>

Corona und die Auswirkungen auf den Fußball


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 27. Dezember 2021, 14:11 Uhr um 14:11 Uhr gesperrt weil:
Weiter: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/137369
#
Aber ja doch, die Pandemie belastet uns. Sie liegt uns auf der Seele. Da hift auch nicht der Gevatter, der vom Krieg erzählt. Wir leben heute und die Pandemie bedroht uns Menschen jetzt.
Und jeder von uns kann diesen seelischen Druck spüren. Ich zum Beispiel verdränge den Druck ganz gut. Manschmal, wenn ich darüber nachdenke, merke ich selbst, wie mich die Gesamtsituation bedrückt. Hier im Forum wurde von einigen geäußert, nach dem Stadionbesuch am Samstag, ich hätte mich besser gefühlt, wenn nicht geimpft mit negativen Test, in einem eigenen Block gesessen hätte.
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett. Häusliche Gewalt nimmt zu. Der Drogenkonsum steigt.
Damit will ich nicht den Teufel an die Wand malen; nur die Belastung vieler ist real. Und diesen seelichen Druck kann man auch nicht aufrechnen mit anderen Ereignissen. So wie: "Stell dich nicht so an, die spanische Grippe war schlimmer." Die hat nähmlich mein Opa noch erlebt.
#
Über Letzteres lässt sich in der Tat trefflich streiten. Bei Ersterem würde ich gerne wissen, ob ein von den Pandemie-Maßnahmen geplagter Bundesbürger mit einem DDR-Bürger hätte tauschen wollen.

Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.


So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige. Klar, ich war im Winter auch manchmal traurig, dass ich mich im Freien nicht mal mit 3-4 Freunden auf ein Bier oder eine Radtour treffen konnte. Und vermutlich waren diese Maßnahmen auch übertrieben. Aber ich bin daran auch nicht zerbrochen.

Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein. Weder beruflich noch privat. Im Gegenteil: Wenn ich in meinen Terminkalender schaue, wird mir schwindelig, was da beruflich und an Freizeit-Stress in den nächsten Wochen auf mich zukommt.

Und klar bin ich in einer glücklichen Situation. Die Zeit,  in der ich des Nachtens mein Glück aus Club-Besuchen zog, liegt ein paar Jahre zurück. Gleichzeitig kam die Lust auf Besuche eines Fußball-Stadions in den letzten Monaten komplett zum Erliegen. Ich kann mir derzeit kaum ein realistisches Szenario ausmalen, welches mich noch mal ins Waldstadion treiben würde.

Damit  will ich mich weder über Leute erhöhen, die Club-Besuche oder das Waldstadion vermissen, Ich kann es nachvollziehen, weil: I've been there, done that.

Genau so, will ich in keiner Weise bagatellisieren, dass es Menschen gibt, welche durch die Umstände an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus getrieben werden.

Es geht lediglich um genau das, was Würzi schrieb: Es gibt Leute, die sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt fühlen, wie es vielleicht den Anschein machen mag.  Und das sollte in dem ganzen lauten Protest und in all der genervten Stimmung halt auch nicht untergehen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.


So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige. Klar, ich war im Winter auch manchmal traurig, dass ich mich im Freien nicht mal mit 3-4 Freunden auf ein Bier oder eine Radtour treffen konnte. Und vermutlich waren diese Maßnahmen auch übertrieben. Aber ich bin daran auch nicht zerbrochen.

Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein. Weder beruflich noch privat. Im Gegenteil: Wenn ich in meinen Terminkalender schaue, wird mir schwindelig, was da beruflich und an Freizeit-Stress in den nächsten Wochen auf mich zukommt.

Und klar bin ich in einer glücklichen Situation. Die Zeit,  in der ich des Nachtens mein Glück aus Club-Besuchen zog, liegt ein paar Jahre zurück. Gleichzeitig kam die Lust auf Besuche eines Fußball-Stadions in den letzten Monaten komplett zum Erliegen. Ich kann mir derzeit kaum ein realistisches Szenario ausmalen, welches mich noch mal ins Waldstadion treiben würde.

Damit  will ich mich weder über Leute erhöhen, die Club-Besuche oder das Waldstadion vermissen, Ich kann es nachvollziehen, weil: I've been there, done that.

Genau so, will ich in keiner Weise bagatellisieren, dass es Menschen gibt, welche durch die Umstände an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus getrieben werden.

Es geht lediglich um genau das, was Würzi schrieb: Es gibt Leute, die sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt fühlen, wie es vielleicht den Anschein machen mag.  Und das sollte in dem ganzen lauten Protest und in all der genervten Stimmung halt auch nicht untergehen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
#
brodo schrieb:

So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet.


Ohne Social Media wüssten viele doch gar nicht, dass sie sich so fühlen sollen.

Früher dachte man mal Dummheit käme durch den Mangel an Informationen, durch das Internet haben wir gelernt: Nein!
#
Aber ja doch, die Pandemie belastet uns. Sie liegt uns auf der Seele. Da hift auch nicht der Gevatter, der vom Krieg erzählt. Wir leben heute und die Pandemie bedroht uns Menschen jetzt.
Und jeder von uns kann diesen seelischen Druck spüren. Ich zum Beispiel verdränge den Druck ganz gut. Manschmal, wenn ich darüber nachdenke, merke ich selbst, wie mich die Gesamtsituation bedrückt. Hier im Forum wurde von einigen geäußert, nach dem Stadionbesuch am Samstag, ich hätte mich besser gefühlt, wenn nicht geimpft mit negativen Test, in einem eigenen Block gesessen hätte.
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett. Häusliche Gewalt nimmt zu. Der Drogenkonsum steigt.
Damit will ich nicht den Teufel an die Wand malen; nur die Belastung vieler ist real. Und diesen seelichen Druck kann man auch nicht aufrechnen mit anderen Ereignissen. So wie: "Stell dich nicht so an, die spanische Grippe war schlimmer." Die hat nähmlich mein Opa noch erlebt.
#
Schneeweiss schrieb:

Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett.

Und genau bei solchen Sachen verstehe ich es zu 100%, dass es als Belastung empfunden wird, weil es einfach eine unzumutbare Belastung ist. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.

Das ist eben etwas komplett anderes, als ob man Urlaub machen kann oder in ein vollbesetztes Waldstadion.

#
manu_1982 schrieb:

NX01K schrieb:

Pauschalisiert ausgedrückt: Der DDR-Bürger, der sozial abgesichert, mit Wohnung und Arbeit unpolitisch und unkritisch gelebt hat, hat sich vermutlich weniger gegängelt gefühlt, als sich der Konzertveranstalter, der plötzlich arbeitslos war, seine nervenden Kinder zu Hause betreuen musste, sich nicht mehr mit seinem Freundeskreis treffen konnte und nicht mehr in den Urlaub konnte, eingeschränkt gefühlt hat.
Ja, es ist eine glückliche Sache, dass wir in einer einigermaßen funktionierenden Demokratie und einem einigermaßen funktionierenden Rechtsstaat leben. Aber im Alltag beeinflusst uns das doch weniger, als es manchmal scheinen mag.

Denk mal über die Bedeutung der fett markierten Worte nach.

Wer so etwas schreibt sollte keine Kinder bekommen oder hat keine... auch wir waren Kinder aber meine Eltern standen drüber.... ich bei meinen Kindern und Enkeln auch...
#
Oh ja, mit Kindern ist immer alles super, "denn wenn die einmal lächeln, ist alles vergessen"... Ich denke es ist klar erkennbar, dass das als ein Beispiel in dieser Auflistung der Corona-Belastungen darstellt. Dass das ganztägige Betreuen von Kindern inklusive Homeschooling das aber nunmal ist, steht wohl außer Frage. Bei wem da schon der "Kinder sind immer eine Bereicherung und können nicht nerven" Beißreflex anschlägt, dem kann ich auch nicht helfen. Ich glaube es steht außer Frage, dass Erziehung anstrengend sein kann, egal wie gut die Eltern sind, wie gut erzogen die Kinder.

Ebenso denke ich, dass die vorige Aussage klar erkennbar war. Ich denke auch hier ist unstrittig, dass es in den 70ern/80ern für eine Mittelstandsfamilie mit nur einem Gehalt durchschnittlich eher möglich war, als heute. Bezog sich auf die Aussagen, dass man sich früher ja verglichen mit heute noch krass durchbeißen musste, was ich zumindest ab der "Boomer"-Generation infrage gestellt habe.
Muss ja nicht für jede Aussage gleich 8 Disclaimer anfügen, weil die persönliche Situation eine andere war...
#
brodo schrieb:

So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet.


Ohne Social Media wüssten viele doch gar nicht, dass sie sich so fühlen sollen.

Früher dachte man mal Dummheit käme durch den Mangel an Informationen, durch das Internet haben wir gelernt: Nein!
#
Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.
#
Schneeweiss schrieb:

Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett.

Und genau bei solchen Sachen verstehe ich es zu 100%, dass es als Belastung empfunden wird, weil es einfach eine unzumutbare Belastung ist. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.

Das ist eben etwas komplett anderes, als ob man Urlaub machen kann oder in ein vollbesetztes Waldstadion.

#
brodo schrieb:

Schneeweiss schrieb:

Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett.

Und genau bei solchen Sachen verstehe ich es zu 100%, dass es als Belastung empfunden wird, weil es einfach eine unzumutbare Belastung ist. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.

Das ist eben etwas komplett anderes, als ob man Urlaub machen kann oder in ein vollbesetztes Waldstadion.

👍 Auf den Punkt.

Im Übrigen: natürlich ist die Pandemie eine Krise, die zu Belastungen führt. Teilweise zu erheblichen Belastungen. Die "nervenden Kinder" schließe ich da mit ein, da ich genau weiß, wie NX01K es gemeint hat. Aber auch die Besuchsregelung im Seniorenheim und vieles andere auch.

Aber viele Inhalte des Gejammers würden sich erledigt haben, wenn die Menschen zusammenstehen würden. Dann wäre auch Homeschooling ohne große Belastung machbar, weil sich Menschen finden würden, die den überlasteten Eltern dabei helfen würden. Um mal ein Beispiel zu nennen.

Wir selbst könnten die Belastungen vielfach und ganz entscheidend lindern. Indem wir statt zu jammern uns gegenseitig helfen würden.
#
Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.
#
NX01K schrieb:

Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.


Grundsätzlich besteht doch darüber Einigkeit. „Die Politik“ (ja, da darf man auch mal pauschalisieren) hat in der 2. und 3. Welle durch Konzeptlosigkeit oder das Ignorieren der Wissenschaft weitestgehend versagt. Und auch in diesem Sommer darf man „der Politik“ in großen Teilen Nichts-Tun unterstellen, was die Vorbereitung der Pandemie-Lage in Herbst und Winter betrifft.
Und überhaupt kein Zweifel besteht daran, dass die Pandemie diejenigen Millionen  am härtesten getroffen hat, die schon vor der Pandemie keine Lobby hatten. Und genau wie vor der Pandemie, wird auch während der Pandemie kaum über diese Millionen  berichtet.

Es geht in der Berichterstattung um Reise-Verbote, um Beschränkungen der Gastronomie, um  die Absage kostenpflichtige Großveranstaltungen, um die Beschränkung zu Bildungsangeboten. Kurzum um Dinge, zu denen die Millionen  benachteiligten Menschen unserer Gesellschaft auch schon vor der Pandemie keinen Zugang hatten. Und das wurde jahrzehntelang mindestens einfach geduldet.
Die Verlierer der Pandemie spielen medial kaum eine Rolle. Und da mein beruflicher Fokus auf diesen Menschen liegt, lehne ich mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte: Weil sich eigentlich auch niemand ernsthaft für sie interessiert.
Alle, die sich für Chancengleichheit, für Gerechtigkeit und den Zugang wirklich aller Menschen zu gesellschaftlicher Teilhabe stark machen, verdienen Support und sind willkommen.

Allen, die sich aufgrund von Sachen wie des abgesagten Sommerurlaubs, des nicht-möglichen Stadionbesuchs, wegen des abgesagten Festivals usw. in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen und daher laut auf sich aufmerksam machen, kann ich persönlich einfach nicht so gut  folgen.  So schade das im jeweiligen Einzelfall auch sein mag.



#
NX01K schrieb:

Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.


Grundsätzlich besteht doch darüber Einigkeit. „Die Politik“ (ja, da darf man auch mal pauschalisieren) hat in der 2. und 3. Welle durch Konzeptlosigkeit oder das Ignorieren der Wissenschaft weitestgehend versagt. Und auch in diesem Sommer darf man „der Politik“ in großen Teilen Nichts-Tun unterstellen, was die Vorbereitung der Pandemie-Lage in Herbst und Winter betrifft.
Und überhaupt kein Zweifel besteht daran, dass die Pandemie diejenigen Millionen  am härtesten getroffen hat, die schon vor der Pandemie keine Lobby hatten. Und genau wie vor der Pandemie, wird auch während der Pandemie kaum über diese Millionen  berichtet.

Es geht in der Berichterstattung um Reise-Verbote, um Beschränkungen der Gastronomie, um  die Absage kostenpflichtige Großveranstaltungen, um die Beschränkung zu Bildungsangeboten. Kurzum um Dinge, zu denen die Millionen  benachteiligten Menschen unserer Gesellschaft auch schon vor der Pandemie keinen Zugang hatten. Und das wurde jahrzehntelang mindestens einfach geduldet.
Die Verlierer der Pandemie spielen medial kaum eine Rolle. Und da mein beruflicher Fokus auf diesen Menschen liegt, lehne ich mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte: Weil sich eigentlich auch niemand ernsthaft für sie interessiert.
Alle, die sich für Chancengleichheit, für Gerechtigkeit und den Zugang wirklich aller Menschen zu gesellschaftlicher Teilhabe stark machen, verdienen Support und sind willkommen.

Allen, die sich aufgrund von Sachen wie des abgesagten Sommerurlaubs, des nicht-möglichen Stadionbesuchs, wegen des abgesagten Festivals usw. in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen und daher laut auf sich aufmerksam machen, kann ich persönlich einfach nicht so gut  folgen.  So schade das im jeweiligen Einzelfall auch sein mag.



#
brodo schrieb:

NX01K schrieb:

Auch ich bin so gut wie nicht betroffen und belastet, kann Dinge wie Kontaktbeschränkungen aber verstehen und akzeptieren.
Es gibt aber viele Millionen, die unfassbar belastet sind, das anzuerkennen sollte man ebenfalls und es auch ernst nehmen.

Mir persönlich geht es, wie beschrieben, inzwischen ziemlich auf die Nerven, dass bis heute politische Konzeptlosigkeit herrscht und ich kaum eine Struktur erkenne. Aber das ist ein Luxusproblem. Klar habe ich Bock aufs Stadion, wenn die Voraussetzungen stimmen, auch das ist ein Luxusproblem, aber für diese Aussage ja auch das richtige Forum... Aber auch hier versteht man eben nicht warum an einer Stelle etwas geht, an anderer nicht. Eine klare und einheitliche Linie kann man nach 1,5 Jahren wohl mal erwarten.


Grundsätzlich besteht doch darüber Einigkeit. „Die Politik“ (ja, da darf man auch mal pauschalisieren) hat in der 2. und 3. Welle durch Konzeptlosigkeit oder das Ignorieren der Wissenschaft weitestgehend versagt. Und auch in diesem Sommer darf man „der Politik“ in großen Teilen Nichts-Tun unterstellen, was die Vorbereitung der Pandemie-Lage in Herbst und Winter betrifft.
Und überhaupt kein Zweifel besteht daran, dass die Pandemie diejenigen Millionen  am härtesten getroffen hat, die schon vor der Pandemie keine Lobby hatten. Und genau wie vor der Pandemie, wird auch während der Pandemie kaum über diese Millionen  berichtet.

Es geht in der Berichterstattung um Reise-Verbote, um Beschränkungen der Gastronomie, um  die Absage kostenpflichtige Großveranstaltungen, um die Beschränkung zu Bildungsangeboten. Kurzum um Dinge, zu denen die Millionen  benachteiligten Menschen unserer Gesellschaft auch schon vor der Pandemie keinen Zugang hatten. Und das wurde jahrzehntelang mindestens einfach geduldet.
Die Verlierer der Pandemie spielen medial kaum eine Rolle. Und da mein beruflicher Fokus auf diesen Menschen liegt, lehne ich mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte: Weil sich eigentlich auch niemand ernsthaft für sie interessiert.
Alle, die sich für Chancengleichheit, für Gerechtigkeit und den Zugang wirklich aller Menschen zu gesellschaftlicher Teilhabe stark machen, verdienen Support und sind willkommen.

Allen, die sich aufgrund von Sachen wie des abgesagten Sommerurlaubs, des nicht-möglichen Stadionbesuchs, wegen des abgesagten Festivals usw. in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen und daher laut auf sich aufmerksam machen, kann ich persönlich einfach nicht so gut  folgen.  So schade das im jeweiligen Einzelfall auch sein mag.

Ich kann dir da nur zustimmen...diejenigen, die vorher schon weitgehend vergessen waren, sind es jetzt erst recht...bei aller Wertschätzung für die Hilfe vieler Organisationen, alle auf privater Basis, die ihr möglichstes tun, alleingelassen sind die Betroffenen trotzdem...dafür braucht`s auch keine Pandemie, weil das schon weit vorher der Normalzustand war.
In der Finanzkrise damals waren für die Bankenrettungen binnen weniger Tage ruck zuck Milliarden bereitgestellt, aber die waren ja auch "systemrelevant"...auch so ein Scheißbegriff....windige Geldinstitute, in betrügerische Machenschaften weltweit verwickelt, die öfter Staatsanwälte und Steuerfahndung im Haus haben als Kunden, sind systemrelevant und ehrbare Bürger, die den ganzen Saftladen und Nachtwächterstaat halbwegs am Laufen halten, sind es nicht....?...hier herrscht ein völlig falsches Verständnis von wirklich volkswirtschaftlicher Leistung, sonst würde man nicht noch kriminelle Energie hofieren.
Und da ja auch die Politik innerhalb dieses mafiösen Geklüngels eine nicht unerhebliche Rolle spielt, weil fast alle Dreck am Stecken haben, hackt natürlich kein Krähe der anderen die Augen aus.
Das wird medial auch nicht thematisiert und deshalb ist es so, wie es immer war...die Kleinen saufen ab, weil`s keinen interessiert und Betrüger sind die angeblichen Leistungsträger...
#
Aber ja doch, die Pandemie belastet uns. Sie liegt uns auf der Seele. Da hift auch nicht der Gevatter, der vom Krieg erzählt. Wir leben heute und die Pandemie bedroht uns Menschen jetzt.
Und jeder von uns kann diesen seelischen Druck spüren. Ich zum Beispiel verdränge den Druck ganz gut. Manschmal, wenn ich darüber nachdenke, merke ich selbst, wie mich die Gesamtsituation bedrückt. Hier im Forum wurde von einigen geäußert, nach dem Stadionbesuch am Samstag, ich hätte mich besser gefühlt, wenn nicht geimpft mit negativen Test, in einem eigenen Block gesessen hätte.
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett. Häusliche Gewalt nimmt zu. Der Drogenkonsum steigt.
Damit will ich nicht den Teufel an die Wand malen; nur die Belastung vieler ist real. Und diesen seelichen Druck kann man auch nicht aufrechnen mit anderen Ereignissen. So wie: "Stell dich nicht so an, die spanische Grippe war schlimmer." Die hat nähmlich mein Opa noch erlebt.
#
Schneeweiss schrieb:


Aber ja doch, die Pandemie belastet uns.



Jedem dem es nicht so geht, darf sich sehr glücklich schätzen.

Kinder, die nicht in die Schule oder in den Kindergarten durften, Eltern, die das Zuhause auffangen und "nebenbei" arbeiten mussten. Studierende, die "Zuhause" studieren "durften". Menschen, die ihre liebsten nicht in Krankenhäusern oder Pflegeheimen besuchen konnten. Extrem viele Menschen, die Angst um ihre wirtschaftliche Existenz haben müssen oder diese bereits verloren haben und und und. Diese Themen gingen und gehen in den Medien rauf und runter, ja klar, es grinst auch mal jemand in die Kamera, der vielleicht mal gerne wieder in den Urlaub wollte, eine echte Unverschämtheit...

Aber Hauptsache mir geht es gut
#
Aber ja doch, die Pandemie belastet uns. Sie liegt uns auf der Seele. Da hift auch nicht der Gevatter, der vom Krieg erzählt. Wir leben heute und die Pandemie bedroht uns Menschen jetzt.
Und jeder von uns kann diesen seelischen Druck spüren. Ich zum Beispiel verdränge den Druck ganz gut. Manschmal, wenn ich darüber nachdenke, merke ich selbst, wie mich die Gesamtsituation bedrückt. Hier im Forum wurde von einigen geäußert, nach dem Stadionbesuch am Samstag, ich hätte mich besser gefühlt, wenn nicht geimpft mit negativen Test, in einem eigenen Block gesessen hätte.
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett. Häusliche Gewalt nimmt zu. Der Drogenkonsum steigt.
Damit will ich nicht den Teufel an die Wand malen; nur die Belastung vieler ist real. Und diesen seelichen Druck kann man auch nicht aufrechnen mit anderen Ereignissen. So wie: "Stell dich nicht so an, die spanische Grippe war schlimmer." Die hat nähmlich mein Opa noch erlebt.
#
Schneeweiss schrieb:

Da hift auch nicht der Gevatter, der vom Krieg erzählt

Der "Gevatter" hat auch nicht vom Krieg erzählt, sondern nur die Umstände dargestellt, welche die Kriegsfolgen nach sich zogen.
Ich weiß, das viele meiner Altersgenossen sehr harsch reagieren, wenn es um die heutigen Befindlichkeiten junger Leute geht, angesichts ihres eigenen Erlebens.
Ich teile das aber nicht und so will ich auch nicht argumentieren.
Jede Zeit hat ihre besonderen Herausforderungen und jede Generation geht unterschiedlich damit um, weil ihr Lebensgefühl, ihre Vorstellungen, ihre Sehnsüchte ganz andere sind, als wir sie hatten und man müßte schon ziemlich borniert sein, um das nicht zu verstehen.
Insofern kann man da keine Vergleiche ziehen, weil das hnten und vorne nicht mehr passt.
Und das junge Leute sich notwendigerweise sehr viel mehr eingeschränkt fühlen, als
Ältere das heute verstehen können, liegt ja auch auf der Hand.
Deshalb auch mein Plädoyer für mehr gegenseitiges Verstehen und weniger Abwertung von Lebenserfahrung.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.


So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige. Klar, ich war im Winter auch manchmal traurig, dass ich mich im Freien nicht mal mit 3-4 Freunden auf ein Bier oder eine Radtour treffen konnte. Und vermutlich waren diese Maßnahmen auch übertrieben. Aber ich bin daran auch nicht zerbrochen.

Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein. Weder beruflich noch privat. Im Gegenteil: Wenn ich in meinen Terminkalender schaue, wird mir schwindelig, was da beruflich und an Freizeit-Stress in den nächsten Wochen auf mich zukommt.

Und klar bin ich in einer glücklichen Situation. Die Zeit,  in der ich des Nachtens mein Glück aus Club-Besuchen zog, liegt ein paar Jahre zurück. Gleichzeitig kam die Lust auf Besuche eines Fußball-Stadions in den letzten Monaten komplett zum Erliegen. Ich kann mir derzeit kaum ein realistisches Szenario ausmalen, welches mich noch mal ins Waldstadion treiben würde.

Damit  will ich mich weder über Leute erhöhen, die Club-Besuche oder das Waldstadion vermissen, Ich kann es nachvollziehen, weil: I've been there, done that.

Genau so, will ich in keiner Weise bagatellisieren, dass es Menschen gibt, welche durch die Umstände an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus getrieben werden.

Es geht lediglich um genau das, was Würzi schrieb: Es gibt Leute, die sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt fühlen, wie es vielleicht den Anschein machen mag.  Und das sollte in dem ganzen lauten Protest und in all der genervten Stimmung halt auch nicht untergehen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
#
brodo schrieb:

So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige...
Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein.


Null eingeschränkt, beneidenswert....ne, eher nicht.
Natürlich glaube ich Dir Dein Empfinden, aber es verblüfft und macht auch ein wenig Angst.
Auch wenn Du wohl nicht der spontane Typ bist, meist alles lang vorab einplanen kannst und jeder Entfaltung anders definiert, es verwundert.
Ich persönlich finde es schrecklich dass man z.B. Verkaufspersonal und andere Kunden nicht mehr richtig ins Gesicht sehen kann. Nur ein kleines Beispiel, ich möchte die Maßnahme auch überhaupt nicht bewerten - aber sie schränkt beide Seiten ein. Einfach weil Begegnung fehlt und damit die Möglichkeit allgemein oder speziell stressige Situationen mit einem Lächeln zu entspannen. Es fehlt mir und ich kann und will mich nicht daran gewöhnen.

Wie Du sagst, es gibt Leute wie Dich, die sich null eingeschränkt fühlen. Und ja, man hört zumeist die lauten Protestler und weniger die Menschen die zufrieden sind.
Aber Haltungen wie Deine machen mir tatsächlich Sorge, dieses Hinnehmen wenn Dinge wie offene Begegnungen wegfallen und man sich null eingeschränkt fühlt. Keine gute Entwicklung in meinen Augen.
#
Die UF werden wir diese Saison wohl nicht im Stadion sehen... nicht total überraschend aber dennoch schade.
Gude Eintrachtfans,
die Voraussetzungen für die Zulassung von Zuschauern ändern sich ja quasi wöchentlich. Nicht verändert hat sich jedoch unsere Einstellung: Nach wie vor werden wir das Stadion erst besuchen, wenn es wieder Stehplätze ohne Restriktionen gibt, zumindest alle Dauerkarteninhaber ebenso wie Gästefans in gewohnter Größenordnung reinkönnen, und keine umfangreiche Personalisierung stattfindet. Selbstverständlich lehnen wir auch eine App als Notwendigkeit für die Zugangsberechtigung zum Waldstadion ab. Bis dahin werden wir abwarten und die Spiele in einem anderen Rahmen verfolgen.


Mich würde mal interessieren was mit "umfangreicher Personalisierung" gemeint ist.
Das man in Zeiten einer Pandemie nicht ohne eine Personalisierung ins Stadion kann ist selbsterklärend, ob jetzt mit 3G oder 2G, ohne wird das nicht funktionieren.

Bei der Thematik mit der App gehe ich voll mit, soweit ich weiß ist aber nicht geplant das der Einlass NUR noch ausschließlich mit der App möglich ist. Das fände ich ehrlich gesagt auch nicht so pralle.
#
Wenn die Ultras sich halt den Notwendigkeiten in Corona-Zeiten anpassen wollen, dann bleiben sie halt draußen. Ist konsequent.

Genauso konsequent wäre es, wenn dann andere Fans dort Dauerkarten bekommen können, wo diese Leute bisher waren. Das wird dann auch nicht akzeptiert, weil man ein ewiges Anrecht auf bestimmte Regionen des Stadions erhebt.
#
Wenn die Ultras sich halt den Notwendigkeiten in Corona-Zeiten anpassen wollen, dann bleiben sie halt draußen. Ist konsequent.

Genauso konsequent wäre es, wenn dann andere Fans dort Dauerkarten bekommen können, wo diese Leute bisher waren. Das wird dann auch nicht akzeptiert, weil man ein ewiges Anrecht auf bestimmte Regionen des Stadions erhebt.
#
Vermutlich fehlt ein "nicht" im ersten Satz, richtig?

Ansonsten übertreibst Du für mich.
Aktuell nimmt niemand irgendjemanden einen Platz weg. Es ist ja nun nicht so dass die Ultras sich jetzt in der 3. Saison weigern ihre Plätze einzunehmen und andere arme Fans deshalb nicht an Karten kommen.
#
Vermutlich fehlt ein "nicht" im ersten Satz, richtig?

Ansonsten übertreibst Du für mich.
Aktuell nimmt niemand irgendjemanden einen Platz weg. Es ist ja nun nicht so dass die Ultras sich jetzt in der 3. Saison weigern ihre Plätze einzunehmen und andere arme Fans deshalb nicht an Karten kommen.
#
Eintracht-Laie schrieb:

Vermutlich fehlt ein "nicht" im ersten Satz, richtig?



Ups, ja. Danke.

Eintracht-Laie schrieb:

Aktuell nimmt niemand irgendjemanden einen Platz weg.


Das ist absolut richtig, aber was machen wir denn, wenn es wieder voller wird, aber personalisiert bleibt vorläufig wegen Corona? Warum sollten dann die Plätze "freigehalten" werden bis mal alles vorbei ist... Dann haben halt gewisse Leute Pech gehabt. Darum ging es mir.
#
Also ich fand es schon bei den Spielen mit Zuschauern zu Beginn der letzten Saison seltsam, unsere kompletten Stehplätze wegen irgendwelcher Befindlichkeiten freizulassen. Es geht doch auch darum, die genehmigten Zuschauer bestmöglich zu verteilen, um Abstände bestmöglich einhalten zu können. In diesem Zusammenhang konnte ich auch nicht nachvollziehen weitere Plätze für Banner zu nutzen. Ich weiß, dass der neuralgische Punkt eher die An- und Abreise ist, nichts desto trotz sollte man doch den Platz des Stadions ausnutzen.

Was die Nutzung der App angeht, wird sich das Thema im Laufe der Zeit erledigen. Es wird normal werden. Als ich jung war, gab es ein schlecht bedrucktes Papier zum Einlass, dass an- oder abgerissen wurde, das wurde dann irgendwann hochwertiger, irgendwann war ein Barcode mit (personalisierten!) Infos drauf, und das Smartphone wird wohl folgen. Es wird Übergangszeiten geben, aber Entwicklungen werden voranschreiten.

Ich habe im Übrigen nichts gegen die Ultras. Es ist auch völlig okay, dass jeder entscheidet, was er unter den gegeben Bedingungen tut oder lässt. Wenn aber Plätze freigelassen würden für Personen, die nicht kommen mögen, könnte ich das nicht nachvollziehen.
#
Die UF werden wir diese Saison wohl nicht im Stadion sehen... nicht total überraschend aber dennoch schade.
Gude Eintrachtfans,
die Voraussetzungen für die Zulassung von Zuschauern ändern sich ja quasi wöchentlich. Nicht verändert hat sich jedoch unsere Einstellung: Nach wie vor werden wir das Stadion erst besuchen, wenn es wieder Stehplätze ohne Restriktionen gibt, zumindest alle Dauerkarteninhaber ebenso wie Gästefans in gewohnter Größenordnung reinkönnen, und keine umfangreiche Personalisierung stattfindet. Selbstverständlich lehnen wir auch eine App als Notwendigkeit für die Zugangsberechtigung zum Waldstadion ab. Bis dahin werden wir abwarten und die Spiele in einem anderen Rahmen verfolgen.


Mich würde mal interessieren was mit "umfangreicher Personalisierung" gemeint ist.
Das man in Zeiten einer Pandemie nicht ohne eine Personalisierung ins Stadion kann ist selbsterklärend, ob jetzt mit 3G oder 2G, ohne wird das nicht funktionieren.

Bei der Thematik mit der App gehe ich voll mit, soweit ich weiß ist aber nicht geplant das der Einlass NUR noch ausschließlich mit der App möglich ist. Das fände ich ehrlich gesagt auch nicht so pralle.
#
Ich finde die Mitteilung der UF insofern interessant, dass zum einen die "Alle oder Keiner" Mentalität nicht mehr auftaucht, sondern nur noch von "zumindest alle Dauerkarteninhaber ebenso wie Gästefans in gewohnter Größenordnung" die Rede ist. Zum anderen - wie Diegieto schon anmerkte - wird "umfangreiche" Personalisierung abgelehnt. Man lehnt also Personalisierung nicht grundlegend ab, sondern nur wenn sie umfangreich ist (was auch immer das heißen mag).

Ich gehe auch davon aus, dass zumindest diese Saison bei Spielen mit begrenzter Zuschaueranzahl Dauerkarteninhaber einen Platz im Vorkaufsrecht in Anspruch nehmen müssen (aber nicht notwendigerweise "ihren" Platz). Plätze, die nicht in Anspruch genommen werden, werden gehen dann in den weiteren Verkauf.  Insofern erwarte ich für diese Saison keinen großen Konflikt mit "ungenutzten Dauerkarten".
#
Wenn die Ultras sich halt den Notwendigkeiten in Corona-Zeiten anpassen wollen, dann bleiben sie halt draußen. Ist konsequent.

Genauso konsequent wäre es, wenn dann andere Fans dort Dauerkarten bekommen können, wo diese Leute bisher waren. Das wird dann auch nicht akzeptiert, weil man ein ewiges Anrecht auf bestimmte Regionen des Stadions erhebt.
#
SGE_Werner schrieb:

Genauso konsequent wäre es, wenn dann andere Fans dort Dauerkarten bekommen können, wo diese Leute bisher waren. Das wird dann auch nicht akzeptiert, weil man ein ewiges Anrecht auf bestimmte Regionen des Stadions erhebt.


Bei Teilzulassungen von z.b. 25.000 Zuschauern und den notwendigen Sitzabständen wird es gar nicht möglich sein die NWK Unterrang komplett frei zu lassen. Wäre ja auch Irrsin.
Das war glaub ich nur letzte Saison zweimal so als lediglich 8.000 Zuschauer im Stadion waren.


#
Wenn die Ultras sich halt den Notwendigkeiten in Corona-Zeiten anpassen wollen, dann bleiben sie halt draußen. Ist konsequent.

Genauso konsequent wäre es, wenn dann andere Fans dort Dauerkarten bekommen können, wo diese Leute bisher waren. Das wird dann auch nicht akzeptiert, weil man ein ewiges Anrecht auf bestimmte Regionen des Stadions erhebt.
#
SGE_Werner schrieb:

Wenn die Ultras sich halt den Notwendigkeiten in Corona-Zeiten anpassen wollen, dann bleiben sie halt draußen. Ist konsequent.

Konsequent ist es, aber die Entscheidungshoheit liegt hier bei der Gruppierung, die sich konsequent entscheidet unter diesen Bedingungen nicht teilzunehmen und nicht umgekehrt. Noch dazu trägt das Fernbleiben ironischerweise zur Risikominimierung bei. Wenn man die zu Grunde liegenden Motive außen vor lässt, dann trägt ein vorerst konsequent fernbleibender Ultra sehr viel mehr zu einer zukünftigen Normalisierung bei, als jeder der sich nun über Impfnachweis Apps und Genesenenbescheinigungen irgendwie ein Ticket zusammenschustert und so tut als kehren wir zur Normalität zurück.

Ob das eine oder das andere eine gute Strategie ist, kann ich nicht beurteilen, aber konsequent in ihrem Handeln ist definitiv die Gruppe und nicht der Verein (der wiederum versucht die Politik umzusetzen).


Teilen