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die Bayern...

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Nunja. Nach der aktuellen Meldung muss ich die Bayern sogar irgendwie in Schutz nehmen.

Leipzig gegen Liverpool in Budapest. Andere EL Teilnehmer suchen ebenfalls ausweichstadien.
Während wir nicht mal Oma und Opa besuchen dürfen auf Anordnung der Regierung jetten die Herren Fußballer durch Europa bzw nach Dubai um weitere Millionen zu scheffeln.
Und auch unsere Eintracht würde sich diesem Druck der Uefa und Fifa beugen.
Bayern ist halt nur die Speerspitze dieses perversen Geschäfts.
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Cyrillar schrieb:

Nunja. Nach der aktuellen Meldung muss ich die Bayern sogar irgendwie in Schutz nehmen.

Leipzig gegen Liverpool in Budapest. Andere EL Teilnehmer suchen ebenfalls ausweichstadien.
Während wir nicht mal Oma und Opa besuchen dürfen auf Anordnung der Regierung jetten die Herren Fußballer durch Europa bzw nach Dubai um weitere Millionen zu scheffeln.
Und auch unsere Eintracht würde sich diesem Druck der Uefa und Fifa beugen.
Bayern ist halt nur die Speerspitze dieses perversen Geschäfts.


Der lustige Hr Müller hat dann 2 positive Coronatests und musste nach Hause.
Da wird sich doch die Führungsriege sicher ein paar hundert Impfstoffe aus Dubai mitbringen. Da Hr. KHR hier auf Widerstand gestoßen ist.

Innerhalb Europas werden Grenzen geschlossen. Unsereins darf seine Familie nicht besuchen und die Profifußballblase ist, in Dubai!, geplatzt.

Ich hoffe unsere Regierung droht bzw setzt die Vereine der EL und CL mit/in knallharte Quarantäne wenn sie wirklich unsere Bestimmungen mit einem ausweichen nach Budapest umgehen.

Irgendwie kann ich mir in der causa Müller/Bayern ein wenig Schadenfreude nicht verkneifen. Auch wenn es unmoralisch ist weil es hier um die Gesundheit eines Menschen geht... Wobei dieser sich in vollem Bewußtsein in diese Gefahr begeben hat.
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So, jetzt dürfen sie sich also *huuust* Clubweltmeister nennen, die von der Müllhaldenarena. Na dann herzlichen Glückwunsch. Rolex-Kalle hat im Vorfeld ja rumgesülzt, dass es der BuLi gut anstehen würde, wenn sie das Ding holen. Muss aber sagen: mir geht das sowas von am ***** vorbei, und der BuLi vermutlich ebenso. D.h., halt! Wir demnächst Clubweltmeisterdemütiger - das hat in der Tat einen gewissen Charme.

Nettes Beiwerk: bei den Tigern hat heute Salcedo mitgekickt. Unser Salcedo. Guter Mann

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So, jetzt dürfen sie sich also *huuust* Clubweltmeister nennen, die von der Müllhaldenarena. Na dann herzlichen Glückwunsch. Rolex-Kalle hat im Vorfeld ja rumgesülzt, dass es der BuLi gut anstehen würde, wenn sie das Ding holen. Muss aber sagen: mir geht das sowas von am ***** vorbei, und der BuLi vermutlich ebenso. D.h., halt! Wir demnächst Clubweltmeisterdemütiger - das hat in der Tat einen gewissen Charme.

Nettes Beiwerk: bei den Tigern hat heute Salcedo mitgekickt. Unser Salcedo. Guter Mann

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adlerkadabra schrieb:

Nettes Beiwerk: bei den Tigern hat heute Salcedo mitgekickt. Unser Salcedo. Guter Mann



Hätte auch beinahe ein Tor gemacht... da hat es eine Glanzparade gebraucht.
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Habe mir das Spiel natürlich nicht angeguckt, aber anscheinend hatten sie auch mal wieder Bayerndusel. Habe heute morgen gelesen, das das Tor irregulär war.

https://1.ftb.al/LJdTfFzaOdb
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Da kann man ja echt nur den Hut vor ziehen, dass die Bayern gegen diese "überragenden Gegner" die Schei... - ähm Klub-WM gewonnen haben... 🙄
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Da kann man ja echt nur den Hut vor ziehen, dass die Bayern gegen diese "überragenden Gegner" die Schei... - ähm Klub-WM gewonnen haben... 🙄
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... und wenn ich das richtig verstanden habe, kam dabei auch die neue VAR-Regel zum Tragen, dass das Abseits aus dem Zweikampf, den Lewandowski gegen den gegnerischen Torwart führt, aus dem der Ball dann zu Pavard abprallt, der ihn locker einschieben kann, dadurch aufgehoben wird, dass Lewandowski während dieses Zweikampfes den Ball mit der Hand berührt hat.
Was wären wir nur ohne den VAR?
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Das Einzige was mich an dieser Kack-Klub-WM interessieren würde, hat irgendein Reporter mal die Bayern angesprochen wie es ist auf den Friedhöfen der Stadionbauarbeiter zu spielen. Ich hätte die Bayern bei jeder Pressekonferenz darauf angesprochen bis ich aus der Pressekonferenz raus geflogen wäre und mit viel Glück auch aus diesem blöden Land.
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Eine wichtige Frage zur Klub WM hätte ich noch. Wer wurde eigentlich Torschützenkönig?
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Auf jeden Fall lustig zu sehen, wie sich die Bayern über das Gerücht, ihr Trainer könnte zu Nationalmannschaft wechseln, aufregen. Den Bayern mal was wegnehmen? Nene, das geht doch von Gesetzes wegen nur in die eine Richtung

Flick hat es natürlich dementiert, im Übrigen sieht es so aus, wenn man dementiert und man jegliche Spekulationen beenden möchte. Kann man natürlich nur machen, wenn man sich klar entschieden hat.
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Zur Selbstverortung der Bayern aus der FAZ:

https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern-muenchen-rummenigges-ueberzogener-impf-vorstoss-17194784.html

Rummenigges Selbstverständnis in ein paar wenigen Zeilen zusammen gefasst.
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Zur Selbstverortung der Bayern aus der FAZ:

https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern-muenchen-rummenigges-ueberzogener-impf-vorstoss-17194784.html

Rummenigges Selbstverständnis in ein paar wenigen Zeilen zusammen gefasst.
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Haliaeetus schrieb:

Zur Selbstverortung der Bayern aus der FAZ:

https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern-muenchen-rummenigges-ueberzogener-impf-vorstoss-17194784.html

Rummenigges Selbstverständnis in ein paar wenigen Zeilen zusammen gefasst.


Dazu der Herr Flick, so ganz ohne schlechtes Gewissen, aber mit mieser Laune und ohne Selbstreflexion.

https://www.n-tv.de/sport/fussball/Flick-explodiert-wegen-sogenannter-Experten-article22360866.html

Arschkrampen, weltfremde Arschkrampen... muss spaß gemacht haben auf den Gräbern von 1500 Zwangsarbeitern zu spielen.... Und dazu jedes Coronaverständnis verloren zu haben...
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"Das ist weit an dem vorbei, was sie als Aufgabe haben: Gemeinsam zu arbeiten, dass es irgendwann zu einer Normalität kommt."

Während einer eurer Spieler sich irgendwo angesteckt hat und der ganze Verein genau gegenläufig handelt.

Arschlòch.
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Also die Aussagen von Rummenigge fande ich auch beschissen, aber den Flick kann ich da schon so ein bisschen verstehen. Vom Stil her war das überzogen, aber in der Sache kann ich das schon nachvollziehen. Lauterbach mag in vielem recht haben, steht medial aber auch dermaßen im Fokus, dass er gefühlt jeden Tag dasselbe sagt. Da haben sich auch schon ganz andere über diese Häufung der Aussagen aufgeregt. Wenn ich als Fußballtrainer seit einem Jahr jeden Tag dieselbe Kritik hören würde, wäre ich wahrscheinlich auch genervt. Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.

Und ansonsten macht Flick halt seinen Job. Der muss halt sein Eigeninteresse beziehungsweise die Interessen des Vereins wahrnehmen. Also das, was auch in sehr vielen anderen Branchen die Leute gerne wieder machen würden und deshalb die Regierung mit teilweise massiven Protesten zu einer Lockerung der Maßnahmen auffordern. Das ist natürlich eigentlich alles wichtiger als irgendwelche Sportarten und sollte idealerweise priorisiert werden, aber da beschwert sich ja auch niemand über die Kritik. Beziehungsweise weist Flick ja sogar explizit darauf hin, dass es sehr hilfreich wäre, auch in anderen Bereichen funktionierende Konzepte zu implementieren. Und es ist ja weiterhin nicht so, dass die Fußballspiele für ein erhöhtes Infektionsrisiko der Gesamtbevölkerung sorgen oder da irgendwelche Kapazitäten blockiert würden. Insofern gibt es außer moralischen und solidarischen Gründen auch keinen wirklichen Anlass, um alles wieder lahm zu legen.

Dass man als Verein dann auch versucht, die Wettbewerbe zu bestreiten und notfalls auch groteske Spielortsverschiebungen wie in der Champions League wahrnimmt, kann ich ebenfalls nachvollziehen. Das würden wir genauso machen, da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben. Dazu wäre es ja letzte Saison beim Rückspiel gegen Basel fast schon gekommen. Da stehen für mich aber die Verbände in der Verantwortung. Letztendlich können nur die darüber entscheiden. Denn so gut wie kein Verein der Welt wird sich da freiwillig aus dem Wettbewerb zurückziehen und auf - gerade in diesen Zeiten - wichtige Einnahmen verzichten.

Dass die Klubweltmeisterschaft jetzt in einem menschenrechtsverletzenden Land wie Katar gespielt wurde, ist dann auch wieder ein anderes Thema. Leider hat das ja beim Fußball Tradition, dass sich die Verbände bei solchen Ländern einschleimen und dafür lieber ein bisschen mehr Kohle mitnehmen. Das ist aber auch in anderen Sportarten so (im Handball wurde vor sechs Jahren auch in Katar gespielt) und da macht auch so gut wie jeder ausnahmslos mit. Wir haben auch schon Trainingslager in den Vereinigten Arabischen Emiraten bestritten, wo die Menschenrechtssituation jetzt auch nicht wirklich blendend ist. Wenn ich konsequent bin, kann ich das hier also auch nicht nur Flick und den Bayern vorwerfen. Dann müsste ich so ziemlich jeden verurteilen.

Genauso kann ich ehrlich gesagt keine "Sonderrolle Fußball" erkennen. Vor ein paar Wochen wurde eine WM in Handball mit 32 Nationen in Ägypten gespielt. Im Alpinsport reisen die Leute in kürzestem Zeitraum durch mehrere Länder. In Deutschland spielen neben dem Fußball auch nahezu sämtliche andere Profisportarten. Sogar die Hallensportarten wie Basketball, Handball oder Eishockey, wo das Infektionsrisiko höher ist. Der Fußball hat durch den hohen Geldfluss sicher ein paar Privilegien mehr als andere Sportarten (das ist aber auch unabhängig von der Pandemie so) und die internationalen Wettbewerbe hätten diese Saison auch nicht unbedingt sein müssen und sind ebenfalls kritikwürdig. Aber von einer reinen Sonderrolle speziell für den Fußball kann man da nicht wirklich sprechen.
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#haltdiefressehansi
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Also die Aussagen von Rummenigge fande ich auch beschissen, aber den Flick kann ich da schon so ein bisschen verstehen. Vom Stil her war das überzogen, aber in der Sache kann ich das schon nachvollziehen. Lauterbach mag in vielem recht haben, steht medial aber auch dermaßen im Fokus, dass er gefühlt jeden Tag dasselbe sagt. Da haben sich auch schon ganz andere über diese Häufung der Aussagen aufgeregt. Wenn ich als Fußballtrainer seit einem Jahr jeden Tag dieselbe Kritik hören würde, wäre ich wahrscheinlich auch genervt. Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.

Und ansonsten macht Flick halt seinen Job. Der muss halt sein Eigeninteresse beziehungsweise die Interessen des Vereins wahrnehmen. Also das, was auch in sehr vielen anderen Branchen die Leute gerne wieder machen würden und deshalb die Regierung mit teilweise massiven Protesten zu einer Lockerung der Maßnahmen auffordern. Das ist natürlich eigentlich alles wichtiger als irgendwelche Sportarten und sollte idealerweise priorisiert werden, aber da beschwert sich ja auch niemand über die Kritik. Beziehungsweise weist Flick ja sogar explizit darauf hin, dass es sehr hilfreich wäre, auch in anderen Bereichen funktionierende Konzepte zu implementieren. Und es ist ja weiterhin nicht so, dass die Fußballspiele für ein erhöhtes Infektionsrisiko der Gesamtbevölkerung sorgen oder da irgendwelche Kapazitäten blockiert würden. Insofern gibt es außer moralischen und solidarischen Gründen auch keinen wirklichen Anlass, um alles wieder lahm zu legen.

Dass man als Verein dann auch versucht, die Wettbewerbe zu bestreiten und notfalls auch groteske Spielortsverschiebungen wie in der Champions League wahrnimmt, kann ich ebenfalls nachvollziehen. Das würden wir genauso machen, da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben. Dazu wäre es ja letzte Saison beim Rückspiel gegen Basel fast schon gekommen. Da stehen für mich aber die Verbände in der Verantwortung. Letztendlich können nur die darüber entscheiden. Denn so gut wie kein Verein der Welt wird sich da freiwillig aus dem Wettbewerb zurückziehen und auf - gerade in diesen Zeiten - wichtige Einnahmen verzichten.

Dass die Klubweltmeisterschaft jetzt in einem menschenrechtsverletzenden Land wie Katar gespielt wurde, ist dann auch wieder ein anderes Thema. Leider hat das ja beim Fußball Tradition, dass sich die Verbände bei solchen Ländern einschleimen und dafür lieber ein bisschen mehr Kohle mitnehmen. Das ist aber auch in anderen Sportarten so (im Handball wurde vor sechs Jahren auch in Katar gespielt) und da macht auch so gut wie jeder ausnahmslos mit. Wir haben auch schon Trainingslager in den Vereinigten Arabischen Emiraten bestritten, wo die Menschenrechtssituation jetzt auch nicht wirklich blendend ist. Wenn ich konsequent bin, kann ich das hier also auch nicht nur Flick und den Bayern vorwerfen. Dann müsste ich so ziemlich jeden verurteilen.

Genauso kann ich ehrlich gesagt keine "Sonderrolle Fußball" erkennen. Vor ein paar Wochen wurde eine WM in Handball mit 32 Nationen in Ägypten gespielt. Im Alpinsport reisen die Leute in kürzestem Zeitraum durch mehrere Länder. In Deutschland spielen neben dem Fußball auch nahezu sämtliche andere Profisportarten. Sogar die Hallensportarten wie Basketball, Handball oder Eishockey, wo das Infektionsrisiko höher ist. Der Fußball hat durch den hohen Geldfluss sicher ein paar Privilegien mehr als andere Sportarten (das ist aber auch unabhängig von der Pandemie so) und die internationalen Wettbewerbe hätten diese Saison auch nicht unbedingt sein müssen und sind ebenfalls kritikwürdig. Aber von einer reinen Sonderrolle speziell für den Fußball kann man da nicht wirklich sprechen.
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Wenn ich nachher noch Energie habe, erwidere ich noch bissi was.
Aber in anderen Sportarten fallen reihenweise Spiele aus und sind die Veranstaltungsorte drastisch eingeschränkt.

Zum zweiten: Auch z.B. explizit die Handball WM wurde deutlich kritisiert.

Und nicht nur wir hier bei Eintracht Frankfurt haben Kritik an den Trainingslagern in Abu Dhabi geäußert.
Dies nur in Kürze, jetzt kommt der Tatort.
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Also die Aussagen von Rummenigge fande ich auch beschissen, aber den Flick kann ich da schon so ein bisschen verstehen. Vom Stil her war das überzogen, aber in der Sache kann ich das schon nachvollziehen. Lauterbach mag in vielem recht haben, steht medial aber auch dermaßen im Fokus, dass er gefühlt jeden Tag dasselbe sagt. Da haben sich auch schon ganz andere über diese Häufung der Aussagen aufgeregt. Wenn ich als Fußballtrainer seit einem Jahr jeden Tag dieselbe Kritik hören würde, wäre ich wahrscheinlich auch genervt. Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.

Und ansonsten macht Flick halt seinen Job. Der muss halt sein Eigeninteresse beziehungsweise die Interessen des Vereins wahrnehmen. Also das, was auch in sehr vielen anderen Branchen die Leute gerne wieder machen würden und deshalb die Regierung mit teilweise massiven Protesten zu einer Lockerung der Maßnahmen auffordern. Das ist natürlich eigentlich alles wichtiger als irgendwelche Sportarten und sollte idealerweise priorisiert werden, aber da beschwert sich ja auch niemand über die Kritik. Beziehungsweise weist Flick ja sogar explizit darauf hin, dass es sehr hilfreich wäre, auch in anderen Bereichen funktionierende Konzepte zu implementieren. Und es ist ja weiterhin nicht so, dass die Fußballspiele für ein erhöhtes Infektionsrisiko der Gesamtbevölkerung sorgen oder da irgendwelche Kapazitäten blockiert würden. Insofern gibt es außer moralischen und solidarischen Gründen auch keinen wirklichen Anlass, um alles wieder lahm zu legen.

Dass man als Verein dann auch versucht, die Wettbewerbe zu bestreiten und notfalls auch groteske Spielortsverschiebungen wie in der Champions League wahrnimmt, kann ich ebenfalls nachvollziehen. Das würden wir genauso machen, da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben. Dazu wäre es ja letzte Saison beim Rückspiel gegen Basel fast schon gekommen. Da stehen für mich aber die Verbände in der Verantwortung. Letztendlich können nur die darüber entscheiden. Denn so gut wie kein Verein der Welt wird sich da freiwillig aus dem Wettbewerb zurückziehen und auf - gerade in diesen Zeiten - wichtige Einnahmen verzichten.

Dass die Klubweltmeisterschaft jetzt in einem menschenrechtsverletzenden Land wie Katar gespielt wurde, ist dann auch wieder ein anderes Thema. Leider hat das ja beim Fußball Tradition, dass sich die Verbände bei solchen Ländern einschleimen und dafür lieber ein bisschen mehr Kohle mitnehmen. Das ist aber auch in anderen Sportarten so (im Handball wurde vor sechs Jahren auch in Katar gespielt) und da macht auch so gut wie jeder ausnahmslos mit. Wir haben auch schon Trainingslager in den Vereinigten Arabischen Emiraten bestritten, wo die Menschenrechtssituation jetzt auch nicht wirklich blendend ist. Wenn ich konsequent bin, kann ich das hier also auch nicht nur Flick und den Bayern vorwerfen. Dann müsste ich so ziemlich jeden verurteilen.

Genauso kann ich ehrlich gesagt keine "Sonderrolle Fußball" erkennen. Vor ein paar Wochen wurde eine WM in Handball mit 32 Nationen in Ägypten gespielt. Im Alpinsport reisen die Leute in kürzestem Zeitraum durch mehrere Länder. In Deutschland spielen neben dem Fußball auch nahezu sämtliche andere Profisportarten. Sogar die Hallensportarten wie Basketball, Handball oder Eishockey, wo das Infektionsrisiko höher ist. Der Fußball hat durch den hohen Geldfluss sicher ein paar Privilegien mehr als andere Sportarten (das ist aber auch unabhängig von der Pandemie so) und die internationalen Wettbewerbe hätten diese Saison auch nicht unbedingt sein müssen und sind ebenfalls kritikwürdig. Aber von einer reinen Sonderrolle speziell für den Fußball kann man da nicht wirklich sprechen.
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DonGuillermo schrieb:

Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.


Und ich finde gerade das ehrt ihn auch. Fehler eingestehen. Er hat kritisiert, dass die Bayern durch die halbe Welt reisen zu einem völlig unbedeutenden Wettbewerb. Ich finde das kann man machen und darauf hätte Flick souveräner reagieren müssen. Man kann sich natürlich immer schön hinter den Verbänden verstecken, wenn die Vereine das Spiel aber nicht mitspielen, können die Verbände auch nichts machen.
Man muss Lauterbach und seine Medienpräsenz nicht mögen, ihm aber die Expertise abzusprechen geht einfach nicht. Das ist arrogant und überheblich.  
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Wenn ich nachher noch Energie habe, erwidere ich noch bissi was.
Aber in anderen Sportarten fallen reihenweise Spiele aus und sind die Veranstaltungsorte drastisch eingeschränkt.

Zum zweiten: Auch z.B. explizit die Handball WM wurde deutlich kritisiert.

Und nicht nur wir hier bei Eintracht Frankfurt haben Kritik an den Trainingslagern in Abu Dhabi geäußert.
Dies nur in Kürze, jetzt kommt der Tatort.
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reggaetyp schrieb:
Wenn ich nachher noch Energie habe, erwidere ich noch bissi was.
Aber in anderen Sportarten fallen reihenweise Spiele aus und sind die Veranstaltungsorte drastisch eingeschränkt.

Zum zweiten: Auch z.B. explizit die Handball WM wurde deutlich kritisiert.

Und nicht nur wir hier bei Eintracht Frankfurt haben Kritik an den Trainingslagern in Abu Dhabi geäußert.
Dies nur in Kürze, jetzt kommt der Tatort.


Nunja, im Fußball sind ja auch schon Spiele abgesagt worden. Teilweise sogar dadurch, weil die Gesundheitsämter hart durchgegriffen haben. Siehe Dresden nach dem Restart oder vor einigen Monaten Juve gegen Napoli. Gerade in den unterklassigen Profiligen wird bei kurzfristigen Infektionen auch sicherheitshalber das komplette Spiel abgesagt.

Der Fußball hat auf der obersten Ebene den Vorteil, dass da am meisten getestet wird und man Spieler deshalb gezielt rausziehen kann. Das ist sicher eines der von mir angesprochenen Privilegien, weil sich der Fußball das auch finanziell leisten kann. Aber ich sehe wie gesagt nicht, dass es eine explizite Sonderbehandlung des Fußballs gibt. Zumindest nicht in der Form, wie damals bei Restart der Wettbewerbe befürchtet. Denn wie gesagt, andere Sportarten halten ihre (auch internationalen) Veranstaltungen ebenfalls ab.

Und wenn man die Handball WM oder die Trainingslager in Abu Dhabi kritisiert hat, ist das auch vollkommen okay. Ich führe hier sicherlich keine Strichliste über einzelne User. Das wird jeder schon selbst ganz genau wissen. Nur sollte das halt auch der Fall sein, wenn man die Bayern jetzt für ähnliche Vorfälle kritisiert. Ansonsten ist die Kritik nicht ganz fair und es hat halt den Eindruck, dass man sich einfach an den Feindbildern Bayern und moderner Profifußball abarbeiten will, weil die halt fast gänzlich unsympathisch sind.

Insofern alles gut. Ich will hier niemandem die Kritik absprechen. Ich wollte da nur auf einige Punkte hinweisen, die man in dem Kontext schon auch erwähnen sollte. Ich kann da beide Seiten verstehen. Beide Seiten haben eben einen Job zu erledigen und vertreten ihr Eigeninteresse.

sgevolker schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.


Und ich finde gerade das ehrt ihn auch. Fehler eingestehen. Er hat kritisiert, dass die Bayern durch die halbe Welt reisen zu einem völlig unbedeutenden Wettbewerb. Ich finde das kann man machen und darauf hätte Flick souveräner reagieren müssen. Man kann sich natürlich immer schön hinter den Verbänden verstecken, wenn die Vereine das Spiel aber nicht mitspielen, können die Verbände auch nichts machen.
Man muss Lauterbach und seine Medienpräsenz nicht mögen, ihm aber die Expertise abzusprechen geht einfach nicht. Das ist arrogant und überheblich.  


Die Kritik von Lauterbach ist ja auch okay. Er hat ja auch selbst gesagt, dass man auch in diesem Fall gegenteiliger Meinung sein kann. Ob der Wettbewerb jetzt bedeutender als andere internationale Wettbewerbe in anderen Sportarten ist, will ich nicht beurteilen.

Ich kann aus den genannten Punkten aber eben auch die Dünnhäutigkeit von Flick in dem Punkt verstehen. Auch wenn das wie schon von mir gesagt im Stil sicher überzogen und der persönliche Angriff vollkommen unnötig ist. Aber in der Sache kann ich das schon nachvollziehen und muss ihm in dem einen oder anderen Punkt recht geben.
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reggaetyp schrieb:
Wenn ich nachher noch Energie habe, erwidere ich noch bissi was.
Aber in anderen Sportarten fallen reihenweise Spiele aus und sind die Veranstaltungsorte drastisch eingeschränkt.

Zum zweiten: Auch z.B. explizit die Handball WM wurde deutlich kritisiert.

Und nicht nur wir hier bei Eintracht Frankfurt haben Kritik an den Trainingslagern in Abu Dhabi geäußert.
Dies nur in Kürze, jetzt kommt der Tatort.


Nunja, im Fußball sind ja auch schon Spiele abgesagt worden. Teilweise sogar dadurch, weil die Gesundheitsämter hart durchgegriffen haben. Siehe Dresden nach dem Restart oder vor einigen Monaten Juve gegen Napoli. Gerade in den unterklassigen Profiligen wird bei kurzfristigen Infektionen auch sicherheitshalber das komplette Spiel abgesagt.

Der Fußball hat auf der obersten Ebene den Vorteil, dass da am meisten getestet wird und man Spieler deshalb gezielt rausziehen kann. Das ist sicher eines der von mir angesprochenen Privilegien, weil sich der Fußball das auch finanziell leisten kann. Aber ich sehe wie gesagt nicht, dass es eine explizite Sonderbehandlung des Fußballs gibt. Zumindest nicht in der Form, wie damals bei Restart der Wettbewerbe befürchtet. Denn wie gesagt, andere Sportarten halten ihre (auch internationalen) Veranstaltungen ebenfalls ab.

Und wenn man die Handball WM oder die Trainingslager in Abu Dhabi kritisiert hat, ist das auch vollkommen okay. Ich führe hier sicherlich keine Strichliste über einzelne User. Das wird jeder schon selbst ganz genau wissen. Nur sollte das halt auch der Fall sein, wenn man die Bayern jetzt für ähnliche Vorfälle kritisiert. Ansonsten ist die Kritik nicht ganz fair und es hat halt den Eindruck, dass man sich einfach an den Feindbildern Bayern und moderner Profifußball abarbeiten will, weil die halt fast gänzlich unsympathisch sind.

Insofern alles gut. Ich will hier niemandem die Kritik absprechen. Ich wollte da nur auf einige Punkte hinweisen, die man in dem Kontext schon auch erwähnen sollte. Ich kann da beide Seiten verstehen. Beide Seiten haben eben einen Job zu erledigen und vertreten ihr Eigeninteresse.

sgevolker schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.


Und ich finde gerade das ehrt ihn auch. Fehler eingestehen. Er hat kritisiert, dass die Bayern durch die halbe Welt reisen zu einem völlig unbedeutenden Wettbewerb. Ich finde das kann man machen und darauf hätte Flick souveräner reagieren müssen. Man kann sich natürlich immer schön hinter den Verbänden verstecken, wenn die Vereine das Spiel aber nicht mitspielen, können die Verbände auch nichts machen.
Man muss Lauterbach und seine Medienpräsenz nicht mögen, ihm aber die Expertise abzusprechen geht einfach nicht. Das ist arrogant und überheblich.  


Die Kritik von Lauterbach ist ja auch okay. Er hat ja auch selbst gesagt, dass man auch in diesem Fall gegenteiliger Meinung sein kann. Ob der Wettbewerb jetzt bedeutender als andere internationale Wettbewerbe in anderen Sportarten ist, will ich nicht beurteilen.

Ich kann aus den genannten Punkten aber eben auch die Dünnhäutigkeit von Flick in dem Punkt verstehen. Auch wenn das wie schon von mir gesagt im Stil sicher überzogen und der persönliche Angriff vollkommen unnötig ist. Aber in der Sache kann ich das schon nachvollziehen und muss ihm in dem einen oder anderen Punkt recht geben.
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DonGuillermo schrieb:

Ich kann da beide Seiten verstehen. Beide Seiten haben eben einen Job zu erledigen und vertreten ihr Eigeninteresse.

Welche Eigeninteressen vertreten denn Kritiker, die auf
a) Einhalten der Regeln für alle
b) Ungleichbehandlung innerhalb des Sports
c) Privilegisierung des Profifußballs
d) Unsolidarisches und rücksichtsloses Verhalten (Katar)
hinweisen?

Welche Eigeninteressen Hansi Flick vertritt, weiß ich.

Ganz nebenbei: meine Meinung zu der Wiederaufnahme des Profispielbetriebs habe ich angepasst. Ich habe unterschätzt, wie viel den Leuten das Geisterspiel gucken bedeutet. Insofern stehe ich dieser "Ausnahmestellung" heute etwas wohlwollender gegenüber.
Eine Ausnahmestellung aufgrund des Einsatzes von enorm viel Geld, das andere (Profisportarten oder Amateure) nicht haben, ein gehöriges Maß an Egoismus und Unsolidarität und die Pervertierung eines Volkssports bleibt es aber dennoch. Und ein Eigeninteresse vermag ich bei den Kritikern dieses "Systems" nicht zu erkennen.
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DonGuillermo schrieb:

Ich kann da beide Seiten verstehen. Beide Seiten haben eben einen Job zu erledigen und vertreten ihr Eigeninteresse.

Welche Eigeninteressen vertreten denn Kritiker, die auf
a) Einhalten der Regeln für alle
b) Ungleichbehandlung innerhalb des Sports
c) Privilegisierung des Profifußballs
d) Unsolidarisches und rücksichtsloses Verhalten (Katar)
hinweisen?

Welche Eigeninteressen Hansi Flick vertritt, weiß ich.

Ganz nebenbei: meine Meinung zu der Wiederaufnahme des Profispielbetriebs habe ich angepasst. Ich habe unterschätzt, wie viel den Leuten das Geisterspiel gucken bedeutet. Insofern stehe ich dieser "Ausnahmestellung" heute etwas wohlwollender gegenüber.
Eine Ausnahmestellung aufgrund des Einsatzes von enorm viel Geld, das andere (Profisportarten oder Amateure) nicht haben, ein gehöriges Maß an Egoismus und Unsolidarität und die Pervertierung eines Volkssports bleibt es aber dennoch. Und ein Eigeninteresse vermag ich bei den Kritikern dieses "Systems" nicht zu erkennen.
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Lauterbach gibt sicher viele fundierte Einschätzungen ein und erzählt keinen Mist. Aber er tritt auch fast täglich medial als Kritiker und Mahner auf und zählt da eher zu den Hardlinern. Beispielsweise hat er sich ja dieses Jahr für einen unbegrenzten Lockdown und einen noch niedrigeren Inzidenzwert als Grenze ausgesprochen, als ihn die Bundes- und Landesregierungen anstreben.

Da gibt es ja durchaus auch andere Leute, die etwas vom Fach verstehen und eine abweichende Meinung vertreten. Lauterbach selbst hat ja auch schon eingeräumt, dass er natürlich nicht unfehlbar ist und beispielsweise seine Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga rückwirkend als übertrieben und falsch bezeichnet. Da ging es zwischen Lauterbach und Völler übrigens ähnlich und auch auf persönlicher Ebene ab.

Insofern ist es doch klar, dass sich Lauterbach auch gegenüber dem Fußball und den anderen Sportarten kritisch äußern muss, wenn er auch allgemein einen harten und unbefristeten Lockdown fordert. Sonst würde er sich ja unglaubwürdig machen. Insofern besteht da ja schon ein Eigeninteresse, weil er mit seiner Meinung ja täglich medial auftritt. Das muss ja nicht mal zwingend ausschließen, dass dieses Eigeninteresse nicht auch im Sinne des Gemeinwohls ist. Aber jeder Mensch hat zu jedem Zeitpunkt ein "Eigeninteresse".

Eigeninteresse mag da vielleicht das falsche Wort sein, weil es häufig negativ konnotiert und mit Egoismus gleichgesetzt wird. Das ist es für mich aber nicht in jedem Fall. Lauterbach hat beispielsweise das Interesse, die Gesellschaft so gut wie möglich zu schützen, sodass es zu so wenig Erkrankungen und Todesfällen wie möglich kommt. Er will ja, dass dafür die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden. Das kommt ja aber von keiner anderen Person, sondern von ihm selbst und damit ist ist ihm dieses Interesse eigen. Wenn ich hier im Forum schreibe, verfolge ich gewissermaßen auch ein Eigeninteresse, weil ich mich ja mit anderen Fans der Eintracht austauschen und diskutieren möchte. Das nur mal zur Erklärung, wie ich Eigeninteresse in diesem Sinne definiere und meine.

Als jemand, der sich hauptsächlich auf die gesundheitlichen Risiken der Pandemie und deren Bekämpfung konzentriert, kann Lauterbach seine Forderungen ja auch stellen und für sich betrachtet wäre das sicher auch die ideale Vorgehensweise. Aber letztendlich können das sämtliche Verantwortliche nicht nur isoliert betrachten. Kürzlich gab es Berichte, dass wohl ein Fünftel aller Kinder durch die Schulschließungen und die Kontaktbeschränkungen an psychischen Problemen leiden. In zahlreichen Branchen sind Geschäfte insolvent gegangen und Menschen bangen aus finanziellen Gründen um ihre Existenz. Menschenleben sind das Wichtigste. Aber diese Gesamtsituation muss man eben auch in einem gewissen Rahmen im Blick haben.

Insofern bleibe ich beispielsweise in dem Punkt dabei: Solange durch den Fußball oder andere Sportarten kein erhöhtes Infektionsrisiko für die Gesamtbevölkerung besteht und keine sonst benötigten Kapazitäten belegt werden, gibt es eigentlich keinen konkreten Anlass zur Untersagung. Maximal aus moralischen oder solidarischen Gründen.

Alles andere, was sonst immer in die Diskussion eingebracht wird, sind generelle Kritikpunkte am System moderner Profifußball, wie beispielsweise auch die Wettbewerbe in einem Land wie Katar. Diese Punkte bestehen aber vollkommen unabhängig von Corona und gehören deshalb für mich nicht wirklich in diese Diskussion. Diese Kritik ist richtig und kann man gerne anbringen, sollte man dann aber nicht mit diesem Kontext vermischen.

Die internationalen Wettbewerbe sehe ich auch kritisch und hätte ich abgesagt, aber wenn Flick davon spricht, dass die Reise zur Klubweltmeisterschaft nach Katar ihr Job ist, dann hat er damit im Kern recht. Ob man den Wettbewerb jetzt für unnötig hält oder nicht. Selbst für touristische Reisen gibt es meines Wissens aktuell keine härteren Reisebeschränkungen oder sogar Reiseverbote. Und solange das der Fall ist, gibt es auch keinen triftigen Grund, warum es diese für berufliche Reisen (und nichts anderes war das letztendlich) geben sollte. Bei den Quarantänebedingungen mag der Profisport da gewisse Ausnahmeregelungen haben beziehungsweise kann durch das vorhandene Geld strikter testen, aber solche Ausnahmen gibt es in anderen Bereichen durchaus auch.

Und wie gesagt, eine Ausnahmestellung des Fußballs gibt es in meinen Augen eben auch insofern nicht, dass so gut wie alle anderen Profisportarten ebenfalls ihre Wettbewerbe durchführen dürfen. Da reisen die Sportler teilweise sogar in deutlich kürzeren Zeiträumen durch noch mehr Länder auf der Welt oder das Infektionsrisiko ist wie bei den Hallensportarten höher.

Nebenbei bemerkt gehöre ich auch zu den Leuten, denen der Sport gerade in diesen Zeiten viel bedeutet und hilft. Ich kann den Ärger von allen Branchen verstehen, die trotz möglicherweise ebenfalls funktionierenden Hygienekonzepten seit Monaten kategorisch dicht machen mussten. Ich glaube aber auch, dass gerade jetzt, wo sehr viele Menschen ohnehin kaum etwas zu tun haben und selten das Haus verlassen, der Sport wichtig ist. Und sei es nur aus Ablenkung, wenn man nicht so eine emotionale Bindung besitzt, wie sie Fußballfans zu ihrem Verein zumeist verspüren. Ich kann bei mir persönlich auch sagen, dass ich ohne die Eintracht während der Pandemie ziemlich eingegangen wäre, weil ich mich tatsächlich den Regeln entsprechend einschränke.
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Lauterbach gibt sicher viele fundierte Einschätzungen ein und erzählt keinen Mist. Aber er tritt auch fast täglich medial als Kritiker und Mahner auf und zählt da eher zu den Hardlinern. Beispielsweise hat er sich ja dieses Jahr für einen unbegrenzten Lockdown und einen noch niedrigeren Inzidenzwert als Grenze ausgesprochen, als ihn die Bundes- und Landesregierungen anstreben.

Da gibt es ja durchaus auch andere Leute, die etwas vom Fach verstehen und eine abweichende Meinung vertreten. Lauterbach selbst hat ja auch schon eingeräumt, dass er natürlich nicht unfehlbar ist und beispielsweise seine Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga rückwirkend als übertrieben und falsch bezeichnet. Da ging es zwischen Lauterbach und Völler übrigens ähnlich und auch auf persönlicher Ebene ab.

Insofern ist es doch klar, dass sich Lauterbach auch gegenüber dem Fußball und den anderen Sportarten kritisch äußern muss, wenn er auch allgemein einen harten und unbefristeten Lockdown fordert. Sonst würde er sich ja unglaubwürdig machen. Insofern besteht da ja schon ein Eigeninteresse, weil er mit seiner Meinung ja täglich medial auftritt. Das muss ja nicht mal zwingend ausschließen, dass dieses Eigeninteresse nicht auch im Sinne des Gemeinwohls ist. Aber jeder Mensch hat zu jedem Zeitpunkt ein "Eigeninteresse".

Eigeninteresse mag da vielleicht das falsche Wort sein, weil es häufig negativ konnotiert und mit Egoismus gleichgesetzt wird. Das ist es für mich aber nicht in jedem Fall. Lauterbach hat beispielsweise das Interesse, die Gesellschaft so gut wie möglich zu schützen, sodass es zu so wenig Erkrankungen und Todesfällen wie möglich kommt. Er will ja, dass dafür die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden. Das kommt ja aber von keiner anderen Person, sondern von ihm selbst und damit ist ist ihm dieses Interesse eigen. Wenn ich hier im Forum schreibe, verfolge ich gewissermaßen auch ein Eigeninteresse, weil ich mich ja mit anderen Fans der Eintracht austauschen und diskutieren möchte. Das nur mal zur Erklärung, wie ich Eigeninteresse in diesem Sinne definiere und meine.

Als jemand, der sich hauptsächlich auf die gesundheitlichen Risiken der Pandemie und deren Bekämpfung konzentriert, kann Lauterbach seine Forderungen ja auch stellen und für sich betrachtet wäre das sicher auch die ideale Vorgehensweise. Aber letztendlich können das sämtliche Verantwortliche nicht nur isoliert betrachten. Kürzlich gab es Berichte, dass wohl ein Fünftel aller Kinder durch die Schulschließungen und die Kontaktbeschränkungen an psychischen Problemen leiden. In zahlreichen Branchen sind Geschäfte insolvent gegangen und Menschen bangen aus finanziellen Gründen um ihre Existenz. Menschenleben sind das Wichtigste. Aber diese Gesamtsituation muss man eben auch in einem gewissen Rahmen im Blick haben.

Insofern bleibe ich beispielsweise in dem Punkt dabei: Solange durch den Fußball oder andere Sportarten kein erhöhtes Infektionsrisiko für die Gesamtbevölkerung besteht und keine sonst benötigten Kapazitäten belegt werden, gibt es eigentlich keinen konkreten Anlass zur Untersagung. Maximal aus moralischen oder solidarischen Gründen.

Alles andere, was sonst immer in die Diskussion eingebracht wird, sind generelle Kritikpunkte am System moderner Profifußball, wie beispielsweise auch die Wettbewerbe in einem Land wie Katar. Diese Punkte bestehen aber vollkommen unabhängig von Corona und gehören deshalb für mich nicht wirklich in diese Diskussion. Diese Kritik ist richtig und kann man gerne anbringen, sollte man dann aber nicht mit diesem Kontext vermischen.

Die internationalen Wettbewerbe sehe ich auch kritisch und hätte ich abgesagt, aber wenn Flick davon spricht, dass die Reise zur Klubweltmeisterschaft nach Katar ihr Job ist, dann hat er damit im Kern recht. Ob man den Wettbewerb jetzt für unnötig hält oder nicht. Selbst für touristische Reisen gibt es meines Wissens aktuell keine härteren Reisebeschränkungen oder sogar Reiseverbote. Und solange das der Fall ist, gibt es auch keinen triftigen Grund, warum es diese für berufliche Reisen (und nichts anderes war das letztendlich) geben sollte. Bei den Quarantänebedingungen mag der Profisport da gewisse Ausnahmeregelungen haben beziehungsweise kann durch das vorhandene Geld strikter testen, aber solche Ausnahmen gibt es in anderen Bereichen durchaus auch.

Und wie gesagt, eine Ausnahmestellung des Fußballs gibt es in meinen Augen eben auch insofern nicht, dass so gut wie alle anderen Profisportarten ebenfalls ihre Wettbewerbe durchführen dürfen. Da reisen die Sportler teilweise sogar in deutlich kürzeren Zeiträumen durch noch mehr Länder auf der Welt oder das Infektionsrisiko ist wie bei den Hallensportarten höher.

Nebenbei bemerkt gehöre ich auch zu den Leuten, denen der Sport gerade in diesen Zeiten viel bedeutet und hilft. Ich kann den Ärger von allen Branchen verstehen, die trotz möglicherweise ebenfalls funktionierenden Hygienekonzepten seit Monaten kategorisch dicht machen mussten. Ich glaube aber auch, dass gerade jetzt, wo sehr viele Menschen ohnehin kaum etwas zu tun haben und selten das Haus verlassen, der Sport wichtig ist. Und sei es nur aus Ablenkung, wenn man nicht so eine emotionale Bindung besitzt, wie sie Fußballfans zu ihrem Verein zumeist verspüren. Ich kann bei mir persönlich auch sagen, dass ich ohne die Eintracht während der Pandemie ziemlich eingegangen wäre, weil ich mich tatsächlich den Regeln entsprechend einschränke.
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DonGuillermo schrieb:
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Nebenbei bemerkt gehöre ich auch zu den Leuten, denen der Sport gerade in diesen Zeiten viel bedeutet und hilft. Ich kann den Ärger von allen Branchen verstehen, die trotz möglicherweise ebenfalls funktionierenden Hygienekonzepten seit Monaten kategorisch dicht machen mussten. Ich glaube aber auch, dass gerade jetzt, wo sehr viele Menschen ohnehin kaum etwas zu tun haben und selten das Haus verlassen, der Sport wichtig ist. Und sei es nur aus Ablenkung, wenn man nicht so eine emotionale Bindung besitzt, wie sie Fußballfans zu ihrem Verein zumeist verspüren. Ich kann bei mir persönlich auch sagen, dass ich ohne die Eintracht während der Pandemie ziemlich eingegangen wäre, weil ich mich tatsächlich den Regeln entsprechend einschränke.


Das hätte ich einszueins genauso schreiben können
Ohne unsere Eintracht und Fussball wäre ich wahrscheinlich schon halb durchgedreht ...


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