Einen besonderen Dank noch dafür, liebe Mannschaft, wie ihr dem brodo in der Europaliga den Fußballverdruss aus den Knochen geballert habt!
Lange Geschichte, mit der ich hier niemanden nerven will. Verdruss gegen den Fußball hatte ich aber nie. Sonst würde ich nicht jede Woche viele Stunden meiner Freizeit auf irgendwelchen hässlichen Kunstrasenplätzen verbringen.
Einen besonderen Dank noch dafür, liebe Mannschaft, wie ihr dem brodo in der Europaliga den Fußballverdruss aus den Knochen geballert habt!
Lange Geschichte, mit der ich hier niemanden nerven will. Verdruss gegen den Fußball hatte ich aber nie. Sonst würde ich nicht jede Woche viele Stunden meiner Freizeit auf irgendwelchen hässlichen Kunstrasenplätzen verbringen.
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben. Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können. Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt. Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war. Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation. Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please" Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen. Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen. Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären! Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung. Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde. Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen. Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt. Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff. Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann. Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen. Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego. Bämm. Sicher! Puh...
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge.... Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!! Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt... Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen. In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen. Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr. Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los. In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe. Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr. Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Ich fand Lenz in dem Spiel überragend. Trotz wenig Spielpraxis und auf ungewohnter Position sofort ein Fels in der Brandung. Und mit großem Selbstvertrauen beim Elfmeter. Ich hoffe er hat nicht wieder so eine Seuchensaison - für die ihn dieses Erlebnis wohl entschädigt hat - , dann werden wir noch Spaß an ihm haben.
Danke für dem tollen Bericht, Luzbert! So ähnlich habe ich es auch erlebt. Ganz unstrukturiert ein paar höchst subjektive Ergänzungen:
Allmählich komme auch ich wieder zu mir - nach 36 Stunden ohne Schlaf, 40 ° in Sevilla und dem unfassbaren Triumphzug in FFM. Es waren unglaubliche Tage, nichts davon ist auch nur ansatzweise verarbeitet. Nur wenn ich auf mein Smartphone ( ) schaue und als Bildschirmhintergrund das Foto aus dem Block in das weite Stadion sehe, wo die beiden Mannschaften sich fürs Elfmeterschießen bereit machen, jagt es mir einen Schauer über den Rücken. Irgendwie ist es so krass. Vor sechs Jahren Relegation gegen Nürnberg und heute ist die SGE-Bucketlist, die für ein Leben reichen sollte, zur Hälfte abgehakt. Ich fahre jedenfalls noch nicht nach Hause, sondern zu Freunden nach Berlin. Der ICE ist voller SC-Fans und ich denke mir, wie süß, DFB-Pokal. Also alles noch ganz ungeordnet.
Vielem kann ich mich anschließen, auch ich glaube, dass die Party in FFM zehnmal krasser war, als in Sevilla, wo einfach alles zu hatte. Aber wir waren irgendwie alle auch so müde, die ganze Anspannung der letzten Wochen (sportlich und organisatorisch) fiel schlagartig ab und alle Akkus waren leer. Die armen Schotten, an die ich mein Herz verloren habe, weil sie so gutgelaunt, fair und leidenschaftlich waren, verstanden die Welt nicht mehr: "You crazy Germans, you wonn the fuckin trrrophy." Und wir standen da rum mit unsere Cola und waren fix und alle.
Aber eine Sache will ich noch aufgreifen:
Luzbert schrieb:
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego. Bämm. Sicher! Puh...
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge.... Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Kostic - mach es YES
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!! Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt... Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Genauso war es bei mir im Block auch und alle, die ich gestern traf, haben es auch so erlebt. Ich weiß nicht, ob das Frankfurter Niveau war oder ob wir alle nur die Hosen gestrichen voll hatten. Aber bei JEDEM Schützen ging einen Raunen durch den Block: "Oh Backe, DER????" Lenz hat nie gespielt, Hrustic ist zu jung, Kamada zu introvertiert, Kostic wäre doch typisch, wenn der gerade heut verschießt, Borré (sprich: Borre) ohje gegen Sevilla hat der schonmal verschossen. usw. Eieiei, waren wir alle nervös. Ich stand hinterm Tor und um mich rum jede Menge "schwerer Jungs" mit riesen Tattoos aufm Rücken, irgendwas in Fraktur auf dem nackten Oberkörper usw. Die sind reihenweise da gesessen und haben sich die Haare gerauft oder die Augen zugehalten oder gejammert. Da dacht ich mir, Himmel, wenn sogar die schon kollabieren, dann ist es wirklich schlimm. Vor dem Borré-Schuss hab ich die mir ebenfalls unbekannten Stadionnachbarn wie bei Pipi Langstrumpf eingehakt und gesagt, in 5 Sekunden sind wir EL-Sieger. Da ist mir eigentlich erst klar geworden, wie surreal alles ist. Der Rest ist Geschichte. We are the champions war der Hammer und jetzt lass ich mich vielleicht irgendwo tätowieren. Ich habe mein verpasstes Finale 2018-Trauma endlich überwunden und konnte heute morgen ohne Magenkrampf genüsslich aus einer "Pokalsieger 2018"-Tasse Kaffee trinken. Lenz ist für mich der stille Held dieses Spiels. Alle reden (zu recht) über Trapp und Borré, aber man muss Lenz nochmal irgendwie extra danken für seinen unglaublichen Mut, sich den ersten Ball zu schnappen und vor diese verrückte Kurve zu laufen. Ende. Ach nee, eins noch:
Luzbert schrieb: Nach einer [...] einer ausgiebigen Dusche
Lächerlich. Ich hab gestern Nachmittag das erste mal wieder Wasser gesehen.
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben. Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können. Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt. Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war. Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation. Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please" Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen. Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen. Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären! Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung. Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde. Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen. Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt. Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff. Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann. Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen. Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego. Bämm. Sicher! Puh...
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge.... Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!! Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt... Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen. In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen. Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr. Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los. In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe. Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr. Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Ich fand Lenz in dem Spiel überragend. Trotz wenig Spielpraxis und auf ungewohnter Position sofort ein Fels in der Brandung. Und mit großem Selbstvertrauen beim Elfmeter. Ich hoffe er hat nicht wieder so eine Seuchensaison - für die ihn dieses Erlebnis wohl entschädigt hat - , dann werden wir noch Spaß an ihm haben.
Ich hatte den Eindruck, dass insbesondere Kostic gestern auf dem Balkon extrem beeindruckt war. Hätte der keine Ohren hätte der rund um den Kopf gegrinst.
Zwickt's mi, I glaab I tram Des derf net wohr sein, wo sammer daham? Zwickt's mi, egal wohin I kann's net glaubn, des gibt doch kaan Sinn Aber zwickn hilft halt nix, I steh danebn Könnt mer net vielleicht irgenwer a Watschn gebn? Danke, jetzt is mer klor Es is wohr, es is wohr.
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben. Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können. Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt. Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war. Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation. Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please" Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen. Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen. Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären! Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung. Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde. Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen. Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt. Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff. Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann. Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen. Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego. Bämm. Sicher! Puh...
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge.... Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!! Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt... Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen. In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen. Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr. Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los. In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe. Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr. Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Schön geschrieben und interessant, mit wem Du Dich so alles getroffen hast und unterhalten konntest. Da scheinen sich doch die Strapatzen gelohnt zu haben.
Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Ganz im Geiste Basaltkopps:
Wecker am Mittwoch um 6:00 Uhr, um 7:00 Uhr mit dem Auto nach Siegburg, um 8:00 Uhr mit der Bahn nach Köln. 10:00 Uhr der Flieger nach Bristol, 13:30 Uhr (lokaler Zeit) weiter nach Faro. Mit dem Mietwagen und einer Forums-Bekanntschaft Richtung Sevilla. Ankunft gegen 20:15 Uhr nahe Fan-Fest, irgendeinem dubiosen Parkplatzwächter (der vermutlich einfach irgendein Random-Verbrecher aus der Nähe war) 20 Euro für den Parkplatz in den Rachen geworfen. Das angebotene Gras abgelehnt. Egal.
Dann das Unfassbare: 20:15 Uhr die Nachricht, dass ich noch eine Karte bekommen kann. Zurück ins Auto, zwei Kilometer vor dem Stadion geparkt, Vollsprint zum Eingang, 21:00 Uhr am Platz.
Dann halt ein bisschen Pokal gewonnen, gefeiert und so weiter.
2:00 Uhr wieder im Auto, zwei Jungs mitgenommen nach Faro, 6:00 Uhr im Flieger nach Porto. Dort um 9:00 Uhr abgehoben Richtung Köln. 13:30 Bahn Richtung Siegburg, 14:00 Uhr im Auto nach Bonn, 14:30 Uhr der Familie in die Arme gefallen, 17:00 Uhr im Bett.
35 Stunden, die für immer zu den schönsten Erinnerungen meines Lebens gehören werden. Danke Eintracht!
P.S.: In meiner Brust schlägt auch ein Herz für den FC Liverpool. Wenn ich jetzt in Paris den nächsten Titel feiern darf und SGE gegen LFC im Supercup gegeneinander spielen, dann habe ich den Fußball durchgespielt und kann mich mit 40 Jahren zur Ruhe setzen
Danke für den Link. Ja das war ja noch mal echt geil mitm Hinti und Kevin. Lohnt sich auf jeden Fall zu schaun. So ab 4:28 gehts ungefähr da weiter wo HR rausgegangen ist.
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben. Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können. Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt. Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war. Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation. Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please" Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen. Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen. Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären! Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung. Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde. Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen. Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt. Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff. Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann. Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen. Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego. Bämm. Sicher! Puh...
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge.... Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!! Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt... Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen. In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen. Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr. Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los. In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe. Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr. Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Schön geschrieben und interessant, mit wem Du Dich so alles getroffen hast und unterhalten konntest. Da scheinen sich doch die Strapatzen gelohnt zu haben.
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Schön geschrieben und interessant, mit wem Du Dich so alles getroffen hast und unterhalten konntest. Da scheinen sich doch die Strapatzen gelohnt zu haben.
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben. Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können. Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt. Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war. Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation. Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please" Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen. Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen. Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären! Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung. Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde. Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen. Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt. Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff. Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann. Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen. Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie! Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego. Bämm. Sicher! Puh...
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge.... Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!! Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt... Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen. In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen. Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr. Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los. In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe. Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr. Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Ich kopiere mal meinen Reisebericht aus dem Sevilla Ticket Thread hier rein:
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen. Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela. Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel: Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Hat jemand kurz vor Ankunft M Römer den Tuta im Auto gesehen? Völlig übermannt, völlig überfordert von den Emotionen hat er Rotz und Wasser geheult. Ich glaube, der wollte nur noch weg aus der Szene.
Hat jemand kurz vor Ankunft M Römer den Tuta im Auto gesehen? Völlig übermannt, völlig überfordert von den Emotionen hat er Rotz und Wasser geheult. Ich glaube, der wollte nur noch weg aus der Szene.
Echt? Hab ich garnicht mitbekommen. Na das zeigt ja doch, das bei so viel Professionalität, doch sehr viel Mensch (was ja eigentlich klar wie Klosbrühe ist) in unseren Jungs steckt. Zudem ist er ja auch erst Anfang 20.
Hat jemand kurz vor Ankunft M Römer den Tuta im Auto gesehen? Völlig übermannt, völlig überfordert von den Emotionen hat er Rotz und Wasser geheult. Ich glaube, der wollte nur noch weg aus der Szene.
Ich stand an der Flößerbrücke am Strassenrand, da war Tuta schon komplett durch, geheult und übermannt von allem. Für einen jungen Spieler sind diese Eindrücke schon krass...
So viel Freude bei der Mannschaft ,bei den Fans. Die Fans auf dem Römerberg warten STunden,stehen im Regen,sind durchnässt,freuen sich total auf die Mannschaft.
Und dann kommt da so ein OB daher,reisst den Pokal an sich und hält eine Rede,die an Peinlichkeiten nicht zu überbieten war.
So mancher Politiker weiß halt nicht,wann er sich mal ein bisschen zurücknehmen sollte. Auf dem Balkon steht er dann auch noch rum und inszeniert sich. Absolute Vollkatastrophe.
So viel Freude bei der Mannschaft ,bei den Fans. Die Fans auf dem Römerberg warten STunden,stehen im Regen,sind durchnässt,freuen sich total auf die Mannschaft.
Und dann kommt da so ein OB daher,reisst den Pokal an sich und hält eine Rede,die an Peinlichkeiten nicht zu überbieten war.
So mancher Politiker weiß halt nicht,wann er sich mal ein bisschen zurücknehmen sollte. Auf dem Balkon steht er dann auch noch rum und inszeniert sich. Absolute Vollkatastrophe.
Der Feldmann ist eh mit Abstand das Peinlichste, was Frankfurt zu bieten hat. Selbst der Blick von Rode an Glasner, als der Feldmann sich den Pokal schnappt, sagt doch alles. Und das Vorlesen der Namen. Kein Kommentar. Ich sag nur Krustitsch.....
So viel Freude bei der Mannschaft ,bei den Fans. Die Fans auf dem Römerberg warten STunden,stehen im Regen,sind durchnässt,freuen sich total auf die Mannschaft.
Und dann kommt da so ein OB daher,reisst den Pokal an sich und hält eine Rede,die an Peinlichkeiten nicht zu überbieten war.
So mancher Politiker weiß halt nicht,wann er sich mal ein bisschen zurücknehmen sollte. Auf dem Balkon steht er dann auch noch rum und inszeniert sich. Absolute Vollkatastrophe.
So ist es. ... Und wenn man dazu noch an die Ihn umgebenden Kungel-Mauschelei Diskussionen denkt, ists tatsächlich nicht mehr zum aushalten. Ein Politiker halt, der scheinbar nicht von der Bühne gehen kann. Die entsprechenden - ihr Unverständnis deutlich zeigenden - Blicke von Rode und Glasner sind da Kommentar genug.
Hat jemand kurz vor Ankunft M Römer den Tuta im Auto gesehen? Völlig übermannt, völlig überfordert von den Emotionen hat er Rotz und Wasser geheult. Ich glaube, der wollte nur noch weg aus der Szene.
Hat jemand kurz vor Ankunft M Römer den Tuta im Auto gesehen? Völlig übermannt, völlig überfordert von den Emotionen hat er Rotz und Wasser geheult. Ich glaube, der wollte nur noch weg aus der Szene.
Echt? Hab ich garnicht mitbekommen. Na das zeigt ja doch, das bei so viel Professionalität, doch sehr viel Mensch (was ja eigentlich klar wie Klosbrühe ist) in unseren Jungs steckt. Zudem ist er ja auch erst Anfang 20.
Was für ein Film. Bin fürs erste durch und brauche dringend die Sommerpause.
Lange Geschichte, mit der ich hier niemanden nerven will.
Verdruss gegen den Fußball hatte ich aber nie. Sonst würde ich nicht jede Woche viele Stunden meiner Freizeit auf irgendwelchen hässlichen Kunstrasenplätzen verbringen.
Trotzdem Daumen hoch für den FA!
.... Was ein Ding!
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben.
Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können.
Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt.
Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war.
Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation.
Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please"
Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen.
Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen.
Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären!
Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung.
Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde.
Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen.
Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt.
Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff.
Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann.
Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen.
Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie!
Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego.
Bämm. Sicher! Puh...
Schotte - "Der verschießt" sage ich meinem Stadionfreund.
Trapp!!! Jubel!
"Wer hat's gewusst?"
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge....
Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es
YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!!
Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt...
Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen.
In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen.
Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr.
Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los.
In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe.
Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr.
Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Ich fand Lenz in dem Spiel überragend. Trotz wenig Spielpraxis und auf ungewohnter Position sofort ein Fels in der Brandung. Und mit großem Selbstvertrauen beim Elfmeter. Ich hoffe er hat nicht wieder so eine Seuchensaison - für die ihn dieses Erlebnis wohl entschädigt hat - , dann werden wir noch Spaß an ihm haben.
Vielen Dank für diesen schönen Text, Luzbert!
Allmählich komme auch ich wieder zu mir - nach 36 Stunden ohne Schlaf, 40 ° in Sevilla und dem unfassbaren Triumphzug in FFM. Es waren unglaubliche Tage, nichts davon ist auch nur ansatzweise verarbeitet. Nur wenn ich auf mein Smartphone ( ) schaue und als Bildschirmhintergrund das Foto aus dem Block in das weite Stadion sehe, wo die beiden Mannschaften sich fürs Elfmeterschießen bereit machen, jagt es mir einen Schauer über den Rücken.
Irgendwie ist es so krass. Vor sechs Jahren Relegation gegen Nürnberg und heute ist die SGE-Bucketlist, die für ein Leben reichen sollte, zur Hälfte abgehakt.
Ich fahre jedenfalls noch nicht nach Hause, sondern zu Freunden nach Berlin. Der ICE ist voller SC-Fans und ich denke mir, wie süß, DFB-Pokal. Also alles noch ganz ungeordnet.
Vielem kann ich mich anschließen, auch ich glaube, dass die Party in FFM zehnmal krasser war, als in Sevilla, wo einfach alles zu hatte. Aber wir waren irgendwie alle auch so müde, die ganze Anspannung der letzten Wochen (sportlich und organisatorisch) fiel schlagartig ab und alle Akkus waren leer. Die armen Schotten, an die ich mein Herz verloren habe, weil sie so gutgelaunt, fair und leidenschaftlich waren, verstanden die Welt nicht mehr: "You crazy Germans, you wonn the fuckin trrrophy." Und wir standen da rum mit unsere Cola und waren fix und alle.
Aber eine Sache will ich noch aufgreifen:
Genauso war es bei mir im Block auch und alle, die ich gestern traf, haben es auch so erlebt. Ich weiß nicht, ob das Frankfurter Niveau war oder ob wir alle nur die Hosen gestrichen voll hatten.
Aber bei JEDEM Schützen ging einen Raunen durch den Block: "Oh Backe, DER????"
Lenz hat nie gespielt, Hrustic ist zu jung, Kamada zu introvertiert, Kostic wäre doch typisch, wenn der gerade heut verschießt, Borré (sprich: Borre) ohje gegen Sevilla hat der schonmal verschossen. usw. Eieiei, waren wir alle nervös. Ich stand hinterm Tor und um mich rum jede Menge "schwerer Jungs" mit riesen Tattoos aufm Rücken, irgendwas in Fraktur auf dem nackten Oberkörper usw. Die sind reihenweise da gesessen und haben sich die Haare gerauft oder die Augen zugehalten oder gejammert. Da dacht ich mir, Himmel, wenn sogar die schon kollabieren, dann ist es wirklich schlimm. Vor dem Borré-Schuss hab ich die mir ebenfalls unbekannten Stadionnachbarn wie bei Pipi Langstrumpf eingehakt und gesagt, in 5 Sekunden sind wir EL-Sieger. Da ist mir eigentlich erst klar geworden, wie surreal alles ist.
Der Rest ist Geschichte. We are the champions war der Hammer und jetzt lass ich mich vielleicht irgendwo tätowieren. Ich habe mein verpasstes Finale 2018-Trauma endlich überwunden und konnte heute morgen ohne Magenkrampf genüsslich aus einer "Pokalsieger 2018"-Tasse Kaffee trinken.
Lenz ist für mich der stille Held dieses Spiels. Alle reden (zu recht) über Trapp und Borré, aber man muss Lenz nochmal irgendwie extra danken für seinen unglaublichen Mut, sich den ersten Ball zu schnappen und vor diese verrückte Kurve zu laufen.
Ende.
Ach nee, eins noch:
Lächerlich. Ich hab gestern Nachmittag das erste mal wieder Wasser gesehen.
.... Was ein Ding!
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben.
Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können.
Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt.
Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war.
Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation.
Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please"
Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen.
Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen.
Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären!
Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung.
Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde.
Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen.
Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt.
Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff.
Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann.
Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen.
Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie!
Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego.
Bämm. Sicher! Puh...
Schotte - "Der verschießt" sage ich meinem Stadionfreund.
Trapp!!! Jubel!
"Wer hat's gewusst?"
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge....
Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es
YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!!
Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt...
Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen.
In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen.
Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr.
Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los.
In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe.
Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr.
Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Ich fand Lenz in dem Spiel überragend. Trotz wenig Spielpraxis und auf ungewohnter Position sofort ein Fels in der Brandung. Und mit großem Selbstvertrauen beim Elfmeter. Ich hoffe er hat nicht wieder so eine Seuchensaison - für die ihn dieses Erlebnis wohl entschädigt hat - , dann werden wir noch Spaß an ihm haben.
Halb so schlimm!
SGE Adler mit Pokal drüber tätowieren lassen un ferddisch!
Oder die Railroad to Sevilla bzw Helsinki draus machen.
Hätte der keine Ohren hätte der rund um den Kopf gegrinst.
Zwickt's mi, I glaab I tram
Des derf net wohr sein, wo sammer daham?
Zwickt's mi, egal wohin
I kann's net glaubn, des gibt doch kaan Sinn
Aber zwickn hilft halt nix, I steh danebn
Könnt mer net vielleicht irgenwer a Watschn gebn?
Danke, jetzt is mer klor
Es is wohr, es is wohr.
Der Wolferl hat halt doch Recht.
.... Was ein Ding!
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben.
Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können.
Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt.
Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war.
Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation.
Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please"
Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen.
Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen.
Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären!
Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung.
Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde.
Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen.
Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt.
Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff.
Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann.
Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen.
Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie!
Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego.
Bämm. Sicher! Puh...
Schotte - "Der verschießt" sage ich meinem Stadionfreund.
Trapp!!! Jubel!
"Wer hat's gewusst?"
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge....
Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es
YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!!
Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt...
Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen.
In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen.
Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr.
Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los.
In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe.
Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr.
Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen.
Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela.
Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel:
Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Schön geschrieben und interessant, mit wem Du Dich so alles getroffen hast und unterhalten konntest. Da scheinen sich doch die Strapatzen gelohnt zu haben.
Ganz im Geiste Basaltkopps:
Wecker am Mittwoch um 6:00 Uhr, um 7:00 Uhr mit dem Auto nach Siegburg, um 8:00 Uhr mit der Bahn nach Köln. 10:00 Uhr der Flieger nach Bristol, 13:30 Uhr (lokaler Zeit) weiter nach Faro. Mit dem Mietwagen und einer Forums-Bekanntschaft Richtung Sevilla. Ankunft gegen 20:15 Uhr nahe Fan-Fest, irgendeinem dubiosen Parkplatzwächter (der vermutlich einfach irgendein Random-Verbrecher aus der Nähe war) 20 Euro für den Parkplatz in den Rachen geworfen. Das angebotene Gras abgelehnt. Egal.
Dann das Unfassbare: 20:15 Uhr die Nachricht, dass ich noch eine Karte bekommen kann. Zurück ins Auto, zwei Kilometer vor dem Stadion geparkt, Vollsprint zum Eingang, 21:00 Uhr am Platz.
Dann halt ein bisschen Pokal gewonnen, gefeiert und so weiter.
2:00 Uhr wieder im Auto, zwei Jungs mitgenommen nach Faro, 6:00 Uhr im Flieger nach Porto. Dort um 9:00 Uhr abgehoben Richtung Köln. 13:30 Bahn Richtung Siegburg, 14:00 Uhr im Auto nach Bonn, 14:30 Uhr der Familie in die Arme gefallen, 17:00 Uhr im Bett.
35 Stunden, die für immer zu den schönsten Erinnerungen meines Lebens gehören werden. Danke Eintracht!
P.S.: In meiner Brust schlägt auch ein Herz für den FC Liverpool. Wenn ich jetzt in Paris den nächsten Titel feiern darf und SGE gegen LFC im Supercup gegeneinander spielen, dann habe ich den Fußball durchgespielt und kann mich mit 40 Jahren zur Ruhe setzen
Danke für den Link.
Ja das war ja noch mal echt geil mitm Hinti und Kevin.
Lohnt sich auf jeden Fall zu schaun.
So ab 4:28 gehts ungefähr da weiter wo HR rausgegangen ist.
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen.
Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela.
Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel:
Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
.... Was ein Ding!
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben.
Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können.
Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt.
Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war.
Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation.
Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please"
Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen.
Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen.
Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären!
Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung.
Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde.
Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen.
Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt.
Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff.
Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann.
Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen.
Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie!
Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego.
Bämm. Sicher! Puh...
Schotte - "Der verschießt" sage ich meinem Stadionfreund.
Trapp!!! Jubel!
"Wer hat's gewusst?"
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge....
Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es
YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!!
Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt...
Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen.
In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen.
Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr.
Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los.
In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe.
Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr.
Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Vielen Dank für diesen schönen Text, Luzbert!
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen.
Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela.
Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel:
Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Schön geschrieben und interessant, mit wem Du Dich so alles getroffen hast und unterhalten konntest. Da scheinen sich doch die Strapatzen gelohnt zu haben.
Das ist überhaupt keine Frage.
Schön geschrieben und interessant, mit wem Du Dich so alles getroffen hast und unterhalten konntest. Da scheinen sich doch die Strapatzen gelohnt zu haben.
Das ist überhaupt keine Frage.
.... Was ein Ding!
Ich würde den gestrigen Abend gerne mehrmals in verschiedenen Varianten erleben.
Ich hätte es gerne im Waldstadion mit den 50.000 gesehen, weil das stimmungexplosionstechnisch zum Ende hin nochmal eine andere Nummer ist und weil es dort theoretisch mit Freunden und meinen Kindern (14&17) hätte stattfinden können.
Ich hätte es aber auch gerne einfach Zuhause mit meiner Familie erlebt.
Mit meinem Bruder hätte ich es gerne im Günthersburgpark auf einem Laptop geschaut.
So habe ich es quasi alleine im Stadion verfolgt, was irgendwie krass war.
Richtig schön und hilfreich war aber, dass ich das Spiel mit zwei Stehnachbarn verfolgt habe, mit denen es sich anfühlte, als wären wir seit 30 Jahren Freunde.
Schlimm war natürlich die Getränkesituation.
Bei uns war noch vor Anpfiff alles zu. Irgendwann nach der Halbzeit haben auch die Wasserhähne auf den Toiletten nichts mehr hergegeben. Im Anschluss an das Spiel hat es bis halb zwei gedauert, bis ich mit einem Kumpel, den ich nach dem Spiel wieder traf, eine offene Bar fand. "Two beer, two coke and two water please"
Das haben wir innerhalb von 10 Minuten eingeatmet.
Das Spiel selbst hat mich fix und fertig gemacht. Als Rode lag, dachte ich bereits, das sei es gewesen. Ohne ihn habe ich nicht direkt schwarz aber doch deutlich grau gesehen.
Spielerisch, fand ich, war gut erkennbar, dass beide Teams sich ihrer eigenen Achillessehnen bewusst waren und damit dem Matchplan des jeweiligen Gegners kaum Chancen zur Entfaltung ließen.
Dazu kam natürlich eine gewisse Nervosität und die brutale Hitze.
Krass fand ich die Unmengen an Schotten im Stadion. Das linke Drittel "unserer" Kurve war zu 90% mit Schotten besetzt. Als die anfangs Teile unserer Choreo entfernten, dachte ich, das knallt noch richtig. Zum Glück wurde es mit dem Anpfiff ruhiger. Zuvor empfand ich es da oben stehend für ein paar Momente sehr unangenehm.
Während des Spiels durchlebte ich ganz verschiedene Phasen. Es gab gleichfalls verzweifelte Anspannung wie lockeres auf die Toilette gehen. Ein sich durchziehendes Gefühl war, dass das erste Tor den Sieger bringt und dass wir eigentlich etwas besser waren, aber jederzeit ein dummes Tor durch die Rangers fallen könne.
Und so kam es. Und der Treffer der Rangers hat mich völlig gekillt. Ich hatte überhaupt keine Hoffnung mehr. Um so überraschender, dass wir plötzlich ein Großchancenfeuerwerk kreierten und rechtzeitig vor der Trinkpause den Ausgleich schossen. Dabei wirkte der Ball so einfach zu klären!
Im Anschluss dominierte die Angst vor dem Gegentreffer. Wir wussten ja jetzt, dass es passieren konnte...
Irgendwann dann Abpfiff und Verlängerung.
Für mich war es schier unbegreiflich, dass ich in diesem viel zu blau gefüllten Stadion stehe und eine Verlängerung in einem Europapokalfinale erleben würde.
Dafür sind doch meine Nerven nicht ausgelegt!
Die Spieler waren sichtbar am Ende und die Statik des Spiels durch ein paar frische Kräfte gefährlich unausgewogen.
Dazu haben wir mit Tuta, später noch N'Dicka und letztlich ja auch Hinteregger unsere komplette Abwehrreihe verloren. Da machst Du eigentlich nichts mehr!
Die Angst vor dem Todesstoß wuchs. Zurecht wie Trapps Heldenparade zeigte. Normalerweise zappelt da der Ball im Netz, die Schotten jubeln dröhnend und schreien ihr Team an unserer Eckfahne zum Abpfiff, der ihnen den Pokal bringt.
Aber es kam anders. Trapp rettete uns und die Schotten taten was sie während des gesamten Spiels taten. Sie schwiegen und überliesen uns die Dominanz auf den Rängen.
Erneuter Abpfiff.
Erlösung, weil kein Todesstoß mehr den Traum platzen lassen kann.
Horror, weil es ins Elfmeterschießen ging.
Ich meinte zu meinen neuen Stadionfreunden, dass ich zu dem Zeitpunkt eine erneute Europaleagueteilnahme nehmen würde, wenn dafür keiner den Pott bekommt und wir nicht ins Elfmeterschießen müssten. Mich interessiert, was ein Spieltheoretiker dazu sagen würde...
Es folgen Highlightfetzen eines viel zu großen Abends.
Zwei aus unserer Reihe sind gegangen.
Die konnten nicht mehr. Vielleicht sind sie auch nur runter.
Spielerkreis. Gutes Gefühl.
Seitenwahl zugunsten der Schotten.
"Das ist gut" habe ich gesagt. "Das setzt uns weniger unter Druck". Mehr Gefühl als Theorie und Evidenz (Werner?)
Und los ging es.
Schotte - Tor
Lenz. Lenz?? Pfeifkonzert, so laut wie ich es noch nie gehört habe. Wie soll Lenz das bitte packen? Der spielt doch nie!
Zack, drin! Krass!!
Schotte - Tor
Hrustic - oha. Auch unerfahren mit großem Ego.
Bämm. Sicher! Puh...
Schotte - "Der verschießt" sage ich meinem Stadionfreund.
Trapp!!! Jubel!
"Wer hat's gewusst?"
Kamada - immer diese latente Angst, dass da was schiefge....
Woah war der stark aber knapp verwandelt und scheiße war der Keeper da dennoch nah dran!
Schotte - Tor
Kostic - mach es
YES
Jetzt wird es real. Einmal verschießen oder einmal treffen und das Ding ist uns!
Schotte - Tor
Borré - wenn das Netz gleich zappelt haben wir den Pokal!!!!
Aber Borré hat bislang ausschließlich eher schwache Elfmeter geschossen, die der Torwart hält, wenn er die Ecke ahnt...
Und er hatte bei uns bislang jede(?) Ecke geahnt!
Momentaufnahme - Borré steht still - Alles steht still - Pfeifkonzert? Mein Bild ist still. Ich kann mich nicht erinnern.
Anlauf, Luft anhalten, Arme hoch, Ein Moment der Ewigkeit und die kugel knallt in die Maschen!!!
Unfassbarer Jubel und ich musste mich erst einmal setzen.
In dieser Sekunde haben wir zu viel gewonnen, um das mit Schreien, Umarmen oder Worten ausdrücken zu können.
Wie ging es weiter?
Nach einer sehr kurzen Nacht und einer ausgiebigen Dusche ging es mlt der Hoffnung auf ein geöffnetes Café Richtung Busbahnhof. Aber irgendwie waren die in Sevilla kaum (noch) an Gästen interessiert und wahrscheinlich nur noch genervt.
Der Heimweg über Faro war weitgehend ein Träumchen.
Mit dem Bus bin ich nach 30 Minuten Fußweg durch das wundervolle Sevilla nach Ayamonte gefahren. 3h für nominell 100km. Faktisch wesentlich mehr Kilometer, weil der Bus jeden Bauernhof anfuhr.
Durch einen Stau haben wir uns ein paar Minuten Verspätung eingefahren, so dass ich im Dauerlauf zur Fähre geeilt bin, die mich dann auch direkt nach Portugal gebracht hätte, wenn ich ein Ticket besäße. Sprint zur Ticketstation, Sprint auf die Fähre und Leinen los.
In Portugal mit dem Taxi zum Strand(restaurant) - kurzes Mittagessen, runter ans Meer, Badehose an, Handtuch ausgebreitet, im Meer waten, Wecker stellen und bei einem seichten Schläfchen 90 Minuten Sonne und Atlantik genossen. Das war eine krasse Zeit des Besinnens!
Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Faro, wo mich Eurowings nach Düsseldorf bringen sollte. Durch die Unwetter haben sich aber sämtliche Flüge verzögert, so dass ich meinen Zug nach Frankfurt verpasst habe.
Ankunft daheim dann eher gegen 05:15 anstatt gegen 01 Uhr.
Mit Blick auf den drohenden Arbeitstag ein gewaltiger Unterschied aber irgendwie auch egal das alles jetzt 🏆
Guten Morgen! Nachdem ich festgestellt habe, dass eine Nacht im eigenen Bett erholsamer ist als eine Nacht auf dem Flughafen von Jerez hier die gewünschten Impressionen von mir.
Mittwoch um 13 Uhr ganz gemütlich nach Jerez abgeflogen, dort in einen Shuttle, der uns ans Stadion brachte. Wir hatten einen Parkplatz in dem Einkaufszentrum direkt am Stadion und kamen gegen 19 Uhr auf dem Platz raus, wo der große UEFA Cup stand. Die Anfahrt war eine Katastrophe. Die spanische Polizei hat Straßen abgesperrt, das war eine wahre Pracht. An einer Stelle durften wir nicht durch, sind irgendwie zehn Minuten kreuz und quer durch irgendwelche Seitenstraßen, kamen dann wieder auf eine Hauptstraße. Blick nach rechts - in 30 Metern Entfernung war die Absperrung, wo wir nicht durch durfen.
Ansonsten musste man an einigen Stellen Slalom fahren. Jeweils 4 bis 5 Einsatzfahrzeuge waren so versetzt geparkt, dass man nur zick zack da durch kam. Kann natürlich ein Schutz gegen Amokfahrer gewesen sein, da muss man dann erstmal durchkommen.
Dort war einiges an Prominenz zu finden. Ich habe Yeboah und Stepi gesehen, Alex Schur, Volker Sparmann und einige anderen Promis wahrscheinlich gar nicht erkannt. Mit AMFG habe ich noch ein Foto machen können, wie auch mit Ervin Skela.
Als erstes lief mir aber Uwe Bindewald über den Weg, der mich mit den Worten "hey Marco, schön Dich zu sehen, toll dass Du auch hier bist". Das war ein gutes Omen. Schließlich haben wir uns auch vor dem Finale 2018 zufällig getroffen. Und jetzt wisst ihr auch, wem ihr den Pott wirklich zu verdanken habt, keinem Borre oder Trapp, sondern dem Zico und mir 😎🤣
Dann ins Stadion. Die Rolliplätze waren gut geschützt oberhalb vom Unterrang. Etwas nach hinten versetzt, sodass ein paar Stufen des Oberrangs darüber waren. Hatte zwei Effekte. Einerseits war es im Verhältnis einigermaßen kühl, weil man nicht in der prallen Sonne saß, andererseits hatte man eine Sicht wie durch eine Schießscharte. Guggst Du. Ein wenig kompensiert wurde das dann durch schöne große Bildschirme an jedem Pfeiler, auf denen das Spiel auch lief. Man hatte immer gleich die Wiederholung einzelner Szene und ich habe das Ausgleichstor gleich mehrfach genossen.
Zum Spiel an sich muss ich ja nichts schreiben, das hat ja jeder selbst gesehen. Ich persönlich hätte mich auch mit einem souveränen 3:0 nach 90 Minuten zufrieden gegeben, aber die Mannschaften haben sich offenbar gedacht, die Karten waren so teuer, wir liefern mal besser das volle Programm. Auf dem Weg zurück traf ich dann noch 50% der god father of Trainingslagerbericht, den Enkhaamer. Dann zurück ins Auto und nach Jerez.
Um halb drei dort angekommen stellten wir dann fest, dass es nicht nur nirgendwo etwas zu trinken gab, wir durften auch nicht in die Halle rein. Da waren nämlich die ganzen Schotten, die morgens um sechs alle raus geflogen werden sollten. War auch generell keine doofe Idee, erst mal das eine Fanlager weg zu schaffen, um Zwischenfälle zu vermeiden. Gegen 4 Uhr hatte man die Abflughalle dann so getrennt, dass wir zumindest auch ins Gebäude durften.
Um halb 9 saßen wir dann auch in unserem Flieger und hoben ab gen Heimat, wo wir um kurz halb zwölf wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Europacup in 22,5h. Aber ich schrub ja schon vor dem Spiel:
Hinfliegen - Pott holen - heimfliegen.
Es war für mich mega anstrengend, aber das hat sich natürlich gelohnt. Ein riesen Erlebnis, welches ich mit meinen inzwischen 50 Jahren nie vergessen werde.
Echt? Hab ich garnicht mitbekommen. Na das zeigt ja doch, das bei so viel Professionalität, doch sehr viel Mensch (was ja eigentlich klar wie Klosbrühe ist) in unseren Jungs steckt. Zudem ist er ja auch erst Anfang 20.
Ich stand an der Flößerbrücke am Strassenrand, da war Tuta schon komplett durch, geheult und übermannt von allem. Für einen jungen Spieler sind diese Eindrücke schon krass...
Die Fans auf dem Römerberg warten STunden,stehen im Regen,sind durchnässt,freuen sich total auf die Mannschaft.
Und dann kommt da so ein OB daher,reisst den Pokal an sich und hält eine Rede,die an Peinlichkeiten nicht zu überbieten war.
So mancher Politiker weiß halt nicht,wann er sich mal ein bisschen zurücknehmen sollte.
Auf dem Balkon steht er dann auch noch rum und inszeniert sich.
Absolute Vollkatastrophe.
Die Blicke von Glasner und Rode haben mehr gesagt als 1000 Worte.
"Was soll das denn jetzt?"
"Trainer, isso"
Der Feldmann ist eh mit Abstand das Peinlichste, was Frankfurt zu bieten hat. Selbst der Blick von Rode an Glasner, als der Feldmann sich den Pokal schnappt, sagt doch alles. Und das Vorlesen der Namen. Kein Kommentar. Ich sag nur Krustitsch.....
So ist es. ... Und wenn man dazu noch an die Ihn umgebenden Kungel-Mauschelei Diskussionen denkt, ists tatsächlich nicht mehr zum aushalten. Ein Politiker halt, der scheinbar nicht von der Bühne gehen kann. Die entsprechenden - ihr Unverständnis deutlich zeigenden - Blicke von Rode und Glasner sind da Kommentar genug.
Echt? Hab ich garnicht mitbekommen. Na das zeigt ja doch, das bei so viel Professionalität, doch sehr viel Mensch (was ja eigentlich klar wie Klosbrühe ist) in unseren Jungs steckt. Zudem ist er ja auch erst Anfang 20.