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Was lehrt uns/Funkel die EM

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concordia-eagle schrieb:
Es geht hier nicht um Funkel, sondern ich wollte diskutieren, wie und mit welchen Spielern wir auf die EM reagieren.

Na gar nicht...  

„Die vergangenen Wochen mit den Niederlagen haben mir aber auch wichtige Fingerzeige für das nächste Jahre geliefert.“ Wie meinen Sie das? „Das werden Sie nach der Sommerpause sehen.“ (FF in der FAZ v. 11.05.08)

FF betont immer wieder, wie wichtig ihm die Grundordnung der Mannschaft ist. Bei der Niederlagenserie wurde von FF oft kritisiert, dass die Verteidiger nicht nachrücken, dass die Räume zu gross werden.

Daher, egal welches System wir beim Anpfiff zu sehen glauben, es wird sich im Idealfall je nach Spielsituation ständig ändern.

@zolo hat Reutershahn mit den Außenstürmern zitiert, die Türkei (4-4-2?) hat gestern bei aller Leidenschaft und Kampf auch gezeigt, wie Außenverteidiger plötzlich erfolgreich als Außenstürmer agieren, bei den Orangen (4-3-3?) zieht sich der Mittelstürmer bei Bedarf bis in die eigene Hälfte zurück. Das klassische System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern habe ich bewusst bei keinem EM-Spiel der erfolgreichen Teams wahrgenommen. Dafür aber Spieler, die vorne und hinten zu finden sind und extrem viele Positionswechsel im Spiel. Aber das ist ja keine neue Lehre aus der EM.

Zurück zum 1. Satz von FF. Meine These, wir werden keine klassische Doppel-6 mehr sehen. Zu Beginn der Rückrunde wurde dies schon probiert mit einem offensiveren Fink. Dank der vielen Verletzungen konnte das aber nicht durchgezogen werden. Caio sehe ich zumindest am Anfang als gesetzt an (auch wenn es, wie C-E schrieb bei der EM keinen Spielertyp wie ihn gibt und er in ein flexibles System noch nicht rein passt), allein schon, um das „Umfeld“ zu beruhigen. Daher diese Aufstellung:

Ochs – Russ – Galindo (Vasi) – Spycher (Krük)
----------------Chris (Ina)
----------------------------------------Meier (Köhler)
Fenin (Fink/Heller) -- Caio ----- Korkmaz (Toski)  

------------------- Ama (Fenin) ----------------------

Meier kann im Spiel hinter die Spitzen rücken, Korkmaz zieht sich dann zurück (oder Chris rückt nach links und Fenin zurück), auch Chris und Russ können bei schnellen Vorstössen von hinten die Positionen wechseln, gleiches gilt für Ama und Fenin oder auch Ochs und Fenin. @zolo schrieb: „Die Zeit der Spieler, welche nur eine Aufgabe verrichten, sei es nun die Offensive oder Defensive, sind absolut vorbei! Stürmer und offensive Mittelfeldspieler müssen Defensivaufgaben übernehmen, Abwehrspieler und defensive Mittelfeldspieler müssen die Offensive ankurbeln! Dies setzt aber auch gute Ausdauerwerte und Lauffreudigkeit sowie natürlich eine gewisse Ballfertigkeit voraus!“
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Maggo schrieb:
Ich kann diese Spycher-Lobeshymnen nicht mehr hören. ...

Mit Lobeshymnen hat das, was ich geschrieben habe nichts zu tun, sondern eher damit, das Ganze mit einer gewissen Objektivität zu beurteilen.

Maggo schrieb:
(...) Denn Spycher laufen regelmäßig etwas schnellere Gegner davon. Dann brennt es immer lichterloh bei uns. Früher wurde er regelmäßig von guten Dribblern wie z.B. Schweini schwindelig gespielt. ...

Dieser Eindruck ensteht tatsächlich, wenn man zur Beurteilung lediglich die Spiele der Rückrunde heranzieht, in der sich Spycher teilweise in einer desolaten Form präsentiert hat. Betrachtet man aber die letzten drei Jahre im Zusammenhang, sollte man doch wenigstens so fair sein, seine bis dato guten (Defensiv-)Leistungen auch entsprechend zu honorieren.

Maggo schrieb:

Zum Spielaufbau trägt er von hinten heraus wenig bei. Wenn er allerdings nach vorne stößt, d.h. sich der Mittellinie nähert oder diese passiert, spielt er meistens sehr gute, durchdachte Pässe.

Hier hast Du im Prinzip recht. Allerdings könnte sein "zurückhaltendes Offensivspiel" auch damit zu tun haben, dass die Pärchenbildung auf der Außenbahn nach wie vor nicht richtig funktioniert - offensiv, wie defensiv!

Maggo schrieb:
Kurzum: Spycher ist hinten bestenfalls naja und nach vorne ganz gut, aber das viel zu selten.

Das sehe ich nicht so bzw. genau anders herum.
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z-heimer schrieb:

Maggo schrieb:
(...) Denn Spycher laufen regelmäßig etwas schnellere Gegner davon. Dann brennt es immer lichterloh bei uns. Früher wurde er regelmäßig von guten Dribblern wie z.B. Schweini schwindelig gespielt. ...

Dieser Eindruck ensteht tatsächlich, wenn man zur Beurteilung lediglich die Spiele der Rückrunde heranzieht, in der sich Spycher teilweise in einer desolaten Form präsentiert hat. Betrachtet man aber die letzten drei Jahre im Zusammenhang, sollte man doch wenigstens so fair sein, seine bis dato guten (Defensiv-)Leistungen auch entsprechend zu honorieren.


Was mir jetzt spontan einfällt: 1. Spiel der Rückrunde der vorangegangenen Saison gegen Schalke. Varela zieht bei einem Konter an Spycher vorbei nach innen, Spycher bleibt stehen, Varela zieht zwischen ihm und Vasi Richtung Tor, Vasi versucht noch heranzukommen, schafft das nicht - Tor. Und alle sagen: Fehler Vasoski.
Allerdings führe ich nicht Buch über die Spycher-Fehler, daher kann ich nicht mehr bieten als dieses Beispeil. Ich weiß nur, dass mir solche und ähnliche Situationen regelmäßig aufgefallen sind.
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Maggo schrieb:
Was mir jetzt spontan einfällt: 1. Spiel der Rückrunde der vorangegangenen Saison gegen Schalke. Varela zieht bei einem Konter an Spycher vorbei nach innen, Spycher bleibt stehen, Varela zieht zwischen ihm und Vasi Richtung Tor, Vasi versucht noch heranzukommen, schafft das nicht - Tor. Und alle sagen: Fehler Vasoski.
Allerdings führe ich nicht Buch über die Spycher-Fehler, daher kann ich nicht mehr bieten als dieses Beispeil. Ich weiß nur, dass mir solche und ähnliche Situationen regelmäßig aufgefallen sind.

Das Problem ist, dass einem das Negative meist besser in Erinnerung bleibt als das Positive.
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Nein, ich beobachte Spyche stets sehr genau, weil ich ja immer wieder überrascht bin, wie positiv er gesehen wird. Und bei den Beobachtungen ist mir ja auch aufgefallen, dass er nach vorne selten, aber doch sehr regelmäßig sehr gelungene Aktionen hat. Außerdem ist es auch mir nicht verborgen geblieben, dass er in der Rückrunde der vergangenen Saison ganz gut gespielt hat und auch in dieser Saison phasenweise ordentlich gespielt hat. Er ist und bleibt aber mit Abstand der schlechteste Spieler unserer Stammformation.
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z-heimer schrieb:
Maggo schrieb:
Was mir jetzt spontan einfällt: 1. Spiel der Rückrunde der vorangegangenen Saison gegen Schalke. Varela zieht bei einem Konter an Spycher vorbei nach innen, Spycher bleibt stehen, Varela zieht zwischen ihm und Vasi Richtung Tor, Vasi versucht noch heranzukommen, schafft das nicht - Tor. Und alle sagen: Fehler Vasoski.
Allerdings führe ich nicht Buch über die Spycher-Fehler, daher kann ich nicht mehr bieten als dieses Beispeil. Ich weiß nur, dass mir solche und ähnliche Situationen regelmäßig aufgefallen sind.

Das Problem ist, dass einem das Negative meist besser in Erinnerung bleibt als das Positive.


Gerade das spricht ja noch mehr gegen ihn. Spycher hat selten schöne Aktionen nach vorne (selbstverständlich gibt es die, aber sie sind nun mal rar gesät). Darüber hinaus hat er das Talent seine Fehler tatsächlich sehr unauffällig einzubauen.
Was Maggo da im besonderem beschreibt ist mir schon oft aufgefallen:
Spycher lässt die Flanken zu, lässt dem Flankengeber schlichtweg zu viel Raum und die ganze Gemeinde schaut nur noch auf die Szene kurz bevor der Ball im Netz einschlägt und sucht dementsprechend auch nur noch die Fehler in der Innenverteidigung.

Und was mich die EM lehrt ist schnell gesagt:
Der moderne Fussball entwickelt sich immer mehr dahin, dass man bereits in der Abwehr (im Mittelfeld umso mehr) Alleskönner benötigt.
Spieler die defensiv stark sind, aber durchaus über solide bis gute Technik und Athletik verfügen und vor allen Dingen aber das Spiel antreiben, ankurbeln können.
Die heimlichen Stars sind doch die Inlers, Sneijders (gut, der nicht so heimlich), Moutinhos und Iniestas.
Viel mehr aus die Phrase "Die Verteidigung fängt im Sturm an" trifft die Phrase "Der Angriff fängt in der Verteidigung an" zu!
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gereizt schrieb:


... Daher, egal welches System wir beim Anpfiff zu sehen glauben, es wird sich im Idealfall je nach Spielsituation ständig ändern.
(...)
... Spieler, die vorne und hinten zu finden sind und extrem viele Positionswechsel im Spiel.
(...)
Daher diese Aufstellung:

Ochs – Russ – Galindo (Vasi) – Spycher (Krük)
----------------Chris (Ina)
----------------------------------------Meier (Köhler)
Fenin (Fink/Heller) -- Caio ----- Korkmaz (Toski)  

------------------- Ama (Fenin) ----------------------


Ja, dieser Ansatz ist interessant. Unterziehen wir also die Spieler dieser Aufstellung mal einem kleinen Flexibilitäts-Check (Pröll spare ich dabei aus, wir sind ja nicht in Kolumbien    ):

Verteidigung
IV: mit Galindo/Vasoski haben wir den Typus des soliden aber eher klassisch-stationären IV; das geht, wenn ergänzend Russ dazukommt, der den großen Vorzug hat, das Spiel von hinten eröffenen zu können und auch selbst gelegentlich mit nach vorne geht - er wird für unser Spiel weiterhin sehr wichtig sein.
AV: Ochs - tadellos, ein zäher Verteidiger hinten wie auch furioser Flügelläufer; auf seiner Seite vielversprechend im Wechsel mit Fenin/Heller. Spycher - taucht hoffentlich aus seinem Formtief wieder auf; aber auch dann sehe ich mit ihm die linke defensive Seite aufgrund von Defiziten im Spiel aus der Verteidigung nach vorn schwächer als die rechte; ob Krük da was reissen kann, vermag ich nicht zu sagen; aber: Köhler wäre auf der Position allemal eine Alternative; die paar Mal, wo er da gespielt hat, hat er mir ausgesprochen gut gefallen; er auf links im Wechsel mit Korkmaz/Toski - vielversprechend.

MIttelfeld
Def.: Chris, gesund und fit: über jeden Zweifel erhaben; stark in der Antizipation und Balleroberung und ebenso im schnellen und direkten Spiel nach vorn. Alternativ: Ina - in seine besten Spielen (z.B. vs. HSV) hat er gezeigt, dass er es auch gut kann; er müsste sich auf diesem Level  stabilisieren.
Außen off.: allmählich wird's interessant: Korkmaz/Toski (li.) und Heller/Fenin über rechts hier sehe ich sehr viel Flexibilitäts-Potential: Korkmaz und Heller etwa können locker rochieren, weil sie jewels beide Seiten spielen können; allerdings sind beide wohl eher keine Helden der Defensive; hier kommt die Stärke von Fenin ins Spiel, der stark nach hinten arbeitet, aber natürlich auch starken Zug zum Tor hat und prächtig mit Ama harmoniert; def.Variante auf dieser Seite: Fink.
Zentral: Meier und/oder Caio. Viel wird davon abhängen, wie weit sich Caio noch integrieren kann; seine Vorzüge, klar: (v.a. Schuss-)Technik, Zug zum Tor, Überraschungsmomente, Standards. Meier sehe ich in Sachen Multitasking eindeutig vorne: glänzendes Auge für die Mitspieler, befähigt zum tödlichen Pass, aber auch selbst torgefährlich; dabei effektiv im Spiel nach hinten; er kann ebenso in die Spitze gehen wie, bei Ballbesitz Gegner, sich etwa auf eine 6er Position zurückfallen lassen - extrem wichtig für uns, sobald er wiederhergestellt ist.

Sturm
Amanatidis - braucht man kein Wort zu verlieren, torgefährlich, klasse Vorlagengeber bis hin zum bissigen Verteidiger - ein Muster als Vielseitigkeit (wobei er das Verteidigen vielleicht am ehesten etwas einschränken könnte, noch mehr Durchschlagskraft nach vorne wäre das Ergebnis); Fenin kann ihn im Sturm zentral bei Bedarf auch gut ersetzen, da ähnlich flexibel und einsatzfreudig.

Die Spieler mit dem meiner Meinung nach größten Potential an Flexibilität habe ich fett markiert; man sieht: sie bilden, von hinten bis vorn, eine ziemlich gut verteilte Struktur. Diese Spieler wären als Gerüst bei mir zu allererst gesetzt.  

Weitere Neuverpflichtungen? Wenn sich nicht gerade eine Supergelegenheit aufdrängt - muss nicht unbedingt sein. Bin schon so genug gespannt auf die kommende Saison  
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ich glaube die Lehre ist weder eine antquierte Mauertaktik ala Rehahgel, noch ein stures 3 Stürmersystem, sondern flexbilität ist das Zauberwort...

Bei Ballbesitz schalten sich bltzschnell 4-5 Hölländer in den Angriff mit ein .. dazu gehört allerdings auch eine ausreichende Passgenauigkeit ( wie Chris sie hat)
sowiie  Laufbereitschaft und Tordrang (den vermisse ich zeitweise bei uns)


die Lehre muss sein, dass es wenig nutzt wenn Ama und Fenin sich aufreiben -und bei aller Werrtschätzung für Ama - es wirkt einfach hilflos, wenn er vorne von Verteidiger zu Verteidiger rennt und dann  wenn wir Ballbesitz haben fehlt die Spritzigkeit oder Unterstützung oder beides..
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Es macht richtig Spass diesen Fred zu lesen. Echt klasse. Gute Beiträge.

Als einzige Kritik hätte ich anzumerken dass alle unseren Neuzugang

"Steinhöfer"

in Ihren Aufstellungen vergessen. Also alles richtig aber anstatt Spycher mit Steinhöfer beginnen?

Gruß JJ
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Dieser Thread ist absolut großartig!!!

Einige Überlegungen von mir:

1. Funkel und die EM
a) Große Turniere wie eine WM und eine EM sind für die Eintracht besonders wichtig. Warum? Weil Funkel sich davon sehr beeinflussen lässt. So hat er insbesondere aus der WM den Schluss gezogen, dass man mit 2 DM und einem Stürmer spielen muss, um Erfolg zu haben. Das hat er in der Presse auch so verkündet. Daher jubele ich bislang bei der EM bei fast jedem Spiel. Die offensiv ausgerichteten Mannschaften triumphieren, die defensiv kickenden Mannschaften bieten Spiele zum Wegschauen und haben damit auch keinen großen Erfolg.
b) Dieses kopieren des aktuellen Trends, weil man so eben "im modernen Fußball Erfolg hat", finde ich schlecht. Denn es kommt schon darauf an, zu sehen, warum Mannschaften damit Erfolg haben - und sich - visionär - zu überlegen, ob man nicht auf anderem Weg (noch?) besser dasteht. Das ist mein einziger Kritikpunkt an HB (und an FF) Ein Beispiel für dieses Denken ist die Aussage, dass unsere Verletzungssorgen doch nur Ligamittelmaß seien. Warum denn da nicht versuchen, Vorreiter zu sein? Warum soll man sich da nicht verbessern... wir würden doch schon längst im Europapokal spielen, wenn Jones, Chris, Meier und Streit regelmäßig zusammen auf dem Platz gestanden hätten.

2. Die taktische Entwicklungstrend bei der EM
Vor der EM habe ich irgendwo gelesen, ich meine von Urs Siegentaler, dass die kompakten Abwehrreihen nicht zu knacken seien und dass es eine neue Entwicklung geben müsse, aber nichts darauf hindeutet. Dann fing die EM an - und kaum eine Mannschaft wollte es sich leisten, vorne auf den lieben Preuß, äh Gott, zu vertrauen. Statt dessen spielen die allermeisten Mannschaften nach vorne. Verlierer, die defensiv gespielt haben, sagen selbstkritisch: Wenn man nur defensiv spielt, kann man nicht gewinnen. In den letzten Jahren habe ich das immer anders herum gehört. Was ist nun das veränderte Prinzip des Fußballs, der bei der EM gezeigt wird. Es wird mitnichten die Kompaktheit aufgegeben - aber sie wird um Tempo und Druck nach vorne ergänzt, quasi ein Spielaufbau im Kontertempo. sCarecrow hat den Paradigmenwechsel äußerst treffend formuliert:
sCarecrow schrieb:

Viel mehr als die Phrase "Die Verteidigung fängt im Sturm an" trifft die Phrase "Der Angriff fängt in der Verteidigung an" zu!


3. Technik, Taktik und Einstellung
Verlorene Spiele werden oft mit fehlender Einstellung begründet. Unschöne Spiele aufgrund unattraktiver taktischer Marschroute werden nicht selten mit mangelnder Technik begründet. Wir Deutschen sind ja angeblich keine Brasilianer. Aber stimmt das (außer natürlich staatsrechtsrechtlich)?
a) Taktische Systeme
Es wird immer wieder im Forum darüber diskutiert, welches das beste System sei. Dann hat jeder irgendeinen Favoriten. Andere wiederum sagen, das System sei nahezu egal, es komme auf die Spieler und die Einstellung an.
Generell ist es ersteinmal so, dass jedes System seine Vorteile und Nachteile hat. Da es beim modernen Fußball so ist, dass man versucht auf den ballführenden Spieler schnell mit mehreren Spielern, Druck auszuüben, braucht man eine relativ gleichmäßige Verteilung der Spieler über den Platz. So können sich schnell mehrere Spieler auf den ballführenden hin verschieben. Damit durch diese Verschiebung nicht Löcher in der Nähe des ballführenden Spielers entstehen, in die er einen Pass an seinen Bedrängern vobei spielen kann etc.pp. rücken die anderen Spieler ebenfalls in diese Richtung. Beim Verschieben ergeben sich je nach System an anderen Stellen Räume, die die angreifende Mannschaft zu nutzen versucht - während die verteidigende Mannschaft versucht, dies zu verhindern.
Welches System gespielt wird, hängt also davon ab, welche Spieler man zur Verfügung hat - und bei der Umsetzung kommt es drauf an, dass alle(!) Spieler ihre Wege schnell gehen, d.h. die Räume beim Verschieben eng halten.
Andererseits kann man nicht immer aus unbedrängten Gegenspielern schließen, dass es der eigenen Mannschaft an der richtigen Einstellung fehlt. Denn wenn die Mannschaft schlecht auf das System des Gegners und dessen Strategie, das eigene System auszuspielen, vorbereitet ist, dann laufen die eigenen Spieler sich die Lunge ausm Leib - und keinem fällt es auf. Weil sie nie da sind, wo sie eigentlich sein müssten.
b) Technik
Es ist ein Märchen, dass deutsche Spieler technisch schwach seien. Hässler, Littbarski, Bein, Möller, Völler, Deisler, Ballack, Schneider, Gomez, Podolski, Marin - um nur ein paar zu nennen, sind ja wohl der Gegenbeweis. Es wird in Deutschland nur auf anderes viel mehr geachtet. Ich bin beispielsweise nach wie vor der Meinung, dass man aus einem Reinhard einen großartigen Bundesligaspieler hätte formen können. Stattdessen wird auf einen Spycher gesetzt.
Für die Umsetzung eines schnellen Kombinationsfußballs, braucht man exzellente Fußballer und darf keinen einzigen Huggel oder Van Bommel in seinen Reihen haben - sonst geht das ganze System nicht auf. Von daher müsste man, wenn man ein solches System plant, auch darauf achten, einen Kader mit technisch extrem starkten Fußballern zu haben - und auf den Quoten-Kämpfer verzichten! Kämpfen bzw. Druck auf den ballführenden Spieler muss sowieso jeder einzelne Spieler. Da hilft ein einzelner Spieler, der zweikampfstark ist, wenig - aber im flüssigen Spielaufbau, wo es auf Tempo und Präzission - högschde Präzission - ankommt, kann einer sehr viel kaputt machen, gar verunmöglichen.
c) Einstellung
Braucht man eh immer. Und jeder Profi hat sie fast immer. Insofern wird sie bei der Suche nach Gründen für Niederlagen deutlich überschätzt. Auch wenn es hin und wieder tatsächlich der Grund ist. Nimmt man FF als Fachmann und Experten für die Eintracht, hat die Einstellung in den letzten 3 Jahren so ungefähr in vier Spielen gefehlt.

4. Lehren der EM für Forumsdiskussion

1. Offensiver Fußball ist kein Gegenentwurf zu Kompaktheit.

2. Die Taktik ist sehr wohl entscheidend. Aber eine Taktik ist nicht dasselbe wie eine Aufsellung/Formation. Vgl. Holland und Italien.

3. Der angeblich rechtgebende Erfolg kann über fehlende Qualität eines Trainers hinwegtäuschen - siehe Rehhagel und ich würde behaupten, dass das auch für Hitzfeld zutrifft. Qualität eines Trainers lässt sich nicht an den Ergebnissen, wohl aber am Auftreten seiner Mannschaft ablesen.

4. Um ein Fußballspiel zu gewinnen, ist die beste Variante, auch Fußball zu spielen!
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Ach die wichtigste Lehre dieser EM habe ich unterschlagen:

Wenn sich ein Topspieler für die Mannschaft aufopfert, dann hat die Mannschaft nichts davon. Siehe Ballack. Würde der mit entscheidenden Aktionen nach vorne auftrumpfen, dann hätte die Mannschaft mehr davon als wenn er im Löcherstopfen aufgeht.
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municadler schrieb:
ich glaube die Lehre ist weder eine antquierte Mauertaktik ala Rehahgel, noch ein stures 3 Stürmersystem, sondern flexbilität ist das Zauberwort...

Bei Ballbesitz schalten sich bltzschnell 4-5 Hölländer in den Angriff mit ein .. dazu gehört allerdings auch eine ausreichende Passgenauigkeit ( wie Chris sie hat)
sowiie  Laufbereitschaft und Tordrang (den vermisse ich zeitweise bei uns)


die Lehre muss sein, dass es wenig nutzt wenn Ama und Fenin sich aufreiben -und bei aller Werrtschätzung für Ama - es wirkt einfach hilflos, wenn er vorne von Verteidiger zu Verteidiger rennt und dann  wenn wir Ballbesitz haben fehlt die Spritzigkeit oder Unterstützung oder beides..


Also um Ama mache ich mir am ALLERWENIGSTEN Sorgen! Er wird DER Sieger der nächsten Saison sein! Merkt euch meine Worte! Bei Spielern wie ÜÜÜ, Toski, Meier, Fenin, Fink, Ochs, Chris und Caio(FF kriegt ihn noch zum Teamplayer) wird Ama sich vor Vorlagen kaum retten! Ich gehe jede Wette ein dass Ama wieder der Topscorer sein wird, und seine Marke von 11 Treffern knacken wird!
Sorgen mache ich mir eher um die Positionen von Toski, Caio & Fenin... Die hängen noch Aufstellungstechnisch noch etwas in der Luft!
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Maggo schrieb:
Ach die wichtigste Lehre dieser EM habe ich unterschlagen:

Wenn sich ein Topspieler für die Mannschaft aufopfert, dann hat die Mannschaft nichts davon. Siehe Ballack. Würde der mit entscheidenden Aktionen nach vorne auftrumpfen, dann hätte die Mannschaft mehr davon als wenn er im Löcherstopfen aufgeht.


Da fällt mir gerade ein Spruch ein, den ich in einem Adidas-Store in den USA gesehen habe:

"Every team needs a hero...but every hero needs a team!"

In diesem Sinne!
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Maggo schrieb:
Ach die wichtigste Lehre dieser EM habe ich unterschlagen:

Wenn sich ein Topspieler für die Mannschaft aufopfert, dann hat die Mannschaft nichts davon. Siehe Ballack. Würde der mit entscheidenden Aktionen nach vorne auftrumpfen, dann hätte die Mannschaft mehr davon als wenn er im Löcherstopfen aufgeht.


Das würd ich nicht so sagen. Wenn Deutschland 1:0 führt und unter Druck steht, dann kann man ihn auch hinten gebrauchen. Aber Ballack scheint das Falsche zum falschen Zeitpunkt zu tun. Mehr den Kopf nutzen und weniger die Beine. Aufopferung heisst nämlich nicht gleich das Richtige zu machen.
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Ich dachte die ganze Zeit, dies wäre die Taktik-Revolution der EM:

http://de.youtube.com/watch?v=8iC4C6NGPgg

Sieht doch ziemlich kompakt aus!
Würde mich nicht wundern wenn Fukel bei der Entwicklung dieser Taktik mitgetüftelt hat und wäre auch eine Erklärung dafür dass die Eintracht trotz Chris,Fink,Inamoto und Preuß, mit Bajramovic und Basinas an 2 weiteren vielseitigen  DM`s interessiert sein soll!


,-)
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Maggo schrieb:
Wenn sich ein Topspieler für die Mannschaft aufopfert, dann hat die Mannschaft nichts davon. Siehe Ballack. Würde der mit entscheidenden Aktionen nach vorne auftrumpfen, dann hätte die Mannschaft mehr davon als wenn er im Löcherstopfen aufgeht.

Ob Ballack wirklich ein Topspieler ist sei mal dahingestellt. Er hat seine Qualitäten, aber eine Mannschaft zu führen, wenn es mal nicht so läuft kann
er meiner Meinung nach nicht. Wenn's gut läuft und ich gute Mitspieler habe, ist es auch leicht zu glänzen.
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sgevolker schrieb:
Maggo schrieb:
Wenn sich ein Topspieler für die Mannschaft aufopfert, dann hat die Mannschaft nichts davon. Siehe Ballack. Würde der mit entscheidenden Aktionen nach vorne auftrumpfen, dann hätte die Mannschaft mehr davon als wenn er im Löcherstopfen aufgeht.

Ob Ballack wirklich ein Topspieler ist sei mal dahingestellt. Er hat seine Qualitäten, aber eine Mannschaft zu führen, wenn es mal nicht so läuft kann
er meiner Meinung nach nicht. Wenn's gut läuft und ich gute Mitspieler habe, ist es auch leicht zu glänzen.




Als ob der Michael hier im Forum mitliest! Heute auf jeden Fall hat der Gute eine entscheidende Aktion "nach vorne" gezeigt!

Toller Freistoß, jetzt werden die Portugiesen nach Hause geschickt....

TiNoSa
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TiNoSa schrieb:
sgevolker schrieb:
Maggo schrieb:
Wenn sich ein Topspieler für die Mannschaft aufopfert, dann hat die Mannschaft nichts davon. Siehe Ballack. Würde der mit entscheidenden Aktionen nach vorne auftrumpfen, dann hätte die Mannschaft mehr davon als wenn er im Löcherstopfen aufgeht.

Ob Ballack wirklich ein Topspieler ist sei mal dahingestellt. Er hat seine Qualitäten, aber eine Mannschaft zu führen, wenn es mal nicht so läuft kann
er meiner Meinung nach nicht. Wenn's gut läuft und ich gute Mitspieler habe, ist es auch leicht zu glänzen.




Als ob der Michael hier im Forum mitliest! Heute auf jeden Fall hat der Gute eine entscheidende Aktion "nach vorne" gezeigt!

Toller Freistoß, jetzt werden die Portugiesen nach Hause geschickt....

TiNoSa


Der Freistoss war erste Sahne, wenn auch im Torwarteck. Bestimmt nicht unhaltbar. Davon mal abgesehen, ist Ballack wieder mal total abgetaucht.
Aber so lange er die entscheidenden Tore macht gibt es wenig zu meckern  
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Mich lehrt die EM vor allem noch eines: Durch das Ausscheiden von Griechenland, Tschechien, Österreich und der Schweiz werden "unsere" Nationalspieler nun rechtzeitig und wohlbehalten zurückkehren und können somit die komplette Vorbereitung mitmachen.

Und das ist gut für die Eintracht!  
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TiNoSa schrieb:
y bei den Bauern auf LINKS gebracht hat...

3.) ...dass wir in Deutschland eine gute Schiedsrichter-Gilde haben:

  - Musiklehrer Fandel inkl. Assis haben bislang einen Top-Eindruck
    hinterlassen, was man von diversen anderen Schiriteams aus
    befreundeten Ligen nicht behaupten kann.



7.) ...dass die WM-Stimmung 2006 in "Good Old Germany" etwas ganz Besonderes war. Hier hat wirklich ein ganzes Land Party gemacht. In den Alpenrepubliken läufts stimmungstechnisch überhaupt net.

TiNoSa




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