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Corona - Gedanken zur Wirtschaft

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Sesser90 schrieb:

cm47 schrieb:

Ich bin zwar kein Wirtschaftsfachmann und würde mir daher kein endgültiges Urteil erlauben können, aber mein Verstand fragt sich, wenn es denn so käme:
Warum soll ich für Schulden haften, die ich nicht selbst verursacht oder zu verantworten habe....?

Weil du sonst kein Europäer sondern Rechter bist, der die den Gedanken der EU mit den Füßen tritt, ist doch klar!

Du kannst dir ja mal die Reaktionen von einigen radikalen Grünen durchlesen, die hetzen schon gegen Deutschland und sehen es als "Schande" für die sie sich schämen würden auf Twitter und Co.. Aber gut, 1 Jahr noch, dann sitzen die Grünen in der Regierung und der wirtschaftliche Untergang Europas kann eingeleitet werden.

Also wäre ich nur dann ein "guter" Europäer, wenn ich für Europa unbegrenzt mithafte, ansonsten gehöre ich zur AfD...oder wie muß ich das verstehen...?
Das soll mir ein Grüner mal ins Gesicht sagen, der wird aber sein blaues Wunder erleben....
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Diese Vereinfachung der Diskussion macht wenig Sinn. Wir hatten das Beispiel Griechenland, bei dem behauptet wurde, wir würden den Griechen "helfen". In Wahrheit halfen wir lediglich den Banken in Europa, bei denen Griechenland verschuldet war.

Das Thema Eurobonds ist viel zu komplex, um es auf "wir zahlen die Schulden der anderen" zu reduzieren. In Wahrheit tun wir das schon lange. 2008 sogar die der Banken unter massiven Opfern. drlove hat sie ja gewissenhaft aufgeführt.

Wenn man sich mal das Ganze in seiner Gesamtheit anschaut, hat der LDKler unter dem Strich recht. Ohne eine grundlegende Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftswesens wird es so weitergehen wie bisher. Bis dann nach der nächsten Bankenpleite (die jetzt schon absehbar ist), alle wieder bluten dürfen und die Verantwortlichen mit dicken Boni unbehelligt nach Hause gehen.
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Sesser90 schrieb:

cm47 schrieb:

Ich bin zwar kein Wirtschaftsfachmann und würde mir daher kein endgültiges Urteil erlauben können, aber mein Verstand fragt sich, wenn es denn so käme:
Warum soll ich für Schulden haften, die ich nicht selbst verursacht oder zu verantworten habe....?

Weil du sonst kein Europäer sondern Rechter bist, der die den Gedanken der EU mit den Füßen tritt, ist doch klar!

Du kannst dir ja mal die Reaktionen von einigen radikalen Grünen durchlesen, die hetzen schon gegen Deutschland und sehen es als "Schande" für die sie sich schämen würden auf Twitter und Co.. Aber gut, 1 Jahr noch, dann sitzen die Grünen in der Regierung und der wirtschaftliche Untergang Europas kann eingeleitet werden.


Würde ich nicht lachen, würde ich angemessen auf diesen geistigen Durchfall reagieren, ich würde hier zurecht gesperrt werden!
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FrankenAdler schrieb:

Würde ich nicht lachen, würde ich angemessen auf diesen geistigen Durchfall reagieren, ich würde hier zurecht gesperrt werden!

Von jemanden der hier teils sozialistische Aufsätze über die "Kälte des Systems" schreibt nicht anders zu erwarten.
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Grundsätzlich ist doch klar, dass bei der Finanzierung der Mehrschulden auch darüber nachgedacht werden muss, die Vermögen abzuschöpfen. Bei über 6 Billionen Bar-Vermögenswerten wäre es doch absurd, das nur auf die Schultern zu legen, die fleißig Lohnsteuer zahlen.
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Also ich bin ja nun wahrlich kein Fan der Grünen und ihrer Tweets, aber worum genau gehts dir eigentlich?
Mal abgesehen davon: Was willste denn machen? Wir brauchen vielleicht keine "Corona-Bonds", aber ein "jeder kämpft für sich" innerhalb der EU ist ja wohl auch keine Lösung und würde uns auch hier in Deutschland relativ schnell um die Ohren fliegen.
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Mit jeder kämpft für sich kommt man sicher nicht weiter. Andererseits ist jetzt Deutschland auch nicht zwingend daran schuld, dass andere Länder große Probleme in ihrem Gesundheitssystem haben.
Wir müssen in Deutschland auch erstmal noch sehen, ob und wie wir Corona in den Griff bekommen.
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Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?
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Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.
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Ja, sorry, in meiner Emotionalität vor einigen Tagen habe ich wohl nicht klar genug differenziert. Für das Missverständnis kannst du nichts!
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LDKler_ schrieb:

Ja, sorry, in meiner Emotionalität vor einigen Tagen habe ich wohl nicht klar genug differenziert. Für das Missverständnis kannst du nichts!

Ein Glück das mir sowas nie passieren würde
Alles gut. Scheinst ja deutlich gelassener zu sein als noch vor paar Tagen
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Diese Vereinfachung der Diskussion macht wenig Sinn. Wir hatten das Beispiel Griechenland, bei dem behauptet wurde, wir würden den Griechen "helfen". In Wahrheit halfen wir lediglich den Banken in Europa, bei denen Griechenland verschuldet war.

Das Thema Eurobonds ist viel zu komplex, um es auf "wir zahlen die Schulden der anderen" zu reduzieren. In Wahrheit tun wir das schon lange. 2008 sogar die der Banken unter massiven Opfern. drlove hat sie ja gewissenhaft aufgeführt.

Wenn man sich mal das Ganze in seiner Gesamtheit anschaut, hat der LDKler unter dem Strich recht. Ohne eine grundlegende Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftswesens wird es so weitergehen wie bisher. Bis dann nach der nächsten Bankenpleite (die jetzt schon absehbar ist), alle wieder bluten dürfen und die Verantwortlichen mit dicken Boni unbehelligt nach Hause gehen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ohne eine grundlegende Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftswesens

die nicht kommen wird, weil zuviele nicht mitmachen werden...
WuerzburgerAdler schrieb:

Bis dann nach der nächsten Bankenpleite (die jetzt schon absehbar ist), alle wieder bluten dürfen und die Verantwortlichen mit dicken Boni unbehelligt nach Hause gehen.



       

Also alles wie immer....sag das doch gleich, über was wird sich dann eigentlich aufgeregt....?
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Mit jeder kämpft für sich kommt man sicher nicht weiter. Andererseits ist jetzt Deutschland auch nicht zwingend daran schuld, dass andere Länder große Probleme in ihrem Gesundheitssystem haben.
Wir müssen in Deutschland auch erstmal noch sehen, ob und wie wir Corona in den Griff bekommen.
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Basaltkopp schrieb:

Mit jeder kämpft für sich kommt man sicher nicht weiter. Andererseits ist jetzt Deutschland auch nicht zwingend daran schuld, dass andere Länder große Probleme in ihrem Gesundheitssystem haben.
Wir müssen in Deutschland auch erstmal noch sehen, ob und wie wir Corona in den Griff bekommen.

Nicht nur als Exportweltmeister sind wir auf die anderen angewiesen. So wie ein strukturschwacher Westerwald auf die leistungsfähigen Regionen dieses Landes angewiesen ist. Oder die ländliche Bevölkerung auf die Uni-Kliniken der Städte. Oder ein klammes Bremen auf das prosperierende München.

Bei uns holt sich die Wirtschaft eine handfeste Erkältung, wenn in den USA oder China jemand hustet. Wir sind alle miteinander verflochten.
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Ich würd ja mal gerne einen wirtschaftspolitischen Ansatz hier sehen von den Leuten die Corona und Eurobonds so supi finden, statt sich in ihrer intellektueller Überlegenheit  zu suhlen.

Negative Gründe: potentielle Vergemeinschaftung der Schulden, keine Handhabung der europäischen Haushalte, könnte unreguliert zu Neuverschuldungswettkampf führen (Stichwort: Erfahrung vs Hoffnung) und jene Regulierung könnte krasse Austeritätspolitik sein (Stichwort: Erfahrung vs Hoffnung).

Positive Gründe: Man muss solidarisch sein, du bist ein geistig minderbemittelter Vollidiot, etc.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ohne eine grundlegende Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftswesens

die nicht kommen wird, weil zuviele nicht mitmachen werden...
WuerzburgerAdler schrieb:

Bis dann nach der nächsten Bankenpleite (die jetzt schon absehbar ist), alle wieder bluten dürfen und die Verantwortlichen mit dicken Boni unbehelligt nach Hause gehen.



       

Also alles wie immer....sag das doch gleich, über was wird sich dann eigentlich aufgeregt....?
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cm47 schrieb:

Also alles wie immer....sag das doch gleich, über was wird sich dann eigentlich aufgeregt....?

Stimmt. Wir hätten uns 2008 schon verweigern sollen.
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Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.
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Raggamuffin schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.

Sollen sie auch nicht. Die müssten eigentlich auch ohne Krisen mehr an Abgaben zahlen, wäre ich auch dafür.

Von diesem Geld könnte man beispielsweise Krankenhäuser verstaatlichen und Pflegepersonal angemessen bezahlen.

Es geht mir hier um den Sozialneid und das permanente Draufhauen auf diese 1%.
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Diese Vereinfachung der Diskussion macht wenig Sinn. Wir hatten das Beispiel Griechenland, bei dem behauptet wurde, wir würden den Griechen "helfen". In Wahrheit halfen wir lediglich den Banken in Europa, bei denen Griechenland verschuldet war.

Das Thema Eurobonds ist viel zu komplex, um es auf "wir zahlen die Schulden der anderen" zu reduzieren. In Wahrheit tun wir das schon lange. 2008 sogar die der Banken unter massiven Opfern. drlove hat sie ja gewissenhaft aufgeführt.

Wenn man sich mal das Ganze in seiner Gesamtheit anschaut, hat der LDKler unter dem Strich recht. Ohne eine grundlegende Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftswesens wird es so weitergehen wie bisher. Bis dann nach der nächsten Bankenpleite (die jetzt schon absehbar ist), alle wieder bluten dürfen und die Verantwortlichen mit dicken Boni unbehelligt nach Hause gehen.
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Das System wird solange funktionieren, bis das Ungleichgewicht zu groß ist und der kleine Mann mit Fackeln und Mistgabeln durch die Straßen zieht. Aber da es bislang noch einigermaßen gut funktioniert wird man da wenig ändern. Das wird bis zum Ende ausgereizt bis der große Knall kommt. Vielleicht kommt er ja auch schon jetzt.
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Basaltkopp schrieb:

Mit jeder kämpft für sich kommt man sicher nicht weiter. Andererseits ist jetzt Deutschland auch nicht zwingend daran schuld, dass andere Länder große Probleme in ihrem Gesundheitssystem haben.
Wir müssen in Deutschland auch erstmal noch sehen, ob und wie wir Corona in den Griff bekommen.

Nicht nur als Exportweltmeister sind wir auf die anderen angewiesen. So wie ein strukturschwacher Westerwald auf die leistungsfähigen Regionen dieses Landes angewiesen ist. Oder die ländliche Bevölkerung auf die Uni-Kliniken der Städte. Oder ein klammes Bremen auf das prosperierende München.

Bei uns holt sich die Wirtschaft eine handfeste Erkältung, wenn in den USA oder China jemand hustet. Wir sind alle miteinander verflochten.
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Wir sind nicht strukturierschwach. Wir brennen und trinken viel Schnaps. Wir leben quasi Autark. Und nebenbei desinfizieren wir noch innerlich.

Natürlich sind wir als noch (?) Exportweltmeister auf andere angewiesen. So wie Spanien und Italien natürlich auf den Tourismus angewiesen sind. Dass dieser wohl in diesem Jahr mehr oder weniger komplett ausfallen wird, macht deren Lage sicherlich nicht besser.
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Raggamuffin schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.

Sollen sie auch nicht. Die müssten eigentlich auch ohne Krisen mehr an Abgaben zahlen, wäre ich auch dafür.

Von diesem Geld könnte man beispielsweise Krankenhäuser verstaatlichen und Pflegepersonal angemessen bezahlen.

Es geht mir hier um den Sozialneid und das permanente Draufhauen auf diese 1%.
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Basaltkopp schrieb:

Raggamuffin schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.

Sollen sie auch nicht. Die müssten eigentlich auch ohne Krisen mehr an Abgaben zahlen, wäre ich auch dafür.

Von diesem Geld könnte man beispielsweise Krankenhäuser verstaatlichen und Pflegepersonal angemessen bezahlen.

Es geht mir hier um den Sozialneid und das permanente Draufhauen auf diese 1%.

Vielleicht ist es weniger Sozialneid als ein Gerechtigkeitsgefühl....wobei beides utopisch ist, weil es zu nichts führt.
Es gibt keine "gerechte" Gesellschaft, die hat es nie gegeben...es gibt immer nur Gewinner und Verlierer...nur heute ist die Ungerechtigkeit etwas gleichmäßiger und moderater verteilt als zu früheren Zeiten, als sie viel offensichtlicher war...also ist ein kleiner Fortschritt erreicht, der aber maßvoll bleiben muß, weil es auch so gewollt ist und die Erfordernisse es angeblich auch notwendig machen...
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Mit jeder kämpft für sich kommt man sicher nicht weiter. Andererseits ist jetzt Deutschland auch nicht zwingend daran schuld, dass andere Länder große Probleme in ihrem Gesundheitssystem haben.
Wir müssen in Deutschland auch erstmal noch sehen, ob und wie wir Corona in den Griff bekommen.
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Daran ist Deutschland überhaupt nicht Schuld, aber erstens stellt sich mir in ner humanitären Krise diese Frage gar nicht. Und zweitens ist das Thema Eurobonds, wie der Würzburger schon sagte, sehr komplex, da gehts um diverse Zusammenhänge sowie Chancen und Risiken, die es abzuwägen gilt. Das auf kurze Beiträge und die emotionale Frage, ob man jetzt für anderer Leuts Schulden zahlen will runterzubrechen und dann noch von Nazis und Grünen zu reden, ist mir bei so nem Thema einfach zu unseriös.
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Basaltkopp schrieb:

Raggamuffin schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.

Sollen sie auch nicht. Die müssten eigentlich auch ohne Krisen mehr an Abgaben zahlen, wäre ich auch dafür.

Von diesem Geld könnte man beispielsweise Krankenhäuser verstaatlichen und Pflegepersonal angemessen bezahlen.

Es geht mir hier um den Sozialneid und das permanente Draufhauen auf diese 1%.

Vielleicht ist es weniger Sozialneid als ein Gerechtigkeitsgefühl....wobei beides utopisch ist, weil es zu nichts führt.
Es gibt keine "gerechte" Gesellschaft, die hat es nie gegeben...es gibt immer nur Gewinner und Verlierer...nur heute ist die Ungerechtigkeit etwas gleichmäßiger und moderater verteilt als zu früheren Zeiten, als sie viel offensichtlicher war...also ist ein kleiner Fortschritt erreicht, der aber maßvoll bleiben muß, weil es auch so gewollt ist und die Erfordernisse es angeblich auch notwendig machen...
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cm47 schrieb:

Es gibt keine "gerechte" Gesellschaft, die hat es nie gegeben...

Nicht einmal in der DDR, wo das eigentlich genauso so hätte sein sollen.

Es kann auch keine gerechte Gesellschaft geben. Wie auch? Geht ja nicht nur ums Geld. Ist ja auch, dass mein Kollege, der zwei Büros nebenan sitzt, für das gleiche Gehalt deutlich mehr/weniger arbeiten muss als ich. Weil die Arbeit eben so anfällt und nicht anders aufgeteilt werden kann.

Irgendwer ist immer irgendwo benachteiligt oder fühlt sich zumindest benachteiligt. Aber jeder hat die Chance, das beste aus seiner Situation zu machen und sich dabei trotzdem sozial verantwortlich zu verhalten.
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Basaltkopp schrieb:

Raggamuffin schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wieso sollen die denn alleine bluten? Nur weil sie mehr haben?
Würdest Du das auch gerecht finden, wenn Du zu den 1% Reichen gehören würdest?

Es würde nicht darum gehen, dass die 1 % Reichen das gut finden sollen.

Sollen sie auch nicht. Die müssten eigentlich auch ohne Krisen mehr an Abgaben zahlen, wäre ich auch dafür.

Von diesem Geld könnte man beispielsweise Krankenhäuser verstaatlichen und Pflegepersonal angemessen bezahlen.

Es geht mir hier um den Sozialneid und das permanente Draufhauen auf diese 1%.

Vielleicht ist es weniger Sozialneid als ein Gerechtigkeitsgefühl....wobei beides utopisch ist, weil es zu nichts führt.
Es gibt keine "gerechte" Gesellschaft, die hat es nie gegeben...es gibt immer nur Gewinner und Verlierer...nur heute ist die Ungerechtigkeit etwas gleichmäßiger und moderater verteilt als zu früheren Zeiten, als sie viel offensichtlicher war...also ist ein kleiner Fortschritt erreicht, der aber maßvoll bleiben muß, weil es auch so gewollt ist und die Erfordernisse es angeblich auch notwendig machen...
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cm47 schrieb:

Vielleicht ist es weniger Sozialneid als ein Gerechtigkeitsgefühl....wobei beides utopisch ist, weil es zu nichts führt.
Es gibt keine "gerechte" Gesellschaft, die hat es nie gegeben...es gibt immer nur Gewinner und Verlierer...nur heute ist die Ungerechtigkeit etwas gleichmäßiger und moderater verteilt als zu früheren Zeiten, als sie viel offensichtlicher war...also ist ein kleiner Fortschritt erreicht, der aber maßvoll bleiben muß, weil es auch so gewollt ist und die Erfordernisse es angeblich auch notwendig machen...


Und selbst eine gerechte Gesellschaft basiert vor allem auf einer funktionalen Wirtschaft. Der Hass auf die Wirtschaft kommt hier teilweise viel zu krass rüber, vor allem in den benannten Beiträgen eines Nutzers der das Wort sogar in den Mund genommen hat.

Sollten wir uns herunterwirtschaften durch eine "faire" Wirtschaftsverteilung oder Ordnungsrahmen wird diese Fairness genausolange halten wie die Euros da sind. Sobald diese ausgehen wird dieser edle Grundgedanke am Ende sein. Ich behaupte mal niemand hier im Forum gehört auch nur entfernt zu jenen 1% oder 10%, dennoch sind derlei vorschläge Präzedenzfälle. im nächsten Ansatz sinds dann die Top 10%, die Top 20%, dann die Top 30% usw, bis halt nichts mehr da ist. Man kann das Wirtschaftssystem nicht umwerfen ohne Alternativentwürfe parat zu haben die auf einem globalen Markt (und der wird nicht mehr verschwinden) überleben können.

Der einzige Grund warum wir hier diese Gerechtigkeitsdebatte führen können ist jener Reichtum der dieses System im Land untergebracht hat.

Die Frage ist wie kann man die aufklaffende Schere beschränken und Gutverdienende verstärkt einbinden, ohne ihnen durch plumpe Enteignungen die Ausreise ins Ausland nahezulegen.
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Und da Coronabonds hier sicherlich viele Fans haben:

https://www.welt.de/politik/ausland/article206831067/EU-Videogipfel-zu-Corona-Merkel-irritiert-von-der-Aggressivitaet-des-italienischen-Premiers.html

Die beiden größten Probleme: Erstens, Deutschland würde bei gemeinsamen Anleihen für andere Staaten finanziell mithaften, ohne ernsthaft Einfluss auf deren Finanzpolitik nehmen zu können. Zweitens würden Länder mit einer exorbitant hohen Staatsverschuldung von 130 Prozent der Wirtschaftsleistung wie Italien durch die gemeinsame Haftung aller Euro-Länder weitgehend vor dem Druck der Märkte geschützt – das verbessert nicht gerade die Anreize zum Schuldenabbau, zu soliden Finanzen und Wirtschaftsreformen.


Sprich, ohne Möglichkeit den Haushalt der anderen Staaten zu regulieren sind Coronabonds gesetzlich wohl auch unumsetzbar. Das wäre so als würde man plötzlich sein Kreditkartenlimit mit irgendjemanden teilen den man kaumm kennt und überhaupt nicht beaufsichtigen kann. Coronabonds dürften einzig und allein dazu führen, dass die Austeritätspolitik noch krasser eingefordert wird - es könnte also den genau entgegengesetzten Effekt haben.

Ansonsten kann man kein Land in Europa seinen Bürgern mehr das Sparen und die schwarze Null vermitteln, wenn das Nachbarland die Milliarden rausbuttert um sich in Schuss zu bringen. Die Solidarität nach der so gerne geplärrt wird sehe dann so aus, dass einfach jedes Land auf den Putz haut und hofft die anderen tragen halt die Kosten. Und tatsächlich ist Deutschland nicht China, sondern ein absoluter Winzstaat mit sehr starken Grenzen was das Land tragen kann, bevor es ebenfalls kollabiert (und mit ihm die ganze EU).
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Deutschland ist vieles, aber sicher kein "absoluter Winzstaat", der an den Eurobonds zugrunde gehen würde. Und ich bin im übrigen kein Fan davon.
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Daran ist Deutschland überhaupt nicht Schuld, aber erstens stellt sich mir in ner humanitären Krise diese Frage gar nicht. Und zweitens ist das Thema Eurobonds, wie der Würzburger schon sagte, sehr komplex, da gehts um diverse Zusammenhänge sowie Chancen und Risiken, die es abzuwägen gilt. Das auf kurze Beiträge und die emotionale Frage, ob man jetzt für anderer Leuts Schulden zahlen will runterzubrechen und dann noch von Nazis und Grünen zu reden, ist mir bei so nem Thema einfach zu unseriös.
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Adlerdenis schrieb:

Daran ist Deutschland überhaupt nicht Schuld, aber erstens stellt sich mir in ner humanitären Krise diese Frage gar nicht. Und zweitens ist das Thema Eurobonds, wie der Würzburger schon sagte, sehr komplex, da gehts um diverse Zusammenhänge sowie Chancen und Risiken, die es abzuwägen gilt. Das auf kurze Beiträge und die emotionale Frage, ob man jetzt für anderer Leuts Schulden zahlen will runterzubrechen und dann noch von Nazis und Grünen zu reden, ist mir bei so nem Thema einfach zu unseriös.

Dann sollten wir auch keine Themen behandeln, die uns in ihrer Komplexität dann doch überfordern....
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Diegito schrieb:

Danach wird man die Gesellschaft nicht mehr ruhig stellen können, die Ungeduld und Unvernunft wird überhand nehmen. Der normale Alltag muß dann wieder freigegeben werden.

       

Das kannst du vergessen.
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Brodowin schrieb:

Diegito schrieb:

Danach wird man die Gesellschaft nicht mehr ruhig stellen können, die Ungeduld und Unvernunft wird überhand nehmen. Der normale Alltag muß dann wieder freigegeben werden.

       

Das kannst du vergessen.


Kannst mir meinen Beitrag gerne am 14.04. unter die Nase reiben.... warten wir es ab.
Spätestens mit Ende der Osterferien (müsste der 20.04. sein) werden die Schulen wieder geöffnet haben, die Kitas ebenfalls, der Einzelhandel weitesgehend, die Restaurants auch... alles natürlich mit Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen verbunden, das ist klar. Prinzipiell aber wieder relativ normaler Alltag.


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