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Corona-Virus (Teil II)


Thread wurde von SGE_Werner am Sonntag, 20. Dezember 2020, 20:22 Uhr um 20:22 Uhr gesperrt weil:
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SGE_Werner schrieb:

Auch die Intensivpatientenzahlen stiegen vor 2 Wochen schon weitaus weniger an als jetzt die Todeszahlen. Das ist wirklich sogar für mich überraschend und so manches kann ich auch nicht erklären.


Vielleicht ist der Grund dafür, dass man inzwischen bessere Behandlungsmethoden hat und nicht mehr so viele auf die Intensiv müssen, diejenigen die es aber erwischt dann auch ein hohes Sterberisiko haben?
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da die intensivbetten bzw eher die personalsituation schon geraume zeit am anschlag ist, könnte der grund sein, dass vermehrt woanders gestorben wird und es nicht mehr jeder vorher auf die intensivstation schafft.

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In meinen Augen (soweit ich das als Laie beurteilen kann) hat sich Streeck ebenfalls ziemlich selbst diskreditiert.
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streeck lag bei vielen relevanten prognosen oder einschätzungen massiv daneben.

die tatsache, dass diese einschätzungen und prognosen aber die basis für seine relativierungs- und aussitzpolitik sind, hinterlässt da schon ein mehr als komische bauchgefühl.

das kombiniert mit der tatsache, dass er ausgerechnet in nrw die landesregierung als einziger (virologischer, mediziners) wissenschaftlicher experte berät, macht die situation nicht wirklich besser.

wenn man sich jetzt noch daran erinnert, dass seine heinsbergstudie voreilig veröffentlicht wurde, vom land nrw gefördert wurde und auch regelmässiger bestandteil seiner verharmlosungspolitik  ist, steht streeck nicht besser da.

seine studie wurde im übrigen vor ein tagen endlich publiziert.

im blog medwatch findet sich harsche kritik an der studie und den resultaten. vieles davon ist nicht wirklich neu und wird auch anderswo kritisch bemerkt. allerdings hat sich der Wissenschaftsjournalist Hinnerk Feldwisch-Drentrup an die Aufgaben eines Journalisten erinnert und recherchiert.

Ergebnis, in der Studie wurden Todesfälle, von Infektionen aus dem Studienzeitraum, die aber nach Abschluss der Beobachtungen in Gangelt passierten, nicht berücksichtigt. Bei der geringen Stichprobe (7 Todesfälle), kann das dann ein Ergebnis drastisch verändern, so wie es hier auch der Fall war.

Mit den später erfolgten von Streeck nicht berücksichtigenTodesfällen, die aus Infektionen während der Studienzeit resultierten, ergibt sich eine fast doppelt so hohe Anzahl an Todesfällen.

Der Epidemiologe Christian Althaus errechnet daraus (korrigierte Anzahl an Todesfällen, ansosnten Grundlage aus dem Paper von Streeck) eine IFR von 0,66% (95% Konfidenzintervall von 0.35%-1.13%). Ein Wert den er deshalb interessant nennt, weil er sich im Rahmen des aktuellen Forschungsstandes befindet.
Das würde die Arbeit von Streeck sicher nicht entwerten, nimmt ihm aber einen nicht unerheblichen Anteil der Legitimitation seiner Argumentatoin der letzten Monaten, da Streeck ja immer mit der auffallend niedrigen Sterblichkeitsrate aus seiner Studie argumentiert hat.

Er wurde von medwatch bereits im September damit konfrontiert, hat medwatch selber aber nicht geantwortet.

Der Welt gegenüber argumentiert er (Zitat aus dem medwatch Beitrag):
...die vom Kreis Heinsberg stammenden Angaben seien „wissenschaftlich nicht validiert“ und „für eine wissenschaftliche Untersuchung unbrauchbar“. Dabei hatte er sich selbst in seinem Artikel auf die Angaben der örtlichen Behörden bezogen.



link zum Artikel auf medwatch
https://medwatch.de/2020/11/26/die-ungezaehlten-todesfaelle-aus-gangelt/
link zum twitterthread von Althaus
https://twitter.com/C_Althaus/status/1332076519095754752
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Keine Ahnung, ob ich heute noch meine Daten veröffentlichen kann. Die Berliner Behörde, die den Lagebericht für die Stadt Berlin veröffentlichen will, hat technische Probleme und damit fehlen derzeit locker um die 1000 Neuinfektionen (so viele waren es am letzten Samstag circa). Das verfälscht das Ergebnis natürlich total.

Auf jeden Fall werden die Neuinfektionen auch heute niedriger sein als am Vorwochentag. 5 bis 7 % vermutlich.
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Keine Ahnung, ob ich heute noch meine Daten veröffentlichen kann. Die Berliner Behörde, die den Lagebericht für die Stadt Berlin veröffentlichen will, hat technische Probleme und damit fehlen derzeit locker um die 1000 Neuinfektionen (so viele waren es am letzten Samstag circa). Das verfälscht das Ergebnis natürlich total.

Auf jeden Fall werden die Neuinfektionen auch heute niedriger sein als am Vorwochentag. 5 bis 7 % vermutlich.
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SGE_Werner schrieb:

Keine Ahnung, ob ich heute noch meine Daten veröffentlichen kann. Die Berliner Behörde, die den Lagebericht für die Stadt Berlin veröffentlichen will, hat technische Probleme und damit fehlen derzeit locker um die 1000 Neuinfektionen (so viele waren es am letzten Samstag circa). Das verfälscht das Ergebnis natürlich total.

Auf jeden Fall werden die Neuinfektionen auch heute niedriger sein als am Vorwochentag. 5 bis 7 % vermutlich.


Okay. Das wundert mich heute ein wenig. Dann scheinen wir im Norden des Bundeslandes wohl die negative Ausnahme zu sein. Gaube von den Zahlen an Neuinfektionen und Toten waren wir noch nie so hoch.
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SGE_Werner schrieb:

Keine Ahnung, ob ich heute noch meine Daten veröffentlichen kann. Die Berliner Behörde, die den Lagebericht für die Stadt Berlin veröffentlichen will, hat technische Probleme und damit fehlen derzeit locker um die 1000 Neuinfektionen (so viele waren es am letzten Samstag circa). Das verfälscht das Ergebnis natürlich total.

Auf jeden Fall werden die Neuinfektionen auch heute niedriger sein als am Vorwochentag. 5 bis 7 % vermutlich.


Okay. Das wundert mich heute ein wenig. Dann scheinen wir im Norden des Bundeslandes wohl die negative Ausnahme zu sein. Gaube von den Zahlen an Neuinfektionen und Toten waren wir noch nie so hoch.
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Eintracht23 schrieb:

Okay. Das wundert mich heute ein wenig. Dann scheinen wir im Norden des Bundeslandes wohl die negative Ausnahme zu sein. Gaube von den Zahlen an Neuinfektionen und Toten waren wir noch nie so hoch.
     


Gibt schon Unterschiede.

Wer mal die Entwicklung auf die Schnelle von den Landkreisen haben will:

http://www.risklayer-explorer.com/event/100/detail

Spürbar sinken derzeit die Fallzahlen in Bremen und Hamburg, mäßig sinken sie in Hessen, NRW und Niedersachsen. Steigend sind sie in Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt (also der Osten).
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SGE_Werner schrieb:

PS... Im Juni waren wir bei etwas über 200 Neuinfektionen am Tag, also 1 % von dem jetzigen Stand... Da war Diegito dann nicht der einzige, der von "fast ausgerottet" geredet haben mag. Leider haben das ja auch genug Politiker und Medien getan. Und auch genug Menschen hierzulande.

Das kann schon sein, dass Politiker davon gesprochen haben. Allerdings nicht diejenigen, auf die es ankommt.

Kanzlerin Merkel, Gesundheitsminister Spahn und der Gesundheitsexperte der Opposition Lauterbach wurden in seltener Einmütigkeit nie müde, auf die Abstands- und Hygieneempfehlungen hinzuweisen und appellierten an die Menschen mitzuhelfen, die 2. Welle zu verhindern. Von Spahn weiß ich, dass er nahezu unermüdlich in Sachen Corona unterwegs war, von Altenheimen bis zu Impfstofflabors - bis es ihn selbst erwischte. Und Lauterbach setzte sich unbeirrt von laufenden Schmähungen, Spott und Häme für eine hohe Wachsamkeit ein. Alle drei betonten immer wieder, dass uns das Virus noch sehr lange Zeit begleiten wird.

Im Gegensatz dazu reagierte z. B. Laschet immer erst dann, wenn es schon fast zu spät war. Von den Schwurbler aus Querdenkern, FDP und AfD will ich gar nicht erst anfangen.
Aber solche Leute unterhöhlten halt immer mehr das Bewusstsein, weiterhin wachsam und vorsichtig zu sein. Auch zahllose "Privatmeinungen" trugen im Sommer dazu bei. Das sind jetzt die, die wieder einmal in "der Politik" ihren Schuldigen gefunden haben.

Ich sag's ja schon lange: die Welt ist komplett irre geworden.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Kanzlerin Merkel, Gesundheitsminister Spahn und der Gesundheitsexperte der Opposition[b] Lauterbach wurden in seltener Einmütigkeit nie müde...

Viele Grüße von Sigmund F. aus W. 😅
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WuerzburgerAdler schrieb:

Kanzlerin Merkel, Gesundheitsminister Spahn und der Gesundheitsexperte der Opposition[b] Lauterbach wurden in seltener Einmütigkeit nie müde...

Viele Grüße von Sigmund F. aus W. 😅
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edmund schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Kanzlerin Merkel, Gesundheitsminister Spahn und der Gesundheitsexperte der Opposition[b] Lauterbach wurden in seltener Einmütigkeit nie müde...

Viele Grüße von Sigmund F. aus W. 😅

Ups...
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da die intensivbetten bzw eher die personalsituation schon geraume zeit am anschlag ist, könnte der grund sein, dass vermehrt woanders gestorben wird und es nicht mehr jeder vorher auf die intensivstation schafft.

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Xaver08 schrieb:

da die intensivbetten bzw eher die personalsituation schon geraume zeit am anschlag ist, könnte der grund sein, dass vermehrt woanders gestorben wird und es nicht mehr jeder vorher auf die intensivstation schafft.

Ich tue das ungern, aber ich fürchte, ich muss das bestätigen. In den letzten Tagen habe ich mich schon gewundert, dass hier Todesfälle aus Altenheimen mit einem Ausbruch gemeldet wurde mit dem Zusatz "positiv getestet, starb im Heim..."
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Xaver08 schrieb:

da die intensivbetten bzw eher die personalsituation schon geraume zeit am anschlag ist, könnte der grund sein, dass vermehrt woanders gestorben wird und es nicht mehr jeder vorher auf die intensivstation schafft.

Ich tue das ungern, aber ich fürchte, ich muss das bestätigen. In den letzten Tagen habe ich mich schon gewundert, dass hier Todesfälle aus Altenheimen mit einem Ausbruch gemeldet wurde mit dem Zusatz "positiv getestet, starb im Heim..."
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Erinnert an das "schwedische Modell"...
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Erinnert an das "schwedische Modell"...
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Ich kenne die Umstände nicht. Es wunderte mich nur.
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Also es ist schwer zu berechnen, weil nicht immer jeden Tag alle Intensivstationen melden. Aber bei der 1. Welle starben zu Beginn 50 % aller Menschen in den Intensivstationen, am Ende waren es noch ca. 40 %.
Im Oktober waren es ca. 49 % und im November 42 %. Aktuell in den letzten Tagen eher Richtung 35 % gehend.

Ich glaube eher nicht, dass es an überfüllten Intensivstationen liegt. Meine Vermutung ist, jetzt wo sehr viele sehr Alte wieder betroffen sind, dass da Patientenverfügungen häufiger vorliegen und daher die Menschen gar nicht mehr bis auf die Intensiv kommen (wollen).

Falls es jemanden interessiert, mal die Todesfälle von letzten Dienstag bis diesen Dienstag nach Altersgruppen:

20-29 ... 4
30-39 ... 4
40-49 ... 17
50-59 ... 39
60-69 ... 119
70-79 ... 303
80-89 ... 725
90-99 ... 322
100+ ... 12

Das Durchschnittsalter müsste ca. bei 83 liegen und somit höher als das normale Durchschnittsalter bei Todesfällen in diesem Land. Es bleibt halt dabei, Corona ist vor allem für ältere geschwächte Menschen ziemlich tödlich.
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Also es ist schwer zu berechnen, weil nicht immer jeden Tag alle Intensivstationen melden. Aber bei der 1. Welle starben zu Beginn 50 % aller Menschen in den Intensivstationen, am Ende waren es noch ca. 40 %.
Im Oktober waren es ca. 49 % und im November 42 %. Aktuell in den letzten Tagen eher Richtung 35 % gehend.

Ich glaube eher nicht, dass es an überfüllten Intensivstationen liegt. Meine Vermutung ist, jetzt wo sehr viele sehr Alte wieder betroffen sind, dass da Patientenverfügungen häufiger vorliegen und daher die Menschen gar nicht mehr bis auf die Intensiv kommen (wollen).

Falls es jemanden interessiert, mal die Todesfälle von letzten Dienstag bis diesen Dienstag nach Altersgruppen:

20-29 ... 4
30-39 ... 4
40-49 ... 17
50-59 ... 39
60-69 ... 119
70-79 ... 303
80-89 ... 725
90-99 ... 322
100+ ... 12

Das Durchschnittsalter müsste ca. bei 83 liegen und somit höher als das normale Durchschnittsalter bei Todesfällen in diesem Land. Es bleibt halt dabei, Corona ist vor allem für ältere geschwächte Menschen ziemlich tödlich.
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SGE_Werner schrieb:

Ich glaube eher nicht, dass es an überfüllten Intensivstationen liegt. Meine Vermutung ist, jetzt wo sehr viele sehr Alte wieder betroffen sind, dass da Patientenverfügungen häufiger vorliegen und daher die Menschen gar nicht mehr bis auf die Intensiv kommen (wollen).

Das könnte eine Erklärung sein.
SGE_Werner schrieb:

Es bleibt halt dabei, Corona ist vor allem für ältere geschwächte Menschen ziemlich tödlich.

Aber halt auch nicht nur.
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Xaver08 schrieb:

da die intensivbetten bzw eher die personalsituation schon geraume zeit am anschlag ist, könnte der grund sein, dass vermehrt woanders gestorben wird und es nicht mehr jeder vorher auf die intensivstation schafft.

Ich tue das ungern, aber ich fürchte, ich muss das bestätigen. In den letzten Tagen habe ich mich schon gewundert, dass hier Todesfälle aus Altenheimen mit einem Ausbruch gemeldet wurde mit dem Zusatz "positiv getestet, starb im Heim..."
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WuerzburgerAdler schrieb:

Xaver08 schrieb:

da die intensivbetten bzw eher die personalsituation schon geraume zeit am anschlag ist, könnte der grund sein, dass vermehrt woanders gestorben wird und es nicht mehr jeder vorher auf die intensivstation schafft.

Ich tue das ungern, aber ich fürchte, ich muss das bestätigen. In den letzten Tagen habe ich mich schon gewundert, dass hier Todesfälle aus Altenheimen mit einem Ausbruch gemeldet wurde mit dem Zusatz "positiv getestet, starb im Heim..."

Ich denke das hat auch was mit den Patientenverfügungen zu tun.
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Also es ist schwer zu berechnen, weil nicht immer jeden Tag alle Intensivstationen melden. Aber bei der 1. Welle starben zu Beginn 50 % aller Menschen in den Intensivstationen, am Ende waren es noch ca. 40 %.
Im Oktober waren es ca. 49 % und im November 42 %. Aktuell in den letzten Tagen eher Richtung 35 % gehend.

Ich glaube eher nicht, dass es an überfüllten Intensivstationen liegt. Meine Vermutung ist, jetzt wo sehr viele sehr Alte wieder betroffen sind, dass da Patientenverfügungen häufiger vorliegen und daher die Menschen gar nicht mehr bis auf die Intensiv kommen (wollen).

Falls es jemanden interessiert, mal die Todesfälle von letzten Dienstag bis diesen Dienstag nach Altersgruppen:

20-29 ... 4
30-39 ... 4
40-49 ... 17
50-59 ... 39
60-69 ... 119
70-79 ... 303
80-89 ... 725
90-99 ... 322
100+ ... 12

Das Durchschnittsalter müsste ca. bei 83 liegen und somit höher als das normale Durchschnittsalter bei Todesfällen in diesem Land. Es bleibt halt dabei, Corona ist vor allem für ältere geschwächte Menschen ziemlich tödlich.
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SGE_Werner schrieb:

Ich glaube eher nicht, dass es an überfüllten Intensivstationen liegt. Meine Vermutung ist, jetzt wo sehr viele sehr Alte wieder betroffen sind, dass da Patientenverfügungen häufiger vorliegen und daher die Menschen gar nicht mehr bis auf die Intensiv kommen (wollen).


unwahrscheinlich, dass das einen größeren einfluss haben kann, da eine klassische patientenverfügung bei einer beatmung wegen corona nicht greift. beatmung ist eine therapie, wie z.b. die stiftung warentest hier ausführt:

In Corona-Zeiten stellen sich manche die Frage, ob sie ihre Patienten­verfügung aktualisieren sollten. Die Über­legung dahinter: Eine künst­liche Beatmung am Lebens­ende lehnen Menschen in vielen Patienten­verfügungen ab. Doch im Notfall möchten sie bei einem schweren Covid-19-Verlauf vielleicht doch beatmet werden. Sie können beruhigt sein: Eine Behand­lung wegen Covid-19 ist kein klassischer Anwendungs­fall für eine Patienten­verfügung.


https://www.test.de/Corona-und-Covid-19-Jetzt-die-Patientenverfuegung-anpassen-5608749-0/
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Gut, formulieren wir es mal um. Ich kenne mindestens zwei Fälle, in denen ältere Leute einen Gang ins Krankenhaus verweigert haben und dann daheim bzw. im Seniorenheim gestorben sind an Corona. Patientenverfügung beinhaltet ja den Fall, wenn die Person nicht mehr selbst sich äußern kann und zB im Koma liegt.

Also nicht Patientenverfügung, sondern der Patientenwille.
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Nachtrag von gestern, Berliner Zahlen kamen dann doch noch (wenn auch nicht ganz vollständig, es fehlen zwei Bezirke)

Dritter Tag im leichten Minus bei den Infektionszahlen. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Nachrichten.

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Mal paar interessante Zahlenspiele bzgl. Altersverteilung der Fallzahlen... Habs ja schon mal die Woche irgendwann erwähnt, aber hier noch mal mit den genauen Veränderungen...

Die Veränderungen von KW 47 gegenüber KW 45 (Stand jeweils Dienstag)

Insgesamt: - 0,4 %

Kinder unter 10: + 5,6 %
20 bis 29 : - 14,1 %

80 bis 89: + 30,8 %
90 und mehr: + 75,4 %

Alle anderen Altersgruppen sind fast unverändert.

Rechnet man die Veränderungen von vor zwei bis drei Wochen auf die Altersanteile der Verstorbenen in den letzten Wochen hoch, kommt man auf einen zu erwartenden Anstieg der Todesfallzahlen Ende November von 31 % und somit fast genau auf den Wert, den wir aktuell haben. Dieser Anstieg verlangsamt sich auch nur sehr allmählich in den letzten beiden Wochen, das wird wohl dann auch erklären, warum der Anstieg der Todesfälle sich nur so langsam abschwächt.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen die Todeszahlen in irgendeiner Form sinken werden, sie werden wohl noch spürbar steigen. Ich befürchte, dass wir da noch über 3.000 Todesopfer pro Woche gehen werden. Im Dezember dann mehr Todesopfer durch Corona als durch eine durchschnittliche Grippesaison.
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Wochenstatistik - Deutschland

Unabhängig von den nicht bekannten Testzahl-Entwicklungen diese Woche zeichnet sich rein von den Zahlen her nun tatsächlich ein Minus bei den Infektionen ab.

Am Ende sind die belegten Intensivbetten diese Woche um noch mal gut 5 % gestiegen, wir haben bisher noch keinen Tag, an dem sie gesunken sind, man kann aber leiser Hoffnung sein, dass es nächste Woche in Richtung Stagnation geht. Vielleicht werden wir unter 4.000 bleiben, ich glaube es aber nicht ganz.

Die Todeszahlen sind diese Woche noch mal stark gestiegen um knapp ein Drittel, etwas weniger als in der Vorwoche, aber noch viel zu stark. Dadurch sind wir mittlerweile bei ca. 2.200 Todesopfern in der Woche, sprich gut 310 am Tag.

Es spricht viel dafür, dass es auch nächste Woche noch mal im zweistelligen Prozentbereich hier nach oben geht. Nicht unwahrscheinlich, dass unter der Woche auch ein Tag mit über 500 Todesopfern dabei sein wird.

In vielen Städten im Westen sinken die Neuinfektionszahlen mittlerweile, auch in Hessen zB gibt es sinkende Infektionszahlen. Hingegen steigen sie im Osten an. In Frankfurt starben diese Woche 41 Menschen, das ist leider auch ein neuer trauriger Rekord. Die spezielle Lage im Osten zeigt sich zB auch hier, so hat Chemnitz diese Woche doppelt so viele Todesopfer zu verzeichnen als in den letzten 8 Monaten zusammen.

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Wochenübersicht

Daten wie immer: https://jwl869.wixsite.com/corona

Europa





Gut zu erkennen, dass in vielen Ländern die Infektionszahlen teils spürbar zurückgehen, mittlerweile auch oft unter das Niveau von Deutschland. Skandinavien, der Balkan und Osteuropa hingegen haben noch steigende Zahlen. Bei den Todeszahlen hingegen ist der positive Trend noch nicht besonders zu erkennen. So haben Slowenien und Bulgarien mittlerweile verheerend hohe Zahlen, auch Österreich noch mit stark steigenden Zahlen und drei Mal so vielen Todesopfern wie Deutschland. Positiv hier weiterhin die Schweiz, die aber noch hohe Zahlen hat. Selbiges gilt für Tschechien. Und auch für Belgien.

Amerika



Stark steigende Zahlen in Mexiko, auch Kanada, Costa Rica und das größste südamerikanische Land Brasilien mit ansteigenden Zahlen. Überraschend diesmal der leicht positive Trend in den USA.

Vorderasien



Georgien mit den höchsten Infektionszahlen weltweit, hier sinken immerhin die Todeszahlen etwas. Armenien stagniert auf hohem Niveau, Aserbaidschan schnellt auch nun hoch. Ansonsten eher ausgeglichene / leicht sinkende Zahlen.

Asien



Wieder stärker steigende Zahlen in Nepal, dafür leicht sinkende Zahlen in Indien. Generell sind natürlich die Todeszahlen in Asien sehr niedrig, gemessen an der Bevölkerung. Man stelle sich vor, Indien hätte Zahlen wie in Europa, dann würden da tagtäglich 10.000 Menschen sterben.

Afrika



Tunesien mit noch steigenden Zahlen, Marokko mit sinkenden. Südafrika mit steigenden Fall- , aber sinkenden Todeszahlen. Ansonsten gilt das selbe Urteil wie bei Asien.

Weltweit

Diese Woche endlich mal wieder sinkende Fallzahlen, wenn auch nur um 2 %. Insgesamt sind wir nun bei knapp 63 Millionen bestätigten Infektionen. Gestorben sind mittlerweile 1.465.000 Menschen, diese Woche kamen eben 71.645 dazu, noch mal 3,6 % mehr als in der Vorwoche. Der Anstieg verlangsamt sich hier aber und es sieht gut aus, dass nächste Woche nicht noch mal mehr Menschen sterben als in dieser Woche. Trotzdem werden Mitte der Woche dann die 1,5 Millionen überschritten werden.

Wie man auf jeden Fall sieht: Wo es starke Maßnahmen gab, sinken die Fallzahlen in Europa auch. Und der Anstieg der Todeszahlen hat sich in Europa immerhin auf 7 % in der Woche verringert. Und leider hat Deutschland von diesen 7 % schon mal 1,5 % selbst zu verantworten.
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Gut, formulieren wir es mal um. Ich kenne mindestens zwei Fälle, in denen ältere Leute einen Gang ins Krankenhaus verweigert haben und dann daheim bzw. im Seniorenheim gestorben sind an Corona. Patientenverfügung beinhaltet ja den Fall, wenn die Person nicht mehr selbst sich äußern kann und zB im Koma liegt.

Also nicht Patientenverfügung, sondern der Patientenwille.
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SGE_Werner schrieb:

(...) Ich kenne mindestens zwei Fälle, in denen ältere Leute einen Gang ins Krankenhaus verweigert haben und dann daheim bzw. im Seniorenheim gestorben sind an Corona. (...)

Und dann gibt es immer mal wieder, ganz außerhalb jeder Statistik, so wunderbare Fälle wie jenen der über hundertjährigen alten Dame - ich glaube, es war in Südamerika - , die mit schweren Symptomen ins Krankenhaus eingewiesen wurde, dort standhaft eine künstliche Beatmung abgelehnt hat und binnen kurzem das Hospital recht munter wieder verlassen konnte.


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