>

amsterdam_stranded

4158

#
Basaltkopp schrieb:

Unfassbar, dass hier Kriminalität und Radikalisierung scheinbar nicht nur als völlig normal gesehen und sogar als quasi alternativlos bezeichnet wird.

Der Zweck heiligt die Mittel und an Gesetze müssen sich nur "die anderen" halten.


Das könnte man schon mit ein bisschen guten Willen differenzierter betrachten. Ziviler Ungehorsam ist eine seit Jahrhunderten wenn nicht gar seit Jahrtausenden etablierten Form gegen als ungerecht empfundene Missstände vorzugehen. Was sie von der bloßen Revolte unterscheidet, ist meist die Alternative, die man anzubieten hat. Auch Leute, die gegen geltende Regeln verstoßen, pauschal als Kriminelle zu diffamieren, trägt analytisch nicht weit. Dann können wir es uns einfach machen und die jungen Frauen im Iran, die Frauen, die gegen Abtreibungsparagraphen verstoßen, Homosexuelle (z.ZT. des P. 175), Tyrannenmörder, Whistleblower usw. einfach alle in den Knast stecken. Alles Kriminelle, einige davon sogar Verbreschär! 😎
#
Motoguzzi999 schrieb:

Das könnte man schon mit ein bisschen guten Willen differenzierter betrachten. Ziviler Ungehorsam ist eine seit Jahrhunderten wenn nicht gar seit Jahrtausenden etablierten Form gegen als ungerecht empfundene Missstände vorzugehen. Was sie von der bloßen Revolte unterscheidet, ist meist die Alternative, die man anzubieten hat. Auch Leute, die gegen geltende Regeln verstoßen, pauschal als Kriminelle zu diffamieren, trägt analytisch nicht weit. Dann können wir es uns einfach machen und die jungen Frauen im Iran, die Frauen, die gegen Abtreibungsparagraphen verstoßen, Homosexuelle (z.ZT. des P. 175), Tyrannenmörder, Whistleblower usw. einfach alle in den Knast stecken. Alles Kriminelle, einige davon sogar Verbreschär! 😎



Zu der Ausdifferenzierung gehört aber eben auch, nicht jede Art von Regelbruch, die einem vorgeblich höheren Ziel folgt, in die Tradition dieser Bewegungen zu stellen. Auch wenn es das ist, was die Letzte Generation versucht zu suggerieren. Meine Einschätzung zu ihnen mag in der Breite zu hart gewesen sein. Die Beschreibung von landroval ist vermutlich treffender.
#
amsterdam_stranded schrieb:

Lieber Würzburger, es mag sein, dass meine Behauptung dem üblichen Framing widerspricht, aber Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass die Letzte Generation irgendwie repräsentativ für die Jugend in ihrer Gesamtheit ist?

Woher willst du das Gegenteil wissen, also dass es sich um eine verschwindende Minderheit ohne Zuspruch und Unterstützung handelt? Siehe mein Beispiel Greenpeace. Deren Aktionen sind auch illegal.
Natürlich gibt es eine breite Schicht in der jüngeren Generation, die das alles gar nicht interessiert und für die das Ausführen ihrer Tracht auf dem Oktoberfest viel wichtiger ist als alle Umweltprobleme. Aber was beweist das?
Ich behaupte mal, dass in weiten Teilen der (umwelt)politisch bewussten Jugend die Aktionen der Letzten Generation nicht auf Ablehnung stoßen. Über die Wahl der Mittel wird sicherlich gestritten, aber die Stoßrichtung wird gutgeheißen. Das ist bei Greenpeace nicht anders.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Natürlich gibt es eine breite Schicht in der jüngeren Generation, die das alles gar nicht interessiert und für die das Ausführen ihrer Tracht auf dem Oktoberfest viel wichtiger ist als alle Umweltprobleme. Aber was beweist das?
Ich behaupte mal, dass in weiten Teilen der (umwelt)politisch bewussten Jugend die Aktionen der Letzten Generation nicht auf Ablehnung stoßen. Über die Wahl der Mittel wird sicherlich gestritten, aber die Stoßrichtung wird gutgeheißen. Das ist bei Greenpeace nicht anders.


Das ist halt auch wieder so ein Framing-Versuch, der die Ablehnung der Letzten Generation diskreditieren soll.

Vielleicht ist den Jugendlichen, die die Letzte Generation ablehnen, nicht das Ausführen ihrer Tracht auf dem Oktoberfest wichtiger, sondern sie durchschauen, dass die grundsätzlich berechtige Sorge um das Klima für die Letzte Generation nur ein Deckmantel sein könnte und sie manipuliert werden sollen.

#
Lieber amsterdamer, ich halte deine Aussage für eine Diffamierung, ohne dafür Belege zu liefern. So etwas bin ich von dir nicht gewohnt.
Man kann über die Wahl der Mittel jederzeit diskutieren, auch wenn ich mal davon ausgehe, dass ein verglastes Bild zu beschmutzen oder eine Straße zu sperren jetzt nicht unser größtes Kriminalproblem darstellt. Aber deine Schlussfolgerung, es handle sich um einen kleinen radikalen Rand, der seine Bedeutungslosigkeit nicht akzeptieren will, ist hanebüchen.
FFF und andere Organisationen gibt es seit Jahren. Und seit Jahren steigt der CO2-Ausstoß weiter, praktisch ungebremst. Und du wunderst dich, wenn der Protest neue Formen annimmt.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Lieber amsterdamer, ich halte deine Aussage für eine Diffamierung, ohne dafür Belege zu liefern. So etwas bin ich von dir nicht gewohnt.
Man kann über die Wahl der Mittel jederzeit diskutieren, auch wenn ich mal davon ausgehe, dass ein verglastes Bild zu beschmutzen oder eine Straße zu sperren jetzt nicht unser größtes Kriminalproblem darstellt. Aber deine Schlussfolgerung, es handle sich um einen kleinen radikalen Rand, der seine Bedeutungslosigkeit nicht akzeptieren will, ist hanebüchen.
FFF und andere Organisationen gibt es seit Jahren. Und seit Jahren steigt der CO2-Ausstoß weiter, praktisch ungebremst. Und du wunderst dich, wenn der Protest neue Formen annimmt.


Lieber Würzburger, es mag sein, dass meine Behauptung dem üblichen Framing widerspricht, aber Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass die Letzte Generation irgendwie repräsentativ für die Jugend in ihrer Gesamtheit ist?

Nur zur Erinnerung: die beliebteste Partei bei den Erstwählern ist neben den Grünen die FDP. Die Radikalität der letzten Generation teilen die Grünen weit mehrheitlich nicht. Bei FFF findet die Letzte Generation nur bei deren linken Rand wie beispielsweise bei Konstantin Nimmerfroh Zuspruch.

Ich kann daher nicht erkennen, was an meiner Behauptung, dass es sich bei der Letzten Generation um einen kleinen radikalen Rand handelt, der seine Bedeutungslosigkeit nicht akzeptieren will, falsch ist.
#
SGE_Werner schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Du meinst also, die Öffentlichkeit wird positiv beeinflusst von diesen Aktionen?

Wirklich nicht. Sieht man ja hier.
Aber man spricht darüber. Sogar du.


Jo. Jetzt spricht man darüber, dass Klimaaktivisten blöden Kram machen. Um das eigentliche Thema spricht man übrigens deswegen kein Stück mehr. Wer das, was die dort machen, richtig findet, schadet dem Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel in meinen Augen.


Nicht für ungut, aber "der Kampf gegen den Klimawandel", der läuft seit 20, 30 Jahren. Nichts, garnichts hat sich zum Guten gewandelt. Regelmäßig Sonntagssprüche der Reichen und Mächtigen, regelmäßig passiert dann nix, außer des noch mehr Treibhausgase ausgestoßen wird und noch mehr verkonsumiert wird. Und damit der Handlungsbedarf noch dringender und die schon jetzt nicht mehr abzuwenden Folgen immer dramatischer werden.
Das also die, die es betrifft, zunehmen verzweifelter und radikaler werden, ist doch klar. Und das wird definitiv auch so weitergehen, nachvollziehbarerweise.
Ich würde sogar soweit gehen, es als Selbstverteidigung der Jugend zu begreifen. Wer angegriffen wird, der versucht irgendwann, den Spieß umzudrehen. Ganz klar.
Der Verbalamoklauf der Stammtischriege, den kann man achselzuckend hinnehmen. Haters gonna hate.
#
miraculix250 schrieb:

Das also die, die es betrifft, zunehmen verzweifelter und radikaler werden, ist doch klar. Und das wird definitiv auch so weitergehen, nachvollziehbarerweise.
Ich würde sogar soweit gehen, es als Selbstverteidigung der Jugend zu begreifen. Wer angegriffen wird, der versucht irgendwann, den Spieß umzudrehen. Ganz klar.
Der Verbalamoklauf der Stammtischriege, den kann man achselzuckend hinnehmen. Haters gonna hate.


Naja, erstmal handelt es sich bei der letzten Generation weder um „die Jugend“, noch sind diese Jugendlichen irgendwie für ihre Altersgruppe repräsentativ. Es handelt sich um einen kleinen radikalen Rand, der seine Bedeutungslosigkeit nicht akzeptieren will.

Zum anderen lenken sie durch ihre Aktionen die Aufmerksamkeit von den Klimathemen weg zu ihren Personen. Im Grunde ist die ganze Bewegung nur ein Instrument für ein überhöhtes narzisstischer Geltungsbedürfnis und eine eitle Selbstbespiegelung. An diesem Punkt ähneln sie der ersten Generation der RAF, auch wenn ich diese Bewegungen nicht miteinander vergleichen will. Aber ähnlich wie die RAF wird die zunehmende Radikalität der Letzten Generation dafür sorgen, dass die grundsätzlich vorhandene Sympathie für deren Ziele in der Bevölkerung und gerade bei der Jugend verloren geht.

Wie gesagt, für die Gegner der Klimabewegung ist die Letzte Generation ein absoluter Glücksfall.
#
WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Du meinst also, die Öffentlichkeit wird positiv beeinflusst von diesen Aktionen?

Wirklich nicht. Sieht man ja hier.
Aber man spricht darüber. Sogar du.


Jo. Jetzt spricht man darüber, dass Klimaaktivisten blöden Kram machen. Um das eigentliche Thema spricht man übrigens deswegen kein Stück mehr. Wer das, was die dort machen, richtig findet, schadet dem Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel in meinen Augen.
#
Für die herkömmliche Industrie ist die Letzte Generation ein Geschenk der Himmels. Keine noch so teure Kampagne wäre in der Lage, die Akzeptanz der Klimabewegung in der Bevölkerung so nachhaltig zu zerstören, wie es die Letzte Generation kostenlos tut. Vermutlich knallen in den Vorstandsetagen nach jeder dieser Aktionen die Korken.
#
Xaver08 schrieb:

... die ideologischen Spielchen und Kapriolen in einer der größten Krisen Deutschlands        

Das kann man allen involvierten Parteien vorwerfen. Das auf die CDU/CSU und die FDP zu beschränken finde ich komplett daneben. Kommt aber offenbar auf die eigene politische Einstellung an, wie man das beurteilt.
#
Landroval schrieb:

Xaver08 schrieb:

... die ideologischen Spielchen und Kapriolen in einer der größten Krisen Deutschlands        

Das kann man allen involvierten Parteien vorwerfen. Das auf die CDU/CSU und die FDP zu beschränken finde ich komplett daneben. Kommt aber offenbar auf die eigene politische Einstellung an, wie man das beurteilt.


So ist es. Abhängig von den Themen wechseln halt die Rollen der Treiber und der Bremser. Beim Weiterbetrieb der AKWs waren beispielsweise die Grünen die Bremser. Und die Gründe dafür waren letztlich zumindest auch ideologischer Natur.

Zumal die Rolle des Bremsers im politischen Dialog nicht per se negativ ist. Dadurch werden auch einseitige Schnellschüsse verhindert.

Vielleicht wäre es schon hilfreich, wenn man nicht immer die schlechtesten Absichten auf das andere Lager projiziert.
#
Was für ein fürchterlicher Unsinn.

Die Kohleindustrie, die Ölindustrie, die Atomindustrie - alle sind mit gigantischen Subventionen groß und mächtig geworden. Und damit sind wir ja nicht am Ende: alle drei Industrien benötigen diese gigantischen Subventionen auch weiterhin - zu ihrer Abwicklung.

Dagegen sind die Investitionen, die es für erneuerbare Energien braucht, Peanuts.
Aber es kommt noch besser: eine dezentrale Energieversorgung durch EE trägt sich auch ohne Subventionen, wenn sie genossenschaftlich errichtet und betrieben werden. Aber das ist ja Kommunismus, da gnade uns Gott. Wenn Shell, Exxon, RWE, EON, Vattenfall und Konsorten nichts mehr verdienen, dann geht sofort die Welt unter und wir müssen wieder in Höhlen leben und Steine klopfen.
#
WürzburgerAdler schrieb:


Dagegen sind die Investitionen, die es für erneuerbare Energien braucht, Peanuts.
Aber es kommt noch besser: eine dezentrale Energieversorgung durch EE trägt sich auch ohne Subventionen, wenn sie genossenschaftlich errichtet und betrieben werden. Aber das ist ja Kommunismus, da gnade uns Gott. Wenn Shell, Exxon, RWE, EON, Vattenfall und Konsorten nichts mehr verdienen, dann geht sofort die Welt unter und wir müssen wieder in Höhlen leben und Steine klopfen.


Naja, ich stehe dem Gedanken der Selbstermächtigung ja durchaus nahe, aber eine funktionierende Wirtschaft, die Millionen Menschen überhaupt den Lebensunterhalt sichert, ist schon ein bisschen mehr als eine genossenschaftliche dezentrale Energieversorgung durch EE. Und um diese Wirtschaft umzubauen, werden erhebliche Investitionen notwendig sein. Sollte die Wirtschaft irgendwann nicht mehr in der Lage sein, in der Breite einen gewissen Wohlstand zu garantieren, wird es auch mit der Zustimmung zur Energiewende vorbei sein. Deine Lebenswirklichkeit als vermögender Privatier ist nunmal nicht die Lebenswirklichkeit der Mehrheit da draußen. Und das sage ich Dir als jemand, der es sich ähnlich leicht machen könnte.
#
hawischer schrieb:

Die Partei hat eindeutig Schwerpunkte bei der notwendigen Symbiose von Ökologie und Ökonomie. Das letztere geht den Klimaaktivisten völlig ab.

Die Partei hat lediglich eindeutige Schwerpunkte bei der notwendigen Symbiose von Profit für die Konzerne und halbgaren Klimaschutzmaßnahmen. So wie die Union auch.
So mussten erst SPD und Grüne an die Regierung kommen, um die Kleinhaltung der dezentralen privaten Stromerzeuger aufzuheben. Nur als Beispiel.
Und an die Porsche-Geschichte mit H. Lindner muss ich wohl auch nicht erinnern.
Deine "notwendige Symbiose von Ökologie und Ökonomie" ist eine Worthülse, sonst nichts.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Die Partei hat lediglich eindeutige Schwerpunkte bei der notwendigen Symbiose von Profit für die Konzerne und halbgaren Klimaschutzmaßnahmen. So wie die Union auch.
So mussten erst SPD und Grüne an die Regierung kommen, um die Kleinhaltung der dezentralen privaten Stromerzeuger aufzuheben. Nur als Beispiel.
Und an die Porsche-Geschichte mit H. Lindner muss ich wohl auch nicht erinnern.
Deine "notwendige Symbiose von Ökologie und Ökonomie" ist eine Worthülse, sonst nichts.


Das sind doch letztlich auch alles nur Worthülsen. Auf der anderen Seite wird dann das Klischee der grünen Verbotspartei und Habecks Verstrickungen mit der EEG-Industrie über seinen Staatssekretär Rainer Baake bemüht und schon sitzen alle wieder in ihrem parteipolitischen Schützengraben.

Kann man so machen; dann darf man sich allerdings nicht wundern, wenn man keinen politischen Dialog über das eigene Lager hinaus mehr hinbekommt.
#
Die FDP ist eine liberale, marktwirtschaftlich orientierte Partei, mit Schwerpunkten, die sie natürlich von Schwerpunkten anderer Parteien unterscheidet. Gut, dass es eine Parteienlandschaft gibt, in der viele Bürger eine Wahlmöglichkeit erkennen. Nicht alle, ob in Franken oder anderswo.
Ihr zu unterstellen,  die FDP hätte das Thema "Umwelt und Klima" nicht mitbekommen, ist sachlich nicht begründet.
Die Partei hat eindeutig Schwerpunkte bei der notwendigen Symbiose von Ökologie und Ökonomie. Das letztere geht den Klimaaktivisten völlig ab.
Ökonomie schafft aber die Voraussetzungen für eine wirksame Bekämpfung von Klimawandel und -schäden.
Dies bezahlbar zu machen und eine Gesellschaft nicht mit Schulden für die nächsten Generationen zu überhäufen ist eine schwierige Aufgabe und dies gemeinsam mit Rot/Grün zusätzlich. Sie muss sich den Frust vieler Wähler an der Ampel anrechnen. Die Wählerwanderung zur AfD zeigt es auch bei der FDP.

#
hawischer schrieb:

Die FDP ist eine liberale, marktwirtschaftlich orientierte Partei, mit Schwerpunkten, die sie natürlich von Schwerpunkten anderer Parteien unterscheidet. Gut, dass es eine Parteienlandschaft gibt, in der viele Bürger eine Wahlmöglichkeit erkennen. Nicht alle, ob in Franken oder anderswo.
Ihr zu unterstellen,  die FDP hätte das Thema "Umwelt und Klima" nicht mitbekommen, ist sachlich nicht begründet.
Die Partei hat eindeutig Schwerpunkte bei der notwendigen Symbiose von Ökologie und Ökonomie. Das letztere geht den Klimaaktivisten völlig ab.
Ökonomie schafft aber die Voraussetzungen für eine wirksame Bekämpfung von Klimawandel und -schäden.
Dies bezahlbar zu machen und eine Gesellschaft nicht mit Schulden für die nächsten Generationen zu überhäufen ist eine schwierige Aufgabe und dies gemeinsam mit Rot/Grün zusätzlich. Sie muss sich den Frust vieler Wähler an der Ampel anrechnen. Die Wählerwanderung zur AfD zeigt es auch bei der FDP.


Danke. Das sind auch sehr richtige Punkte, die Du ansprichst.
#
Wedge schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

edmund schrieb:

Die FDP fremdelt mit der Linkskoalition, deren Teil sie ist.
Ich teile Deine Einschätzung @SchoeneSGE


Natürlich fremdelt die FDP. Sie ist ja auch keine linke Partei. Insgesamt fand ich ihre Rolle in der Ampel als konstruktives Korrektiv bisher aber gar nicht so schlecht. Die Wähler sehen das mehrheitlich offenbar anders.

Korrektiv?

Die FDP ist vor allem Bremsklotz bei notwendigen Veränderungen und betreibt dazu noch Klientelpolitik von Vorgestern.

Da könnte Herr Lindner ansetzen.

Die FDP zieht leider - leider auch erwartungsgemäß - die falschen Schlüsse aus der Wahl. Nicht wegen eines vermeintlichen Linksrucks wurde sie abgestraft, sondern genau aus diesem Grund, den Wedge genannt hat.
Dass das Thema Umwelt & Klima inzwischen bei weiten Teilen der Bevölkerung angekommen ist, hat die FDP noch nicht mitbekommen.

Ich bin kein Wahlanalysenexperte, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass ein Großteil der Zuwächse bei den Grünen auf Stimmen aus dem konservativen/liberalen Lager zurückzuführen sind. Mehr jedenfalls als aus dem linken Spektrum.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Wedge schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

edmund schrieb:

Die FDP fremdelt mit der Linkskoalition, deren Teil sie ist.
Ich teile Deine Einschätzung @SchoeneSGE


Natürlich fremdelt die FDP. Sie ist ja auch keine linke Partei. Insgesamt fand ich ihre Rolle in der Ampel als konstruktives Korrektiv bisher aber gar nicht so schlecht. Die Wähler sehen das mehrheitlich offenbar anders.

Korrektiv?

Die FDP ist vor allem Bremsklotz bei notwendigen Veränderungen und betreibt dazu noch Klientelpolitik von Vorgestern.

Da könnte Herr Lindner ansetzen.

Die FDP zieht leider - leider auch erwartungsgemäß - die falschen Schlüsse aus der Wahl. Nicht wegen eines vermeintlichen Linksrucks wurde sie abgestraft, sondern genau aus diesem Grund, den Wedge genannt hat.
Dass das Thema Umwelt & Klima inzwischen bei weiten Teilen der Bevölkerung angekommen ist, hat die FDP noch nicht mitbekommen.

Ich bin kein Wahlanalysenexperte, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass ein Großteil der Zuwächse bei den Grünen auf Stimmen aus dem konservativen/liberalen Lager zurückzuführen sind. Mehr jedenfalls als aus dem linken Spektrum.


„Die FDP muss SPD und Grüne mehr unterstützen. Ich würde sie natürlich weiterhin nicht wählen, aber es würde ihnen helfen.“

Du merkst es selbst, oder? 😉

Die FDP hat viermal so viele Stimmen nach rechts verloren wie nach links. Die Wahlniederlage dürfte also kaum daran liegen, dass die FDP nicht genug grüne Themen besetzt hat. Ich bin da eher bei SchöneSGE und meine, dass die FDP es nicht geschafft hat, ein klares liberales Profil - das sich nicht nur in Wirtschaftsliberalismus erschöpft - herauszuarbeiten und als Markenzeichen zu präsentieren. Es gab da durchaus positive Ansätze wie etwa die Ablehnung der Vorratsdatenspeicherung und die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, die ausbaufähig gewesen wären.
#
Die FDP fremdelt mit der Linkskoalition, deren Teil sie ist.
Ich teile Deine Einschätzung @SchoeneSGE
#
edmund schrieb:

Die FDP fremdelt mit der Linkskoalition, deren Teil sie ist.
Ich teile Deine Einschätzung @SchoeneSGE


Natürlich fremdelt die FDP. Sie ist ja auch keine linke Partei. Insgesamt fand ich ihre Rolle in der Ampel als konstruktives Korrektiv bisher aber gar nicht so schlecht. Die Wähler sehen das mehrheitlich offenbar anders.
#
SadSvit - Kaceta

Könnte auch etwas für AdlerSteigflug sein…
#
Als militärischer Laie wüsste ich auch nicht, welchen konkreten militärischen Vorteil der Einsatz von taktischen Atomwaffen für Russland bringen sollte. Deren Einsatzzweck ist in den Szenarien des kalten Krieges verhaftet, bei denen von riesigen Panzerverbänden ausgegangen wurde, die auf engsten Räumen operieren.

Im Ukraine-Krieg existieren kaum größere Truppenkonzentrationen, weil die Bereitstellungsräume aufgrund der über 1000 km langen Front riesig sind. Nur dort, wo hart umkämpfte Kontakt-Linien wie vor Kherson bestehen, kommt es überhaupt zu größeren ukrainische Truppenansammlungen. Aufgrund der engen Kontaktlinien sind dort aber Atomwaffen nicht einsetzbar, wenn man nicht ebenso große eigene Kollateralschäden in Kauf nehmen will. An den weitläufigen Frontabschnitten würden sich die ukrainischen Verluste bei einem Einsatz hingegen stark in Grenzen halten. Dort befinden sich durchschnittlich vielleicht ein Dutzend Soldaten pro Quadratkilometer. Darüber hinaus müsste Russland den kontaminierten Raum überhaupt nutzen können. Nach den bisherigen Eindrücken würde ich vermuten, dass die Mehrheit der russischen Verbände dazu weder die Ausrüstung noch die Fähigkeiten hat.

Zwar könnte Russland die taktischen Atomwaffen als Terrorinstrument gegen die ukrainische Bevölkerung einsetzen. Dass würde Russland aber die letzten Verbündeten kosten. Selbst die prorussischen Ukrainer werden sich kaum noch auf der richtigen Seite wähnen können. Die USA würden mit einiger Sicherheit konventionell heftigst antworten.
#
Schönesge schrieb:

Das ist echte Oberschichtenpolitik, aber vom feinsten. Man musste wohl die Grünen grün und blau schlagen, dass es soweit kommen konnte.

Aber sowas von!
#
edmund schrieb:

Schönesge schrieb:

Das ist echte Oberschichtenpolitik, aber vom feinsten. Man musste wohl die Grünen grün und blau schlagen, dass es soweit kommen konnte.

Aber sowas von!


Das kommt halt davon, wenn für die Finanzen die bösartige und menschenverachtende FDP verantwortlich ist! Sie geht für ihre neoliberale Klientelpolitik über Leichen! 🤡

#
adlerkadabra schrieb:

Stimmt. In ein paar Punkten lag er allerdings richtig: Bomben auf Hiroshima und Nagasaki, Vietnamkrieg, Bomben auf Dresden, Kolonialgeschichte etc. Er hat es aus dem Zusammenhang genommen und instrumentalisiert, und das nicht besonders intelligent. Aber es stimmt. Wir sprechen hier nicht von Weißer Ritter vs Schwarzer Ritter.


Ja, natürlich ist der Westen nicht der Weiße Ritter. Die Rede war so aufgebaut, dass er sämtliche Vorwürfe, die von den verschiedensten Richtungen gegen den Westen formuliert werden, zusammenhanglos aneinander gereiht hat, sodass man - abhängig von dem eigenen politischen Standpunkt - an irgendeiner Stelle auch mal nicken konnte. Dass sich das Ganze im Zusammenhang nahezu immer widersprochen hat und konträr zum eigenen Handeln Russlands steht, war offensichtlich egal. Auf eine solche kontextlose Vorwurfsaneinanderreihung basiert letztlich auch die Querdenker-Szene.
#
Auf eine solche kontextlose Vorwurfsaneinanderreihung basiert letztlich auch die Querdenker-Szene


Da kann sich halt jeder einen Grund heraussuchen, weshalb er wütend auf das System ist. Die Zusammenhangslosigkeit ermöglicht es dann, dass man als Friedensaktivist neben jemanden stehen kann, der eine Reichskriegsfahne schwingt, weil „Deutschland eine Marionette des amerikanischen Imperialismus ist“.
#
amsterdam_stranded schrieb:

HessiP schrieb:

Ich finde ja, Putin hat zunehmend Wahnsinn im Gesicht. Im Kreml beim Handshake mit den Dudes aus den annektierten Gebieten, als er "Russia" anstimmt: gruselig!


Seine Rede war auch komplett jenseitig. Im Westen seien alle rassistische, transsexuelle, neoliberale, kommunistische, perverse und satanistische Drogenwichte. Europa sei nicht souverän, sondern werde von Amerika beherrscht. Insgesamt also das übliche Programm für einer typische Rede auf einer Querdenker-Demo.

Großartig war auch die Behauptung, Russland sei ein Vorkämpfer des Antikolonialismus. Naja, ziemlich gewagte These auf einer Party anlässlich einer gewaltsamen und widerrechtlichen Annexion.

Jeder intelligente Russe muss sich doch komplett für dumm verkauft vorkommen.

Stimmt. In ein paar Punkten lag er allerdings richtig: Bomben auf Hiroshima und Nagasaki, Vietnamkrieg, Bomben auf Dresden, Kolonialgeschichte etc. Er hat es aus dem Zusammenhang genommen und instrumentalisiert, und das nicht besonders intelligent. Aber es stimmt. Wir sprechen hier nicht von Weißer Ritter vs Schwarzer Ritter.
#
adlerkadabra schrieb:

Stimmt. In ein paar Punkten lag er allerdings richtig: Bomben auf Hiroshima und Nagasaki, Vietnamkrieg, Bomben auf Dresden, Kolonialgeschichte etc. Er hat es aus dem Zusammenhang genommen und instrumentalisiert, und das nicht besonders intelligent. Aber es stimmt. Wir sprechen hier nicht von Weißer Ritter vs Schwarzer Ritter.


Ja, natürlich ist der Westen nicht der Weiße Ritter. Die Rede war so aufgebaut, dass er sämtliche Vorwürfe, die von den verschiedensten Richtungen gegen den Westen formuliert werden, zusammenhanglos aneinander gereiht hat, sodass man - abhängig von dem eigenen politischen Standpunkt - an irgendeiner Stelle auch mal nicken konnte. Dass sich das Ganze im Zusammenhang nahezu immer widersprochen hat und konträr zum eigenen Handeln Russlands steht, war offensichtlich egal. Auf eine solche kontextlose Vorwurfsaneinanderreihung basiert letztlich auch die Querdenker-Szene.
#
Das ist der Sprech der Rechten, auch in Teilen in unserem Land.

Wie jetzt, Rechte für alle? Was ist das denn für eine radikale "Ideologie"...

Diese Scheiße zieht sich von Russland "quer" durch Deutschland und Europa bis hin ins Trumpische Bolsonarische Amerika. Schuld sind immer die anderen.

Widerlich. Lieber Krieg statt "Gendersternchen". Das wird man ja wohl noch sagen dürfen...
#
Schönesge schrieb:

Das ist der Sprech der Rechten, auch in Teilen in unserem Land.

Wie jetzt, Rechte für alle? Was ist das denn für eine radikale "Ideologie"...

Diese Scheiße zieht sich von Russland "quer" durch Deutschland und Europa bis hin ins Trumpische Bolsonarische Amerika. Schuld sind immer die anderen.

Widerlich. Lieber Krieg statt "Gendersternchen". Das wird man ja wohl noch sagen dürfen...


So ist es. An der Rede konnte man mal wieder schön sehen, wer einer der maßgeblichen spin doctors dieser ganzen Narrative ist, die die demokratischen Gesellschaften zersetzen und den gesellschaftlichen Frieden zerstören.
#
Ich finde ja, Putin hat zunehmend Wahnsinn im Gesicht. Im Kreml beim Handshake mit den Dudes aus den annektierten Gebieten, als er "Russia" anstimmt: gruselig!
#
HessiP schrieb:

Ich finde ja, Putin hat zunehmend Wahnsinn im Gesicht. Im Kreml beim Handshake mit den Dudes aus den annektierten Gebieten, als er "Russia" anstimmt: gruselig!


Seine Rede war auch komplett jenseitig. Im Westen seien alle rassistische, transsexuelle, neoliberale, kommunistische, perverse und satanistische Drogenwichte. Europa sei nicht souverän, sondern werde von Amerika beherrscht. Insgesamt also das übliche Programm für einer typische Rede auf einer Querdenker-Demo.

Großartig war auch die Behauptung, Russland sei ein Vorkämpfer des Antikolonialismus. Naja, ziemlich gewagte These auf einer Party anlässlich einer gewaltsamen und widerrechtlichen Annexion.

Jeder intelligente Russe muss sich doch komplett für dumm verkauft vorkommen.
#
Mwa. die heutige Propaganda-Veranstaltung in Moskau hatte irgendwie so einen RB-Leipzig-Vibe. Über allem lag dieselbe seltsame generische Sterilität. Die Fahnen sahen aus, als ob sie alle neu hergestellt und gerade ausgepackt worden sind, die Teilnehmer standen akkurat gleichmäßig auf dem Platz verteilt etc.

Mir ist schon klar, dass das eine vom Staat gelenkte Veranstaltung war, zu der nur Systemanhänger herangeschafft werden. Aber selbst bei solchen Veranstaltungen gibt es sonst zumindest einen Hauch von echten Leben. Also beispielsweise Anhänger, die eine ältere Variante der Fahne mitgebracht haben oder zusätzlich irgendeine Regionalfahne hochhalten; Leute, die sich im Hintergrund Bierdosen zureichen, irgendein Fanatiker im Publikum, der übermotiviert etwas an der falschen Stelle gröhlt usw.

Dinge, bei denen es sich nicht um Protest handelt, die aber halt kleine Unstimmigkeiten darstellen, wie sie nun einmal im Leben vorkommen. Davon war aber nichts zu sehen. Alles war komplett kalt und tot. Wie die Blicke der Menschen.
#
amsterdam_stranded schrieb:

eine absolute Machtdemonstration der USA sein wird. Nach allem, was die russische Armee in der Ukraine gezeigt hat, wird sie dem nichts entgegensetzen können.

Ist das so?  Ernsthaft.
#
franzzufuss schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

eine absolute Machtdemonstration der USA sein wird. Nach allem, was die russische Armee in der Ukraine gezeigt hat, wird sie dem nichts entgegensetzen können.

Ist das so?  Ernsthaft.


Ich bin kein Militär-Experte. Aber so wie sich die russische Armee in der Ukraine repräsentiert hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Russland einen konzentrierten Schlag der USA auf seine Militärflughäfen, seine Infrastruktur, seine Flotte oder was auch immer das Ziel sein wird, irgendwie abwehren könnte.