amsterdam_stranded
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amsterdam_stranded schrieb:
Ich kann schon verstehen, weshalb an dieses Konzept große Hoffnungen geknüpft wurden und ich möchte jetzt in der Nachschau auch nicht mit einem „Siehst Du!“ um die Ecke kommen, aber vielleicht lässt sich aus der Sache zumindest mitnehmen, dass ein bedingungs- und kritikloses „follow the science“ nicht immer als Königsweg zu den besten Ergebnissen bei politischen Entscheidungen führt.
Diesen Absatz mag ich nochmal herausstellen!
Ich würde dir nur an einer Stelle widersprechen: „follow the science“ is eigentlich völlig ok, solange man nicht glaubt, Erkenntnisgewinn aus einer Disziplin über den Erkenntnisgewinn in anderen Disziplinen stellen zu können. Der Versuch Erkenntnisse zu objektivieren ohne multikausale Auswirkungen mit in den Blick zu nehmen, ist die beste Grundlage für Kollateralschäden ohne Ende.
Politik muss im besten Fall das System als Ganzes in den Blick nehmen.
Wir haben allerdings, den Logiken der Wirtschaftswissenschaften folgend, unter dem Feigenblatt der Qualitätskontrolle und Kosteneffizienz ein bürokratisches Monster im Sozial- und Gesundheitssektor geschaffen, das Ressourcen ohne Ende verschlingt, bei gleichzeitig immer schlechter werdender Grundversorgung.
Unsere Lösungsstrategie ist, mehr von dem zu tun, was nicht funktioniert.
Und so halten wir es derzeit in fast allen schwierigen Bereichen. Sei es der Klimawandel, die soziale Ungleichheit oder das globale Spiel der Kräfte
amsterdam_stranded schrieb:
Meiner Erinnerung nach war ich damals im Forum ziemlich alleine mit meiner Skepsis gegenüber dem NoCovid-Konzept.
Ähm, da ich so ziemlich jeden Beitrag hier gelesen habe in den 6 Corona-Threads, würde ich eher sagen, dass die konsequente No-Covid-Fraktion weit kleiner war als die, die nicht dafür waren. Ich glaub, Xaver traut gerade seinen Augen nicht, wenn er die Aussage von Dir liest und sich überlegt, in wie vielen Dutzenden Beiträgen er das Konzept gegen die Kritik vieler inhaltlich verteidigt hat.
Grundsätzlich geht es ja auch in der Nachbetrachtung in meinen Augen weniger darum, ob man weniger oder mehr hätte schützen sollen, sondern darum wie und wo. Ich zB saß auf Arbeit (ohne Homeoffice, weil ich mit meiner Arbeit ermöglicht habe, dass andere ins HO konnten, die zB Familie etc. hatten) und habe festgestellt, wie wenig konsequent Homeoffice, Abstände etc. kontrolliert wurden, wir haben zwar 2 Tests pro Woche bekommen, aber ob wir das gemacht haben? Pfff. Währenddessen hat man ganze Schulklassen nach Hause geschickt oder über Monate zuhause unterrichtet und dann, als sie mal in der Schule waren, täglich getestet.
Dieser Widerspruch, der wird für mich einfach bis zu meinem Lebensende nicht mehr erklärbar werden. Die Pandemiebekämpfung so stark auf dem Rücken derer auszutragen, bei denen die Folgen der Maßnahmen die größten Spuren hinterlassen können, während das Virus selbst dort am wenigsten Schaden anrichtet (zumindest mal bezogen auf Hospitalisierung / Sterblichkeit)?
Aber wie gesagt, ich möchte unseren Politikern und Politikerinnen keinen ganz großen Vorwurf machen, weil es unfassbar schwer war das richtige Maß zu finden. Nur müssen wir jetzt Lösungen finden, wie wir mit den Folgen zurecht kommen. Egal ob es körperliche Folgen sind (Long Covid etc.) oder psychische Folgen...
"Von hier gehen die meisten politischen Dummheiten aus. Aber wenn wir sie längst abgelegt haben, werden sie anderswo noch als der Weisheit letzter Schluss verkauft.“
Ist das eine Person aus den USA?
Nein
Die stalinistische Kommandowirtschaft und die Diktaturen im Einflussbereich der UdSSR ernsthaft als kommunistisch zu bezeichnen, dient doch bloß der Diskreditierung der Idee einer Gesellschaft der Freien und Gleichen, oder nicht?
Jedenfalls würde es mir nicht einfallen, die christliche Ethik mit Verweis auf die Kreuzzüge aus dem Weg zu räumen.
Jedenfalls würde es mir nicht einfallen, die christliche Ethik mit Verweis auf die Kreuzzüge aus dem Weg zu räumen.
edmund schrieb:
Die stalinistische Kommandowirtschaft und die Diktaturen im Einflussbereich der UdSSR ernsthaft als kommunistisch zu bezeichnen, dient doch bloß der Diskreditierung der Idee einer Gesellschaft der Freien und Gleichen, oder nicht?
Naja, eine kollektivistische Weltanschauung wie der Kommunismus kann schon per Definition kaum eine Gesellschaft der Freien hervorbringen, weil die Freiheit der Wert einer individualistischen Weltanschauung ist.
Deshalb ist es letztlich folgerichtig, dass überall dort, wo in der Vergangenheit Kommunisten die Macht übernahmen, Diktaturen entstanden.
Man kann sicherlich darüber streiten, wie viel der real existierende Kommunismus in den Warschauer Pakt-Staaten noch mit der ursprünglichen Idee des Kommunismus gemeinsam hatte. Ich will auch nicht abstreiten, dass die Ziele der kommunistischen Bewegungen insbesondere im Hinblick auf die Gleichheit ehrenwert waren und im gewissen Maße als Idee positiv auch auf unser Gesellschaftsleben nachwirken.
Aber die Behauptung, dass die Verwendung der allgemein anerkannte Bezeichnung dieser Staaten als kommunistisch der Diskreditierung diene, hat selbst schon eine stark populistische Note.
Maggie Thatcher
Haliaeetus schrieb:
Maggie Thatcher
Jep. Das ging schnell.
Wedge schrieb:
Donald Trump
Nope. Die gesuchte Person wird zwar von Trump bewundert und wurde phasenweise ebenso verachtet wie er. Aber auch die größten Kritiker hätten nie die hohe Intelligenz der gesuchten Person in Zweifel gezogen.
Okay:
„Nicht einer würde sich an den Guten Samariter erinnern, wenn der nur gute Absichten gehabt hätte. Er hatte auch Geld.“
„Nicht einer würde sich an den Guten Samariter erinnern, wenn der nur gute Absichten gehabt hätte. Er hatte auch Geld.“
Die Russen haben auch die Brücke gesprengt. Also nicht nur unpassierbar für schweres Gerät gemacht (das hatten schon die Ukrainer erledigt), sondern richtig gekappt. Ihr Ziel ist es, den Dniepr und die derzeitige Front als „Staatsgrenze“ zu etablieren und in Verhandlungen einzubringen. In Kherson wird ein weiterer Vormarsch über den Fluss auch nahezu unmöglich, sag ich mal als Laie.
HessiP schrieb:
Die Russen haben auch die Brücke gesprengt. Also nicht nur unpassierbar für schweres Gerät gemacht (das hatten schon die Ukrainer erledigt), sondern richtig gekappt. Ihr Ziel ist es, den Dniepr und die derzeitige Front als „Staatsgrenze“ zu etablieren und in Verhandlungen einzubringen. In Kherson wird ein weiterer Vormarsch über den Fluss auch nahezu unmöglich, sag ich mal als Laie.
Ich vermute auch, dass die Front an dieser Stelle einfrieren wird. Vermutlich wird die Ukraine als nächsten Schritt versuchen, östlich von Melitopol zum schwarzen Meer durchzubrechen und die Landbrücke zur Krim zu unterbrechen. Sollte das gelingen, wird Russland massive Probleme bekommen die Krim und die anliegenden Gebiete zu versorgen.
amsterdam_stranded schrieb:
Ich vermute auch, dass die Front an dieser Stelle einfrieren wird. Vermutlich wird die Ukraine als nächsten Schritt versuchen, östlich von Melitopol zum schwarzen Meer durchzubrechen und die Landbrücke zur Krim zu unterbrechen. Sollte das gelingen, wird Russland massive Probleme bekommen die Krim und die anliegenden Gebiete zu versorgen.
Das und halt im Donbass, da ist ja auch entsprechend Potenzial für eine Rückeroberung. Dass der dicke Dnjepr im Süden eine natürliche Barriere darstellt, ist jedem klar, der funktionierende Augen hat.
Was macht eigentlich die komische Statthalterin von Cherson, die vor 8 ? Monaten noch getönt hat, man möge sich jetzt an die neue Realität gewöhnen.
Vael schrieb:fromgg schrieb:
Der Rückzug war weil die das nicht mehr halten konnten. Die währen eingekesselt worden.
Der Rückzug war notwenbdig weil kein Nachschub mehr in angemessener Weise rangeschafft werden konnte, da mit Hochpräzisionsartillerie sämtliche Brücken beschädigt oder zerstört wurden. Deswegen drohte die Einkesselung, weil die Russen einfach nicht mehr genug Munition, Diesel und zu Futtern hatten.
Ja
Ob die viel Material zurücklassen mussten ?
fromgg schrieb:
Ob die viel Material zurücklassen mussten ?
Möglicherweise wird der Rückzug zu einem Fiasko. Es sollen sich immer noch tausende russische Soldaten auf dem Westufer des Dnipro befinden, die sich unter Umständen nicht mehr absetzen können. Es war von russischer Seite sicherlich nicht beabsichtigt, dass die Ukraine so schnell bis in die Innenstadt von Kherson vorstoßen kann.
Was soll der Unsinn? Afrikanische Regierungen sind längst in der Hand fremder Mächte. Oder warum glaubst du, dass ein derart rohstoffreicher Kontinent am Hungertuch nagt? Denkst du wirklich, die Afrikaner hätten noch die Hand auf ihren Rohstoffen? Auf dem Handel mit den Industrienationen? Es ist hochgradig naiv anzunehmen, Afrika würde von den Solarexporten profitieren.
WürzburgerAdler schrieb:
Was soll der Unsinn? Afrikanische Regierungen sind längst in der Hand fremder Mächte. Oder warum glaubst du, dass ein derart rohstoffreicher Kontinent am Hungertuch nagt? Denkst du wirklich, die Afrikaner hätten noch die Hand auf ihren Rohstoffen? Auf dem Handel mit den Industrienationen? Es ist hochgradig naiv anzunehmen, Afrika würde von den Solarexporten profitieren.
Wir hatten diese Diskussion schon einmal. Du weigerst Dich beharrlich, aktuelle Entwicklungen in Afrika zur Kenntnis zu nehmen.
Sicherlich haben die afrikanischen Staaten weiterhin mit tiefgreifenden Problemen zu kämpfen. Allerdings hatte Afrika in den 2000er Jahren die längste Wachstumsperiode seit den 1960er Jahren erlebt. Verschiedene Länder sind im Aufbruch: weniger Konflikte, mehr demokratische Wahlen, mehr friedliche Machtwechsel. Die durchschnittliche Wachstumsrate lag bei fast 6 %, mehrere afrikanische Länder gehören zu den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften.
„Die Mehrheit der Bevölkerung in der Region lebt heute eindeutig in besseren Lebensumständen. Für Mädchen haben sich die Bedingungen bei der Grund- und weiterführenden Schuldbildung bemerkenswert verbessert. Frauen sind heute deutlich aktiver auf dem Arbeitsmarkt und gewinnen in vielen Bereichen an Einfluss über das Haushaltseinkommen (Oduro und Doss, 2018). Auch im Bereich Ernährung zeigen sich langsam, aber sicher Verbesserungen (Masters et al., 2018). Am stärksten ist die Lebenserwartung südlich der Sahara gestiegen. Sie liegt dort heute bei 64 Jahren. Auch die Regierungsführung hat sich verbessert, wenn auch nicht in allen Staaten Afrikas gleichermaßen.“
https://www.weltohnehunger.org/beitrag-lesen/afrikas-rasanter-wirtschaftlicher-wandel.html
Da Du Afrika jede Entwicklung und Entwicklungsmöglichkeiten absprichst, ist es natürlich folgerichtig, dass Du offenbar durch eine Marktabschottung den afrikanischen Ländern auch die Möglichkeit nehmen willst, mit Exporten von regenerativen Energien ihre Entwicklung fortzusetzen.
Ein Blick in die Zentrale Aufnahmestelle hier gleich um's Eck zeigt mir, dass es mit den Entwicklungen in Afrika nicht weit her sein kann. Wenngleich es hier und da Staaten mit extrem niedriger Wirtschaftsleistung möglich sein kann, hohe Zuwachszahlen zu kreieren.
Was ich möchte ist eine dezentrale, klimaneutrale und autarke Energieversorgung in Deutschland. Dem ist alles unterzuordnen. Und dies ist zu machen.
Das hat mit Marktabschottung nichts zu tun. Wenngleich das in vielen Fällen nicht verkehrt wäre. Stichwort Nestlé & Co. und die afrikanischen Erzeuger.
Wir stecken mitten in einer Energiekrise und hier wollen schon wieder Leute die Energieerzeugung outsourcen. Als jemand, der schon immer vor solchen Krisen gewarnt hat und deshalb beispielsweise auch gegen SüdLink und ähnliche Konstrukte ist, fällt es mir sehr schwer, das zu verstehen.
Was ich möchte ist eine dezentrale, klimaneutrale und autarke Energieversorgung in Deutschland. Dem ist alles unterzuordnen. Und dies ist zu machen.
Das hat mit Marktabschottung nichts zu tun. Wenngleich das in vielen Fällen nicht verkehrt wäre. Stichwort Nestlé & Co. und die afrikanischen Erzeuger.
Wir stecken mitten in einer Energiekrise und hier wollen schon wieder Leute die Energieerzeugung outsourcen. Als jemand, der schon immer vor solchen Krisen gewarnt hat und deshalb beispielsweise auch gegen SüdLink und ähnliche Konstrukte ist, fällt es mir sehr schwer, das zu verstehen.
skyeagle schrieb:hawischer schrieb:
Was dem einen sein Flensburg, ist dem anderen sein München.
Ist doch ok.
Verstehe ich Dich richtig, dass Du es dann bedenkenlos findest, Menschen für 30 Tage plus Verlängerung präventiv wegzusperren? Geht das mit Deinem Rechtsverständnis zusammen? Wenn Sachsen eine ähnliche Regelung mit 6 Monaten beschließt und Niedersachsen gewisse Straftaten gar nicht mehr verfolgt oder pauschal wegen was auch immer einstellt, dann sagen wir auch „was einen sein Hannover ist dem anderen sein Dresden“?
Nein, habe ich mit keinem Wort gesagt und ist auch nicht meine Meinung. Aber es gibt ja Leute, die das Verfahren in München und das Ergebnis völlig ok finden. Darauf habe ich hingewiesen. Im übrigen gibt es Gott sei Dank eine höchstrichterlichen Rechtsprechung, die unterschiedliches Vorgehen, bei gleichem Sachverhalt wieder einfangen können.
Zum Beispiel München der FDP-Chef in Bayern.
"Ganz anders sieht das alles Martin Hagen, der Chef der FDP in Bayern – obwohl seine Partei ursprünglich auch zu den Kritikern des PAG gehörte. Doch nach einer Reform ist die FDP mit dem Gesetz offensichtlich zufrieden: "Die Haft ist hart, aber angemessen", meint Hagen. "Schließlich sind das Wiederholungstäter, die sich sofort wieder auf die Straße kleben würden." Und das sei kein Kavaliersdelikt, sondern ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, bei dem Menschen zu Schaden kommen können."
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/knast-fuer-klima-kleber-jetzt-streitet-die-politik-art-856361
Genauso wie es sicher Leute gibt, die das Urteil der Richterin zum Hausfriedensbruch in Flensburg gut oder schlecht finden. Ich persönlich kenne dazu zu wenig Details.
Und findest Du nicht, dass es ok sein sollte, unterschiedliche Meinungen zu haben? Auch zu rechtlichen Verfahren.
hawischer schrieb:
Zum Beispiel München der FDP-Chef in Bayern.
"Ganz anders sieht das alles Martin Hagen, der Chef der FDP in Bayern – obwohl seine Partei ursprünglich auch zu den Kritikern des PAG gehörte. Doch nach einer Reform ist die FDP mit dem Gesetz offensichtlich zufrieden: "Die Haft ist hart, aber angemessen", meint Hagen. "Schließlich sind das Wiederholungstäter, die sich sofort wieder auf die Straße kleben würden." Und das sei kein Kavaliersdelikt, sondern ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, bei dem Menschen zu Schaden kommen können."
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/knast-fuer-klima-kleber-jetzt-streitet-die-politik-art-856361
Das Zitat stellt die Position von Martin Hagen nicht zutreffend dar. Insbesondere ist er mit dem Gesetz nicht zufrieden.
Er hat dazu heute folgendes geschrieben:
„Zur Klarstellung, weil von einigen ein Widerspruch zwischen der Haltung der FDP zum PAG und zum Umgang mit radikalen Klimaaktivisten konstruiert wird: Das bayer. PAG ermöglicht Gewahrsam, um die Begehung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit zu verhindern. Dessen max. Dauer war 2018 ein heftiger Streitpunkt. 2021 wurde sie auf Empfehlung einer Expertenkommission verkürzt. Das war dringend notwendig und ich würde mir eine noch weitere Verkürzung (auf 14 Tage) wünschen. In der aktuellen Debatte geht es nicht um die Ausgestaltung des PAG, sondern um konsequente Anwendung geltenden Rechts. Gewahrsam kann grundsätzlich ein angemessenes Mittel sein, insb. wenn Aktivisten schon mehrfach auffällig wurden und ankündigen, ihre illegalen Aktionen zu wiederholen.“
https://twitter.com/_MartinHagen/status/1589929406331781122?s=20&t=1XrNqKpwFrYNMXH8U-Li-w
Das ist der Punkt. Ich erlebe das selbst ja permanent, wenn ich als Exekutivorgan in Form einer Inobhutnahme eines Kindes in Art. 6 GG eingreife muss ich zwar unmittelbar ein Familiengericht anrufen. Allerdings entzieht dieses in der Regel, wenn ich keine ganz groben Schnitzer in der Begründung liefere, auf Grund meines Berichts, also nach Aktenlage, einstweilen Teile der elterlichen Sorge und überträgt diese auf's Jugendamt. Und das zu revidieren ist für Eltern beileibe nicht ohne.
Eine unfassbare Macht der Exekutive, die eigentlich durch eine sauber, sorgfältig und schnell arbeitenden Judikative kontrolliert werden sollte.
Nach meiner Überzeugung sollte der Gesetzgeber äußerst sparsam mit Machtzugeständnissen an die Exekutive umgehen und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Justiz erhebliche Mittel zur sorgfältigen Prüfung von Verwaltungshandeln, vor allem dort wo Grundrechte beschnitten werden, zur Verfügung stellen!
Bayern dagegen hat eine notorisch überlastete Justiz und weitet im PAG auch noch die Befugnisse der Polizei aus. Das nicht kritikwürdig zu finden scheint einem seltsamen Rechtsverständnis zu folgen.
Und das wird durch unsägliche hessische Bestimmungen in Bayern auch nicht besser.
Eine unfassbare Macht der Exekutive, die eigentlich durch eine sauber, sorgfältig und schnell arbeitenden Judikative kontrolliert werden sollte.
Nach meiner Überzeugung sollte der Gesetzgeber äußerst sparsam mit Machtzugeständnissen an die Exekutive umgehen und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Justiz erhebliche Mittel zur sorgfältigen Prüfung von Verwaltungshandeln, vor allem dort wo Grundrechte beschnitten werden, zur Verfügung stellen!
Bayern dagegen hat eine notorisch überlastete Justiz und weitet im PAG auch noch die Befugnisse der Polizei aus. Das nicht kritikwürdig zu finden scheint einem seltsamen Rechtsverständnis zu folgen.
Und das wird durch unsägliche hessische Bestimmungen in Bayern auch nicht besser.
Verstehe mich nicht falsch. Ich wollte das bayerische Polizeiaufgabengesetz nicht rechtfertigen. Es war nur ein allgemeiner Exkurs. Ansonsten sehe ich das wie Du. Hinzu kommt noch, dass die Exekutive häufig die Neigung hat, die ohnehin schon weitgehenden Ermächtigungsgrundlagen in der Anwendung noch weiter zu überdehnen.
Es mögen im Einzelfall gute Gründe für die jeweilige Regelungen vorliegen. In Gesamtspiel müssen wir aber höllisch aufpassen, dass die Freiheit nicht ausgehöhlt wird.
Es mögen im Einzelfall gute Gründe für die jeweilige Regelungen vorliegen. In Gesamtspiel müssen wir aber höllisch aufpassen, dass die Freiheit nicht ausgehöhlt wird.
Ich glaube fast, da haben wir mal nen Punkt gefunden, an dem wir wirklich derselben Meinung sind.
Danke Herrmann! 😉
Danke Herrmann! 😉
Allgemein wird ohnehin unterschätzt, wie weitgehend auf der Basis von Verwaltungsrecht in die Grundrechte eingegriffen werden kann. Unter anderem könnt Ihr in Hessen nach dem dortigen Polizeirechts rechtmäßig erschossen werden, wenn die Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 Satz 2 HSOG vorliegen.
Das ist der Punkt. Ich erlebe das selbst ja permanent, wenn ich als Exekutivorgan in Form einer Inobhutnahme eines Kindes in Art. 6 GG eingreife muss ich zwar unmittelbar ein Familiengericht anrufen. Allerdings entzieht dieses in der Regel, wenn ich keine ganz groben Schnitzer in der Begründung liefere, auf Grund meines Berichts, also nach Aktenlage, einstweilen Teile der elterlichen Sorge und überträgt diese auf's Jugendamt. Und das zu revidieren ist für Eltern beileibe nicht ohne.
Eine unfassbare Macht der Exekutive, die eigentlich durch eine sauber, sorgfältig und schnell arbeitenden Judikative kontrolliert werden sollte.
Nach meiner Überzeugung sollte der Gesetzgeber äußerst sparsam mit Machtzugeständnissen an die Exekutive umgehen und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Justiz erhebliche Mittel zur sorgfältigen Prüfung von Verwaltungshandeln, vor allem dort wo Grundrechte beschnitten werden, zur Verfügung stellen!
Bayern dagegen hat eine notorisch überlastete Justiz und weitet im PAG auch noch die Befugnisse der Polizei aus. Das nicht kritikwürdig zu finden scheint einem seltsamen Rechtsverständnis zu folgen.
Und das wird durch unsägliche hessische Bestimmungen in Bayern auch nicht besser.
Eine unfassbare Macht der Exekutive, die eigentlich durch eine sauber, sorgfältig und schnell arbeitenden Judikative kontrolliert werden sollte.
Nach meiner Überzeugung sollte der Gesetzgeber äußerst sparsam mit Machtzugeständnissen an die Exekutive umgehen und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Justiz erhebliche Mittel zur sorgfältigen Prüfung von Verwaltungshandeln, vor allem dort wo Grundrechte beschnitten werden, zur Verfügung stellen!
Bayern dagegen hat eine notorisch überlastete Justiz und weitet im PAG auch noch die Befugnisse der Polizei aus. Das nicht kritikwürdig zu finden scheint einem seltsamen Rechtsverständnis zu folgen.
Und das wird durch unsägliche hessische Bestimmungen in Bayern auch nicht besser.
WürzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Ich glaube, das nennt man Gefahrenabwehr. Man stelle sich vor, es ginge um Protestaktionen von Rechtsradikalen, die freudige Zustimmung der Inhaftierung wäre sicher.
Unglaublich. Das nennt man nicht "Gefahrenabwehr", sondern "Polizeiaufgabengesetz". Ein Gesetz, das eher in autoritäre Staaten passt und das heftigen Widerstand fand. Und, du wirst es kaum glauben: zu einer Zeit, als es LG und ihre Blockaden noch gar nicht gab. Insofern kannst du dir deinen Vergleich mit den Rechtsradikalen an den Hut stecken.
Menschen für einen längeren Zeitraum zu inhaftieren, ohne dass diese ein Vergehen begangen haben, gibt es m. W. nach nur in Bayern. Und evtl. in Nordkorea.
Und dieses Gesetz wollen die in Bayern auch noch verschärfen?
Was sagt eigentlich unser Verfassungsgericht zu diesem Gesetz? Kann mir nicht vorstellen, dass das (auch nur ansatzweise) mit unserem Grundgesetz im Einklang steht.
30 Tage Freiheitsberaubung. Was bekommt eine Privatperson dafür?
Schönesge schrieb:WürzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Ich glaube, das nennt man Gefahrenabwehr. Man stelle sich vor, es ginge um Protestaktionen von Rechtsradikalen, die freudige Zustimmung der Inhaftierung wäre sicher.
Unglaublich. Das nennt man nicht "Gefahrenabwehr", sondern "Polizeiaufgabengesetz". Ein Gesetz, das eher in autoritäre Staaten passt und das heftigen Widerstand fand. Und, du wirst es kaum glauben: zu einer Zeit, als es LG und ihre Blockaden noch gar nicht gab. Insofern kannst du dir deinen Vergleich mit den Rechtsradikalen an den Hut stecken.
Menschen für einen längeren Zeitraum zu inhaftieren, ohne dass diese ein Vergehen begangen haben, gibt es m. W. nach nur in Bayern. Und evtl. in Nordkorea.
Und dieses Gesetz wollen die in Bayern auch noch verschärfen?
Was sagt eigentlich unser Verfassungsgericht zu diesem Gesetz? Kann mir nicht vorstellen, dass das (auch nur ansatzweise) mit unserem Grundgesetz im Einklang steht.
30 Tage Freiheitsberaubung. Was bekommt eine Privatperson dafür?
In allen Gefahrenabwehrgesetzen der Bundesländer sind Ermächtigungsgrundlagen für den Gewahrsam enthalten. Nur die Höchstdauer ist in den anderen Bundesländern geringer.
Gegen das Polizeiaufgabengesetz sind meines Wissens noch verschiedene Rechtsmittel der FDP und der Grünen anhängig. Eine Verfassungsbeschwerde der Linken vor dem Landesverfassungsgerichtshof ist abgewiesen worden. Angegriffen worden sind allerdings andere Regelungen und nicht die Höchstdauer des Gewahrsams.
Eine Verfassungsbeschwerde abstrakt gegen die Gewahrsamsregelung dürfte wegen des Subsidiaritätsprinzip ohnehin keinen Erfolg haben. Vielmehr müsste die Person, gegen die der Gewahrsam verhängt wurde, zunächst den gesamten Instanzenweg gegen diese Entscheidung beschreiten, bevor eine Verfassungsbeschwerde zulässig wäre.
Hab für Bayern mal gegoogelt:
(1) Die Polizei kann eine Person in Gewahrsam nehmen, wenn
1.
[ausgeklammert da eher für sich selbst gefährdende Personen relevant]
2.
das unerläßlich ist, um die unmittelbar bevorstehende Begehung oder Fortsetzung einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit oder einer Straftat zu verhindern; die Annahme, daß eine Person eine solche Tat begehen oder zu ihrer Begehung beitragen wird, kann sich insbesondere darauf stützen, daß
a)
die Person die Begehung der Tat angekündigt oder dazu aufgefordert hat oder Transparente oder sonstige Gegenstände mit einer solchen Aufforderung mit sich führt; dies gilt auch für Flugblätter solchen Inhalts, soweit sie in einer Menge mitgeführt werden, die zur Verteilung geeignet ist,
b)
bei der Person Waffen, Werkzeuge oder sonstige Gegenstände aufgefunden werden, die ersichtlich zur Tatbegehung bestimmt sind oder erfahrungsgemäß bei derartigen Taten verwendet werden, oder ihre Begleitperson solche Gegenstände mit sich führt und sie den Umständen nach hiervon Kenntnis haben mußte, oder
c)
die Person bereits in der Vergangenheit mehrfach aus vergleichbarem Anlaß bei der Begehung von Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit oder Straftaten als Störer betroffen worden ist und nach den Umständen eine Wiederholung dieser Verhaltensweise zu erwarten ist;
Um mal Nordkorea vorzugreifen...
LG-Aktivisten die wiederholt erwischt wurden und angekündigt haben, direkt weiter zu machen... ist das jetzt ne Diktatur oder einfach nur mal konsequentes staatliches Handeln?
(1) Die Polizei kann eine Person in Gewahrsam nehmen, wenn
1.
[ausgeklammert da eher für sich selbst gefährdende Personen relevant]
2.
das unerläßlich ist, um die unmittelbar bevorstehende Begehung oder Fortsetzung einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit oder einer Straftat zu verhindern; die Annahme, daß eine Person eine solche Tat begehen oder zu ihrer Begehung beitragen wird, kann sich insbesondere darauf stützen, daß
a)
die Person die Begehung der Tat angekündigt oder dazu aufgefordert hat oder Transparente oder sonstige Gegenstände mit einer solchen Aufforderung mit sich führt; dies gilt auch für Flugblätter solchen Inhalts, soweit sie in einer Menge mitgeführt werden, die zur Verteilung geeignet ist,
b)
bei der Person Waffen, Werkzeuge oder sonstige Gegenstände aufgefunden werden, die ersichtlich zur Tatbegehung bestimmt sind oder erfahrungsgemäß bei derartigen Taten verwendet werden, oder ihre Begleitperson solche Gegenstände mit sich führt und sie den Umständen nach hiervon Kenntnis haben mußte, oder
c)
die Person bereits in der Vergangenheit mehrfach aus vergleichbarem Anlaß bei der Begehung von Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit oder Straftaten als Störer betroffen worden ist und nach den Umständen eine Wiederholung dieser Verhaltensweise zu erwarten ist;
Um mal Nordkorea vorzugreifen...
LG-Aktivisten die wiederholt erwischt wurden und angekündigt haben, direkt weiter zu machen... ist das jetzt ne Diktatur oder einfach nur mal konsequentes staatliches Handeln?
amsterdam_stranded schrieb:Schönesge schrieb:WürzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Ich glaube, das nennt man Gefahrenabwehr. Man stelle sich vor, es ginge um Protestaktionen von Rechtsradikalen, die freudige Zustimmung der Inhaftierung wäre sicher.
Unglaublich. Das nennt man nicht "Gefahrenabwehr", sondern "Polizeiaufgabengesetz". Ein Gesetz, das eher in autoritäre Staaten passt und das heftigen Widerstand fand. Und, du wirst es kaum glauben: zu einer Zeit, als es LG und ihre Blockaden noch gar nicht gab. Insofern kannst du dir deinen Vergleich mit den Rechtsradikalen an den Hut stecken.
Menschen für einen längeren Zeitraum zu inhaftieren, ohne dass diese ein Vergehen begangen haben, gibt es m. W. nach nur in Bayern. Und evtl. in Nordkorea.
Und dieses Gesetz wollen die in Bayern auch noch verschärfen?
Was sagt eigentlich unser Verfassungsgericht zu diesem Gesetz? Kann mir nicht vorstellen, dass das (auch nur ansatzweise) mit unserem Grundgesetz im Einklang steht.
30 Tage Freiheitsberaubung. Was bekommt eine Privatperson dafür?
In allen Gefahrenabwehrgesetzen der Bundesländer sind Ermächtigungsgrundlagen für den Gewahrsam enthalten. Nur die Höchstdauer ist in den anderen Bundesländern geringer.
Gegen das Polizeiaufgabengesetz sind meines Wissens noch verschiedene Rechtsmittel der FDP und der Grünen anhängig. Eine Verfassungsbeschwerde der Linken vor dem Landesverfassungsgerichtshof ist abgewiesen worden. Angegriffen worden sind allerdings andere Regelungen und nicht die Höchstdauer des Gewahrsams.
Eine Verfassungsbeschwerde abstrakt gegen die Gewahrsamsregelung dürfte wegen des Subsidiaritätsprinzip ohnehin keinen Erfolg haben. Vielmehr müsste die Person, gegen die der Gewahrsam verhängt wurde, zunächst den gesamten Instanzenweg gegen diese Entscheidung beschreiten, bevor eine Verfassungsbeschwerde zulässig wäre.
Erstmal danke für die Infos.
Gesetze kann man immer "schnell" machen. Und die Klagewege bis zu den höchsten Gerichten dauern meistens ziemlich lange. Es muss ja auch erstmal Fälle/ Kläger geben. Die es ja jetzt zu geben scheint.
Waren die bayerischen Gefängnise im April, Mai, Juni, Juli.... 2020 eigentlich voll? Oder gab es da das Gesetz noch nicht?
amsterdam_stranded schrieb:
Darüber lässt sich zugegebenermaßen diskutieren. In einer Demokratie lassen sich dauerhaft aber nur Maßnahmen umsetzen, die von einem gesellschaftlichen Konsens getragen werden, insbesondere wenn sie derart einschneidend sind, wie sie notwendig sein werden. Das ist das maximal Mögliche in unserer Gesellschaftsform, es sei denn, man verabschiedet sich von der Demokratie. Deshalb ist die Behauptung m.E. falsch, dass die Proteste der letzten Jahre nichts gebracht hätten. Vielmehr haben sie die Grundlage dafür gelegt, dass solche Entscheidungen gesellschaftlich möglich sind.
Ich weiß nicht, ob eine wirksame Bekämpfung der Erderwärmung einen gesellschaftlichen Konsens braucht. Zum einen, weil die Lage wirklich dramatisch ist und zum anderen, weil man diesen gesellschaftlichen Konsens ziemlich einfach erreichen könnte.
Gerade komme ich von einem Besuch eines neuen Wohngebietes in Wü zurück. Auf einer aufgelassenen Industriebrache ist ein neuer Wohnkomplex mit mehreren großen Häusern entstanden, wird soeben von den Mietern/Eigentümern bezogen. Ich habe ca. 85 Wohneinheiten gezählt. State of the art, Tiefgarage, Wärmepumpen, Aufzug, alles da, was Komfort & Bequemlichkeit erfordern.
Photovoltaik: Null.
So etwas macht mich nur noch wütend. Jetzt reduzieren diese neuen 85 Wohnungen nicht etwa den CO2-Ausstoß - sie erhöhen ihn noch. Dabei wird alles vorgeschrieben: Dachneigung, Baulinien, Kniestock, Brandschutz, Dämmung, wasweißich. Aber dass diese Wohnungen sich auch selbst mit Energie versorgen könnten überlässt man dem Goodwill des Bauträgers. In diesem Fall dem NoWill.
Jetzt werden für diese 85 neuen Wohnungen wieder - im besten Fall - Gasturbinen, im schlechtesten Fall Kohlekraftwerke angeworfen. Dabei wäre es für die Eigentümer/Mieter und ihre -innen ein return on investment gewesen. Wäre. Wenn man den Klimaschutz im Kopf gehabt hätte.
Es ist schon wahr. Die Proteste der letzten Jahre haben nichts gebracht. Es will einfach nicht in die Köpfe hinein, dass es schon Fünf nach Zwölf ist.
WürzburgerAdler schrieb:
Gerade komme ich von einem Besuch eines neuen Wohngebietes in Wü zurück. Auf einer aufgelassenen Industriebrache ist ein neuer Wohnkomplex mit mehreren großen Häusern entstanden, wird soeben von den Mietern/Eigentümern bezogen. Ich habe ca. 85 Wohneinheiten gezählt. State of the art, Tiefgarage, Wärmepumpen, Aufzug, alles da, was Komfort & Bequemlichkeit erfordern.
Photovoltaik: Null.
So etwas macht mich nur noch wütend. Jetzt reduzieren diese neuen 85 Wohnungen nicht etwa den CO2-Ausstoß - sie erhöhen ihn noch. Dabei wird alles vorgeschrieben: Dachneigung, Baulinien, Kniestock, Brandschutz, Dämmung, wasweißich. Aber dass diese Wohnungen sich auch selbst mit Energie versorgen könnten überlässt man dem Goodwill des Bauträgers. In diesem Fall dem NoWill.
Jetzt werden für diese 85 neuen Wohnungen wieder - im besten Fall - Gasturbinen, im schlechtesten Fall Kohlekraftwerke angeworfen. Dabei wäre es für die Eigentümer/Mieter und ihre -innen ein return on investment gewesen. Wäre. Wenn man den Klimaschutz im Kopf gehabt hätte.
Es ist schon wahr. Die Proteste der letzten Jahre haben nichts gebracht. Es will einfach nicht in die Köpfe hinein, dass es schon Fünf nach Zwölf ist.
Da hast Du schon recht. Auf der Micro-Ebene wird sowohl von der privaten wie auch von der staatlichen Seite unverständlicher Weise viel an Möglichkeiten ungenutzt liegen gelassen.
amsterdam_stranded schrieb:
Im Wesentlichen wird von deren Seite argumentiert, dass die Proteste der letzten Jahre nichts gebracht hätten, weshalb man mit Eingriffen in Verkehr und Aktionen in Museen mehr Druck machen müsse.
Denkst du nicht, dass zwischen der politischen Realität (Maßnahmen und Ergebnisse), der Klimarealität (wesentlich schnellere Erwärmung als bislang angenommen) und der Wahrnehmung in der Bevölkerung eine gewisse Diskrepanz bestehen könnte?
Darüber lässt sich zugegebenermaßen diskutieren. In einer Demokratie lassen sich dauerhaft aber nur Maßnahmen umsetzen, die von einem gesellschaftlichen Konsens getragen werden, insbesondere wenn sie derart einschneidend sind, wie sie notwendig sein werden. Das ist das maximal Mögliche in unserer Gesellschaftsform, es sei denn, man verabschiedet sich von der Demokratie. Deshalb ist die Behauptung m.E. falsch, dass die Proteste der letzten Jahre nichts gebracht hätten. Vielmehr haben sie die Grundlage dafür gelegt, dass solche Entscheidungen gesellschaftlich möglich sind.
amsterdam_stranded schrieb:
Darüber lässt sich zugegebenermaßen diskutieren. In einer Demokratie lassen sich dauerhaft aber nur Maßnahmen umsetzen, die von einem gesellschaftlichen Konsens getragen werden, insbesondere wenn sie derart einschneidend sind, wie sie notwendig sein werden. Das ist das maximal Mögliche in unserer Gesellschaftsform, es sei denn, man verabschiedet sich von der Demokratie. Deshalb ist die Behauptung m.E. falsch, dass die Proteste der letzten Jahre nichts gebracht hätten. Vielmehr haben sie die Grundlage dafür gelegt, dass solche Entscheidungen gesellschaftlich möglich sind.
Ich weiß nicht, ob eine wirksame Bekämpfung der Erderwärmung einen gesellschaftlichen Konsens braucht. Zum einen, weil die Lage wirklich dramatisch ist und zum anderen, weil man diesen gesellschaftlichen Konsens ziemlich einfach erreichen könnte.
Gerade komme ich von einem Besuch eines neuen Wohngebietes in Wü zurück. Auf einer aufgelassenen Industriebrache ist ein neuer Wohnkomplex mit mehreren großen Häusern entstanden, wird soeben von den Mietern/Eigentümern bezogen. Ich habe ca. 85 Wohneinheiten gezählt. State of the art, Tiefgarage, Wärmepumpen, Aufzug, alles da, was Komfort & Bequemlichkeit erfordern.
Photovoltaik: Null.
So etwas macht mich nur noch wütend. Jetzt reduzieren diese neuen 85 Wohnungen nicht etwa den CO2-Ausstoß - sie erhöhen ihn noch. Dabei wird alles vorgeschrieben: Dachneigung, Baulinien, Kniestock, Brandschutz, Dämmung, wasweißich. Aber dass diese Wohnungen sich auch selbst mit Energie versorgen könnten überlässt man dem Goodwill des Bauträgers. In diesem Fall dem NoWill.
Jetzt werden für diese 85 neuen Wohnungen wieder - im besten Fall - Gasturbinen, im schlechtesten Fall Kohlekraftwerke angeworfen. Dabei wäre es für die Eigentümer/Mieter und ihre -innen ein return on investment gewesen. Wäre. Wenn man den Klimaschutz im Kopf gehabt hätte.
Es ist schon wahr. Die Proteste der letzten Jahre haben nichts gebracht. Es will einfach nicht in die Köpfe hinein, dass es schon Fünf nach Zwölf ist.
Ein Kumpel und ehemaliger Kollege war/ist auch so drauf. Hat jahrzehntelang auf seine Verbeamtung verzichtet und Gehaltseinbußen hingenommen, weil er dann besser streiken und Stunk machen konnte. Auch ein Grund, warum ich nicht mit allem, was FFF und Konsorten so von sich geben, einverstanden bin, z. B. damit, dass wir alten Säcke nix getan hätten für die Umwelt.
Motoguzzi999 schrieb:
Ein Kumpel und ehemaliger Kollege war/ist auch so drauf. Hat jahrzehntelang auf seine Verbeamtung verzichtet und Gehaltseinbußen hingenommen, weil er dann besser streiken und Stunk machen konnte. Auch ein Grund, warum ich nicht mit allem, was FFF und Konsorten so von sich geben, einverstanden bin, z. B. damit, dass wir alten Säcke nix getan hätten für die Umwelt.
Insgesamt halten die Narrative der LG nur bedingt einem kritischen Blick stand.
Im Wesentlichen wird von deren Seite argumentiert, dass die Proteste der letzten Jahre nichts gebracht hätten, weshalb man mit Eingriffen in Verkehr und Aktionen in Museen mehr Druck machen müsse.
Beispielsweise Laura-Kristine Krause weist darauf hin, dass es tatsächlich so ist, „dass sich die öffentliche Meinung zu Klima massiv bewegt hat. In der Studie "Die andere deutsche Teilung" von 2019 stand Klima noch an 4. Stelle der politischen Prioritäten. Getragen hauptsächlich von den beiden progressivsten Typen, nämlich den Offenen und den Involvierten.
In allen(!) Erhebungen seither steht das Klima auf 1 oder sehr weit oben und hat sich durch alle multiplen Krisen als gesellschaftliche Priorität etabliert. Vor allem gehen mindestens die wertkonservativen Etablierten jetzt auch mit.
Trotz der großen persönlichen Sorge haben aber nur 63 % das Gefühl, dass für Menschen wie sie Platz in der Klimabewegung ist. Dieses Gefühl ist sehr ungleich über die Gesellschaft verteilt.“
https://twitter.com/laura_is_gold/status/1588200527984316418?s=20&t=RQBoi3uqmPed-iCVcnrgog
An dieser Stelle schaden die Aktionen der LG massiv, da sie dieses Gefühl bei weiten Teilen der Bevölkerung noch verstärken und den gesamtgesellschaftlichen Konsens zur klimabewussten Veränderung stören werden.
amsterdam_stranded schrieb:
Im Wesentlichen wird von deren Seite argumentiert, dass die Proteste der letzten Jahre nichts gebracht hätten, weshalb man mit Eingriffen in Verkehr und Aktionen in Museen mehr Druck machen müsse.
Denkst du nicht, dass zwischen der politischen Realität (Maßnahmen und Ergebnisse), der Klimarealität (wesentlich schnellere Erwärmung als bislang angenommen) und der Wahrnehmung in der Bevölkerung eine gewisse Diskrepanz bestehen könnte?
amsterdam_stranded schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Du machst dir nicht mal die Mühe zu verstehen, was der Beitrag im Kontext zu Werners Aussage mitteilen will und kommst mit inhumanem Schwachsinn?
Versuchs einfach nochmal.
Die Nummer kannst Du Dir sparen. Es geht offenkundig um die sukzessive Verschiebung des Sagbaren. Vielleicht merkst Du etwas, wenn man den Adressaten des Terrors austauscht:Die Kompliziertheit des Sachverhalts erschließt sich an einem Beispiel vielleicht besser. Hier ein fiktives Interview aus den 1990er-Jahren:
Frage: "Finden Sie brennende Asylbewerberheime gut?"
Antwort: "Nein, das ist ein Verbrechen!"
Frage: "Würden Sie brennende Asylbewerberheime unter gewissen Umständen tolerieren?"
Antwort: "Auf gar keinen Fall!"
Frage: "Glauben Sie, dass die Kritik an der Flüchtlingspolitik durch die Anschläge gegen Asylbewerberheime in der Welt mehr Beachtung finden als vorher?"
Antwort: "Ja, viel mehr."
Jeder würde bei einer solcher nur vordergründig kaschierten Relativierung zurecht die Hände über den Kopf zusammenschlagen.
Ich sagte ja, dass du es nicht verstanden hast. Hättest du nicht bestätigen müssen.
Nochmal: natürlich, auch das fiktive Interview über die brennenden Asylantenheime könnte so stattgefunden haben. Und? Wo soll da eine Relativierung sein, wo der "moralische Kompass"? Darum geht es doch gar nicht! Es ging darum, welche Auswirkungen welche Art von Aktionen auf die Wahrnehmung der Menschen hat.
Aber wenn es dir um die moralische Bewertung meines Beispiels geht, gerne: inhumaner Schwachsinn war doch eher, dass die Palästinenser erst Flugzeuge entführen und Menschen sterben mussten, dass die Weltöffentlichkeit überhaupt erst mal wahrnimmt, dass es sie gibt! Es ist doch ein Irrsinn, dass Menschen derart in die Enge getrieben werden, dass sie zu solchen Mitteln greifen!
Ich hoffe, es ist jetzt klar geworden. Gerne trete ich auch in eine moralische Diskussion der LG Aktionen ein. Dann können wir auch gerne über den Unterschied zwischen Tomatensuppe auf einen Bilderrahmen und einer Flugzeugentführung sprechen.
WürzburgerAdler schrieb:
Ich sagte ja, dass du es nicht verstanden hast. Hättest du nicht bestätigen müssen.
Nochmal: natürlich, auch das fiktive Interview über die brennenden Asylantenheime könnte so stattgefunden haben. Und? Wo soll da eine Relativierung sein, wo der "moralische Kompass"? Darum geht es doch gar nicht! Es ging darum, welche Auswirkungen welche Art von Aktionen auf die Wahrnehmung der Menschen hat.
Aber wenn es dir um die moralische Bewertung meines Beispiels geht, gerne: inhumaner Schwachsinn war doch eher, dass die Palästinenser erst Flugzeuge entführen und Menschen sterben mussten, dass die Weltöffentlichkeit überhaupt erst mal wahrnimmt, dass es sie gibt! Es ist doch ein Irrsinn, dass Menschen derart in die Enge getrieben werden, dass sie zu solchen Mitteln greifen!
Ich hoffe, es ist jetzt klar geworden. Gerne trete ich auch in eine moralische Diskussion der LG Aktionen ein. Dann können wir auch gerne über den Unterschied zwischen Tomatensuppe auf einen Bilderrahmen und einer Flugzeugentführung sprechen.
Mir wird es zu dumm. Du verstehst es entweder nicht oder willst es bewusst verschleiern, dass die Einkleidung „Kompliziertheit des Sachverhalts“ trotz der Beschwichtigung, dass man Gewalt ja eigentlich ablehne, letztlich die Gewalt doch relativiert. Das ist eine Argumentation wie „ich habe nichts gegen Ausländer, aber…“. Die vorgebliche Intention, dass es nur darum ginge, welche Auswirkungen welche Art von Aktionen auf die Wahrnehmung hat, ist extrem fadenscheinig. Als ob hier nicht jeder wüsste, dass mit zunehmender Eskalation auch die Wahrnehmung steigt.
Deine Folgeargumentation hinsichtlich der Palästinenser ist eine für Dich schon typische Meinungsmanipulation. Du versuchst Terroristen, die letztlich nichts anderes Mörder waren und beispielsweise in der Landshut Juden selektiert haben, als Opfer darzustellen. Dein zynischer Satz „Es ist doch ein Irrsinn, dass Menschen derart in die Enge getrieben werden, dass sie zu solchen Mitteln greifen!“ setzt dem Ganzen die Krone auf.
Sorry, aber ich kann solchen Schwachsinn hier nicht länger tolerieren.
Du legst mir nach wie vor Dinge in den Mund, die ich weder gesagt noch gemeint habe. So habe ich nirgendwo Terroristen als Opfer dargestellt, sondern lediglich ausgeführt, warum sie Terroristen wurden. Wenn du hieraus eine moralische Wertung oder gar eine Relativierung oder Parteinahme ableitest, ist das eigentlich eine Unverschämtheit.
Da du davon aber offenbar nicht ablassen möchtest, mach, was du willst. Ich dachte immer, du könntest Argumentationslinien folgen.
Da du davon aber offenbar nicht ablassen möchtest, mach, was du willst. Ich dachte immer, du könntest Argumentationslinien folgen.
Du machst dir nicht mal die Mühe zu verstehen, was der Beitrag im Kontext zu Werners Aussage mitteilen will und kommst mit inhumanem Schwachsinn?
Versuchs einfach nochmal.
Versuchs einfach nochmal.
WürzburgerAdler schrieb:
Du machst dir nicht mal die Mühe zu verstehen, was der Beitrag im Kontext zu Werners Aussage mitteilen will und kommst mit inhumanem Schwachsinn?
Versuchs einfach nochmal.
Die Nummer kannst Du Dir sparen. Es geht offenkundig um die sukzessive Verschiebung des Sagbaren. Vielleicht merkst Du etwas, wenn man den Adressaten des Terrors austauscht:
Die Kompliziertheit des Sachverhalts erschließt sich an einem Beispiel vielleicht besser. Hier ein fiktives Interview aus den 1990er-Jahren:
Frage: "Finden Sie brennende Asylbewerberheime gut?"
Antwort: "Nein, das ist ein Verbrechen!"
Frage: "Würden Sie brennende Asylbewerberheime unter gewissen Umständen tolerieren?"
Antwort: "Auf gar keinen Fall!"
Frage: "Glauben Sie, dass die Kritik an der Flüchtlingspolitik durch die Anschläge gegen Asylbewerberheime in der Welt mehr Beachtung finden als vorher?"
Antwort: "Ja, viel mehr."
Jeder würde bei einer solcher nur vordergründig kaschierten Relativierung zurecht die Hände über den Kopf zusammenschlagen.
amsterdam_stranded schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Du machst dir nicht mal die Mühe zu verstehen, was der Beitrag im Kontext zu Werners Aussage mitteilen will und kommst mit inhumanem Schwachsinn?
Versuchs einfach nochmal.
Die Nummer kannst Du Dir sparen. Es geht offenkundig um die sukzessive Verschiebung des Sagbaren. Vielleicht merkst Du etwas, wenn man den Adressaten des Terrors austauscht:Die Kompliziertheit des Sachverhalts erschließt sich an einem Beispiel vielleicht besser. Hier ein fiktives Interview aus den 1990er-Jahren:
Frage: "Finden Sie brennende Asylbewerberheime gut?"
Antwort: "Nein, das ist ein Verbrechen!"
Frage: "Würden Sie brennende Asylbewerberheime unter gewissen Umständen tolerieren?"
Antwort: "Auf gar keinen Fall!"
Frage: "Glauben Sie, dass die Kritik an der Flüchtlingspolitik durch die Anschläge gegen Asylbewerberheime in der Welt mehr Beachtung finden als vorher?"
Antwort: "Ja, viel mehr."
Jeder würde bei einer solcher nur vordergründig kaschierten Relativierung zurecht die Hände über den Kopf zusammenschlagen.
Ich sagte ja, dass du es nicht verstanden hast. Hättest du nicht bestätigen müssen.
Nochmal: natürlich, auch das fiktive Interview über die brennenden Asylantenheime könnte so stattgefunden haben. Und? Wo soll da eine Relativierung sein, wo der "moralische Kompass"? Darum geht es doch gar nicht! Es ging darum, welche Auswirkungen welche Art von Aktionen auf die Wahrnehmung der Menschen hat.
Aber wenn es dir um die moralische Bewertung meines Beispiels geht, gerne: inhumaner Schwachsinn war doch eher, dass die Palästinenser erst Flugzeuge entführen und Menschen sterben mussten, dass die Weltöffentlichkeit überhaupt erst mal wahrnimmt, dass es sie gibt! Es ist doch ein Irrsinn, dass Menschen derart in die Enge getrieben werden, dass sie zu solchen Mitteln greifen!
Ich hoffe, es ist jetzt klar geworden. Gerne trete ich auch in eine moralische Diskussion der LG Aktionen ein. Dann können wir auch gerne über den Unterschied zwischen Tomatensuppe auf einen Bilderrahmen und einer Flugzeugentführung sprechen.
Ich denke nicht, dass die Menschen, diese Aktionen gut finden sollen. Ich denke, Ziel und Zweck des Ganzen ist es, den Focus der Menschen wieder auf das Klimaproblem zu lenken, das in den Augen von LG deutlich gravierender ist als Inflation, Energiekrise, ja selbst gravierender als der Ukrainekrieg, hinter all diesen und anderen Themen aber immer wieder zurückstehen muss - auch was die entsprechenden Maßnahmen betrifft.
So wie du vollkommen richtig schreibst, ist das bei den Menschen, die solche Aktionen gut finden, ohnehin nicht nötig. Es sollen aber die aufmerksam werden, die solche Aktionen eher nicht gut finden.
Die Kompliziertheit des Sachverhalts erschließt sich an einem Beispiel vielleicht besser. Hier ein fiktives Interview aus den 1970er-Jahren:
Frage: "Finden Sie Flugzeugentführungen gut?"
Antwort: "Nein, das ist ein Verbrechen!"
Frage: "Würden Sie eine Flugzeugentführung unter gewissen Umständen tolerieren?"
Antwort: "Auf gar keinen Fall!"
Frage: "Glauben Sie, dass das Anliegen der Palästinenser durch die Aktionen der PLO in der Welt mehr Beachtung finden als vorher?"
Antwort: "Ja, viel mehr."
So wie du vollkommen richtig schreibst, ist das bei den Menschen, die solche Aktionen gut finden, ohnehin nicht nötig. Es sollen aber die aufmerksam werden, die solche Aktionen eher nicht gut finden.
Die Kompliziertheit des Sachverhalts erschließt sich an einem Beispiel vielleicht besser. Hier ein fiktives Interview aus den 1970er-Jahren:
Frage: "Finden Sie Flugzeugentführungen gut?"
Antwort: "Nein, das ist ein Verbrechen!"
Frage: "Würden Sie eine Flugzeugentführung unter gewissen Umständen tolerieren?"
Antwort: "Auf gar keinen Fall!"
Frage: "Glauben Sie, dass das Anliegen der Palästinenser durch die Aktionen der PLO in der Welt mehr Beachtung finden als vorher?"
Antwort: "Ja, viel mehr."
WürzburgerAdler schrieb:
Die Kompliziertheit des Sachverhalts erschließt sich an einem Beispiel vielleicht besser. Hier ein fiktives Interview aus den 1970er-Jahren:
Frage: "Finden Sie Flugzeugentführungen gut?"
Antwort: "Nein, das ist ein Verbrechen!"
Frage: "Würden Sie eine Flugzeugentführung unter gewissen Umständen tolerieren?"
Antwort: "Auf gar keinen Fall!"
Frage: "Glauben Sie, dass das Anliegen der Palästinenser durch die Aktionen der PLO in der Welt mehr Beachtung finden als vorher?"
Antwort: "Ja, viel mehr."
Wer hier eine „Kompliziertheit des Sachverhalts“ erkennen will, dem muss der moralische Kompass komplett verrutscht sein. Aus meiner Sicht sollte dieser inhumane Schwachsinn mit Relativierungstendenz nicht so stehen bleiben dürfen.
Du machst dir nicht mal die Mühe zu verstehen, was der Beitrag im Kontext zu Werners Aussage mitteilen will und kommst mit inhumanem Schwachsinn?
Versuchs einfach nochmal.
Versuchs einfach nochmal.
amsterdam_stranded schrieb:
Ist eines der Bilder auf der Krim entstanden?
In der Tat.
Ok, dann wird es Franklin D. Roosevelt sein. Nach dem Zitat vermutlich ein Liberaler, reich geboren, 4 Amtsperioden und offenbar an der Konferenz von Jalta teilgenommen. Das Zitat kannte ich aber nicht.
Ich kann schon verstehen, weshalb an dieses Konzept große Hoffnungen geknüpft wurden und ich möchte jetzt in der Nachschau auch nicht mit einem „Siehst Du!“ um die Ecke kommen, aber vielleicht lässt sich aus der Sache zumindest mitnehmen, dass ein bedingungs- und kritikloses „follow the science“ nicht immer als Königsweg zu den besten Ergebnissen bei politischen Entscheidungen führt.