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Corona und die Auswirkungen auf den Fußball


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 27. Dezember 2021, 14:11 Uhr um 14:11 Uhr gesperrt weil:
Weiter: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/137369
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Wer, wann, wie und warum die Eintracht verfolgt ist jedem selbst überlassen.
Nach 44 Jahren fan dasein kann ich den Schalter nicht umstellen,  derzeit ist sge für mich auch eine gedankliche abwechslung zu privaten Sorgen
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Wer, wann, wie und warum die Eintracht verfolgt ist jedem selbst überlassen.
Nach 44 Jahren fan dasein kann ich den Schalter nicht umstellen,  derzeit ist sge für mich auch eine gedankliche abwechslung zu privaten Sorgen
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Wo genau hat das irgendjemand gefordert oder dich dafür kritisiert?

Alle hier, die die Spiele nicht verfolgen, haben hier doch klar geäußert, dass sie das niemand absprechen wollen.
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Wo genau hat das irgendjemand gefordert oder dich dafür kritisiert?

Alle hier, die die Spiele nicht verfolgen, haben hier doch klar geäußert, dass sie das niemand absprechen wollen.
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Niemand hat mich kritisiert, es war lediglich eine Beschreibung meines befinden
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Wer, wann, wie und warum die Eintracht verfolgt ist jedem selbst überlassen.
Nach 44 Jahren fan dasein kann ich den Schalter nicht umstellen,  derzeit ist sge für mich auch eine gedankliche abwechslung zu privaten Sorgen
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Tafelberg schrieb:

Wer, wann, wie und warum die Eintracht verfolgt ist jedem selbst überlassen.
Nach 44 Jahren fan dasein kann ich den Schalter nicht umstellen,  derzeit ist sge für mich auch eine gedankliche abwechslung zu privaten Sorgen


So ist es, jeder hat seine persönlichen Gründe.

Wenn man ins Eintracht-Forum schreibt, dass einen die Eintracht im Moment nicht interessiert, dann wird das logischerweise Reaktionen auslösen.
Wenn dann umgekehrt Fragen zum Fandasein gestellt werden, wird das ebenfalls Reaktionen auslösen. Und schwuppdiwupp ist man auf einer emotionalen Ebene und dann wird es gewiss nicht mehr sachlich bleiben. Kann man sich also gerne alles schenken.

Ich verstehe jeden, der aufgrund der nun noch viel mehr zum Vorschein getretenen Auswüchse des Profifußballs weniger Emotionen zur Eintracht verspürt oder gar versucht Emotionen zu unterdrücken und damit die Spiele nicht verfolgt.

Genauso halte ich es aber auch für völlig normal, wenn man seine Eintracht im Abstiegskampf nicht nicht verfolgen kann.

Jeder wie er kann und wie er will. Der Mensch ist nun mal ein facettenreiches Wesen mit vielen Widersprüchen. Das bekommt man hier sicherlich nicht gelöst.
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Tafelberg schrieb:

Wer, wann, wie und warum die Eintracht verfolgt ist jedem selbst überlassen.
Nach 44 Jahren fan dasein kann ich den Schalter nicht umstellen,  derzeit ist sge für mich auch eine gedankliche abwechslung zu privaten Sorgen


So ist es, jeder hat seine persönlichen Gründe.

Wenn man ins Eintracht-Forum schreibt, dass einen die Eintracht im Moment nicht interessiert, dann wird das logischerweise Reaktionen auslösen.
Wenn dann umgekehrt Fragen zum Fandasein gestellt werden, wird das ebenfalls Reaktionen auslösen. Und schwuppdiwupp ist man auf einer emotionalen Ebene und dann wird es gewiss nicht mehr sachlich bleiben. Kann man sich also gerne alles schenken.

Ich verstehe jeden, der aufgrund der nun noch viel mehr zum Vorschein getretenen Auswüchse des Profifußballs weniger Emotionen zur Eintracht verspürt oder gar versucht Emotionen zu unterdrücken und damit die Spiele nicht verfolgt.

Genauso halte ich es aber auch für völlig normal, wenn man seine Eintracht im Abstiegskampf nicht nicht verfolgen kann.

Jeder wie er kann und wie er will. Der Mensch ist nun mal ein facettenreiches Wesen mit vielen Widersprüchen. Das bekommt man hier sicherlich nicht gelöst.
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AA, du hast vollkommen recht. Trotzdem ist es gut, dass diese Diskussion geführt wird. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass das Thema "Corona und die Auswirkungen auf den Fußball" demnächst aus Gewohnheit / Lethargie / Schnelllebigkeit oder Verdrängung von der Tagesordnung verschwindet.
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AA, du hast vollkommen recht. Trotzdem ist es gut, dass diese Diskussion geführt wird. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass das Thema "Corona und die Auswirkungen auf den Fußball" demnächst aus Gewohnheit / Lethargie / Schnelllebigkeit oder Verdrängung von der Tagesordnung verschwindet.
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WuerzburgerAdler schrieb:

AA, du hast vollkommen recht. Trotzdem ist es gut, dass diese Diskussion geführt wird. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass das Thema "Corona und die Auswirkungen auf den Fußball" demnächst aus Gewohnheit / Lethargie / Schnelllebigkeit oder Verdrängung von der Tagesordnung verschwindet.

Wenn wieder gemeckert wird, dass wir für Kostic nur 50 Mio bekommen.
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AA, du hast vollkommen recht. Trotzdem ist es gut, dass diese Diskussion geführt wird. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass das Thema "Corona und die Auswirkungen auf den Fußball" demnächst aus Gewohnheit / Lethargie / Schnelllebigkeit oder Verdrängung von der Tagesordnung verschwindet.
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WuerzburgerAdler schrieb:

AA, du hast vollkommen recht. Trotzdem ist es gut, dass diese Diskussion geführt wird. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, dass das Thema "Corona und die Auswirkungen auf den Fußball" demnächst aus Gewohnheit / Lethargie / Schnelllebigkeit oder Verdrängung von der Tagesordnung verschwindet.


Die Diskussion soll auch geführt werden, finde diese ebenfalls sehr bereichernd. Die von mir genannten Punkte scheinen aber irgendwie gerade von dieser Diskussion abzulenken.
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Ich denke, mit dem persönlichen Eintracht-Bezug ist´s, wie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen auch: Der lock-down war verhältnismäßig einfach zu bewältigen, die allmähliche Öffnung gestaltet sich umso schwieriger. Man kann nicht alle zugleich mitnehmen, manche haben Zweifel, auch an grundsätzlichen Dingen ( Ich erlebe das zurzeit im Bildungsbereich). Ich hoffe, dass es in manchen Bereichen zu Veränderungen kommen wird, glaube aber, dass die Mehrheit möglichst schnell zum Business as usual zurückkehren möchte. Und ja...Fußball ist natürlich eine Ware, wie alles im Kapitalismus. Sie kann auch in Form von Geisterspielen konsumiert werden. Ob es das bringt, möge jeder selbst für sich entscheiden. Eine Besserfandiskussion würde ich jedenfalls nicht daran aufhängen.
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Für mich sind Leute wie Ehemals Michael@Owen oder Diegito keine Eintracht-Fans. Die haben das in diesem Thread eindrucksvoll nachgewiesen. Die sind für mich Fans von der DFL und vom Kommerz. Konsum- und Seifert-Groupies halt. Die haben mit der Eintracht nix am Hut. Denen geht es nur darum, ihr Konsum-Verhalten aufrecht zu erhalten.  Ich frage mich, warum die hier noch schreiben.


So, ich wollte jetzt einfach auch endlich mal das hier in letzter Zeit so oft verwendete Stilmittel verwenden und  jemand anderem dumm-dreist das Fan-Sein abzusprechen. Ich wäre dann damit durch und von mir aus kann es dann hier auch wieder sachlich weiter gehen, ihr Besser-Fans!
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Für mich sind Leute wie Ehemals Michael@Owen oder Diegito keine Eintracht-Fans. Die haben das in diesem Thread eindrucksvoll nachgewiesen. Die sind für mich Fans von der DFL und vom Kommerz. Konsum- und Seifert-Groupies halt. Die haben mit der Eintracht nix am Hut. Denen geht es nur darum, ihr Konsum-Verhalten aufrecht zu erhalten.  Ich frage mich, warum die hier noch schreiben.


So, ich wollte jetzt einfach auch endlich mal das hier in letzter Zeit so oft verwendete Stilmittel verwenden und  jemand anderem dumm-dreist das Fan-Sein abzusprechen. Ich wäre dann damit durch und von mir aus kann es dann hier auch wieder sachlich weiter gehen, ihr Besser-Fans!
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Das erinnert irgendwie an den Wettstreit mittelalterlicher Mönchsorden, um die Frage, wer gottgefälliger lebt. Vielleicht gibt es nach dem lockdown Gruppen, die sich die letzten Kilometer bis zum Stadion geisselnd und auf knien rutschend bewegen?
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Ist halt doch mehr als Fußball in Reinform.

https://twitter.com/Eintracht/status/1267541506312847363
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Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Es reicht aus, höre ich gerade.
Danke für deine Einschätzungen.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
#
Brodowin schrieb:

Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.


Super Text! Kann ich so unterschreiben
#
Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
#
Starker Beitrag.
Danke.
#
Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Brodowin schrieb:

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.



natürlich reicht es aus, schlimm genug sich rechtfertigen zu müssen.
Deine Analyse ist gut, die daraus getroffenen persönlichen Konsequenzen ist zu akzeptieren, ich persönlich kann es nicht. Die Eintracht wird mich immer begleiten, was bei einem Verkauf an einen dubiosen Investor oder Manipulationsskandal passieren würde, ist ein anderes Thema.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Danke für diesen Beitrag.
Beim lesen empfand ich eine Mischung aus Angst, dass mir die Eintracht ähnlich abhanden kommen könnte und schlechtem Gewissen, weil ich die Situation rund um den Profifußball ähnlich einschätze und mich eigentlich ein bisschen dafür schäme do ein Schweinesystem zu unterstützen.

Ich möchte übrigens sehen, wer hier auf die Idee kommt, dir die Daseinsberechtigung in diesem Forum abzusprechen!
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Danke für den guten Beitrag. Bei mir ist Die Begeisterung zwar nicht ganz so stark abgekühlt, aber ich betrachte das momentan mit gewisser Distanz. Schaue mir kein Spiel live an. Sportschau okay und das wars. Das ganze Theater was da vorher abgelaufen ist, hat mich wie bei dir erst vor Augen geführt wie mies das System ist.
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Ich freue mich schon auf das Spiel morgen der  bereits seit dem 01.07.2000 bestehenden Eintracht Frankfurt Fussball AG gegen Werder Bremen.
Die letzten beiden Spiele gegen Freiburg      ( Offensivfeuerwerk) und Wolfsburg( große Moral trotz spielerischer Mängel) waren vor dem Fernseher doch  überraschend sehr  emotional, weil man das leere Stadion  ausblendet und sich auf das eigentliche Spiel konzentriert.
Nach dem schwachen  Spiel gegen Gladbach war ich noch extrem skeptisch gegenüber Geisterspielen, aber die Jungs haben es ab Freiburg angenommen geben alles.Daher unterstütze ich sie jetzt wie früher.Wenn auch nur vor dem Fernseher.



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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Starker Beitrag! Fühlte mich sofort an ein Gedicht von Erich Kästner erinnert.

Sachliche Romanze (1928)

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.


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