
Int.Fan II.
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Int.Fan II.
War gar nicht mal so schlecht das Fußballjahr, hin und wieder kam es zwar zu Unstimmigkeiten mit meiner Holden wegen den vielen lautstarken emotionalen Fußballabenden aber was solls. Die Liebe hat das locker überstanden. Nächstes Jahr muss ich halt wieder Geschenke verteilen wenn es so weitergehen sollte.
f....n
Meine Güte Eintracht was machst du nur....
Ich weiß das klingt jetzt zu diesem Zeitpunkt merkwürdig aber es ist purer Stolz in mir. Sagt mir auch dass es spielerisch niemand besseren in der Liga gibt. Es wird schon der Zeitpunkt kommt da alles mal zusammen passt.
Kobel:' Du kommst hier nicht rein.'
Egal wie er nun heißt, ich mag ihn trotzdem.
Wir hatten Spieler auf Positionen, von denen sie vor drei Monaten gar nicht wussten, dass es sie gibt[
Und der Fuss ist die fleischliche Bild Zeitung.
Loddar redet und redet und redet und sagt nichts.
Nein ein R wurde mir unterschlagen, eine echte Ferkelei ist das.
H. Glasner Sie scheinen kein allzu schlechter Trainer zu sein, wahrlich nicht.
Vorfreude auf Hinteregger-Debüt in Sirnitz.
https://www.laola1.at/de/red/fussball/sonstiges/news/vorfreude-in-sirnitz-auf-debuet-von-martin-hinteregger/
Beim Auftakt will er dabei sein. Bei seinem Ehrgeiz, trau ich ihm das zu. Die Stadien werden aus allen Nähten platzen", vermutet Oberrisser. Demnach haben sich auch bereits Fans aus Frankfurt angekündigt, um den ehemaligen Publikumsliebling zu unterstützen. Am beschaulichen Sportplatz in Sirnitz dürfte spätestens dann Hochstimmung herrschen
https://www.laola1.at/de/red/fussball/sonstiges/news/vorfreude-in-sirnitz-auf-debuet-von-martin-hinteregger/
Lieber Martin,
in einem Leben als Eintrachtfan sieht man viele Spieler kommen und gehen. Einige vergisst man, andere behält man sich im Kopf, weil sie so dermaßen skurril spielten, dass ihr Name aus dem Nichts wieder auftaucht. Und dann gibt es eine dritte Gruppe an Spielern, die einem ans Herz wachsen. Ich möchte mir nicht anmaßen, dich persönlich zu beurteilen – das ist viel zu oft passiert in den vergangenen Wochen –, ich möchte dir nur Danke dafür sagen, wie du für unsere Eintracht aufgetreten bist.
Deine Zweikämpfe waren ein Naturschauspiel. Wenn du danach auf dem Boden lagst wie ein Ringer im olympischen Finale und dich mühselig aufrafftest, das ultra slim fit Trikot von Nike nicht ganz zeitgemäß etwas über den Rumpf gerollt, konnte man sich nur in dich und deine Spielweise verlieben. Es ist eine zu oft bemühte Floskel, aber du warst Einer von uns. Dich in jedes Duell zu werfen, als gebe es kein morgen, nie aufzugeben, am Boden zu liegen, aufzustehen. All das hast du hier in nur drei Jahren gezeigt, und ich bin dir unendlich dankbar dafür. Mensch, Hinti, was eine Reise! Dein erstes Tor in Donezk, dein Husarenstück in London, das Tor gegen Betis und deine Weltklasseauftritte gegen Barcelona. Ich habe bereits in jungen Jahren viele herausragende Eintracht-Verteidiger spielen sehen – Zambrano, Kyrgiakos, Abraham – du warst vermutlich der kompletteste Verteidiger von ihnen.
Als du mit Antonio zusammenrasseltest, wirkte das wie ein Zusammenstoß zweier Urgewalten. Ich stand zwanzig Meter entfernt und bibberte. Die Zeit wiederum, sie stand still. 50.000 fanatische Menschen schwiegen. Und mein erster Gedanke war, ähnlich wie als der Ball auf Kent in der 118. länger und länger wurde: Jetzt ist alles vorbei. Wie wir alle wissen, war es das nicht. Du hast die Mannschaft stärker gemacht, nicht nur auf dem Platz. Du hast ihr Druck genommen durch deine Extravaganz. Als du in Barcelona nochmal allein rauskamst, vor dir eine weiße Wand, standen mir die Tränen in den Augen. So auch, als du dich in ehrlichen Worten an uns gewandt hast und deine mutigen Beweggründe geschildert hast. Ich kann nur den Hut ziehen vor einer solch ehrlichen Entscheidung. Und ich bewundere dich für deine Ehrlichkeit dir selbst gegenüber.
Hinti, mit dir geht ein Teil von Eintracht Frankfurt der vergangenen Jahre. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, nicht mehr einen nicht ganz austrainierten, dafür aber voller Leidenschaft umhergrätschenden Kärntner bejubeln zu dürfen. Mir tut es jetzt schon weh. Aber ich wünsche Dir, dass du den Spaß am Fussball wiederfindest, denn er ist es, der uns alle hier hingebracht hat.
Wir sind Europapokalsieger. Du, Hinti, bist für immer Abwehrchef dieser unfassbaren Mannschaft.
Danke für alles und nur das Beste für deinen weiteren Lebensweg, lieber Martin!
in einem Leben als Eintrachtfan sieht man viele Spieler kommen und gehen. Einige vergisst man, andere behält man sich im Kopf, weil sie so dermaßen skurril spielten, dass ihr Name aus dem Nichts wieder auftaucht. Und dann gibt es eine dritte Gruppe an Spielern, die einem ans Herz wachsen. Ich möchte mir nicht anmaßen, dich persönlich zu beurteilen – das ist viel zu oft passiert in den vergangenen Wochen –, ich möchte dir nur Danke dafür sagen, wie du für unsere Eintracht aufgetreten bist.
Deine Zweikämpfe waren ein Naturschauspiel. Wenn du danach auf dem Boden lagst wie ein Ringer im olympischen Finale und dich mühselig aufrafftest, das ultra slim fit Trikot von Nike nicht ganz zeitgemäß etwas über den Rumpf gerollt, konnte man sich nur in dich und deine Spielweise verlieben. Es ist eine zu oft bemühte Floskel, aber du warst Einer von uns. Dich in jedes Duell zu werfen, als gebe es kein morgen, nie aufzugeben, am Boden zu liegen, aufzustehen. All das hast du hier in nur drei Jahren gezeigt, und ich bin dir unendlich dankbar dafür. Mensch, Hinti, was eine Reise! Dein erstes Tor in Donezk, dein Husarenstück in London, das Tor gegen Betis und deine Weltklasseauftritte gegen Barcelona. Ich habe bereits in jungen Jahren viele herausragende Eintracht-Verteidiger spielen sehen – Zambrano, Kyrgiakos, Abraham – du warst vermutlich der kompletteste Verteidiger von ihnen.
Als du mit Antonio zusammenrasseltest, wirkte das wie ein Zusammenstoß zweier Urgewalten. Ich stand zwanzig Meter entfernt und bibberte. Die Zeit wiederum, sie stand still. 50.000 fanatische Menschen schwiegen. Und mein erster Gedanke war, ähnlich wie als der Ball auf Kent in der 118. länger und länger wurde: Jetzt ist alles vorbei. Wie wir alle wissen, war es das nicht. Du hast die Mannschaft stärker gemacht, nicht nur auf dem Platz. Du hast ihr Druck genommen durch deine Extravaganz. Als du in Barcelona nochmal allein rauskamst, vor dir eine weiße Wand, standen mir die Tränen in den Augen. So auch, als du dich in ehrlichen Worten an uns gewandt hast und deine mutigen Beweggründe geschildert hast. Ich kann nur den Hut ziehen vor einer solch ehrlichen Entscheidung. Und ich bewundere dich für deine Ehrlichkeit dir selbst gegenüber.
Hinti, mit dir geht ein Teil von Eintracht Frankfurt der vergangenen Jahre. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, nicht mehr einen nicht ganz austrainierten, dafür aber voller Leidenschaft umhergrätschenden Kärntner bejubeln zu dürfen. Mir tut es jetzt schon weh. Aber ich wünsche Dir, dass du den Spaß am Fussball wiederfindest, denn er ist es, der uns alle hier hingebracht hat.
Wir sind Europapokalsieger. Du, Hinti, bist für immer Abwehrchef dieser unfassbaren Mannschaft.
Danke für alles und nur das Beste für deinen weiteren Lebensweg, lieber Martin!
Anthony_Sabini30 schrieb:
Lieber Martin,
[...]
So viele bewegende Beiträge und stellvertretend lob ich den mal extra.
Ja so war er der Martin, ein feiner Nachruf auf den Spieler Hinteregger.
Ach Martin, was soll man zu dir sagen. Einfach gar nichts. Ein super Typ der sich immer dagegen wehrte irgendwo einer unter vielen zu sein.
Schuld am Abgang ist wohl nur die Eintracht, sie machte ihn unglücklich. Weil, er wurde jetzt beim SGA Sirnitz als Spieler vorgestellt für die nächste Saison und zwar als Stürmer (seine große Leidenschaft), das wurde ihm bei der Eintracht leider verwehrt, stattdessen holte man irgendeinen Alario oder wie der heißt. Das ließ er sich selbstredend nicht gefallen.
Martin hau rein aber erschieße nicht zu viele unschuldige Tiere in Kärnten oder sonst wo.
Schuld am Abgang ist wohl nur die Eintracht, sie machte ihn unglücklich. Weil, er wurde jetzt beim SGA Sirnitz als Spieler vorgestellt für die nächste Saison und zwar als Stürmer (seine große Leidenschaft), das wurde ihm bei der Eintracht leider verwehrt, stattdessen holte man irgendeinen Alario oder wie der heißt. Das ließ er sich selbstredend nicht gefallen.
Martin hau rein aber erschieße nicht zu viele unschuldige Tiere in Kärnten oder sonst wo.
Danach übernimmt er das Catering und was sonst noch so dazu gehört für den den durstigen Eintracht Fan. Beisl mit Ziehharmonika Musik hätte einen gewissen Charme.
PeterT. schrieb:Int.Fan II. schrieb:
Eine Woche oder so ohne Hinteregger Thread, gibt es was neues erwähnenswertes was ich wissen sollte, hat er z.Bsp. Bambi getötet oder ähnliches?
Ja [X] Nein [X]
Da die Im Landgasthof Scheiber frisches Wild aus eigener Jagd anbieten, könnte das gut sein.
LECKER.
SemperFi schrieb:Int.Fan II. schrieb:
Ja [X] Nein [X]
Und so entstand das Jain.
Erst fragen, aber dann selbst beide Optionen ankreuzen...
Das ist nur der Schattierung geschuldet, eigentlich ist das X hellgrau und soll einem zeigen dass man kein Smiley oder sonst was hinein zeichnet.
Eine Woche oder so ohne Hinteregger Thread, gibt es was neues erwähnenswertes was ich wissen sollte, hat er z.Bsp. Bambi getötet oder ähnliches?
Ja [X] Nein [X]
Ja [X] Nein [X]
Die neue Erklärung von ihm ist auch nicht besser aber na ja.
https://kurier.at/sport/fussball/martin-hinteregger-erklaert-sich-und-fuerchtet-kratzer-in-seiner-karriere/402038160
https://kurier.at/sport/fussball/martin-hinteregger-erklaert-sich-und-fuerchtet-kratzer-in-seiner-karriere/402038160
: „Der Herr Sickl war 30 Jahre nicht in Kärnten. Für viele meiner Generation ist er absolut kein Begriff. Wenn man die Geschichte im Nachhinein gehört hat, dann ist es schon sehr schockierend.“
Int.Fan II. schrieb:
Die neue Erklärung von ihm ist auch nicht besser aber na ja.
https://kurier.at/sport/fussball/martin-hinteregger-erklaert-sich-und-fuerchtet-kratzer-in-seiner-karriere/402038160: „Der Herr Sickl war 30 Jahre nicht in Kärnten. Für viele meiner Generation ist er absolut kein Begriff. Wenn man die Geschichte im Nachhinein gehört hat, dann ist es schon sehr schockierend.“
Das Statement von ihm ist mehr als deutlich, er suhlt sich nicht in Unschuld, eiert nicht rum, sondern gibt zu das es sein Fehler war. Die Geschäftsbeziehungen hat er unverzüglich abgebrochen und das Turnier findet nur noch in abgespeckter Form statt, ohne Party am besagten Schloss.
Was soll er noch tun? Auf Knien nach Frankfurt robben und persönlich bei Peter Fischer um Verzeihung bitten?
Nur eine ganz persönliche Meinung.
Ich mag den Hinteregger wirklich seeehr mit all seinen Ecken und Kanten, auf dem Platz und neben dem Platz. Aber ich mag die Eintracht um einiges mehr, hätte nichts dagegen wenn man das Kapitel Hinteregger auslaufen lässt bzw. ihm eine Trennung schmackhaft macht. Die meisten mögen solche Typen wie ihn die nicht ständig zum Friseur laufen und verrückte Gucci Sachen tragen (sofern man das überhaupt noch macht, bin da nicht so ganz auf dem laufenden). Aber er hüpft doch mit schwebender Leichtigkeit von einem Boulevard Bericht zum nächsten.
Kurzum, wenn er gehen sollte ist das eben so, die Trauer wäre früher größer gewesen.
Ich mag den Hinteregger wirklich seeehr mit all seinen Ecken und Kanten, auf dem Platz und neben dem Platz. Aber ich mag die Eintracht um einiges mehr, hätte nichts dagegen wenn man das Kapitel Hinteregger auslaufen lässt bzw. ihm eine Trennung schmackhaft macht. Die meisten mögen solche Typen wie ihn die nicht ständig zum Friseur laufen und verrückte Gucci Sachen tragen (sofern man das überhaupt noch macht, bin da nicht so ganz auf dem laufenden). Aber er hüpft doch mit schwebender Leichtigkeit von einem Boulevard Bericht zum nächsten.
Kurzum, wenn er gehen sollte ist das eben so, die Trauer wäre früher größer gewesen.
Puh, da wollte ich so langsam mal wieder ins Forum zurückkehren, nachdem ich die positiven Erlebnisse der vergangenen Wochen und Monate verarbeitet habe (und mich dazu in den kommenden Tagen auch noch äußern will) und dann kommt so ein richtiger Einschlag.
Ich muss sagen, dass ich den Artikeln in den Medien (siehe Kicker oder Hessenschau) in großen Teilen nur zustimmen kann. Dass sich Hinti von der Familie Sickl öffentlich distanziert und die Geschäftsbeziehung aufgekündigt hat, ist richtig und wichtig. Wenn wir ehrlich sind, musste dieser Schritt aber auch zwingend erfolgen und war mehr oder weniger das Minimum. Alles andere hätte zumindest bei Eintracht Frankfurt seine Karriere beendet. Denn das wäre dann gerade bei uns wirklich nicht mehr vermittelbar gewesen.
Dass er sein Statement aber gleich mit einem Angriff auf einen Journalisten startet, sehe ich sehr kritisch. Sicher auch berufsbedingt, weil ich selbst einen journalistischen Hintergrund habe. Aber auch hier sollte das Motto "don't shoot the messenger" lauten. Nicht die Veröffentlichung ist das Problem, sondern der Sachverhalt. Leider wird heutzutage aber immer wieder die Presse für solche kritischen Recherchen und Berichte angegangen - obwohl das ihre ureigene Aufgabe ist. Wie sagt man so schön: "Journalism is printing something what somebody else does not want printed - everything else is public relations." Pauschale und übertriebene Medienschelten bei kritischen Berichten habe ich ja auch hier im Forum schon mehrfach angeprangert, weil sie absolut fehl am Platze sind.
Ich erinnere da gerne an die Reaktionen auf die ersten Berichte vor den Abgängen von Kovač, Bobic oder Hütter. Da wurde auch gerne davon gesprochen, dass die bösen Medien ja nur eine Kampagne gegen die Eintracht fahren würden, um deren Erfolg zu verhindern oder die eigene Aufmerksamkeit zu erhöhen. Ich finde das absolut befremdlich, zumal eine solche Argumentation gerne auch aus einer anderen Ecke kommt. Passenderweise bezeichnet der Herr Sickl die aktuelle Berichterstattung zu dem Thema ja auch als "Hetzjagd" auf seine Person. Wer nur positive und seichte Berichterstattung über die Eintracht konsumieren will, kann sich ja gerne auf die vereinseigenen Medien beschränken. Die haben in den letzten Jahren ja (vereinsübergreifend) ohnehin mehr und mehr die Meinungshoheit bei den Anhängern gewonnen. Ich finde das Angebot ja auch größtenteils gut, aber da wird es sicher nicht die schmerzhaften Wahrheiten geben.
Dass der entsprechende Journalist Hinti nicht persönlich kennt, kann ja wohl auch kein Kriterium sein und ist als eigener Kritikpunkt an der Berichterstattung absolut unverständlich. Wo kämen wir denn hin, wenn nur noch persönliche Weggefährten - und damit eindeutig befangene Personen - über andere Personen und damit zusammenhängende Sachverhalte berichten würden? Ein komplett objektiver Journalismus ist ja so schon schlichtweg unmöglich. Aber die Pressefreiheit ist in einer Demokratie nun einmal vollkommen berechtigt ein sehr hohes Gut.
Insofern stellt sich für mich auch nicht die Frage, was genau die Intention des Journalisten war oder warum er ausgerechnet jetzt darüber berichtet. Das mag vielleicht untergeordnet eine Rolle spielen (der Journalist berichtet wohl schon länger über Martin Sellner, die Familie Sickl und Konsorten), die Gesellschaft scheint es ja wohl auch schon etwas länger zu geben und eventuell hätte man auch Hinti vor Veröffentlichung des Artikels einen längeren Zeitrahmen für eine Stellungnahme einräumen können. Aber hätte das denn etwas am Sachverhalt geändert? Hinti hat in seinem Statement ja jetzt auch keinen einzigen Punkt aus dem Artikel faktisch widerlegt.
Ansonsten will ich Hinti gerne glauben, dass er keine rechtsorientierte Gesinnung hat. Seine Begründung im Statement wird bei solchen Fällen zwar klassischerweise hervorgekramt, aber es gab meines Wissens bisher auch keinerlei Anlass, in irgendeiner Weise etwas in diese Richtung zu vermuten. Bisweilen kommt er in einigen Punkten ja auch einfach nur sehr unbeholfen vor, um das mal noch positiv auszudrücken. Das könnte man auch hier mal wieder anführen. Eine Person mit rechter Gesinnung würde beispielsweise wahrscheinlich auch nicht so oft im Yok Yok rumhängen. Es hat ihm aber auch niemand eine böswillige Absicht unterstellt, auch der Journalist im Artikel nicht. Da wurde nur vollkommen zu Recht die Frage aufgeworfen, inwieweit Hinti über die Aktivitäten seines Mitgesellschafters Bescheid wusste. Und da muss ich persönlich auch sagen: Mir kann keiner erzählen, dass er über den Typen und dessen Einstellung absolut gar nichts wusste.
Die wohnen in einem österreichischen 300-Seelen-Dorf. Da kennt jeder jeden persönlich. Vor allem, wenn die Familie ein Schloss mit regelmäßige Veranstaltungen besitzt (unter anderem eben nicht nur Konzerte, sondern auch von der Identitären Bewegung und für weitere rechtsextreme Veranstaltungen, da Schlösser in Privathand in der rechten Szene geradezu angestrebt werden), die Mutter mal Bundesministerin war und auch der Sohn relativ oft in den Medien steht, unter anderem weil es laute Kritik an seinem Amtseintritt in den Grazer (zweitgrößte Stadt Österreichs) Gemeinderat gab. Hintis Vater ist zudem noch der Leiter des Gemeindeamts in dem Kaff, ist also erst recht bestens vernetzt. Mag sein, dass es da einen gewissen Zusammenhalt oder Pragmatismus gibt, um anderen nicht ans Bein zu pissen oder sich nicht zu isolieren. Aber gekannt haben die sich sicherlich irgendwie.
Ich komme aus einer Stadt mit 40.000 Einwohnern. Wenn man sich hier ein bisschen auskennt, weiß man trotzdem, wo sich hier die rechte Szenekneipe befindet. Selbst bei der Eintracht in der Fanszene mit über 100.000 Mitgliedern, über 50.000 Zuschauern im Stadion und Hunderten von Fanklubs kann man einzelne Gruppierungen ganz gut einschätzen, wenn man schon etwas länger dabei ist und ein bisschen Kenntnis hat. Zumindest weiß man dann auch, welchen Gruppen gerne nachgesagt wird, bisweilen auch rechtsoffen zu sein.
Es würde im Zweifelsfall auch eine einfache Internetsuche ausreichen, um sich über die Familie Sickl zu informieren. Denn selbst für den Fall, dass Hinti wirklich überhaupt nicht Bescheid wusste, halte ich es für ziemlich fragwürdig, dass viele Leute offensichtlich im Vorfeld des Endspiels in Sevilla einen größeren Backgroundcheck über potenzielle Verkäufer von Tickets gemacht haben, um deren Seriosität einschätzen zu können, als Hinti vor der Gründung einer gemeinsamen Firma mit dem Typen.
Dazu kommt, dass Hinti jetzt meint, die Familie Sickl sei tief verwurzelt in seinem Heimatdorf. Trotzdem will er nichts über deren Aktivitäten gewusst haben. Hintis Vater (der laut dem Artikel von 11 Freunde das ja hauptsächlich eingefädelt haben soll) hingegen meint, dass die Familie zugezogen sei und man nichts über deren politischen Aktivitäten wisse, weil man ja nicht von jedem den Lebenslauf kontrollieren würde. Gut, in solchen Dörfern gilt man bisweilen auch nach 100 Jahren in dritter Generation noch als zugezogen. Aber auch der Herr Sickl selbst sagt aus, dass er mit Hintis Vater früher zusammen gekickt und Hinti beim Aufwachsen zugesehen habe. Da wird er vielleicht noch nicht so viel persönlichen Kontakt mit Hinti selbst gehabt haben, aber dann scheinen die Mitglieder der Familie Sickl zumindest mal keine komplett Unbekannten gewesen zu sein.
Kärnten ist zwar schon ein ziemlich spezieller Fall (siehe Jörg Haider, der lange Zeit Landeshauptmann war) und die FPÖ ist in Österreich auch allgemein gesellschaftlich ziemlich stark verankert, teils sogar als (stets inkompetente, peinliche und skandalträchtige) Regierungspartei. Das ist dort (leider) die gelebte Realität. Aber zum einen gilt, was die Eintracht in ihrem Statement gesagt hat: Ein gemeinsamer Heimatort darf keine Entschuldigung sein und kann Widersprüche in der Wertvorstellung nicht auflösen. Und zum anderen muss man hier auch noch einmal ganz klar sagen, dass es sich bei dem Herrn Sickl auch um keinen normalen FPÖ-Politiker handelt.
Nach allen vorliegenden Informationen war und ist Heinrich Sickl weit über seine Parteizugehörigkeit hinaus in der rechtsextremen Szene vernetzt und aktiv. Und ich wähle diesen Begriff hier ganz bewusst, obwohl mir die Trennschärfe zwischen "politisch rechts", "rechtsoffen", "rechtskonservativ", "rechtspopulistisch", "rechtsradikal" und "rechtsextrem" in der öffentlichen Diskussion oft viel zu ungenau ist. In diesem Fall scheint mir rechtsextrem aber absolut angebracht zu sein.
Hier auch noch mal ein paar weitere Hintergrundinformationen zu dem Herrn Sickl:
https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/10/15/heinrich-sickl/
Als selbsternannte "antifaschistische Recherche" ist die Seite diesbezüglich sicher nicht neutral, aber es ist soweit alles mit Quellen hinterlegt. Dieser Absatz stach mir da besonders ins Auge:
Anfang der 90er Jahre betätigte sich Sickl in der österreichischen Neonaziszene: Er schloss sich der „Nationalistischen Front“ (NF) an und schaffte es innerhalb eines Jahres als Mitglied aufgenommen zu werden. Die NF war Ende der 80er Jahre die bedeutendste militante neonazistische Organisation in Deutschland, die sich die SS zum Vorbild genommen hatte. Die NF führte regelmäßig Wehrsportübungen durch und begann mit dem Aufbau „Nationaler Einsatzkommandos“ als bewaffnete Kampftruppen gegen „Ausländerverbrecherbanden”, „Linke” und die „Staatsgewalt”. 1992 wurde die NF schließlich verboten, existierte aber in der Illegalität weiter. Ihre Organisation war strikt hierarchisch und setzte absoluten Gehorsam voraus, so dass auch AnwärterInnen erst nach genauer Überprüfung und einer Probezeit Mitglieder werden konnten. Sickl wurde 1991 in den Unterlagen der NF als einer der wenigen ÖsterreicherInnen als reguläres Mitglied geführt – unter dem Code 02 (während z.B. AktivistInnen bloß unter 03 firmierten).
Hört sich doch nach einem sympathischen Zeitgenossen an. Die Mutter hat das übrigens später als "Jugendsünde" abgetan und mit "Drogen wie Haschisch nehmen" verglichen, weil es ja so lange her sei und der Sohnemann zu diesem Zeitpunkt noch keine 20 Jahre alt gewesen war. Die Gesinnung des Herrn Sickl scheint sich aber auch in den letzten 30 Jahren nicht signifikant geändert zu haben, wie man diversen anderen Quellen ebenfalls entnehmen kann. Und das ist auch alles nicht jetzt erst bekannt geworden, sondern geht schon seit Jahren durch die Öffentlichkeit.
Das nur noch mal als kleinen Exkurs, da ja einige die Situation auch in diese Richtung versucht haben zu relativieren. Bei dem Hintergrund spielt es für mich schon eine Rolle wer der Herr Sickl ist, was der Herr Sickl so macht und warum Hinti mit dem Herrn Sickl eine Geschäftsbeziehung eingeht. Denn das steht nun einmal diametral zu den festgelegten Werten von Eintracht Frankfurt und damit auch deren Mitarbeitern und Repräsentanten.
Überhaupt fand ich es auf verschiedenen Plattformen ganz schwach, enttäuschend und erschreckend, wie sich einige Fans geäußert haben, weil es denen bestenfalls schlichtweg egal war. Wichtig schien da nur, dass die Sache schnellstmöglich durch ist, weil es ja ein unangenehmes Thema ist. Dann brauchen wir uns aber auch nicht mehr auf die Werte von Eintracht Frankfurt beziehen und diese Gemeinschaft eines Traditionsvereins überhöhen.
Ein Verein, in dem ein Tony Yeboah nach rassistischen Beleidigungen zum ersten afrikanischen Kapitän der Bundesliga aufgestiegen ist. Ein Verein, der sich öffentlich klar gegen Parteien wie die AfD (die sich übrigens wechselseitig mit der FPÖ als Schwesterpartei ansieht) ausspricht. Ein Verein, der sich nach den gezielten rechtsextremen Mordanschlägen auf neun Mitmenschen vor der Haustür in Hanau bedingungslos an die Seite der Angehörigen gestellt hat. Dann ist das nämlich vollkommen wertlos. Zumal zu dieser Tradition eben auch eine gewichtige jüdische Historie gehört. Da will ich sicher nicht, dass ein Spieler von Eintracht Frankfurt gemeinsame Sache mit jemandem macht, der Teil einer Organisation war, die sich die SS zum Vorbild genommen hat.
Insofern finde ich schon, dass das eben nicht reine Privatsache ist und dass das auch jeden Eintrachtfan etwas angehen sollte. Gerade als stolzes Vereinsmitglied, das für diese Werte einsteht. Ich finde das Statement von Hinti jedenfalls enttäuschend und kritikwürdig, ohne dass ich darüber hinaus über ihn richten möchte. Ich denke, dass auch der Verein mit diesem Statement nicht zufrieden ist. Das lässt sich aus der eigenen Meldung durchaus herauslesen. Dass Hinti offensichtlich nicht mehr zu einem gemeinsamen Statement mit dem Verein erreichbar war, tut da sein Übriges. Da wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein und sicher noch etwas kommen.
Ich muss sagen, dass ich den Artikeln in den Medien (siehe Kicker oder Hessenschau) in großen Teilen nur zustimmen kann. Dass sich Hinti von der Familie Sickl öffentlich distanziert und die Geschäftsbeziehung aufgekündigt hat, ist richtig und wichtig. Wenn wir ehrlich sind, musste dieser Schritt aber auch zwingend erfolgen und war mehr oder weniger das Minimum. Alles andere hätte zumindest bei Eintracht Frankfurt seine Karriere beendet. Denn das wäre dann gerade bei uns wirklich nicht mehr vermittelbar gewesen.
Dass er sein Statement aber gleich mit einem Angriff auf einen Journalisten startet, sehe ich sehr kritisch. Sicher auch berufsbedingt, weil ich selbst einen journalistischen Hintergrund habe. Aber auch hier sollte das Motto "don't shoot the messenger" lauten. Nicht die Veröffentlichung ist das Problem, sondern der Sachverhalt. Leider wird heutzutage aber immer wieder die Presse für solche kritischen Recherchen und Berichte angegangen - obwohl das ihre ureigene Aufgabe ist. Wie sagt man so schön: "Journalism is printing something what somebody else does not want printed - everything else is public relations." Pauschale und übertriebene Medienschelten bei kritischen Berichten habe ich ja auch hier im Forum schon mehrfach angeprangert, weil sie absolut fehl am Platze sind.
Ich erinnere da gerne an die Reaktionen auf die ersten Berichte vor den Abgängen von Kovač, Bobic oder Hütter. Da wurde auch gerne davon gesprochen, dass die bösen Medien ja nur eine Kampagne gegen die Eintracht fahren würden, um deren Erfolg zu verhindern oder die eigene Aufmerksamkeit zu erhöhen. Ich finde das absolut befremdlich, zumal eine solche Argumentation gerne auch aus einer anderen Ecke kommt. Passenderweise bezeichnet der Herr Sickl die aktuelle Berichterstattung zu dem Thema ja auch als "Hetzjagd" auf seine Person. Wer nur positive und seichte Berichterstattung über die Eintracht konsumieren will, kann sich ja gerne auf die vereinseigenen Medien beschränken. Die haben in den letzten Jahren ja (vereinsübergreifend) ohnehin mehr und mehr die Meinungshoheit bei den Anhängern gewonnen. Ich finde das Angebot ja auch größtenteils gut, aber da wird es sicher nicht die schmerzhaften Wahrheiten geben.
Dass der entsprechende Journalist Hinti nicht persönlich kennt, kann ja wohl auch kein Kriterium sein und ist als eigener Kritikpunkt an der Berichterstattung absolut unverständlich. Wo kämen wir denn hin, wenn nur noch persönliche Weggefährten - und damit eindeutig befangene Personen - über andere Personen und damit zusammenhängende Sachverhalte berichten würden? Ein komplett objektiver Journalismus ist ja so schon schlichtweg unmöglich. Aber die Pressefreiheit ist in einer Demokratie nun einmal vollkommen berechtigt ein sehr hohes Gut.
Insofern stellt sich für mich auch nicht die Frage, was genau die Intention des Journalisten war oder warum er ausgerechnet jetzt darüber berichtet. Das mag vielleicht untergeordnet eine Rolle spielen (der Journalist berichtet wohl schon länger über Martin Sellner, die Familie Sickl und Konsorten), die Gesellschaft scheint es ja wohl auch schon etwas länger zu geben und eventuell hätte man auch Hinti vor Veröffentlichung des Artikels einen längeren Zeitrahmen für eine Stellungnahme einräumen können. Aber hätte das denn etwas am Sachverhalt geändert? Hinti hat in seinem Statement ja jetzt auch keinen einzigen Punkt aus dem Artikel faktisch widerlegt.
Ansonsten will ich Hinti gerne glauben, dass er keine rechtsorientierte Gesinnung hat. Seine Begründung im Statement wird bei solchen Fällen zwar klassischerweise hervorgekramt, aber es gab meines Wissens bisher auch keinerlei Anlass, in irgendeiner Weise etwas in diese Richtung zu vermuten. Bisweilen kommt er in einigen Punkten ja auch einfach nur sehr unbeholfen vor, um das mal noch positiv auszudrücken. Das könnte man auch hier mal wieder anführen. Eine Person mit rechter Gesinnung würde beispielsweise wahrscheinlich auch nicht so oft im Yok Yok rumhängen. Es hat ihm aber auch niemand eine böswillige Absicht unterstellt, auch der Journalist im Artikel nicht. Da wurde nur vollkommen zu Recht die Frage aufgeworfen, inwieweit Hinti über die Aktivitäten seines Mitgesellschafters Bescheid wusste. Und da muss ich persönlich auch sagen: Mir kann keiner erzählen, dass er über den Typen und dessen Einstellung absolut gar nichts wusste.
Die wohnen in einem österreichischen 300-Seelen-Dorf. Da kennt jeder jeden persönlich. Vor allem, wenn die Familie ein Schloss mit regelmäßige Veranstaltungen besitzt (unter anderem eben nicht nur Konzerte, sondern auch von der Identitären Bewegung und für weitere rechtsextreme Veranstaltungen, da Schlösser in Privathand in der rechten Szene geradezu angestrebt werden), die Mutter mal Bundesministerin war und auch der Sohn relativ oft in den Medien steht, unter anderem weil es laute Kritik an seinem Amtseintritt in den Grazer (zweitgrößte Stadt Österreichs) Gemeinderat gab. Hintis Vater ist zudem noch der Leiter des Gemeindeamts in dem Kaff, ist also erst recht bestens vernetzt. Mag sein, dass es da einen gewissen Zusammenhalt oder Pragmatismus gibt, um anderen nicht ans Bein zu pissen oder sich nicht zu isolieren. Aber gekannt haben die sich sicherlich irgendwie.
Ich komme aus einer Stadt mit 40.000 Einwohnern. Wenn man sich hier ein bisschen auskennt, weiß man trotzdem, wo sich hier die rechte Szenekneipe befindet. Selbst bei der Eintracht in der Fanszene mit über 100.000 Mitgliedern, über 50.000 Zuschauern im Stadion und Hunderten von Fanklubs kann man einzelne Gruppierungen ganz gut einschätzen, wenn man schon etwas länger dabei ist und ein bisschen Kenntnis hat. Zumindest weiß man dann auch, welchen Gruppen gerne nachgesagt wird, bisweilen auch rechtsoffen zu sein.
Es würde im Zweifelsfall auch eine einfache Internetsuche ausreichen, um sich über die Familie Sickl zu informieren. Denn selbst für den Fall, dass Hinti wirklich überhaupt nicht Bescheid wusste, halte ich es für ziemlich fragwürdig, dass viele Leute offensichtlich im Vorfeld des Endspiels in Sevilla einen größeren Backgroundcheck über potenzielle Verkäufer von Tickets gemacht haben, um deren Seriosität einschätzen zu können, als Hinti vor der Gründung einer gemeinsamen Firma mit dem Typen.
Dazu kommt, dass Hinti jetzt meint, die Familie Sickl sei tief verwurzelt in seinem Heimatdorf. Trotzdem will er nichts über deren Aktivitäten gewusst haben. Hintis Vater (der laut dem Artikel von 11 Freunde das ja hauptsächlich eingefädelt haben soll) hingegen meint, dass die Familie zugezogen sei und man nichts über deren politischen Aktivitäten wisse, weil man ja nicht von jedem den Lebenslauf kontrollieren würde. Gut, in solchen Dörfern gilt man bisweilen auch nach 100 Jahren in dritter Generation noch als zugezogen. Aber auch der Herr Sickl selbst sagt aus, dass er mit Hintis Vater früher zusammen gekickt und Hinti beim Aufwachsen zugesehen habe. Da wird er vielleicht noch nicht so viel persönlichen Kontakt mit Hinti selbst gehabt haben, aber dann scheinen die Mitglieder der Familie Sickl zumindest mal keine komplett Unbekannten gewesen zu sein.
Kärnten ist zwar schon ein ziemlich spezieller Fall (siehe Jörg Haider, der lange Zeit Landeshauptmann war) und die FPÖ ist in Österreich auch allgemein gesellschaftlich ziemlich stark verankert, teils sogar als (stets inkompetente, peinliche und skandalträchtige) Regierungspartei. Das ist dort (leider) die gelebte Realität. Aber zum einen gilt, was die Eintracht in ihrem Statement gesagt hat: Ein gemeinsamer Heimatort darf keine Entschuldigung sein und kann Widersprüche in der Wertvorstellung nicht auflösen. Und zum anderen muss man hier auch noch einmal ganz klar sagen, dass es sich bei dem Herrn Sickl auch um keinen normalen FPÖ-Politiker handelt.
Nach allen vorliegenden Informationen war und ist Heinrich Sickl weit über seine Parteizugehörigkeit hinaus in der rechtsextremen Szene vernetzt und aktiv. Und ich wähle diesen Begriff hier ganz bewusst, obwohl mir die Trennschärfe zwischen "politisch rechts", "rechtsoffen", "rechtskonservativ", "rechtspopulistisch", "rechtsradikal" und "rechtsextrem" in der öffentlichen Diskussion oft viel zu ungenau ist. In diesem Fall scheint mir rechtsextrem aber absolut angebracht zu sein.
Hier auch noch mal ein paar weitere Hintergrundinformationen zu dem Herrn Sickl:
https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/10/15/heinrich-sickl/
Als selbsternannte "antifaschistische Recherche" ist die Seite diesbezüglich sicher nicht neutral, aber es ist soweit alles mit Quellen hinterlegt. Dieser Absatz stach mir da besonders ins Auge:
Anfang der 90er Jahre betätigte sich Sickl in der österreichischen Neonaziszene: Er schloss sich der „Nationalistischen Front“ (NF) an und schaffte es innerhalb eines Jahres als Mitglied aufgenommen zu werden. Die NF war Ende der 80er Jahre die bedeutendste militante neonazistische Organisation in Deutschland, die sich die SS zum Vorbild genommen hatte. Die NF führte regelmäßig Wehrsportübungen durch und begann mit dem Aufbau „Nationaler Einsatzkommandos“ als bewaffnete Kampftruppen gegen „Ausländerverbrecherbanden”, „Linke” und die „Staatsgewalt”. 1992 wurde die NF schließlich verboten, existierte aber in der Illegalität weiter. Ihre Organisation war strikt hierarchisch und setzte absoluten Gehorsam voraus, so dass auch AnwärterInnen erst nach genauer Überprüfung und einer Probezeit Mitglieder werden konnten. Sickl wurde 1991 in den Unterlagen der NF als einer der wenigen ÖsterreicherInnen als reguläres Mitglied geführt – unter dem Code 02 (während z.B. AktivistInnen bloß unter 03 firmierten).
Hört sich doch nach einem sympathischen Zeitgenossen an. Die Mutter hat das übrigens später als "Jugendsünde" abgetan und mit "Drogen wie Haschisch nehmen" verglichen, weil es ja so lange her sei und der Sohnemann zu diesem Zeitpunkt noch keine 20 Jahre alt gewesen war. Die Gesinnung des Herrn Sickl scheint sich aber auch in den letzten 30 Jahren nicht signifikant geändert zu haben, wie man diversen anderen Quellen ebenfalls entnehmen kann. Und das ist auch alles nicht jetzt erst bekannt geworden, sondern geht schon seit Jahren durch die Öffentlichkeit.
Das nur noch mal als kleinen Exkurs, da ja einige die Situation auch in diese Richtung versucht haben zu relativieren. Bei dem Hintergrund spielt es für mich schon eine Rolle wer der Herr Sickl ist, was der Herr Sickl so macht und warum Hinti mit dem Herrn Sickl eine Geschäftsbeziehung eingeht. Denn das steht nun einmal diametral zu den festgelegten Werten von Eintracht Frankfurt und damit auch deren Mitarbeitern und Repräsentanten.
Überhaupt fand ich es auf verschiedenen Plattformen ganz schwach, enttäuschend und erschreckend, wie sich einige Fans geäußert haben, weil es denen bestenfalls schlichtweg egal war. Wichtig schien da nur, dass die Sache schnellstmöglich durch ist, weil es ja ein unangenehmes Thema ist. Dann brauchen wir uns aber auch nicht mehr auf die Werte von Eintracht Frankfurt beziehen und diese Gemeinschaft eines Traditionsvereins überhöhen.
Ein Verein, in dem ein Tony Yeboah nach rassistischen Beleidigungen zum ersten afrikanischen Kapitän der Bundesliga aufgestiegen ist. Ein Verein, der sich öffentlich klar gegen Parteien wie die AfD (die sich übrigens wechselseitig mit der FPÖ als Schwesterpartei ansieht) ausspricht. Ein Verein, der sich nach den gezielten rechtsextremen Mordanschlägen auf neun Mitmenschen vor der Haustür in Hanau bedingungslos an die Seite der Angehörigen gestellt hat. Dann ist das nämlich vollkommen wertlos. Zumal zu dieser Tradition eben auch eine gewichtige jüdische Historie gehört. Da will ich sicher nicht, dass ein Spieler von Eintracht Frankfurt gemeinsame Sache mit jemandem macht, der Teil einer Organisation war, die sich die SS zum Vorbild genommen hat.
Insofern finde ich schon, dass das eben nicht reine Privatsache ist und dass das auch jeden Eintrachtfan etwas angehen sollte. Gerade als stolzes Vereinsmitglied, das für diese Werte einsteht. Ich finde das Statement von Hinti jedenfalls enttäuschend und kritikwürdig, ohne dass ich darüber hinaus über ihn richten möchte. Ich denke, dass auch der Verein mit diesem Statement nicht zufrieden ist. Das lässt sich aus der eigenen Meldung durchaus herauslesen. Dass Hinti offensichtlich nicht mehr zu einem gemeinsamen Statement mit dem Verein erreichbar war, tut da sein Übriges. Da wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein und sicher noch etwas kommen.
DonGuillermo schrieb:
Kärnten ist zwar schon ein ziemlich spezieller Fall (siehe Jörg Haider, der lange Zeit Landeshauptmann war) und die FPÖ ist in Österreich auch allgemein gesellschaftlich ziemlich stark verankert, teils sogar als (stets inkompetente, peinliche und skandalträchtige) Regierungspartei. Das ist dort (leider) die gelebte Realität. Aber zum einen gilt, was die Eintracht in ihrem Statement gesagt hat: Ein gemeinsamer Heimatort darf keine Entschuldigung sein und kann Widersprüche in der Wertvorstellung nicht auflösen. Und zum anderen muss man hier auch noch einmal ganz klar sagen, dass es sich bei dem Herrn Sickl auch um keinen normalen FPÖ-Politiker handelt.
Danke, ich wohne ja in Kärnten in einer kleinen Stadt und könnte da noch mehrere Geschichten erzählen we es hier so abläuft aber das tut hier nichts zur Sache.
Dein Beitrag ist von vorne bis hinten lesenswert.