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Partystimmung

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Partystimmung schrieb:

Arya schrieb:

Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Das liest sich in der Tat prima - leider sind die realen Reisezeiten erfahrungsgemäß auf mehreren dieser Strecken deutlich länger. Oder ich habe einfach immer viel Pech gehabt. Und meine Familie & Freunde ebenfalls. Aber damit schneiden wir noch ein weiteres Thema an: Pünktlichkeit & Zuverlässigkeit.


Natürlich ist Bahnfahren anfällig. Ich habe als regelmäßiger Fahrgast auf den oben genannten Verbindungen aber geschätzt zu 90% keine Probleme gehabt.

Und wenn man das ganze mit dem Fliegen vergleicht, so muss man beispielsweise um von Frankfurt nach Hamburg zu kommen mit der S-Bahn zum Flughafen Frankfurt fahren. Eine der anfälligsten Bahnstrecken Deutschlands. Dann kommt man in Hamburg an und findet ähnliche Vorraussetzungen. Die Rechnung, dass Fliegen schneller sei ist also meiner Meinung nach eine ziemliche Milchmädchenrechnung.
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Arya schrieb:

Die Rechnung, dass Fliegen schneller sei ist also meiner Meinung nach eine ziemliche Milchmädchenrechnung.

Zumal ich in München überhaupt erstmal eine Stunde aus der Stadt zum Flughafen brauche. Aber auch sonst hast du natürlich grundsätzlich Recht: Das (auch von mir hier bediente) Argument der schwachen, unzuverlässigen Bahn ist natürlich ein subjektives und erfahrungsbasiertes. Aber wir dürften uns einig sein, dass es qualitativ besser, schneller und günstiger mit der Bahn durch Europa gehen würde, wenn alle Beteiligten an einem Strang zögen, und dass dadurch Kurz- & Mittelstreckenflüge (noch) überflüssig(er) würden?
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derUlukai schrieb:


(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)


Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Scheint also wirklich kein Hexenwerk zu sein.
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Arya schrieb:

Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Das liest sich in der Tat prima - leider sind die realen Reisezeiten erfahrungsgemäß auf mehreren dieser Strecken deutlich länger. Oder ich habe einfach immer viel Pech gehabt. Und meine Familie & Freunde ebenfalls. Aber damit schneiden wir noch ein weiteres Thema an: Pünktlichkeit & Zuverlässigkeit.
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Deine Schilderung des Reiseverhaltens bei dir im Institut verstärkt meine Ansicht, dass gerade bei den klimawandelwarnern/fff-demonstranten die größten wasserprediger am meisten Wein saufen. Gibt dazu ja auch entsprechende Studien zum Flugverhalten von Grünen-wählern und -Bundestagsabgeordneten. Am meisten regt mich die heuchelei bei Gretas US-Trip (für die Medien per Boot hin und wenn keiner mehr so genau hinguckt per Flieger zurück) und ihrer deutschen stellvertreterin "Langstrecken"Luisa Neubauer auf. Und solange die alle ihre hochwichtigen Flüge wahrnehmen müssen (eine passende Begründung lässt sich immer finden), sehe ich es als Ottonormalverbraucher überhaupt nicht ein, mich hier künstlich einzuschränken.

Wieso sollte deren networking auf klimakonferenzen etc. wichtiger sein als mein Wochenendballermannausflug?* als ob die das nicht genauso gut per Skype könnten.

Insofern sehe ich auch eine reine Preiserhöhung oder gar innerdeutsche Flugverbote (zumindest beim derzeitigen Zustand des deutschen Schienennetzes**) kritisch. Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.

Die reine steuerliche Lösung wirkt auf mich hingegen so, als ob man einfach dem "Pöbel" seinen ballermanntrip nicht gönnt, während man selbst als klimarettender besserverdiener natürlich nicht auf das backpacking in Thailand oder kennenlernen exotischer Kulturen in Südamerika verzichten möchte.

(*den ich so noch nie veranstaltet habe)
(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)
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derUlukai schrieb:

sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen

Genauso sehe ich das auch. Das darf doch nicht wahr sein, dass der Flieger hier nicht nur preislich (was schon unverschämt ist), sondern auch zeitlich die bessere Alternative darstellt. Ich muss ja erstmal zum Flughafen kommen, durch die Sicherheitskontrolle, etwas Zeitpuffer, Bustransfer auf dem Vorfeld (ggf sogar 2x), Rollwege und Warten auf die Flugfreigabe, Anflugstaffelung am Zielflughafen inkl. Umwege, lange Laufwege zum Ausgang, Taxi/Zug in die Innenstadt. Das darf einfach nicht sein, dass die Bahn dagegen - preislich wie zeitlich - verliert. Soviel zum Thema Businessreisen.
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Partystimmung schrieb:

Es kann zudem nicht unlösbar schwer für die Gesetzgeber sein, Strecken mit hervorragender Zugverbindung wie Frankfurt-Paris deutlich stärker zu besteuern als bspw. Frankfurt-Tirana.
     


Ist doch ganz einfach:

Grundpreis für Flüge unter 500 km (Auslandsflüge) : 75 Euro
Grundpreis für Flüge von 500 bis 1000 km : 50 Euro
Grundpreis für Flüge über 1000 km : 25 Euro
Variabler Preis je 100 km: 1 Euro

Macht für einen Flug nach Paris 79 Euro mehr, für einen nach Tirana 38 , für einen nach Alanya 50 Euro, für einen nach Rom 59 Euro mehr und für einen nach New York um 86 Euro mehr.
Damit verprellt man die typischen Urlauber nicht zu sehr, die Langflieger, die eben nicht auf Züge etc. umsteigen können, auch nicht, da der Preis anteilsmäßig nicht so sehr steigt.
Kurzflüge werden hingegen deutlich teurer und Inlandsflüge ja eh unter 500 km verboten. Damit blieben nur noch die Flüge von z.B. Bayern/BaWü nach Berlin oder Hamburg übrig und selbst die wären dann ja schon mal 55-58 Euro teurer (Grundpreis + Kilometer)

Ist einfach auszurechnen, die Zusatzkosten sind klar und noch erträglich genug, so dass nicht alle sofort Sturm laufen.
Und die Kosten nicht so hoch, dass es sich sonderlich rentiert, ins Ausland zu gehen und von dort zu verreisen.
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Super! Und mit den Einnahmen subventioniert man klimaschonende/-neutrale Lösungen für die "letzte Meile", z.B. Leihfahrräder oder E-/Hybrid-Busse im Nahverkehr. Außerdem Forschung & Entwicklung von klimafreundliche(re)n Transportmitteln auf der Mittel- und Langstrecke. Und zu guter Letzt den europaweiten Ausbau des Schienenverkehrs samt Preisreduzierung für den Endkunden. Es muss einfach möglich werden, in vernünftiger Zeit und zu vernünftigen Preisen mit der Bahn nach Südeuropa ans Meer zu kommen.

Politik könnte so einfach sein.
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NewOldFechemer schrieb:


         Es geht doch uns Symbol-hafte.


Ich will aber keine Symbolpolitik in die eine oder andere Richtung. Ich will konkrete und vernünftige Maßnahmen sehen. Das Ende von Condor hätte bis auf den kurzzeitigen Chaos-Effekt keinen einzigen Flug eingespart. Hier hat es eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung gebraucht, die kurzfristig entstandene Probleme beseitigt und weitere Probleme verhindert.

Die sollen endlich eine eigene Flugsteuer (Festpreis + Km-Preis) einführen und Inlandsflüge unter 500 km verbieten.
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SGE_Werner schrieb:

Die sollen endlich eine eigene Flugsteuer (Festpreis + Km-Preis) einführen und Inlandsflüge unter 500 km verbieten.

Yes! Und vor allem Aufschläge auf Flüge, für die es vernünftige Alternativen (Zug, Fernbus) gibt. Ob Inlandsflug oder innereuropäischer Flug, ist mir dabei relativ Wurscht. Die Strecke Karsruhe-Berlin von Germanwings finde ich z.B. sogar geringfügig sinnvoller als die Lufthansa-Strecke München-Wien.

Es kann zudem nicht unlösbar schwer für die Gesetzgeber sein, Strecken mit hervorragender Zugverbindung wie Frankfurt-Paris deutlich stärker zu besteuern als bspw. Frankfurt-Tirana.
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Partystimmung schrieb:

Alles richtig. Sorry fürs Triggern. Da ich allerdings ein sehr internationales Leben führe mit ausländischer Partnerin, sozialem Engagement und Freunden in aller Welt werde ich meine Flugreisen nicht auf 0 reduzieren können (oder wollen - falls dich das Wort "können" triggert). Auf Urlaub/JGA/Shoppingreisen verzichten ist das eine. Von Rom, Mailand und Vaduz heim habe ich mich mit meinen knapp 1,90m in diese ätzend klemmigen Flix-Nachtbusse gequetscht. Auf sämtliche Flugreisen verzichten, klappt jedoch bei mir nun mal nicht. Dafür Verzicht auf vieles andere.

Dein letzter Absatz wiederholt übrigens meine Kernaussage in eigenen Worten. Vielleicht magst du meinen Betrag nochmal komplett lesen, statt nur den ersten Absatz?

Habe ihn ganz gelesen und verstanden Ich wollte Dich nicht in Rechtfertigungszwang bringen, sondern die von dir angeführten Aussagen als Aufhänger nehmen, weil ich sie ständig höre.
Ich sehe es übrigens genauso, auf sämtliche Flugreisen verzichten, ist schwer bis nahezu unmöglich. Bzw. man kann sich ja nicht gänzlich der globalisierten Welt entziehen. Ich bin in den letzten Jahren auch nach Russland und in die USA geflogen, teils aus beruflichen, teils aus privaten Gründen. Zur Not kann man sowas auch neutral stellen - ist zwar Ablasshandel, aber immer noch besser als garnichts.

Wichtig finde ich es, dass man von der Selbstverständlichkeit wegkommt, mit der Flugzeuge beinahe schon wie ÖPN-Verkehrsmittel für sämtliche Bewegungen genutzt werden.
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Knueller schrieb:

Ich sehe es übrigens genauso, auf sämtliche Flugreisen verzichten, ist schwer bis nahezu unmöglich.

So sehe ich es auch. Danke für deine differenzierten Beiträge und die gute Diskussionskultur.

Ich komme übrigens gerade von einer Konferenz in Osteuropa, die u.a. genau das Thema internationale Mobilität behandelt hat. Hier waren sich sogar die (nicht abwertend gemeint, haben sich selbst z.T. so bezeichnet) Hardcore-Klimabewussten - also Vegan, no Flights, überhaupt keine zweifelhaften Produkte etc. - dahingehend einig, dass Langstreckenflüge unter bestimmten Umständen okay sind, wenn sie dann auch richtig genutzt werden. Z.B. die Hochzeit in Brasilien mit einer langen Rundreise durch Südamerika oder mit Engagement für ein soziales Projekt kombiniert wird.

Dieses "mal eben hier- und dorthin, weil's halt billig ist" ist aus meiner Sicht das viel größere Problem und von selbst wird sich da nichts regulieren. Dafür gibt es einfach zu viele, die durch günstige Flugtickets überhaupt erst in den Genuss von Mittelstrecken- und Fernreisen kommen. Den meisten würde nichts fehlen, wenn man stattdessen mit dem Zug nach Amsti oder Venedig fährt, aber solange es halt auch für 23 Euro nach Marokko oder für 230 Euro ne Woche all-inc in die Türkei geht, greifen viele eben bei den Flügen zu.
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Partystimmung schrieb:

Vor den Hintergrund des Klimaschutzes ist die Condor-Hilfe natürlich ein sensibles Thema. Nun gibt es allerdings diverse Gründe abseits von billigen Pauschaltourismus, warum Menschen in der heutigen Zeit Fernreisen nachfragen: Hochzeit von Familie/Freunden, generell Familienangelegenheiten wenn nicht alle in Deutschland wohnen, Geschäftliches, Auslandssemester/Freiwilligendienst, Auswandern etc. Nicht jeder kann sich die Lufthansa-Preise leisten.


Sorry, ich sehe ja, dass Du differenziert an die Sache rangehst, aber ich kann genau diese Aussagen wirklich nicht mehr hören!

Es ist doch so: Angesichts des Wohlstandsniveaus, auf dem wir uns mittlerweile befinden, tun Nachhaltigkeit und Klimaschutz IMMER weh. Es bedeutet IMMER!!!!! Verzicht!
Verzicht auf Fleisch, Verzicht auf Fliegen, Verzicht auf Plastikmüll, usw usf. Und zwar wirklich Verzicht und keine "Ja schon, aber..."-Taktik. Wenn wir nicht von unserem Konsum und unserer Bequemlichkeit wegkommen, kann sich garnichts ändern, weil wir über unseren Verhältnissen leben: https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day

Hier an der Uni, an einem Institut, dass sich u. A. stark mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt, wird ständig rumlamentiert übers Klima. Es gibt runde Tische und Aktionsgruppen und Ideenwerkstätten und kritische Filmabende und lauter so Zeug. Und dann fliegt der halbe Laden nach Brasilien, um auf irgendner Welttagung 10 Minuten lang ein wissenschaftliches Poster vorzustellen, das NIEMANDEN interessiert. Darauf angesprochen, ob es denn in sich logisch sei, aus Umweltgründen das Papier vom Joghurtbecher abzukratzen und dann nach Brasilien zu fliegen, kommt immer die gleiche Antwort: "Ja schon, ich weiß, aber was soll ich machen in diesem Fall? Ich muss da ja hin blablabla"

Letztes Jahr nach der Urlaubszeit lagen hier in der Kaffeküche als Mitbringsel: Tee aus Indonesien, Kaffee aus Afrika, Kekse aus Australien. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Und das von Leuten, die qua ihrer Profession zu Sustainability, regionalen Netzwerken, politischer Steuerung von Nachhaltigkeit forschen.

So funktioniert das nicht und mit dieser Einstellung fahren wir den Karren an die Wand.

Genauso beim Fußball: Wenn ich seh, wie in kürzester Zeit absurde Flüge über Warschau, Istanbul und Kiew gebucht werden (und die Leute teilweise noch stolz auf ihre positive Verrücktheit sind!!!), um ein, bei allem Respekt, letztlich völlig irrelevantes Spiel gegen Flora Tallinn anzuschauen, dann krieg ich genauso das Kotzen. Ja, ich weiß, wir spielen so selten international und wir sind alle voll hungrig und haben so lang gewartet und sind ja voll der berühmte Mob in Europa usw.

Drauf geschissen!! Wer wegen so etwas Trivialem wie einem Fußballspiel in Tallinn ins Flugzeug steigt, am besten noch morgens hin und nachts zurück und am besten noch achtmal im Jahr, kann dann vielleicht in 25 Jahren im Eintrachtmuseum erzählen, wie legendär es in Tallinn war damals, hat aber bzgl. Klimaschutz und Verantwortung eines jeden Einzelnen nichts verstanden.
Ich hab es in der letzten Saison versucht und bin nach Rom, Mailand und London mit dem Zug gefahren. London waren acht Stunden hin und acht zurück. Verbraucht auch CO2 und ist vergrößert meinen Fußabdruck, I know, aber es ist immerhin deutlich umweltschonender als mit nem Flieger 1 Stunde übers Meer. Und ja, das tat wirklich weh - ich habe für die Fahrt 300€ hingeblättert, während der Flug ab Basel ein Viertel der Zeit in Anspruch genommen hätte dafür aber nur ein Viertel gekostet hätte. Ich war damals auch kurz davor schwach zu werden und bin es gottseidank nicht geworden, sonst köntte ich jetzt hier nicht rumpöbeln.

Generell kommt man überall in Europa mit dem Zug hin, sogar nach Baku. Wenn man das nicht will oder keine Urlaubstage mehr hat oder keine Zeit oder was weiß ich, dann gehts halt nicht! Dann kann man halt nicht zum JGA nach Barcelona oder zur Hochzeit nach Bulgarien oder zum Fußball nach Portugal. Ich hab auch sehr gelitten und es ärgert mich noch heute, nicht in Donezk gewesen zu sein, aber es war zum damaligen Zeitpunkt organisatorisch nicht machbar mit dem Zug, also hab ich es gelassen.

Hier bin ich mittlerweile auch der Ansicht, dass eine politische Steuerung notwendig ist. Flugreisen innerhalb Europas auf das jetzige Bahnpreisniveau verteuern und im Gegenzug Zugpreise signifikant senken. Nur so gelingt es, den Flugverkehr zu reduzieren.
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Alles richtig. Sorry fürs Triggern. Da ich allerdings ein sehr internationales Leben führe mit ausländischer Partnerin, sozialem Engagement und Freunden in aller Welt werde ich meine Flugreisen nicht auf 0 reduzieren können (oder wollen - falls dich das Wort "können" triggert). Auf Urlaub/JGA/Shoppingreisen verzichten ist das eine. Von Rom, Mailand und Vaduz heim habe ich mich mit meinen knapp 1,90m in diese ätzend klemmigen Flix-Nachtbusse gequetscht. Auf sämtliche Flugreisen verzichten, klappt jedoch bei mir nun mal nicht. Dafür Verzicht auf vieles andere.

Dein letzter Absatz wiederholt übrigens meine Kernaussage in eigenen Worten. Vielleicht magst du meinen Betrag nochmal komplett lesen, statt nur den ersten Absatz?
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Vor den Hintergrund des Klimaschutzes ist die Condor-Hilfe natürlich ein sensibles Thema. Nun gibt es allerdings diverse Gründe abseits von billigen Pauschaltourismus, warum Menschen in der heutigen Zeit Fernreisen nachfragen: Hochzeit von Familie/Freunden, generell Familienangelegenheiten wenn nicht alle in Deutschland wohnen, Geschäftliches, Auslandssemester/Freiwilligendienst, Auswandern etc. Nicht jeder kann sich die Lufthansa-Preise leisten.

Condor wirtschaftet offensichtlich vernünftig. Für viele Menschen ist es der einzige Urlaub im Jahr(zehnt?), der gerade auf der Kippe steht. Aus meiner Sicht ist es daher nur folgerichtig, Condor zu retten. Das sage ich als Mensch, der eine wiederauffüllbare Wasserflasche mit sich rumschleppt, Plastikmüll und Essensmüll minimiert, Fleischkonsum reduziert, fast nur radelt, Carsharing nutzt und Mitfahrer aufsammelt, gelegentlich zu FFF geht und Ökostrom bezieht.

Reisen muss klimaschonender/ -neutral werden. Nicht der Mensch muss das Reisen (komplett) einstellen. Die günstigeren Bahntickets sind schon mal eine guter Schritt. Das Bahnnetz müsste aber dringend europaweit verbessert werden (viel Spaß z.B. bei einer Zugfahrt Frankfurt -> Balkan). Die ganze Perversion des Fliegens zeigt sich doch am Stärksten innereuropäisch, bei 10-Euro-Tickets für 2 Stunden Flugzeit. Hier muss stärker besteuert und die Bahn attraktiver werden. Für Interkontinentalreisen müssen Innovationen wie elektrisches Fliegen, Hyperloop etc. her. Dann wird das auch was mit der Reduzierung der Treibhausgase durch Flugzeuge. Lässt man Condor fallen, übernehmen einfach andere Anbieter die Flugzeuge, Crews und Slots mit Kusshand und nichts verändert sich.
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Partystimmung schrieb:

Hat jemand Erfahrung mit bzw. Empfehlungen für "Airline Insolvenzversicherungen" - oder wie auch immer das im Fachjargon heißen mag? Ich muss demnächst für kommendes Jahr Flüge über den Teich buchen (keine Pauschalreise) und hatte dafür Condor im Auge. Nun zögere ich natürlich und habe dunkel in Erinnerung, von einer solchen Versicherung gehört zu haben. Eine erste Recherche blieb jedoch wenig ergiebig.

Ich weiß, dass Pauschalreisen grundsätzlich gegen Insolvenz abgesichert sind. Reine Flugreisen dagegen (warum auch immer) nicht.


Weil der Gesetzgeber das so will . Die Verpflichtung zur Insolvensicherung nach § 651r BGB gilt nur für Pauschalreisen im Sinne § 651a BGB. Dabei handelt es sich um eine Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie in die nationale Rechtsordnung.

Empfehlungen zu Versicherungen kann ich Dir leider nicht geben, da ich privat kaum Flüge buche. Einen ersten Überblick über die Grundsätze findest Du aber hier:

https://www.businesstraveller.de/mobil/fliegen/so-gelingts-ab-1-juli-pleiteschutz-fuer-flugtickets/
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Zunächst mal: Hervorragender Nickname für dieses Thema. Könnte passender nicht sein!

Zum Thema: Danke für die Aufkärung und den weiterführenden Link. Werde mich morgen mal einlesen.
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Ich weiß auch, dass Reiserücktrittsversicherungen etc. im Falle einer Airline-Insolvenz (logischerweise) nicht greifen. Da hört es dann aber auch auf mit meiner Expertise...
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Hat jemand Erfahrung mit bzw. Empfehlungen für "Airline Insolvenzversicherungen" - oder wie auch immer das im Fachjargon heißen mag? Ich muss demnächst für kommendes Jahr Flüge über den Teich buchen (keine Pauschalreise) und hatte dafür Condor im Auge. Nun zögere ich natürlich und habe dunkel in Erinnerung, von einer solchen Versicherung gehört zu haben. Eine erste Recherche blieb jedoch wenig ergiebig.

Ich weiß, dass Pauschalreisen grundsätzlich gegen Insolvenz abgesichert sind. Reine Flugreisen dagegen (warum auch immer) nicht.
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Aceton-Adler schrieb:

adlerkadabra schrieb:

Maddux schrieb:

(...) Gerade das 1:1 war eine Kopie von 50% der Jovic-Tore letzte Saison. Den gegnerischen Außenverteidiger überlaufen, flache Flanke in den Raum zwischen Elfmeterpunkt und Strafraum, Direktabnahme und Tor.
Solche Hereingaben, genau wie die zum 2:2, gab es letzte Saison zuhauf aber diese Saison kaum. Was auch daran liegt das die Offensive noch nicht aufeinander eingestimmt ist und was im Offensivspiel wertvolle Zeit kostet während der der Gegner sich besser positionieren kann. (...)

Was aber ebenso darauf zurückzuführen ist, dass da Costa 2019/20 zurzeit nicht ganz der da Costa von 2018/19 ist. Und auf der anderen Seite schwächelt aktuell selbst Duracell-Kostic ein wenig. Da fehlen halt auch die Hereingaben von vergangener Saison.

Ich gebe es gern zu: als Timmy heute für Touré bebracht wurde, habe ich innerlich geseufzt. Touré hatte bis dahin ein fabelhaftes Spiel gemacht, war am Spielzug zu Treffer 1 maßgeblich beteiligt. Und dann kommt Chandler und serviert die Kugel geradezu klassisch in den Rücken der Abwehr für Kamada. Chapeau, Adi Hütter, alles richtig gemacht.



Das schöne ist, dass wir mittlerweile auch Qualität einwechseln können, oder gar Spieler, die nicht in Form sind, auch ersetzen können. Kamada und Chandler haben noch mal Druck ausgeübt, Durm hat mE ein mindestens solides Spiel geliefert.

Und Dost wird sich auch noch steigern.

Das wird er zweifellos. Was er noch braucht: bessere Kondition; bessere Integration in Laufwege und Spielabläufe; bessere Fütterung von außen (obwohl er nicht ausschließlich davon abhängig ist). Was mir gestern gefallen hat: wie er nach Kamadas Tor (und es  w a r  Kamadas Tor) mit allen Anzeichen des Entzückens und der Begeisterung auf den Torschützen zugeeilt ist.
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adlerkadabra schrieb:

Was mir gestern gefallen hat: wie er nach Kamadas Tor (und es  w a r  Kamadas Tor) mit allen Anzeichen des Entzückens und der Begeisterung auf den Torschützen zugeeilt ist.

Das finde ich auch absolut geil. Was den Mann (Dost) interessiert, ist, dass die Pille im Netz des Gegners zappelt. Spielstand, Torschütze etc. scheinen zweitrangig. Hauptsache, es zappelt und von der Tribüne kommt ein saftiger Torschrei. So reißt er natürlich auch seine Mannschaftskollegen mit.
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Andy schrieb:

Jetzt wo klar ist, dass er keine Muskelgeschichte hatte und auch sonst die Geschichte etwas klarerer wird, gefällt mir das überhaupt nicht, was sich Hinti geleistet hat. Nicht vor einem so wichtigen Länderspiel (bzw. überhaupt vor einem Spiel). Das lässt mich an seiner Einstellung zum Beruf zweifeln.

Ich bin ein riesen Fan von ihm, was er einfach auch mit seiner Leistung auf dem Platz für uns gerechtfertigt (gelle, Herr Durstewitz?). Aber da muss er sich einfach schnell in den Griff bekommen. Zumal er einer der teuersten Einkäufe unserer Vereinsgeschichte ist. Da muss er wissen, dass er dadurch auch noch mal anders in der Verantwortung steht.

Das ist doch nicht dein Ernst was du da schreibst... In welcher vor allem anderer Verantwortung steht denn ein fast jugendlicher? Ich finde es großartig das er auch ein bisschen Mensch ist. Du hast eine gruselige Einstellung wie ich finde. Krass was du für Zeug schreibst
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Ich finde, ihr habt beide Recht. Der eine mehr auf der rationalen/professionellen Seite, der andere auf der emotionalen/menschlichen. Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich nah beisammen. Viele gute Spieler sind so professionell, dass die Ausbrüche ins Unprofessionelle ausbleiben oder unter der Ermessensgrenze liegen. Dann gibt es aber auch Profis, die sich nicht so leicht in die Schublade "Profi" stecken lassen, die vielseitig interessiert sind und auch mal ihre bekloppte Seite (im Positiven gemeint) ausleben müssen, um glücklich zu sein und auf dem Platz die volle Leistung abzurufen.

Wenn ich den ganzen Tag im Anzug auf Dienstreise bin und auf die Etikette achten muss, gibt es manchmal nichts schöneres, als abends in Gammelkleidung im eine richtig abgeranzte Raucherkneipe (wahlweise auch an die Hotelbar) zu gehen und ein paar Pils zu petzen und dummzubabbeln. Selbst wenn es am nächsten Tag früh morgens direkt wieder auf die Arbeit geht.

In der Finanzbranche (nicht meine Welt, aber ein gutes Beispiel) ist das schlicht normal - abends saufen mit den Kunden/Geldgebern, am nächsten Tag professionell über die Konditionen des Millionenkredits verhandeln. Da gibt es viele gute Leute, die Beruf und "Bekloppt sein" in Verbindung ausleben.

Dass es im Profisport eine große Stufe schwieriger ist, diese zwei Welten zu vereinen, ist mir klar. Da hat der rationale User seinen Punkt. Hinti muss halt lernen, das "Bekloppte", Unprofessionelle in den richtigen Momenten auszuleben. Da feiere ich doch meinen Geburtstag einen Tag später nach, lege vorher den Polen in Stoßstürmer-Manier noch zwei Eier ins Nest und kann das dann gleich mit feiern...
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Was sollte Hinti schon bei diesem #POLAUT ?
Im Vergleich zu #AUGFRA ist das nur ein FURZ
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mitsubishi schrieb:

Was sollte Hinti schon bei diesem #POLAUT ?
Im Vergleich zu #AUGFRA ist das nur ein FURZ

Für Hinti zählt eh nur #YOKYOK!
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Tafelberg schrieb:

wer definiert die eigentlich?

Das war meine persönliche Einschätzung. Laola1.at und die "Kleine" waren mir bisher nicht als hochwertige Quellen für Fußballnews bekannt. Ich bin kein Mod, daher habe ich mit der Löschung im SaW nichts am Hut.
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Daher auch mein Zusatz: "soweit ich das gesehen habe".
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Partystimmung schrieb:

Waren nur Mistquellen



wer definiert die eigentlich?
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Tafelberg schrieb:

wer definiert die eigentlich?

Das war meine persönliche Einschätzung. Laola1.at und die "Kleine" waren mir bisher nicht als hochwertige Quellen für Fußballnews bekannt. Ich bin kein Mod, daher habe ich mit der Löschung im SaW nichts am Hut.
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Was war denn? Ich find nix im SaW!
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FrankenAdler schrieb:

Was war denn? Ich find nix im SaW!

Waren nur Mistquellen, soweit ich das gesehen habe. Dann schreibt einer vom anderen ab. Hinti soll seinen Geburtstag ausführlicher gefeiert haben als normal. Das war dann angeblich der Grund für seine Nichtberücksichtigung bei der Natio. Muskuläre Probleme eventuell nicht der Grund. Viel Spekulatius.
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Der Typ ist echt ein Original. Solange er auf dem Platz weiterhin die Hinti-typischen krassen Grätschen abruft und vorne in Mittelstürmer-Manier einnetzt, drücke ich bei ihm 17 Augen zu. Adi weiß schon, wie er ihn dazu bekommt.

Gegen Augsburg würde er wahrscheinlich auch mit 3 Promille Rest noch Topleistungen abrufen, um es denen so richtig zu besorgen. Von daher sehe ich das ganz easy.
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Grundsätzlich ist auffällig, wie viele selbstbewusste und ambitionierte, aber gleichzeitig bescheidene, reflektierte und mannschaftsdienliche Charaktere wir in der Mannschaft haben. Die Einkaufsstrategie geht auf. Solche Jungs fighten auf dem Platz bis zum Umfallen, das ist die "neue Eintracht".
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Tolles Interview mit Gonzo. Intelligenter, reflektierter Typ mit Sinn für Humor. Dazu seine positiven Emotionen während der Spiele, wie extatisch er rumhüpft und sich freut bei Toren seiner Mannschaftskollegen. Jetzt hat er sich eingelebt und zudem noch seinen Buddy Andrè hier. Ich glaube, mit dem Bub werden wir dieses Jahr richtig Freude haben. Traue es ihm zu, sich gegen Dost & Silva zu behaupten. Und die machen schon einen bockstarken Eindruck.

In zwei Monaten wird er seine Interviews auf Deutsch geben - cooles Versprechen.