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Dem Profifußball - und damit der Eintracht - den Rücken kehren

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Erst mal finde ich es ziemlich erbärmlich wie jemand wegen seiner konsequenten Handlung und seinem denken dumm angemacht wird und als lächerlich hin gestellt wird. Menschen die so sind, sich aber gleichzeitig inbrünstig verkünden Teil der geilen, toleranten und weltoffenen Eintracht Familie zu sein leben entweder in einer Parallelwelt oder verstehen es doch nicht so ganz wie das mit der Toleranz funktioniert. Kann ja mal passieren.

Ich kann den Schritt nachvollziehen und er erntet von mir Anerkennung. Ob ich so absolut und nie wieder etwas mit Eintracht Frankfurt zu tun haben möchte kann ich mir nicht vor stellen. Trotz auch einer in mir voranschreitenden Entfremdung zum System "Profifußball" besteht für mich auch weiterhin die gesellschaftliche Wichtigkeit die er hat. Wie propain schon anmerkt war der Fußball auch durchaus wichtig als "Flucht vor dem Alltag" um Menschen etwas Ablenkung und auch Freude zu geben. Auch wenn ich nicht mehr 34 Spiele in einer Saison von der Eintracht sehen werde, wird bei mir immer eine gewisse Freude und ein inneres "Fieber" da sein was mich dazu zwingt zu schauen wie die Eintracht spielt oder gespielt hat.
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Wie hier immer wieder Leute runtergemacht werden...

Respekt für diesen Schritt, es ist immerhin konsequent.
Weiß nicht, ob ich das wollte oder könnte.
So sehr ich es auch nachvollziehen kann.
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reggaetyp schrieb:

Weiß nicht, ob ich das wollte oder könnte.
So sehr ich es auch nachvollziehen kann.

Wäre nur konsequent und würde zeigen, dass Du hinter Deinen Worten stehst.
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propain schrieb:

JanoschAdler schrieb:

Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich.

Ich habe es schon mal geschrieben, solche Veranstaltungen waren schon immer wichtig. Sie bringen den Leuten ein klein wenig Freude in ihren tristen Alltag, lenken kurzfristig von den Problemen ab. Wenn man deine Aufzählung so liest, dann hätte in den 80ern auch nicht gespielt werden dürfen, war die Arbeitslosigkeit wegen diverser Krisen damals recht hoch, teilweise war jeder 10te Arbeitnehmer arbeitslos und viele Betriebe gingen pleite.

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hast du natürlich recht. Andererseits könnte man auf die Idee einer Art Ablenkung kommen, die bestimmten Kreisen nicht unangenehm ist. Das wussten schon die römischen Kaiser, denen wir den Circus Maximus verdanken. Und Frau Merkel hat bei der WM 2006 auch hurtig ein paar ziemlich heikle Gesetzesvorhaben durchgepeitscht.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hast du natürlich recht. Andererseits könnte man auf die Idee einer Art Ablenkung kommen, die bestimmten Kreisen nicht unangenehm ist. Das wussten schon die römischen Kaiser, denen wir den Circus Maximus verdanken. Und Frau Merkel hat bei der WM 2006 auch hurtig ein paar ziemlich heikle Gesetzesvorhaben durchgepeitscht.



       

Das ist mir bewusst das bestimmte Veranstaltungen durchaus missbraucht werden, wie z.B. Fussball-WM oder Olympiaden. Leider tragen dazu die jeweiligen Verbände sehr viel zu bei die solche Veranstaltungen immer wieder an bestimmte Länder geben und nicht die Eier haben auch mal zu sagen "Dort nicht" wenn sich die Begebenheiten geändert haben. So hätte 1936 niemals eine Olympiade in Berlin statt finden dürfen, um mal im eigenen Land zu bleiben und nicht woanders hin zu zeigen. Das im Schatten von einer Fussball-WM oder Olympiade auch unliebsame Änderungen vorgenommen werden, weil die Wettbewerbe von dem Treiben ablenken ist auch klar. Aber das gilt nicht für den Alltag, dazu gehört die Bundesliga und andere Kulturveranstaltungen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was er dem Profi-Fußball vorhält, ist etwas anderes: dass er mit dazu beiträgt, immer mehr Geld in die Taschen immer weniger Menschen wandert.

Ist das wirklich ein Problem des Profi-Fußballs? Ich sehe das eher als ein allgemeines Problem der Gesellschaft.

Für einige hier scheint der Fußball plötzlich ein neues Feindbild zu sein. War vor Corona auch kein anderes System. Da hat es nur niemanden interessiert, zumindest wurde da nicht so darüber gejammert wie schlecht doch alles ist.

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Basaltkopp schrieb:


(...) Für einige hier scheint der Fußball plötzlich ein neues Feindbild zu sein. War vor Corona auch kein anderes System. Da hat es nur niemanden interessiert, zumindest wurde da nicht so darüber gejammert wie schlecht doch alles ist.

Das stimmt so nicht. Kann mich erinnern, hier ausgiebig mit Kollegen, die inzwischen seit Jahren schon nicht mehr dabei sind, die Möglichkeit der Hinwendung zum Amateurfußball diskutiert zu haben. Aus den sattsam bekannten Gründen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was er dem Profi-Fußball vorhält, ist etwas anderes: dass er mit dazu beiträgt, immer mehr Geld in die Taschen immer weniger Menschen wandert.

Ist das wirklich ein Problem des Profi-Fußballs? Ich sehe das eher als ein allgemeines Problem der Gesellschaft.

Für einige hier scheint der Fußball plötzlich ein neues Feindbild zu sein. War vor Corona auch kein anderes System. Da hat es nur niemanden interessiert, zumindest wurde da nicht so darüber gejammert wie schlecht doch alles ist.

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Basaltkopp schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Was er dem Profi-Fußball vorhält, ist etwas anderes: dass er mit dazu beiträgt, immer mehr Geld in die Taschen immer weniger Menschen wandert.

Ist das wirklich ein Problem des Profi-Fußballs? Ich sehe das eher als ein allgemeines Problem der Gesellschaft.

Für einige hier scheint der Fußball plötzlich ein neues Feindbild zu sein. War vor Corona auch kein anderes System. Da hat es nur niemanden interessiert, zumindest wurde da nicht so darüber gejammert wie schlecht doch alles ist.

In dieser Beziehung ist der Fußball eben genau ein Spiegelbild der Gesellschaft: da wird ein gigantisches "Produkt" hochgezogen, was vielen Menschen Vergnügen und Ablenkung, einigen Menschen Arbeit und wenigen Menschen einen Riesen Haufen Kohle bringt. Und das war der Fußball nicht schon immer.

Und auch bei deinem zweiten Punkt muss ich korrigieren: das Thema des TE hat sehr wohl auch vor Corona schon existiert und wurde heftig diskutiert. Seinen Frust, dass Corona daran bislang Null Komma Null geändert hat, kann ich nachvollziehen.

Im Grunde vollzieht JanoschAdler doch nur das, was viele andere beschäftigt: eine Abkehr von einer leidenschaftlich verfolgten Sache, die einem fremd geworden ist. Auch wenn diese vielen bei weitem nicht die Mehrheit sind.
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Basaltkopp schrieb:


(...) Für einige hier scheint der Fußball plötzlich ein neues Feindbild zu sein. War vor Corona auch kein anderes System. Da hat es nur niemanden interessiert, zumindest wurde da nicht so darüber gejammert wie schlecht doch alles ist.

Das stimmt so nicht. Kann mich erinnern, hier ausgiebig mit Kollegen, die inzwischen seit Jahren schon nicht mehr dabei sind, die Möglichkeit der Hinwendung zum Amateurfußball diskutiert zu haben. Aus den sattsam bekannten Gründen.
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Mag sein. Ich meine mehr die Leute, die jetzt hier und auch im Corona Thread alles so furchtbar schlimm finden, was eben vor Corona bei weitem nicht so war.

Und tatsächlich ist der TE hier wenigstens konsequent, im Gegenteil zu (bisher) allen anderen. In diesem Punkt hat er auch meinen Respekt.

Ich finde es nur seltsam, hier eine Diskussion anzustoßen, die im Prinzip im Corona Thread schon seit Wochen existiert und zeitgleich anzukündigen, sich auch aus dem Forum zurück zu ziehen.

Und die Kündigung der Mitgliedschaft macht meines Erachtens auch keinen Sinn.
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Ich finde den Thread nach wie vor lächerlich! Wozu will man hier eine Diskussion anzetteln, wenn man sich doch aus dem Forum zurückziehen will.

Weiterhin ist es albern, die Mitgliedschaft im e.V. zu kündigen und somit auch die Unterstützung des Breitensports bei der Eintracht. Insbesondere wenn man pathetisch von sozialem Engagement schwadroniert!

Und ja, das ist auch ein Beitrag zur Diskussion und eine Meinung zum Thema! Auch wenn es dem einen oder anderen nicht passt.

Positiv: 1 freie Dauerkarte für jemanden, der bisher keine hatte.
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Basaltkopp schrieb:

Wozu will man hier eine Diskussion anzetteln, wenn man sich doch aus dem Forum zurückziehen will.

Das hab ich mich auch gefragt. Und was soll man hier bitte diskutieren, was nicht in den Corona-Fußballthread oder sonst wo hin passt? Wirkt halt schon wie "fishing for conpliments".
Bei der Sache mit dem E.V. hast du vollkommen Recht. Letzten Endes bestraft er den bei uns ohnehin traditionell klammen Breitensport für die Auswüchse des Profifußballs.
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Basaltkopp schrieb:

Wozu will man hier eine Diskussion anzetteln, wenn man sich doch aus dem Forum zurückziehen will.

Das hab ich mich auch gefragt. Und was soll man hier bitte diskutieren, was nicht in den Corona-Fußballthread oder sonst wo hin passt? Wirkt halt schon wie "fishing for conpliments".
Bei der Sache mit dem E.V. hast du vollkommen Recht. Letzten Endes bestraft er den bei uns ohnehin traditionell klammen Breitensport für die Auswüchse des Profifußballs.
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Adlerdenis schrieb:

Corona-Fußballthread oder sonst wo hin passt? Wirkt halt schon wie "fishing for conpliments".
In Zeiten, wo jeder Handgriff z.B. bei Instagram präsentiert wird, ist ein Abschied mit eigenem Fred ja auch nichts Überraschendes mehr, nicht wahr?
Adlerdenis schrieb:

Letzten Endes bestraft er
Ich denke, trotz Corona wird sich die tolle Entwicklung der Mitgliederzahl der Eintracht fortsetzen, vielleicht nicht mehr so steil. Da ist diese Strafe für die Eintracht noch milder Natur.
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Die Kritik an dem System Profifußball teile ich, wie viele andere wohl auch.

Eine Sache muss man aber bedenken. Jede Branche, die es so hart wie den Fußball getroffen hat, hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, wieder loslegen zu dürfen. Problem: die meisten anderen hatten eben nicht die Lobby wie der Profifußball sie hat. Das die Branche grundsätzlich auf einen Resstart hingearbeitet hat, würde ich ihr nicht vorwerfen. Das haben alle anderen Branchen auch getan.

Die Diskussion zeigt aber, dass der Fußball in der Gesellschaft keinen großen Rückhalt genießt. Die Gründe dafür liegen mE auf der Hand und wurden auch schon hinlänglich diskutiert.

Ansonsten wünsche ich dir viel Glück mit deiner Entscheidung und hoffe für dich, dass du „trocken“ bleiben kannst. Falls nein, du weißt ja wo du uns findest.
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Ich finde es sehr konsequent und denke auch, dass das Zerreden hier im Fred von einigen eher unangebracht ist. Wenn Janosch das nicht öffentlich macht, dann bekommt es auch keiner mit denn die Eintracht wird seinen Kündigungsbrief nicht veröffentlichen. Zeigen kann er es nur indem er sich erklärt.

Ich glaube hier nicht an fishing for compliments sondern wirklich an die Öffentlichmachung der Gründe damit Leute nachdenken. In einer Zeit in der viele vor dem absoluten Aus stehen ist es fast schon pervers wenn Fußballer weiterspielen und ihre Millionengehälter einsacken die sie zum Teil auch genau diesen Leuten verdanken die ihnen als Fußballfans diese Gehälter generieren. Ohne Fans kein Geschäft, ob im oder außerhalb des Stadions.

Die ganze Welt des Profifussballs ist vollkommen abgedreht, ich bin nur immer noch zuviel Eintrachtfan um dem Ganzen den Rücken zu kehren.

Gruß
tobago
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Mag sein. Ich meine mehr die Leute, die jetzt hier und auch im Corona Thread alles so furchtbar schlimm finden, was eben vor Corona bei weitem nicht so war.

Und tatsächlich ist der TE hier wenigstens konsequent, im Gegenteil zu (bisher) allen anderen. In diesem Punkt hat er auch meinen Respekt.

Ich finde es nur seltsam, hier eine Diskussion anzustoßen, die im Prinzip im Corona Thread schon seit Wochen existiert und zeitgleich anzukündigen, sich auch aus dem Forum zurück zu ziehen.

Und die Kündigung der Mitgliedschaft macht meines Erachtens auch keinen Sinn.
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Basaltkopp schrieb:

Mag sein. Ich meine mehr die Leute, die jetzt hier und auch im Corona Thread alles so furchtbar schlimm finden, was eben vor Corona bei weitem nicht so war


Auch schon vor Corona war vieles schlimm im Fussball. Die Coronasituation hat das, was viele als schlimm empfinden, aber noch viel intensiver offenbart

Basaltkopp schrieb:

Und tatsächlich ist der TE hier wenigstens konsequent, im Gegenteil zu (bisher) allen anderen. In diesem Punkt hat er auch meinen Respekt.


"Alle anderen"? Als ob du das beurteilen und "für alle" sprechen könntest.

Basaltkopp schrieb:

Und die Kündigung der Mitgliedschaft macht meines Erachtens auch keinen Sinn.        


Vielleicht nicht für dich. Der TE mag das durchaus anders sehen.
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Ich finde es sehr konsequent und denke auch, dass das Zerreden hier im Fred von einigen eher unangebracht ist. Wenn Janosch das nicht öffentlich macht, dann bekommt es auch keiner mit denn die Eintracht wird seinen Kündigungsbrief nicht veröffentlichen. Zeigen kann er es nur indem er sich erklärt.

Ich glaube hier nicht an fishing for compliments sondern wirklich an die Öffentlichmachung der Gründe damit Leute nachdenken. In einer Zeit in der viele vor dem absoluten Aus stehen ist es fast schon pervers wenn Fußballer weiterspielen und ihre Millionengehälter einsacken die sie zum Teil auch genau diesen Leuten verdanken die ihnen als Fußballfans diese Gehälter generieren. Ohne Fans kein Geschäft, ob im oder außerhalb des Stadions.

Die ganze Welt des Profifussballs ist vollkommen abgedreht, ich bin nur immer noch zuviel Eintrachtfan um dem Ganzen den Rücken zu kehren.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:

Ich glaube hier nicht an fishing for compliments sondern wirklich an die Öffentlichmachung der Gründe damit Leute nachdenken
Glaubst Du wirklich, das bewegt jemanden zum Nachdenken der es nicht ohnehin schon tut?
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Basaltkopp schrieb:

Mag sein. Ich meine mehr die Leute, die jetzt hier und auch im Corona Thread alles so furchtbar schlimm finden, was eben vor Corona bei weitem nicht so war


Auch schon vor Corona war vieles schlimm im Fussball. Die Coronasituation hat das, was viele als schlimm empfinden, aber noch viel intensiver offenbart

Basaltkopp schrieb:

Und tatsächlich ist der TE hier wenigstens konsequent, im Gegenteil zu (bisher) allen anderen. In diesem Punkt hat er auch meinen Respekt.


"Alle anderen"? Als ob du das beurteilen und "für alle" sprechen könntest.

Basaltkopp schrieb:

Und die Kündigung der Mitgliedschaft macht meines Erachtens auch keinen Sinn.        


Vielleicht nicht für dich. Der TE mag das durchaus anders sehen.
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miraculix250 schrieb:

Der TE mag das durchaus anders sehen.

Offensichtlich. Aber unsinnig ist es trotzdem, auch dem e. V. den Rücken zu kehren.
Das hat der TE nicht zuende gedacht.
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Ich finde es sehr konsequent und denke auch, dass das Zerreden hier im Fred von einigen eher unangebracht ist. Wenn Janosch das nicht öffentlich macht, dann bekommt es auch keiner mit denn die Eintracht wird seinen Kündigungsbrief nicht veröffentlichen. Zeigen kann er es nur indem er sich erklärt.

Ich glaube hier nicht an fishing for compliments sondern wirklich an die Öffentlichmachung der Gründe damit Leute nachdenken. In einer Zeit in der viele vor dem absoluten Aus stehen ist es fast schon pervers wenn Fußballer weiterspielen und ihre Millionengehälter einsacken die sie zum Teil auch genau diesen Leuten verdanken die ihnen als Fußballfans diese Gehälter generieren. Ohne Fans kein Geschäft, ob im oder außerhalb des Stadions.

Die ganze Welt des Profifussballs ist vollkommen abgedreht, ich bin nur immer noch zuviel Eintrachtfan um dem Ganzen den Rücken zu kehren.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:

In einer Zeit in der viele vor dem absoluten Aus stehen ist es fast schon pervers wenn Fußballer weiterspielen und ihre Millionengehälter einsacken die sie zum Teil auch genau diesen Leuten verdanken die ihnen als Fußballfans diese Gehälter generieren.

Kann man so sehen. Aber diesen Leuten ginge es doch nicht besser, wenn die Bundesliga nicht weiter gespielt hätte.
Allerdings würden dann vermutlich viele andere Menschen auch vor dem Aus stehen.
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Ich finde, die Schritte in Ordnung, auch wenn ich das Persönlich nicht gemacht hätte denn (was da nicht drin steht):

1. Hat die Eintracht ja sehr wohl gespendet (gabs ja gerade ein Kurzfilm drüber), sowie die Spieler haben den Leuten zum Teil einkäufe nach Hause gebracht. Sowie die Mitarbeiter (der Service wurde Rund um Frankfurt angeboten, das weiß ich noch). Zudem wurden soziale Einrichtungen auch besucht, und auch vorgestellt. Ich finde, das ist eigentlich für einen Fußballverein schon genug. Die Eintracht hat eine klare Vorbildfunktion, hier ist es aber ähnlich wie bei einem Brand: Selbstschutz zuerst, und dann gucken was man hinbekommt. Genauso hat es die Eintracht auch gemacht. Man kann nicht selbst sein eigenes Geld rauspulvern, und die eigenen Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Jeder hat da Abstriche hinnehmen müssen. Auch die Profis.

2. Das Geld, was durch die Coronakickerei eingenommen wurde, hat nicht die Gehälter der Spieler gestemmt. Gewinne erwähnst du, aber welche Gewinne? Die Gewinne, die neulich vorgestellt wurden, sind von 2019. Die Gehälter sind in 2020 aber noch die selben. Da wird bei keinem ein Gewinn rauskommen. Die Vereine werden alle fette Verluste fahren (außer Hertha BSC vielleicht). Die Gehälter sind meiner Meinung nach safe. Die Profis wären die letzten, denen man gekündigt hätte. Vorher hätte man den ganzen Staff hinten dran gefeuert. Also ganz normale Menschen, so wie du und ich auch. Die keine Riesengehälter beziehen. Die wurden zum Teil oder auch gänzlich (so genau weiß ichs nicht) in Kurzarbeit geschickt. Damit die Leute wieder arbeiten können, und die Gehälter auf lang wieder bezahlt werden konnten, mussten die Fernsehgelder her. Das war doch der Grund (zumindest meiner Meinung nach). Man könnte nur argumentieren, das die ganze Geschichte sowieso mega aufgebauscht wird mittlerweile. Gefühlt gibts für jeden Furz einen Menschen. Die Spieler müssen sich um nichts mehr kümmern, alles wird von den Vereinen erledigt. Und das ist teuer. Das sind dann aber auch die Menschen (nochmal) die als erstes gekündigt werden. Denn alle, egal ob im Shop, die im Marketing arbeiten, oder sonst wo, werden auch aus den Fernsehgeldern bezahlt. Wenn die Shops an der Zeil, am Stadion und sonst wo zu sind, müssen die Leute trotzdem bezahlt werden. Wo also hernehmen? Richtig. Anders gehts ja gar nicht. Im sozialen Bereich wurde übrigens klar richtig geschuftet, ich kenne aber niemanden, keine Einrichtung, die Menschen in Kurzarbeit geschickt hat. Zumindest die, die Systemrelevant sind/waren (Krankenhäuser, Altenheime). Im Gegenteil, die Coronastationen waren teils sehr leer, es wurde aber volles Personal gestellt. Das habe ich von mehreren Menschen erfahren. Und ich habe gute Drähte in die Krankenhäuser und Altenheime. Zeitarbeitsfirmen haben versucht einen Reibach zu machen, weil die wussten, es muss mehr Personal gestellt werden. Auch aufgrund von Coronaausbrüchen in verschiedenen Einrichtungen. Das ist abern anderes Thema. So ganz stimmt das also meiner Meinung nach nicht.

Ich respektiere wie gesagt alles, aber so ganz durchdacht finde ich die Geschichte aufgrund oben genannter Punkte nicht wirklich. Ansonsten wünsche ich dir natürlich alles gute, und wenn du den Profifußball nicht mehr sehen willst, tja, dann wirst du dir wohl irgendwas ab der Regionalliga und drunter suchen müssen. Eine sehr mutige Entscheidung, die aber natürlich für dich auch neue Möglichkeiten eröffnet.
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Zuerst einmal kann man deine Entscheidung respektieren. Sie ist sicher über die Jahre gereift und ich denke mal , dass du diesen Entschluss auch ohne Corona getroffen hättest- über kurz oder lang.

Was müsste passieren, dass ich dem Profi- Fußball den Rücken kehre?
Hm, keine leicht zu beantwortende Frage. Sollte es die Eintracht irgendwann, warum auch immer, nicht mehr geben wäre natürlich Schluss bei mir. Denn wie viele hier interessiert mich in erster Linie die Eintracht.  

Ansonsten wäre eventuell bei mir die Schraube überdreht, wenn  noch weitere sinnfreie Wettbewerbe  erfunden werden würden nur um noch mehr Kohle zu scheffeln. Eine Ermüdung ist bereits eingetreten bei mir. Dies führe ich aber auf die nicht enden wollende Saison zurück, die durch Corona unterbrochen wurde.

Ich vermute mal, dass es irgendwann schleichend passieren kann und wird.  Eine bewusste Entscheidung wird das dann wohl nicht sein bei mir.
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... das habe ich getan, die Eintracht hat heute von mir die Kündigung von Dauerkarte und Mitgliedschaft erhalten. Wer wissen will warum, für den zitiere ich mich nachfolgend selbst aus meinem Kündigungsschreiben. Dies ist ein schwerer und sehr persönlicher Schritt für mich, und ich poste das hier nicht, um damit irgendwie einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber vielleicht mag ja der eine oder die andere über meine Beweggründe nachdenken beziehungsweise diskutieren. Zugleich beinhaltet der Schritt natürlich auch, dass ich mich aus diesem Forum zurückziehen werde (das ich viele Jahre zwar zumeist eher still, aber doch regelmäßig verfolgt habe) - und deshalb: Mach's gut, Eintracht-Familie!

Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.
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JanoschAdler schrieb:

... das habe ich getan, die Eintracht hat heute von mir die Kündigung von Dauerkarte und Mitgliedschaft erhalten. Wer wissen will warum, für den zitiere ich mich nachfolgend selbst aus meinem Kündigungsschreiben. Dies ist ein schwerer und sehr persönlicher Schritt für mich, und ich poste das hier nicht, um damit irgendwie einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber vielleicht mag ja der eine oder die andere über meine Beweggründe nachdenken beziehungsweise diskutieren. Zugleich beinhaltet der Schritt natürlich auch, dass ich mich aus diesem Forum zurückziehen werde (das ich viele Jahre zwar zumeist eher still, aber doch regelmäßig verfolgt habe) - und deshalb: Mach's gut, Eintracht-Familie!

Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.

Ich denke, dass hier so manche Standpunkte so mancher Forumskollegen einer grundsätzlichen Korrektur bedürften, was die spezielle 'Beziehung' Corona und Profifußball betrifft. Jeder, der annahm, dass sich durch Corona im Profifußball Einiges ändern könnte, gar das System an sich, war von Anfang an schief gewickelt. Alle Bereiche des öffentlichen Lebens - ich betone: alle - die durch den Lockdown zum Erliegen kamen, trugen von vornherein die Tendenz in sich, zum Status Quo vor Corona zurückzukehren. Das ist auch völlig logisch und natürlich und war nicht schwer zu erkennen (habe ich in früheren Posts auch schon geschrieben). Anzunehmen, dass sich durch Corona ein (wirtschaftlich gesehen) derart erfolgreiches System wie der Profifußball in seinen Grundfesten ändern würde, war (ich entschuldige mich schon 'mal vorab bei allen, die so dachten) naiv!

Auch alle derzeitigen Aussagen von Klubverantwortlichen gleich welcher Couleur, dass sich "wegen Corona" die Preisebenen ändern würden usw. usw. . . . sind Augenwischerei. Bayern kauft 'mal so eben einen Sané für fuffzich Mios (so in der Preisklasse). Wenn viele Klubs weniger Geld in das System investieren können, dann ist das den coronabedingten geringeren Einnahmen geschuldet und nicht der Einsicht der Notwendigkeit systemischer Änderungen. "Der Fußball nach Corona ist nicht mehr der von vor Corona" hat irgendeiner der Manager gesagt (Rolex-Kalle?). Das ist Quatsch und das weiß der natürlich auch. Ich bin - bezüglich der "Preisebenen" - 'mal gespannt, wie sich das bevorstehende Transferfenster so entwickelt; bislang konnte ich hinsichtlich niedrigerer Kosten noch nix erkennen.

Deine Abwendung von der Eintracht - oder gar dem Fußball an sich - durch das Verhalten des Fußballs während der Coronakrise zu begründen ist demnach Unsinn. Der Profifußball hat das gemacht, was alle machten oder zumindest versuchten: Er kehrte schnellstmöglich zum Vor-Corona-Zustand zurück. Da im Profifußball viel Geld vorhanden ist, hat er diese Rückkehr schneller geschafft als die meisten anderen Bereiche. Das mag man kritisieren, ist aber eine völlig logische Entwicklung. Wenn du Dich also vom Fußball abwendest, weil Du das System an sich Scheiße findest, dann kann ich das verstehen und akzeptieren. Dieses mit Corona zu begründen ist allerdings Unsinn. Gerade die Eintracht hat ja in letzter Zeit gezeigt, dass man mit einem (kleinen) Teil der immer noch üppig vorhanden Kohle durchaus auch Sinnvolles anstellen kann.

Wenn Du das System 'Profifußball' nicht mehr erträgst und Dich daher distanzieren willst - okay, das ist Dir unbenommen. Dann ist es aber nicht nur der Fußball, der Dir so aufstößt, sondern jegliche Form professionellen Sports (z.B. Tennis, Formel 1, alle Ami-Profi-Ligen), in denen teilweise ähnlich viel Geld umgesetzt wird. Es sind die weltweit beachtetsten Sportarten, in denen eben - gerade wegen der weltweiten Beachtung - sehr viel Geld vorhanden ist. Diese Systeme (Wirtschaft-Sport oder Sport-Wirtschaft) lassen sich kaum erschüttern. Das muss man nicht gut finden - klar. Ist aber so.
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Ich respektiere durchaus die Entscheidung von jedem Fan, der diesem kranken System den Rücken kehrt.

Aber die Fehler wurden nicht während der corona Krise gemacht sondern die ganzen Jahre zuvor.

Dennoch finde ich es aus Sicht der „kleinen“ Vereine gut, dass die TV Gelder doch fließen konnten. ABER : Es ist echt traurig das sich VIELE Vereine von solchen Geldern abhängig machen. Genau DAS muss untersucht , hinterfragt und auch revolutioniert werden ( Gehaltsobergrenze ???  )

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JanoschAdler schrieb:

... das habe ich getan, die Eintracht hat heute von mir die Kündigung von Dauerkarte und Mitgliedschaft erhalten. Wer wissen will warum, für den zitiere ich mich nachfolgend selbst aus meinem Kündigungsschreiben. Dies ist ein schwerer und sehr persönlicher Schritt für mich, und ich poste das hier nicht, um damit irgendwie einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber vielleicht mag ja der eine oder die andere über meine Beweggründe nachdenken beziehungsweise diskutieren. Zugleich beinhaltet der Schritt natürlich auch, dass ich mich aus diesem Forum zurückziehen werde (das ich viele Jahre zwar zumeist eher still, aber doch regelmäßig verfolgt habe) - und deshalb: Mach's gut, Eintracht-Familie!

Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.

Ich denke, dass hier so manche Standpunkte so mancher Forumskollegen einer grundsätzlichen Korrektur bedürften, was die spezielle 'Beziehung' Corona und Profifußball betrifft. Jeder, der annahm, dass sich durch Corona im Profifußball Einiges ändern könnte, gar das System an sich, war von Anfang an schief gewickelt. Alle Bereiche des öffentlichen Lebens - ich betone: alle - die durch den Lockdown zum Erliegen kamen, trugen von vornherein die Tendenz in sich, zum Status Quo vor Corona zurückzukehren. Das ist auch völlig logisch und natürlich und war nicht schwer zu erkennen (habe ich in früheren Posts auch schon geschrieben). Anzunehmen, dass sich durch Corona ein (wirtschaftlich gesehen) derart erfolgreiches System wie der Profifußball in seinen Grundfesten ändern würde, war (ich entschuldige mich schon 'mal vorab bei allen, die so dachten) naiv!

Auch alle derzeitigen Aussagen von Klubverantwortlichen gleich welcher Couleur, dass sich "wegen Corona" die Preisebenen ändern würden usw. usw. . . . sind Augenwischerei. Bayern kauft 'mal so eben einen Sané für fuffzich Mios (so in der Preisklasse). Wenn viele Klubs weniger Geld in das System investieren können, dann ist das den coronabedingten geringeren Einnahmen geschuldet und nicht der Einsicht der Notwendigkeit systemischer Änderungen. "Der Fußball nach Corona ist nicht mehr der von vor Corona" hat irgendeiner der Manager gesagt (Rolex-Kalle?). Das ist Quatsch und das weiß der natürlich auch. Ich bin - bezüglich der "Preisebenen" - 'mal gespannt, wie sich das bevorstehende Transferfenster so entwickelt; bislang konnte ich hinsichtlich niedrigerer Kosten noch nix erkennen.

Deine Abwendung von der Eintracht - oder gar dem Fußball an sich - durch das Verhalten des Fußballs während der Coronakrise zu begründen ist demnach Unsinn. Der Profifußball hat das gemacht, was alle machten oder zumindest versuchten: Er kehrte schnellstmöglich zum Vor-Corona-Zustand zurück. Da im Profifußball viel Geld vorhanden ist, hat er diese Rückkehr schneller geschafft als die meisten anderen Bereiche. Das mag man kritisieren, ist aber eine völlig logische Entwicklung. Wenn du Dich also vom Fußball abwendest, weil Du das System an sich Scheiße findest, dann kann ich das verstehen und akzeptieren. Dieses mit Corona zu begründen ist allerdings Unsinn. Gerade die Eintracht hat ja in letzter Zeit gezeigt, dass man mit einem (kleinen) Teil der immer noch üppig vorhanden Kohle durchaus auch Sinnvolles anstellen kann.

Wenn Du das System 'Profifußball' nicht mehr erträgst und Dich daher distanzieren willst - okay, das ist Dir unbenommen. Dann ist es aber nicht nur der Fußball, der Dir so aufstößt, sondern jegliche Form professionellen Sports (z.B. Tennis, Formel 1, alle Ami-Profi-Ligen), in denen teilweise ähnlich viel Geld umgesetzt wird. Es sind die weltweit beachtetsten Sportarten, in denen eben - gerade wegen der weltweiten Beachtung - sehr viel Geld vorhanden ist. Diese Systeme (Wirtschaft-Sport oder Sport-Wirtschaft) lassen sich kaum erschüttern. Das muss man nicht gut finden - klar. Ist aber so.
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Was wäre denn deiner Meinung nach der richtige Weg mit diesem kranken System umzugehen? Es weiter mit Pay-TV-Abos, mit jedem Jahr ein neues Trikot und mit was weiß ich nicht alles weiter zu pimpern?

Natürlich war das Schweine-System schon vor Corona scheiße.  Es wurde hier aber auch schon endlos dargelegt: Die Corona-Zeit hat dem Profi-Fußball tatsächlich den Schlübber ausgezogen. Er musste sich erstmals dazu bekennen, dass er ausschließlich ein "Produkt" verkauft (die Worte von Seifert). Und natürlich darfst du all die Leute, denen in den letzten Wochen ein Licht aufgegangen ist, als naiv bezeichnen. Die Natur der Sache hat halt mitgebracht, dass der bezahlte Fußball blank ziehen musste und dass darüber hinaus viele Fans Zeit hatten, das System mal aus einer entschleunigten Perspektive zu betrachten. Plötzlich war nicht mehr die Aufstellung im nächsten Bundesligaspiel wichtig, plötzlich musste man sich keinen Kopf mehr machen, wie man an das Ticket für die nächste EL-Runde kommt, plötzlich war man raus aus der Mühle und konnte das alles mal auf sich wirken lassen. Klar kann man sagen: Was kommt ihr damit jetzt um die Ecke? War doch schon vorher scheiße!

Aber es ist wie in so vielen Lebensbereichen. Es ist wie in einer Beziehung oder in einem kränkelnden Arbeitsverhältnis: Man macht jahrelang Kompromisse, man versucht es irgendwie zu rechtfertigen und sich schön zu reden. Aber man kommt irgendwann an einen Punkt- und dafür bedarf es oft einem bestimmten Ereigniss, um die gescheiterte Beziehung zu beenden oder aus dem kranken Arbeitsverhältnis auszusteigen.
Dass man von Seiten der Entscheidungsträger des Fußballs  zum Status Quo zurück drängt, finde ich - wie du - auch nicht sonderlich überraschend. Es war halt für einige Leute ein Strohhalm, der sich plötzlich auftat und der die Hoffnung für kurze Zeit geschürt hat, dass da Entscheidungsträger zur Besinnung kommen, aufgrund der Corona-Lage und vielleicht doch was gutes aus der Situation machen. War naiv, hast du recht.

Aber was ist die Alternative? Einfach weiter als „Fan“? Hätte für mich was von: Ach scheißegal, ich kauf dann auch weiterhin das Landjunker-Schnitzel von Tönnies bei Lidl, weil es halt nur 3.99 kostet und das ist ja auch was wert.
Wollen wir uns als Fußball-Anhänger bedingungslos diesem Spiel um Macht und Geld unterwerfen, oder dürfen wir nicht auch mal einfach die Schnauze voll haben ab einem bestimmten Punkt?
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... das habe ich getan, die Eintracht hat heute von mir die Kündigung von Dauerkarte und Mitgliedschaft erhalten. Wer wissen will warum, für den zitiere ich mich nachfolgend selbst aus meinem Kündigungsschreiben. Dies ist ein schwerer und sehr persönlicher Schritt für mich, und ich poste das hier nicht, um damit irgendwie einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber vielleicht mag ja der eine oder die andere über meine Beweggründe nachdenken beziehungsweise diskutieren. Zugleich beinhaltet der Schritt natürlich auch, dass ich mich aus diesem Forum zurückziehen werde (das ich viele Jahre zwar zumeist eher still, aber doch regelmäßig verfolgt habe) - und deshalb: Mach's gut, Eintracht-Familie!

Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.
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JanoschAdler schrieb:

dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden.


Das fällt Dir sehr früh ein.
Ich wurde mit 14 Jahren Eintracht Fan. Bis dahin war ich begeisteter Fan eines KSV Odenwald Kreis in der C Klasse. Auch in diesem Alter war mir sehr schnell klar das ist eine ganz andere Welt ist, eine Welt um der es nur um Kohle geht. Vorbei die Zeit wo ich mit "unserem" Mittelstürmer im Vereinsheim am gleichen Tisch gesessen bin. Das war anfang der 70er. Und Du kommst 2020 mit dem Argument "inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht"? Wie lächerlich ist den dass? Da Du ja Erinnerungen an Grabi hast gehe ich davon aus das Du auch nicht mehr der jüngste bist.
Und im Vergleich fand ich Octagon  viel schlimmer, da ist Corona ein Fliegenschiss dagegen für die Eintracht. Wer so einen Aufriss über seinen Rücktritt  macht hat, hat entweder nie eine Dauerkarte besessen und war nie Mitglied oder sitzt auch in Zukunft Samstags am TV/Radion und ist gespannt wie es ausgeht.

Gruß


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