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Im Wahljahr 2017 - Wie geht es mit der AfD weiter?


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 01. Januar 2018, 20:30 Uhr um 20:30 Uhr gesperrt weil:
Genug diskutiert. Zeit für einen neuen!
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hawischer schrieb:

Ich setze mich kritisch mit Deinem Versuch auseinander die Begriffe Patriotismus und Nationalismus in einer unzulässigen Weise zu verbinden...


wo liegt denn für dich da der unterschied? die neue extreme rechte beansprucht für sich den begriff patriotismus, nationalismus ist ja reichlich unmodern geworden. von anderer seite habe ich patriotismus in deutschland noch selten gehört.

um es für mich verständlicher zu machen: wie unterscheiden sich patriotismus und nationalismus rein inhaltlich?
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peter schrieb:

um es für mich verständlicher zu machen: wie unterscheiden sich patriotismus und nationalismus rein inhaltlich?


ich übernehme zum Teil Formulierungen von Professor Volker Kronenberg, Direktor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Uni Bonn bzw. des bpb:

"Der Patriotismus ist ja ein Begriff der Aufklärung, der Bürgergesellschaft gegen den Obrigkeitsstaat - Emanzipation, die Bürger gegen den Feudalismus, und er gehört weder nach rechts noch nach links, sondern in die Mitte, in die Bürgerschaft, und das verbindet sich dann sukzessive damit, dass die Patrioten auch so etwas schaffen wollen wie einen gemeinsamen Raum, den es ja damals so in dem Sinne nicht gab, einen Nationalstaat, einen modernen."
Patriotismus will demnach den Nationalstaat als eine "offene Gemeinschaft von Staatsbürgern", wo jeder dazu gehören kann - unabhängig von seiner Herkunft - jeder, der die Grundwerte akzeptiert und sich mit der Kultur identifizieren kann. Es ist nicht nur die altrömische "amor patriae", die Liebe zum Vaterland, nicht bloß ein Gefühl, sondern eine sozialpolitische Haltung.
"Denn beim Patriotismus kommt das freiwillige solidarische Eintreten für das Gemeinwesen hinzu, für die Republik, ob man den Begriff nun will oder nicht, man muss es ja nicht Patriotismus nennen, aber ohne das, für das er steht, kann ein freiheitliches Gemeinwesen nicht funktionieren"
In einem zusammenwachsenden Europa (hoffentlich) sollte einmal so etwas wie ein europäischer Patriotismus entstehen.

Nationalismus ist ein übersteigertes Bewusstsein vom Wert und der Bedeutung der eigenen Nation. Im Gegensatz zum Patriotismus glorifiziert der Nationalismus die eigene Nation und setzt andere Nationen herab. Zugleich wird ein Sendungsbewusstsein entwickelt, möglichst die ganze Welt nach den eigenen Vorstellungen zu formen.
Nationalisten sind insofern aggressiv, als sie die (sogenannten) Rechte des eigenen Volkes für gewöhnlich weit über die Rechte anderer Völker stellen. Rassismus ist eine zwangsläufige Folge des Nationalismus.  
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peter schrieb:

um es für mich verständlicher zu machen: wie unterscheiden sich patriotismus und nationalismus rein inhaltlich?


ich übernehme zum Teil Formulierungen von Professor Volker Kronenberg, Direktor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Uni Bonn bzw. des bpb:

"Der Patriotismus ist ja ein Begriff der Aufklärung, der Bürgergesellschaft gegen den Obrigkeitsstaat - Emanzipation, die Bürger gegen den Feudalismus, und er gehört weder nach rechts noch nach links, sondern in die Mitte, in die Bürgerschaft, und das verbindet sich dann sukzessive damit, dass die Patrioten auch so etwas schaffen wollen wie einen gemeinsamen Raum, den es ja damals so in dem Sinne nicht gab, einen Nationalstaat, einen modernen."
Patriotismus will demnach den Nationalstaat als eine "offene Gemeinschaft von Staatsbürgern", wo jeder dazu gehören kann - unabhängig von seiner Herkunft - jeder, der die Grundwerte akzeptiert und sich mit der Kultur identifizieren kann. Es ist nicht nur die altrömische "amor patriae", die Liebe zum Vaterland, nicht bloß ein Gefühl, sondern eine sozialpolitische Haltung.
"Denn beim Patriotismus kommt das freiwillige solidarische Eintreten für das Gemeinwesen hinzu, für die Republik, ob man den Begriff nun will oder nicht, man muss es ja nicht Patriotismus nennen, aber ohne das, für das er steht, kann ein freiheitliches Gemeinwesen nicht funktionieren"
In einem zusammenwachsenden Europa (hoffentlich) sollte einmal so etwas wie ein europäischer Patriotismus entstehen.

Nationalismus ist ein übersteigertes Bewusstsein vom Wert und der Bedeutung der eigenen Nation. Im Gegensatz zum Patriotismus glorifiziert der Nationalismus die eigene Nation und setzt andere Nationen herab. Zugleich wird ein Sendungsbewusstsein entwickelt, möglichst die ganze Welt nach den eigenen Vorstellungen zu formen.
Nationalisten sind insofern aggressiv, als sie die (sogenannten) Rechte des eigenen Volkes für gewöhnlich weit über die Rechte anderer Völker stellen. Rassismus ist eine zwangsläufige Folge des Nationalismus.  
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was ist denn jetzt von kronenberger, was vom bpb und was ist von dir, bzw. was ist deine meinung dazu?

nicht, daß man sich jetzt argumentativ damit auseinandersetzt und am ende soll man dann doch wieder nur beim bpb nachfragen.
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was ist denn jetzt von kronenberger, was vom bpb und was ist von dir, bzw. was ist deine meinung dazu?

nicht, daß man sich jetzt argumentativ damit auseinandersetzt und am ende soll man dann doch wieder nur beim bpb nachfragen.
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Der ganze Text ist meine Meinung.
Bestimmte Formulierungen habe ich mir "ausgliehen".  Zum Thema Populismus ist dies durch Anführungszeichen kenntlich gemacht und stammen von Herrn Kronenberg. Formuierungsteile zum Thema Nationalismus stammmen aus einer Definition des bpb.
Verstehe aber Deine Aggressivität nicht ( "und am ende soll man dann doch wieder nur beim bpb nachfragen"). Wenn Du Probleme mit mir oder meinem Diskussionsbeiträgen hast, dann schreibe mir doch eine PN.
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Der ganze Text ist meine Meinung.
Bestimmte Formulierungen habe ich mir "ausgliehen".  Zum Thema Populismus ist dies durch Anführungszeichen kenntlich gemacht und stammen von Herrn Kronenberg. Formuierungsteile zum Thema Nationalismus stammmen aus einer Definition des bpb.
Verstehe aber Deine Aggressivität nicht ( "und am ende soll man dann doch wieder nur beim bpb nachfragen"). Wenn Du Probleme mit mir oder meinem Diskussionsbeiträgen hast, dann schreibe mir doch eine PN.
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Korrektur eines Schreibfehlers: Statt Populismus - Patriotismus
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peter schrieb:

um es für mich verständlicher zu machen: wie unterscheiden sich patriotismus und nationalismus rein inhaltlich?


ich übernehme zum Teil Formulierungen von Professor Volker Kronenberg, Direktor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Uni Bonn bzw. des bpb:

"Der Patriotismus ist ja ein Begriff der Aufklärung, der Bürgergesellschaft gegen den Obrigkeitsstaat - Emanzipation, die Bürger gegen den Feudalismus, und er gehört weder nach rechts noch nach links, sondern in die Mitte, in die Bürgerschaft, und das verbindet sich dann sukzessive damit, dass die Patrioten auch so etwas schaffen wollen wie einen gemeinsamen Raum, den es ja damals so in dem Sinne nicht gab, einen Nationalstaat, einen modernen."
Patriotismus will demnach den Nationalstaat als eine "offene Gemeinschaft von Staatsbürgern", wo jeder dazu gehören kann - unabhängig von seiner Herkunft - jeder, der die Grundwerte akzeptiert und sich mit der Kultur identifizieren kann. Es ist nicht nur die altrömische "amor patriae", die Liebe zum Vaterland, nicht bloß ein Gefühl, sondern eine sozialpolitische Haltung.
"Denn beim Patriotismus kommt das freiwillige solidarische Eintreten für das Gemeinwesen hinzu, für die Republik, ob man den Begriff nun will oder nicht, man muss es ja nicht Patriotismus nennen, aber ohne das, für das er steht, kann ein freiheitliches Gemeinwesen nicht funktionieren"
In einem zusammenwachsenden Europa (hoffentlich) sollte einmal so etwas wie ein europäischer Patriotismus entstehen.

Nationalismus ist ein übersteigertes Bewusstsein vom Wert und der Bedeutung der eigenen Nation. Im Gegensatz zum Patriotismus glorifiziert der Nationalismus die eigene Nation und setzt andere Nationen herab. Zugleich wird ein Sendungsbewusstsein entwickelt, möglichst die ganze Welt nach den eigenen Vorstellungen zu formen.
Nationalisten sind insofern aggressiv, als sie die (sogenannten) Rechte des eigenen Volkes für gewöhnlich weit über die Rechte anderer Völker stellen. Rassismus ist eine zwangsläufige Folge des Nationalismus.  
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ich verstehe das was kronenberg meint, finde es aber extrem kopflastig und nicht realitätstauglich. ich glaube kaum dass die afd, die sich ja den begriff patriotisch gekapert hat,  eine "offene Gemeinschaft von Staatsbürgern"... anstrebt.

hawischer schrieb:

In einem zusammenwachsenden Europa (hoffentlich) sollte einmal so etwas wie ein europäischer Patriotismus entstehen.



und das schon mal gar nicht.
hawischer schrieb:

Im Gegensatz zum Patriotismus glorifiziert der Nationalismus die eigene Nation und setzt andere Nationen herab.


der amerikanische patriotismus kulminiert in "amerika first" und auch den deutschen patrioten geht es um "deutschland den deutschen".

begrifflichkeiten kann man kapern, aber inhalte stimmen häufig nicht mit deren allgemeiner definition überein. war die ddr eine demokratische republik, entspricht nord-korea den ideen des kommunismus? beides natürlich nicht.

der begriff patriotismus fungiert als trojanisches pferd um nicht "nationalistisch" sagen zu müssen. da bleibt es auch egal wie ein theoretiker den definiert. deshalb ja auch meine frage: was macht für dich persönlich den unterschied aus? für mich ist der bestenfalls verschwommen so lange sich die neuen rechtsaußen auf ihn stützen. und wie du den unterschied ziehst weiß ich auch nicht, teilst du die auffassung von kronenberg?

den klassenstaat, arm und reich, gibt es zwar immer noch, mittlerweile definiert der sich aber nicht mehr durch feudalismus und das bürgertum das sich gegen ihn auflehnt. habermas hat diesen begriff zwar noch einmal benutzt, seine rückkehr formuliert, dennoch bleibt der feudalismus für mich ein relikt ferner tage. und das bürgertum, als ständebegriff, zieht sich vom grün/linke-wähler bis zum cdu/csu-wähler. da sehe ich keine "klasse" im politischen oder soziologischen sinn.

davon abgesehen unterstelle ich bei mehr als 90% der personen die den begriff patriotismus verwenden, dass sie gar nicht in der lage sind einen unterschied zwischen nationalismus und patriotismus, in der definition von kronenberg, zu erklären. ihr patriotismus zielt nämlich nicht auf eine klassengesellschaftliche kritik sondern auf eine aufwertung des eigenen landes im sinne von nationalismus. spätestens bei "deutschland den deutschen, ausländer raus" und dem lauten ruf nach nationalen symbolen wie hymne und flagge, im zusammenhang mit begriffen wie "völkisch" und der definition was deutsche leitkultur ist, wird das für mich völlig offensichtlich.
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http://www.fr.de/rhein-main/rechtsextremisten-in-hessen-afd-haelt-antisemiten-die-treue-a-1268260

In dem Artikel geht es um prominente AfD-Politiker in Hessen, die auch nach dem Parteitag noch in verantwortungsvollen oder sagen wir besser gehobenen Positionen tätig sein dürfen, obwohl mehr als deutlich wird, dass diese sich rassistisch und antisemitisch oder auch offen gegen den Rechtsstaat betätigen.
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ich verstehe das was kronenberg meint, finde es aber extrem kopflastig und nicht realitätstauglich. ich glaube kaum dass die afd, die sich ja den begriff patriotisch gekapert hat,  eine "offene Gemeinschaft von Staatsbürgern"... anstrebt.

hawischer schrieb:

In einem zusammenwachsenden Europa (hoffentlich) sollte einmal so etwas wie ein europäischer Patriotismus entstehen.



und das schon mal gar nicht.
hawischer schrieb:

Im Gegensatz zum Patriotismus glorifiziert der Nationalismus die eigene Nation und setzt andere Nationen herab.


der amerikanische patriotismus kulminiert in "amerika first" und auch den deutschen patrioten geht es um "deutschland den deutschen".

begrifflichkeiten kann man kapern, aber inhalte stimmen häufig nicht mit deren allgemeiner definition überein. war die ddr eine demokratische republik, entspricht nord-korea den ideen des kommunismus? beides natürlich nicht.

der begriff patriotismus fungiert als trojanisches pferd um nicht "nationalistisch" sagen zu müssen. da bleibt es auch egal wie ein theoretiker den definiert. deshalb ja auch meine frage: was macht für dich persönlich den unterschied aus? für mich ist der bestenfalls verschwommen so lange sich die neuen rechtsaußen auf ihn stützen. und wie du den unterschied ziehst weiß ich auch nicht, teilst du die auffassung von kronenberg?

den klassenstaat, arm und reich, gibt es zwar immer noch, mittlerweile definiert der sich aber nicht mehr durch feudalismus und das bürgertum das sich gegen ihn auflehnt. habermas hat diesen begriff zwar noch einmal benutzt, seine rückkehr formuliert, dennoch bleibt der feudalismus für mich ein relikt ferner tage. und das bürgertum, als ständebegriff, zieht sich vom grün/linke-wähler bis zum cdu/csu-wähler. da sehe ich keine "klasse" im politischen oder soziologischen sinn.

davon abgesehen unterstelle ich bei mehr als 90% der personen die den begriff patriotismus verwenden, dass sie gar nicht in der lage sind einen unterschied zwischen nationalismus und patriotismus, in der definition von kronenberg, zu erklären. ihr patriotismus zielt nämlich nicht auf eine klassengesellschaftliche kritik sondern auf eine aufwertung des eigenen landes im sinne von nationalismus. spätestens bei "deutschland den deutschen, ausländer raus" und dem lauten ruf nach nationalen symbolen wie hymne und flagge, im zusammenhang mit begriffen wie "völkisch" und der definition was deutsche leitkultur ist, wird das für mich völlig offensichtlich.
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Apropos Habermas.

Kronenberg darf wohl im Übrigen mit guten Gründen als Apologet Noltes angesehen werden, der sich im Historikerstreit der späten 80er Rang und Namen als Revisionist und Holocaust-Relativierer schuf.
Es wundert mich vor diesem Hintergrund nicht, dass Kronenberg den Begriff Patriotismus gerne positiv belegt wissen möchte.
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ich verstehe das was kronenberg meint, finde es aber extrem kopflastig und nicht realitätstauglich. ich glaube kaum dass die afd, die sich ja den begriff patriotisch gekapert hat,  eine "offene Gemeinschaft von Staatsbürgern"... anstrebt.

hawischer schrieb:

In einem zusammenwachsenden Europa (hoffentlich) sollte einmal so etwas wie ein europäischer Patriotismus entstehen.



und das schon mal gar nicht.
hawischer schrieb:

Im Gegensatz zum Patriotismus glorifiziert der Nationalismus die eigene Nation und setzt andere Nationen herab.


der amerikanische patriotismus kulminiert in "amerika first" und auch den deutschen patrioten geht es um "deutschland den deutschen".

begrifflichkeiten kann man kapern, aber inhalte stimmen häufig nicht mit deren allgemeiner definition überein. war die ddr eine demokratische republik, entspricht nord-korea den ideen des kommunismus? beides natürlich nicht.

der begriff patriotismus fungiert als trojanisches pferd um nicht "nationalistisch" sagen zu müssen. da bleibt es auch egal wie ein theoretiker den definiert. deshalb ja auch meine frage: was macht für dich persönlich den unterschied aus? für mich ist der bestenfalls verschwommen so lange sich die neuen rechtsaußen auf ihn stützen. und wie du den unterschied ziehst weiß ich auch nicht, teilst du die auffassung von kronenberg?

den klassenstaat, arm und reich, gibt es zwar immer noch, mittlerweile definiert der sich aber nicht mehr durch feudalismus und das bürgertum das sich gegen ihn auflehnt. habermas hat diesen begriff zwar noch einmal benutzt, seine rückkehr formuliert, dennoch bleibt der feudalismus für mich ein relikt ferner tage. und das bürgertum, als ständebegriff, zieht sich vom grün/linke-wähler bis zum cdu/csu-wähler. da sehe ich keine "klasse" im politischen oder soziologischen sinn.

davon abgesehen unterstelle ich bei mehr als 90% der personen die den begriff patriotismus verwenden, dass sie gar nicht in der lage sind einen unterschied zwischen nationalismus und patriotismus, in der definition von kronenberg, zu erklären. ihr patriotismus zielt nämlich nicht auf eine klassengesellschaftliche kritik sondern auf eine aufwertung des eigenen landes im sinne von nationalismus. spätestens bei "deutschland den deutschen, ausländer raus" und dem lauten ruf nach nationalen symbolen wie hymne und flagge, im zusammenhang mit begriffen wie "völkisch" und der definition was deutsche leitkultur ist, wird das für mich völlig offensichtlich.
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In Deinem Beitrag 1440 hast Du gefragt: "wo liegt denn für dich da der unterschied?"
Auf diese Frage habe ich geantwortet und nochmal, ja ich teile die Auffassung von Kronenberg.
Wenn Du sagst  "der begriff patriotismus fungiert als trojanisches pferd um nicht "nationalistisch" sagen zu müssen.", dann ist das nicht meine Meinung.
Ich stimme Dir aber zu, dass der Begriff Patriotismus mißbraucht werden kann, um damit einen Nationalismus "schön" zu umschreiben. Damit muss sich aber nicht abfinden und die Begrifflichkeit anderen überlassen. Daher wehre ich mich dagegen, dass der Patriotismus mit Nationalismus gleichgesetzt wird.

Ein kleiner Schlenker am Rande, wer so alles sich mit diesem Thema befasst. Erstaunlich, lustig?
https://rotesmarburg.wordpress.com/2013/01/18/patriotismus-und-nationalismus-der-kleine-aber-feine-unterschied/    
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Kronenberg ist ein Spaßvogel. Erst definiert er einen Patriotismusbegriff, der völlig von der derzeitigen Benutzung durch Rechte und Rechspopulisten abweicht, und tut so, als sei diese Definition gültig. Dann postuliert er schlicht, ohne einen solchen Patriotisms sei "ein Gemeinwesen nicht möglich". Das ist klar erkennbar Quatsch, da mich mit z.B. einem Unternehmer aus München überhaupt gar nichts an gemeinsamen Interessen verbindet, mt meinem Nachbarn aus dem Togo hingegen sehr viel.
Noch eine Anmerkung zu hawischers Link auf "RotesMarburg": Ich kann auch unter dem Namen "BeigesBielefeld" einen Blog bei Wordpress aufmachen, Marxzitate völlig falsch und unverstanden reinschreiben und so einen verqueren Linkspatriotismus propagieren. Wird dadurch aber nicht richtiger.
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In Deinem Beitrag 1440 hast Du gefragt: "wo liegt denn für dich da der unterschied?"
Auf diese Frage habe ich geantwortet und nochmal, ja ich teile die Auffassung von Kronenberg.
Wenn Du sagst  "der begriff patriotismus fungiert als trojanisches pferd um nicht "nationalistisch" sagen zu müssen.", dann ist das nicht meine Meinung.
Ich stimme Dir aber zu, dass der Begriff Patriotismus mißbraucht werden kann, um damit einen Nationalismus "schön" zu umschreiben. Damit muss sich aber nicht abfinden und die Begrifflichkeit anderen überlassen. Daher wehre ich mich dagegen, dass der Patriotismus mit Nationalismus gleichgesetzt wird.

Ein kleiner Schlenker am Rande, wer so alles sich mit diesem Thema befasst. Erstaunlich, lustig?
https://rotesmarburg.wordpress.com/2013/01/18/patriotismus-und-nationalismus-der-kleine-aber-feine-unterschied/    
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hawischer schrieb:

Auf diese Frage habe ich geantwortet und nochmal, ja ich teile die Auffassung von Kronenberg.


deine antwort habe ich erst gelesen nachdem ich meinen text abgeschickt hatte, das war also eine überschneidung.

hawischer schrieb:

Ein kleiner Schlenker am Rande, wer so alles sich mit diesem Thema befasst. Erstaunlich, lustig?


der von dir verlinkte beitrag beginnt so:

Egal ob es sich um erklärte Antideutsche, antinationale Antifaschisten oder einfach nur den 0-8-15 möchtegern-intellektuellen Linken handelt: Kaum, dass man nicht ausnahmslos auf Deutschland herum hackt, wird man unter Linken für gewöhnlich von allen Seiten misstrauisch angeguckt. Äußert man dann noch etwas wie beispielsweise „Ich bin stolz Deutscher zu sein“, da werden im linken Spektrum die schlimmsten Nazi-Alpträume wahr und jegliche sachliche Diskussion ist völlig dahin.


nach 0-8-15 möchtegern-linken habe ich dann noch nicht aufgehört weiter zu lesen. erst da fand ich es dann genug:

Deutschland zu lieben, sich mit dem Land seiner Ahnen zu identifizieren, seine Errungenschaften in Kultur und Künsten (Goethe, Schiller, Beethoven, Gutenberg, Luther) zu würdigen, den positiven Aspekten seiner Geschichte (Bauernkriege, Befreiungskriege, Märzrevolution, Widerstand gegen den Faschismus) zu gedenken, das grenzt für viele an Frevel. Viel lieber wäre es der antipatriotischen Linken, wenn Deutschland einfach „die Fresse halten würde“.

mal davon abgesehen, dass mal wieder pauschal alle die nicht "ich bin stolz ein deutscher zu sein" gröhlen mögen, latenter hass aufs eigene land unterstellt wird, da werden dann auch noch geschichtliche ereignisse und personen die vor hunderten von jahren gelebt haben als identifikationsmerkmale heraus gestellt.

ich habe jetzt noch niemanden gehört der, über die geschacksfrage bezüglich schriftstellerei hinausgehend, goethe, schiller oder gutenberg an den pranger gestellt hätte (über luther ließe sich lange diskutieren, der war nun alles andere als ein menschenfreund). aber alle aufgeführten sind keine linken feindbilder. wie kann man selbst stolz auf jemanden sein der hunderte von jahren tot ist und zu dessen leistung man nichts beigetragen hat. so wenig ich für hitler kann, so wenig kann ich für goethe.

und wo sind in der abfolge von namen und ereignissen die letzten 200 jahre geblieben? auf wen ist man denn so stolz nach 1848, als man erstmals tatsächlich so etwas wie ein deutschland zustande gebracht hat? widerstand gegen den faschismus ist mir da ein bisschen zu allgemein wenn man ansonsten namedropping betreibt.

und warum ausgerechnet stolz? ist der nicht, laut luthers übersetzung der bibel, eine todsünde?

aber es ist schon witzig welchen obskuren grüppchen du im netz aufmerksamkeit zuwendest. marburger marxisten, mit ddr-fahne auf der startseite, die sich über die zersplitterte linke auslassen. das ist eine echt geile referenz, da stecken bestimmt lustige gesellen dahinter.
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hawischer schrieb:

Auf diese Frage habe ich geantwortet und nochmal, ja ich teile die Auffassung von Kronenberg.


deine antwort habe ich erst gelesen nachdem ich meinen text abgeschickt hatte, das war also eine überschneidung.

hawischer schrieb:

Ein kleiner Schlenker am Rande, wer so alles sich mit diesem Thema befasst. Erstaunlich, lustig?


der von dir verlinkte beitrag beginnt so:

Egal ob es sich um erklärte Antideutsche, antinationale Antifaschisten oder einfach nur den 0-8-15 möchtegern-intellektuellen Linken handelt: Kaum, dass man nicht ausnahmslos auf Deutschland herum hackt, wird man unter Linken für gewöhnlich von allen Seiten misstrauisch angeguckt. Äußert man dann noch etwas wie beispielsweise „Ich bin stolz Deutscher zu sein“, da werden im linken Spektrum die schlimmsten Nazi-Alpträume wahr und jegliche sachliche Diskussion ist völlig dahin.


nach 0-8-15 möchtegern-linken habe ich dann noch nicht aufgehört weiter zu lesen. erst da fand ich es dann genug:

Deutschland zu lieben, sich mit dem Land seiner Ahnen zu identifizieren, seine Errungenschaften in Kultur und Künsten (Goethe, Schiller, Beethoven, Gutenberg, Luther) zu würdigen, den positiven Aspekten seiner Geschichte (Bauernkriege, Befreiungskriege, Märzrevolution, Widerstand gegen den Faschismus) zu gedenken, das grenzt für viele an Frevel. Viel lieber wäre es der antipatriotischen Linken, wenn Deutschland einfach „die Fresse halten würde“.

mal davon abgesehen, dass mal wieder pauschal alle die nicht "ich bin stolz ein deutscher zu sein" gröhlen mögen, latenter hass aufs eigene land unterstellt wird, da werden dann auch noch geschichtliche ereignisse und personen die vor hunderten von jahren gelebt haben als identifikationsmerkmale heraus gestellt.

ich habe jetzt noch niemanden gehört der, über die geschacksfrage bezüglich schriftstellerei hinausgehend, goethe, schiller oder gutenberg an den pranger gestellt hätte (über luther ließe sich lange diskutieren, der war nun alles andere als ein menschenfreund). aber alle aufgeführten sind keine linken feindbilder. wie kann man selbst stolz auf jemanden sein der hunderte von jahren tot ist und zu dessen leistung man nichts beigetragen hat. so wenig ich für hitler kann, so wenig kann ich für goethe.

und wo sind in der abfolge von namen und ereignissen die letzten 200 jahre geblieben? auf wen ist man denn so stolz nach 1848, als man erstmals tatsächlich so etwas wie ein deutschland zustande gebracht hat? widerstand gegen den faschismus ist mir da ein bisschen zu allgemein wenn man ansonsten namedropping betreibt.

und warum ausgerechnet stolz? ist der nicht, laut luthers übersetzung der bibel, eine todsünde?

aber es ist schon witzig welchen obskuren grüppchen du im netz aufmerksamkeit zuwendest. marburger marxisten, mit ddr-fahne auf der startseite, die sich über die zersplitterte linke auslassen. das ist eine echt geile referenz, da stecken bestimmt lustige gesellen dahinter.
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ps. dass gutenberg kein schrifsteller weiß ich und von beethoven finde ich vieles gut. mitkomponiert habe ich da leider nichts.
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hawischer schrieb:

Auf diese Frage habe ich geantwortet und nochmal, ja ich teile die Auffassung von Kronenberg.


deine antwort habe ich erst gelesen nachdem ich meinen text abgeschickt hatte, das war also eine überschneidung.

hawischer schrieb:

Ein kleiner Schlenker am Rande, wer so alles sich mit diesem Thema befasst. Erstaunlich, lustig?


der von dir verlinkte beitrag beginnt so:

Egal ob es sich um erklärte Antideutsche, antinationale Antifaschisten oder einfach nur den 0-8-15 möchtegern-intellektuellen Linken handelt: Kaum, dass man nicht ausnahmslos auf Deutschland herum hackt, wird man unter Linken für gewöhnlich von allen Seiten misstrauisch angeguckt. Äußert man dann noch etwas wie beispielsweise „Ich bin stolz Deutscher zu sein“, da werden im linken Spektrum die schlimmsten Nazi-Alpträume wahr und jegliche sachliche Diskussion ist völlig dahin.


nach 0-8-15 möchtegern-linken habe ich dann noch nicht aufgehört weiter zu lesen. erst da fand ich es dann genug:

Deutschland zu lieben, sich mit dem Land seiner Ahnen zu identifizieren, seine Errungenschaften in Kultur und Künsten (Goethe, Schiller, Beethoven, Gutenberg, Luther) zu würdigen, den positiven Aspekten seiner Geschichte (Bauernkriege, Befreiungskriege, Märzrevolution, Widerstand gegen den Faschismus) zu gedenken, das grenzt für viele an Frevel. Viel lieber wäre es der antipatriotischen Linken, wenn Deutschland einfach „die Fresse halten würde“.

mal davon abgesehen, dass mal wieder pauschal alle die nicht "ich bin stolz ein deutscher zu sein" gröhlen mögen, latenter hass aufs eigene land unterstellt wird, da werden dann auch noch geschichtliche ereignisse und personen die vor hunderten von jahren gelebt haben als identifikationsmerkmale heraus gestellt.

ich habe jetzt noch niemanden gehört der, über die geschacksfrage bezüglich schriftstellerei hinausgehend, goethe, schiller oder gutenberg an den pranger gestellt hätte (über luther ließe sich lange diskutieren, der war nun alles andere als ein menschenfreund). aber alle aufgeführten sind keine linken feindbilder. wie kann man selbst stolz auf jemanden sein der hunderte von jahren tot ist und zu dessen leistung man nichts beigetragen hat. so wenig ich für hitler kann, so wenig kann ich für goethe.

und wo sind in der abfolge von namen und ereignissen die letzten 200 jahre geblieben? auf wen ist man denn so stolz nach 1848, als man erstmals tatsächlich so etwas wie ein deutschland zustande gebracht hat? widerstand gegen den faschismus ist mir da ein bisschen zu allgemein wenn man ansonsten namedropping betreibt.

und warum ausgerechnet stolz? ist der nicht, laut luthers übersetzung der bibel, eine todsünde?

aber es ist schon witzig welchen obskuren grüppchen du im netz aufmerksamkeit zuwendest. marburger marxisten, mit ddr-fahne auf der startseite, die sich über die zersplitterte linke auslassen. das ist eine echt geile referenz, da stecken bestimmt lustige gesellen dahinter.
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Ja fand ich auch zum schmunzeln. Wer sich so alles auf Marx beruft. Man blickt ja nicht mehr durch. Schadet aber auch nichts.
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ps. dass gutenberg kein schrifsteller weiß ich und von beethoven finde ich vieles gut. mitkomponiert habe ich da leider nichts.
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peter schrieb:

ps. dass gutenberg kein schrifsteller weiß ich und von beethoven finde ich vieles gut. mitkomponiert habe ich da leider nichts.

Beethoven war am Ende so taub, dass er dachte, er malt.
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peter schrieb:

ps. dass gutenberg kein schrifsteller weiß ich und von beethoven finde ich vieles gut. mitkomponiert habe ich da leider nichts.

Beethoven war am Ende so taub, dass er dachte, er malt.
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stefank schrieb:

Beethoven war am Ende so taub, dass er dachte, er malt.


schon gut, dass er zu jener zeit und in dieser phase seines schaffens keine nationalhymne singen musste. egal welche.
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Geht's noch um die AfD?
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Geht's noch um die AfD?
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brockman schrieb:


         Geht's noch um die AfD?

     


Scheinbar nicht. Wäre mal nett, wenn man wenigstens wieder einen Bezug zurück zum Thema schafft. Danke.
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brockman schrieb:


         Geht's noch um die AfD?

     


Scheinbar nicht. Wäre mal nett, wenn man wenigstens wieder einen Bezug zurück zum Thema schafft. Danke.
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Nun, wer die Weidel-Rede beim AfD-Parteitag gehört hat weiß, wie sehr der Begriff "Patriotismus" dort zum Selbstverständnis dieser Partei gehört.

Dabei war der Patriotismus schon 1848 ein Trojanisches Pferd, Mittel zum Zweck und Propagandainstrument. Dem Feudalsystem begegnete man am wirkungsvollsten, indem man die Kleinstaaterei beendete und alles einem "Großen Ganzen" zuführte. Da kam der Patriotismus gerade recht.

Nicht anders ist es heute. Patriotismus war und ist immer ein Propagandainstrument der Mächtigen. Mit Patriotismus konnte man zu allen Zeiten fremdes Volk ver- und junge Männer in den Krieg treiben. Man muss nur fragen: cui bono? Von Patriotismus kann sich der einfache Mensch höchstens ein gutes Gefühl kaufen, bezahlt dafür aber gerne mal mit seinem Leben. Die Mächtigen dagegen können sich ganze Völker dafür kaufen.

Patriotismus ist das, was auf den Müllhaufen der Geschichte gehört, Frau Weidel.
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Nur weil die AfD ihren Nationalismus "Patriotismus" nennt, ist das nicht die korrekte Bezeichnung. Die DDR nannte die Mauer "Antifaschistischen Schutzwall", es war dennoch eine Gefängnismauer. Erdogan nannte sein Referendum "die demokratischste aller Wahlen", es war trotzdem eine von vorne bis hinten manipulierte Abstimmung.
Ein aufgeklebtes Etikett macht aus der Banane auch keine Kiwi.
Und daher gibt es, auch abseits der verkopften, von hawischer eingeführten, Definition einen eindeutigen Unterschied von Patriotismus und Nationalismus. Und dieser dauernd unterstellte Determinismus "Patriotismus führt IMMER zu Nationalismus, es gibt gar keinen Unterschied" ist einfach nicht richtig. Denn es gibt eben entscheidende Unterschiede, die ja auch korrekt benannt wurden.
Mit der hier vertreten kruden Ansicht kann man auch sagen "Wer Sozialismus sagt, der will Bespitzelung, Mauerschützen und Unterdrückung freier Meinung. Denn die DDR war ja sozialistisch, oder die UDSSR. Dabei haben die sich auch einfach als solches bezeichnet, aber das wäre für euch egal, denn "kapern" von Begriffen führt ja anscheinend automatisch dazu, dass diese sogleich umdefiniert werden...
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Nun, wer die Weidel-Rede beim AfD-Parteitag gehört hat weiß, wie sehr der Begriff "Patriotismus" dort zum Selbstverständnis dieser Partei gehört.

Dabei war der Patriotismus schon 1848 ein Trojanisches Pferd, Mittel zum Zweck und Propagandainstrument. Dem Feudalsystem begegnete man am wirkungsvollsten, indem man die Kleinstaaterei beendete und alles einem "Großen Ganzen" zuführte. Da kam der Patriotismus gerade recht.

Nicht anders ist es heute. Patriotismus war und ist immer ein Propagandainstrument der Mächtigen. Mit Patriotismus konnte man zu allen Zeiten fremdes Volk ver- und junge Männer in den Krieg treiben. Man muss nur fragen: cui bono? Von Patriotismus kann sich der einfache Mensch höchstens ein gutes Gefühl kaufen, bezahlt dafür aber gerne mal mit seinem Leben. Die Mächtigen dagegen können sich ganze Völker dafür kaufen.

Patriotismus ist das, was auf den Müllhaufen der Geschichte gehört, Frau Weidel.
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Du hast den Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus nicht verstanden. Oder willst es nicht, was wahrscheinlicher ist. Passt wahrscheinlich nicht in Dein politisches Weltbild und das von Xaver, peter und Misanthrop. Mag sein, dass die AfD den Begriff Patriotismus mißbraucht, deswegen ist er nicht falsch.

Unser Bundespräsident von der SPD, Gustav Heinemann hat 1969 gesagt  "Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!" - Auf die Frage, ob er diesen Staat denn nicht liebe.

30 Jahre später hat BP Johannes Rau, auch SPD, gesagt:
Es hat (...)eine lange Diskussion gegeben: über das Grundgesetz und seine Chancen, über das Verhältnis von Vaterlandsliebe, Patriotismus und Nationalismus. Ich glaube, dass Nationalismus und Separatismus Geschwister sind. Ich will nie ein Nationalist sein, aber ein Patriot wohl. Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt, ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Wir aber wollen ein Volk der guten Nachbarn sein, in Europa und in der Welt."
(Ansprache nach der Wahl zum Bundespräsidenten am 23. Mai 1999)

Ich halte es mit der Aussage von Herrn Rau, akzeptiere aber auch Heinemann, kann mir aber vorstellen, dass er 1999 dem Satz von Rau zugestimmt hätte.
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Du hast den Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus nicht verstanden. Oder willst es nicht, was wahrscheinlicher ist. Passt wahrscheinlich nicht in Dein politisches Weltbild und das von Xaver, peter und Misanthrop. Mag sein, dass die AfD den Begriff Patriotismus mißbraucht, deswegen ist er nicht falsch.

Unser Bundespräsident von der SPD, Gustav Heinemann hat 1969 gesagt  "Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!" - Auf die Frage, ob er diesen Staat denn nicht liebe.

30 Jahre später hat BP Johannes Rau, auch SPD, gesagt:
Es hat (...)eine lange Diskussion gegeben: über das Grundgesetz und seine Chancen, über das Verhältnis von Vaterlandsliebe, Patriotismus und Nationalismus. Ich glaube, dass Nationalismus und Separatismus Geschwister sind. Ich will nie ein Nationalist sein, aber ein Patriot wohl. Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt, ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Wir aber wollen ein Volk der guten Nachbarn sein, in Europa und in der Welt."
(Ansprache nach der Wahl zum Bundespräsidenten am 23. Mai 1999)

Ich halte es mit der Aussage von Herrn Rau, akzeptiere aber auch Heinemann, kann mir aber vorstellen, dass er 1999 dem Satz von Rau zugestimmt hätte.
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hawischer schrieb:

Du hast den Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus nicht verstanden.

Das dachte ich mir schon, dass du genau das sagen würdest. Du möchtest nämlich auf Teufel-komm-raus einen Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus herausarbeiten. Und damit suggerieren, dass Patriotismus etwas Anständiges und Nationalismus etwas Unanständiges ist, mit dem du nichts zu tun hast.

Geschenkt. Selbst wenn es dir gelänge: meine Argumente gelten für beides. Was die AfD im Übrigen hinreichend und überzeugend beweist.


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