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Morphium

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Da Du auf keinen Beitrag unmittelbar Bezug genommen hast: was ist denn die dortige Kultur? Der Islam? Der war zwischen Mittelalter und Neuzeit tatsächlich idR. fortschrittlicher und toleranter als die christlichen Religionen.
Aber mit Deiner Ambiguitätstoleranz kommst Du bei der Türkei (die es ja erst seit knapp 100 Jahren gibt) in puncto Völkermord an den Armeniern, Unterjochung und Rechtlosstellung der Aramäer, ... nicht so wirklich weit. Und das Schlimmste: anders als in vielen Regionen Europas haben sich die Zustände dort nicht wirklich gebessert und auch hinsichtlich des zumindest in Ansätzen eingeführten Laizismus (ja, ich weiß, wir dürfen mit unserer vom Staat eingetriebenen Kirchensteuer nichts sagen) oder des Versuchs der Besserstellung der Frau noch unter Atatürk hat sich im Vergleich zu heute nicht wirklich etwas im Sinne einer weltoffenen Gesellschaft getan.
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War nicht per se auf die Türkei bezogen.
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Die "dortige" Kultur hatte der hiesigen über Jahrhunderte hinweg einiges voraus, z.B. (und damit wären wir wieder bei meinem Lieblingswort): Ambiguitätstoleranz. Der Islam war bis zum 19.Jhd. beim Prozess der "Wahrheitsfindung" sehr tolerant, die verschiedenen Rechtsschulen hatten zu einem Thema unterschiedliche Positionen und veröffentlichten sie, man versuchte zu einer "Wahrheit" unterschiedliche Positionen zuzulassen und sich so ihr zu "nähern". Eine exakte Position gab es nicht. Dies alles wurde im Zuge der Kolonialisierung vernichtet und verursachte (auch bewusst) den Aufstieg radikaler Kräfte.
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*s
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Irgendwie bekomme ich posttraumatische Flashbacks von dem Thread hier könnt ihr mal aufhören und euch wieder streiten ob Hasebe über den Zenit ist oder so?

TAFKAMaurizioGaudino
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Bei mir ist es eher posttraumatischer Wachstum
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Morphium schrieb:

[…]
Ich würde einigen mal bisschen Ambiguitätstoleranz und die generelle Fähigkeit zum Perspektivenwechsel empfehlen, besonders bei solchen brisanten politischen Themen. Die eigene Meinung, gebildet und beeinflusst durch die Umgebung in der man lebt, sollte man nicht als gegeben hinnehmen.

Entschuldige, aber jeder Krieg, jede völkerrechtswidrige Intervention, jeder Genozid, jede Vertreibung lässt sich strategisch begründen. Staats- und Geopolitisches Kalkül darf doch nicht als Legitimation für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gegen das Leben herangezogen werden. Es verbietet es sich aus humanistischer, aber auch aus einer progressiven geopolitischen Perspektive, den türkischen Vernichtungskrieg gegen das kurdische Volk zu dulden. Wenn du deine Perspektive konsequent weiterdenkst, kannst du jeden Konflikt und jedes Verbrechen legitimieren.

Der türkische Staat versucht derzeit das hoffnungsvollste Projekt einer Region zu zerstören, die fast nichts anderes mehr als Krieg, Tod, Unterdrückung und Vertreibung kennt. In diesem Projekt, dem Kurdischen autonomiebestreben, wurden keine „westlichen Werte“ durch eine NATO Intervention „implantiert“. Nein, das haben sich die Kurden gemeinsam mit einer christlichen und arabischen Minderheit aufgebaut. Ein autonomes nordsyrisches Kurdengebiet könnte in der Zukunft ein Anker der Stabilität sein. Ein leuchtendes Beispiel für die Menschen im gesamten Nahen Osten.

Es verbietet sich für jeden Menschen, der ein friedvolles miteinander der Völker als erstrebenswert erachtet, die türkische Intervention als etwas aus türkischer Perspektive notwendiges - und dadurch Legitimes - zu betrachten.
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Ich versuche jetzt hier nicht dir meine Position nochmal zu erklären, dafür sollte eigentlich mein erster Beitrag genügen.

Falls du denkst, ich dulde völkerrechtswidrige Kriege, dann denk das ruhig. Nicht mein Problem.
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Die Türkei liegt geopolitisch äußerst ungünstig, zwischen Europa und Asien. Sie ist in einer heiklen Region mit Umbrüchen und Kriegen und muss (!), um da nicht mit reingezogen zu werden, stets selber aktiv werden, sonst droht ihr (u.a. aufgrund der "Kurden-Problematik") ein Zusammenbrechen des eigenen Staatsgebietes. Es kommen dazu noch andere Punkte, doch die sprengen jetzt den Rahmen. Das heißt, um es kurz zu machen, aus Sicht der Türkei ist ein Eingreifen in Syrien überlebensnotwendig. Und nein, ich sympathisiere nicht mit "Erdogan" (neuerdings Synonym für ganz Türkei), ich sehe die Sache nur nüchtern. Ich sympathisiere auch nicht mit den USA, aber aus deren Sicht war z.B. ein Eingreifen in Libyen/Afghanistan/Vietnam... richtig, da sie ihre weltweite Hegemonie beibehalten wollten/wollen. Ich verteufle also das Eingreifen der Türkei, sie hat in der Vergangenheit in prächtiger Zusammenarbeit mit der Nato IS erst überhaupt möglich gemacht, und zwar mit voller Absicht! Aber aus ihrer Sicht (!) war dieses Vorgehen nicht falsch.

Der Kollege Sahin also ist Türke und natürlich hält er zu seinem Land. Dass er nicht ganz schlau ist und bisschen dumm handelt, ist halt so. Das hat er mit der überwiegenden Teil der Menschheit gemein, nichts exklusives.


Ich würde einigen mal bisschen Ambiguitätstoleranz und die generelle Fähigkeit zum Perspektivenwechsel empfehlen, besonders bei solchen brisanten politischen Themen. Die eigene Meinung, gebildet und beeinflusst durch die Umgebung in der man lebt, sollte man nicht als gegeben hinnehmen.
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Da haben wir es wieder. Die Öffentlichkeit (wer auch immer das ist) ist zu blöde um das Genie zu erkennen. Es ist doch immer das Gleiche mit dieser Öffentlichkeit 😊

Gruß
tobago
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Ja klar, die Mehrzahl der Fans damals, die Medien - Alle haben Daum mehr oder weniger als Lachnummer hingestellt - Habe ich nie verstanden. Er hat seine Eigenheiten, aber er hat auch viel drauf. Bei uns hätte er packen können, die ersten 4 Spiele 3x 1:1 (jeweils sehr knapp am Sieg vorbei) und 1x ein 0:1 (auch hier war ein Sieg drin), danach war dann gegen Mainz die Luft raus.
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Daum hat exzellente Arbeit geleistet. Die Mannschaft hatte genügend Möglichkeiten unter ihm Spiele zu gewinnen. Beim 0:1 in Hoffenheim z.B., wo Gekas alles verballerte, beim 1:1 daheim gegen Bremen oder das ärgerliche 1:1 daheim gegen die Bayern und auch beim 1:1 gegen VW hätten wir gewinnen können/müssen. Der Mann war gut, die Öffentlichkeit ist halt leider zu schlicht gestrickt um gut und schlecht unterscheiden zu können, es zählen nur die nackten Ergebnisse.
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Im Nachhinein ist man immer schlauer. Hätte HB damals im Januar11 Skibbe entlassen, hätten ihn alle ausnahmslos für verrückt erklärt.

Ich stimme WA zu, Skibbe war nach langer Zeit der erste, der den Verein aus dem Tiefschlaf versucht hat aufzuwecken, z.B. damals auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Leverkusen (Herbst09). Er forderte zurecht viel und verwies, dass man ohne investieren immer schwächer werden würde. Und auch die Spiele unter ihm, zumindest im ersten Jahr, waren recht ansehnlich. Das 3:2 gegen Leverkusen daheim, das 3:2 in Bremen, 2:1 gegen die Bayern, 3:1 in Berlin (wo er Ochs auf RM umstellte), 1:0 gegen Bremen daheim, 4:0 in Gladbach, 1:0 gegen den BVB daheim....das waren schon geile Spiele, nach einer gefühlten Ewigkeit.
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Ach ja:
Gruß FA, ehemals FrankenAdler
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Soviele ehemalige hier unterwegs, ob das gut geht?


Gruß
M - ehemals Morphium
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FF-Diskussion, gabs ja lange nicht mehr. Hach da werden Erinnerungen wach
*polier*


Gruß
MPH - ehemals Morphium
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Hier tun sich ja Abgründe auf

Dabei wirkte der Würzburger damals beim Forumstreff mit Bobic so "nett"
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Ich blicke hier nicht mehr durch.

Soll ich jetzt nicht mehr den Kicker lesen und stattdessen den Würzburger abonnieren? Hat der Würzburger eigentlich mehr Infos als die Bild? Und Wissen, was ist damit? Hat die Bild mehr Wissen als der Kicker? Dann hätte der Würzburger ja weniger Wissen als die Bild?!
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1984 - das sind 35 Jahre und keine 25, somit kein Vierteljahrhundert. EFC Erbsenzählerei
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Gude Forum,

wollt nur mal kurz vorbeischauen was hier so abgeht. Alles wie gewohnt, super Arbeit alle, muss man sagen. Weiter so.  Euer MPH
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Der Stachel sitzt tief, hmm? Aber ich bin bei dir.. wenige Spieltagsfreds waren so authentisch wie deiner!

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Mit Herzblut und ohne Schickimicki wie bei der Mafia hier
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btw. Morphium: na komm, gib dir einen Ruck. Es hat doch geklappt!

Auswärtssieg!!!

P.S.: Ich freu mich einfach mal stellvertretend für den Springer, Joghurtmischel, den schwarzen Abt etc., die leider verhindert sind...

EINTRACHT!!!!
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Adler_Steigflug schrieb:

btw. Morphium: na komm, gib dir einen Ruck. Es hat doch geklappt!




Niemals! Niemals werde ich Despotie und Willkür akzeptieren und nachgeben, es ist an der Zeit der STT-Mafia zu zeigen, wo der Hase rennt
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Sow ist ein geiler Spieler, der wird nach Kostic irgendwann der Nächste sein der uns für viel Geld verlassen wird. Wer an den was zu meckern hat, hat schlicht und ergreifend keine Ahnung vom Fussball. So einfach ist das.
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Trotz STT-Mafia und negativem Karma gewonnen, Sachen gibts. Glück gehabt Mods.
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Morphium schrieb:

Ich juble, aber nur verhalten. Mein Protest gegen die STT-Mafia.


Bist doch nur neidisch, das die Eintracht auch ohne deinen STT Tore schießt
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Wieviel hat die STT-Mafia dir zugesteckt