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Corona-Virus (Teil II)


Thread wurde von SGE_Werner am Sonntag, 20. Dezember 2020, 20:22 Uhr um 20:22 Uhr gesperrt weil:
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FrankenAdler schrieb:

Btw: hältst du mich für bescheuert?

Nein, drum hab ich mich ja gewundert.

Klar. Aber um alle Randgruppen und Minderheiten abzudecken bräuchte es ein zweites Forum. Ich denke, jeder hat in seinem Umfeld mit diesen Gruppen irgendwo zu tun, ohne dies hier gleich zum Thema zu machen. Neben den vieldiskutierten Themen Selbständige, Mütter im Home-Office mit Kindern, Alleinerziehende, Kurzarbeiter usw. usw.

Ich selbst habe einen schweren Fall von neuer, aber bereits fortgeschrittener Drogenabhängigkeit eines 14-Jährigen in meinem Umfeld. Den irgendwo wieder einzufangen ist in Coronazeiten fast unmöglich. Und wenn die Geschichte rum ist, ist es vermutlich zu spät. Soll ich darüber berichten?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich selbst habe einen schweren Fall von neuer, aber bereits fortgeschrittener Drogenabhängigkeit eines 14-Jährigen in meinem Umfeld. Den irgendwo wieder einzufangen ist in Coronazeiten fast unmöglich. Und wenn die Geschichte rum ist, ist es vermutlich zu spät. Soll ich darüber berichten?

wenn du mich fragst, ist mir dieses thema (oder der teilaspekt) für einen gesellschaftlichen einblick wichtiger, als die frage, ob naidoo aus einem labor in wuhan ausgebrochen ist.
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Das tut mir sehr Leid mein Freund...mein Opa ist am Dienstag verstorben, ebenfalls allein in ner Pflegeeinrichtung, weil er zuhause nicht mehr klar kam. Durfte auch keiner hin, nicht mal meine Oma...genau an dem Tag hätte er eigentlich wieder nach Hause kommen sollen, weil er es da alleine nicht mehr aushielt...ich habe ja großes Verständnis für alle Regeln, aber ich war jetzt gestern auch bei meiner Oma, trotz Risikogruppe...ich meine, was willste denn machen? Die Oma nicht besuchen in der Situation? Oder nicht im Auto mitfahren lassen? Jetzt hab ich aber trotzdem ein schlechtes Gewissen...
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Mein herzliches Beileid, das tut mir sehr leid.

Ich denke, du kannst ohne schlechtes Gewissen deine Oma besuchen. Vor allem, wenn du dich generell an die gerade geltenden Regeln hältst, wovon ich ausgehe.

Viel Kraft euch allen, haltet zusammen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich selbst habe einen schweren Fall von neuer, aber bereits fortgeschrittener Drogenabhängigkeit eines 14-Jährigen in meinem Umfeld. Den irgendwo wieder einzufangen ist in Coronazeiten fast unmöglich. Und wenn die Geschichte rum ist, ist es vermutlich zu spät. Soll ich darüber berichten?

wenn du mich fragst, ist mir dieses thema (oder der teilaspekt) für einen gesellschaftlichen einblick wichtiger, als die frage, ob naidoo aus einem labor in wuhan ausgebrochen ist.
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Xbuerger schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Ich selbst habe einen schweren Fall von neuer, aber bereits fortgeschrittener Drogenabhängigkeit eines 14-Jährigen in meinem Umfeld. Den irgendwo wieder einzufangen ist in Coronazeiten fast unmöglich. Und wenn die Geschichte rum ist, ist es vermutlich zu spät. Soll ich darüber berichten?

wenn du mich fragst, ist mir dieses thema (oder der teilaspekt) für einen gesellschaftlichen einblick wichtiger, als die frage, ob naidoo aus einem labor in wuhan ausgebrochen ist.

Der Meinung schließe ich mich an.

Meine Kinder sind glücklich, das Familienleben läuft weitgehend entspannt und es könnte gerne noch lange so weitergehen. Meiner Arbeit kann ich von zu Hause nachgehen und die finanziellen Einbußen werden für uns nicht existenzgefährdend sein.
Das Homeoffice läuft bis mindestens Ende Juni und meine größte Sorge ist, wie ich während einer möglichen Hitzewelle den Kreislauf stabil halten kann und ob ein potentieller Sonnenstich als Arbeitsunfall durchgeht.
Ich lebe in einer Wohlfühlblase

Eine klare Sicht auf Die Welt, das Land und die Gesellschaft ist aber elementar wichtig, um eben meine Blase anzupieksen und zu zeigen, wie es anderen ergeht.
Insofern wäre ein Bericht über ein solches Drama vielleicht hilfreich. Ich fand auch FAs anfängliche Einblicke in die Jugendhilfe hilfreich.

Für Naidoo gibt es den SLT- und den VT-Threat. Beide Threads nutze ich als emotionales Deppenventil und freue mich, dass es sie gibt.
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An dieser Stelle auch mein aufrichtiges Beileid an Denis und mein Mitgefühl an alle, deren persönliches Leid innerhalb der Familie in diesen seltsamen Zeiten noch vergrößert wird oder wurde.


Zu den Beiträgen von Xbuerger und FA möchte ich anmerken, dass ich kein Freund von regelmäßigen 'Thumbs up' im Facebook-Stil bin. Schon gleich gar nicht hier.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht sehr interessiert auch intime Schilderungen über Umstände zur Kenntnis nehme, zu denen ich mangels eigener Kenntnis oder weil ich nicht persönlich von einer ähnlichen Situation betroffen bin, nichts beitragen kann. Ich meine aber, es wäre ein Irrglauben davon auszugehen, dass etwa hier ein interssanter Beitrag niemanden interessiert, nur wenn es nicht ein Dutzend Kommentare vom Schlage "Guter Punkt!", "Trefflich beobachtet" oder "Interessantes Thema" gibt.
Ich schreibe dergleichen auch nicht in die Kommentarspalten unter noch so gute Zeitungsartikel. Und hoffe dennoch, der Autor fühlt sich auch ohne wertgeschätzt.

Vielleicht ist es auch manchmal sinnvoll, mit der eigenen Wortwahl zum Ausdruck zu bringen, ob man über ein Thema mit anderen diskutieren, deren Meinung lesen will, oder ob man möglicherweise nur mal seine eigene Meinung zum besten geben möchte.
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An dieser Stelle auch mein aufrichtiges Beileid an Denis und mein Mitgefühl an alle, deren persönliches Leid innerhalb der Familie in diesen seltsamen Zeiten noch vergrößert wird oder wurde.


Zu den Beiträgen von Xbuerger und FA möchte ich anmerken, dass ich kein Freund von regelmäßigen 'Thumbs up' im Facebook-Stil bin. Schon gleich gar nicht hier.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht sehr interessiert auch intime Schilderungen über Umstände zur Kenntnis nehme, zu denen ich mangels eigener Kenntnis oder weil ich nicht persönlich von einer ähnlichen Situation betroffen bin, nichts beitragen kann. Ich meine aber, es wäre ein Irrglauben davon auszugehen, dass etwa hier ein interssanter Beitrag niemanden interessiert, nur wenn es nicht ein Dutzend Kommentare vom Schlage "Guter Punkt!", "Trefflich beobachtet" oder "Interessantes Thema" gibt.
Ich schreibe dergleichen auch nicht in die Kommentarspalten unter noch so gute Zeitungsartikel. Und hoffe dennoch, der Autor fühlt sich auch ohne wertgeschätzt.

Vielleicht ist es auch manchmal sinnvoll, mit der eigenen Wortwahl zum Ausdruck zu bringen, ob man über ein Thema mit anderen diskutieren, deren Meinung lesen will, oder ob man möglicherweise nur mal seine eigene Meinung zum besten geben möchte.
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Misanthrop schrieb:

mein Mitgefühl an alle, deren persönliches Leid innerhalb der Familie in diesen seltsamen Zeiten noch vergrößert wird oder wurde.



ich fühle mich angesprochen, Danke!
Meine Eltern bzw. mein Vater machen überhaupt kein Gezeter mit den Besuchsrechten in dem pflegeheim ab nächste Woche, sie verstehen es. Dies ist offensichtlich nicht bei jeden Angehörigen der Fall, was menschlich aber auch verständlich ist
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WuerzburgerAdler schrieb:

Klar. Aber um alle Randgruppen und Minderheiten abzudecken bräuchte es ein zweites Forum. Ich denke, jeder hat in seinem Umfeld mit diesen Gruppen irgendwo zu tun, ohne dies hier gleich zum Thema zu machen. Neben den vieldiskutierten Themen Selbständige, Mütter im Home-Office mit Kindern, Alleinerziehende, Kurzarbeiter usw. usw.



Ich mag den Begriff Randgruppen und Minderheiten nicht, Würzi. Nicht bös gemeint, einfach nur als Anmerkung.

Es geht hier ja nicht um paar tausend Leute. Es geht um Millionen Depressive und anderweitig Psychisch-Kranke, labile Personen, Behinderte (das sind hunderttausende, die in Wohnangeboten und Werkstätten sind), Jugendliche in der Jugendhilfe (da reden wir auch von einer sechsstelligen Zahl), Pflegebedürftige (da sind wir bei Millionen), Obdachlose (auch sechsstellig). Alles Menschen, deren Interessen ohnehin schon zu selten wirklich in der Öffentlichkeit vertreten werden. Letztlich sind die Menschen, die eine hohe Wahrscheinlichkeit haben an einer Corona-Infektion zu sterben, auch nur eine Minderheit. Aber um diese Menschen, die Schwächsten in unserer Gesellschaft, zu schützen, haben wir verständlicherweise uns alle Maßnahmen auferlegt. Gleichzeitig wird über die Schwächsten, die durch die Maßnahmen am meisten leiden, kaum gesprochen. Aus einem einfachen Grund: Man hat sich schon vorher um die nicht gekümmert.
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SGE_Werner schrieb:

Gleichzeitig wird über die Schwächsten, die durch die Maßnahmen am meisten leiden, kaum gesprochen. Aus einem einfachen Grund: Man hat sich schon vorher um die nicht gekümmert.


Du hast vollkommen Recht, dass die, die vor Corona keine Lobby hatten, jetzt erst recht keine Lobby haben. Glaub mir, ich habe beruflich täglich genau mit diesen Schwächsten zu tun. Ich bin täglich mit Menschen in Kontakt, die  sogar zu beiden Hochrisiko-Gruppen gehören. Einmal zur Corona-Risikogruppe und zum anderen zur Risikgruppe der prekären Lebenslagen. Hygienestandards und Abstandsregeln können da übrigens de facto nicht konsequent umgesetzt werden, es ist täglich ein Ritt auf der Rasierklinge, aber das nur am Rande. Ich habe also Einblick in unterschiedliche Bereiche, die du angesprochen hast. Aber ich erlebe täglich, dass da das Motto nicht  "Klagen" ist, sondern eher "Anpacken und darüber nicht so viel Worte zu verlieren". Gut möglich, dass mich daher auch so Leute wie ein gewisser User, der hier den Thread über Wochen zerschossen hat, oder Leute wie Kubicki besonders aggro machen. Es gibt nämlich zum Glück Millionen Menschen da draußen, die keine großen Sprüche klopfen sondern einfach machen. Es werden z.B. im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenwerkstätten, der Schulen, der Arbeitsprogramme durch die Arbeitsagenturen, im Bereich Therapien und an vielen anderen Stellen, gerade viele kreative Lösungsmöglichkeiten entwickelt und in die Tat umgesetzt. Es läuft nicht alles problemlos, aber es läuft. Natürlich gibt es bereits Kollaterälschaden und es werden weitere Folgen. Teilweise auch extreme, das will ich nicht in Abrede stellen.

Ich selber habe den Tag gerade heute  mit Jugendlichen in einer Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe verbracht. Die Jungs und Mädels langweilen sich natürlich mitunter, sie vermissen sogar die Schule und hängen (wie in allen Familien derzeit) viel zu viel vor der Glotze und der Konsole.  Dort lebt ein Mädchen, welches zum Glück durch eine Inobhutnahme kurz vor den Corona-Zeiten aus der Familie genommen wurde. Das war ein ziemlicher Akt mit vielen unschönen Begleitumständen. Ich und einige Kolleginnen standen phasenweise sogar unter Polizeischutz, da wir die Kindeswohlgefährdung gemeldet haben und der Vater Drohungen ausgesprochen hat. Heute weiß ich aber, dass sich diese ganze Scheiße gelohnt hat und wir das Mädchen vor einer richtig beschissene Corona-Zeit bewahrt haben. Aber natürlich gibt es Kinder und Jugendliche, genau wie Menschen anderer Altersgruppen, die gerade schlimmen Lebensbedingungen relativ schutzlos ausgeliefert sind.

Gestern war ich in einer Behindertenwerkstatt, die eben auch Aufträge für die freie Wirtschaft zu erledigen hat und selber viele Betriebe, wie Gärtnerei, Molkerei usw. am Laufen halten muss. Natürlich ist es für die gerade scheiße. Aber dann springen jetzt eben Leute, die sonst als pädagogisches Personal tätig sind in der Produktion ein, zudem viele ehrenamtliche, wie Studenten. Und es funktioniert irgendwie. Nicht mega-gut, aber es funktioniert.  

Was ich damit sagen will: Natürlich läuft es nicht optimal. Natürlich ist das eine ziemlich schwierige Zeit. Natürlich gibt es mitunter auch schlimme Schicksale derzeit. Aber von apokalyptischen Zuständen sind wir in den Bereichen, in denen ich Einblick habe noch sehr weit entfernt.
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An dieser Stelle auch mein aufrichtiges Beileid an Denis und mein Mitgefühl an alle, deren persönliches Leid innerhalb der Familie in diesen seltsamen Zeiten noch vergrößert wird oder wurde.


Zu den Beiträgen von Xbuerger und FA möchte ich anmerken, dass ich kein Freund von regelmäßigen 'Thumbs up' im Facebook-Stil bin. Schon gleich gar nicht hier.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht sehr interessiert auch intime Schilderungen über Umstände zur Kenntnis nehme, zu denen ich mangels eigener Kenntnis oder weil ich nicht persönlich von einer ähnlichen Situation betroffen bin, nichts beitragen kann. Ich meine aber, es wäre ein Irrglauben davon auszugehen, dass etwa hier ein interssanter Beitrag niemanden interessiert, nur wenn es nicht ein Dutzend Kommentare vom Schlage "Guter Punkt!", "Trefflich beobachtet" oder "Interessantes Thema" gibt.
Ich schreibe dergleichen auch nicht in die Kommentarspalten unter noch so gute Zeitungsartikel. Und hoffe dennoch, der Autor fühlt sich auch ohne wertgeschätzt.

Vielleicht ist es auch manchmal sinnvoll, mit der eigenen Wortwahl zum Ausdruck zu bringen, ob man über ein Thema mit anderen diskutieren, deren Meinung lesen will, oder ob man möglicherweise nur mal seine eigene Meinung zum besten geben möchte.
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Misanthrop schrieb:


         An dieser Stelle auch mein aufrichtiges Beileid an Denis und mein Mitgefühl an alle, deren persönliches Leid innerhalb der Familie in diesen seltsamen Zeiten noch vergrößert wird oder wurde.

Dem möchte ich mich sehr gerne anschließen.
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hoffentlich bekommt Palmer bei "Illner" Gegenwind, er wird zugeschaltet.
Spiegel Journalist Blome und Herr Woopen vom Ethikrat u.a werden hoffentlich die richtigen Worte finden
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SGE_Werner schrieb:

Gleichzeitig wird über die Schwächsten, die durch die Maßnahmen am meisten leiden, kaum gesprochen. Aus einem einfachen Grund: Man hat sich schon vorher um die nicht gekümmert.


Du hast vollkommen Recht, dass die, die vor Corona keine Lobby hatten, jetzt erst recht keine Lobby haben. Glaub mir, ich habe beruflich täglich genau mit diesen Schwächsten zu tun. Ich bin täglich mit Menschen in Kontakt, die  sogar zu beiden Hochrisiko-Gruppen gehören. Einmal zur Corona-Risikogruppe und zum anderen zur Risikgruppe der prekären Lebenslagen. Hygienestandards und Abstandsregeln können da übrigens de facto nicht konsequent umgesetzt werden, es ist täglich ein Ritt auf der Rasierklinge, aber das nur am Rande. Ich habe also Einblick in unterschiedliche Bereiche, die du angesprochen hast. Aber ich erlebe täglich, dass da das Motto nicht  "Klagen" ist, sondern eher "Anpacken und darüber nicht so viel Worte zu verlieren". Gut möglich, dass mich daher auch so Leute wie ein gewisser User, der hier den Thread über Wochen zerschossen hat, oder Leute wie Kubicki besonders aggro machen. Es gibt nämlich zum Glück Millionen Menschen da draußen, die keine großen Sprüche klopfen sondern einfach machen. Es werden z.B. im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenwerkstätten, der Schulen, der Arbeitsprogramme durch die Arbeitsagenturen, im Bereich Therapien und an vielen anderen Stellen, gerade viele kreative Lösungsmöglichkeiten entwickelt und in die Tat umgesetzt. Es läuft nicht alles problemlos, aber es läuft. Natürlich gibt es bereits Kollaterälschaden und es werden weitere Folgen. Teilweise auch extreme, das will ich nicht in Abrede stellen.

Ich selber habe den Tag gerade heute  mit Jugendlichen in einer Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe verbracht. Die Jungs und Mädels langweilen sich natürlich mitunter, sie vermissen sogar die Schule und hängen (wie in allen Familien derzeit) viel zu viel vor der Glotze und der Konsole.  Dort lebt ein Mädchen, welches zum Glück durch eine Inobhutnahme kurz vor den Corona-Zeiten aus der Familie genommen wurde. Das war ein ziemlicher Akt mit vielen unschönen Begleitumständen. Ich und einige Kolleginnen standen phasenweise sogar unter Polizeischutz, da wir die Kindeswohlgefährdung gemeldet haben und der Vater Drohungen ausgesprochen hat. Heute weiß ich aber, dass sich diese ganze Scheiße gelohnt hat und wir das Mädchen vor einer richtig beschissene Corona-Zeit bewahrt haben. Aber natürlich gibt es Kinder und Jugendliche, genau wie Menschen anderer Altersgruppen, die gerade schlimmen Lebensbedingungen relativ schutzlos ausgeliefert sind.

Gestern war ich in einer Behindertenwerkstatt, die eben auch Aufträge für die freie Wirtschaft zu erledigen hat und selber viele Betriebe, wie Gärtnerei, Molkerei usw. am Laufen halten muss. Natürlich ist es für die gerade scheiße. Aber dann springen jetzt eben Leute, die sonst als pädagogisches Personal tätig sind in der Produktion ein, zudem viele ehrenamtliche, wie Studenten. Und es funktioniert irgendwie. Nicht mega-gut, aber es funktioniert.  

Was ich damit sagen will: Natürlich läuft es nicht optimal. Natürlich ist das eine ziemlich schwierige Zeit. Natürlich gibt es mitunter auch schlimme Schicksale derzeit. Aber von apokalyptischen Zuständen sind wir in den Bereichen, in denen ich Einblick habe noch sehr weit entfernt.
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Brodowin schrieb:

Aber von apokalyptischen Zuständen sind wir in den Bereichen, in denen ich Einblick habe noch sehr weit entfernt.


Danke erstmal für Deinen Einblick. Dass die Einrichtungen da gute Arbeit leisten und pragmatisch rangehen und auch gut improvisieren, das stelle ich nicht in Zweifel. Aber das läuft ja eben fast alles unter dem Radar. Von apokalyptischen Verhältnissen rede ich ja auch nicht. Sondern von Kollateralschäden bzw Problemen.

Wir sind ja gerade dabei auf Arbeit eine schnelle Lösung für generelle finanzielle Hilfen für den Mehraufwand für diese Einrichtungen zu finden. Also kriege auch so manches mit. Oder gerade werden ne Menge neuer ION-Plätze in der Jugendhilfe aus dem Boden gestampft.
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Brodowin schrieb:

Aber von apokalyptischen Zuständen sind wir in den Bereichen, in denen ich Einblick habe noch sehr weit entfernt.


Danke erstmal für Deinen Einblick. Dass die Einrichtungen da gute Arbeit leisten und pragmatisch rangehen und auch gut improvisieren, das stelle ich nicht in Zweifel. Aber das läuft ja eben fast alles unter dem Radar. Von apokalyptischen Verhältnissen rede ich ja auch nicht. Sondern von Kollateralschäden bzw Problemen.

Wir sind ja gerade dabei auf Arbeit eine schnelle Lösung für generelle finanzielle Hilfen für den Mehraufwand für diese Einrichtungen zu finden. Also kriege auch so manches mit. Oder gerade werden ne Menge neuer ION-Plätze in der Jugendhilfe aus dem Boden gestampft.
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Dann bin ich komplett auf deiner Linie.
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Nachdem die MP's die Corona-Maßnahmen auf die Landesebene gedrängelt haben, geht es jetzt eine Etage tiefer weiter.

Nachdem ich die Tickermeldung und den Artikel unten gelesen hatte bin ich mir noch sicherer als vorletzte Woche, dass die Pandemie in Bundeshände gehört.
Zumindest, wenn sich sowas häuft oder Zahlenschiebereien möglich werden, wie sie auf Seite 2 des Artikels angedeutet  sind.

Wenn die 50er Grenze nicht mal ein paar Tage sicher hält, dann müßen die MP's eben durchgreifen oder die Verantwortung zurück geben.

Ich möchte vorab ein Merkel Zitat aus dem Artikel bringen:

Wenn wir dieses Vertrauen nicht mehr haben, dass Landräte, Bürgermeister, Gesundheitsämter gut arbeiten, ja dann können wir einpacken.

Der Thüringer Landkreis Greiz müsste eigentlich wieder verschärfen, da die 50er Grenze überschritten ist.
Die erste Meldung zur Überschreitung der Grenze die ich gefunden habe ist vom 05.05., also gut 10 Tage alt.

Gestern (!) kam dannn das Konzept der Landrätin, das durch die Gesundheitsministerin des Landes abgelehnt wurde.
Das wird nun zwar umgesetzt, sei aber "unsinnig und unverhältnismäßig“

Ticker:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-05/coronavirus-aktuell-covid-19-nachrichten-deutschland-welt-live?liveblog._id=urn:newsml:localhost:2020-05-14T19:29:16.986922:7b290e2a-6083-4981-89bc-6745d16edf88__editorial

Im eingebetteten Artikel vom 12.05. waren dann noch mehr Punkte, an denen ich dachte so kann das nicht gehen.
Die Landrätin hört sich teilweise an, wie der eine oder andere User, dem ich hier schon begegnen mußte.

Alle hätten teils schwere Vorerkrankungen gehabt, sagt die Landrätin. Sie wolle nichts verharmlosen, sagt sie, "aber wir wissen ja nicht, ob die Leute mit oder wegen des Virus gestorben sind". Obduktionen seien nicht durchgeführt worden.

Hier der ausführliche Artikel.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-05/greiz-corona-brennpunkt-infektionsrate-schutzmassnahmen-martina-schweinsburg
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Nachdem die MP's die Corona-Maßnahmen auf die Landesebene gedrängelt haben, geht es jetzt eine Etage tiefer weiter.

Nachdem ich die Tickermeldung und den Artikel unten gelesen hatte bin ich mir noch sicherer als vorletzte Woche, dass die Pandemie in Bundeshände gehört.
Zumindest, wenn sich sowas häuft oder Zahlenschiebereien möglich werden, wie sie auf Seite 2 des Artikels angedeutet  sind.

Wenn die 50er Grenze nicht mal ein paar Tage sicher hält, dann müßen die MP's eben durchgreifen oder die Verantwortung zurück geben.

Ich möchte vorab ein Merkel Zitat aus dem Artikel bringen:

Wenn wir dieses Vertrauen nicht mehr haben, dass Landräte, Bürgermeister, Gesundheitsämter gut arbeiten, ja dann können wir einpacken.

Der Thüringer Landkreis Greiz müsste eigentlich wieder verschärfen, da die 50er Grenze überschritten ist.
Die erste Meldung zur Überschreitung der Grenze die ich gefunden habe ist vom 05.05., also gut 10 Tage alt.

Gestern (!) kam dannn das Konzept der Landrätin, das durch die Gesundheitsministerin des Landes abgelehnt wurde.
Das wird nun zwar umgesetzt, sei aber "unsinnig und unverhältnismäßig“

Ticker:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-05/coronavirus-aktuell-covid-19-nachrichten-deutschland-welt-live?liveblog._id=urn:newsml:localhost:2020-05-14T19:29:16.986922:7b290e2a-6083-4981-89bc-6745d16edf88__editorial

Im eingebetteten Artikel vom 12.05. waren dann noch mehr Punkte, an denen ich dachte so kann das nicht gehen.
Die Landrätin hört sich teilweise an, wie der eine oder andere User, dem ich hier schon begegnen mußte.

Alle hätten teils schwere Vorerkrankungen gehabt, sagt die Landrätin. Sie wolle nichts verharmlosen, sagt sie, "aber wir wissen ja nicht, ob die Leute mit oder wegen des Virus gestorben sind". Obduktionen seien nicht durchgeführt worden.

Hier der ausführliche Artikel.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-05/greiz-corona-brennpunkt-infektionsrate-schutzmassnahmen-martina-schweinsburg
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Erschreckend, welcher Argumentation sie sich da bedient. Das wird natürlich auch den Druck auf anderen Landräte steigern, sich ebenso rücksichtslos zu verhalten.
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Nachdem die MP's die Corona-Maßnahmen auf die Landesebene gedrängelt haben, geht es jetzt eine Etage tiefer weiter.

Nachdem ich die Tickermeldung und den Artikel unten gelesen hatte bin ich mir noch sicherer als vorletzte Woche, dass die Pandemie in Bundeshände gehört.
Zumindest, wenn sich sowas häuft oder Zahlenschiebereien möglich werden, wie sie auf Seite 2 des Artikels angedeutet  sind.

Wenn die 50er Grenze nicht mal ein paar Tage sicher hält, dann müßen die MP's eben durchgreifen oder die Verantwortung zurück geben.

Ich möchte vorab ein Merkel Zitat aus dem Artikel bringen:

Wenn wir dieses Vertrauen nicht mehr haben, dass Landräte, Bürgermeister, Gesundheitsämter gut arbeiten, ja dann können wir einpacken.

Der Thüringer Landkreis Greiz müsste eigentlich wieder verschärfen, da die 50er Grenze überschritten ist.
Die erste Meldung zur Überschreitung der Grenze die ich gefunden habe ist vom 05.05., also gut 10 Tage alt.

Gestern (!) kam dannn das Konzept der Landrätin, das durch die Gesundheitsministerin des Landes abgelehnt wurde.
Das wird nun zwar umgesetzt, sei aber "unsinnig und unverhältnismäßig“

Ticker:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-05/coronavirus-aktuell-covid-19-nachrichten-deutschland-welt-live?liveblog._id=urn:newsml:localhost:2020-05-14T19:29:16.986922:7b290e2a-6083-4981-89bc-6745d16edf88__editorial

Im eingebetteten Artikel vom 12.05. waren dann noch mehr Punkte, an denen ich dachte so kann das nicht gehen.
Die Landrätin hört sich teilweise an, wie der eine oder andere User, dem ich hier schon begegnen mußte.

Alle hätten teils schwere Vorerkrankungen gehabt, sagt die Landrätin. Sie wolle nichts verharmlosen, sagt sie, "aber wir wissen ja nicht, ob die Leute mit oder wegen des Virus gestorben sind". Obduktionen seien nicht durchgeführt worden.

Hier der ausführliche Artikel.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-05/greiz-corona-brennpunkt-infektionsrate-schutzmassnahmen-martina-schweinsburg
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Wedge schrieb:

haben, dass Landräte, Bürgermeister, Gesundheitsämter gut arbeiten, ja dann können wir einpacken.

Und weiter heißt es im dem zitierten Artikel:
"Das ist dann nicht unsere Bundesrepublik Deutschland." Schweinsburg, so scheint es, reizt die Grenzen des Vertrauens aus.

Das von Angela Merkel dargestellte und auf Vertrauen und Vernunft fußende Deutschland sagt mir zu.
Wie mit dem entgegengebrachten Vertrauen umgegangen wird, macht mich traurig und es erschüttert mich, dass auf solcher Ebene in einer Weise gehandelt wird, die Grundmisstrauen in der Bevölkerung fördert.
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Greiz übrigens nach heute bei 49,92 Fällen je 100.000 Einwohner.
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Mittlerweile übrigens nur noch 4,1 % der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Nur noch ein Drittel so viel wie zu Höchstzeiten kurz nach Ostern.
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Mittlerweile übrigens nur noch 4,1 % der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Nur noch ein Drittel so viel wie zu Höchstzeiten kurz nach Ostern.
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SGE_Werner schrieb:

Mittlerweile übrigens nur noch 4,1 % der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Nur noch ein Drittel so viel wie zu Höchstzeiten kurz nach Ostern.

Wäre es eigentlich möglich, dass wir anderen Ländern da unsere Hilfe anbieten? Ich bin kein Krankenhaus-Experte, ich habe keine Ahnung von Krankenkassen-Fragen und auch nicht so sehr  von europäischem Recht. Aber wäre es möglich, dass wir Staaten, die wesentlich heftiger von Corona betroffen sind, wie z.B. Schweden, unsere Hilfe in Form von Intensivbetten anbieten?
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SGE_Werner schrieb:

Mittlerweile übrigens nur noch 4,1 % der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Nur noch ein Drittel so viel wie zu Höchstzeiten kurz nach Ostern.

Wäre es eigentlich möglich, dass wir anderen Ländern da unsere Hilfe anbieten? Ich bin kein Krankenhaus-Experte, ich habe keine Ahnung von Krankenkassen-Fragen und auch nicht so sehr  von europäischem Recht. Aber wäre es möglich, dass wir Staaten, die wesentlich heftiger von Corona betroffen sind, wie z.B. Schweden, unsere Hilfe in Form von Intensivbetten anbieten?
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Im KH, wo meine Frau tätig ist, waren und sind zumindest Patienten aus Italien.
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SGE_Werner schrieb:

Mittlerweile übrigens nur noch 4,1 % der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Nur noch ein Drittel so viel wie zu Höchstzeiten kurz nach Ostern.

Wäre es eigentlich möglich, dass wir anderen Ländern da unsere Hilfe anbieten? Ich bin kein Krankenhaus-Experte, ich habe keine Ahnung von Krankenkassen-Fragen und auch nicht so sehr  von europäischem Recht. Aber wäre es möglich, dass wir Staaten, die wesentlich heftiger von Corona betroffen sind, wie z.B. Schweden, unsere Hilfe in Form von Intensivbetten anbieten?
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Wird doch gemacht, weshalb sich der Bürgermeister von Bergamo auch bei Deutschland bedankte.
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Wird doch gemacht, weshalb sich der Bürgermeister von Bergamo auch bei Deutschland bedankte.
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propain schrieb:

Wird doch gemacht



und zwar schon länger
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Die meisten Länder haben zum Glück die Pandemie so unter Kontrolle gebracht, dass die Betten endlich wieder langen.

Vorläufig.


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