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Im Wahljahr 2017 - Wie geht es mit der AfD weiter?


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 01. Januar 2018, 20:30 Uhr um 20:30 Uhr gesperrt weil:
Genug diskutiert. Zeit für einen neuen!
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SGE_Werner schrieb:

Die fand ich als Idee sogar gut. Aber alles, was weiter gegangen ist, ist m.E. eben auch zu weit gegangen.
       

Tja Werner. Jeder fokussiert was er fokussieren will. Ich sehe dass ein smarter Rechtsradikaler mit seiner Haltung zum Nationalsozialismus konfrontiert wird.
Ob ihn andere Rechtsradikale oder deren Sympathisanten dafür feiern ist mir sxheißegal!
Klare Kante statt wegducken!
Das ist meine Devise!
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FrankenAdler schrieb:

Klare Kante statt wegducken!
Das ist meine Devise!        


Alles lobenswert. Was zu weit geht und mehr Schaden anrichtet, als nützt, sollte man aber lassen. Dazu gehört dieser Überwachungsmist. Die Stelen als solche waren ja wie gesagt nicht das Problem für mich.
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FrankenAdler schrieb:

Klare Kante statt wegducken!
Das ist meine Devise!        


Alles lobenswert. Was zu weit geht und mehr Schaden anrichtet, als nützt, sollte man aber lassen. Dazu gehört dieser Überwachungsmist. Die Stelen als solche waren ja wie gesagt nicht das Problem für mich.
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SGE_Werner schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Klare Kante statt wegducken!
Das ist meine Devise!        


Alles lobenswert. Was zu weit geht und mehr Schaden anrichtet, als nützt, sollte man aber lassen. Dazu gehört dieser Überwachungsmist. Die Stelen als solche waren ja wie gesagt nicht das Problem für mich.

Hat kein Mensch gesagt. Meistens wenn es um die AfD geht siehst du halt die Nachteile des Widerstands gegen Rassismus und Nationalismus.
Diese Appeasementpolitik gegenüber solchen Leuten, dieses Ball flach halten, ist schon einmal krachend gescheitert!
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audioTom schrieb:

Schade, die beiden stehen da so schön ihrem Schuldkult ergeben und nun müssense vermutlich schon bald räumen.
Mietvertrag gekündigt:


Ja echt der Hammer dieser Schuldlult.
Kannst du mir mal erklären warum ihr Völkischen immer so schön stolz auf alles seid, was jemals von irgend einem Deutschen positives geleistet wurde, andererseits aber kollektives Gedächtnisversagen erleidet, wenn es um die Ermordung von Abermillionen auf Grund dieser kollektiven Leistung "unseres Volkes" zwischen '33 und '45 geht?
Macht Rassismus denn nebenbei auch noch dumm?
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FrankenAdler schrieb:

aber kollektives Gedächtnisversagen erleidet


Von mir gibt es kein Gedächtnisversagen.
Ich muss mir aber auch nicht zwangsläufig ne Handschelle anlegen für etwas was nicht von mir ausging und womit ich ob meiner Geburt jahrzehnte danach nicht im geringsten etwas zu tun hatte.
Erinnern? Ja.
Die Taten und die Gesinnung abscheulich finden? Ja.
Aber deswegen mich selbst geißeln? Ganz sicher nicht. Deutschland ist mehr als 1933-1945.
Vor kurzem schrub hier noch ein User man könne nicht darauf Stolz sein Deutscher zu sein, sondern nur auf das was man selbst geleistet hat. Warum soll man dann aber den umgekehrten Fall propagieren?

Was glaubst du wirst du von Türken hören wenn du sie fragst warum sie sich nicht ob des barbarischen Völkermordes an den Armeniern schämen, oder ob sie sich nicht ein Denkmal an den Völkermord wie es in Lyon steht in Istanbul aufbauen möchten?
Was hörst du wenn du Muslime fragst warum sie nicht um Vergebung bitten weil durch die Kriege dieser (friedlichen) Religion 4x soviele Menschen zu Tode kamen [Edit SGE_Werner: Link entfernt] wie durch den zweiten Weltkrieg?
Was wenn du einen Russen fragst ob er Stolz auf sein Land ist, er dir unter garantie mit einem deutlichen "Ja!" antwortet und du ihm dann Stalin und seine millionen Tote um die Ohren knallst?
Oder ein Chinese bei Mao, für den es sogar eine Gedenkhalle gibt? (https://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkhalle_f%C3%BCr_den_Vorsitzenden_Mao)
Diese Liste kann man noch beliebig fortsetzen.
Diesen sogenannten "Schuldkult" gibt es nur hier. Und so ziemlich alle Länder dieser Erde haben Dreck am Stecken.

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Schade, die beiden stehen da so schön ihrem Schuldkult ergeben und nun müssense vermutlich schon bald räumen.
Mietvertrag gekündigt:

https://www.tag24.de/nachrichten/mahnmal-vor-hoecke-haus-kuendigung-mietvertrag-konsequenzen-beobachten-kunstaktion-bornhagen-382168#article

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audioTom schrieb:

ihrem Schuldkult ergeben

Nazisprache. Jetzt ist Schluss.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldkult
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SGE_Werner schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Klare Kante statt wegducken!
Das ist meine Devise!        


Alles lobenswert. Was zu weit geht und mehr Schaden anrichtet, als nützt, sollte man aber lassen. Dazu gehört dieser Überwachungsmist. Die Stelen als solche waren ja wie gesagt nicht das Problem für mich.

Hat kein Mensch gesagt. Meistens wenn es um die AfD geht siehst du halt die Nachteile des Widerstands gegen Rassismus und Nationalismus.
Diese Appeasementpolitik gegenüber solchen Leuten, dieses Ball flach halten, ist schon einmal krachend gescheitert!
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FrankenAdler schrieb:

Meistens wenn es um die AfD geht siehst du halt die Nachteile des Widerstands gegen Rassismus und Nationalismus.
Diese Appeasementpolitik gegenüber solchen Leuten, dieses Ball flach halten, ist schon einmal krachend gescheitert!        


Ja, und Du siehst nur die Vorteile des Widerstands und blendest jeden Nachteil aus. Ich habe schon vor drei Jahren gesagt, dass das verteufeln und in die Ecke schieben von z.B. AfD-Anhängern nicht zu einem Abschwächen der AfD führen, sondern zu einem Solidarisieren und Erstarken, vor allem weil diese Meinungen und Ängste aufgreifen, die durchaus weit verbreitet sind. Und dass man die AfD nicht nur durch rohen Widerstand wieder loswerden wird. Genauso wenig, wie man Rassismus und Nationalismus damit los wird.

Oder kannst Du irgendwann in der Geschichte mir ein Beispiel bringen, wann das konsequente einseitige Handeln, wie Du es gut findest, zu einer Verbesserung geführt hat? Vor allem der Widerstand, egal, ob man dabei Grenzen überschreitet oder nicht? Wenn Du schon die Geschichte bemühst, muss man auch konstatieren, dass das Verhalten des Widerstands gegen Rechts in den letzten Jahren der Weimarer Republik eher zu einer Stärkung des rechten Lagers geführt hat. Dazu kam dann noch die Spaltung zwischen radikalen und moderaten Gegnern des Faschismus.

Meines Erachtens ist das einzig sinnvolle Konzept, die "Rechten" in Lager zu spalten und somit die Solidarisierung untereinander aufzulösen. Dazu bedarf es einem Zugehen auf die "moderateren" (Die FDP macht das z.B. gerade) und das gleichzeitige Abgrenzen gegenüber dem ganz rechten Rand. Also eben das Mischen meines Vorschlags und Deines Vorschlags. Es geht nicht um Appeasement, sondern um taktisches Zuckerbrot und Peitsche.

Man liest die letzten Tage oft in den Kommentaren "Wenn die FDP das Programm so durchzieht, wähle ich beim nä. Mal die FDP und nicht die AfD". Und was ist die Woche passiert? Die AfD in allen Umfragen um zwei Prozent gesunken. Ich habe einfach das Gefühl, dass Dein Konzept genauso wenig alleine funktionieren kann wie meines. Ich kenne mittlerweile einfach zu viele AfD-Wähler. Und die meisten würden sofort zur FDP oder Union zurückkehren, wenn diese ihnen nur ein bisschen entgegen kommen (Obergrenze / kein Familiennachzug). Ob das besser ist, dass die Parteien ihr Programm nach rechts verrücken oder die Leute weiterhin AfD wählen, weil die Parteien das nicht tun... Das überlasse ich jedem selbst. Beides hat ein Geschmäckle.
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Ich habe den Beitrag von AudioTom jetzt bewusst nicht ausgeblendet, weil ich finde, dass sowas nicht einfach gelöscht und unwidersprochen bleiben darf.

Es ist unerträglich, wenn Begrifflichkeiten, die sonst nur aus ganz rechten Kreisen genutzt werden, hier Eingang ins Forum und die hier stattfindenden Diskussionen finden. Die Empfehlungen zur Art der Aufarbeitung unserer Geschichte an anderen Ländern auszurichten, ist Whataboutism und genauso unerträglich. Man macht nicht etwas Falsches, nur weil es andere auch tun. Für sowas ist hier im Forum kein Platz. Insbesondere auf einer Plattform eines Vereins, dessen jüdische Mitglieder verfolgt und ermordet wurden. Ihr Andenken kann nicht einfach weggewischt werden, nur weil jemand meint, dass andere auch nicht an die Opfer ihrer "im Namen des Volkes begangenen" Schandtaten denken.

Und zu guter Letzt ist es für uns nicht zu dulden, dass Seiten verlinkt werden, die als Nachfolger einer klar rechtspopulistischen, teils rechtsradikalen Nachrichtenplattform (Netzplanet) fungiert und durch vielfache Hetze in den letzten Monaten und Jahren aufgefallen ist.
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FrankenAdler schrieb:

Meistens wenn es um die AfD geht siehst du halt die Nachteile des Widerstands gegen Rassismus und Nationalismus.
Diese Appeasementpolitik gegenüber solchen Leuten, dieses Ball flach halten, ist schon einmal krachend gescheitert!        


Ja, und Du siehst nur die Vorteile des Widerstands und blendest jeden Nachteil aus. Ich habe schon vor drei Jahren gesagt, dass das verteufeln und in die Ecke schieben von z.B. AfD-Anhängern nicht zu einem Abschwächen der AfD führen, sondern zu einem Solidarisieren und Erstarken, vor allem weil diese Meinungen und Ängste aufgreifen, die durchaus weit verbreitet sind. Und dass man die AfD nicht nur durch rohen Widerstand wieder loswerden wird. Genauso wenig, wie man Rassismus und Nationalismus damit los wird.

Oder kannst Du irgendwann in der Geschichte mir ein Beispiel bringen, wann das konsequente einseitige Handeln, wie Du es gut findest, zu einer Verbesserung geführt hat? Vor allem der Widerstand, egal, ob man dabei Grenzen überschreitet oder nicht? Wenn Du schon die Geschichte bemühst, muss man auch konstatieren, dass das Verhalten des Widerstands gegen Rechts in den letzten Jahren der Weimarer Republik eher zu einer Stärkung des rechten Lagers geführt hat. Dazu kam dann noch die Spaltung zwischen radikalen und moderaten Gegnern des Faschismus.

Meines Erachtens ist das einzig sinnvolle Konzept, die "Rechten" in Lager zu spalten und somit die Solidarisierung untereinander aufzulösen. Dazu bedarf es einem Zugehen auf die "moderateren" (Die FDP macht das z.B. gerade) und das gleichzeitige Abgrenzen gegenüber dem ganz rechten Rand. Also eben das Mischen meines Vorschlags und Deines Vorschlags. Es geht nicht um Appeasement, sondern um taktisches Zuckerbrot und Peitsche.

Man liest die letzten Tage oft in den Kommentaren "Wenn die FDP das Programm so durchzieht, wähle ich beim nä. Mal die FDP und nicht die AfD". Und was ist die Woche passiert? Die AfD in allen Umfragen um zwei Prozent gesunken. Ich habe einfach das Gefühl, dass Dein Konzept genauso wenig alleine funktionieren kann wie meines. Ich kenne mittlerweile einfach zu viele AfD-Wähler. Und die meisten würden sofort zur FDP oder Union zurückkehren, wenn diese ihnen nur ein bisschen entgegen kommen (Obergrenze / kein Familiennachzug). Ob das besser ist, dass die Parteien ihr Programm nach rechts verrücken oder die Leute weiterhin AfD wählen, weil die Parteien das nicht tun... Das überlasse ich jedem selbst. Beides hat ein Geschmäckle.
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Bist du dir da so sicher, dass deine Analyse zutreffend ist? Wenn ich mir das Beispiel Österreich ansehe, dann hat das ewige auf die Rechten zugehen, neben einer kalten Politik gegenüber Zuwanderern, zuvorderst über Jahre der FPÖ genutzt, die jetzt von einem nach deiner Diktion "gemäßigten Rechten" in Regierungsverantwortung geholt wurde. Strache ist kein anderes Kaliber als der Durchschnittsrechtsaußen der AfD. Echt ne erfolgreiche Strategie.
Und dein Beispiel aus der Weimarer Zeit ist unvollständig. Der Widerstand der erfolgt ist erfolgte durch links außen, während selbst die gemäßigte Linke lange Zeit weitgehend untätig geblieben ist. Die Mitte (falls es so etwas in der Weimarer Zeit überhaupt in nennenswerten Ausmaß gegeben hat), bzw die gemäßigte Rechte hat es mit damit versucht, die Nazis einzubinden und über Systempolitik zu entkräften. Das lieber Joachim, ist ein wenig von dem was du hier forderst. Wie es weitergegangen ist, wissen wir beide.
Nur zwei Beispiele, wie weit deine Idee, man könne mit gemäßigter Unmenschlichkeit diesen Hass besiegen neben der Realität liegt!
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Noch eine Frage an Tom: Wie kann man einerseits stolz sein auf ein Land oder darauf Teil eines Volkes zu sein, wenn man andererseits die Schande für alles was im Volk daneben ging ausblendet?
In meinem Verständnis der Welt, bin ich weder stolz, noch schäme ich mich. Ich bin mir einfach nur bewusst darüber, wo ich herkomme und wo ich stehe.
Die große Stärke dieses Landes mag es sein, dass man anders als andere Nationen die großes Unrecht begangen haben, gelernt hat dazu zu stehen, gelernt hat zu erinnern. Man gedenkt nicht aus Scham, sondern aus dem Gefühl heraus, dass Gleiches nie wieder passieren sollte.
Wer dieses Erinnern zu Schande oder, wie man in gewissen Kreisen sagt, "Schuldkult" erklärt, der hat wohl wenig Interesse daran, dass Menschlichkeit Normalität wird.
Und da sind wir wieder dabei, wes Geistes Kind Leute wie Höcke wohl sind. Oder die die diesen Leuten die Stange halten!
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Bist du dir da so sicher, dass deine Analyse zutreffend ist? Wenn ich mir das Beispiel Österreich ansehe, dann hat das ewige auf die Rechten zugehen, neben einer kalten Politik gegenüber Zuwanderern, zuvorderst über Jahre der FPÖ genutzt, die jetzt von einem nach deiner Diktion "gemäßigten Rechten" in Regierungsverantwortung geholt wurde. Strache ist kein anderes Kaliber als der Durchschnittsrechtsaußen der AfD. Echt ne erfolgreiche Strategie.
Und dein Beispiel aus der Weimarer Zeit ist unvollständig. Der Widerstand der erfolgt ist erfolgte durch links außen, während selbst die gemäßigte Linke lange Zeit weitgehend untätig geblieben ist. Die Mitte (falls es so etwas in der Weimarer Zeit überhaupt in nennenswerten Ausmaß gegeben hat), bzw die gemäßigte Rechte hat es mit damit versucht, die Nazis einzubinden und über Systempolitik zu entkräften. Das lieber Joachim, ist ein wenig von dem was du hier forderst. Wie es weitergegangen ist, wissen wir beide.
Nur zwei Beispiele, wie weit deine Idee, man könne mit gemäßigter Unmenschlichkeit diesen Hass besiegen neben der Realität liegt!
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FrankenAdler schrieb:

Nur zwei Beispiele, wie weit deine Idee, man könne mit gemäßigter Unmenschlichkeit diesen Hass besiegen neben der Realität liegt!
       


Das Problem ist, dass Du bisher aber auch nicht bewiesen hast, dass Deine Strategie funktioniert. Dafür bräuchte es dann eben auch Beispiele.

Ich kann mich nur daran erinnern, dass die Reps in den 90ern praktisch mit dem Asylkompromiss ihrem Thema beraubt war und auseinander gebrochen sind. Wenn man die Themen wegnimmt und erledigt, wird es schwer für Rechtspopulisten. Die Frage ist nur, da müsste ich wohl recht geben, ob solch ein Handeln nicht über die Zeit hinweg (ich meine damit schon Jahrzehnte) dazu führt, dass rechte Politik zum Alltag wird.

FrankenAdler schrieb:

dann hat das ewige auf die Rechten zugehen, neben einer kalten Politik gegenüber Zuwanderern, zuvorderst über Jahre der FPÖ genutzt


Weiß nicht. Am Ende hat die FPÖ trotz zeitweise 35 % in den Umfragen "nur" 26 % und damit ein Prozent weniger als 1999 geholt. Und damals war die FPÖ unter Haider und Prinzhorn m.E. noch weiter rechts als heute. Clever übrigens von Schüssel, die dann in einer Regierung so lange zu schlucken, bis sich die FPÖ zerstritten hatte und 17 % verlor. Der Bürger wechselt dann lieber zu moderatem Rechts als bei ganz Rechts zu bleiben. Sieht man ja jetzt an AfD > FDP. Und Sebastian Kurz wird der FPÖ auch viele Wähler zusätzlich zu denen wegnehmen, die er im Wahlkampf geschluckt hat.

Ich sehe weniger das Potenzial für rechte Parteien darin, Teile der rechten Programmatik zu übernehmen, als darüber den ganzen Tag panisch zu diskutieren. Wenn man den ganzen Tag dem Volk klar macht, dass es nicht mehr sicher sei und die Flüchtlinge eine Gefahr, dann rückt das Volk natürlich nach rechts ab. Spätestens nach dem 24892456. Artikel über die Kölner Silvestervorfälle denkt doch der "kleine Mann" aus nem Dorf bei Pirna "Oh mein Gott, unser Land ist in Gefahr". Mich nervt diese Überhöhung der Themen der rechten und die gleichzeitige Vernachlässigung von Themen wie Altersarmut etc. , das führt zu einem viel höheren Wähleranstieg pro AfD/FPÖ und Co. , als Teile von deren Programmatik zu übernehmen von Seiten der CDU / ÖVP.
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FrankenAdler schrieb:

Nur zwei Beispiele, wie weit deine Idee, man könne mit gemäßigter Unmenschlichkeit diesen Hass besiegen neben der Realität liegt!
       


Das Problem ist, dass Du bisher aber auch nicht bewiesen hast, dass Deine Strategie funktioniert. Dafür bräuchte es dann eben auch Beispiele.

Ich kann mich nur daran erinnern, dass die Reps in den 90ern praktisch mit dem Asylkompromiss ihrem Thema beraubt war und auseinander gebrochen sind. Wenn man die Themen wegnimmt und erledigt, wird es schwer für Rechtspopulisten. Die Frage ist nur, da müsste ich wohl recht geben, ob solch ein Handeln nicht über die Zeit hinweg (ich meine damit schon Jahrzehnte) dazu führt, dass rechte Politik zum Alltag wird.

FrankenAdler schrieb:

dann hat das ewige auf die Rechten zugehen, neben einer kalten Politik gegenüber Zuwanderern, zuvorderst über Jahre der FPÖ genutzt


Weiß nicht. Am Ende hat die FPÖ trotz zeitweise 35 % in den Umfragen "nur" 26 % und damit ein Prozent weniger als 1999 geholt. Und damals war die FPÖ unter Haider und Prinzhorn m.E. noch weiter rechts als heute. Clever übrigens von Schüssel, die dann in einer Regierung so lange zu schlucken, bis sich die FPÖ zerstritten hatte und 17 % verlor. Der Bürger wechselt dann lieber zu moderatem Rechts als bei ganz Rechts zu bleiben. Sieht man ja jetzt an AfD > FDP. Und Sebastian Kurz wird der FPÖ auch viele Wähler zusätzlich zu denen wegnehmen, die er im Wahlkampf geschluckt hat.

Ich sehe weniger das Potenzial für rechte Parteien darin, Teile der rechten Programmatik zu übernehmen, als darüber den ganzen Tag panisch zu diskutieren. Wenn man den ganzen Tag dem Volk klar macht, dass es nicht mehr sicher sei und die Flüchtlinge eine Gefahr, dann rückt das Volk natürlich nach rechts ab. Spätestens nach dem 24892456. Artikel über die Kölner Silvestervorfälle denkt doch der "kleine Mann" aus nem Dorf bei Pirna "Oh mein Gott, unser Land ist in Gefahr". Mich nervt diese Überhöhung der Themen der rechten und die gleichzeitige Vernachlässigung von Themen wie Altersarmut etc. , das führt zu einem viel höheren Wähleranstieg pro AfD/FPÖ und Co. , als Teile von deren Programmatik zu übernehmen von Seiten der CDU / ÖVP.
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SGE_Werner schrieb:

Ich sehe weniger das Potenzial für rechte Parteien darin, Teile der rechten Programmatik zu übernehmen, als darüber den ganzen Tag panisch zu diskutieren. Wenn man den ganzen Tag dem Volk klar macht, dass es nicht mehr sicher sei und die Flüchtlinge eine Gefahr, dann rückt das Volk natürlich nach rechts ab. Spätestens nach dem 24892456. Artikel über die Kölner Silvestervorfälle denkt doch der "kleine Mann" aus nem Dorf bei Pirna "Oh mein Gott, unser Land ist in Gefahr". Mich nervt diese Überhöhung der Themen der rechten und die gleichzeitige Vernachlässigung von Themen wie Altersarmut etc. , das führt zu einem viel höheren Wähleranstieg pro AfD/FPÖ und Co. , als Teile von deren Programmatik zu übernehmen von Seiten der CDU / ÖVP.




sicher, genau ist das problem darin, wenn die etablierten parteien, die rechten positionen übernehmen, dann denkt sich jeder, selbst die sagen und denken das, warum soll ich das nicht.

und genau das ist ja jetzt wieder passiert, so wie es in den 90er passiert ist.

selbst wenn ich nicht weiss, welche strategie wirklich gegen rechts funktioniert, weiss ich aber, daß die übernahme/vereinnahmung rechtsextremer positionen in den mainstream eben nicht funktioniert.

es hat im letzten wahlkampf nicht funktionert, es hat in den 90er nicht funktioniert. das gegenteil ist der fall, selbst wenn die reps vielleicht kaputt gegangen sind, ist in beiden fällen ein gesellschaftliches klima entstanden, daß hass schürt und die anzahl der übergriffe empfindlich ansteigen lässt.
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SGE_Werner schrieb:

Ich sehe weniger das Potenzial für rechte Parteien darin, Teile der rechten Programmatik zu übernehmen, als darüber den ganzen Tag panisch zu diskutieren. Wenn man den ganzen Tag dem Volk klar macht, dass es nicht mehr sicher sei und die Flüchtlinge eine Gefahr, dann rückt das Volk natürlich nach rechts ab. Spätestens nach dem 24892456. Artikel über die Kölner Silvestervorfälle denkt doch der "kleine Mann" aus nem Dorf bei Pirna "Oh mein Gott, unser Land ist in Gefahr". Mich nervt diese Überhöhung der Themen der rechten und die gleichzeitige Vernachlässigung von Themen wie Altersarmut etc. , das führt zu einem viel höheren Wähleranstieg pro AfD/FPÖ und Co. , als Teile von deren Programmatik zu übernehmen von Seiten der CDU / ÖVP.




sicher, genau ist das problem darin, wenn die etablierten parteien, die rechten positionen übernehmen, dann denkt sich jeder, selbst die sagen und denken das, warum soll ich das nicht.

und genau das ist ja jetzt wieder passiert, so wie es in den 90er passiert ist.

selbst wenn ich nicht weiss, welche strategie wirklich gegen rechts funktioniert, weiss ich aber, daß die übernahme/vereinnahmung rechtsextremer positionen in den mainstream eben nicht funktioniert.

es hat im letzten wahlkampf nicht funktionert, es hat in den 90er nicht funktioniert. das gegenteil ist der fall, selbst wenn die reps vielleicht kaputt gegangen sind, ist in beiden fällen ein gesellschaftliches klima entstanden, daß hass schürt und die anzahl der übergriffe empfindlich ansteigen lässt.
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Xaver08 schrieb:

selbst wenn ich nicht weiss, welche strategie wirklich gegen rechts funktioniert, weiss ich aber, daß die übernahme/vereinnahmung rechtsextremer positionen in den mainstream eben nicht funktioniert.


Stimmt. So weit denkt man bei der CSU halt nicht. Da gibt es Denkbarrieren, die niemand aufbrechen kann.

Wie wäre es denn, wenn man mal Stolz auf sein Land vermitteln würde, weil man menschlich ist? Weil man nicht wegsieht und sich nicht wegduckt, wenn Menschen in großer Not sind und man denen helfen kann? Weil man stark genug ist, auch solche Extremsituationen wie 2015 meistern zu können? Weil man es geschafft hat, nach den fürchterlichen Kriegen eine Gesellschaft aufzubauen, die es sich leisten kann, menschlich zu agieren? Weil man nicht kleinkariert "Germany first" sagt, sondern großzügig, weltoffen, human ist? Das, was uns von den Tieren unterscheidet?
Wäre das nicht ein hinreichender und viel besserer Grund, stolz zu sein, Deutscher zu sein?
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SGE_Werner schrieb:

Ich sehe weniger das Potenzial für rechte Parteien darin, Teile der rechten Programmatik zu übernehmen, als darüber den ganzen Tag panisch zu diskutieren. Wenn man den ganzen Tag dem Volk klar macht, dass es nicht mehr sicher sei und die Flüchtlinge eine Gefahr, dann rückt das Volk natürlich nach rechts ab. Spätestens nach dem 24892456. Artikel über die Kölner Silvestervorfälle denkt doch der "kleine Mann" aus nem Dorf bei Pirna "Oh mein Gott, unser Land ist in Gefahr". Mich nervt diese Überhöhung der Themen der rechten und die gleichzeitige Vernachlässigung von Themen wie Altersarmut etc. , das führt zu einem viel höheren Wähleranstieg pro AfD/FPÖ und Co. , als Teile von deren Programmatik zu übernehmen von Seiten der CDU / ÖVP.




sicher, genau ist das problem darin, wenn die etablierten parteien, die rechten positionen übernehmen, dann denkt sich jeder, selbst die sagen und denken das, warum soll ich das nicht.

und genau das ist ja jetzt wieder passiert, so wie es in den 90er passiert ist.

selbst wenn ich nicht weiss, welche strategie wirklich gegen rechts funktioniert, weiss ich aber, daß die übernahme/vereinnahmung rechtsextremer positionen in den mainstream eben nicht funktioniert.

es hat im letzten wahlkampf nicht funktionert, es hat in den 90er nicht funktioniert. das gegenteil ist der fall, selbst wenn die reps vielleicht kaputt gegangen sind, ist in beiden fällen ein gesellschaftliches klima entstanden, daß hass schürt und die anzahl der übergriffe empfindlich ansteigen lässt.
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Xaver08 schrieb:

ist in beiden fällen ein gesellschaftliches klima entstanden, daß hass schürt und die anzahl der übergriffe empfindlich ansteigen lässt.


Das habe ich ja angedeutet mit dem dauerhaften nach rechts rücken.
Die Lösung, die ich vorschlage, löst die Symptome, aber nicht die Ursache. Und das ist Fremdenangst,  -hass und Rassismus.
Nur kann man die auch nicht lösen, indem man auf diese Menschen munter drauf haut. Vor allem sind es weit mehr als 13 Prozent, die z.B. latenten Rassismus oder Fremdenangst  aufweisen. Meine Vorurteile musste ich auch mühsam bekämpfen, indem ich mich z.B. mit Flüchtlingen unterhalten habe. Das entmenschlichen von Menschen ist das größte Problem. Das Werten von Menschen gehört dazu.

Man schaue sich doch mal wieder an, was nach dem Anschlag auf die Moschee im Sinai passiert ist. Keinen interessiert es. 300 Tote. Nicht fünf oder acht. Der blutigste Anschlag seit 9/11...

Aber waren ja nur Ägypter... sowas regt mich viel mehr auf als restriktivere Flüchtlingspolitik.

Aber jeder hat da seine eigene Sensorik.
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Übrigens, audioTom! Wenn du mal wieder Buchtipps haben solltest... ich zerlege die gerne ein zweites Mal. Nur für den Fall.
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Hier liegen bei dir einige Missverständnisse vor. Im Einzelnen:

Nun, jemanden etwas vor die Nase zu setzen, was dieser nicht leiden kann, hat hier nunmal einen gewissen Klamauk-, Ätschibätsch- oder auch Schadenfreude-Faktor, ich habe da auch erst mal gelacht.
Dein Lachen hat aber nicht mit einem Kalauer zu tun bzw. widerspricht ihm sogar, da ein Kalauer ein Wortspiel ist, das gerade seine geringe Lustigkeit ironisch einsetzt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalauer)

Ob nun aber ein Mahnmal für die Opfer des NS-Regimes das richtige Vehikel hierfür ist, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein. Der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde vor Ort bezeichnet die Aktion dann ja auch als "Gut gemeint und schlecht gemacht“.
Schramm bezeichnete die Aktion nicht wegen des Bezuges auf das Mahnmal, sondern wegen einer vermeintlichen Betroffenheit von Höckes Familie so. (https://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/eichsfeld/video-155510_zc-835f6cb2_zs-2b2a9e80.html)

Hm, zumindest bei Bekanntwerden waren die Kameras dort durchaus einsatzbereit (Live-Stream im Netz), unter diesen Voraussetzungen ist es natürlich für die Betroffenen der Überwachung herzlich egal, ob sie das -wie behauptet- die ganze Zeit schon waren, die psychologische Wirkung ist die selbe.
Wenn ich behaupte, dich seit zehn Monaten zu beobachten, dies aber in der Realität gar nicht stattgefunden hat, sondern Teil meines Kunstprojektes ist, hat diese Behauptung keinerlei straf- oder zivilrechtliche Relevanz.

Wenn dann auch noch "Druck auf die ganze Familie ausgeübt" (so zitiert ein Kommentar in der Faz einen Sprecher der Aktion) werden soll, macht das die Sache auch nicht besser...
Nein, nicht der Sprecher des Zentrums für politische Schönheit wird hier von der FAZ zitiert, sondern ein Sprecher Höckes ("dessen Sprecher").
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stefank schrieb:


Hier liegen bei dir einige Missverständnisse vor. Im Einzelnen:

Nun, jemanden etwas vor die Nase zu setzen, was dieser nicht leiden kann, hat hier nunmal einen gewissen Klamauk-, Ätschibätsch- oder auch Schadenfreude-Faktor, ich habe da auch erst mal gelacht.
Dein Lachen hat aber nicht mit einem Kalauer zu tun bzw. widerspricht ihm sogar, da ein Kalauer ein Wortspiel ist, das gerade seine geringe Lustigkeit ironisch einsetzt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kalauer)

Die Definition des Dudens klingt da schon etwas anders, da wird der Kalauer als nicht sehr geistreicher Witz definiert, meist (aber eben nicht immer) auf einem Wortspiel beruhend...
stefank schrieb:

Ob nun aber ein Mahnmal für die Opfer des NS-Regimes das richtige Vehikel hierfür ist, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein. Der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde vor Ort bezeichnet die Aktion dann ja auch als "Gut gemeint und schlecht gemacht“.
Schramm bezeichnete die Aktion nicht wegen des Bezuges auf das Mahnmal, sondern wegen einer vermeintlichen Betroffenheit von Höckes Familie so. (https://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/eichsfeld/video-155510_zc-835f6cb2_zs-2b2a9e80.html)

Bisher habe ich nur Aussagen Schramms zur Überwachung gefunden, mag sein, daß sich "schlecht gemacht" auch darauf bezieht. Nichtsdestotrotz gibt es hier einige Kritik zur Instrumentalisierung der Steelen, so z.B. vom Neuen Deutschland, die den Künstlern auch für andere Fälle ein merkwürdiges Verhältnis zum Holocaust attestieren.

stefank schrieb:

Hm, zumindest bei Bekanntwerden waren die Kameras dort durchaus einsatzbereit (Live-Stream im Netz), unter diesen Voraussetzungen ist es natürlich für die Betroffenen der Überwachung herzlich egal, ob sie das -wie behauptet- die ganze Zeit schon waren, die psychologische Wirkung ist die selbe.
Wenn ich behaupte, dich seit zehn Monaten zu beobachten, dies aber in der Realität gar nicht stattgefunden hat, sondern Teil meines Kunstprojektes ist, hat diese Behauptung keinerlei straf- oder zivilrechtliche Relevanz.

Nun, die Tatbestände der Nachstellung und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen sowie des Vortäuschens einer Straftat kann man sich da durchaus mal anschauen, Gerade letzteres erscheint mir da ganz interessant, wenn eine solche Überwachung nicht stattgefunden haben sollte, diese aber unwiderrufen und öffentlich behauptet wird. So ganz unrelevant scheint das dann eben weniger zu sein.

stefank schrieb:

Wenn dann auch noch "Druck auf die ganze Familie ausgeübt" (so zitiert ein Kommentar in der Faz einen Sprecher der Aktion) werden soll, macht das die Sache auch nicht besser...
Nein, nicht der Sprecher des Zentrums für politische Schönheit wird hier von der FAZ zitiert, sondern ein Sprecher Höckes ("dessen Sprecher").

So kann man das zugegebenermaßen auch lesen, macht eigentlich im Zusammenhang auch mehr Sinn. "Gegen Nazis wenden wir nur Nazimethoden an." haut da aber schon in eine ähnliche Kerbe, auch wenn die Künstler mittlerweile zumindest bestreiten, Bilder der Kinder angefertigt zu haben.
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^ Interessant euch zwei da zuzulesen. Wirklich! Ich als bekennender Autodidakt halte mich allerdings in der Sache ausschließlich an das was ich weiter oben zitierte!
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Wie es scheint gehen die Flügelkämpfe unvermindert weiter. Eine Erkenntnis aus dem Parteitag der Rechtspopulisten ist jedenfalls der, dass der rechte Flügel erstarkt ist und der realpolitische immer schwächer wird. Mit Wittgenstein waren eine Großzahl von Deligierten bereit eine absolute rechts außen Hardliner in zu wählen. Aus der Pattsituation konnte dann nur der Gauland führen.
Die Rechte erstarkt, Meuthen ohne Führungsprofil - das wird interessant wenn die Flügelkämpfe mit voller Wucht durch das Sprachrohr Bundestag in die Alltagspolitik knallen.
Leider bleibt die Befürchtung, dass sich der durchschnittliche Alltagsrassist vor gar nix graust und weiter munter sein Kreuzchen bei dieser "Alternative" macht.
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Tja. Die AfD wird sich die nächsten Jahre entscheiden müssen zwischen Realos und Fundis. Die Parteien, die sich für Realos entschieden haben, also die Grünen nach der BTW 1990 und in Teilen auch die Linke/PDS nach der BTW 2002, gibt es immer noch. Die, bei denen die Fundis gewonnen haben, wie den Reps z.B. , sind weg.

Tatsächlich zeigt so manche Kommentarspalte unter den Online-Zeitungen dieser Welt, dass ein Teil der AfD-Anhänger diese Partei auch noch wählen wird, wenn da die Leute irgendwann Hitlergrüße zeigen. Meines Erachtens herrscht da mittlerweile eine dermaßene Verklärung in den Köpfen vor, dass da auch nicht mehr zu helfen ist. Die selben Leute, die sich heute noch über das "Pack" von Gabriel aufregen, schreiben munter "linksradikales Pack" , "Antifa-Pack" usw.

Klar ist für mich aber auch: Die AfD ist innerhalb der Partei wie auch innerhalb der Wählerschaft ziemlich gespalten und zerrissen. Die FDP wird dank ihres Rechtsrucks schon Teile des "nationalliberalen" Flügels der AfD schlucken bzw. einen Übertritt anbieten/ermöglichen. Sollte Reizpunkt Nr. 1 , Angela Merkel, auch noch abtreten und die Nachfolge konservativer sein, geht m.E. der Haupt-Protest-Grund für manche Protestwähler.

Manchmal hoffe ich wirklich auf eine schwarz-gelbe ! Minderheitsregierung, weil ich glaube, dass das der AfD am meisten schaden und der Linken am meisten nützen würde.
#
So, so, haben sie sich also "neu" aufgestellt?
Hat sich eigentlich schon Rainer Wendt zu Wort gemeldet mit dem Vorschlag, die Kosten auf die AfD als Verursacherin abzuwälzen? In dessen Fußballlogik wäre es an der Zeit.
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Tja. Die AfD wird sich die nächsten Jahre entscheiden müssen zwischen Realos und Fundis. Die Parteien, die sich für Realos entschieden haben, also die Grünen nach der BTW 1990 und in Teilen auch die Linke/PDS nach der BTW 2002, gibt es immer noch. Die, bei denen die Fundis gewonnen haben, wie den Reps z.B. , sind weg.

Tatsächlich zeigt so manche Kommentarspalte unter den Online-Zeitungen dieser Welt, dass ein Teil der AfD-Anhänger diese Partei auch noch wählen wird, wenn da die Leute irgendwann Hitlergrüße zeigen. Meines Erachtens herrscht da mittlerweile eine dermaßene Verklärung in den Köpfen vor, dass da auch nicht mehr zu helfen ist. Die selben Leute, die sich heute noch über das "Pack" von Gabriel aufregen, schreiben munter "linksradikales Pack" , "Antifa-Pack" usw.

Klar ist für mich aber auch: Die AfD ist innerhalb der Partei wie auch innerhalb der Wählerschaft ziemlich gespalten und zerrissen. Die FDP wird dank ihres Rechtsrucks schon Teile des "nationalliberalen" Flügels der AfD schlucken bzw. einen Übertritt anbieten/ermöglichen. Sollte Reizpunkt Nr. 1 , Angela Merkel, auch noch abtreten und die Nachfolge konservativer sein, geht m.E. der Haupt-Protest-Grund für manche Protestwähler.

Manchmal hoffe ich wirklich auf eine schwarz-gelbe ! Minderheitsregierung, weil ich glaube, dass das der AfD am meisten schaden und der Linken am meisten nützen würde.
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SGE_Werner schrieb:

Tja. Die AfD wird sich die nächsten Jahre entscheiden müssen zwischen Realos und Fundis. Die Parteien, die sich für Realos entschieden haben, also die Grünen nach der BTW 1990 und in Teilen auch die Linke/PDS nach der BTW 2002, gibt es immer noch. Die, bei denen die Fundis gewonnen haben, wie den Reps z.B. , sind weg.


Kann man das so pauschal sagen? Haben nicht vielmehr die politischen Rahmen dazu beigetragen, wer sich hält? Bei den Grünen war es die Tatsache, dass deren Regierungsantritt 1998 denen einen Schub verliehen hat, regionale Verwurzelungen sie etablierten und Fälle wie Fukushima und Stuttgart 21 enorme Ausreißerwerte bescherten.
Die Linke hielt sich nur deshalb, weil sie dermaßen stark noch in den neuen Bundesländern war, dass es sie im Alleingang in den Bundestag spülte und Lafontaine sie mit der WASG stärkte.

Ganz egal ist es nicht, ob Realos oder Fundis sich durchsetzen, das stimmt. Weil der wichtigste Erfolgsfaktor ist die Verwurzelung auf den kleinsten politischen Ebenen (Gemeinderäte, Stadt- und Kreisparlamente), usw.
Und je radikaler da eine Partei ist, desto weniger finden sich Leute, die bereit sind, dort Basisarbeit zu leisten.

Der wichtigste Faktor ist allerdings der weltpolitische Rahmen. Die AfD ist nicht wegen Anti-Flüchtlingspolitik gegründet worden, sondern wegen der Auswirkungen der Eurorettungspolitik. Das ist bis heute nicht aufgearbeitet oder beseitigt, im Gegenteil, es geht immer weiter. Wenn die Unzufriedenheit der Leute zunimmt, sei es durch Arbeitslosigkeit oder Einbußen bei der Altersvorsorge, dann wird es brenzlig.

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Die Grünen haben sich ja bereits bis 1994 erholt gehabt. Das liegt also eher nicht an 1998.

Und bei der Linken haben sicherlich auch Hartz4 und die Folgen mitgeholfen. Bei den Grünen war es m.E. schon deutlicher damals.


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