Bzgl. Schul-Einteilung kann man ewig diskutieren. Die Bildungstest-Ergebnisse in den letzten 20 Jahren sprechen eher für die Einteilung als gegen sie. Wobei ich immer noch glaube, dass es daran liegt, dass angesichts des Stigmas, das mittlerweile schon an einem Hauptschulabschluss haftet, einfach der entsprechende Leistungsdruck größer ist, wenn man sehr früh schon in einen Lebensweg gequetscht wird. Pervers ist es, nach dem 4. Schuljahr die Kinder praktisch in einen Schulweg zu quetschen, ohne dass die Durchlässigkeit im System gegeben wäre. Ab dem 7. , 8. Schuljahr erkennt man durchaus eine Tendenz, wie und wo man jemanden fördern kann. Nicht bei 10-Jährigen.
Übrigens war selbst auf der Integrierten Gesamtschule, einer der Lieblingsformen der eher linken Bildungspolitiker, die Undurchlässigkeit Alltag. Man konnte schnell vom Abi-Kurs in den B-Kurs (Realschule) rutschen, aber umgekehrt praktisch nicht aufsteigen.
Die fehlende Durchlässigkeit ist das Problem. Und solange das so ist, werden in Ländern, die früh und hart aufteilen, die Kinder am Leistungsdruck ersticken und in den anderen Ländern die besser situierten Eltern ihre Sprösslinge in Privatschulen unterbringen, weil sie keine Lust haben, dass die Bildungsbedürfnisse ihres Kindes in einer Schule, die sich vor allem um die förderungsbedürftigen Kinder kümmern müssen, nicht erfüllt werden. Wodurch die Schule anteilsmäßig noch mehr förderungsbedürftige Kinder hat und durch den dann entstehenden schlechten Ruf noch mehr von den "Besseren" gemieden wird. Das ist nämlich längst der Alltag in vielen Gegenden. Jeder denkt letztlich an das eigene Kind und was das Beste für dieses ist. Und entsprechend ist der Wunsch nach Selektion schon fast wieder menschlich. Dummerweise merkt man die Folgen der Selektion dann, wenn die abgehängten Kinder aus der Problemschule dann perspektivlos in der Stadt rumhängen und Stress machen.
Schulpolitik ist ein weites Feld. Hier kann man immer unterschiedliche Akzente setzen. Wer schon mal mit Bildungspolitikern geredet hat, weiß um die ideologischen Kämpfe, da sind alle überzeugt, dass ihr Konzept das einzig Richtige ist. Und da prallen entsprechend Welten aufeinander.
Ich persönlich könnte mich weder für das eine Extrem noch für das andere entscheiden. Aber entscheidend ist die Durchlässigkeit. Es muss in alle Richtungen gehen können und nicht nur in eine. Und es muss alles dafür getan werden, dass es für die Unteren nach oben geht und die oben auch oben bleiben können.
Und man muss dringend von den Abiturienten-Quoten weg kommen, nur weil man auf den Bildungsgipfeln 2005 und 2008 gemeint hat, dass man den OECD-Durchschnitt endlich erreichen will. Deutschland ist jahrelang recht gut gefahren mit dualer Ausbildung und dass ein Realschulabschluss keine Katastrophe ist. Die heutigen Abiturienten sind kein Stück besser als die Realschüler vor 15 Jahren. Selbstverständlich hat man die Standards runter gesetzt für das Abitur. Das ist alles politisch gewollt. Anders hätte man die Ziele nie erreicht.
Nicht überraschend, was die Freundinnen und Freunde von Hass und Niedertracht in den letzten 12 Stunden für eine hässliche braune Soße in die sozialen Netze gewixxt haben.
Nicht überraschend, was die Freundinnen und Freunde von Hass und Niedertracht in den letzten 12 Stunden für eine hässliche braune Soße in die sozialen Netze gewixxt haben.
Absolut. Man merkt aber auch langsam, dass eine Gegenbewegung entsteht. In den Online-Kommentaren werden diese Hetzer mittlerweile auch schön angegangen und bekommen auch massig Likes. Das war vor einem Jahr noch nicht so.
Und wenn es wirklich so sein sollte, wie es schon verlautet wurde, dass der Täter gestern in Münster Kontakte auch zur rechten Szene gehabt hatte, dann würde das ja wieder mal zeigen, dass es Radikale oder Verwirrte (wie auch immer) auf allen Ebenen gibt.
Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn: - die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten) - Privatschulen verboten würden - Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren. Das von dir beschriebene "in einen Topf werfen" ist schlicht falsch. Mein Sohn besuchte eine Gesamtschule, ich bin also da durchaus auch informiert.
Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum
Nee das sind linksgrünversiffte Bahnhofsklatscherträume...manche merken echt gar nix mehr. Nur mal eine Frage: was hat Pädagogik mit linker/rechter Politik gemeinsam? Ach ich lass das lieber. Kommt eh nur Bullshit bei raus...
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest in meiner Erfahrung eher nicht der Fall.
Dies ist in zweifacher Hinsicht fragwürdig: 1. Warum links? 2. Das Gegenteil beweisen die Erfolge der Jahrgangsmischung, z. B. bei Montessori. Und solche Schulen möchtest du verbieten.
Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn: - die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten) - Privatschulen verboten würden - Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren. Das von dir beschriebene "in einen Topf werfen" ist schlicht falsch. Mein Sohn besuchte eine Gesamtschule, ich bin also da durchaus auch informiert.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren.
Gemeinschaftsschulen sind noch mal eine Untergruppe in den Gesamtschulen. Die sind auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich definiert. Teils auch noch innerhalb der Schulen selbst. Vllt. ist omg_87 irgendwo zugange, wo es anders läuft als an einer stinknormalen Gesamtschule (da bin ich das gewohnt, dass auch sortiert wird, wenn auch über die Kurse etc.)
Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren. Das von dir beschriebene "in einen Topf werfen" ist schlicht falsch. Mein Sohn besuchte eine Gesamtschule, ich bin also da durchaus auch informiert.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren.
Gemeinschaftsschulen sind noch mal eine Untergruppe in den Gesamtschulen. Die sind auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich definiert. Teils auch noch innerhalb der Schulen selbst. Vllt. ist omg_87 irgendwo zugange, wo es anders läuft als an einer stinknormalen Gesamtschule (da bin ich das gewohnt, dass auch sortiert wird, wenn auch über die Kurse etc.)
Da unterbreche ich mal kurz meine Unterrichtsvorbereitung für morgen und frage: Ist das so?
Ich selbst unterrichte an einem Gymnasium, habe mein Referendariat an einer Gesamtschule gemacht und meinen Zivi an einer Gehörlosenschule, bilde mir also ein, mich in den verschiedenen Formen des Schulsystems auszukennen. An keiner meiner bisherigen Schulen kann man davon sprechen, dass eine Mehrheit des Kollegiums das mehrgliedrige Schulsystem abgelehnt hat.
Ja: Eine Gesamtschule (oder wie auch immer man es nennen will) kann funktionieren. Aber sie funktioniert nicht unter den gegebenen Umständen, sei es die technische (um die generellen Ausstattungsmängel soll es hier gar nicht gehen) oder die personelle Ausstattung. Hierzu nur zwei Beispiele aus meiner täglichen Praxis:
5. Klasse: Hier habe ich einen Schüler mit extremen Verhaltensauffälligkeiten, nennen wir ihn einfach mal Alex. Alex hat autistische Züge, neigt zu Gewaltausbrüchen und zeigt diverse Zwangsstörungen. Mittlerweile wurde er psychologisch untersucht, er hat - wohlgemerkt in der 5. Klasse - die soziale Intelligenz eines 18 Monate alten Kindes. By the way: Als er an unsere Schule kam, wussten wir von diesen Problemen nichts - Eltern können nach der Grundschule die Akten löschen lassen. Dies soll hier aber nicht Thema sein. Sobald etwas nicht im Sinne Alex' abläuft, rastet er aus. Er haut seinen eigenen oder den Kopf von Mitschülern an die Wand, zerreißt Unterrichtsmaterialien etc. An guten Tagen versteckt er sich bei Widerspruch lediglich unter dem Tisch. Eines schönen Tages wurde ich sogar aus meinem Unterricht gerufen, ich solle schnell ins Sekretariat kommen. Und was sah ich hier? Zwei Mitglieder der Schulleitung mussten Alex fixieren, da er sonst den ganzen Raum auseinandergenommen hätte. Zuvor hatte er einer Mitschülerin ein blaues Auge geschlagen. Was passiert nun? Alex bekommt VIER Stunden pro Woche eine Sonderbetreuung, die mit in den Unterricht kommt. Die restlichen 28 Unterrichtsstunden? Geschenkt. Nur am Rande: Neben Alex sind in der Klasse noch sechs weitere SuS, die großen Förderbedarf haben (LRS, Dyskalkulie, motorische Schwierigkeiten).
8. Klasse: Hier habe ich einen Schüler in PoWi, nennen wir für unseren Fall einfach mal Lukas. Lukas hört kaum etwas. Seine Eltern wünschen sich aber dennoch, dass er an unserer Schule unterrichtet wird, was ja auch ihr gutes Recht ist. Die Lösung des Problems: Am Pult gibt es ein Mikro, in das man reinsprechen muss. Lukas hat einen entsprechenden Empfänger im Ohr. Klingt ja erstmal alles schön und gut. Leider gibt es nur ein Mikrofon. Hätte in Zeiten des Frontalunterrichts sicherlich auch ausgereicht. Heutzutage tut es dies aber nicht mehr. Gerade in einem Fach wie Politik - das ja von der Diskussion lebt - muss man nun also mit diesem Mikro durch den Raum gehen, um die Wortmeldungen der anderen SuS einzuholen. Dies kostet einerseits Zeit, andererseits geht hier viel Diskussionspotenzial verloren. Von Gruppenarbeiten etc. will ich an dieser Stelle gar nicht reden.
Noch einmal: Gesamtschulen und Inklusion können funktionieren. Während des Studiums war ich auch noch ein großer Befürworter der Idee. Durch die Praxis bin ich hiervon aber wieder abgekommen. Sie funktioniert nicht in Klassen mit 25 Schülern, von denen regelmäßig vier bis fünf große Probleme haben. Von dem ganzen bürokratischen Aufwand einmal abgesehen. So waren in diesem Schuljahr allein für Alex knapp zwölf Stunden an Gesprächen notwendig, hinzu kommen unzählige Protokolle, Gutachten und Formulare. Hinzu kommt, dass wir Lehrer für derartige Fälle einfach nicht ausgebildet sind.
Eine letzte kleine Annekdote: In den Ferien hatten wir ein kleines Treffen mit Freunden aus der Uni, die meisten hat es nach Niedersachen an die dort mittlerweile vorherrschenden Integrierten Gesamtschulen verschlagen. Ein Freund schreibt dort nun in der 6. Klasse in Deutsch ein Diktat. Auch das stellt man sich einfach vor. Ist es aber nicht: Aufgrund der Heterogenität schreibt die Klasse letztlich fünf verschiedene Diktate. Während die einen ein normales Diktat schreiben, haben andere ein paar Wörter zuvor gelernt, wieder andere füllen quasi einen Lückentext aus oder schreiben den Text einfach nur ab.
Und zu guter letzt: Werden Verallgemeinerungen und Schwarz-Weiß-Denken à la "Pädagogen sind da anderer Meinung" nicht immer der AFD vorgeworfen?
@zappzerrapp: Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
@zappzerrapp: Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
da ich solche Klientel unterrichte, kann ich aus Erfahrung sagen, dass dieses Nullbock für den Lehrer unfassbar frustrierend ist. Dieses "ach aus mir wird doch eh nix" führt halt irgendwann dazu, dass die Beteiligten es selber glauben und entsprechend handeln.
Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn: - die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten) - Privatschulen verboten würden - Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum
Nee das sind linksgrünversiffte Bahnhofsklatscherträume...manche merken echt gar nix mehr. Nur mal eine Frage: was hat Pädagogik mit linker/rechter Politik gemeinsam? Ach ich lass das lieber. Kommt eh nur Bullshit bei raus...
@zappzerrapp: Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
Ich hoffe du verstehst das nicht falsch. Ich wollte deine Aussagen bzw. Erfahrungen auch nicht kritisieren o.ä.. Ich komme nur eben aus einem Problemviertel und habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Hauptschüler aus eben jenem Viertel gegenseitig runtergezogen haben, während die Lehrer komplett machtlos waren. Waffen, Rauchen, Drogen, Schlägereien untereinander und bedrohte und sogar geschlagene Lehrer... das gab es bei uns in der Realschule nicht. Und wir waren 50 Meter weiter und hatten auch einige Problemkinder. Die hatten alle aber eine faire Chance, was die Hauptschüler nicht hatten. Ich hatte in der Orientierungsstufe große Probleme mit der Konzentration und bin heilfroh, dass meine Eltern mich nicht in dieses Ghetto von Hauptschule geschickt haben.
Die Erfahrungen deckten sich eben auch (wie bereits erwähnt) mit denen unseres Psychologielehrers, der vorher 30 Jahre lang in einer ganz üblen Psychatrie arbeitete, aber dennoch immer "heilfroh" war, dass er die Stunde da drüben hinter sich hatte. Das hat ihn extrem belastet, da sein Einfluss seiner Aussage nach bei 0 war, da gegenzuarbeiten, da die Schüler schon lange nur eben solches Verhalten kannten, da sie "schon immer Hauptschüler" waren. Kein positives Vorbild in der Klasse, kein Musterlernen möglich...
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her. Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
Ich hoffe du verstehst das nicht falsch. Ich wollte deine Aussagen bzw. Erfahrungen auch nicht kritisieren o.ä.. Ich komme nur eben aus einem Problemviertel und habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Hauptschüler aus eben jenem Viertel gegenseitig runtergezogen haben, während die Lehrer komplett machtlos waren. Waffen, Rauchen, Drogen, Schlägereien untereinander und bedrohte und sogar geschlagene Lehrer... das gab es bei uns in der Realschule nicht. Und wir waren 50 Meter weiter und hatten auch einige Problemkinder. Die hatten alle aber eine faire Chance, was die Hauptschüler nicht hatten. Ich hatte in der Orientierungsstufe große Probleme mit der Konzentration und bin heilfroh, dass meine Eltern mich nicht in dieses Ghetto von Hauptschule geschickt haben.
Die Erfahrungen deckten sich eben auch (wie bereits erwähnt) mit denen unseres Psychologielehrers, der vorher 30 Jahre lang in einer ganz üblen Psychatrie arbeitete, aber dennoch immer "heilfroh" war, dass er die Stunde da drüben hinter sich hatte. Das hat ihn extrem belastet, da sein Einfluss seiner Aussage nach bei 0 war, da gegenzuarbeiten, da die Schüler schon lange nur eben solches Verhalten kannten, da sie "schon immer Hauptschüler" waren. Kein positives Vorbild in der Klasse, kein Musterlernen möglich...
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her. Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist.
Die Bildungserfolge in Schweden und Finnland, die übrigens in den letzten Jahren aus diversen Gründen nicht mehr so stark ausgeprägt sind, sind nicht unbedingt nur auf das gemeinschaftliche Schulsystem zurückzuführen. Der niedrige Ausländeranteil in Finnland, die bessere Integration der Gastarbeiter in Schweden bereits vor 50 Jahren und die damit verbundenen Effekte auf die nachfolgenden Generationen (bei den Einwanderern und ihren Kindern ist Schweden z.B. kaum besser als Deutschland) , die Ganztagspflicht, die Vorschulpflicht und die teils weggelassenen Noten in den ersten Jahren haben vermutlich in ähnlichem Maße Auswirkungen wie das nicht Aussortieren bereits in frühen Jahren und dem teils Zerreißen der persönlichen Bindungen innerhalb einer Klasse.
Kurzum, ein gemeinschaftliches Schulsystem ist nur ein Bestandteil, der nicht funktionieren wird, wenn man nicht an anderen Schrauben auch dreht. Ganz zu schweigen davon, dass wir in Deutschland durch Fehler in der Vergangenheit z.B. bei der Integration auch eine andere Situation haben. Das haben andere Länder eben auch besser gemacht. Zudem müsste man bei einer solchen Reform praktisch Privatschulen verbieten und dafür sorgen, dass die Schulen ausgewogen besetzt sind.
Sprichst du von dem Schweden das in der PISA-Studie hinter uns landet? Und dem auch nur leicht bessere Ergebnisse bezüglich der Chancengleichheit zugeschrieben werden?
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her. Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist.
Die Bildungserfolge in Schweden und Finnland, die übrigens in den letzten Jahren aus diversen Gründen nicht mehr so stark ausgeprägt sind, sind nicht unbedingt nur auf das gemeinschaftliche Schulsystem zurückzuführen. Der niedrige Ausländeranteil in Finnland, die bessere Integration der Gastarbeiter in Schweden bereits vor 50 Jahren und die damit verbundenen Effekte auf die nachfolgenden Generationen (bei den Einwanderern und ihren Kindern ist Schweden z.B. kaum besser als Deutschland) , die Ganztagspflicht, die Vorschulpflicht und die teils weggelassenen Noten in den ersten Jahren haben vermutlich in ähnlichem Maße Auswirkungen wie das nicht Aussortieren bereits in frühen Jahren und dem teils Zerreißen der persönlichen Bindungen innerhalb einer Klasse.
Kurzum, ein gemeinschaftliches Schulsystem ist nur ein Bestandteil, der nicht funktionieren wird, wenn man nicht an anderen Schrauben auch dreht. Ganz zu schweigen davon, dass wir in Deutschland durch Fehler in der Vergangenheit z.B. bei der Integration auch eine andere Situation haben. Das haben andere Länder eben auch besser gemacht. Zudem müsste man bei einer solchen Reform praktisch Privatschulen verbieten und dafür sorgen, dass die Schulen ausgewogen besetzt sind.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her. Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Sprichst du von dem Schweden das in der PISA-Studie hinter uns landet? Und dem auch nur leicht bessere Ergebnisse bezüglich der Chancengleichheit zugeschrieben werden?
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Dein Einlassungen kann ich gut verstehen und ich weiß auch, dass die Situation insgesamt keine gute ist, namentlich in Ballungszentren und Problemregionen. Ein "Weiter so" führt dennoch ins Abseits und sorgt nur für noch mehr "Abgehängte" und Protestwähler. Ganz fatal finde ich das bedingungslose Fordern von der einseitigen Förderung von Eliten durch die Unionsparteien und die FDP. Hier scheint man nicht dazulernen zu wollen.
Eine Verbesserung der Durchlässigkeit ist grundsätzlich der richtige Ansatz, allerdings muss das für die Schüler auch umsetzbar sein. Die beste Bildungspolitik machte in meinen Augen immer noch die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt. Als die FDP noch liberal und noch nicht wirtschafts-, eliten und wachstumshörig war. War noch nicht alles perfekt, aber die Durchlässigkeit wurde damals erst einmal geschaffen.
Sprichst du von dem Schweden das in der PISA-Studie hinter uns landet? Und dem auch nur leicht bessere Ergebnisse bezüglich der Chancengleichheit zugeschrieben werden?
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn: - die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten) - Privatschulen verboten würden - Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest in meiner Erfahrung eher nicht der Fall.
Dies ist in zweifacher Hinsicht fragwürdig: 1. Warum links? 2. Das Gegenteil beweisen die Erfolge der Jahrgangsmischung, z. B. bei Montessori. Und solche Schulen möchtest du verbieten.
@zappzerrapp: Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
@zappzerrapp: Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
da ich solche Klientel unterrichte, kann ich aus Erfahrung sagen, dass dieses Nullbock für den Lehrer unfassbar frustrierend ist. Dieses "ach aus mir wird doch eh nix" führt halt irgendwann dazu, dass die Beteiligten es selber glauben und entsprechend handeln.
Sprichst du von dem Schweden das in der PISA-Studie hinter uns landet? Und dem auch nur leicht bessere Ergebnisse bezüglich der Chancengleichheit zugeschrieben werden?
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Dein Einlassungen kann ich gut verstehen und ich weiß auch, dass die Situation insgesamt keine gute ist, namentlich in Ballungszentren und Problemregionen. Ein "Weiter so" führt dennoch ins Abseits und sorgt nur für noch mehr "Abgehängte" und Protestwähler. Ganz fatal finde ich das bedingungslose Fordern von der einseitigen Förderung von Eliten durch die Unionsparteien und die FDP. Hier scheint man nicht dazulernen zu wollen.
Eine Verbesserung der Durchlässigkeit ist grundsätzlich der richtige Ansatz, allerdings muss das für die Schüler auch umsetzbar sein. Die beste Bildungspolitik machte in meinen Augen immer noch die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt. Als die FDP noch liberal und noch nicht wirtschafts-, eliten und wachstumshörig war. War noch nicht alles perfekt, aber die Durchlässigkeit wurde damals erst einmal geschaffen.
In der FAZ nennt Daniel Deckers das Kind beim Namen:
"Was Frau von Storch und ein erheblicher Teil ihrer Spießgesellen hierzulande systematisch betreiben, ist mehr als nur geistige Brunnenvergiftung. Es ist Volksverhetzung auf dem Rücken von Toten und Verletzten, die ihnen nur Mittel zum Zweck sind."
diese voreilige Hetze bspw. über Twitter unmittelbar nach dem Anschlag in Münster, ist kein Einzelfall wie MP Laschet zu recht beklagt. Es ist eine Schande, welche eine Verrohrung der Gedanken und der Sprache in unsere Gesellschaft eingekehrt ist. Der AfD und vor allem auch ihren Wählern (ja, schämt Euch) gebe ich eine Hauptschuld an dieser Misere.
In der FAZ nennt Daniel Deckers das Kind beim Namen:
"Was Frau von Storch und ein erheblicher Teil ihrer Spießgesellen hierzulande systematisch betreiben, ist mehr als nur geistige Brunnenvergiftung. Es ist Volksverhetzung auf dem Rücken von Toten und Verletzten, die ihnen nur Mittel zum Zweck sind."
Jap, guter Artikel und wie immer erschreckende Antworten teils da drunter, immer nach dem Motto "Aber die Anderen" aber nie auf sich selber schaun.... widerliches und dummdreistes Pack!
In der FAZ nennt Daniel Deckers das Kind beim Namen:
"Was Frau von Storch und ein erheblicher Teil ihrer Spießgesellen hierzulande systematisch betreiben, ist mehr als nur geistige Brunnenvergiftung. Es ist Volksverhetzung auf dem Rücken von Toten und Verletzten, die ihnen nur Mittel zum Zweck sind."
diese voreilige Hetze bspw. über Twitter unmittelbar nach dem Anschlag in Münster, ist kein Einzelfall wie MP Laschet zu recht beklagt. Es ist eine Schande, welche eine Verrohrung der Gedanken und der Sprache in unsere Gesellschaft eingekehrt ist. Der AfD und vor allem auch ihren Wählern (ja, schämt Euch) gebe ich eine Hauptschuld an dieser Misere.
diese voreilige Hetze bspw. über Twitter unmittelbar nach dem Anschlag in Münster, ist kein Einzelfall wie MP Laschet zu recht beklagt. Es ist eine Schande, welche eine Verrohrung der Gedanken und der Sprache in unsere Gesellschaft eingekehrt ist. Der AfD und vor allem auch ihren Wählern (ja, schämt Euch) gebe ich eine Hauptschuld an dieser Misere.
Man darf hier aber nicht die CSU vergessen, die seit dem Flüchtlingsthema täglich hetzen und diese "Meinung" weit verbreitet haben. Man muss sich nur so Typen wie Seehofer oder Söder anschauen, geistige Brandstifter die sogar bei der AfD als radikal gelten würden.
Die radikalen spielen sich eh immer in die Karten. So traurig das auch ist. Der IS zeigt Videos von AfDlern und sagt: "Seht her, der Westen greift uns Moslems an". Daraufhin finden sich paar psychisch kaputte Menschen, die denken sie würden den Islam verteidigen. Die AfD zeigt auf die Anschläge und sagt: "Sehr her, was die Moslems machen". Eine Spirale der Gewalt und Schande.
Die radikalen spielen sich eh immer in die Karten. So traurig das auch ist. Der IS zeigt Videos von AfDlern und sagt: "Seht her, der Westen greift uns Moslems an". Daraufhin finden sich paar psychisch kaputte Menschen, die denken sie würden den Islam verteidigen. Die AfD zeigt auf die Anschläge und sagt: "Sehr her, was die Moslems machen". Eine Spirale der Gewalt und Schande.
kannst du mir bitte einen link von so einem is video schicken, dies möchte ich mal sehen. gerne auch per pn
Die radikalen spielen sich eh immer in die Karten. So traurig das auch ist. Der IS zeigt Videos von AfDlern und sagt: "Seht her, der Westen greift uns Moslems an". Daraufhin finden sich paar psychisch kaputte Menschen, die denken sie würden den Islam verteidigen. Die AfD zeigt auf die Anschläge und sagt: "Sehr her, was die Moslems machen". Eine Spirale der Gewalt und Schande.
Die radikalen spielen sich eh immer in die Karten. So traurig das auch ist. Der IS zeigt Videos von AfDlern und sagt: "Seht her, der Westen greift uns Moslems an". Daraufhin finden sich paar psychisch kaputte Menschen, die denken sie würden den Islam verteidigen. Die AfD zeigt auf die Anschläge und sagt: "Sehr her, was die Moslems machen". Eine Spirale der Gewalt und Schande.
kannst du mir bitte einen link von so einem is video schicken, dies möchte ich mal sehen. gerne auch per pn
Die radikalen spielen sich eh immer in die Karten. So traurig das auch ist. Der IS zeigt Videos von AfDlern und sagt: "Seht her, der Westen greift uns Moslems an". Daraufhin finden sich paar psychisch kaputte Menschen, die denken sie würden den Islam verteidigen. Die AfD zeigt auf die Anschläge und sagt: "Sehr her, was die Moslems machen". Eine Spirale der Gewalt und Schande.
kannst du mir bitte einen link von so einem is video schicken, dies möchte ich mal sehen. gerne auch per pn
Youtube ist dein Freund, wenn du dir so nen kranken Mist reinpfeifen willst. Ein Kindheitsfreund und polnischer Landsmann von mir hat sich in Syrien in die Luft gesprengt, nachdem sie ihn in tiefer Depression geschnappt, gehirngewaschen, konvertiert und radikalisiert haben. Die Familie hat monatelang versucht gegenzuarbeiten, hat ihn sogar mal für Monate nach Polen gebracht, um ihn "reinzuwaschen", aber er war felsenfest davon überzeugt, dass der Westen ihn und alle anderen Moslems auslöschen will. Beweise waren für ihn dabei Videos von Niederländischen Rassisten und der AfD, die gegen Moslems hetzten.
[EDIT (littlecrow) bitte keine Links posten, danke.]
"Der Westen will uns Moslems vernichten" war sein Hauptargument... Hass erzeugt Hass. Oder denkst du die gucken sich die Sprüche der AfD an und sagen "Hey, das sind unsere Freunde". Ein wenig Logik reicht, um zu durchschauen wie das abläuft.
Übrigens war selbst auf der Integrierten Gesamtschule, einer der Lieblingsformen der eher linken Bildungspolitiker, die Undurchlässigkeit Alltag. Man konnte schnell vom Abi-Kurs in den B-Kurs (Realschule) rutschen, aber umgekehrt praktisch nicht aufsteigen.
Die fehlende Durchlässigkeit ist das Problem. Und solange das so ist, werden in Ländern, die früh und hart aufteilen, die Kinder am Leistungsdruck ersticken und in den anderen Ländern die besser situierten Eltern ihre Sprösslinge in Privatschulen unterbringen, weil sie keine Lust haben, dass die Bildungsbedürfnisse ihres Kindes in einer Schule, die sich vor allem um die förderungsbedürftigen Kinder kümmern müssen, nicht erfüllt werden. Wodurch die Schule anteilsmäßig noch mehr förderungsbedürftige Kinder hat und durch den dann entstehenden schlechten Ruf noch mehr von den "Besseren" gemieden wird. Das ist nämlich längst der Alltag in vielen Gegenden. Jeder denkt letztlich an das eigene Kind und was das Beste für dieses ist. Und entsprechend ist der Wunsch nach Selektion schon fast wieder menschlich. Dummerweise merkt man die Folgen der Selektion dann, wenn die abgehängten Kinder aus der Problemschule dann perspektivlos in der Stadt rumhängen und Stress machen.
Schulpolitik ist ein weites Feld. Hier kann man immer unterschiedliche Akzente setzen. Wer schon mal mit Bildungspolitikern geredet hat, weiß um die ideologischen Kämpfe, da sind alle überzeugt, dass ihr Konzept das einzig Richtige ist. Und da prallen entsprechend Welten aufeinander.
Ich persönlich könnte mich weder für das eine Extrem noch für das andere entscheiden. Aber entscheidend ist die Durchlässigkeit. Es muss in alle Richtungen gehen können und nicht nur in eine. Und es muss alles dafür getan werden, dass es für die Unteren nach oben geht und die oben auch oben bleiben können.
Und man muss dringend von den Abiturienten-Quoten weg kommen, nur weil man auf den Bildungsgipfeln 2005 und 2008 gemeint hat, dass man den OECD-Durchschnitt endlich erreichen will. Deutschland ist jahrelang recht gut gefahren mit dualer Ausbildung und dass ein Realschulabschluss keine Katastrophe ist.
Die heutigen Abiturienten sind kein Stück besser als die Realschüler vor 15 Jahren. Selbstverständlich hat man die Standards runter gesetzt für das Abitur. Das ist alles politisch gewollt. Anders hätte man die Ziele nie erreicht.
Absolut. Man merkt aber auch langsam, dass eine Gegenbewegung entsteht. In den Online-Kommentaren werden diese Hetzer mittlerweile auch schön angegangen und bekommen auch massig Likes. Das war vor einem Jahr noch nicht so.
Und wenn es wirklich so sein sollte, wie es schon verlautet wurde, dass der Täter gestern in Münster Kontakte auch zur rechten Szene gehabt hatte, dann würde das ja wieder mal zeigen, dass es Radikale oder Verwirrte (wie auch immer) auf allen Ebenen gibt.
Nicht nur Pädagogen. Ob beim Wohnen oder beim Lernen: Einteilungen in "Schichten" führt nur zu Mist.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest
in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn:
- die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten)
- Privatschulen verboten würden
- Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren.
Das von dir beschriebene "in einen Topf werfen" ist schlicht falsch.
Mein Sohn besuchte eine Gesamtschule, ich bin also da durchaus auch informiert.
Nee das sind linksgrünversiffte Bahnhofsklatscherträume...manche merken echt gar nix mehr. Nur mal eine Frage: was hat Pädagogik mit linker/rechter Politik gemeinsam? Ach ich lass das lieber. Kommt eh nur Bullshit bei raus...
Dies ist in zweifacher Hinsicht fragwürdig:
1. Warum links?
2. Das Gegenteil beweisen die Erfolge der Jahrgangsmischung, z. B. bei Montessori. Und solche Schulen möchtest du verbieten.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest
in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn:
- die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten)
- Privatschulen verboten würden
- Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren.
Das von dir beschriebene "in einen Topf werfen" ist schlicht falsch.
Mein Sohn besuchte eine Gesamtschule, ich bin also da durchaus auch informiert.
Gemeinschaftsschulen sind noch mal eine Untergruppe in den Gesamtschulen. Die sind auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich definiert. Teils auch noch innerhalb der Schulen selbst. Vllt. ist omg_87 irgendwo zugange, wo es anders läuft als an einer stinknormalen Gesamtschule (da bin ich das gewohnt, dass auch sortiert wird, wenn auch über die Kurse etc.)
Ich habe den Eindruck, du weißt nicht, wie Gesamtschulen (ich nehme an, die meinst du) funktionieren.
Das von dir beschriebene "in einen Topf werfen" ist schlicht falsch.
Mein Sohn besuchte eine Gesamtschule, ich bin also da durchaus auch informiert.
Gemeinschaftsschulen sind noch mal eine Untergruppe in den Gesamtschulen. Die sind auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich definiert. Teils auch noch innerhalb der Schulen selbst. Vllt. ist omg_87 irgendwo zugange, wo es anders läuft als an einer stinknormalen Gesamtschule (da bin ich das gewohnt, dass auch sortiert wird, wenn auch über die Kurse etc.)
Ich selbst unterrichte an einem Gymnasium, habe mein Referendariat an einer Gesamtschule gemacht und meinen Zivi an einer Gehörlosenschule, bilde mir also ein, mich in den verschiedenen Formen des Schulsystems auszukennen. An keiner meiner bisherigen Schulen kann man davon sprechen, dass eine Mehrheit des Kollegiums das mehrgliedrige Schulsystem abgelehnt hat.
Ja: Eine Gesamtschule (oder wie auch immer man es nennen will) kann funktionieren. Aber sie funktioniert nicht unter den gegebenen Umständen, sei es die technische (um die generellen Ausstattungsmängel soll es hier gar nicht gehen) oder die personelle Ausstattung. Hierzu nur zwei Beispiele aus meiner täglichen Praxis:
5. Klasse:
Hier habe ich einen Schüler mit extremen Verhaltensauffälligkeiten, nennen wir ihn einfach mal Alex. Alex hat autistische Züge, neigt zu Gewaltausbrüchen und zeigt diverse Zwangsstörungen. Mittlerweile wurde er psychologisch untersucht, er hat - wohlgemerkt in der 5. Klasse - die soziale Intelligenz eines 18 Monate alten Kindes. By the way: Als er an unsere Schule kam, wussten wir von diesen Problemen nichts - Eltern können nach der Grundschule die Akten löschen lassen. Dies soll hier aber nicht Thema sein. Sobald etwas nicht im Sinne Alex' abläuft, rastet er aus. Er haut seinen eigenen oder den Kopf von Mitschülern an die Wand, zerreißt Unterrichtsmaterialien etc. An guten Tagen versteckt er sich bei Widerspruch lediglich unter dem Tisch. Eines schönen Tages wurde ich sogar aus meinem Unterricht gerufen, ich solle schnell ins Sekretariat kommen. Und was sah ich hier? Zwei Mitglieder der Schulleitung mussten Alex fixieren, da er sonst den ganzen Raum auseinandergenommen hätte. Zuvor hatte er einer Mitschülerin ein blaues Auge geschlagen.
Was passiert nun? Alex bekommt VIER Stunden pro Woche eine Sonderbetreuung, die mit in den Unterricht kommt. Die restlichen 28 Unterrichtsstunden? Geschenkt.
Nur am Rande: Neben Alex sind in der Klasse noch sechs weitere SuS, die großen Förderbedarf haben (LRS, Dyskalkulie, motorische Schwierigkeiten).
8. Klasse:
Hier habe ich einen Schüler in PoWi, nennen wir für unseren Fall einfach mal Lukas. Lukas hört kaum etwas. Seine Eltern wünschen sich aber dennoch, dass er an unserer Schule unterrichtet wird, was ja auch ihr gutes Recht ist. Die Lösung des Problems: Am Pult gibt es ein Mikro, in das man reinsprechen muss. Lukas hat einen entsprechenden Empfänger im Ohr. Klingt ja erstmal alles schön und gut. Leider gibt es nur ein Mikrofon. Hätte in Zeiten des Frontalunterrichts sicherlich auch ausgereicht. Heutzutage tut es dies aber nicht mehr. Gerade in einem Fach wie Politik - das ja von der Diskussion lebt - muss man nun also mit diesem Mikro durch den Raum gehen, um die Wortmeldungen der anderen SuS einzuholen. Dies kostet einerseits Zeit, andererseits geht hier viel Diskussionspotenzial verloren. Von Gruppenarbeiten etc. will ich an dieser Stelle gar nicht reden.
Noch einmal: Gesamtschulen und Inklusion können funktionieren. Während des Studiums war ich auch noch ein großer Befürworter der Idee. Durch die Praxis bin ich hiervon aber wieder abgekommen. Sie funktioniert nicht in Klassen mit 25 Schülern, von denen regelmäßig vier bis fünf große Probleme haben. Von dem ganzen bürokratischen Aufwand einmal abgesehen. So waren in diesem Schuljahr allein für Alex knapp zwölf Stunden an Gesprächen notwendig, hinzu kommen unzählige Protokolle, Gutachten und Formulare. Hinzu kommt, dass wir Lehrer für derartige Fälle einfach nicht ausgebildet sind.
Eine letzte kleine Annekdote: In den Ferien hatten wir ein kleines Treffen mit Freunden aus der Uni, die meisten hat es nach Niedersachen an die dort mittlerweile vorherrschenden Integrierten Gesamtschulen verschlagen. Ein Freund schreibt dort nun in der 6. Klasse in Deutsch ein Diktat. Auch das stellt man sich einfach vor. Ist es aber nicht: Aufgrund der Heterogenität schreibt die Klasse letztlich fünf verschiedene Diktate. Während die einen ein normales Diktat schreiben, haben andere ein paar Wörter zuvor gelernt, wieder andere füllen quasi einen Lückentext aus oder schreiben den Text einfach nur ab.
Und zu guter letzt: Werden Verallgemeinerungen und Schwarz-Weiß-Denken à la "Pädagogen sind da anderer Meinung" nicht immer der AFD vorgeworfen?
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
da ich solche Klientel unterrichte, kann ich aus Erfahrung sagen, dass dieses Nullbock für den Lehrer unfassbar frustrierend ist. Dieses "ach aus mir wird doch eh nix" führt halt irgendwann dazu, dass die Beteiligten es selber glauben und entsprechend handeln.
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest
in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn:
- die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten)
- Privatschulen verboten würden
- Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Nee das sind linksgrünversiffte Bahnhofsklatscherträume...manche merken echt gar nix mehr. Nur mal eine Frage: was hat Pädagogik mit linker/rechter Politik gemeinsam? Ach ich lass das lieber. Kommt eh nur Bullshit bei raus...
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
Ich hoffe du verstehst das nicht falsch. Ich wollte deine Aussagen bzw. Erfahrungen auch nicht kritisieren o.ä.. Ich komme nur eben aus einem Problemviertel und habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Hauptschüler aus eben jenem Viertel gegenseitig runtergezogen haben, während die Lehrer komplett machtlos waren. Waffen, Rauchen, Drogen, Schlägereien untereinander und bedrohte und sogar geschlagene Lehrer... das gab es bei uns in der Realschule nicht. Und wir waren 50 Meter weiter und hatten auch einige Problemkinder. Die hatten alle aber eine faire Chance, was die Hauptschüler nicht hatten.
Ich hatte in der Orientierungsstufe große Probleme mit der Konzentration und bin heilfroh, dass meine Eltern mich nicht in dieses Ghetto von Hauptschule geschickt haben.
Die Erfahrungen deckten sich eben auch (wie bereits erwähnt) mit denen unseres Psychologielehrers, der vorher 30 Jahre lang in einer ganz üblen Psychatrie arbeitete, aber dennoch immer "heilfroh" war, dass er die Stunde da drüben hinter sich hatte. Das hat ihn extrem belastet, da sein Einfluss seiner Aussage nach bei 0 war, da gegenzuarbeiten, da die Schüler schon lange nur eben solches Verhalten kannten, da sie "schon immer Hauptschüler" waren. Kein positives Vorbild in der Klasse, kein Musterlernen möglich...
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her.
Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
Ich hoffe du verstehst das nicht falsch. Ich wollte deine Aussagen bzw. Erfahrungen auch nicht kritisieren o.ä.. Ich komme nur eben aus einem Problemviertel und habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Hauptschüler aus eben jenem Viertel gegenseitig runtergezogen haben, während die Lehrer komplett machtlos waren. Waffen, Rauchen, Drogen, Schlägereien untereinander und bedrohte und sogar geschlagene Lehrer... das gab es bei uns in der Realschule nicht. Und wir waren 50 Meter weiter und hatten auch einige Problemkinder. Die hatten alle aber eine faire Chance, was die Hauptschüler nicht hatten.
Ich hatte in der Orientierungsstufe große Probleme mit der Konzentration und bin heilfroh, dass meine Eltern mich nicht in dieses Ghetto von Hauptschule geschickt haben.
Die Erfahrungen deckten sich eben auch (wie bereits erwähnt) mit denen unseres Psychologielehrers, der vorher 30 Jahre lang in einer ganz üblen Psychatrie arbeitete, aber dennoch immer "heilfroh" war, dass er die Stunde da drüben hinter sich hatte. Das hat ihn extrem belastet, da sein Einfluss seiner Aussage nach bei 0 war, da gegenzuarbeiten, da die Schüler schon lange nur eben solches Verhalten kannten, da sie "schon immer Hauptschüler" waren. Kein positives Vorbild in der Klasse, kein Musterlernen möglich...
Nein. Aber an einer Förderschule mit Klassen von 10 bis 15 SuS und hierfür ausgebildeten Fachkräften kann man diesen "Problemfällen" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Das kann ich (und hier kann ich nur für mich persönlich sprechen) in meinen Klassen nicht. Und wenn ich mich lediglich auf die "Problemfälle" fokussiere (was i.d.R. nötig wäre), werde ich den 20 anderen Kindern nicht mehr gerecht.
Letztlich empfinde ich es auch als große Abwertung den ausgebildeten Föderschullehrern gegenüber, dass ich nun ohne wirkliche Qualifikation deren Aufgaben übernehme. Ähnliches gilt für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache). Hier habe ich an vier Nachmittagen ein Zertifikat erlangt, was mich zum (theoretisch) gleichwertigen Ersatz eines studierten "Deutsch als Fremdsprache"-Lehrer macht.
Schlussendlich kann ich mich nur wiederholen: In der Theorie sind Gesamtschule und Co. eine feine Sache. In der Praxis scheitert es aber am mangelnden Willen, dies konsequent umzusetzen und entsprechend finanziell zu fördern. Entsprechend ist in meinen Augen ein gegliedertes Schulsystem mit der von Werner angesprochenen Durchlässigkeit ideal.
Und ich glaube nicht, dass es der AfD - um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen - um eben diese praktischen Argumente geht.
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her.
Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Die Bildungserfolge in Schweden und Finnland, die übrigens in den letzten Jahren aus diversen Gründen nicht mehr so stark ausgeprägt sind, sind nicht unbedingt nur auf das gemeinschaftliche Schulsystem zurückzuführen. Der niedrige Ausländeranteil in Finnland, die bessere Integration der Gastarbeiter in Schweden bereits vor 50 Jahren und die damit verbundenen Effekte auf die nachfolgenden Generationen (bei den Einwanderern und ihren Kindern ist Schweden z.B. kaum besser als Deutschland) , die Ganztagspflicht, die Vorschulpflicht und die teils weggelassenen Noten in den ersten Jahren haben vermutlich in ähnlichem Maße Auswirkungen wie das nicht Aussortieren bereits in frühen Jahren und dem teils Zerreißen der persönlichen Bindungen innerhalb einer Klasse.
Kurzum, ein gemeinschaftliches Schulsystem ist nur ein Bestandteil, der nicht funktionieren wird, wenn man nicht an anderen Schrauben auch dreht. Ganz zu schweigen davon, dass wir in Deutschland durch Fehler in der Vergangenheit z.B. bei der Integration auch eine andere Situation haben. Das haben andere Länder eben auch besser gemacht.
Zudem müsste man bei einer solchen Reform praktisch Privatschulen verbieten und dafür sorgen, dass die Schulen ausgewogen besetzt sind.
http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/SWE?lg=de
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her.
Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
Die Bildungserfolge in Schweden und Finnland, die übrigens in den letzten Jahren aus diversen Gründen nicht mehr so stark ausgeprägt sind, sind nicht unbedingt nur auf das gemeinschaftliche Schulsystem zurückzuführen. Der niedrige Ausländeranteil in Finnland, die bessere Integration der Gastarbeiter in Schweden bereits vor 50 Jahren und die damit verbundenen Effekte auf die nachfolgenden Generationen (bei den Einwanderern und ihren Kindern ist Schweden z.B. kaum besser als Deutschland) , die Ganztagspflicht, die Vorschulpflicht und die teils weggelassenen Noten in den ersten Jahren haben vermutlich in ähnlichem Maße Auswirkungen wie das nicht Aussortieren bereits in frühen Jahren und dem teils Zerreißen der persönlichen Bindungen innerhalb einer Klasse.
Kurzum, ein gemeinschaftliches Schulsystem ist nur ein Bestandteil, der nicht funktionieren wird, wenn man nicht an anderen Schrauben auch dreht. Ganz zu schweigen davon, dass wir in Deutschland durch Fehler in der Vergangenheit z.B. bei der Integration auch eine andere Situation haben. Das haben andere Länder eben auch besser gemacht.
Zudem müsste man bei einer solchen Reform praktisch Privatschulen verbieten und dafür sorgen, dass die Schulen ausgewogen besetzt sind.
Du beschreibst ein gemeinschaftliches Schulsystem als "feine Sache", was angesichts der Ergebnisse etwa in Finnland oder Schweden eine verschleiernde Untertreibung ist. Dann konstatierst du, dass die Gemeinschaftsschule finanziellen und insbesondere personellen Aufwand erfordert, dies aber hierzulande nicht dem politischen Willen entspricht. Und dein Schluss aus dieser Diskrepanz ist, ein Schulsystem als "ideal" zu bezeichnen, dass von jeher zu einer Aussortierung der Schüler nach ihrer sozialen Herkunft führt und diese auf alles Zeiten festschreibt, "Durchlässigkeit" hin oder her.
Fällt dir wirklich keine andere Lösung ein, um Resultate wie in Skandinavien zu errreichen?
http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/SWE?lg=de
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Gibts schon, auch durch eine outgesourcte Diskussion im AfD-Thread entstanden:
https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/127322
Ein "Weiter so" führt dennoch ins Abseits und sorgt nur für noch mehr "Abgehängte" und Protestwähler.
Ganz fatal finde ich das bedingungslose Fordern von der einseitigen Förderung von Eliten durch die Unionsparteien und die FDP. Hier scheint man nicht dazulernen zu wollen.
Eine Verbesserung der Durchlässigkeit ist grundsätzlich der richtige Ansatz, allerdings muss das für die Schüler auch umsetzbar sein. Die beste Bildungspolitik machte in meinen Augen immer noch die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt. Als die FDP noch liberal und noch nicht wirtschafts-, eliten und wachstumshörig war. War noch nicht alles perfekt, aber die Durchlässigkeit wurde damals erst einmal geschaffen.
http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/SWE?lg=de
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Gibts schon, auch durch eine outgesourcte Diskussion im AfD-Thread entstanden:
https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/127322
Der linke Wunschtraum, dass die guten Schüler die schlechten "hochziehen" würden ist aber zumindest
in meiner Erfahrung eher nicht der Fall. Leistungsstarke Schüler (und die benötigen wir für die Zukunft) lernen besser in einem Umfeld mit anderen leistungsstarken Schülern. Wenn das leistungsschwache Kind vom Arzt im Gymnasium landet weil die Eltern die Empfehlung der (Grund-)Schule ignorieren ist das kein Problem des Systems "Dreigliedrige Schule", sondern ein Problem in der Anwendung.
Machen wir uns nichts vor: Kinder von wohlhabenden Eltern werden immer bessere Bildungschancen haben, im Zweifelsfall über Privatschulen bzw. außerschulische Bildung. Wenn man jetzt in Gemeinschaftsschulen alle Kinder unabhängig vom Leistungsvermögen in einen Topf wirft würde sich dieser Trend eher verstärken.
Gemeinschaftsschulen würden nur dann im Sinne der "Durchmischung" funktionieren, wenn:
- die Schüler verpflichtend in Schule X eingeschult würden (Damit Reiche die Schüler nicht in Schule Y am anderen Ende der Stadt bündeln könnten)
- Privatschulen verboten würden
- Die Kinder durch eine verpflichtende Ganztagsschule von außerschulischer Bildung ausgeschlossen würden.
Nochmal: Das Gymnasium als Schulform steht jedem Schüler offen. Die freie Wahl der Schulform ist aus meiner Sicht auch wesentlich demokratischer als eine staatliche Ganztags-Zwangsbeglückung auf niedrigerem Niveau.
Dies ist in zweifacher Hinsicht fragwürdig:
1. Warum links?
2. Das Gegenteil beweisen die Erfolge der Jahrgangsmischung, z. B. bei Montessori. Und solche Schulen möchtest du verbieten.
Wäre es denn für dich angenehmer statt 4-5 Schülern mit grossen Problemen 25 davon zu haben? Unser Psychologie Lehrer war jedes Mal fertig nachdem er aus der Hauptschule kam. Zugegebenermaßen war das die Hauptschule, die quasi als letzte Chance in Frage kam, d.h. die "Rausflieger" und Abbrecher annahm. Hattest du je Unterricht an so einer Schule?
da ich solche Klientel unterrichte, kann ich aus Erfahrung sagen, dass dieses Nullbock für den Lehrer unfassbar frustrierend ist. Dieses "ach aus mir wird doch eh nix" führt halt irgendwann dazu, dass die Beteiligten es selber glauben und entsprechend handeln.
http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/SWE?lg=de
Und von dem Finnland, das - wenn man die Sozialstruktur berücksichtigt - in etwa auf dem Niveau von Thüringen oder Sachsen landet? (hierfür leider keine Quelle, so stand es mal in einem Aufsatz/Buch während der Uni-Zeit).
Und letztlich: Ja, mir fällt nichts besseres ein als ein gegliedertes Schulsystem, das jeden dort abholt, wo er oder sie gerade steht. In dem es aber eben auch die Möglichkeit gibt, sich nach oben oder eben nach unten zu bewegen.
By the way: Es würde sich ja fast ein eigener Thread "Bildungspolitik" anbieten...
Ein "Weiter so" führt dennoch ins Abseits und sorgt nur für noch mehr "Abgehängte" und Protestwähler.
Ganz fatal finde ich das bedingungslose Fordern von der einseitigen Förderung von Eliten durch die Unionsparteien und die FDP. Hier scheint man nicht dazulernen zu wollen.
Eine Verbesserung der Durchlässigkeit ist grundsätzlich der richtige Ansatz, allerdings muss das für die Schüler auch umsetzbar sein. Die beste Bildungspolitik machte in meinen Augen immer noch die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt. Als die FDP noch liberal und noch nicht wirtschafts-, eliten und wachstumshörig war. War noch nicht alles perfekt, aber die Durchlässigkeit wurde damals erst einmal geschaffen.
"Was Frau von Storch und ein erheblicher Teil ihrer Spießgesellen hierzulande systematisch betreiben, ist mehr als nur geistige Brunnenvergiftung. Es ist Volksverhetzung auf dem Rücken von Toten und Verletzten, die ihnen nur Mittel zum Zweck sind."
http://www.faz.net/aktuell/politik/anschlaege-und-amoklaeufe-perverser-geht-es-nicht-15532477.html
Jap, guter Artikel und wie immer erschreckende Antworten teils da drunter, immer nach dem Motto "Aber die Anderen" aber nie auf sich selber schaun.... widerliches und dummdreistes Pack!
"Was Frau von Storch und ein erheblicher Teil ihrer Spießgesellen hierzulande systematisch betreiben, ist mehr als nur geistige Brunnenvergiftung. Es ist Volksverhetzung auf dem Rücken von Toten und Verletzten, die ihnen nur Mittel zum Zweck sind."
http://www.faz.net/aktuell/politik/anschlaege-und-amoklaeufe-perverser-geht-es-nicht-15532477.html
Man darf hier aber nicht die CSU vergessen, die seit dem Flüchtlingsthema täglich hetzen und diese "Meinung" weit verbreitet haben. Man muss sich nur so Typen wie Seehofer oder Söder anschauen, geistige Brandstifter die sogar bei der AfD als radikal gelten würden.
kannst du mir bitte einen link von so einem is video schicken, dies möchte ich mal sehen. gerne auch per pn
kannst du mir bitte einen link von so einem is video schicken, dies möchte ich mal sehen. gerne auch per pn
Youtube ist dein Freund, wenn du dir so nen kranken Mist reinpfeifen willst. Ein Kindheitsfreund und polnischer Landsmann von mir hat sich in Syrien in die Luft gesprengt, nachdem sie ihn in tiefer Depression geschnappt, gehirngewaschen, konvertiert und radikalisiert haben. Die Familie hat monatelang versucht gegenzuarbeiten, hat ihn sogar mal für Monate nach Polen gebracht, um ihn "reinzuwaschen", aber er war felsenfest davon überzeugt, dass der Westen ihn und alle anderen Moslems auslöschen will. Beweise waren für ihn dabei Videos von Niederländischen Rassisten und der AfD, die gegen Moslems hetzten.
[EDIT (littlecrow) bitte keine Links posten, danke.]
"Der Westen will uns Moslems vernichten" war sein Hauptargument... Hass erzeugt Hass. Oder denkst du die gucken sich die Sprüche der AfD an und sagen "Hey, das sind unsere Freunde". Ein wenig Logik reicht, um zu durchschauen wie das abläuft.