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Alles rund um die AfD - 2018/19


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 21. Januar 2020, 21:08 Uhr um 21:08 Uhr gesperrt weil:
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crasher1985 schrieb:

Wedge schrieb:

Der Herr Kahrs gefällt mir auch.


Ich fand diese Rede absolut Kontraproduktiv. Er hat recht mit vielen was er sagt aber man muss nicht derart beleidigend agieren. Was hat den seine Rede gebracht? Die AfD hatte mal wieder einen Grund sich in den Mittelpunkt zu spielen und allen zu sagen : "Schaut wie man versucht uns unterzubuttern".
Das Ergebnis ist das heute kaum einer über die Inhalt der Generaldebatte spricht sondern die komplette Debatte auf den Abgang der AfD  herunter gebrochen wird. Und wieder einmal kann sich die AfD in die Opferrolle begeben und hat es geschafft ohne eigenes zutun die Schlagzeilen dieses Landes zu bestimmen.



Was ich gut finde ist, dass da endlich mal gegengehalten wird.

Seit drei Jahren kümmern wir uns nur um die sogenannten besorgten Bürger.
Das sich 85% der Bürger Sorgen machen, weil wir wieder eine faschistische Partei in unseren Parlamenten haben fällt völlig hinten runter.

Diese Menschen greifen unseren Staat und alles was dieses Land lebens- und liebenswert macht an.
Wir müssen endlich aufhören uns nach den Befindlichkeiten des Aggressors zu richten und uns zur Wehr setzen.

Ob die AFD da jetzt Ihre normale Opfer-Propaganda abzieht oder wir diese Typen nicht mehr "zurückholen" können ist mir inzwischen egal.

Deswegen fand ich Kahrs' und auch Schulz' Ansagen gut und überfällig.
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Wedge schrieb:

Das sich 85% der Bürger Sorgen machen, weil wir wieder eine faschistische Partei in unseren Parlamenten haben fällt völlig hinten runter.


Ich würde zwar jetzt nicht behaupten, dass es 85 % sind (gibt bestimmt auch einige Nicht-AfD-Wähler, die bisher sorgenlos geblieben sind), aber es ist einfach so, dass nur noch entweder/oder argumentiert wird.

Es gibt genug Menschen, die Sorgen haben wegen den Problemen, die mit Migration einhergehen und die gleichermaßen Sorgen haben, dass wir durch einen Rechtsruck unsere Verfassung aushöhlen. Das ist die Mitte der Bevölkerung und die kommt gar nicht mehr zu Wort. Das ist traurig.

Die meisten Menschen wollen einen gesunden Kompromiss aus Freiheit und Sicherheit. In der öffentlichen Debatte wird so getan, als gäbe es nur entweder das eine oder das andere.
Die ganze Debatte ist angst-geprägt und nicht mehr auf der nötigen Sachebene.
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Wohl alles eine Frage der persönlichen Ansichten.
Mich z.B. hat Schulz mit seinen Worten durchaus mitgenommen.
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Misanthrop schrieb:

Wohl alles eine Frage der persönlichen Ansichten.
Mich z.B. hat Schulz mit seinen Worten durchaus mitgenommen.


Mich auch, und das hat mich arg verwundert da diese Mensch doch eher als langweilig und ruhig gilt. Aber hier war es genau das richtige was er gesagt hatte.
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crasher1985 schrieb:

Ich fand diese Rede absolut Kontraproduktiv.

sehe ich ähnlich. sowohl schulz als auch kahrs haben der afd mit ihren redebeiträgen jeweils einen bärendienst erwiesen. mehr oder weniger plumpe beleidigungen erwecken schlicht den eindruck der hilflosigkeit und vor allem, dass man der afd nichts anderes bzw. stichhaltigeres entgegenzusetzen habe und das ist gerade zum jetzigen zeitpunkt das falsche signal.

parteien am rand des politischen spektrums muss man in der sache hart angehen, um sie zu entzaubern und da helfen solche pauschalbeleidigungen a la "ihr seid nazis/faschisten/kommunisten/sozialisten/etc." schlichtweg nicht. sie dienen nur dazu, sich mal wieder ins gespräch zu bringen und sich ein paar  schulterklopfer von der eigenen seiten zu verschaffen. den diskurs in der sache bringen sie nicht weiter...
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Lattenknaller__ schrieb:

crasher1985 schrieb:

Ich fand diese Rede absolut Kontraproduktiv.

sehe ich ähnlich. sowohl schulz als auch kahrs haben der afd mit ihren redebeiträgen jeweils einen bärendienst erwiesen. mehr oder weniger plumpe beleidigungen erwecken schlicht den eindruck der hilflosigkeit und vor allem, dass man der afd nichts anderes bzw. stichhaltigeres entgegenzusetzen habe und das ist gerade zum jetzigen zeitpunkt das falsche signal.

parteien am rand des politischen spektrums muss man in der sache hart angehen, um sie zu entzaubern und da helfen solche pauschalbeleidigungen a la "ihr seid nazis/faschisten/kommunisten/sozialisten/etc." schlichtweg nicht. sie dienen nur dazu, sich mal wieder ins gespräch zu bringen und sich ein paar  schulterklopfer von der eigenen seiten zu verschaffen. den diskurs in der sache bringen sie nicht weiter...


Es gibt mit der AfD keinen Diskurs, weil es keine Grundlage für diesen gibt. Kein Wertefundament, keine gemeinsamen Regeln, keine zumindest ähnliche Vision vom gesellschaftlichen Zusammenleben. Und weil das so ist, hatten sowohl Schulz als auch Kahrs recht. Die Sprache, die Begrifflichkeiten, die Politikinszenierung, die Primitivisierung komplexer Sachverhalte sind eindeutig vom Faschismus und völkischen Nationalismus beeinflusst. Subtrahier das und du hast keine AfD mehr. Das ist die Sachebene, die Ebene der Empirie. Die muss bespielt und nach Möglichkeit zum Maximum ausgebaut werden.
Aber genauso ist es gerechtfertigt und notwendig, Rechtsradikale als Rechtsradikale und Faschisten als Faschisten zu bezeichnen, ihnen das genau ins Gesicht zu sagen und wenn sie dann stampfend und zeternd den Saal verlassen, dann ist das eben so. Wenn sie sich dann mal wieder als Opfer stilisieren, dann ist das so. Und wenn sich die Solidarität unter Demokraten in Schulterklopfern oder Ovationen äußert und die "Sorgen der Menschen" dann halt mal gerade eine Sekunde keine Rolle spielen, ganz ehrlich: who cares?
Wir sind doch nicht mehr an einem Punkt, wo wir die AfD und ihre Wähler verstehen müssten. Ich für meinen Teil verstehe die vollkommen und deshalb weiß ich auch, dass die verloren sind. Wichtiger ist doch die Frage: wie schützen wir unsere Demokratie, die für den einen konservativer und für den nächsten linker aussieht, vor dem rechten Mob? Sicher nicht mit Appeasement-Politik.
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Lattenknaller__ schrieb:

crasher1985 schrieb:

Ich fand diese Rede absolut Kontraproduktiv.

sehe ich ähnlich. sowohl schulz als auch kahrs haben der afd mit ihren redebeiträgen jeweils einen bärendienst erwiesen. mehr oder weniger plumpe beleidigungen erwecken schlicht den eindruck der hilflosigkeit und vor allem, dass man der afd nichts anderes bzw. stichhaltigeres entgegenzusetzen habe und das ist gerade zum jetzigen zeitpunkt das falsche signal.

parteien am rand des politischen spektrums muss man in der sache hart angehen, um sie zu entzaubern und da helfen solche pauschalbeleidigungen a la "ihr seid nazis/faschisten/kommunisten/sozialisten/etc." schlichtweg nicht. sie dienen nur dazu, sich mal wieder ins gespräch zu bringen und sich ein paar  schulterklopfer von der eigenen seiten zu verschaffen. den diskurs in der sache bringen sie nicht weiter...


Es gibt mit der AfD keinen Diskurs, weil es keine Grundlage für diesen gibt. Kein Wertefundament, keine gemeinsamen Regeln, keine zumindest ähnliche Vision vom gesellschaftlichen Zusammenleben. Und weil das so ist, hatten sowohl Schulz als auch Kahrs recht. Die Sprache, die Begrifflichkeiten, die Politikinszenierung, die Primitivisierung komplexer Sachverhalte sind eindeutig vom Faschismus und völkischen Nationalismus beeinflusst. Subtrahier das und du hast keine AfD mehr. Das ist die Sachebene, die Ebene der Empirie. Die muss bespielt und nach Möglichkeit zum Maximum ausgebaut werden.
Aber genauso ist es gerechtfertigt und notwendig, Rechtsradikale als Rechtsradikale und Faschisten als Faschisten zu bezeichnen, ihnen das genau ins Gesicht zu sagen und wenn sie dann stampfend und zeternd den Saal verlassen, dann ist das eben so. Wenn sie sich dann mal wieder als Opfer stilisieren, dann ist das so. Und wenn sich die Solidarität unter Demokraten in Schulterklopfern oder Ovationen äußert und die "Sorgen der Menschen" dann halt mal gerade eine Sekunde keine Rolle spielen, ganz ehrlich: who cares?
Wir sind doch nicht mehr an einem Punkt, wo wir die AfD und ihre Wähler verstehen müssten. Ich für meinen Teil verstehe die vollkommen und deshalb weiß ich auch, dass die verloren sind. Wichtiger ist doch die Frage: wie schützen wir unsere Demokratie, die für den einen konservativer und für den nächsten linker aussieht, vor dem rechten Mob? Sicher nicht mit Appeasement-Politik.
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brockman schrieb:

Ich für meinen Teil verstehe die vollkommen und deshalb weiß ich auch, dass die verloren sind.


Und ich für meinen Teil kann Umfragen lesen und sehe, dass die AfD-Wähler nicht alle verloren sind. Diese Aussage ist und bleibt einfach in meinen Augen falsch. Wähler verloren, Sachsen verloren, Osten verloren... Das ist also dann das, was man sich unter Gesellschaftspolitik vorstellt? Alles ausgrenzen und aufgeben, wo man denkt, dass man kurzfristig nicht zum Erfolg kommt? Die AfD hat nach der Höcke-Rede mehrere Prozent eingebüßt und sie büßt scheinbar gerade auch wieder etwas ein nach den Vorfällen in Chemnitz. Per se zu sagen, dass AfD-Wähler grundsätzlich verloren sind, festigt eher nur die AfD-Stammwählerschaft.

An sich gibt es für mich nur noch eine Strategie. Die AfD angreifen. Nicht so wie Kahrs es gemacht hat, das finde ich kontraproduktiv, sondern so, wie es Schulz gemacht hat. Nicht die Wähler als rechtsradikal hinstellen (auch wenn einige der AfD-Wähler es sind) , sondern die AfD als solche so schlecht wie möglich machen. Und evtl. auch mal die AfD einfach ignorieren. Diese Fixierung nur auf das Thema Flüchtlinge / AfD von Seiten der anderen Parteien, auch von den AfD-Gegnern, hilft der AfD in meinen Augen am meisten.

Es gibt tausend andere Themen, aber über die wird nicht geredet oder gestritten.

Ich bin immer noch gespannt, was passieren würde, wenn Merkel abtreten würde.
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brockman schrieb:

Ich für meinen Teil verstehe die vollkommen und deshalb weiß ich auch, dass die verloren sind.


Und ich für meinen Teil kann Umfragen lesen und sehe, dass die AfD-Wähler nicht alle verloren sind. Diese Aussage ist und bleibt einfach in meinen Augen falsch. Wähler verloren, Sachsen verloren, Osten verloren... Das ist also dann das, was man sich unter Gesellschaftspolitik vorstellt? Alles ausgrenzen und aufgeben, wo man denkt, dass man kurzfristig nicht zum Erfolg kommt? Die AfD hat nach der Höcke-Rede mehrere Prozent eingebüßt und sie büßt scheinbar gerade auch wieder etwas ein nach den Vorfällen in Chemnitz. Per se zu sagen, dass AfD-Wähler grundsätzlich verloren sind, festigt eher nur die AfD-Stammwählerschaft.

An sich gibt es für mich nur noch eine Strategie. Die AfD angreifen. Nicht so wie Kahrs es gemacht hat, das finde ich kontraproduktiv, sondern so, wie es Schulz gemacht hat. Nicht die Wähler als rechtsradikal hinstellen (auch wenn einige der AfD-Wähler es sind) , sondern die AfD als solche so schlecht wie möglich machen. Und evtl. auch mal die AfD einfach ignorieren. Diese Fixierung nur auf das Thema Flüchtlinge / AfD von Seiten der anderen Parteien, auch von den AfD-Gegnern, hilft der AfD in meinen Augen am meisten.

Es gibt tausend andere Themen, aber über die wird nicht geredet oder gestritten.

Ich bin immer noch gespannt, was passieren würde, wenn Merkel abtreten würde.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin immer noch gespannt, was passieren würde, wenn Merkel abtreten würde.


Nix würde passieren. Die AfD wird sicher nicht durch ein Abtreten von Merkel verschwinden. Das ist doch eh der Witz des Jahrhunderts, dass ausgerechnet Merkel das Feindbild der Rechten ist. Wie würden die denn erst abgehen, wenn wir wirklich einen weltoffenen Kanzler oder eine weltoffene Kanzlerin hätten, der bzw. die nicht permanent aus purem Opportunismus handeln würde sondern wirklich eine politische Haltung links der Mitte vertreten würde?

Nach Merkel kommt die nächste Hass-Figur, das ist so sicher wie dass Bayern deutscher Meister wird. Denn um nix anderes geht es denen. Hass und Hetze.

AfD, Pegida, Identitäre  und wie sie  alle heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht. Der braune Bodensatz war immer da, auch in den verklärten Zeiten der friedlichen Bonner Republik. Nur haben sie sich nicht hinter ihren Stammtischen und sonstigen Löchern hervor getraut, da klar war, dass sie Kontra kriegen und einfach nicht willkommen sind. Erst, seit dem dieses "Die Sorgen der Menschen ernst nehmen"  aufkam und seit dem man sie mit Samthandschuhen angefasst hat und immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass man sie nicht pauschal als Rechtsextrem bezeichnen soll und sie schon gar nicht frontal angreifen soll, machen die doch den Dicken auf der Straße und im Parlament und erst dadurch wurden sie zum Problem. Man sollte sie daher immer Angreifen und das zwangsläufige  Rum-Opfern von denen entlarven oder zumindest ignorieren. Denn Rum-Opfern werden sie so oder so. Eigentlich  sind sie auch nichts anderes: Opfer halt.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin immer noch gespannt, was passieren würde, wenn Merkel abtreten würde.


Nix würde passieren. Die AfD wird sicher nicht durch ein Abtreten von Merkel verschwinden. Das ist doch eh der Witz des Jahrhunderts, dass ausgerechnet Merkel das Feindbild der Rechten ist. Wie würden die denn erst abgehen, wenn wir wirklich einen weltoffenen Kanzler oder eine weltoffene Kanzlerin hätten, der bzw. die nicht permanent aus purem Opportunismus handeln würde sondern wirklich eine politische Haltung links der Mitte vertreten würde?

Nach Merkel kommt die nächste Hass-Figur, das ist so sicher wie dass Bayern deutscher Meister wird. Denn um nix anderes geht es denen. Hass und Hetze.

AfD, Pegida, Identitäre  und wie sie  alle heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht. Der braune Bodensatz war immer da, auch in den verklärten Zeiten der friedlichen Bonner Republik. Nur haben sie sich nicht hinter ihren Stammtischen und sonstigen Löchern hervor getraut, da klar war, dass sie Kontra kriegen und einfach nicht willkommen sind. Erst, seit dem dieses "Die Sorgen der Menschen ernst nehmen"  aufkam und seit dem man sie mit Samthandschuhen angefasst hat und immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass man sie nicht pauschal als Rechtsextrem bezeichnen soll und sie schon gar nicht frontal angreifen soll, machen die doch den Dicken auf der Straße und im Parlament und erst dadurch wurden sie zum Problem. Man sollte sie daher immer Angreifen und das zwangsläufige  Rum-Opfern von denen entlarven oder zumindest ignorieren. Denn Rum-Opfern werden sie so oder so. Eigentlich  sind sie auch nichts anderes: Opfer halt.
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Brodowin schrieb:

AfD, Pegida, Identitäre  und wie sie  alle heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht. Der braune Bodensatz war immer da, auch in den verklärten Zeiten der friedlichen Bonner Republik. Nur haben sie sich nicht hinter ihren Stammtischen und sonstigen Löchern hervor getraut, da klar war, dass sie Kontra kriegen und einfach nicht willkommen sind. Erst, seit dem dieses "Die Sorgen der Menschen ernst nehmen"  aufkam und seit dem man sie mit Samthandschuhen angefasst hat und immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass man sie nicht pauschal als Rechtsextrem bezeichnen soll und sie schon gar nicht frontal angreifen soll, machen die doch den Dicken auf der Straße und im Parlament und erst dadurch wurden sie zum Problem. Man sollte sie daher immer Angreifen und das zwangsläufige  Rum-Opfern von denen entlarven oder zumindest ignorieren. Denn Rum-Opfern werden sie so oder so. Eigentlich  sind sie auch nichts anderes: Opfer halt.


Genau so ist es Bruda.

Die besorgten Bürger wurden langsam genug getätschelt. Viele besorgte Bürger stören sich auch weder an Höcke noch an den anderen braunen Auswüchsen von NSAFD/Pegida. Irgendwann ist es auch mal gut...
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brockman schrieb:

Ich für meinen Teil verstehe die vollkommen und deshalb weiß ich auch, dass die verloren sind.


Und ich für meinen Teil kann Umfragen lesen und sehe, dass die AfD-Wähler nicht alle verloren sind. Diese Aussage ist und bleibt einfach in meinen Augen falsch. Wähler verloren, Sachsen verloren, Osten verloren... Das ist also dann das, was man sich unter Gesellschaftspolitik vorstellt? Alles ausgrenzen und aufgeben, wo man denkt, dass man kurzfristig nicht zum Erfolg kommt? Die AfD hat nach der Höcke-Rede mehrere Prozent eingebüßt und sie büßt scheinbar gerade auch wieder etwas ein nach den Vorfällen in Chemnitz. Per se zu sagen, dass AfD-Wähler grundsätzlich verloren sind, festigt eher nur die AfD-Stammwählerschaft.

An sich gibt es für mich nur noch eine Strategie. Die AfD angreifen. Nicht so wie Kahrs es gemacht hat, das finde ich kontraproduktiv, sondern so, wie es Schulz gemacht hat. Nicht die Wähler als rechtsradikal hinstellen (auch wenn einige der AfD-Wähler es sind) , sondern die AfD als solche so schlecht wie möglich machen. Und evtl. auch mal die AfD einfach ignorieren. Diese Fixierung nur auf das Thema Flüchtlinge / AfD von Seiten der anderen Parteien, auch von den AfD-Gegnern, hilft der AfD in meinen Augen am meisten.

Es gibt tausend andere Themen, aber über die wird nicht geredet oder gestritten.

Ich bin immer noch gespannt, was passieren würde, wenn Merkel abtreten würde.
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SGE_Werner schrieb:

brockman schrieb:

Ich für meinen Teil verstehe die vollkommen und deshalb weiß ich auch, dass die verloren sind.


Und ich für meinen Teil kann Umfragen lesen und sehe, dass die AfD-Wähler nicht alle verloren sind. Diese Aussage ist und bleibt einfach in meinen Augen falsch. Wähler verloren, Sachsen verloren, Osten verloren... Das ist also dann das, was man sich unter Gesellschaftspolitik vorstellt? Alles ausgrenzen und aufgeben, wo man denkt, dass man kurzfristig nicht zum Erfolg kommt? Die AfD hat nach der Höcke-Rede mehrere Prozent eingebüßt und sie büßt scheinbar gerade auch wieder etwas ein nach den Vorfällen in Chemnitz. Per se zu sagen, dass AfD-Wähler grundsätzlich verloren sind, festigt eher nur die AfD-Stammwählerschaft.


Ich kann ebenfalls Umfragen lesen und stelle fest, dass es mal zwei Prozentpunkte hoch oder zwei Prozentpunkte runter geht, aber wesentliche Veränderung gibt es seit Monaten nicht. Und in dieser Zeit passierte u.a. Folgendes:

- Gauland und Höcke relativieren den Holocaust -> kein Effekt.
- Weidel und von Storch hetzen pauschal gegen Muslime und gegen nichtweiße Menschen -> kein Effekt.
- Poggenburg stellt sich auf eine Bühne und hetzt gegen Türken -> kein Effekt.
- Diverse Entgleisungen im Bundestag von Curio, Frohnmaier und anderen -> kein Effekt
- Diverse Amtsträger (u.a. Tillschneider und auch mal wieder Höcke) haben keinerlei Berührungsängste in Richtung Neonazis oder Identitärer Bewegung, wie in Chemnitz oder Halle zu bewundern -> kein Effekt.

Menschen mit Geschichtsverständnis, moralischem Kompass oder irgendeiner Form von Werten hätten sich längst mit Grausen abgewendet. Nichts ist passiert, vielmehr wurde all das in den sozialen Medien (was ja für die AfD der einzige Indikator ist) abgefeiert. Es gab keinen Widerspruch, kein Infragestellen, keine Kritik. Die AfD-Stammwählerschaft ist gefestigt, weil die genau das wollen. Die wählen die nicht obwohl, sondern weil die das sagen, was sie sagen.  

An sich gibt es für mich nur noch eine Strategie. Die AfD angreifen. Nicht so wie Kahrs es gemacht hat, das finde ich kontraproduktiv, sondern so, wie es Schulz gemacht hat. Nicht die Wähler als rechtsradikal hinstellen (auch wenn einige der AfD-Wähler es sind) , sondern die AfD als solche so schlecht wie möglich machen. Und evtl. auch mal die AfD einfach ignorieren. Diese Fixierung nur auf das Thema Flüchtlinge / AfD von Seiten der anderen Parteien, auch von den AfD-Gegnern, hilft der AfD in meinen Augen am meisten.


Meine Strategie sieht anders aus. Und zwar heißt diese Konzentration auf die eigenen Themen, die eigenen Leute. Und zwar nicht als Reaktion, sondern als grundsätzliche Entscheidung für eine richtige Sache. Das heißt, Unterstützung für die örtliche Flüchtlingsinitiative, für das örtliche Kulturzentrum, für Gruppen, Vereine, Medien, Institutionen, Netzwerke und Einzelpersonen. Werte an das eigene Handeln anlegen, Wissen sammeln und Infos weitergeben. Sich selbst Räume schaffen und diese stärken, damit sie jedem Versuch rechter Vereinnahmung standhalten.
Peter Fischer hat gesagt "Prüft euch!" und nach dieser Prüfung stand das Ergebnis Eintrachtfan und AfD-Unterstützer schließen sich aus. Unsere Eintracht ist geil, wie sie ist, unabhängig von irgendwelchen Volksdeppen. Und diese Selbstprüfung kann ich von jedem erwarten. Wer sich zu den Rechten stellen will, soll das tun. Aber ich messe ihn genau daran.

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Wedge schrieb:

Das sich 85% der Bürger Sorgen machen, weil wir wieder eine faschistische Partei in unseren Parlamenten haben fällt völlig hinten runter.


Ich würde zwar jetzt nicht behaupten, dass es 85 % sind (gibt bestimmt auch einige Nicht-AfD-Wähler, die bisher sorgenlos geblieben sind), aber es ist einfach so, dass nur noch entweder/oder argumentiert wird.

Es gibt genug Menschen, die Sorgen haben wegen den Problemen, die mit Migration einhergehen und die gleichermaßen Sorgen haben, dass wir durch einen Rechtsruck unsere Verfassung aushöhlen. Das ist die Mitte der Bevölkerung und die kommt gar nicht mehr zu Wort. Das ist traurig.

Die meisten Menschen wollen einen gesunden Kompromiss aus Freiheit und Sicherheit. In der öffentlichen Debatte wird so getan, als gäbe es nur entweder das eine oder das andere.
Die ganze Debatte ist angst-geprägt und nicht mehr auf der nötigen Sachebene.
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SGE_Werner schrieb:

Wedge schrieb:

Das sich 85% der Bürger Sorgen machen, weil wir wieder eine faschistische Partei in unseren Parlamenten haben fällt völlig hinten runter.


Ich würde zwar jetzt nicht behaupten, dass es 85 % sind (gibt bestimmt auch einige Nicht-AfD-Wähler, die bisher sorgenlos geblieben sind), aber es ist einfach so, dass nur noch entweder/oder argumentiert wird.

Es gibt genug Menschen, die Sorgen haben wegen den Problemen, die mit Migration einhergehen und die gleichermaßen Sorgen haben, dass wir durch einen Rechtsruck unsere Verfassung aushöhlen. Das ist die Mitte der Bevölkerung und die kommt gar nicht mehr zu Wort. Das ist traurig.

Die meisten Menschen wollen einen gesunden Kompromiss aus Freiheit und Sicherheit. In der öffentlichen Debatte wird so getan, als gäbe es nur entweder das eine oder das andere.
Die ganze Debatte ist angst-geprägt und nicht mehr auf der nötigen Sachebene.


Einen gesunden Kompromiss aus Freiheit und Sicherheit? Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin immer noch gespannt, was passieren würde, wenn Merkel abtreten würde.


Nix würde passieren. Die AfD wird sicher nicht durch ein Abtreten von Merkel verschwinden. Das ist doch eh der Witz des Jahrhunderts, dass ausgerechnet Merkel das Feindbild der Rechten ist. Wie würden die denn erst abgehen, wenn wir wirklich einen weltoffenen Kanzler oder eine weltoffene Kanzlerin hätten, der bzw. die nicht permanent aus purem Opportunismus handeln würde sondern wirklich eine politische Haltung links der Mitte vertreten würde?

Nach Merkel kommt die nächste Hass-Figur, das ist so sicher wie dass Bayern deutscher Meister wird. Denn um nix anderes geht es denen. Hass und Hetze.

AfD, Pegida, Identitäre  und wie sie  alle heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht. Der braune Bodensatz war immer da, auch in den verklärten Zeiten der friedlichen Bonner Republik. Nur haben sie sich nicht hinter ihren Stammtischen und sonstigen Löchern hervor getraut, da klar war, dass sie Kontra kriegen und einfach nicht willkommen sind. Erst, seit dem dieses "Die Sorgen der Menschen ernst nehmen"  aufkam und seit dem man sie mit Samthandschuhen angefasst hat und immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass man sie nicht pauschal als Rechtsextrem bezeichnen soll und sie schon gar nicht frontal angreifen soll, machen die doch den Dicken auf der Straße und im Parlament und erst dadurch wurden sie zum Problem. Man sollte sie daher immer Angreifen und das zwangsläufige  Rum-Opfern von denen entlarven oder zumindest ignorieren. Denn Rum-Opfern werden sie so oder so. Eigentlich  sind sie auch nichts anderes: Opfer halt.
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Brodowin schrieb:

heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht.

Ich mag da mal entschieden widersprechen!
Die Spaltung der Gesellschaft hat die Rot-Grüne Koalition unter Schröder und Fischer eingeleitet und in der Folge vorangetrieben. Die Union unter Merkel hat, egal ob mit FDP oder SPD diese Spaltung vorangetrieben und manifestiert.
Die Spaltung selbst liegt nicht zuvorderst darin, dass Rassisten auf den Plan getreten sind, sondern in der immer größeren ssozialen Ungleichheit, in der immer größeren Unterschiedlichkeit zwischen arm und reich, der darauf folgenden Angst vor sozialem Abstieg und dem Verlust von Partizipationsmöglichkeiten.
All das hat in der Folge des gesellschaftlichen Umbaus durch die Wirtschafts- und Sozialpolitik der rot-grünen Koalition zugenommen und geht immer noch unvermindert weiter.
Alles was die Rechten jetzt tun, ist denen die eigentlich konkrete Sorgen hätten ein Thema zu geben das als Projektionsfläche für Ängste, Wut und Frustration dienen kann.
Eine falsche Antwort auf eine falsche Frage könnte man sagen.
Fakt ist aber, dass die Spaltung bereits betrieben war, durch die neoliberale Poltik der Regierungen seit Schröder, durch die einseitige Ausrichtung der EU auf Wirtschaftsinteressen, durch die zynische Behauptung, es gehe doch allen gut, während immer mehr Menschen kaum noch Anschluss halten können.
Es ist wenig hilfreich, die wohltuend einfachen Lösungsangebote der rechten Rattenfänger zu verteufeln, wenn man gleichzeitig die Realität nicht ehrlich annehmen mag.
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SGE_Werner schrieb:

Wedge schrieb:

Das sich 85% der Bürger Sorgen machen, weil wir wieder eine faschistische Partei in unseren Parlamenten haben fällt völlig hinten runter.


Ich würde zwar jetzt nicht behaupten, dass es 85 % sind (gibt bestimmt auch einige Nicht-AfD-Wähler, die bisher sorgenlos geblieben sind), aber es ist einfach so, dass nur noch entweder/oder argumentiert wird.

Es gibt genug Menschen, die Sorgen haben wegen den Problemen, die mit Migration einhergehen und die gleichermaßen Sorgen haben, dass wir durch einen Rechtsruck unsere Verfassung aushöhlen. Das ist die Mitte der Bevölkerung und die kommt gar nicht mehr zu Wort. Das ist traurig.

Die meisten Menschen wollen einen gesunden Kompromiss aus Freiheit und Sicherheit. In der öffentlichen Debatte wird so getan, als gäbe es nur entweder das eine oder das andere.
Die ganze Debatte ist angst-geprägt und nicht mehr auf der nötigen Sachebene.


Einen gesunden Kompromiss aus Freiheit und Sicherheit? Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
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miraculix250 schrieb:

Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
       


Ich bin da völlig ergebnisoffen und finde es eigentlich aktuell ganz ok.

http://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Angst-der-Sachsen-vor-Kriminalitaet-ist-geringer-als-gedacht

Selbst die Sachsen und AfD-Wähler dort haben weniger Angst als man annimmt...

Ich meinte aber, dass es in der Bevölkerung Menschen gibt, die eher mehr Freiheit wollen und Menschen gibt, die eher mehr Sicherheit wollen. Und daraus muss man eine goldene Mitte finden. Alle zufrieden stellen kann man eh nicht.
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miraculix250 schrieb:

Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
       


Ich bin da völlig ergebnisoffen und finde es eigentlich aktuell ganz ok.

http://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Angst-der-Sachsen-vor-Kriminalitaet-ist-geringer-als-gedacht

Selbst die Sachsen und AfD-Wähler dort haben weniger Angst als man annimmt...

Ich meinte aber, dass es in der Bevölkerung Menschen gibt, die eher mehr Freiheit wollen und Menschen gibt, die eher mehr Sicherheit wollen. Und daraus muss man eine goldene Mitte finden. Alle zufrieden stellen kann man eh nicht.
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Oder aber man muss der Bevölkerung mal deutlich machen, dass die Sicherheit so hoch ist wie nie zuvor, die Freiheit dagegen den Bach runterzugehen droht.
Wäre auch eine Möglichkeit.
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Brodowin schrieb:

heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht.

Ich mag da mal entschieden widersprechen!
Die Spaltung der Gesellschaft hat die Rot-Grüne Koalition unter Schröder und Fischer eingeleitet und in der Folge vorangetrieben. Die Union unter Merkel hat, egal ob mit FDP oder SPD diese Spaltung vorangetrieben und manifestiert.
Die Spaltung selbst liegt nicht zuvorderst darin, dass Rassisten auf den Plan getreten sind, sondern in der immer größeren ssozialen Ungleichheit, in der immer größeren Unterschiedlichkeit zwischen arm und reich, der darauf folgenden Angst vor sozialem Abstieg und dem Verlust von Partizipationsmöglichkeiten.
All das hat in der Folge des gesellschaftlichen Umbaus durch die Wirtschafts- und Sozialpolitik der rot-grünen Koalition zugenommen und geht immer noch unvermindert weiter.
Alles was die Rechten jetzt tun, ist denen die eigentlich konkrete Sorgen hätten ein Thema zu geben das als Projektionsfläche für Ängste, Wut und Frustration dienen kann.
Eine falsche Antwort auf eine falsche Frage könnte man sagen.
Fakt ist aber, dass die Spaltung bereits betrieben war, durch die neoliberale Poltik der Regierungen seit Schröder, durch die einseitige Ausrichtung der EU auf Wirtschaftsinteressen, durch die zynische Behauptung, es gehe doch allen gut, während immer mehr Menschen kaum noch Anschluss halten können.
Es ist wenig hilfreich, die wohltuend einfachen Lösungsangebote der rechten Rattenfänger zu verteufeln, wenn man gleichzeitig die Realität nicht ehrlich annehmen mag.
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Nach allem, was ich an Veröffentlichungen, und ja auch bisweilen hier, lesen durfte, ist die AfD nicht die Partei der Abgehängten und wirtschaftlich zurückgelassenen, keine Sammlungsbewegung von Entrechteten.

Nur nochmal exemplarisch zur Erinnerung:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-08/afd-waehler-terrorbekaempfung-integration

Der landeskriminalverbeamtete Hutbürger etwa war nicht etwa die erstaunliche  Ausnahme, sondern stellt anhand der Zahlenwerke durchaus einen nicht untypischen AfD-Anhänger dar.
Und dessen Sorgen würde nicht etwa eine Reform oder Abschaffung der Hartz-gesetzgebung lösen, über die man sicherlich losgelöst davon trefflich diskutieren könnte.
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Nach allem, was ich an Veröffentlichungen, und ja auch bisweilen hier, lesen durfte, ist die AfD nicht die Partei der Abgehängten und wirtschaftlich zurückgelassenen, keine Sammlungsbewegung von Entrechteten.

Nur nochmal exemplarisch zur Erinnerung:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-08/afd-waehler-terrorbekaempfung-integration

Der landeskriminalverbeamtete Hutbürger etwa war nicht etwa die erstaunliche  Ausnahme, sondern stellt anhand der Zahlenwerke durchaus einen nicht untypischen AfD-Anhänger dar.
Und dessen Sorgen würde nicht etwa eine Reform oder Abschaffung der Hartz-gesetzgebung lösen, über die man sicherlich losgelöst davon trefflich diskutieren könnte.
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Pardon, unser Hutfreund war ja "nur" Tarifangestellter. Was in der Sache jedoch nichts ändert.
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Brodowin schrieb:

heißen, haben die Spaltung dieser Gesellschaft eingeleitet und die wird so schnell nicht zu beseitigen sein. Und wir haben die AfD und diese ekelhafte Gefolgschaft doch erst durch das elendige "Die Sorgen der Bürger ernst nehmen" groß gemacht.

Ich mag da mal entschieden widersprechen!
Die Spaltung der Gesellschaft hat die Rot-Grüne Koalition unter Schröder und Fischer eingeleitet und in der Folge vorangetrieben. Die Union unter Merkel hat, egal ob mit FDP oder SPD diese Spaltung vorangetrieben und manifestiert.
Die Spaltung selbst liegt nicht zuvorderst darin, dass Rassisten auf den Plan getreten sind, sondern in der immer größeren ssozialen Ungleichheit, in der immer größeren Unterschiedlichkeit zwischen arm und reich, der darauf folgenden Angst vor sozialem Abstieg und dem Verlust von Partizipationsmöglichkeiten.
All das hat in der Folge des gesellschaftlichen Umbaus durch die Wirtschafts- und Sozialpolitik der rot-grünen Koalition zugenommen und geht immer noch unvermindert weiter.
Alles was die Rechten jetzt tun, ist denen die eigentlich konkrete Sorgen hätten ein Thema zu geben das als Projektionsfläche für Ängste, Wut und Frustration dienen kann.
Eine falsche Antwort auf eine falsche Frage könnte man sagen.
Fakt ist aber, dass die Spaltung bereits betrieben war, durch die neoliberale Poltik der Regierungen seit Schröder, durch die einseitige Ausrichtung der EU auf Wirtschaftsinteressen, durch die zynische Behauptung, es gehe doch allen gut, während immer mehr Menschen kaum noch Anschluss halten können.
Es ist wenig hilfreich, die wohltuend einfachen Lösungsangebote der rechten Rattenfänger zu verteufeln, wenn man gleichzeitig die Realität nicht ehrlich annehmen mag.
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FrankenAdler schrieb:

Alles was die Rechten jetzt tun, ist denen die eigentlich konkrete Sorgen hätten ein Thema zu geben das als Projektionsfläche für Ängste, Wut und Frustration dienen kann.


Da muss ich Dir recht geben. Es gibt doch Gründe, warum vor allem die Generation der Mitte, also der 35-50 Jährigen, die AfD am meisten wählt. Die muss sich Sorgen machen um ihre Rente, nimmt nur in Maßen Anteil am angeblich so großen Wirtschaftserfolg, kümmern sich gleichzeitig um die Kinder und um die pflegebedürftigen Alten. Und nachdem man sich viele Jahre von Seiten der Politik 0,0 um die Sorgen dieser Menschen gekümmert hat, sie teils noch verschlimmert hat, ist der Frust eben da. Und wenn dann um jeden Euro Hartz IV oder Kindergeld gekämpft wird, aber viele Milliarden für andere Zwecke im Nu herausgegeben werden (u.a. eben auch Flüchtlinge / Euro-Hilfen / Bankenrettung), dann fehlt natürlich völliges Verständnis.

Die AfD hat mit den Griechenland-Hilfen angefangen und ebenfalls mit der Argumentation "Warum für die Geld ausgeben, während bei uns..." und das selbige macht sie jetzt bei den Flüchtlingen, gepaart dort noch mit den Ängsten, Vorurteilen und teils rassistischen Ressentiments, die in Teilen der Bevölkerung vorherrschen.

Ich bin mir sehr sicher, dass die jahrzehntelange Politik am Bürger vorbei den Glauben an die parlamentarische Demokratie beschädigt hat, das Vertrauen in die Parteien und dadurch die Saat zum Teil mitgelegt wurde, die heute die Rechten ernten können.
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Oder aber man muss der Bevölkerung mal deutlich machen, dass die Sicherheit so hoch ist wie nie zuvor, die Freiheit dagegen den Bach runterzugehen droht.
Wäre auch eine Möglichkeit.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Oder aber man muss der Bevölkerung mal deutlich machen, dass die Sicherheit so hoch ist wie nie zuvor, die Freiheit dagegen den Bach runterzugehen droht.
Wäre auch eine Möglichkeit.


Dann wird ein Teil der Bevölkerung einfach die Fälle zitieren, in denen Flüchtlinge, die bereits abgelehnt wurden, nicht ausgewiesen werden konnten und jetzt Menschen getötet haben. Kurzum: Das bringt gar nix, weil man immer einen Grund finden wird, sein subjektives Sicherheitsmissempfinden zu bestätigen.

Übrigens sinkt die Kriminalität vor allem dadurch, dass wir fast Vollbeschäftigung haben und die jungen Leute auf keine dummen Ideen kommen. Und zeitweise ist sie einfach dadurch gesunken, weil die potenziell gefährlichste Gruppe (junge Männer) durch den demografischen Faktor in ihrer Anzahl gesunken ist.

Das Problem der öff. wahrnehmbaren Kriminalität (also außerhalb häuslicher Gewalt) waren immer perspektivlose junge Menschen, oft männlich. Und aktuell stellen junge männliche Flüchtlinge / Migranten so ziemlich den größten Teil dieser Risikogruppe. Da bleibt also nur eine Lösung: Die Flüchtlinge, die wohl noch längere Zeit bleiben werden, integrieren, weil sie ohnehin wohl nicht mehr zurück können. Das heißt, Geld investieren, Perspektiven schaffen, sie in Arbeit bringen. Zudem, wenn es förderlich ist für deren Entwicklung > Familiennachzug.

Die, die ohnehin nicht bleiben dürfen, weil sie letztlich nicht vor Krieg fliehen, entweder so schnell wie möglich abschieben (die harte Variante) und zusätzlich Kontingente schaffen für eine legale Einwanderung auch aus Nicht-EU-Ländern.

Glaubt jemand ernsthaft noch, dass die Syrer zurückkehren? Und wenn ja, sollen wir dann die Integrierten, die gar nicht mehr zurück wollen und die einen Job haben, abschieben?

Kriminalität ist immer ein Ausdruck von Hilflosigkeit, etwas mit legitimen Mitteln zu erreichen. Das muss ohnehin an der Wurzel bekämpft werden.
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Nach allem, was ich an Veröffentlichungen, und ja auch bisweilen hier, lesen durfte, ist die AfD nicht die Partei der Abgehängten und wirtschaftlich zurückgelassenen, keine Sammlungsbewegung von Entrechteten.

Nur nochmal exemplarisch zur Erinnerung:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-08/afd-waehler-terrorbekaempfung-integration

Der landeskriminalverbeamtete Hutbürger etwa war nicht etwa die erstaunliche  Ausnahme, sondern stellt anhand der Zahlenwerke durchaus einen nicht untypischen AfD-Anhänger dar.
Und dessen Sorgen würde nicht etwa eine Reform oder Abschaffung der Hartz-gesetzgebung lösen, über die man sicherlich losgelöst davon trefflich diskutieren könnte.
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Populismus, due Angst vor Fremden, vor diffusen Problemen funktionieren nicht rational. Dass objektiv kein Zusammenhang besteht, heißt nicht, dass eine einfache Lösungsstrategie, dass ein verkürztes völlig unschlüssiges und unzureichendes Angebot von Wirklichkeitskonstruktion nicht gerade dadurch verfängt, dass es eben die Komplexität reduziert.
Außerdem, und nein ich verstehe nicht warum das so ist, scheinen Menschen gerne Sündenböcke zu brauchen.
Davon abgesehen ging es mir darum, dass bezügluch der Spaltung der Gesellschaft Ursache und Wirkung besser nicht vertauscht werden sollten.
Auch die Reaktion auf Rassismus kann irrational sein, wenn man Bündnisse knüpft die tatsächliche Verursacher von gesellschaftlicher Spaltung, also im schlechtesten Sinne antidemokratisches und unsoziales Vorgehen ignoriert und damit Verursachern gesellschaftlicher Probleme Lösungskompetenz zuspricht statt deren Verantwortung und Versagen zu thematisieren.
Das nenne ich den Bock zum Gärtner machen und das wird weitere Entfremdung mit dem politischen System herbeiführen!
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Populismus, due Angst vor Fremden, vor diffusen Problemen funktionieren nicht rational. Dass objektiv kein Zusammenhang besteht, heißt nicht, dass eine einfache Lösungsstrategie, dass ein verkürztes völlig unschlüssiges und unzureichendes Angebot von Wirklichkeitskonstruktion nicht gerade dadurch verfängt, dass es eben die Komplexität reduziert.
Außerdem, und nein ich verstehe nicht warum das so ist, scheinen Menschen gerne Sündenböcke zu brauchen.
Davon abgesehen ging es mir darum, dass bezügluch der Spaltung der Gesellschaft Ursache und Wirkung besser nicht vertauscht werden sollten.
Auch die Reaktion auf Rassismus kann irrational sein, wenn man Bündnisse knüpft die tatsächliche Verursacher von gesellschaftlicher Spaltung, also im schlechtesten Sinne antidemokratisches und unsoziales Vorgehen ignoriert und damit Verursachern gesellschaftlicher Probleme Lösungskompetenz zuspricht statt deren Verantwortung und Versagen zu thematisieren.
Das nenne ich den Bock zum Gärtner machen und das wird weitere Entfremdung mit dem politischen System herbeiführen!
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FrankenAdler schrieb:

Populismus, due Angst vor Fremden, vor diffusen Problemen funktionieren nicht rational. Dass objektiv kein Zusammenhang besteht, heißt nicht, dass eine einfache Lösungsstrategie, dass ein verkürztes völlig unschlüssiges und unzureichendes Angebot von Wirklichkeitskonstruktion nicht gerade dadurch verfängt, dass es eben die Komplexität reduziert.

Klar.
Aber wenn Du mich mit einfachen Antworten ködern willst, von denen ich, wie wohl jeder, ein durchaus großer Freund bin, dann gewiss nicht mit Antworten auf Probleme, die ich nicht habe.

Wenn ich mich also z.B. nicht wirtschaftlich abgehängt fühle, oder nachvollziehbar nicht bin, erreichst Du mich auch schwer mit der zusammenhanglosen Antwort der Migration in Problemmutterrolle.


Außerdem, und nein ich verstehe nicht warum das so ist, scheinen Menschen gerne Sündenböcke zu brauchen.

Auch hier: ok.

Aber auch insofern ködert mich der Populist nur, indem er mir einen solchen Sündenbock  anbietet, wenn er mein Problem konkret benennt und mir einen Kopf eben dafür verspricht.

Und damit machst Du m.E. die These, es ginge den Besorgten ganz überwiegend um reale Probleme, zum Fundament Deiner Argumentation.
Ich stelle mal rein hypothetisch, da ich es nicht beweisen kann, in den Raum, dass das nicht die wahre Triebfeder rechter Umtriebe ist.

Davon abgesehen ging es mir darum, dass bezügluch der Spaltung der Gesellschaft Ursache und Wirkung besser nicht vertauscht werden sollten.
Auch die Reaktion auf Rassismus kann irrational sein, wenn man Bündnisse knüpft die tatsächliche Verursacher von gesellschaftlicher Spaltung, also im schlechtesten Sinne antidemokratisches und unsoziales Vorgehen ignoriert und damit Verursachern gesellschaftlicher Probleme Lösungskompetenz zuspricht statt deren Verantwortung und Versagen zu thematisieren.
Das nenne ich den Bock zum Gärtner machen und das wird weitere Entfremdung mit dem politischen System herbeiführen!

Auch hier gehst Du davon aus, dass soziale Ungleichheit der Ursprung rechten Übels sei.
Ich muss nochmal betonen, dass mir die Mittel fehlen, etwas abweichendes zu belegen. Was ich jedoch seit einigen Jahren erkenne, ist dass das Gebaren der Funktions-, Wort- und Redelsführer von AfD, Pegida und Konsorten, das Verhalten der Gefolgschaft derselben. Das sind die für jeden sichtbaren Fakten.

Und diese Fakten lassen mich bislang nicht die Erkenntnis gewinnen, es handle sich dabei um eine soziale Bewegung, die vorrangig auf wirtschaftlicher Benachteiligung fußt, Und die mir bekannten Zahlen, auf die ich oben Bezug genommen hatte, lassen mich das ebenfalls bislang nicht glauben.
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FrankenAdler schrieb:

Populismus, due Angst vor Fremden, vor diffusen Problemen funktionieren nicht rational. Dass objektiv kein Zusammenhang besteht, heißt nicht, dass eine einfache Lösungsstrategie, dass ein verkürztes völlig unschlüssiges und unzureichendes Angebot von Wirklichkeitskonstruktion nicht gerade dadurch verfängt, dass es eben die Komplexität reduziert.

Klar.
Aber wenn Du mich mit einfachen Antworten ködern willst, von denen ich, wie wohl jeder, ein durchaus großer Freund bin, dann gewiss nicht mit Antworten auf Probleme, die ich nicht habe.

Wenn ich mich also z.B. nicht wirtschaftlich abgehängt fühle, oder nachvollziehbar nicht bin, erreichst Du mich auch schwer mit der zusammenhanglosen Antwort der Migration in Problemmutterrolle.


Außerdem, und nein ich verstehe nicht warum das so ist, scheinen Menschen gerne Sündenböcke zu brauchen.

Auch hier: ok.

Aber auch insofern ködert mich der Populist nur, indem er mir einen solchen Sündenbock  anbietet, wenn er mein Problem konkret benennt und mir einen Kopf eben dafür verspricht.

Und damit machst Du m.E. die These, es ginge den Besorgten ganz überwiegend um reale Probleme, zum Fundament Deiner Argumentation.
Ich stelle mal rein hypothetisch, da ich es nicht beweisen kann, in den Raum, dass das nicht die wahre Triebfeder rechter Umtriebe ist.

Davon abgesehen ging es mir darum, dass bezügluch der Spaltung der Gesellschaft Ursache und Wirkung besser nicht vertauscht werden sollten.
Auch die Reaktion auf Rassismus kann irrational sein, wenn man Bündnisse knüpft die tatsächliche Verursacher von gesellschaftlicher Spaltung, also im schlechtesten Sinne antidemokratisches und unsoziales Vorgehen ignoriert und damit Verursachern gesellschaftlicher Probleme Lösungskompetenz zuspricht statt deren Verantwortung und Versagen zu thematisieren.
Das nenne ich den Bock zum Gärtner machen und das wird weitere Entfremdung mit dem politischen System herbeiführen!

Auch hier gehst Du davon aus, dass soziale Ungleichheit der Ursprung rechten Übels sei.
Ich muss nochmal betonen, dass mir die Mittel fehlen, etwas abweichendes zu belegen. Was ich jedoch seit einigen Jahren erkenne, ist dass das Gebaren der Funktions-, Wort- und Redelsführer von AfD, Pegida und Konsorten, das Verhalten der Gefolgschaft derselben. Das sind die für jeden sichtbaren Fakten.

Und diese Fakten lassen mich bislang nicht die Erkenntnis gewinnen, es handle sich dabei um eine soziale Bewegung, die vorrangig auf wirtschaftlicher Benachteiligung fußt, Und die mir bekannten Zahlen, auf die ich oben Bezug genommen hatte, lassen mich das ebenfalls bislang nicht glauben.
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Misanthrop schrieb:

Auch hier gehst Du davon aus, dass soziale Ungleichheit der Ursprung rechten Übels sei.

Das habe ich nicht gesagt! Mir geht es darum, dass die gesellschaftliche Entwicklung dergestalt ist, dass Solidarität und gesellschaftlicher Konsens darüber, dass "die Starken" "den Schwachen" gegenüber verpflichtet sind weitgehend entwertet und aufgegeben wurden.
Das Solidaritätsprinzip, die soziale Grundsicherung, die Idee, den eigenen Erfolg in einem kollektivem Rahmen zu erreichen, andere partizipieren zu lassen, all das wurde preis gegeben für eine "Geiz ist geil" Mentalität, für ein Abhängen eines nicht unwesentlichen Teils der Gesellschaft.
Das schafft zum einen Menschen, die weitgehend Chancenlos werden, am gesellschaftlichen Reichtum zu partizipieren, das schafft zum anderen eine hoch individualistische Motivation nur auf sich zu schaun, Solidarität als Schwäche zu interpretieren.
Wir haben den Ansatz einer sozialen Marktwirtschaft weitgehend aufgegeben und dafür ein heftiges Leistungsprinzip etabliert.
Vier Gründe also, mMn, was motivieren kann, dem Angebot der AfD mit einfachen Lösungsansätzen incl. des Angebots eines Sündenbockes zu erliegen:
- tatsächliches außerstande, bzw. davon bedroht sein, am gesellschaftlichen Reichtum zu partizipieren. Nachweisbar wird die AfD innerhalb der verbliebenen Arbeiterschaft besonders häufig gewählt
- Entsolidarisierung die voranschreitet, man lese die wirtschaftspolitischen Passagen des AfD Programms, kalter Egoismus, den man mit Abgrenzung nach außen am besten befriedigt sieht
- Der Wunsch nach einer Rückbesinnung auf Solidarität, Gemeinschafts- und Wirgefühl bei gleichzeitiger Abneigung/Angst vor dem Fremden und nationalistischer Grundorientierung
- tatsächlich rassitische/fremdenfeindliche/rechtsradikale Gesinnung

Natürlich wird man nicht alle Wähler dieser Partei auffangen können. Die Rassisten und Rechtsextremisten kannst du vergessen, die Neoliberalen Menschenverächter weitgehend auch. Die beiden anderen Gruppen halte ich weder für Rassisten noch für verloren.
Hier braucht es tatsächlich ein politisches Alternativangebot das ohne Feindbild "Migrant" auskommt. Die erstgenannten waren das klassische Klientel der Sozialdemokratie, die Drittgenannten das der Union die vom Gedanken Ludwig Erhards geprägt war. Beide Politikangebote sind verkümmert und werden von den Stammparteien dieser Klientel nicht mehr repräsentiert.

Hier muss Politik und gesellschaftliche Bewegung ansetzen um die Menschen wieder in den gesellschaftlichen Konsens zu bekommen. Dafür muss dieser gesellschaftliche Konsens aber auch wieder verändert werden, hin zu einem solidarischem Miteinander.
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miraculix250 schrieb:

Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
       


Ich bin da völlig ergebnisoffen und finde es eigentlich aktuell ganz ok.

http://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Angst-der-Sachsen-vor-Kriminalitaet-ist-geringer-als-gedacht

Selbst die Sachsen und AfD-Wähler dort haben weniger Angst als man annimmt...

Ich meinte aber, dass es in der Bevölkerung Menschen gibt, die eher mehr Freiheit wollen und Menschen gibt, die eher mehr Sicherheit wollen. Und daraus muss man eine goldene Mitte finden. Alle zufrieden stellen kann man eh nicht.
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SGE_Werner schrieb:

miraculix250 schrieb:

Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
       


Ich bin da völlig ergebnisoffen und finde es eigentlich aktuell ganz ok.

http://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Angst-der-Sachsen-vor-Kriminalitaet-ist-geringer-als-gedacht

Selbst die Sachsen und AfD-Wähler dort haben weniger Angst als man annimmt...

Ich meinte aber, dass es in der Bevölkerung Menschen gibt, die eher mehr Freiheit wollen und Menschen gibt, die eher mehr Sicherheit wollen. Und daraus muss man eine goldene Mitte finden. Alle zufrieden stellen kann man eh nicht.


Dein Gedanke geht von der Prämisse aus, daß mehr Freiheit weniger Sicherheit bedeutet. Das bezweifel ich jedoch sehr stark. Die Geschichte lehrt uns doch, daß das Gegenteil der Fall ist. Je freier eine Gesellschaft, desto sicherer weil friedlicher ist sie doch. Man erkauft sich also keine Sicherheit mit abgebauter Freiheit. Im Gegenteil, man gefährdet die Sicherheit.
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SGE_Werner schrieb:

miraculix250 schrieb:

Wir leben in den sichersten Zeiten, die dieses Land in Tausend Jahren erlebt hat. Wenn es also eines Kompromisses bedarf, dann doch wohl eher hin zu mehr Freiheit. Meinste nicht?
       


Ich bin da völlig ergebnisoffen und finde es eigentlich aktuell ganz ok.

http://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Angst-der-Sachsen-vor-Kriminalitaet-ist-geringer-als-gedacht

Selbst die Sachsen und AfD-Wähler dort haben weniger Angst als man annimmt...

Ich meinte aber, dass es in der Bevölkerung Menschen gibt, die eher mehr Freiheit wollen und Menschen gibt, die eher mehr Sicherheit wollen. Und daraus muss man eine goldene Mitte finden. Alle zufrieden stellen kann man eh nicht.


Dein Gedanke geht von der Prämisse aus, daß mehr Freiheit weniger Sicherheit bedeutet. Das bezweifel ich jedoch sehr stark. Die Geschichte lehrt uns doch, daß das Gegenteil der Fall ist. Je freier eine Gesellschaft, desto sicherer weil friedlicher ist sie doch. Man erkauft sich also keine Sicherheit mit abgebauter Freiheit. Im Gegenteil, man gefährdet die Sicherheit.
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miraculix250 schrieb:

Dein Gedanke geht von der Prämisse aus, daß mehr Freiheit weniger Sicherheit bedeutet. Das bezweifel ich jedoch sehr stark. Die Geschichte lehrt uns doch, daß das Gegenteil der Fall ist


Es gilt für mich die Prämisse: So viel Sicherheit wie nötig und so viel Freiheit wie möglich.

Dass mehr Freiheit weniger Sicherheit bedeutet, meine ich nicht. Ab einem gewissen Ausmaß an Freiheit ist es aber so, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen können. Es gibt ja genug dunkle Gestalten, die sich über ein höheres Ausmaß an eigener Freiheit freuen und das kriminell ausnutzen. Und es gibt genug dunkle Gestalten, die sich über ein höhers Ausmaß an Sicherheitsmaßnahmen freuen und ihre eigenen Phantasien ausleben wollen (Wendt wäre so ein Kandidat).

Genau da sind die Grenzen eben gesetzt.


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