Ich bin gespannt auf Gegenmeinungen, freue mich dann auch über eine Erklärung, warum diese Karte so aussieht, wie sie aussieht
Deine Grundannahmemistmnicht richtig, Darm sind auch deine Schlussfolgerungen falsch. Die soziale Situation ist nicht der Nährboden für eine völkisch-nationale Gesinnung, sondern eine völkisch-nationale Gesinnung allein reicht völlig aus. So ergeben es auch alle Analysen zur AfD-Wählerzusammensetzung. Selbstverständlich sind wir hier in Kreuzberg ein extremes Beispiel, aber es macht deutlich, dass Armut keine hinreichende Voraussetzung für völkisch-nationale Gesinnung ist: Hier leben 30 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsschwelle von 40 Prozent des Medianeinkommens. Wähler AfD bei der Europawahl: 4 Prozent.
Ich bin gespannt auf Gegenmeinungen, freue mich dann auch über eine Erklärung, warum diese Karte so aussieht, wie sie aussieht
Deine Grundannahmemistmnicht richtig, Darm sind auch deine Schlussfolgerungen falsch. Die soziale Situation ist nicht der Nährboden für eine völkisch-nationale Gesinnung, sondern eine völkisch-nationale Gesinnung allein reicht völlig aus. So ergeben es auch alle Analysen zur AfD-Wählerzusammensetzung. Selbstverständlich sind wir hier in Kreuzberg ein extremes Beispiel, aber es macht deutlich, dass Armut keine hinreichende Voraussetzung für völkisch-nationale Gesinnung ist: Hier leben 30 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsschwelle von 40 Prozent des Medianeinkommens. Wähler AfD bei der Europawahl: 4 Prozent.
Ich glaube, wenn man schon soziologisch argumentieren möchte, dass das Heranziehen eines isolierten Faktors wie Armut einen etwas unterkomplexen Blick auf die Situation bietet. Sowohl in Kreuzberg als auch in Ostbrandenburg. Gesellschaftliche Partizipation, also die Möglichkeit in gesellschaftlichen Zusammenhängen interagieren und gestalten zu können ist multifaktoriell. Und ja, ein Faktor ist ob Mensch das Gefühl hat Einfluss auf bestehende Verhältnisse zu haben. Dass die AfD im Osten genau da ansetzt, den Leuten also vermittelt an ihrer Seite zu stehen und ihre Interessen nicht nur durchzusetzen sondern auch Räume der (vermeintlichen) Mitwirkung an solchen Prozessen öffnet, ist mit Sicherheit geschickt gemacht. Gleichzeitig kann man aber nicht davon ausgehen, dass all diesen Menschen der zivilisatorische Abgrund den der Politikansatz der AfD mit sich bringt, unerschlossen bleibt. Dass quasi alle AfD Wähler nur und ausschließlich durch Partizipations- und Selbstwirksamkeitsversprechen an diesen Ansatz gebunden sind, das finde ich naiv. Zur Art und Weise WIE Mensch partizipieren möchte, braucht es neben dem Angebot auch noch ne gewisse Kompatibilität in der Haltung. Und dafür ist das Erklärungsmodell des abgehängten Ostens einfach nicht ausreichend! Wenn ein Höcke seine Haltung kund tut, dann wird schnell deutlich, dass es um weit mehr geht. Wer da mitgehen möchte, durch Wahlen und durch propagieren dieser Haltung, bekennt sich klar zu einem Staats- und Gesellschaftsverständnis, das mit einer freiheitlichen Grundordnung und allgemeinen Menschenrechten als Grundlage derselben unvereinbar ist. Zu behaupten, dies wäre der Mehrheit der AfD Wähler im Osten unbekannt oder sie würden das nicht verstehen, bedeutet Millionen von Menschen als kognitive Hohlroller abzuqualifizieren. Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Zusammengafasst: eine gesellschaftliches Bedingungsgefüge als Nährboden braucht ensprechende Haltungen und Einstellungen zur Ausprägung.
Eine gewisse Rolle spielt sicherlich auch die demographische Entwicklung im Osten (hohes Durchschnittsalter, die Jugend dort wählt auch eher grün) und die Tatsache, dass die Bevölkerung ethnisch homogener ist als im Westen, v.a. im ländlichen Raum. Mit einer "völkisch-nationalen" Gesinnung würdest du bei uns in Frankfurt und in anderen deutschen Großstädten bis maximal drei Meter vor die Haustür kommen. Dann gibt´s entweder aufs Maul oder du wirst ausgelacht.
Ich glaube, wenn man schon soziologisch argumentieren möchte, dass das Heranziehen eines isolierten Faktors wie Armut einen etwas unterkomplexen Blick auf die Situation bietet. Sowohl in Kreuzberg als auch in Ostbrandenburg. Gesellschaftliche Partizipation, also die Möglichkeit in gesellschaftlichen Zusammenhängen interagieren und gestalten zu können ist multifaktoriell. Und ja, ein Faktor ist ob Mensch das Gefühl hat Einfluss auf bestehende Verhältnisse zu haben. Dass die AfD im Osten genau da ansetzt, den Leuten also vermittelt an ihrer Seite zu stehen und ihre Interessen nicht nur durchzusetzen sondern auch Räume der (vermeintlichen) Mitwirkung an solchen Prozessen öffnet, ist mit Sicherheit geschickt gemacht. Gleichzeitig kann man aber nicht davon ausgehen, dass all diesen Menschen der zivilisatorische Abgrund den der Politikansatz der AfD mit sich bringt, unerschlossen bleibt. Dass quasi alle AfD Wähler nur und ausschließlich durch Partizipations- und Selbstwirksamkeitsversprechen an diesen Ansatz gebunden sind, das finde ich naiv. Zur Art und Weise WIE Mensch partizipieren möchte, braucht es neben dem Angebot auch noch ne gewisse Kompatibilität in der Haltung. Und dafür ist das Erklärungsmodell des abgehängten Ostens einfach nicht ausreichend! Wenn ein Höcke seine Haltung kund tut, dann wird schnell deutlich, dass es um weit mehr geht. Wer da mitgehen möchte, durch Wahlen und durch propagieren dieser Haltung, bekennt sich klar zu einem Staats- und Gesellschaftsverständnis, das mit einer freiheitlichen Grundordnung und allgemeinen Menschenrechten als Grundlage derselben unvereinbar ist. Zu behaupten, dies wäre der Mehrheit der AfD Wähler im Osten unbekannt oder sie würden das nicht verstehen, bedeutet Millionen von Menschen als kognitive Hohlroller abzuqualifizieren. Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Zusammengafasst: eine gesellschaftliches Bedingungsgefüge als Nährboden braucht ensprechende Haltungen und Einstellungen zur Ausprägung.
Ich glaube, wenn man schon soziologisch argumentieren möchte, dass das Heranziehen eines isolierten Faktors wie Armut einen etwas unterkomplexen Blick auf die Situation bietet. Sowohl in Kreuzberg als auch in Ostbrandenburg. Gesellschaftliche Partizipation, also die Möglichkeit in gesellschaftlichen Zusammenhängen interagieren und gestalten zu können ist multifaktoriell. Und ja, ein Faktor ist ob Mensch das Gefühl hat Einfluss auf bestehende Verhältnisse zu haben. Dass die AfD im Osten genau da ansetzt, den Leuten also vermittelt an ihrer Seite zu stehen und ihre Interessen nicht nur durchzusetzen sondern auch Räume der (vermeintlichen) Mitwirkung an solchen Prozessen öffnet, ist mit Sicherheit geschickt gemacht. Gleichzeitig kann man aber nicht davon ausgehen, dass all diesen Menschen der zivilisatorische Abgrund den der Politikansatz der AfD mit sich bringt, unerschlossen bleibt. Dass quasi alle AfD Wähler nur und ausschließlich durch Partizipations- und Selbstwirksamkeitsversprechen an diesen Ansatz gebunden sind, das finde ich naiv. Zur Art und Weise WIE Mensch partizipieren möchte, braucht es neben dem Angebot auch noch ne gewisse Kompatibilität in der Haltung. Und dafür ist das Erklärungsmodell des abgehängten Ostens einfach nicht ausreichend! Wenn ein Höcke seine Haltung kund tut, dann wird schnell deutlich, dass es um weit mehr geht. Wer da mitgehen möchte, durch Wahlen und durch propagieren dieser Haltung, bekennt sich klar zu einem Staats- und Gesellschaftsverständnis, das mit einer freiheitlichen Grundordnung und allgemeinen Menschenrechten als Grundlage derselben unvereinbar ist. Zu behaupten, dies wäre der Mehrheit der AfD Wähler im Osten unbekannt oder sie würden das nicht verstehen, bedeutet Millionen von Menschen als kognitive Hohlroller abzuqualifizieren. Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Zusammengafasst: eine gesellschaftliches Bedingungsgefüge als Nährboden braucht ensprechende Haltungen und Einstellungen zur Ausprägung.
Eine gewisse Rolle spielt sicherlich auch die demographische Entwicklung im Osten (hohes Durchschnittsalter, die Jugend dort wählt auch eher grün) und die Tatsache, dass die Bevölkerung ethnisch homogener ist als im Westen, v.a. im ländlichen Raum. Mit einer "völkisch-nationalen" Gesinnung würdest du bei uns in Frankfurt und in anderen deutschen Großstädten bis maximal drei Meter vor die Haustür kommen. Dann gibt´s entweder aufs Maul oder du wirst ausgelacht.
Die AfD ist ja kein reines Ost-Phänomen. Die hat in Neuhof (Fulda) bei der letzten BTW 22 % bekommen, selbst im Taunus gab es Ortschaften mit 20 %. Um so ländlicher und um so weniger Ausländer in der Gemeinde leben, um so mehr erhält die AfD an Stimmen.
Im Osten kommt halt noch die fehlende Bindung zu bestimmten Parteien dazu und einen gewissen Frust auf die Altparteien. Das Protestpotenzial hat dort ja immer die Linke bzw. PDS abgegriffen , gelegentlich auch zu ein paar Prozent die Rechten. Und die CDU ist halt dort mittlerweile auch unten durch. Also bündelt die AfD die Rechtsradikalen, die Konservativen, die Unzufriedenen in einer Partei. Ich glaube aber nicht, dass die AfD mittelfristig noch sonderlich viel mehr abgreifen kann als die 20-30 %.
Die AfD ist ja kein reines Ost-Phänomen. Die hat in Neuhof (Fulda) bei der letzten BTW 22 % bekommen, selbst im Taunus gab es Ortschaften mit 20 %. Um so ländlicher und um so weniger Ausländer in der Gemeinde leben, um so mehr erhält die AfD an Stimmen.
Im Osten kommt halt noch die fehlende Bindung zu bestimmten Parteien dazu und einen gewissen Frust auf die Altparteien. Das Protestpotenzial hat dort ja immer die Linke bzw. PDS abgegriffen , gelegentlich auch zu ein paar Prozent die Rechten. Und die CDU ist halt dort mittlerweile auch unten durch. Also bündelt die AfD die Rechtsradikalen, die Konservativen, die Unzufriedenen in einer Partei. Ich glaube aber nicht, dass die AfD mittelfristig noch sonderlich viel mehr abgreifen kann als die 20-30 %.
Die AfD ist ja kein reines Ost-Phänomen. Die hat in Neuhof (Fulda) bei der letzten BTW 22 % bekommen, selbst im Taunus gab es Ortschaften mit 20 %. Um so ländlicher und um so weniger Ausländer in der Gemeinde leben, um so mehr erhält die AfD an Stimmen.
Im Osten kommt halt noch die fehlende Bindung zu bestimmten Parteien dazu und einen gewissen Frust auf die Altparteien. Das Protestpotenzial hat dort ja immer die Linke bzw. PDS abgegriffen , gelegentlich auch zu ein paar Prozent die Rechten. Und die CDU ist halt dort mittlerweile auch unten durch. Also bündelt die AfD die Rechtsradikalen, die Konservativen, die Unzufriedenen in einer Partei. Ich glaube aber nicht, dass die AfD mittelfristig noch sonderlich viel mehr abgreifen kann als die 20-30 %.
Mal abwarten, ob die im September, wenn es um eine konkrete Regierungsbeteiligung im eigenen Lande geht, überhaupt auf diese Werte kommen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere da noch differenziert (Siehe Europawahlergebnisse in Großbritannien).
Mal abwarten, ob die im September, wenn es um eine konkrete Regierungsbeteiligung im eigenen Lande geht, überhaupt auf diese Werte kommen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere da noch differenziert (Siehe Europawahlergebnisse in Großbritannien).
Mal abwarten, ob die im September, wenn es um eine konkrete Regierungsbeteiligung im eigenen Lande geht, überhaupt auf diese Werte kommen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere da noch differenziert
Die werden schon etwa auf die selben Werte kommen. Die werden aber merken, dass niemand bis auf vllt. Sachsens CDU mit ihnen spielen wird.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Mal abwarten, ob die im September, wenn es um eine konkrete Regierungsbeteiligung im eigenen Lande geht, überhaupt auf diese Werte kommen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere da noch differenziert (Siehe Europawahlergebnisse in Großbritannien).
Mal abwarten, ob die im September, wenn es um eine konkrete Regierungsbeteiligung im eigenen Lande geht, überhaupt auf diese Werte kommen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere da noch differenziert
Die werden schon etwa auf die selben Werte kommen. Die werden aber merken, dass niemand bis auf vllt. Sachsens CDU mit ihnen spielen wird.
Das sehe ich etwas anders. Wenn die AfD in Thüringen auf 30 % käme, müsste das gemessen an den Ergebnissen von 2014 ja bedeuten, dass die CDU massiv verliert. Wer außer der AfD sollte denn da eine Regierung bilden können? Eine CDU-Linke-Koalition? Gut, ist aber Spekulatius.
Mal abwarten, ob die im September, wenn es um eine konkrete Regierungsbeteiligung im eigenen Lande geht, überhaupt auf diese Werte kommen. Ich glaube schon, dass der ein oder andere da noch differenziert
Die werden schon etwa auf die selben Werte kommen. Die werden aber merken, dass niemand bis auf vllt. Sachsens CDU mit ihnen spielen wird.
Das sehe ich etwas anders. Wenn die AfD in Thüringen auf 30 % käme, müsste das gemessen an den Ergebnissen von 2014 ja bedeuten, dass die CDU massiv verliert. Wer außer der AfD sollte denn da eine Regierung bilden können? Eine CDU-Linke-Koalition? Gut, ist aber Spekulatius.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Ich denke, dass ist ein ganz entscheidender Punkt. Gerade im ländlichen Ostdeutschland haben doch viele Menschen erstmals Menschen mit nicht-deutscher Herkunft gesehen, als die große "Welle" an Flüchtlingen kam. Dort herrscht vielerorts eine diffuse Angst vor allem Fremden und dies führt zu einer teils massiven Fremdenfeichkeit. Wenn man dann noch in der rechten Filtertblase fest hängt, in der jede Straftat eines Flüchtlings zum staatsgefährdenden Ereignis hoch gepusht wird, dann glaubt man den ganzen Blödsinn vielleicht sogar. Wenn man in den letzten 40-50 Jahren in einer Stadt wie Frankfurt am Main aufgewachsen und sozialisiert wurde, wenn man mit Türken, Italienern und Kroaten zur Schule ging, wenn man in einer Fußballmannschaft gekickt hat, die aus Türken, Albanern, Marrokkanern, Afrikanern, Polen und höchstens 1/4 Deutschkartoffeln bestanden hat, dann weiß man eben, dass die ganze pauschale Hetze gegen Auslânder totaler Blödsinn ist. Aber woher soll es der Kevin aus Hoyerswerda wissen, der in seiner Schulklasse nur Ronny, Enrico, Gritt und Mandy hatte, der seine eigenen Kinder mit den ganzen Justins, Jasons, Tylers und Angelinas auf dem verfallenen Spielplatz rum flitzen sieht. Wenn man die Karte mit dem Bevölkerungsanteil mit Migrationshintegrund und der Stimmenverteilung der AfD übereinander legt, dann wird man da signifikante Zusammenhänge sehen. Von daher glaube ich auch nicht das Märchen von der Protest-Partei. Mal ehrlich: wie lange war der Wahlzettel bei der Europawahl? Da kann mir doch keiner erzählen, dass man da nicht eine Protest-Alternative gefunden hätte, die nicht fremdenfeindlich, ausgrenzend und rechtsstaatsfeindlich ist. Leute die ihr Kreuz bei der AfD machen, tun das in aller erster Linie weil sie damit sagen wollen: "Ausländer raus". Und deswegen sind die ja so scheiße.
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Das meine ich auch. Die meisten osteuropäischen Staaten weisen eine ähnliche Sozialisierung wie in der DDR auf und habe eine vergleichbare oder noch extremere politische Entwicklung nach rechts genommen.
Man darf auch nicht übersehen, dass der unitaristische Kommunismus den Nationalismus in den Einzelstaaten unterdrückt hat. Die Wende und die friedliche Revolution waren vielfach mit der Hoffnung auf eine eigene nationale Identität verbunden. Nationalismus und Freiheit werden in den ehemaligen Ostblockstaaten aufgrund dieser Erfahrung häufig miteinander assoziiert. Deshalb ist dort der Begriff des Nationalismus eher positiv besetzt. In Westdeutschland wird der Nationalismus hingegen angesichts der übernommenen Verantwortung für die Katastrophe des 1. und 2. Weltkrieges überwiegend negativ gesehen.
Das ist nur ein Beispiel dafür, weshalb Ost- und Westeuropäer wegen der unterschiedlichen Geschichte etwas vollständig anderes meinen, wenn sie die gleichen Begriffe verwenden. Ich glaube, darin könnte ein Grund für das gegenseitige Unverständnis liegen.
Was den angeblichen Protestcharakter der AfD angeht, teile ich Brodowins Auffassung. Aus Protest die AfD zu wählen, ist in etwa so, wie in der Kneipe aus einer Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Ich denke, dass ist ein ganz entscheidender Punkt. Gerade im ländlichen Ostdeutschland haben doch viele Menschen erstmals Menschen mit nicht-deutscher Herkunft gesehen, als die große "Welle" an Flüchtlingen kam. Dort herrscht vielerorts eine diffuse Angst vor allem Fremden und dies führt zu einer teils massiven Fremdenfeichkeit. Wenn man dann noch in der rechten Filtertblase fest hängt, in der jede Straftat eines Flüchtlings zum staatsgefährdenden Ereignis hoch gepusht wird, dann glaubt man den ganzen Blödsinn vielleicht sogar. Wenn man in den letzten 40-50 Jahren in einer Stadt wie Frankfurt am Main aufgewachsen und sozialisiert wurde, wenn man mit Türken, Italienern und Kroaten zur Schule ging, wenn man in einer Fußballmannschaft gekickt hat, die aus Türken, Albanern, Marrokkanern, Afrikanern, Polen und höchstens 1/4 Deutschkartoffeln bestanden hat, dann weiß man eben, dass die ganze pauschale Hetze gegen Auslânder totaler Blödsinn ist. Aber woher soll es der Kevin aus Hoyerswerda wissen, der in seiner Schulklasse nur Ronny, Enrico, Gritt und Mandy hatte, der seine eigenen Kinder mit den ganzen Justins, Jasons, Tylers und Angelinas auf dem verfallenen Spielplatz rum flitzen sieht. Wenn man die Karte mit dem Bevölkerungsanteil mit Migrationshintegrund und der Stimmenverteilung der AfD übereinander legt, dann wird man da signifikante Zusammenhänge sehen. Von daher glaube ich auch nicht das Märchen von der Protest-Partei. Mal ehrlich: wie lange war der Wahlzettel bei der Europawahl? Da kann mir doch keiner erzählen, dass man da nicht eine Protest-Alternative gefunden hätte, die nicht fremdenfeindlich, ausgrenzend und rechtsstaatsfeindlich ist. Leute die ihr Kreuz bei der AfD machen, tun das in aller erster Linie weil sie damit sagen wollen: "Ausländer raus". Und deswegen sind die ja so scheiße.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Das kann ich so nicht bestätigen. Die "Besserwessies" waren nach der Wende in erster Linie Leute, die im Osten Geschäfte machen wollten - und das auch getan haben. Viele andere aus dem Westen wandten sich dem Osten zu, um beim Aufbau dabei zu sein, weil sie neugierig auf das Land und auf die Menschen waren und weil die Ex-DDR eine gewisse Exotik ausstrahlte. Diese "Wessies" haben im Osten Freunde gefunden, haben zum Teil dort gearbeitet und die Menschen dort niemals als Dorftrottel oder Pack angesehen oder bezeichnet.
Auch diese "Wessies" - zu denen ich auch mich zähle - waren über Pegida und das Erstarken der AfD im Osten schockiert, auch wenn schon kurz nach der Wende Anzeichen für solche Entwicklungen zu sehen waren und spätestes seit Hoyerswerda offen zutage traten. In einer Analyse kommen solche Leute eher in die Nähe der Ergebnisse, wie sie Jaroos formuliert hat.
Dessen ungeachtet gibt es auch im Osten eine breite Front von Menschen, die sich massiv gegen diese Entwicklungen stellen, aber weder dort (Politik, Polizei) noch von hier aus groß unterstützt werden. Eine "Aufklärung" muss deshalb auch nicht geleistet werden, vielmehr müssen die Kräfte, die sich gegen Neonazis, Rassismus und Fremdenhass wenden, besser unterstützt werden. Sobald dies getan wird, bringt es auch etwas - wie am Beispiel Chemnitz zu sehen war.
ch sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Großartiger wiederholter Versuch, den Verstand aus der politischen Debatte zu entfernen und durch angebliches Volksempfinden zu ersetzen. Wenn eine Meinung unbegründet ist, aber trotz Aufklärung weiter vertreten wird, dann ist das Schwachsinn. Und schuld daran sind nicht imaginäre Wessi-Politiker, sondern die Regeln der Vernunft.
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Das kann ich so nicht bestätigen. Die "Besserwessies" waren nach der Wende in erster Linie Leute, die im Osten Geschäfte machen wollten - und das auch getan haben. Viele andere aus dem Westen wandten sich dem Osten zu, um beim Aufbau dabei zu sein, weil sie neugierig auf das Land und auf die Menschen waren und weil die Ex-DDR eine gewisse Exotik ausstrahlte. Diese "Wessies" haben im Osten Freunde gefunden, haben zum Teil dort gearbeitet und die Menschen dort niemals als Dorftrottel oder Pack angesehen oder bezeichnet.
Auch diese "Wessies" - zu denen ich auch mich zähle - waren über Pegida und das Erstarken der AfD im Osten schockiert, auch wenn schon kurz nach der Wende Anzeichen für solche Entwicklungen zu sehen waren und spätestes seit Hoyerswerda offen zutage traten. In einer Analyse kommen solche Leute eher in die Nähe der Ergebnisse, wie sie Jaroos formuliert hat.
Dessen ungeachtet gibt es auch im Osten eine breite Front von Menschen, die sich massiv gegen diese Entwicklungen stellen, aber weder dort (Politik, Polizei) noch von hier aus groß unterstützt werden. Eine "Aufklärung" muss deshalb auch nicht geleistet werden, vielmehr müssen die Kräfte, die sich gegen Neonazis, Rassismus und Fremdenhass wenden, besser unterstützt werden. Sobald dies getan wird, bringt es auch etwas - wie am Beispiel Chemnitz zu sehen war.
für mich: ignorieren. diese ganze scheiße ist doch erst richtig groß geworden, weil aus sächsischen provinzdemos mediale hypes inszeniert wurden.
Ok, verstehe ich. Mediale Inszenierung spielt in die Karten, aber Wahlergebnisse lassen sich, anders als Provinzdemos, nicht ignorieren. Abgesehen davon, dass die mediale Aufmerksamkeit auch für massiven und beeindruckenden Gegenwind gesorgt hat.
gibt gerade wichtigeres zu tun, als auf vermeintliche sorgen der dümmsten rücksicht zu nehmen.
Sind die Sorgen denn wirklich vermeindlich? Ist nicht rhetorisch gemeint.
mal sollte sich eher um die über 70% anständigen in ostdeutschland kümmern! die haben eine perspektive verdient.
Und wie sieht die aus? Ist das nicht das gleiche, wie das, was ich oben angesprochen hab?
Ok, verstehe ich. Mediale Inszenierung spielt in die Karten, aber Wahlergebnisse lassen sich, anders als Provinzdemos, nicht ignorieren.
ich gehe mal aus zeitlichen gründen nur auf diesen aspekt ein.
in meinen augen ist das - neben dem sicherlich hohem, und damit potentiell salonfähig machenden nährboden des rechtsextremismus - ein entscheidender punkt. der ungehörte bürger wird über die wahl der "afd" plötzlich wirkmächtig. man beschäftigt sich mit ihm, seine stimme wird gehört - obwohl seine stimme nur bullshit brabbelt.
schon vor über 5 jahren proklamierte augstein d.j. die zeit des postfaktischen. wir könnten jetzt uns alle viel zeit nehmen, uns noch mal die genauen zahlen der fake-news-schleudern heraus suchen, die unterschiede zwischen realen ängsten und tatsächlichen, all den ganzen kram versuchen zu widerlegen. aber damit fressen sie unsere zeit und unsere kapazitäten. bis alles rational widerlegt ist, sind schon wieder 5 neue chemtrails in der luft.
deshalb nein: ich denke, man darf ihnen rigoros keinen platz einräumen, denn aufmerksamkeit ist alles, was ihre führer schon immer wollten.
ansonsten noch kurz: ihre fremdenfeindlichen sorgen sind nicht real, ihre wirtschaftlichen schon. aber so lange sie nicht begreifen, dass niemand ein werk aufbauen will, um lauter nazis in beschäftigung zu bringen, sind sie halt auch mitschuld.
die sache war doch schon immer so: wenn auf dem schulhof keiner mit einem spielen will, ärgert man die anderen. und erst, wenn die sich noch nicht mal mehr ärgern lassen und einen in der ecke stehen lassen, fängt man an, sich selbst zu reflektieren...
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Das meine ich auch. Die meisten osteuropäischen Staaten weisen eine ähnliche Sozialisierung wie in der DDR auf und habe eine vergleichbare oder noch extremere politische Entwicklung nach rechts genommen.
Man darf auch nicht übersehen, dass der unitaristische Kommunismus den Nationalismus in den Einzelstaaten unterdrückt hat. Die Wende und die friedliche Revolution waren vielfach mit der Hoffnung auf eine eigene nationale Identität verbunden. Nationalismus und Freiheit werden in den ehemaligen Ostblockstaaten aufgrund dieser Erfahrung häufig miteinander assoziiert. Deshalb ist dort der Begriff des Nationalismus eher positiv besetzt. In Westdeutschland wird der Nationalismus hingegen angesichts der übernommenen Verantwortung für die Katastrophe des 1. und 2. Weltkrieges überwiegend negativ gesehen.
Das ist nur ein Beispiel dafür, weshalb Ost- und Westeuropäer wegen der unterschiedlichen Geschichte etwas vollständig anderes meinen, wenn sie die gleichen Begriffe verwenden. Ich glaube, darin könnte ein Grund für das gegenseitige Unverständnis liegen.
Was den angeblichen Protestcharakter der AfD angeht, teile ich Brodowins Auffassung. Aus Protest die AfD zu wählen, ist in etwa so, wie in der Kneipe aus einer Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt.
Nationalismus und Freiheit werden in den ehemaligen Ostblockstaaten aufgrund dieser Erfahrung häufig miteinander assoziiert. Deshalb ist dort der Begriff des Nationalismus eher positiv besetzt.
damit hast du sicherlich recht, wobei man da allerdings nicht nur unterschiedliche interpretationen, sondern auch unterschiedliche prämissen hat. wenn man jahrzehnte lang von der udssr unterdrückt wurde, hat man definitiv andere assoziationen mit begrifflichkeiten, wie unsereins. und durchaus würde ich selbstreflektiert anmerken, dass ich dem esten mehr durchgehen lassen würde, als dem sachsen. da ich beide länder allerdings ähnlich lange bereist/bewohnt habe, muss ich doch sagen: der este bekommt trotzdem deutlich mehr auf die rille, ist um längen agiler und dynamischer. ist bemüht, seine heimat auch aktiv zu gestalten. also ein eher positiver patriotismus, den ich in mehreren osteuropäischen ländern erlebt habe - aber so nicht in ostdeutschland...
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen? Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung. Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Das meine ich auch. Die meisten osteuropäischen Staaten weisen eine ähnliche Sozialisierung wie in der DDR auf und habe eine vergleichbare oder noch extremere politische Entwicklung nach rechts genommen.
Man darf auch nicht übersehen, dass der unitaristische Kommunismus den Nationalismus in den Einzelstaaten unterdrückt hat. Die Wende und die friedliche Revolution waren vielfach mit der Hoffnung auf eine eigene nationale Identität verbunden. Nationalismus und Freiheit werden in den ehemaligen Ostblockstaaten aufgrund dieser Erfahrung häufig miteinander assoziiert. Deshalb ist dort der Begriff des Nationalismus eher positiv besetzt. In Westdeutschland wird der Nationalismus hingegen angesichts der übernommenen Verantwortung für die Katastrophe des 1. und 2. Weltkrieges überwiegend negativ gesehen.
Das ist nur ein Beispiel dafür, weshalb Ost- und Westeuropäer wegen der unterschiedlichen Geschichte etwas vollständig anderes meinen, wenn sie die gleichen Begriffe verwenden. Ich glaube, darin könnte ein Grund für das gegenseitige Unverständnis liegen.
Was den angeblichen Protestcharakter der AfD angeht, teile ich Brodowins Auffassung. Aus Protest die AfD zu wählen, ist in etwa so, wie in der Kneipe aus einer Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt.
Ich kann das für Polen zu 100% bestätigen. Polen wurde schon immer von allen Seiten angegriffen, eingenommen und ist zum Teil sogar schon von der Karte verschwunden. Und all das vor dem 2. Weltkrieg. Im 2. Weltkrieg wurde Polen von beiden Seiten eingenommen, von Freunden alleine gelassen und von den Feinden aufgeteilt und selbst nach dem Krieg wurde es nicht frei.
Deine Grundannahmemistmnicht richtig, Darm sind auch deine Schlussfolgerungen falsch. Die soziale Situation ist nicht der Nährboden für eine völkisch-nationale Gesinnung, sondern eine völkisch-nationale Gesinnung allein reicht völlig aus. So ergeben es auch alle Analysen zur AfD-Wählerzusammensetzung. Selbstverständlich sind wir hier in Kreuzberg ein extremes Beispiel, aber es macht deutlich, dass Armut keine hinreichende Voraussetzung für völkisch-nationale Gesinnung ist: Hier leben 30 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsschwelle von 40 Prozent des Medianeinkommens. Wähler AfD bei der Europawahl: 4 Prozent.
Eine herrliche Formulierung, die ich mir bei Gelegenheit gerne borgen würde. Wenn auch nicht ggü. Knüller. Der diskutiert mir zu anständig.
Deine Grundannahmemistmnicht richtig, Darm sind auch deine Schlussfolgerungen falsch. Die soziale Situation ist nicht der Nährboden für eine völkisch-nationale Gesinnung, sondern eine völkisch-nationale Gesinnung allein reicht völlig aus. So ergeben es auch alle Analysen zur AfD-Wählerzusammensetzung. Selbstverständlich sind wir hier in Kreuzberg ein extremes Beispiel, aber es macht deutlich, dass Armut keine hinreichende Voraussetzung für völkisch-nationale Gesinnung ist: Hier leben 30 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsschwelle von 40 Prozent des Medianeinkommens. Wähler AfD bei der Europawahl: 4 Prozent.
Gesellschaftliche Partizipation, also die Möglichkeit in gesellschaftlichen Zusammenhängen interagieren und gestalten zu können ist multifaktoriell.
Und ja, ein Faktor ist ob Mensch das Gefühl hat Einfluss auf bestehende Verhältnisse zu haben.
Dass die AfD im Osten genau da ansetzt, den Leuten also vermittelt an ihrer Seite zu stehen und ihre Interessen nicht nur durchzusetzen sondern auch Räume der (vermeintlichen) Mitwirkung an solchen Prozessen öffnet, ist mit Sicherheit geschickt gemacht.
Gleichzeitig kann man aber nicht davon ausgehen, dass all diesen Menschen der zivilisatorische Abgrund den der Politikansatz der AfD mit sich bringt, unerschlossen bleibt. Dass quasi alle AfD Wähler nur und ausschließlich durch Partizipations- und Selbstwirksamkeitsversprechen an diesen Ansatz gebunden sind, das finde ich naiv.
Zur Art und Weise WIE Mensch partizipieren möchte, braucht es neben dem Angebot auch noch ne gewisse Kompatibilität in der Haltung.
Und dafür ist das Erklärungsmodell des abgehängten Ostens einfach nicht ausreichend!
Wenn ein Höcke seine Haltung kund tut, dann wird schnell deutlich, dass es um weit mehr geht. Wer da mitgehen möchte, durch Wahlen und durch propagieren dieser Haltung, bekennt sich klar zu einem Staats- und Gesellschaftsverständnis, das mit einer freiheitlichen Grundordnung und allgemeinen Menschenrechten als Grundlage derselben unvereinbar ist.
Zu behaupten, dies wäre der Mehrheit der AfD Wähler im Osten unbekannt oder sie würden das nicht verstehen, bedeutet Millionen von Menschen als kognitive Hohlroller abzuqualifizieren. Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich.
Zusammengafasst: eine gesellschaftliches Bedingungsgefüge als Nährboden braucht ensprechende Haltungen und Einstellungen zur Ausprägung.
Gesellschaftliche Partizipation, also die Möglichkeit in gesellschaftlichen Zusammenhängen interagieren und gestalten zu können ist multifaktoriell.
Und ja, ein Faktor ist ob Mensch das Gefühl hat Einfluss auf bestehende Verhältnisse zu haben.
Dass die AfD im Osten genau da ansetzt, den Leuten also vermittelt an ihrer Seite zu stehen und ihre Interessen nicht nur durchzusetzen sondern auch Räume der (vermeintlichen) Mitwirkung an solchen Prozessen öffnet, ist mit Sicherheit geschickt gemacht.
Gleichzeitig kann man aber nicht davon ausgehen, dass all diesen Menschen der zivilisatorische Abgrund den der Politikansatz der AfD mit sich bringt, unerschlossen bleibt. Dass quasi alle AfD Wähler nur und ausschließlich durch Partizipations- und Selbstwirksamkeitsversprechen an diesen Ansatz gebunden sind, das finde ich naiv.
Zur Art und Weise WIE Mensch partizipieren möchte, braucht es neben dem Angebot auch noch ne gewisse Kompatibilität in der Haltung.
Und dafür ist das Erklärungsmodell des abgehängten Ostens einfach nicht ausreichend!
Wenn ein Höcke seine Haltung kund tut, dann wird schnell deutlich, dass es um weit mehr geht. Wer da mitgehen möchte, durch Wahlen und durch propagieren dieser Haltung, bekennt sich klar zu einem Staats- und Gesellschaftsverständnis, das mit einer freiheitlichen Grundordnung und allgemeinen Menschenrechten als Grundlage derselben unvereinbar ist.
Zu behaupten, dies wäre der Mehrheit der AfD Wähler im Osten unbekannt oder sie würden das nicht verstehen, bedeutet Millionen von Menschen als kognitive Hohlroller abzuqualifizieren. Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich.
Zusammengafasst: eine gesellschaftliches Bedingungsgefüge als Nährboden braucht ensprechende Haltungen und Einstellungen zur Ausprägung.
Gesellschaftliche Partizipation, also die Möglichkeit in gesellschaftlichen Zusammenhängen interagieren und gestalten zu können ist multifaktoriell.
Und ja, ein Faktor ist ob Mensch das Gefühl hat Einfluss auf bestehende Verhältnisse zu haben.
Dass die AfD im Osten genau da ansetzt, den Leuten also vermittelt an ihrer Seite zu stehen und ihre Interessen nicht nur durchzusetzen sondern auch Räume der (vermeintlichen) Mitwirkung an solchen Prozessen öffnet, ist mit Sicherheit geschickt gemacht.
Gleichzeitig kann man aber nicht davon ausgehen, dass all diesen Menschen der zivilisatorische Abgrund den der Politikansatz der AfD mit sich bringt, unerschlossen bleibt. Dass quasi alle AfD Wähler nur und ausschließlich durch Partizipations- und Selbstwirksamkeitsversprechen an diesen Ansatz gebunden sind, das finde ich naiv.
Zur Art und Weise WIE Mensch partizipieren möchte, braucht es neben dem Angebot auch noch ne gewisse Kompatibilität in der Haltung.
Und dafür ist das Erklärungsmodell des abgehängten Ostens einfach nicht ausreichend!
Wenn ein Höcke seine Haltung kund tut, dann wird schnell deutlich, dass es um weit mehr geht. Wer da mitgehen möchte, durch Wahlen und durch propagieren dieser Haltung, bekennt sich klar zu einem Staats- und Gesellschaftsverständnis, das mit einer freiheitlichen Grundordnung und allgemeinen Menschenrechten als Grundlage derselben unvereinbar ist.
Zu behaupten, dies wäre der Mehrheit der AfD Wähler im Osten unbekannt oder sie würden das nicht verstehen, bedeutet Millionen von Menschen als kognitive Hohlroller abzuqualifizieren. Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich.
Zusammengafasst: eine gesellschaftliches Bedingungsgefüge als Nährboden braucht ensprechende Haltungen und Einstellungen zur Ausprägung.
Im Osten kommt halt noch die fehlende Bindung zu bestimmten Parteien dazu und einen gewissen Frust auf die Altparteien. Das Protestpotenzial hat dort ja immer die Linke bzw. PDS abgegriffen , gelegentlich auch zu ein paar Prozent die Rechten. Und die CDU ist halt dort mittlerweile auch unten durch. Also bündelt die AfD die Rechtsradikalen, die Konservativen, die Unzufriedenen in einer Partei. Ich glaube aber nicht, dass die AfD mittelfristig noch sonderlich viel mehr abgreifen kann als die 20-30 %.
was aber auch schon katastrophal ist
Im Osten kommt halt noch die fehlende Bindung zu bestimmten Parteien dazu und einen gewissen Frust auf die Altparteien. Das Protestpotenzial hat dort ja immer die Linke bzw. PDS abgegriffen , gelegentlich auch zu ein paar Prozent die Rechten. Und die CDU ist halt dort mittlerweile auch unten durch. Also bündelt die AfD die Rechtsradikalen, die Konservativen, die Unzufriedenen in einer Partei. Ich glaube aber nicht, dass die AfD mittelfristig noch sonderlich viel mehr abgreifen kann als die 20-30 %.
Im Osten kommt halt noch die fehlende Bindung zu bestimmten Parteien dazu und einen gewissen Frust auf die Altparteien. Das Protestpotenzial hat dort ja immer die Linke bzw. PDS abgegriffen , gelegentlich auch zu ein paar Prozent die Rechten. Und die CDU ist halt dort mittlerweile auch unten durch. Also bündelt die AfD die Rechtsradikalen, die Konservativen, die Unzufriedenen in einer Partei. Ich glaube aber nicht, dass die AfD mittelfristig noch sonderlich viel mehr abgreifen kann als die 20-30 %.
was aber auch schon katastrophal ist
was aber auch schon katastrophal ist
Die werden schon etwa auf die selben Werte kommen. Die werden aber merken, dass niemand bis auf vllt. Sachsens CDU mit ihnen spielen wird.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Die werden schon etwa auf die selben Werte kommen. Die werden aber merken, dass niemand bis auf vllt. Sachsens CDU mit ihnen spielen wird.
Die werden schon etwa auf die selben Werte kommen. Die werden aber merken, dass niemand bis auf vllt. Sachsens CDU mit ihnen spielen wird.
Weil hier der Armutsbegriff jetzt aufgetaucht ist: ich habe nicht von "Armut" im Sinne einer volkswirtschaftlichen Kenngröße gesprochen, sondern von einem Gefühl des Abgehängtseins, das jetzt erstmal unabhängig ist vom eigenen Geldbeutel. Dazu muss man nicht nach Kreuzberg schauen, da reicht auch Freiburg, wo es genügend Altlinke gibt, die mit Ach und Krach mit Hartz4 durchkommen. Aber die haben halt 50 Cafés zur Auswahl, sechs sehr gute Kinos und ca. 5 große und kleine Theater usw.
Wenn das Wählerverhalten multifaktoriell bedingt ist, was sicherlich stimmt, warum ist dann der Osten das "Problemkind" wenn es um die AfD geht? Daneben fallen mir höchstens noch weitere strukturschwache Regionen ein wie das Saarland oder Regionen im Pfälzer Wald. Vielleicht, weil der Osten insgesamt gesehen ländlicher bzw. agrarischer geprägt ist und sich weniger urbane Ballungszentren finden, in denen rechte Tendenzen viel schlechter durchkommen? Darauf habe ich aber hier noch keine Antwort gefunden, sondern ehrlichgesagt wieder nur wohlformulierte Ausführungen, warum man die AfD ablehnt.
Also nochmal grundsätzlich, damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich spiele quasi den Advocatus diaboli, weil mich die Ursachen wirklich interessieren und ich das reine Abqualifizieren nicht als Lösung des Problems sehe sondern eher als weiteren Baustein zu einer ohnehin ordentlich voranschreitenden Verrohung in unserem Zusammenleben. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich rede einer politischen Gesinnung durch die Hinterür das Wort.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Ich denke, dass ist ein ganz entscheidender Punkt. Gerade im ländlichen Ostdeutschland haben doch viele Menschen erstmals Menschen mit nicht-deutscher Herkunft gesehen, als die große "Welle" an Flüchtlingen kam. Dort herrscht vielerorts eine diffuse Angst vor allem Fremden und dies führt zu einer teils massiven Fremdenfeichkeit. Wenn man dann noch in der rechten Filtertblase fest hängt, in der jede Straftat eines Flüchtlings zum staatsgefährdenden Ereignis hoch gepusht wird, dann glaubt man den ganzen Blödsinn vielleicht sogar. Wenn man in den letzten 40-50 Jahren in einer Stadt wie Frankfurt am Main aufgewachsen und sozialisiert wurde, wenn man mit Türken, Italienern und Kroaten zur Schule ging, wenn man in einer Fußballmannschaft gekickt hat, die aus Türken, Albanern, Marrokkanern, Afrikanern, Polen und höchstens 1/4 Deutschkartoffeln bestanden hat, dann weiß man eben, dass die ganze pauschale Hetze gegen Auslânder totaler Blödsinn ist. Aber woher soll es der Kevin aus Hoyerswerda wissen, der in seiner Schulklasse nur Ronny, Enrico, Gritt und Mandy hatte, der seine eigenen Kinder mit den ganzen Justins, Jasons, Tylers und Angelinas auf dem verfallenen Spielplatz rum flitzen sieht. Wenn man die Karte mit dem Bevölkerungsanteil mit Migrationshintegrund und der Stimmenverteilung der AfD übereinander legt, dann wird man da signifikante Zusammenhänge sehen. Von daher glaube ich auch nicht das Märchen von der Protest-Partei. Mal ehrlich: wie lange war der Wahlzettel bei der Europawahl? Da kann mir doch keiner erzählen, dass man da nicht eine Protest-Alternative gefunden hätte, die nicht fremdenfeindlich, ausgrenzend und rechtsstaatsfeindlich ist. Leute die ihr Kreuz bei der AfD machen, tun das in aller erster Linie weil sie damit sagen wollen: "Ausländer raus". Und deswegen sind die ja so scheiße.
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Das meine ich auch. Die meisten osteuropäischen Staaten weisen eine ähnliche Sozialisierung wie in der DDR auf und habe eine vergleichbare oder noch extremere politische Entwicklung nach rechts genommen.
Man darf auch nicht übersehen, dass der unitaristische Kommunismus den Nationalismus in den Einzelstaaten unterdrückt hat. Die Wende und die friedliche Revolution waren vielfach mit der Hoffnung auf eine eigene nationale Identität verbunden. Nationalismus und Freiheit werden in den ehemaligen Ostblockstaaten aufgrund dieser Erfahrung häufig miteinander assoziiert. Deshalb ist dort der Begriff des Nationalismus eher positiv besetzt. In Westdeutschland wird der Nationalismus hingegen angesichts der übernommenen Verantwortung für die Katastrophe des 1. und 2. Weltkrieges überwiegend negativ gesehen.
Das ist nur ein Beispiel dafür, weshalb Ost- und Westeuropäer wegen der unterschiedlichen Geschichte etwas vollständig anderes meinen, wenn sie die gleichen Begriffe verwenden. Ich glaube, darin könnte ein Grund für das gegenseitige Unverständnis liegen.
Was den angeblichen Protestcharakter der AfD angeht, teile ich Brodowins Auffassung. Aus Protest die AfD zu wählen, ist in etwa so, wie in der Kneipe aus einer Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Ich denke, dass ist ein ganz entscheidender Punkt. Gerade im ländlichen Ostdeutschland haben doch viele Menschen erstmals Menschen mit nicht-deutscher Herkunft gesehen, als die große "Welle" an Flüchtlingen kam. Dort herrscht vielerorts eine diffuse Angst vor allem Fremden und dies führt zu einer teils massiven Fremdenfeichkeit. Wenn man dann noch in der rechten Filtertblase fest hängt, in der jede Straftat eines Flüchtlings zum staatsgefährdenden Ereignis hoch gepusht wird, dann glaubt man den ganzen Blödsinn vielleicht sogar. Wenn man in den letzten 40-50 Jahren in einer Stadt wie Frankfurt am Main aufgewachsen und sozialisiert wurde, wenn man mit Türken, Italienern und Kroaten zur Schule ging, wenn man in einer Fußballmannschaft gekickt hat, die aus Türken, Albanern, Marrokkanern, Afrikanern, Polen und höchstens 1/4 Deutschkartoffeln bestanden hat, dann weiß man eben, dass die ganze pauschale Hetze gegen Auslânder totaler Blödsinn ist. Aber woher soll es der Kevin aus Hoyerswerda wissen, der in seiner Schulklasse nur Ronny, Enrico, Gritt und Mandy hatte, der seine eigenen Kinder mit den ganzen Justins, Jasons, Tylers und Angelinas auf dem verfallenen Spielplatz rum flitzen sieht. Wenn man die Karte mit dem Bevölkerungsanteil mit Migrationshintegrund und der Stimmenverteilung der AfD übereinander legt, dann wird man da signifikante Zusammenhänge sehen. Von daher glaube ich auch nicht das Märchen von der Protest-Partei. Mal ehrlich: wie lange war der Wahlzettel bei der Europawahl? Da kann mir doch keiner erzählen, dass man da nicht eine Protest-Alternative gefunden hätte, die nicht fremdenfeindlich, ausgrenzend und rechtsstaatsfeindlich ist. Leute die ihr Kreuz bei der AfD machen, tun das in aller erster Linie weil sie damit sagen wollen: "Ausländer raus". Und deswegen sind die ja so scheiße.
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Die "Besserwessies" waren nach der Wende in erster Linie Leute, die im Osten Geschäfte machen wollten - und das auch getan haben.
Viele andere aus dem Westen wandten sich dem Osten zu, um beim Aufbau dabei zu sein, weil sie neugierig auf das Land und auf die Menschen waren und weil die Ex-DDR eine gewisse Exotik ausstrahlte. Diese "Wessies" haben im Osten Freunde gefunden, haben zum Teil dort gearbeitet und die Menschen dort niemals als Dorftrottel oder Pack angesehen oder bezeichnet.
Auch diese "Wessies" - zu denen ich auch mich zähle - waren über Pegida und das Erstarken der AfD im Osten schockiert, auch wenn schon kurz nach der Wende Anzeichen für solche Entwicklungen zu sehen waren und spätestes seit Hoyerswerda offen zutage traten. In einer Analyse kommen solche Leute eher in die Nähe der Ergebnisse, wie sie Jaroos formuliert hat.
Dessen ungeachtet gibt es auch im Osten eine breite Front von Menschen, die sich massiv gegen diese Entwicklungen stellen, aber weder dort (Politik, Polizei) noch von hier aus groß unterstützt werden. Eine "Aufklärung" muss deshalb auch nicht geleistet werden, vielmehr müssen die Kräfte, die sich gegen Neonazis, Rassismus und Fremdenhass wenden, besser unterstützt werden. Sobald dies getan wird, bringt es auch etwas - wie am Beispiel Chemnitz zu sehen war.
fände es super, wenn du damit anfangen würdest. nicht hier, sondern auf FB, twitter, dischord. wäre eine win-win-situation!
Großartiger wiederholter Versuch, den Verstand aus der politischen Debatte zu entfernen und durch angebliches Volksempfinden zu ersetzen. Wenn eine Meinung unbegründet ist, aber trotz Aufklärung weiter vertreten wird, dann ist das Schwachsinn. Und schuld daran sind nicht imaginäre Wessi-Politiker, sondern die Regeln der Vernunft.
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
Die "Besserwessies" waren nach der Wende in erster Linie Leute, die im Osten Geschäfte machen wollten - und das auch getan haben.
Viele andere aus dem Westen wandten sich dem Osten zu, um beim Aufbau dabei zu sein, weil sie neugierig auf das Land und auf die Menschen waren und weil die Ex-DDR eine gewisse Exotik ausstrahlte. Diese "Wessies" haben im Osten Freunde gefunden, haben zum Teil dort gearbeitet und die Menschen dort niemals als Dorftrottel oder Pack angesehen oder bezeichnet.
Auch diese "Wessies" - zu denen ich auch mich zähle - waren über Pegida und das Erstarken der AfD im Osten schockiert, auch wenn schon kurz nach der Wende Anzeichen für solche Entwicklungen zu sehen waren und spätestes seit Hoyerswerda offen zutage traten. In einer Analyse kommen solche Leute eher in die Nähe der Ergebnisse, wie sie Jaroos formuliert hat.
Dessen ungeachtet gibt es auch im Osten eine breite Front von Menschen, die sich massiv gegen diese Entwicklungen stellen, aber weder dort (Politik, Polizei) noch von hier aus groß unterstützt werden. Eine "Aufklärung" muss deshalb auch nicht geleistet werden, vielmehr müssen die Kräfte, die sich gegen Neonazis, Rassismus und Fremdenhass wenden, besser unterstützt werden. Sobald dies getan wird, bringt es auch etwas - wie am Beispiel Chemnitz zu sehen war.
Ok, verstehe ich. Mediale Inszenierung spielt in die Karten, aber Wahlergebnisse lassen sich, anders als Provinzdemos, nicht ignorieren. Abgesehen davon, dass die mediale Aufmerksamkeit auch für massiven und beeindruckenden Gegenwind gesorgt hat.
Sind die Sorgen denn wirklich vermeindlich? Ist nicht rhetorisch gemeint.
Und wie sieht die aus? Ist das nicht das gleiche, wie das, was ich oben angesprochen hab?
ich gehe mal aus zeitlichen gründen nur auf diesen aspekt ein.
in meinen augen ist das - neben dem sicherlich hohem, und damit potentiell salonfähig machenden nährboden des rechtsextremismus - ein entscheidender punkt. der ungehörte bürger wird über die wahl der "afd" plötzlich wirkmächtig. man beschäftigt sich mit ihm, seine stimme wird gehört - obwohl seine stimme nur bullshit brabbelt.
schon vor über 5 jahren proklamierte augstein d.j. die zeit des postfaktischen. wir könnten jetzt uns alle viel zeit nehmen, uns noch mal die genauen zahlen der fake-news-schleudern heraus suchen, die unterschiede zwischen realen ängsten und tatsächlichen, all den ganzen kram versuchen zu widerlegen. aber damit fressen sie unsere zeit und unsere kapazitäten. bis alles rational widerlegt ist, sind schon wieder 5 neue chemtrails in der luft.
deshalb nein: ich denke, man darf ihnen rigoros keinen platz einräumen, denn aufmerksamkeit ist alles, was ihre führer schon immer wollten.
ansonsten noch kurz: ihre fremdenfeindlichen sorgen sind nicht real, ihre wirtschaftlichen schon. aber so lange sie nicht begreifen, dass niemand ein werk aufbauen will, um lauter nazis in beschäftigung zu bringen, sind sie halt auch mitschuld.
die sache war doch schon immer so: wenn auf dem schulhof keiner mit einem spielen will, ärgert man die anderen. und erst, wenn die sich noch nicht mal mehr ärgern lassen und einen in der ecke stehen lassen, fängt man an, sich selbst zu reflektieren...
ich sehe eher das Problem, dass man die Meinungen vieler (ob begründet oder nicht) einfach (von wessi Politikern) als Schwachsinn abgebügelt hat.
Wie gesagt, man hätte aufklären, Verständnis zeigen, etc. pp machen müssen.
Aber das "wir Wessis wissen eh alles besser als ihr Dorftrottel" oder die Bezeichnung als "Pack" haben einen Bärendienst erwiesen.
Da haben sich Stammwählerschaften gebildet, die auch nicht mehr so einfach weg gehen. Von daher muss man die Partei argumentativ stellen... Und da seh ich wenig Ansätze... weder von den anderen Parteien, noch von den anderen Wählern (und auch hier... jedes "Wessi gut, Ossi Hinterwäldler" geht nach hinten los)
fände es super, wenn du damit anfangen würdest. nicht hier, sondern auf FB, twitter, dischord. wäre eine win-win-situation!
Ich würde da noch andere Faktoren hinzunehmen:
Der Osten hatte 41 Jahre staatlich organisierte Propaganda. Warum sollten sie "plötzlich" Regierungsparteien vertrauen?
Der Osten hatte nicht die Aufklärung des 2. Weltkrieges wie wir, sondern die staatlich russische Aufklärung.
Der Osten hat bis heute "kaum" Ausländer, also nur die Erfahrungen, die andere ihnen schildern.
Das und ähnliche Faktoren darf man auch nicht ausser Acht lassen.
Das meine ich auch. Die meisten osteuropäischen Staaten weisen eine ähnliche Sozialisierung wie in der DDR auf und habe eine vergleichbare oder noch extremere politische Entwicklung nach rechts genommen.
Man darf auch nicht übersehen, dass der unitaristische Kommunismus den Nationalismus in den Einzelstaaten unterdrückt hat. Die Wende und die friedliche Revolution waren vielfach mit der Hoffnung auf eine eigene nationale Identität verbunden. Nationalismus und Freiheit werden in den ehemaligen Ostblockstaaten aufgrund dieser Erfahrung häufig miteinander assoziiert. Deshalb ist dort der Begriff des Nationalismus eher positiv besetzt. In Westdeutschland wird der Nationalismus hingegen angesichts der übernommenen Verantwortung für die Katastrophe des 1. und 2. Weltkrieges überwiegend negativ gesehen.
Das ist nur ein Beispiel dafür, weshalb Ost- und Westeuropäer wegen der unterschiedlichen Geschichte etwas vollständig anderes meinen, wenn sie die gleichen Begriffe verwenden. Ich glaube, darin könnte ein Grund für das gegenseitige Unverständnis liegen.
Was den angeblichen Protestcharakter der AfD angeht, teile ich Brodowins Auffassung. Aus Protest die AfD zu wählen, ist in etwa so, wie in der Kneipe aus einer Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt.
Der Vergleich gefällt mir.
damit hast du sicherlich recht, wobei man da allerdings nicht nur unterschiedliche interpretationen, sondern auch unterschiedliche prämissen hat. wenn man jahrzehnte lang von der udssr unterdrückt wurde, hat man definitiv andere assoziationen mit begrifflichkeiten, wie unsereins.
und durchaus würde ich selbstreflektiert anmerken, dass ich dem esten mehr durchgehen lassen würde, als dem sachsen. da ich beide länder allerdings ähnlich lange bereist/bewohnt habe, muss ich doch sagen: der este bekommt trotzdem deutlich mehr auf die rille, ist um längen agiler und dynamischer. ist bemüht, seine heimat auch aktiv zu gestalten. also ein eher positiver patriotismus, den ich in mehreren osteuropäischen ländern erlebt habe - aber so nicht in ostdeutschland...
Ich kann das für Polen zu 100% bestätigen. Polen wurde schon immer von allen Seiten angegriffen, eingenommen und ist zum Teil sogar schon von der Karte verschwunden. Und all das vor dem 2. Weltkrieg. Im 2. Weltkrieg wurde Polen von beiden Seiten eingenommen, von Freunden alleine gelassen und von den Feinden aufgeteilt und selbst nach dem Krieg wurde es nicht frei.