>

Corona-Virus (Teil II)


Thread wurde von SGE_Werner am Sonntag, 20. Dezember 2020, 20:22 Uhr um 20:22 Uhr gesperrt weil:
#
Adlerdenis schrieb:


Und zur Angst und Kontrolle: Hat ja niemand gesagt, dass es die bei uns nicht gibt. Aber das Ausmaß ist in einer sozialistischen Diktatur natürlich ein völlig anderes.


Ich will hier nicht zu sehr ins OT gehen, ber die amerikanische Philsophin Elizabeth Anderson hat dazu mal ein interessantes Gedankenexperiment entwickelt. (Den folgenden Text habe ich aus einer Rezension ihres Buches "Private Regierung" der FAZ)

Stellen wir uns ein Land vor, in dem jeder einen Vorgesetzten hat, dessen Befehle unbedingt zu befolgen sind. Die Vorgesetzten werden nicht gewählt, sondern von höherer Stelle ernannt. Ihre Befugnisse sind umfassend: Sie können Telefonate abhören und einen Kleidungsstil diktieren, sie können medizinische Tests anordnen und willkürliche Durchsuchungen. Die Menschen verbringen stets nur einen Teil ihrer Zeit in diesem Land, doch sie können auch für das bestraft werden, was sie außerhalb tun – für ihr politisches Engagement etwa, die Wahl ihres Lebenspartners, den Konsum von Freizeitdrogen. Die übliche Strafe: Herabstufung oder Exil. Zwar steht es jedem frei, auszuwandern, doch viele Menschen werden nur in Gegenden eine neue Heimat finden, in denen ganz ähnliche Verhältnisse herrschen. [...] „Ich gehe davon aus, dass die meisten Amerikaner das nicht glauben würden“, schreibt Anderson. „Und doch arbeitet die Mehrheit von ihnen genau unter einer solchen Regierung: Es ist der moderne Arbeitsplatz, wie er in den Vereinigten Staaten für die meisten Unternehmen existiert.“ Und da an der Spitze vieler Unternehmen ein absoluter Befehlshaber stehe, das Anlagevermögen den Firmen und den Mitarbeitern nichts gehöre, handele es sich um kommunistische Organisatonsformen: „Die Mehrzahl der Arbeitnehmer in den Vereinigten Staaten wird im Arbeitsleben von kommunistischen Diktaturen regiert.“


https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/elizabeth-andersons-neues-buch-private-regierung-16083560.html

Ich habe es gelesen, ganz interessante Gedanken aber stark auf die US-Verhältnisse bezogen. Das trifft zwar auf Deutschland nur eingeschränkt zu, aber in den USA gibt es tatsächlich gar nicht so selten Unternehmen, die die Toilettengänge ihrer Beschäftigten kontrollieren.
Ich wollte nicht abschweifen. Ich glaube nicht, dass es allein daran liegt, dass harte Maßnahmen ergriffen wurden. In Afrika sind viele Staaten viel zu schwach, um das Gewaltmonopol aufrecht zu halten. Ich denke schon, dass es auch viel mit Individualismus, dem Glauben an ein vermeintliches Recht auf Handlungsfreiheit und Konsum zu tun hat. Mit Blödheit hat es aber eher weniger zu tun, auch wenn das viele Leute immer wieder gerne behaupten.
#
sehr interessanter einwurf, von dir. danke.

deshalb tut es mir fast ein wenig leid, wenn jetzt das rauspicke"

Motoguzzi999 schrieb:

Ich denke schon, dass es auch viel mit Individualismus, dem Glauben an ein vermeintliches Recht auf Handlungsfreiheit und Konsum zu tun hat. Mit Blödheit hat es aber eher weniger zu tun, auch wenn das viele Leute immer wieder gerne behaupten.


ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich den glauben an ein vermeintliches recht auf handlungsfreiheit und konsum anders nennen soll als bloedheit. vor allem wenn dieser glaube bzw die daraus resultierenden handlungen darin enden, dass sie quasi im widerspruch zum aktuellen stand der wissenschaft gehoeren und dabei noch andere menschen gefaehrden.

es faellt mir nichts anderes als bloedheit ein, sicher kann man da noch ein paar andere attribute dazusetzen, aber das ware das primaere das ich mit so etwas verbinden wuerde.
#
sehr interessanter einwurf, von dir. danke.

deshalb tut es mir fast ein wenig leid, wenn jetzt das rauspicke"

Motoguzzi999 schrieb:

Ich denke schon, dass es auch viel mit Individualismus, dem Glauben an ein vermeintliches Recht auf Handlungsfreiheit und Konsum zu tun hat. Mit Blödheit hat es aber eher weniger zu tun, auch wenn das viele Leute immer wieder gerne behaupten.


ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich den glauben an ein vermeintliches recht auf handlungsfreiheit und konsum anders nennen soll als bloedheit. vor allem wenn dieser glaube bzw die daraus resultierenden handlungen darin enden, dass sie quasi im widerspruch zum aktuellen stand der wissenschaft gehoeren und dabei noch andere menschen gefaehrden.

es faellt mir nichts anderes als bloedheit ein, sicher kann man da noch ein paar andere attribute dazusetzen, aber das ware das primaere das ich mit so etwas verbinden wuerde.
#
Vielleicht ist es wirklich Blödheit, ich muss aber zugeben, dass mir manchmal auch etwas herausnehme, bei dem ich mir denke, das erlaube ich mir jetzt einfach mal oder wo ich mir denke, für nicht gilt das aber jetzt mal eben nicht.
#
Vielleicht ist es wirklich Blödheit, ich muss aber zugeben, dass mir manchmal auch etwas herausnehme, bei dem ich mir denke, das erlaube ich mir jetzt einfach mal oder wo ich mir denke, für nicht gilt das aber jetzt mal eben nicht.
#
Was schon länger klar ist, wurde dann vorhin wieder bestätigt: „ Teil-Lockdown wird bis zum 10. Januar verlängert.“

Auch bis dahin wird sich nicht viel verändert haben, eher gehen die Zahlen wieder hoch durch die Lockerungen um Weihnachten... und somit wird es dann wieder vier Wochen mehr und wieder vier Wochen mehr und wieder ....
#
Was schon länger klar ist, wurde dann vorhin wieder bestätigt: „ Teil-Lockdown wird bis zum 10. Januar verlängert.“

Auch bis dahin wird sich nicht viel verändert haben, eher gehen die Zahlen wieder hoch durch die Lockerungen um Weihnachten... und somit wird es dann wieder vier Wochen mehr und wieder vier Wochen mehr und wieder ....
#
Am 11. Januar hab‘ ich Geburtstag. Ihr seiT alle eingeladen!
#
Was schon länger klar ist, wurde dann vorhin wieder bestätigt: „ Teil-Lockdown wird bis zum 10. Januar verlängert.“

Auch bis dahin wird sich nicht viel verändert haben, eher gehen die Zahlen wieder hoch durch die Lockerungen um Weihnachten... und somit wird es dann wieder vier Wochen mehr und wieder vier Wochen mehr und wieder ....
#
anno-nym schrieb:

Was schon länger klar ist, wurde dann vorhin wieder bestätigt: „ Teil-Lockdown wird bis zum 10. Januar verlängert.“

Auch bis dahin wird sich nicht viel verändert haben, eher gehen die Zahlen wieder hoch durch die Lockerungen um Weihnachten... und somit wird es dann wieder vier Wochen mehr und wieder vier Wochen mehr und wieder ....


Dann hätte ein kurzer, harter Lockdown wirklich mehr Sinn gemacht. In Frankreich fallen die Zahlen aktuell rapide ab aufgrund der harten Einschränkungen... auch wenn da der Leidensdruck natürlich größer war.

Ob unser halbgare Schlingerkurs wirklich die Nonplusultra-Lösung ist, ich zweifle immer mehr...
#
Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.
#
Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.
#
SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wenn ich mir die Bilder von dem Wochenenden aus den Innenstädte sehe, wundert mich nichts mehr.
Was eine Berechtigung hat denn eigentlich ausgerechnet der Einzelhandel, das dieser nun in der Vorweihnachtszeit weiter florieren darf und drumherum alles zu hat?
#
SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wenn ich mir die Bilder von dem Wochenenden aus den Innenstädte sehe, wundert mich nichts mehr.
Was eine Berechtigung hat denn eigentlich ausgerechnet der Einzelhandel, das dieser nun in der Vorweihnachtszeit weiter florieren darf und drumherum alles zu hat?
#
anno-nym schrieb:

Was eine Berechtigung hat denn eigentlich ausgerechnet der Einzelhandel, das dieser nun in der Vorweihnachtszeit weiter florieren darf und drumherum alles zu hat?
     


Hunderte Milliarden an Umsatz, drei Millionen direkte Erwerbstätige (gut, da sind Supermärkte auch dabei) plus mehrere Millionen indirekte Erwerbstätige.

Also dafür habe ich sogar durchaus Verständnis. Wenn das ein absoluter Infektionstreiber wäre, dann hätten wir im April auch ne andere Entwicklung erlebt. Mit entsprechenden Abstands- , Masken- und qm-je-Besucher-Regeln halte ich auch da das Risiko für gering.
Was ich aber auch gesehen habe am Wochenende: Größere Familienzusammenkünfte im Park ohne Abstand, Kinder und Jugendliche nach der Schule ohne Abstand mit 15 Leuten auf ner Fläche von 4 mal 4 Metern und ganz viele Menschen unterwegs auch in Stadtbereichen (Stuttgart) , in denen es kaum Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Grundsätzlich sind viel mehr Menschen unterwegs als im April. Aber mE sind die eher selten shoppen.
#
So, noch zur Tagesstatistik. Fallzahlen immer noch mit Mini-Minus, Intensivpatientenzahlen stagnieren, Todeszahlen steigen immer noch (wenn auch heute vergleichsweise "moderat")



Kleinere Fakten für zwischendurch

- Letzte Woche ca. 3-4 % weniger Tests, bei gleichzeitig 4-5 % weniger Infektionen sank die Positivquote minimal, das zeigt auch, dass wir eher im Bereich der Stagnation sind und nicht wirklich ein signifikantes Minus haben
- Die Infektionszahlen bei den Jüngeren sinken weiter, hingegen steigen sie weiter bei der Gruppe über 80 (ca. 12-13 %) , dieser Anstieg verlangsamt sich zwar, aber das bedeutet auch weiterhin, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass wir in den nächsten zwei Wochen sinkende Todesfallzahlen haben

Edit: Ach ja. Sachsen mit weitem Abstand das Bundesland mit den meisten Neuinfektionen.
#
anno-nym schrieb:

Was eine Berechtigung hat denn eigentlich ausgerechnet der Einzelhandel, das dieser nun in der Vorweihnachtszeit weiter florieren darf und drumherum alles zu hat?
     


Hunderte Milliarden an Umsatz, drei Millionen direkte Erwerbstätige (gut, da sind Supermärkte auch dabei) plus mehrere Millionen indirekte Erwerbstätige.

Also dafür habe ich sogar durchaus Verständnis. Wenn das ein absoluter Infektionstreiber wäre, dann hätten wir im April auch ne andere Entwicklung erlebt. Mit entsprechenden Abstands- , Masken- und qm-je-Besucher-Regeln halte ich auch da das Risiko für gering.
Was ich aber auch gesehen habe am Wochenende: Größere Familienzusammenkünfte im Park ohne Abstand, Kinder und Jugendliche nach der Schule ohne Abstand mit 15 Leuten auf ner Fläche von 4 mal 4 Metern und ganz viele Menschen unterwegs auch in Stadtbereichen (Stuttgart) , in denen es kaum Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Grundsätzlich sind viel mehr Menschen unterwegs als im April. Aber mE sind die eher selten shoppen.
#
Gestern war ich dienstlich in Wiesbaden unterwegs und ich muss schon sagen, als ich die teilweise rappelvollen Busse gesehen habe, wurde es mir schon ein bisschen anders. Gottseidank war meiner fast leer. Ich glaube, da hilft die Maske auch nicht mehr viel, wenn die Busse zur Rush-Hour knüppelvoll sind und du mit dem Gesicht zwischen den Brüsten einer 60-Jährigen Matrone feststeckst.
#
Gestern war ich dienstlich in Wiesbaden unterwegs und ich muss schon sagen, als ich die teilweise rappelvollen Busse gesehen habe, wurde es mir schon ein bisschen anders. Gottseidank war meiner fast leer. Ich glaube, da hilft die Maske auch nicht mehr viel, wenn die Busse zur Rush-Hour knüppelvoll sind und du mit dem Gesicht zwischen den Brüsten einer 60-Jährigen Matrone feststeckst.
#
Motoguzzi999 schrieb:

Gestern war ich dienstlich in Wiesbaden unterwegs und ich muss schon sagen, als ich die teilweise rappelvollen Busse gesehen habe, wurde es mir schon ein bisschen anders. Gottseidank war meiner fast leer. Ich glaube, da hilft die Maske auch nicht mehr viel, wenn die Busse zur Rush-Hour knüppelvoll sind und du mit dem Gesicht zwischen den Brüsten einer 60-Jährigen Matrone feststeckst.


Grundsätzlich ist es so, dass nicht viel weniger Menschen unterwegs sind als zB im Sommer. Vllt. 15-20 %. Wie auch? Die meisten arbeiten regulär (ja auch der Einzelhandel natürlich) und was dann noch enorm dazu kommt im Vergleich zum Frühjahr sind die Schüler. Ich merke das ja, wenn mal Ferien sind (hier in BaWü Ende Oktober zuletzt) , dann sind die Züge gleich mal 30-40 % leerer.
#
Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.
#
SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wollte man das nicht ursprünglich bis Anfang Dezember schaffen? Oder Anfang Januar?
Wer hat denn da eigentlich falsch gerechnet?

Anfang Mai klappt aber bestimmt...
#
SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wenn ich mir die Bilder von dem Wochenenden aus den Innenstädte sehe, wundert mich nichts mehr.
Was eine Berechtigung hat denn eigentlich ausgerechnet der Einzelhandel, das dieser nun in der Vorweihnachtszeit weiter florieren darf und drumherum alles zu hat?
#
Überspitzt ausgedrückt würde ich sagen, der Einzelhandel kann gleich ganz aufgegeben werden, wenn das Weihnachtsgeschäft wegbricht. Vielleicht könnte vorerst Einiges über Hilfeleistungen abgefangen werden. Die zusätzliche Verschiebung in Richtung Onlineshopping wäre für Manche aber wohl das Ende.

Ich sehe auch nicht, was sich bis Januar großartig verbessern soll.
Alles was sich bis Weihnachten leicht entspannt, wird womöglich mit den Weihnachtsfesten wieder zerstört.

Das ist ein verdammtes Dilemma.

Wahrscheinlich wäre diese Situation nur mit deutlich strengeren Maßnahmen ab spätestens Ende Oktober zu vermeiden gewesen.
#
SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wollte man das nicht ursprünglich bis Anfang Dezember schaffen? Oder Anfang Januar?
Wer hat denn da eigentlich falsch gerechnet?

Anfang Mai klappt aber bestimmt...
#
Diegito schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wollte man das nicht ursprünglich bis Anfang Dezember schaffen? Oder Anfang Januar?
Wer hat denn da eigentlich falsch gerechnet?


Wer soll denn da was gerechnet haben ???

Man hat Einschränkungen beschlossen und gehofft das dadurch die Fallzahlen sinken.
Dies passiert derzeit nicht mit der Geschwindigkeit die notwendig wäre und die man auch erwartet hat.

Woran das wohl liegt ???

Falls das Sinken sich nicht beschleunigt, dann werden halt irgendwann mal noch stärkere Einschränkungen
kommen, weil immer noch ein Teil der Bevölkerung sich so verhält, als gäbe es kein Corona.

Ich habe mich letzte Woche mit einem polnischen Bürger unterhalten, der hier arbeitet und vor kurzem
zuhause war.
Dort wurde seine Quarantäne von der Polizei kontrolliert.
Möglicherweise würde dies bei uns auch dazu führen, dass die Fallzahlen schneller sinken.
Die Frage ist, wollen wir das ???

Jeder kann durch sein Verhalten dazu beitragen dass die Fallzahlen sinken.
Dazu braucht man keine strengere Maßnahmen und auch keine Polizeikontrollen.

Dazu müsste man nur seinen gesunden Menschenverstand einsetzen.

#
Diegito schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Also mit der derzeitigen Entwicklung sind wir deutschlandweit bereits am 5. Mai unter der 50er-Inzidenz.


Wollte man das nicht ursprünglich bis Anfang Dezember schaffen? Oder Anfang Januar?
Wer hat denn da eigentlich falsch gerechnet?


Wer soll denn da was gerechnet haben ???

Man hat Einschränkungen beschlossen und gehofft das dadurch die Fallzahlen sinken.
Dies passiert derzeit nicht mit der Geschwindigkeit die notwendig wäre und die man auch erwartet hat.

Woran das wohl liegt ???

Falls das Sinken sich nicht beschleunigt, dann werden halt irgendwann mal noch stärkere Einschränkungen
kommen, weil immer noch ein Teil der Bevölkerung sich so verhält, als gäbe es kein Corona.

Ich habe mich letzte Woche mit einem polnischen Bürger unterhalten, der hier arbeitet und vor kurzem
zuhause war.
Dort wurde seine Quarantäne von der Polizei kontrolliert.
Möglicherweise würde dies bei uns auch dazu führen, dass die Fallzahlen schneller sinken.
Die Frage ist, wollen wir das ???

Jeder kann durch sein Verhalten dazu beitragen dass die Fallzahlen sinken.
Dazu braucht man keine strengere Maßnahmen und auch keine Polizeikontrollen.

Dazu müsste man nur seinen gesunden Menschenverstand einsetzen.

#
Fireye schrieb:


Dazu müsste man nur seinen gesunden Menschenverstand einsetzen.

Und genau das zeigt die Pandemie ja sehr deutlich auf das da einige Mitbürger große Probleme mit haben.
#
Adlerdenis schrieb:


Und zur Angst und Kontrolle: Hat ja niemand gesagt, dass es die bei uns nicht gibt. Aber das Ausmaß ist in einer sozialistischen Diktatur natürlich ein völlig anderes.


Ich will hier nicht zu sehr ins OT gehen, ber die amerikanische Philsophin Elizabeth Anderson hat dazu mal ein interessantes Gedankenexperiment entwickelt. (Den folgenden Text habe ich aus einer Rezension ihres Buches "Private Regierung" der FAZ)

Stellen wir uns ein Land vor, in dem jeder einen Vorgesetzten hat, dessen Befehle unbedingt zu befolgen sind. Die Vorgesetzten werden nicht gewählt, sondern von höherer Stelle ernannt. Ihre Befugnisse sind umfassend: Sie können Telefonate abhören und einen Kleidungsstil diktieren, sie können medizinische Tests anordnen und willkürliche Durchsuchungen. Die Menschen verbringen stets nur einen Teil ihrer Zeit in diesem Land, doch sie können auch für das bestraft werden, was sie außerhalb tun – für ihr politisches Engagement etwa, die Wahl ihres Lebenspartners, den Konsum von Freizeitdrogen. Die übliche Strafe: Herabstufung oder Exil. Zwar steht es jedem frei, auszuwandern, doch viele Menschen werden nur in Gegenden eine neue Heimat finden, in denen ganz ähnliche Verhältnisse herrschen. [...] „Ich gehe davon aus, dass die meisten Amerikaner das nicht glauben würden“, schreibt Anderson. „Und doch arbeitet die Mehrheit von ihnen genau unter einer solchen Regierung: Es ist der moderne Arbeitsplatz, wie er in den Vereinigten Staaten für die meisten Unternehmen existiert.“ Und da an der Spitze vieler Unternehmen ein absoluter Befehlshaber stehe, das Anlagevermögen den Firmen und den Mitarbeitern nichts gehöre, handele es sich um kommunistische Organisatonsformen: „Die Mehrzahl der Arbeitnehmer in den Vereinigten Staaten wird im Arbeitsleben von kommunistischen Diktaturen regiert.“


https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/elizabeth-andersons-neues-buch-private-regierung-16083560.html

Ich habe es gelesen, ganz interessante Gedanken aber stark auf die US-Verhältnisse bezogen. Das trifft zwar auf Deutschland nur eingeschränkt zu, aber in den USA gibt es tatsächlich gar nicht so selten Unternehmen, die die Toilettengänge ihrer Beschäftigten kontrollieren.
Ich wollte nicht abschweifen. Ich glaube nicht, dass es allein daran liegt, dass harte Maßnahmen ergriffen wurden. In Afrika sind viele Staaten viel zu schwach, um das Gewaltmonopol aufrecht zu halten. Ich denke schon, dass es auch viel mit Individualismus, dem Glauben an ein vermeintliches Recht auf Handlungsfreiheit und Konsum zu tun hat. Mit Blödheit hat es aber eher weniger zu tun, auch wenn das viele Leute immer wieder gerne behaupten.
#
Das ist in der Tat interessant und ich musste auch schmunzeln.
Es wurde ja auch im Nachbar-Thread thematisiert, dass die Amerikaner teilweise aus lauter Angst vor dem Sozialismus die Scheiße übersehen, in der sie eigentlich leben, und daher sozialen Fortschritt offenbar häufig sogar ablehnen, wenn sie ihn eigentlich selbst nötig hätten.
Sieht man ja auch an den ganzen Rep-Wählern in ärmeren Gegenden.
Ich weiß noch, wie mir mal ein schwarzer LKW-Fahrer aus den USA, der sich mehr schlecht als recht durchgeschlagen hat, erzählen wollte, dass unsere ganzen Abgaben hier "communism shit" sind, und dass das in den USA mit den hohen Studiengebühren usw. viel besser geregelt sei. Da wusste ich auch nicht mehr, was ich noch sagen soll.

Aber wie dem auch sei, jedenfalls:
Das kollektivistischere Kulturen bei einer Pandemie quasi von Natur aus bessere Karten haben, und uns gerade auch unsere toller, westlicher Individualismus, auf den wir so stolz sind, um die Ohren fliegt, stimme ich dir absolut zu.
Trotzdem finde ich, dass man sich bewusst sein sollte, dass das in hier genannten Ländern wie Korea oder Australien unter Bedingungen erreicht wurde, die die wenigsten Leute hier wollen würden. Deswegen finde ich diese Verweise auf gewisse außereuropäische Staaten, die das ja so viel besser im Griff hätten als wir, relativ sinnlos.



#
Am 11. Januar hab‘ ich Geburtstag. Ihr seiT alle eingeladen!
#
Motoguzzi999 schrieb:

Am 11. Januar hab‘ ich Geburtstag. Ihr seiT alle eingeladen!

Mit Indoor Grillen?
#
Das ist in der Tat interessant und ich musste auch schmunzeln.
Es wurde ja auch im Nachbar-Thread thematisiert, dass die Amerikaner teilweise aus lauter Angst vor dem Sozialismus die Scheiße übersehen, in der sie eigentlich leben, und daher sozialen Fortschritt offenbar häufig sogar ablehnen, wenn sie ihn eigentlich selbst nötig hätten.
Sieht man ja auch an den ganzen Rep-Wählern in ärmeren Gegenden.
Ich weiß noch, wie mir mal ein schwarzer LKW-Fahrer aus den USA, der sich mehr schlecht als recht durchgeschlagen hat, erzählen wollte, dass unsere ganzen Abgaben hier "communism shit" sind, und dass das in den USA mit den hohen Studiengebühren usw. viel besser geregelt sei. Da wusste ich auch nicht mehr, was ich noch sagen soll.

Aber wie dem auch sei, jedenfalls:
Das kollektivistischere Kulturen bei einer Pandemie quasi von Natur aus bessere Karten haben, und uns gerade auch unsere toller, westlicher Individualismus, auf den wir so stolz sind, um die Ohren fliegt, stimme ich dir absolut zu.
Trotzdem finde ich, dass man sich bewusst sein sollte, dass das in hier genannten Ländern wie Korea oder Australien unter Bedingungen erreicht wurde, die die wenigsten Leute hier wollen würden. Deswegen finde ich diese Verweise auf gewisse außereuropäische Staaten, die das ja so viel besser im Griff hätten als wir, relativ sinnlos.



#
Adlerdenis schrieb:

Trotzdem finde ich, dass man sich bewusst sein sollte, dass das in hier genannten Ländern wie Korea oder Australien unter Bedingungen erreicht wurde, die die wenigsten Leute hier wollen würden. Deswegen finde ich diese Verweise auf gewisse außereuropäische Staaten, die das ja so viel besser im Griff hätten als wir, relativ sinnlos.

Nicht ganz sinnlos. Zunächst einmal muss man beobachten, wodurch einzelne Länder die Pandemie einbremsen konnten. Und da steht glaube ich an oberster Stelle die Disziplin.
Dann kann man sich noch ansehen, wie diese erreicht wurde. Aber ob mit Zwang oder aus der Einsicht heraus - es bleibt die Disziplin, die eine Pandemie besiegen kann.
Und schon haben wir den Grund, warum es bei uns nicht klappt und brauchen weder auf die Regierung schimpfen noch Bill Gates verantwortlich machen.

Fireye hat vollkommen recht.
#
Adlerdenis schrieb:

Trotzdem finde ich, dass man sich bewusst sein sollte, dass das in hier genannten Ländern wie Korea oder Australien unter Bedingungen erreicht wurde, die die wenigsten Leute hier wollen würden. Deswegen finde ich diese Verweise auf gewisse außereuropäische Staaten, die das ja so viel besser im Griff hätten als wir, relativ sinnlos.

Nicht ganz sinnlos. Zunächst einmal muss man beobachten, wodurch einzelne Länder die Pandemie einbremsen konnten. Und da steht glaube ich an oberster Stelle die Disziplin.
Dann kann man sich noch ansehen, wie diese erreicht wurde. Aber ob mit Zwang oder aus der Einsicht heraus - es bleibt die Disziplin, die eine Pandemie besiegen kann.
Und schon haben wir den Grund, warum es bei uns nicht klappt und brauchen weder auf die Regierung schimpfen noch Bill Gates verantwortlich machen.

Fireye hat vollkommen recht.
#
Naja, ich würde sagen, bei Australien und Neuseeland stand an erster Stelle die völlige Abschottung. Ich wüsste nicht, warum die Menschen dort disziplinierter sein sollten als in anderen westlich geprägten Staaten.
Mir konnte hier bisher niemand schlüssig begründen oder nachweisen, warum die vermeintliche Mentalität oder Disziplin der dortigen Leute ein wichtigerer Faktor gewesen sein soll als die staatlichen Maßnahmen. Zumal wir hier ja nicht gerade in einem Land leben, was für seine Undiszipliniertheit bekannt wäre.
#
Naja, ich würde sagen, bei Australien und Neuseeland stand an erster Stelle die völlige Abschottung. Ich wüsste nicht, warum die Menschen dort disziplinierter sein sollten als in anderen westlich geprägten Staaten.
Mir konnte hier bisher niemand schlüssig begründen oder nachweisen, warum die vermeintliche Mentalität oder Disziplin der dortigen Leute ein wichtigerer Faktor gewesen sein soll als die staatlichen Maßnahmen. Zumal wir hier ja nicht gerade in einem Land leben, was für seine Undiszipliniertheit bekannt wäre.
#
Adlerdenis schrieb:

Naja, ich würde sagen, bei Australien und Neuseeland stand an erster Stelle die völlige Abschottung. Ich wüsste nicht, warum die Menschen dort disziplinierter sein sollten als in anderen westlich geprägten Staaten.
Mir konnte hier bisher niemand schlüssig begründen oder nachweisen, warum die vermeintliche Mentalität oder Disziplin der dortigen Leute ein wichtigerer Faktor gewesen sein soll als die staatlichen Maßnahmen. Zumal wir hier ja nicht gerade in einem Land leben, was für seine Undiszipliniertheit bekannt wäre.

Was bedeutet denn Abschottung? Heißt doch auch für die Bewohner, dass sie nicht raus können, dass sie keine Gäste empfangen können, dass der Reiseverkehr extrem eingeschränkt ist. Neben der Tatsache, dass beide Länder auch wesentlich strengere Lockdowns durchgeführt haben als wir.
Proteste? Demos? Corona-Leugner? Maskenverweigerer? Nichts davon gehört. Weder in Australien noch in Neuseeland.


Teilen