monaten tod, fragt man doch auch nicht, wie genau jetzt der gesunde Lebenswandel aussieht, und wenn einem der zu unbequem ist, verreckt man lieber rauchend und saufend vor der Glotze?!?

Aber jetzt zu deiner Frage:
Der Autor hat doch auf eine Vielzahl von Vordenkern eines neuen Systems hingewiesen.
Nutze das doch, les dich ein in deren Ideenwelt, such dir daraus das zusammen, was für dich am überzeugensten und realistischsten klingt und dann stelle uns dein Modell eines besseren Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hier vor. Ich zumindest werde genau das machen.
Wie ich es immer mache, wenn ich ein Problem sehe, für das keine mich völlig überzeugende Lösung vorhanden ist.
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LDKler schrieb:

Erstmal finde ich es ziemlich seltsam, die Frage des (eigenen) Überlebens davon abhängig zu machen, was nach einem Systemwechsel kommt?

Das kommt nicht von mir. Ich habe nur die Konfrontation des Autors des Freitag-Artikels übernommen. "Kapitalismus oder Leben"
LDKler schrieb:


Nutze das doch, les dich ein in deren Ideenwelt, such dir daraus das zusammen, was für dich am überzeugensten und realistischsten klingt und dann stelle uns dein Modell eines besseren Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hier vor. Ich zumindest werde genau das machen.
Wie ich es immer mache, wenn ich ein Problem sehe, für das keine mich völlig überzeugende Lösung vorhanden ist.        

Mein Modell ist die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, der alle Gesellschaftsbereiche verpflichtet die Ressourcen der Natur umweltschonend und sozial ausgewogen zu nutzen. Das ganze in einem demokratischen und supranationalen Prozess mit klaren Regeln und Sanktionen bei Verstößen.
Also ein geordneter demokratischer  Verlauf als Gegenpol zum hier diskutiertem Chaosmodell, erstmal beseitigen wir den Kapitalismus und dann sehen wir weiter.
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LDKler schrieb:

Erstmal finde ich es ziemlich seltsam, die Frage des (eigenen) Überlebens davon abhängig zu machen, was nach einem Systemwechsel kommt?

Das kommt nicht von mir. Ich habe nur die Konfrontation des Autors des Freitag-Artikels übernommen. "Kapitalismus oder Leben"
LDKler schrieb:


Nutze das doch, les dich ein in deren Ideenwelt, such dir daraus das zusammen, was für dich am überzeugensten und realistischsten klingt und dann stelle uns dein Modell eines besseren Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hier vor. Ich zumindest werde genau das machen.
Wie ich es immer mache, wenn ich ein Problem sehe, für das keine mich völlig überzeugende Lösung vorhanden ist.        

Mein Modell ist die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, der alle Gesellschaftsbereiche verpflichtet die Ressourcen der Natur umweltschonend und sozial ausgewogen zu nutzen. Das ganze in einem demokratischen und supranationalen Prozess mit klaren Regeln und Sanktionen bei Verstößen.
Also ein geordneter demokratischer  Verlauf als Gegenpol zum hier diskutiertem Chaosmodell, erstmal beseitigen wir den Kapitalismus und dann sehen wir weiter.
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hawischer schrieb:

Mein Modell ist die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, der alle Gesellschaftsbereiche verpflichtet die Ressourcen der Natur umweltschonend und sozial ausgewogen zu nutzen. Das ganze in einem demokratischen und supranationalen Prozess mit klaren Regeln und Sanktionen bei Verstößen.
Also ein geordneter demokratischer  Verlauf als Gegenpol zum hier diskutiertem Chaosmodell, erstmal beseitigen wir den Kapitalismus und dann sehen wir weiter.

Nach Brecht wird ein Text, wenn man nur alles Unwesentliche streicht, zu Lyrik und enthüllt seine wahre Natur:

Mein Modell ist die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, der alle Gesellschaftsbereiche verpflichtet die Ressourcen der Natur umweltschonend und sozial ausgewogen zu nutzen. Das ganze in einem demokratischen und supranationalen Prozess mit klaren Regeln und Sanktionen bei Verstößen.
Also ein geordneter demokratischer  Verlauf als Gegenpol zum hier diskutiertem Chaosmodell, erstmal beseitigen wir den Kapitalismus und dann sehen wir
weiter.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Nur mal so als Grundidee. Ich würde weder an der Demokratie noch an unserem Wirtschaftssystem rütteln wollen

So wie die überwältigende Mehrheit derzeit. Bis dieser Irrtum als solcher festgestellt und  dann konsequent gehandelt wird, wird es Millionen Menschenleben kosten und das Elend auf der Welt ein noch viel schlimmeres Ausmaß als bisher gekannt annehmen, fürchte ich.
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stefank schrieb:

So wie die überwältigende Mehrheit derzeit. Bis dieser Irrtum als solcher festgestellt und  dann konsequent gehandelt wird, wird es Millionen Menschenleben kosten und das Elend auf der Welt ein noch viel schlimmeres Ausmaß als bisher gekannt annehmen, fürchte ich.
     


Es sind halt noch nicht genug Menschen gestorben, Stefan. Und vor allem nicht die "Richtigen". Vorher wird nicht gehandelt.
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stefank schrieb:

So wie die überwältigende Mehrheit derzeit. Bis dieser Irrtum als solcher festgestellt und  dann konsequent gehandelt wird, wird es Millionen Menschenleben kosten und das Elend auf der Welt ein noch viel schlimmeres Ausmaß als bisher gekannt annehmen, fürchte ich.
     


Es sind halt noch nicht genug Menschen gestorben, Stefan. Und vor allem nicht die "Richtigen". Vorher wird nicht gehandelt.
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SGE_Werner schrieb:

Es sind halt noch nicht genug Menschen gestorben, Stefan. Und vor allem nicht die "Richtigen". Vorher wird nicht gehandelt.

Ich denke nicht, dass dystopische Entwürfe funktionieren. Zum einen ist die Realität immer eine relative Variante der eigenen Vorstellung, d.h. "uns geht es immer noch besser als...". Zum anderen haben die Einzigen, die die Verhältnisse umstürzen können, in einer dystopischen Welt ihre einzige Waffe verloren: Die Verweigerung ihrer Produktivkraft.
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SGE_Werner schrieb:

Es sind halt noch nicht genug Menschen gestorben, Stefan. Und vor allem nicht die "Richtigen". Vorher wird nicht gehandelt.

Ich denke nicht, dass dystopische Entwürfe funktionieren. Zum einen ist die Realität immer eine relative Variante der eigenen Vorstellung, d.h. "uns geht es immer noch besser als...". Zum anderen haben die Einzigen, die die Verhältnisse umstürzen können, in einer dystopischen Welt ihre einzige Waffe verloren: Die Verweigerung ihrer Produktivkraft.
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Die Vorstellung einer Revolution ohne zu wissen, welche Form des gesellschaftlichen Miteinander dann folgen soll, ist die Dystopie par excellence.

Der Politologe und Jurist Albrecht von Lucke hat es so formuliert:

„Die Vorstellung, wir kommen durch Revolution in bessere Zustände, ist in gewissem Maße seit geraumer Zeit obsolet und alles, was wir unter Revolution in den letzten Jahren erlebt haben, ob wir in die arabische Welt schauen, wo große Hoffnungen geweckt wurden,  wo anschließend aber eher der Rückfall in Tyrannei und Despotie und vielleicht stärkere Despotie als davor der Fall war. Oder in Europa, wo wir so etwas erleben wie Aushöhlung von repräsentativer Demokratie durch Formen des Populismus. Also all diese Vorstellungen, dass Revolution etwas Besseres hervortreibt, sind in den letzten Jahren massiv enttäuscht worden. Und dadurch hat sich der Zauber der Revolution massiv verloren. Im Gegenteil: Ich würde sogar meinen: Man erlebt Revolution als einen hochgefährlichen Begriff, der eher etwas Rechtes, etwas Reaktionäres hervortreibt, was keinen Fortschritt bedeutet, sondern einen Rückschritt in fatale, ältere, vielleicht bekannte vor demokratische Zeiten.“

Es geht nur durch eine Weiterentwicklung hin zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, die in "grüne" Technologien investiert und die getragen wird von einem breiten demokratischen Konsens.

Das was uns hier von stefank erzählt wird, ist linksextremer Schnickschnack.
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Die Vorstellung einer Revolution ohne zu wissen, welche Form des gesellschaftlichen Miteinander dann folgen soll, ist die Dystopie par excellence.

Der Politologe und Jurist Albrecht von Lucke hat es so formuliert:

„Die Vorstellung, wir kommen durch Revolution in bessere Zustände, ist in gewissem Maße seit geraumer Zeit obsolet und alles, was wir unter Revolution in den letzten Jahren erlebt haben, ob wir in die arabische Welt schauen, wo große Hoffnungen geweckt wurden,  wo anschließend aber eher der Rückfall in Tyrannei und Despotie und vielleicht stärkere Despotie als davor der Fall war. Oder in Europa, wo wir so etwas erleben wie Aushöhlung von repräsentativer Demokratie durch Formen des Populismus. Also all diese Vorstellungen, dass Revolution etwas Besseres hervortreibt, sind in den letzten Jahren massiv enttäuscht worden. Und dadurch hat sich der Zauber der Revolution massiv verloren. Im Gegenteil: Ich würde sogar meinen: Man erlebt Revolution als einen hochgefährlichen Begriff, der eher etwas Rechtes, etwas Reaktionäres hervortreibt, was keinen Fortschritt bedeutet, sondern einen Rückschritt in fatale, ältere, vielleicht bekannte vor demokratische Zeiten.“

Es geht nur durch eine Weiterentwicklung hin zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, die in "grüne" Technologien investiert und die getragen wird von einem breiten demokratischen Konsens.

Das was uns hier von stefank erzählt wird, ist linksextremer Schnickschnack.
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hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...


...bei ihm selbstverständlich ohne Quellenangabe. Das ist schade, denn dadurch verschweigt er uns, das in dem sehr interessanten Text Menschen sehr viel schlauer und differenzierter über das Thema Revolution nachdenken, als der User uns weismachen will:
https://www.deutschlandfunk.de/revolutionen-in-der-geschichte-die-die-welt-veraendern.1148.de.html?dram:article_id=443509



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Die Vorstellung einer Revolution ohne zu wissen, welche Form des gesellschaftlichen Miteinander dann folgen soll, ist die Dystopie par excellence.

Der Politologe und Jurist Albrecht von Lucke hat es so formuliert:

„Die Vorstellung, wir kommen durch Revolution in bessere Zustände, ist in gewissem Maße seit geraumer Zeit obsolet und alles, was wir unter Revolution in den letzten Jahren erlebt haben, ob wir in die arabische Welt schauen, wo große Hoffnungen geweckt wurden,  wo anschließend aber eher der Rückfall in Tyrannei und Despotie und vielleicht stärkere Despotie als davor der Fall war. Oder in Europa, wo wir so etwas erleben wie Aushöhlung von repräsentativer Demokratie durch Formen des Populismus. Also all diese Vorstellungen, dass Revolution etwas Besseres hervortreibt, sind in den letzten Jahren massiv enttäuscht worden. Und dadurch hat sich der Zauber der Revolution massiv verloren. Im Gegenteil: Ich würde sogar meinen: Man erlebt Revolution als einen hochgefährlichen Begriff, der eher etwas Rechtes, etwas Reaktionäres hervortreibt, was keinen Fortschritt bedeutet, sondern einen Rückschritt in fatale, ältere, vielleicht bekannte vor demokratische Zeiten.“

Es geht nur durch eine Weiterentwicklung hin zu einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft, die in "grüne" Technologien investiert und die getragen wird von einem breiten demokratischen Konsens.

Das was uns hier von stefank erzählt wird, ist linksextremer Schnickschnack.
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hawischer schrieb:

Das was uns hier von stefank erzählt wird, ist linksextremer Schnickschnack

Mit dieser Definition kann ich prima leben.
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hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...


...bei ihm selbstverständlich ohne Quellenangabe. Das ist schade, denn dadurch verschweigt er uns, das in dem sehr interessanten Text Menschen sehr viel schlauer und differenzierter über das Thema Revolution nachdenken, als der User uns weismachen will:
https://www.deutschlandfunk.de/revolutionen-in-der-geschichte-die-die-welt-veraendern.1148.de.html?dram:article_id=443509



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stefank schrieb:

hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...

Merkste was, stefank?
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stefank schrieb:

hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...

Merkste was, stefank?
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hawischer schrieb:

stefank schrieb:

hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...

Merkste was, stefank?

Ich werde dir den Unterschied nicht nochmals erklären, lies  bitte selbst nach..
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hawischer schrieb:

stefank schrieb:

hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...

Merkste was, stefank?

Ich werde dir den Unterschied nicht nochmals erklären, lies  bitte selbst nach..
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stefank schrieb:

hawischer schrieb:

stefank schrieb:

hawischer schrieb:

15 Zeilen Zitat, die ihm vermeintlich in dem Kram passten...

Merkste was, stefank?

Ich werde dir den Unterschied nicht nochmals erklären, lies  bitte selbst nach..

Und ich hatte Dir die Chance gegeben, den Satz den Du mir untergeschoben hast, als Irrtum zu deklarieren und die Sache sei gut gewesen.
So muss ich davon ausgehen, dass Du es mit Absicht getan hast. Übel. Bringt zwar keinen Sinn, aber das ist bei Dir nichts neues.


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