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Es ist Funkels Verdienst, wo wir stehen!

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wenn mich mein gedächtnis nicht trügt, und ich habe sehr, sehr viele eintracht-spiele im lauf der jahrzehnte gesehen, dann würde ich mal behaupten, dass die spiele die ich mit "tollem fußball" asoziieren würde in den letzten 35 jahren bei vielleicht 10% liegen. (ausnahmespiele wie im pokal gegen schalke gab es schon immer, aber wie war das eigentlich 88 im halbfinale gegen bremen? war das ein "tolles" spiel?

gäbe es nicht die frühen 90er des letzten jahrhunderts, dann wäre es noch weniger. ich kann mich an kein einziges spiel mit tollem fußball unter ehrmantraut erinnern. oder unter andermatt (wer es besser weiß, gerne lasse ich mich korrigieren).

die gefühlten hundert trainerwechsel der letzten jahrzehnte waren auch der tatsache geschuldet, dass es in frankfurt fast nie tollen und erfolgreichen fußball gab. den gab es anderswo aber auch nur selten.

aber die mediale situation, die aus jedem dummkicker mitlerweile einen star macht und ein produkt verkaufen muß, das dem anspruch "sensationell" nur selten genügt, dazu exorbitante gehälter, all das macht fußball zu einem event.

gerne stünde ich wieder mit 5000 gleichgesinnten im alten waldstadion und würde mir im strömenden regen einen kick gegen eine obskure mannschaft aus dem ostblock anschauen, von der ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. aber den ostblock gibt es ja auch nicht mehr.

peter

ps. zu der zeit hätte sich auch niemand damit gebrüstet, wieviel zeit oder geld er aufgewendet hat um dabei zu sein. man war einfach da.
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Exil-Hesse schrieb:


Genau dessen bin ich mir nicht so sicher. "Der Zweck heiligt die Mittel" ist so ein beliebtes Totschlagargument. Ich bin fest davon überzeugt, daß gerade wir mit einem ermauertem 0:0 oder 1:0 auf Dauer nicht zufrieden wären.


Solange Du damit Erfolg hast juckt das kein und wird auch das 10. 1:0 hintereinander beklatscht,dann findet man daran sogar noch Gefallen wenn die Punktausbeute stimmt.
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peter schrieb:
wenn mich mein gedächtnis nicht trügt, und ich habe sehr, sehr viele eintracht-spiele im lauf der jahrzehnte gesehen, dann würde ich mal behaupten, dass die spiele die ich mit "tollem fußball" asoziieren würde in den letzten 35 jahren bei vielleicht 10% liegen. (ausnahmespiele wie im pokal gegen schalke gab es schon immer, aber wie war das eigentlich 88 im halbfinale gegen bremen? war das ein "tolles" spiel?

gäbe es nicht die frühen 90er des letzten jahrhunderts, dann wäre es noch weniger. ich kann mich an kein einziges spiel mit tollem fußball unter ehrmantraut erinnern. oder unter andermatt (wer es besser weiß, gerne lasse ich mich korrigieren).

die gefühlten hundert trainerwechsel der letzten jahrzehnte waren auch der tatsache geschuldet, dass es in frankfurt fast nie tollen und erfolgreichen fußball gab. den gab es anderswo aber auch nur selten.

aber die mediale situation, die aus jedem dummkicker mitlerweile einen star macht und ein produkt verkaufen muß, das dem anspruch "sensationell" nur selten genügt, dazu exorbitante gehälter, all das macht fußball zu einem event.

gerne stünde ich wieder mit 5000 gleichgesinnten im alten waldstadion und würde mir im strömenden regen einen kick gegen eine obskure mannschaft aus dem ostblock anschauen, von der ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. aber den ostblock gibt es ja auch nicht mehr.

peter

ps. zu der zeit hätte sich auch niemand damit gebrüstet, wieviel zeit oder geld er aufgewendet hat um dabei zu sein. man war einfach da.

Damals wie heute  gab und gibt es Leute, die ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben ganz einfach etwas rationaler ihre Schwerpunkte bestimmen. Ohne Familie wären diese wahrscheinlich auch heute noch öfter "einfach da"!  
Man(n) hat aber mittlerweile auch noch Verantwortung!
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@Exil-Hesse

Damals wie heute gab und gibt es Leute, die ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben ganz einfach etwas rationaler ihre Schwerpunkte bestimmen. Ohne Familie wären diese wahrscheinlich auch heute noch öfter "einfach da"!
Man(n) hat aber mittlerweile auch noch Verantwortung!


dafür habe ich vollstes verständnis. ich bin auch nicht mehr so oft im stadion wie früher. aber ich käme nie auf die idee das an der attraktivität des fußballs den die eintracht abliefert fest zu machen. darum ging es mir eigentlich.
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Was ist "schöner Fußball"? Jeder interpretiert das anders. Ein "Fan" interpretiert "schönen Fußball" vielleicht so:

In Heimspielen zeigt die Mannschaft von Anfang an, wer Herr im Hause ist. Das kann durch schöne Kombinationen, Ballstafetten, Offensivaktionen sein. Muss aber nicht. Es geht auch mit Einsatz, Forechecking, den Gegner pausenlos unter Druck setzen und erkennbarem Siegeswillen. Denn auch das ist schöner Fußball.

In Auswärtsspielen darf ruhig auch gemauert werden. Warum nicht. Erkennbar muss sein, dass die Mannschaft trotzdem ihre Chance sucht. Nicht schon an der Mittellinie den Ball abschenken. Sondern auch auswärts permanent den Gegner beschäftigen.

Mann kann es auch so formulieren: immer dann, wenn auch ein "Funke" vom Spielfeld auf die Zuschauer überspringt, wird "schöner Fußball" gespielt. Das können gekonnte Spielzüge sein. Aber auch Kampf, Einsatz und -wie gesagt - erkennbarer Siegeswille. Von brotloser Kunst ist noch niemand Meister geworden.

Ein ratloses, vorsichtiges Quergeschiebe in Heimspielen oder ein ängstliches, um Schadensbegrenzung bemühtes Auftreten in Auswärtsspielen - das ist kein schöner Fußball.

Das, und nur das, unterscheidet die aktuelle Eintracht von der früherer Jahre. Nicht der "Fußball 2000", nicht Bein, Yeboah, Jay Jay oder andere. Auf "Fußball 2000" ist gepfiffen. Die Zeiten ändern sich und auch die Umstände.

Aber diese oben erwähnten "Grundbegriffe schönen Fußballs" ändern sich nie.
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Marco72 schrieb:
tobago schrieb:

Dazu muss ich sagen, dass das Freilaufen vom Gegner und ständige Anspielbar sein auch vor 20 oder 30 Jahren ohne den Begriff one-touch-Fussball die bessere Variante war, als der italienische Kattenatschio (keine Ahnung wie man den wirklich schreibt, der hat mich nie interessiert).  

Das ist eben ein Irrtum!
Ein perfekter Catenaccio ist mindestens genauso erfolgreich wie der One Touch oder Direktspiel.

In der Regel spielt man das System ,welches anhand des Spielermaterials am erfolgreichsten ist.



Den Irrtum möchte ich aber mal bewiesen haben. Die Meister der Bundesliga sollte man sich mal ansehen und auswerten wer da offensiv gespielt hat und wer defensiv. Mir fällt aus dem Stand nur Eintracht Braunschweig ein 1967 die sich mit 0:0 Untentschieden und 1:0 Siegen ganz oben gehalten hatten. Ansonsten erinnere ich mich eher daran, dass die Mannschaften die unter den ersten fünf standen, eher dem Offensivfussball zugetan waren bzw. nicht den Mauerfussball zelebrierten. Die italienische Nationalmannschaft sollte man da aussen vor lassen, denn Turnierspiele sind schon etwas anderes als eine ganze Runde.

tobago
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tobago schrieb:
Den Irrtum möchte ich aber mal bewiesen haben.


Hast du dich nie gefragt, warum Brasilien nie Weltmeister wurde?
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tobago schrieb:

Den Irrtum möchte ich aber mal bewiesen haben. Die Meister der Bundesliga sollte man sich mal ansehen und auswerten wer da offensiv gespielt hat und wer defensiv. Mir fällt aus dem Stand nur Eintracht Braunschweig ein 1967 die sich mit 0:0 Untentschieden und 1:0 Siegen ganz oben gehalten hatten. ...


Stuttgart 1992.      
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tobago schrieb:

Den Irrtum möchte ich aber mal bewiesen haben. Die Meister der Bundesliga sollte man sich mal ansehen und auswerten wer da offensiv gespielt hat und wer defensiv. Mir fällt aus dem Stand nur Eintracht Braunschweig ein 1967 die sich mit 0:0 Untentschieden und 1:0 Siegen ganz oben gehalten hatten. Ansonsten erinnere ich mich eher daran, dass die Mannschaften die unter den ersten fünf standen, eher dem Offensivfussball zugetan waren bzw. nicht den Mauerfussball zelebrierten. Die italienische Nationalmannschaft sollte man da aussen vor lassen, denn Turnierspiele sind schon etwas anderes als eine ganze Runde.

Die Sieger des Hochspringens sind auch meist höher gesprungen - was ich damit sagen will, dass Du nicht die Meister und ihre Spielweise mit der der Eintracht vergleiche  kannst.
Da müssen wir schon "auf Augenhöhe" vergleichen und schauen, was mit vergleichbaren Mitteln besser funktioniert hat.

Aber wo wir schon mal dabei sein: Mit unserer defensiven Spielweise haben wir den Bayern meist mehr Probleme bereitet als es der Tabellenposition zu entnehmen gewesen wäre ...
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Ich habe es schon immer gesagt:

Es ist immer einfacher ein Fußballspiel zu gewinnen, wenn man gut Fußball spielt.
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peter schrieb:
@Exil-Hesse

Damals wie heute gab und gibt es Leute, die ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben ganz einfach etwas rationaler ihre Schwerpunkte bestimmen. Ohne Familie wären diese wahrscheinlich auch heute noch öfter "einfach da"!
Man(n) hat aber mittlerweile auch noch Verantwortung!


dafür habe ich vollstes verständnis. ich bin auch nicht mehr so oft im stadion wie früher. aber ich käme nie auf die idee das an der attraktivität des fußballs den die eintracht abliefert fest zu machen. darum ging es mir eigentlich.  

Wenn ich in Frankfurt u.U. wohnen würde, auch nicht. Bei mehrstündiger An- und Abreise schon. Dann lieber Premiere und wenn es einen wieder zu sehr aufregt, den Garten pflügen  
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Marco72 schrieb:
sge-mania schrieb:

Aber meinst du nicht, dass das momentane Spielermaterial eher für ofensiven und attraktiven Fußball ausgelegt ist? Wir haben doch alles andere, als einen Mauerkader. Nur eben einen Mauertrainer, die frage ist, in welche Richtung er gehen wird - dass er offensiver gehen will, hat er schon öfters gesagt, nur selten gezeigt.

Spieler für ne offensivere Ausrichtung haben viele Teams und machens nicht.
Oft nur 1 Spitze.

Ob das Team dauerhaft ein attraktiven Fussball spielen könnte weiss ich nicht.
Glaubt man dem Interview mit Ama dann nicht,weil die Qualitäten nach seiner Aussage eher im kämpferischen Bereich liegen.

Auch nur das offensiv und attraktiv spielen wollen reicht ja nicht.
Man muss dann auch in der Lage sein dieses Spiel dem Gegner aufzudrücken.
Und das ist leichter gesagt als getan.

Man schimpft auf die Eintracht mit Mauerfussball auswärts,aber wie machens denn die andern?
Bielefeld und KSC ist doch auch blos hinten reingestanden in Frankfurt und kommt kein gutes Spiel zustande solange es 0:0 steht oder gar der Maurer führt.
Im Fussball läufts halt so zum Grossteil




Ich habe auch nur eine Antwort darauf gegeben, dass die Ausrichtung des Systems auf unsere Spieler mit dem sogenannten Catenaccio in einem Atemzug genannt wurde. Das implizierte für mich, dass unser Spielermaterial eher für defensive System geeignet sei. Das sehe ich aber anders und hab das deswegen nur eingeworfen.

Es muss auch nicht verkehrt sein, ein defensives System zu spielen und dann die einzelnen Offensivqualitäten der Spieler zu nutzen, um so die beiden Vorteile zu kombinieren. Klappt bei uns aber nicht, zumindest nicht dauerhaft. Und ich persönlich denke auch, dass man mit Förderung und Nutzung von Stärken wesentlich mehr erreichen kann, als wenn man versucht die Schwächen auszumerzen und Spieler quasi umzukrempeln bzw. in ein System reinzuquetschen, das nicht passt (bestes Beispiel: Amanatidis quasi als linker Mittelfeldspieler mit einem Laufpensum, dass ihm vor dem Tor die Power klaut um zu treffen, er ersetzt hinten ja teilweise Spycher). Natürlich darf man Schwächen nicht stehen lassen, aber da sollte es genügen, diese allmählich auszumerzen und Grundzüge einer jeden Qualität aufzubauen. Es darf aber eben nicht vergessen werden, die Stärken zu nutzen, die jeder Spieler für sich hat und sie auch weiter aufzubauen.

Und zu dem Vergleich mit Bielefeld und KSC: Ich finde, wir sollten uns eher mit Mannschaften ein Stück über uns vergleichen und nicht mit denen unter uns. Die sind ja unter uns, weil wir etwas besser machen als jene, die die über uns sind, sind noch besser als wir, da muss man suchen, da muss man abschauen.

Es ist schade, dass HBs andauerndes Bremsen von Emotionen und Wünschen schon sehr übergeschwappt ist. Keine Frage, der Mann ist klasse, der kann was, Funkel ebenso. Deren Aufgabe ist es aber, die Mannschaft auf dem Boden zu halten und den Verein zu führen, nicht andauernd die Fans zurechtzustutzen, dass sie bloß nicht zu viel erwarten sollen. Keine Vergleiche mit Bielefeld etc. Wir können mit dem zufrieden sein, was wir erreicht haben, aber wo ist unser Motto von vor wenigen Jahren hin? Ich erinnere nochmal:

"Wir wollen aufsteigen und uns nach und nach in der Bundesliga etablieren, sowie lang- und mittelfristig wieder im oberen Drittel angreifen!"

So oder so ähnlich wurde das gesagt, jeder von uns Fans ist froh, dass die alten Zeiten vorbei sind und hat dieses Motto mehr oder weniger einverleibt und akzeptiert. Leider hören wir jetzt aber seit eineinhalb bis zwei Jahren nur noch: "Die Bundesliga ist zementiert, wir haben so gut wie keine Chance, weiter oben anzugreifen, wir werden uns die nächsten Jahre auf Platz 8-12 bewegen!"

Das kann rein theoretisch alles sein, aber schadet es uns, wenn wir uns Ziele stecken, die man erreichen kann, die aber für den nominellen Kader ein minimales Stück zu hoch sind? Es würde uns doch niemand köpfen, letztes Jahr hat es auch funktioniert. 45 + x ist nicht nach hinten losgegangen. Dieses Jahr wurde es bewusst nicht formuliert. Schade, wie ich finde.
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BigMacke schrieb:
tobago schrieb:

Den Irrtum möchte ich aber mal bewiesen haben. Die Meister der Bundesliga sollte man sich mal ansehen und auswerten wer da offensiv gespielt hat und wer defensiv. Mir fällt aus dem Stand nur Eintracht Braunschweig ein 1967 die sich mit 0:0 Untentschieden und 1:0 Siegen ganz oben gehalten hatten. Ansonsten erinnere ich mich eher daran, dass die Mannschaften die unter den ersten fünf standen, eher dem Offensivfussball zugetan waren bzw. nicht den Mauerfussball zelebrierten. Die italienische Nationalmannschaft sollte man da aussen vor lassen, denn Turnierspiele sind schon etwas anderes als eine ganze Runde.

1) Die Sieger des Hochspringens sind auch meist höher gesprungen - was ich damit sagen will, dass Du nicht die Meister und ihre Spielweise mit der der Eintracht vergleiche  kannst.
Da müssen wir schon "auf Augenhöhe" vergleichen und schauen, was mit vergleichbaren Mitteln besser funktioniert hat.

2) Aber wo wir schon mal dabei sein: Mit unserer defensiven Spielweise haben wir den Bayern meist mehr Probleme bereitet als es der Tabellenposition zu entnehmen gewesen wäre ...



Zu 1) Richtig, vollkommen richtig. Aber alle diese Mannschaften haben eine offensive Ausrichtung gewählt, weil sie der Meinung sind, damit erfolgreicher sein zu können (Angriff ist die beste Verteidigung). Es ist ja nicht so, dass diese alle aus Zufall nur Offensivspieler hatten und das System besser zum Team gepasst hat. Nein, das war bewusst.


zu 2) Stimmt auch, aber wie wäre es mit Individualität? Gegen Bayern das Beste hoffen und hinten reinstellen, vielleicht kann man verteidigen und fährt einen guten Konter. Aber gegen Bielefeld? Das sind doch Mannschaften, die man unter Druck setzen muss, die das Spiel dann meist nicht mehr gut unter Kontrolle haben, die nicht wissen, an welcher Ecke zuerst verteidigen, wenn man dagegen dauernd anrennt (ja, es ist gerade bewusst extrem gewählt). Lässt man denen aber Zeit, sich selbst hinten zu ordnen, so dass sie einen geordneten Angriff fahren können, so geht auch irgendwann mal einer von denen rein und schon liegt man hinten. Mit jedem Stürmer, den man vorne abzieht, können fast zwei Verteidiger des Gegners nachrücken und aushelfen. Das bereitet uns doch nur mehr Probleme. Es gibt Mannschaften, die müssen wir einstecken, bei anderen widerum muss man hoffen.
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sge-mania schrieb:
Aber gegen Bielefeld? Das sind doch Mannschaften, die man unter Druck setzen muss, die das Spiel dann meist nicht mehr gut unter Kontrolle haben, die nicht wissen, an welcher Ecke zuerst verteidigen, wenn man dagegen dauernd anrennt (ja, es ist gerade bewusst extrem gewählt).

Klar muss das anders werden... das wissen alle Beteiligten.
Und wenn das nicht klappt, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden ...

Wobei das nicht heißt, dass ein Gegner auf Augenhöhe oder darunter immer mit wunderschönen offensiven Fußball heulend nach Hause geschickt werden kann ...
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BigMacke schrieb:
sge-mania schrieb:
Aber gegen Bielefeld? Das sind doch Mannschaften, die man unter Druck setzen muss, die das Spiel dann meist nicht mehr gut unter Kontrolle haben, die nicht wissen, an welcher Ecke zuerst verteidigen, wenn man dagegen dauernd anrennt (ja, es ist gerade bewusst extrem gewählt).

Klar muss das anders werden... das wissen alle Beteiligten.
Und wenn das nicht klappt, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden ...

Wobei das nicht heißt, dass ein Gegner auf Augenhöhe oder darunter immer mit wunderschönen offensiven Fußball heulend nach Hause geschickt werden kann ...


No risk, no fun
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sge-mania schrieb:
No risk, no fun

Da haben wir in der Tat eine andere Auffassung, für "Fun" würde ich keine Punkte riskieren wollen.

Ich bin auch zur 2.-Ligazeit gerne ins Stadion gegangen, und das war "nicht immer" Fun orientiert.

Wir haben derzeit ein Luxusproblem der "Spaßgesellschaft".
Da hoffe ich nur, dass HB genug Kraft hat sich gegen die Animositäten zu stemmen, sonst geht's schneller runter als es hoch ging ...
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Marco72 schrieb:
Exil-Hesse schrieb:

Das ist vollkommen richtig. Allerdings hat dieses System einen unerwünschten Nebeneffekt: die fehlende Attraktivität! Bleibt die Frage, ob der Zuschauer an sich auch mit 90 min. Mauerfußball auf Dauer zufrieden ist, selbst wenn dadurch mehr Punkte eingefahren würden.

Mehr Punkte steht immer im Vordergrund.
Selbst wenn man hasst was man auf dem Platz sieht ist man doch zufrieden mit mehr Punkte.

Schlecht ist nur wenn beides nicht stimmt.
Aber bist erfolgreich ist das wie zweitrangig.

Italien hatte Zuschauerrekorde zu den besten Catenaccio- Zeiten als kaum Tore in der Liga gefallen sind und ne sehr hohe UE Wahrscheinlichkeit herrscht.

Spielt man attraktiv und holt nicht die Punkte juckt keinem mehr der attraktive Fussball.
An 1.Stelle steht immer der Erfolg,von dem hängt alles ab,auch in der Fanseele








FF kann ruhig mal eine Saison lang alle Heimspiele 1:0 gewinnen und alle Auswärtsspiele 0:0 spielen: Dann sind wir am Ende höchstwahrscheinlich Meister.  
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sotirios005 schrieb:
Marco72 schrieb:
Exil-Hesse schrieb:

Das ist vollkommen richtig. Allerdings hat dieses System einen unerwünschten Nebeneffekt: die fehlende Attraktivität! Bleibt die Frage, ob der Zuschauer an sich auch mit 90 min. Mauerfußball auf Dauer zufrieden ist, selbst wenn dadurch mehr Punkte eingefahren würden.

Mehr Punkte steht immer im Vordergrund.
Selbst wenn man hasst was man auf dem Platz sieht ist man doch zufrieden mit mehr Punkte.

Schlecht ist nur wenn beides nicht stimmt.
Aber bist erfolgreich ist das wie zweitrangig.

Italien hatte Zuschauerrekorde zu den besten Catenaccio- Zeiten als kaum Tore in der Liga gefallen sind und ne sehr hohe UE Wahrscheinlichkeit herrscht.

Spielt man attraktiv und holt nicht die Punkte juckt keinem mehr der attraktive Fussball.
An 1.Stelle steht immer der Erfolg,von dem hängt alles ab,auch in der Fanseele








FF kann ruhig mal eine Saison lang alle Heimspiele 1:0 gewinnen und alle Auswärtsspiele 0:0 spielen: Dann sind wir am Ende höchstwahrscheinlich Meister.    

Hmmm, wenn ich mich auswärts hinten rein stelle, dann komme ich vielleicht noch zu einer Konterchance. Wenn ich mich zuhause hinten rein stelle, dann passiert gar nix, weil der Gegner muß ja eigentlich nix tun.... Toll!
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Ist mit dem schönen Fussball wirklich unwiderstehlicher Hurrastil gemeint ?

Gerne denkt man in so einem Falle an Grabi, Nickel, Holz oder Bein, Gründel, Yeboah, an Hoffenheim, an die Gladbacher Fohlen oder ne Galaxie höher noch an die Brasilianer.

Dafür, wie destruktiv selbst "schöner" Fussball  sein kann, stand für mich bei uns immer JayJay. Der war imho das Sinnbild der brotlosen Kunst. 3 Gegner zweimal nacheinander ausgespielt. Einmal auf dem Hinweg zum 16er und nochmal auf dem Rückweg zur Mittellinie. So nett, wie das für Viele anzusehen war, so nehme ich  seinen Namen gar nicht so gerne in den Mund, wenn unsere historischen Helden genannt werden.

Andererseits kann Defensivfussball sehr schöne Aspekte haben. Flexible Abwehrverbände, Räume eng machen, intelligente Positionswechsel, Homogenität zwischen den Mannschaftsteilen, aufmerksames Lauern auf Fehler des Gegners, dessen Laufwege vorausahnen und zustellen, konsequente Tacklings - was ist dagegen zu sagen, solange nach der Eroberung des Balles mit diesem auch eine gewisse Zielstrebigkeit zu erkennen ist ?

Es wollen hier wohl die Wenigsten die Wiederauferstehung irgendwelcher Pirouettenkaiser oder Schönwetterrastellis sehen. Aber in Heimspielen weniger "Zufallsgenerator" bei den Offensivbemühungen und auswärts eine gewisse Ballsicherheit und bei Ballbesitz auch mal das gegnerische Tor in die eigenen Überlegungen mit einbeziehen, das kommt dem Grundgedanken dieser Sportart doch durchaus nahe ?
Und genau da liegt imho auch der Unterschied zwischen 'defensiv' und 'destruktiv'.
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duppfig schrieb:


Andererseits kann Defensivfussball sehr schöne Aspekte haben. Flexible Abwehrverbände, Räume eng machen, intelligente Positionswechsel, Homogenität zwischen den Mannschaftsteilen, aufmerksames Lauern auf Fehler des Gegners, dessen Laufwege vorausahnen und zustellen, konsequente Tacklings - was ist dagegen zu sagen, solange nach der Eroberung des Balles mit diesem auch eine gewisse Zielstrebigkeit zu erkennen ist ?



Genau diesen Fussball spielt Hertha BSC diese Saison unter Favre.
Nächsten Samstag können wir uns über die Vor- und Nachteile unterhalten.  


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