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Der Bahnhofsfaktor [Marketing und Außendarstellung der Eintracht]

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@ Ernie77

Du schriebst:
Als wir im letzten Jahr auf Schalke waren ist es mir ganz extrem aufgefallen. Wir waren mit dem Auto dort und mussten nach dem Spiel einmal komplett um die Turnhalle herum, um zu unserem Parkplatz zu kommen. Da kamen mir gefühlte 50.000 Trikots entgegen. Wie sieht es denn bei uns aus? Ich schätze bei einem Heimspiel tragen höchstens 30 % ein Eintracht-Trikot. Das ist einfach Geld, was in der Kasse fehlt. Und da brauch mir auch keiner ankommen und sagen "Das liegt an Jako, wenn wir Nike hätten..."

Mir tun besonders in Dortmund immer die Augen weh,  wenn ich die Trikots der verschiedenen Jahrgänge in den verschiedenen Gelbtönen sehe…

Aber zur Eintracht:  
ich habe ungefähr 50 Eintracht-Shirts.
Anlassbezogene: Pokal, Aufstieg, leider nicht das Zeugen Yeboahs, das war mir damals zu teuer; Tour-Shirts der diversen Jahrgänge, alleine drei mit United Colors,  eins von 1990 und zwei von vor zwei Jahren, diverse von Rainer Kaufmann und diverse mit Eintracht-Schriftzug aus dem Eintrachtshop, einige von den Utras...
Und ich war immer stolz, kein einziges Trikot zu besitzen..
Trikots bedeuten unkritisches Hinnehmen der Vereinspolitik, Trikots kaufen vor allen Dingen Kunden.
Ich würde mir niemals eins kaufen und finde es klasse, dass wieder mit Jako verlängert wurde.
Nike oder so hat nix mit uns zu tun….
Besitze jetzt aber doch zwei Trikots, eins habe ich geschenkt bekommen, von einem Fan, als „Lohn“ für meine Trainingsberichte und dann habe ich mir ein Originaltrikot von Alex Meier erbettelt.
Das werde ich auch stolz tragen aber mir halt nie eins kaufen, sondern das nächste Shirt mit Aufdruck Pokalfinale, der nächsten Saison, einem schöner Adler, ein  UEFA-Cup Shirt , Ultra-Shirt etc.


Und:  richtig zur Eintracht gekommen bin ich durch den ersten Abstieg.
Klar war ich auch schon draußen mit Papa Ende der 60er.
Dann auch alleine so ab 75. Dann halt wieder nicht, wegen falschem Geschlecht und schlechter Knochen, die mich nicht so weit laufen ließen.
Aber ich bin auch aus Frankfurt, zwar steht in meinem Pass geboren in Bad-Homburg, aber da wohnte ich nie…
Kenne aber Verrückte von gaanz weit weg, den hier bekannten Knüller oder Christine aus Kiel, die soweit ich weiß auch niemals in Frankfurt wohnte und über lange Jahre alleine zu jedem Spiel reiste, die auch Eintracht-Fans sind. Ich will die „Fanbasis“  aber gar nicht erhöhen, denn dann kommen sowieso meist nur Kunden raus und die brauche ich und ich denke mal auch die Eintracht nicht..

„Nur eine Stadt nur ein Verein…“


Und jetzt hätte ich fast den eigentliche Anlass vergessen, warum ich hier einen Beitrag beitragen  wollte: ca. vor 7 Jahren im Urlaub in Tamsweg im Lungau in Tirol, wir waren noch zweitklassig, da stand ein einheimisches Auto mit großem Eintrachtaufkleber und Wimpel; im tiefsten Österreich, damals gab es hier in Niederrad außer meinem keine Eintrachtbebber.
Bei unserem Auswärtsspiel in Fürth habe ich dann auch neben einem solchen Exemplar gesessen, laut Sprache eindeutig Österreicher und kein Ultra, da viel zu alt dafür…
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

...Ich würde bei Spielen wie H96, Hoffenheim oder WOB die Ostkurve, die oft unbesetzt ist, mal vollmachen mit Kindern (6-12 Jahren), die mit ihren Fußballvereinen kommen. Wird vereinzelt schon gemacht, aber ich würde da locker mal einen Teil der ganzen Ostkurve füllen. Das kostet nicht wirklich was, weil die Plätze bei den beiden Spielen oft leerbleiben und kann aber die Grundlage für zahlreiche Fanbindungen legen.
...


Sehr gute Idee !! HB, übernehmen Sie !

Falls es da Probleme geben sollte wg. Kosten (Eintrittsgelder "verbilligt" könnte schwierig werden), kann dies auch in Verbindung mit Sponsoren geschehen. Statt lediglich "Business-Seats" zu offerieren, kann so ein Sponsor ganz andere Kreise "beehren", zu beiderseitigem Nutzen!
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Kralle1988 schrieb:

NVV ist doch komplett mit drin!


Stimmt, jetzt seh ich's auch.  
Wusst ich gar nicht. Bei der Stadionwerbung kommt sonst immer allein der RMV als Partner. Man muss in Nordhessen das dann vielleicht noch bekannter machen.
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womeninblack schrieb:

...Ich will die „Fanbasis“  aber gar nicht erhöhen, denn dann kommen sowieso meist nur Kunden raus und die brauche ich und ich denke mal auch die Eintracht nicht..


Aus dem Zusammenhang deines Beitrags gerissen; entschuldige, wenn ich Dir hier widerspreche. Ich finde es etwas kurzgegriffen oder zumindest mißverständlich, neue Fans als potentielle Kunden zu qualifizieren. Schau mal in Beitrag 74 von bommiadler. Sind das Kunden? Nur, weil viele aufgrund finanzieller Möglichkeiten oder der Entfernung keine Dauerkartenbesitzer sind, können sie trotzdem den Adler im Herzen tragen. Kunden sind für mich Erfolgsfans, die "Ihren" Verein je nach Wetterlage wechseln.

Falls ich Dich mißverstanden haben sollte, bitte ich um Nachsicht. Kam so bei mir an.
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Schaedelharry63 schrieb:
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

...Ich würde bei Spielen wie H96, Hoffenheim oder WOB die Ostkurve, die oft unbesetzt ist, mal vollmachen mit Kindern (6-12 Jahren), die mit ihren Fußballvereinen kommen. Wird vereinzelt schon gemacht, aber ich würde da locker mal einen Teil der ganzen Ostkurve füllen. Das kostet nicht wirklich was, weil die Plätze bei den beiden Spielen oft leerbleiben und kann aber die Grundlage für zahlreiche Fanbindungen legen.
...


Sehr gute Idee !! HB, übernehmen Sie !

Falls es da Probleme geben sollte wg. Kosten (Eintrittsgelder "verbilligt" könnte schwierig werden), kann dies auch in Verbindung mit Sponsoren geschehen. Statt lediglich "Business-Seats" zu offerieren, kann so ein Sponsor ganz andere Kreise "beehren", zu beiderseitigem Nutzen!


Ist zwar an sich eine schöne Idee, wird aber glaube ich nicht funktionieren. Ich meine, HB hätte sich schon mal in der Verbindung ablehnend geäußert und gesagt, dass Freikarten eine "Verwässerung der Marke" bedeuten würden. Hoffe ich hab das richtig in Erinnerung.
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Shlomo schrieb:

Ist zwar an sich eine schöne Idee, wird aber glaube ich nicht funktionieren. Ich meine, HB hätte sich schon mal in der Verbindung ablehnend geäußert und gesagt, dass Freikarten eine "Verwässerung der Marke" bedeuten würden. Hoffe ich hab das richtig in Erinnerung.  


Ich sprach ja nicht von Freikarten, sondern von Sponsoren, die die Plätze zu regulären Preisen "kaufen" und sie verbilligt oder umsonst an Jugendabteilungen von hessischen Fußballvereinen weitergeben; zu Ihrem Nutzen ("Werbung") und zum Nutzen der Eintracht. Glaube nicht, dass das die Marke "Eintracht" verwässert. Der Symphathiefaktor würde m.E. noch gesteigert, auch und gerade in den Augen derer, die unsere SGE immer als "Krawallverein" diffamieren.

Ich sehe darin auch keine Gefahr, "Kunden" wie in Hoffenheim zu generieren. Es würde sich um Kinder und Jugendliche handeln, die ggf. sogar Fans anderer Vereine sind aber zum erstenmal ein Bundesligastadion von innen sehen. So ist schon mancher zu seinem Verein gekommen....
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Schaedelharry63 schrieb:
Shlomo schrieb:

Ist zwar an sich eine schöne Idee, wird aber glaube ich nicht funktionieren. Ich meine, HB hätte sich schon mal in der Verbindung ablehnend geäußert und gesagt, dass Freikarten eine "Verwässerung der Marke" bedeuten würden. Hoffe ich hab das richtig in Erinnerung.  


Ich sprach ja nicht von Freikarten, sondern von Sponsoren, die die Plätze zu regulären Preisen "kaufen" und sie verbilligt oder umsonst an Jugendabteilungen von hessischen Fußballvereinen weitergeben; zu Ihrem Nutzen ("Werbung") und zum Nutzen der Eintracht. Glaube nicht, dass das die Marke "Eintracht" verwässert. Der Symphathiefaktor würde m.E. noch gesteigert, auch und gerade in den Augen derer, die unsere SGE immer als "Krawallverein" diffamieren.

Ich sehe darin auch keine Gefahr, "Kunden" wie in Hoffenheim zu generieren. Es würde sich um Kinder und Jugendliche handeln, die ggf. sogar Fans anderer Vereine sind aber zum erstenmal ein Bundesligastadion von innen sehen. So ist schon mancher zu seinem Verein gekommen....


Stimmt, ich hätte deinen Post mal etwas genauer lesen sollen..

Jetzt müsste HB halt nur noch die Sponsoren überzeugen. Das dürfte meiner Meinung nach gar nicht so einfach sein. Der Nutzen für die Eintracht ist klar. Aber ob die Sponsoren darin auch solch einen großen Vorteil für sich selbst sehen, wage ich zu bezweifeln.
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Schaedelharry63 schrieb:
womeninblack schrieb:

...Ich will die „Fanbasis“  aber gar nicht erhöhen, denn dann kommen sowieso meist nur Kunden raus und die brauche ich und ich denke mal auch die Eintracht nicht..


Aus dem Zusammenhang deines Beitrags gerissen; entschuldige, wenn ich Dir hier widerspreche. Ich finde es etwas kurzgegriffen oder zumindest mißverständlich, neue Fans als potentielle Kunden zu qualifizieren. Schau mal in Beitrag 74 von bommiadler. Sind das Kunden? Nur, weil viele aufgrund finanzieller Möglichkeiten oder der Entfernung keine Dauerkartenbesitzer sind, können sie trotzdem den Adler im Herzen tragen. Kunden sind für mich Erfolgsfans, die "Ihren" Verein je nach Wetterlage wechseln.

Falls ich Dich mißverstanden haben sollte, bitte ich um Nachsicht. Kam so bei mir an.


Genauso unsinnig wie, jeden als Kunden abzustempeln, der sich ein Trikot kauft.
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Snuffle82 schrieb:

Genauso unsinnig wie, jeden als Kunden abzustempeln, der sich ein Trikot kauft.


Richtig.

Immer vorausgesetzt, man legt wib's Äußerung, von mir aus dem Zusammenhang ihres Beitrags gerissen, so negativ aus.

Ich glaube das jedoch nicht und rudere daher ein Stück zurück. Sie sprach ja auch von der "Fanbasis" in Anführungszeichen.

Natürlich gehört wib zu einer Sorte Fan, deren Stellenwert auch hier im Forum ich nicht erreichen kann und die ich insgeheim bewundere/beneide. Ich will diese Sorte mal die "positiv Verrückten" nennen. Hierzu gehören auch z.B. diejenigen, die der Eintracht ins Trainingslager nachreisen und uns mit neuesten Meldungen via Trainings- und Testspielberichten auf unterhaltsame Weise informieren.

Ich möchte daher wib gerade an dieser Stelle, in diesem thread meine Hochachtung aussprechen. Ihre regelmäßigen Trainingsberichte, die ich mangels eigener Gelegenheit vor Ort zu sein regelmäßig goutiere, sind gerade für Exil-Adler eine willkommene Erste-Hand-Info. Und obwohl sie vor Ort wohnhaft ist, das muß ihr erstmal einer/eine nachmachen, soviel Freizeit und Energie aufzuwenden. Derartige Mitglieder haben mich dazu bewogen, vom passiven Nutzer zum aktiven in diesem Forum zu wechseln. Insofern lasse ich mich im direkten Vergleich von ihr gerne als "Kunde" bezeichnen. Aber nur von ihr  ,-)  .

Wib und ihre Gleichgesinnten sind ein Beispiel dafür, dass  die Eintracht-Fan-Kultur eine Besondere ist.

Dieser Umstand und auch die Anzahl der Mitglieder dieses Forums (dazu kommt noch ein vielfaches an regelmäßigen Besuchern des Forums) zeigt mir, daß das Potential der Eintracht-Fans weit über Frankfurt und dessen Umland hinausgeht.

Und ich freue mich, ein Teil dieser Kultur sein zu dürfen, auch wenn ich nicht zur "Basis" gehöre. Aber zumindest ein "Aussenposten". Und um die und das Umland geht es ja in diesem Thread.

Da ich einmal in Schreiblaune bin, noch ein kleines Erlebnis aus den Goldenen Tagen der Beins, Yeboahs und Steins:

Beruflich war ich seinerzeit in der verbotenen Stadt tätig und nutzte dies, um (fast) regelmäßig zu Heimspielen ins alte Waldstadion zu pilgern. Der Stimmung wegen auf die "billigen" Stehplätze im oder neben den "G-Block". Hier durfte ich Vieles erleben, was ich unter die von mir genannten SGE-Faktoren "Phantasie und Humor" einordnen konnte. Es war, glaube ich mich zu erinnern, ein Heimspiel in der Rückrunde gegen Bremen, welches Unentschieden ausging. Um mich Nordhessen-Nerd herum lauter "Ritschies un Headbänger". Zwei Stufen über mir ertönte eine weinerliche Stimme: "Die packe des widder net, die vergeiche des widder. Die werde nie Deutscher Meister!" Statt wütender Proteste der Umstehenden vernahm ich als Reaktion lediglich beruhigende Worte an den Jammernden. "Des werd schon noch! Disses Jahr packe mers!"
Mich umdrehend, identifizierte ich den Jammernden ob seiner Kleidung, seiner ungesunden Gesichtsfarbe und seiner zusammengewürfelten Fanutensilien als einen Vertreter der Gattung, die normalerweise in der Fußgängerzone mit einem Schild vor Kaufhauseingängen sitzt und auf milde Gaben hofft.
Meinen erstaunten Gesichtsausdruck kommentierte der hinter mir stehende Headbanger fast entschuldigend mit den Worten: "Des is unser Maskottche. Die Eintracht is alles, wasser noch hat. Mir leeche immer zusamme un zahle ihm die Katt."

Von da an war mir egal, wie das Spiel ausgeht. Ich sang und schrie weiter mit und hoffte insgeheim, dass die Eintracht doch noch Meister werden würde. Nicht für mich, für das "Maskottche"!

Dieses Beispiel hat mir gezeigt, egal ob Bänker, Hausfrau, Headbanger oder "Bettler", dass ich nie in meinem Leben zwischen "besserem" oder "schlechteren" Fan meiner Mannschaft unterscheiden werde und das es mir als allerletztes einfallen würde, mich als Fan gegenüber anderen Fans abgrenzen zu wollen, egal weswegen!

Seitdem mag sich viel geändert haben. Ich bin aber ein Kind meiner Zeit und werde meine Einstellung daher nicht mehr ändern wollen.


In diesem Sinne

Bernd
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womeninblack schrieb:
Trikots bedeuten unkritisches Hinnehmen der Vereinspolitik, Trikots kaufen vor allen Dingen Kunden.

du spinnst. Mindestens.
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MrBoccia schrieb:
womeninblack schrieb:
Trikots bedeuten unkritisches Hinnehmen der Vereinspolitik, Trikots kaufen vor allen Dingen Kunden.

du spinnst. Mindestens.


Ist dir das etwa neu??

Interessant aber auch ihre Ansicht, dass sowas wie Nike nicht zur Eintracht gehöre. Klar, wir hatten ja auch in der Vergangenheit mit Jako einen Traditionsausstatter. Jako, Fila, Puma, Erima, Adidas, ja sicher, die gehören alle zur Eintracht  
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MrBoccia schrieb:
womeninblack schrieb:
Trikots bedeuten unkritisches Hinnehmen der Vereinspolitik, Trikots kaufen vor allen Dingen Kunden.

du spinnst. Mindestens.



so direkt wollte ich es heut morgen net schreiben...doch irgendwie hast du recht!
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Schaedelharry63 schrieb:
Snuffle82 schrieb:

Genauso unsinnig wie, jeden als Kunden abzustempeln, der sich ein Trikot kauft.


Richtig.

Immer vorausgesetzt, man legt wib's Äußerung, von mir aus dem Zusammenhang ihres Beitrags gerissen, so negativ aus.

Ich glaube das jedoch nicht und rudere daher ein Stück zurück. Sie sprach ja auch von der "Fanbasis" in Anführungszeichen.

Natürlich gehört wib zu einer Sorte Fan, deren Stellenwert auch hier im Forum ich nicht erreichen kann und die ich insgeheim bewundere/beneide. Ich will diese Sorte mal die "positiv Verrückten" nennen. Hierzu gehören auch z.B. diejenigen, die der Eintracht ins Trainingslager nachreisen und uns mit neuesten Meldungen via Trainings- und Testspielberichten auf unterhaltsame Weise informieren.

Ich möchte daher wib gerade an dieser Stelle, in diesem thread meine Hochachtung aussprechen. Ihre regelmäßigen Trainingsberichte, die ich mangels eigener Gelegenheit vor Ort zu sein regelmäßig goutiere, sind gerade für Exil-Adler eine willkommene Erste-Hand-Info. Und obwohl sie vor Ort wohnhaft ist, das muß ihr erstmal einer/eine nachmachen, soviel Freizeit und Energie aufzuwenden. Derartige Mitglieder haben mich dazu bewogen, vom passiven Nutzer zum aktiven in diesem Forum zu wechseln. Insofern lasse ich mich im direkten Vergleich von ihr gerne als "Kunde" bezeichnen. Aber nur von ihr  ,-)  .

Wib und ihre Gleichgesinnten sind ein Beispiel dafür, dass  die Eintracht-Fan-Kultur eine Besondere ist.

Dieser Umstand und auch die Anzahl der Mitglieder dieses Forums (dazu kommt noch ein vielfaches an regelmäßigen Besuchern des Forums) zeigt mir, daß das Potential der Eintracht-Fans weit über Frankfurt und dessen Umland hinausgeht.

Und ich freue mich, ein Teil dieser Kultur sein zu dürfen, auch wenn ich nicht zur "Basis" gehöre. Aber zumindest ein "Aussenposten". Und um die und das Umland geht es ja in diesem Thread.

Da ich einmal in Schreiblaune bin, noch ein kleines Erlebnis aus den Goldenen Tagen der Beins, Yeboahs und Steins:

Beruflich war ich seinerzeit in der verbotenen Stadt tätig und nutzte dies, um (fast) regelmäßig zu Heimspielen ins alte Waldstadion zu pilgern. Der Stimmung wegen auf die "billigen" Stehplätze im oder neben den "G-Block". Hier durfte ich Vieles erleben, was ich unter die von mir genannten SGE-Faktoren "Phantasie und Humor" einordnen konnte. Es war, glaube ich mich zu erinnern, ein Heimspiel in der Rückrunde gegen Bremen, welches Unentschieden ausging. Um mich Nordhessen-Nerd herum lauter "Ritschies un Headbänger". Zwei Stufen über mir ertönte eine weinerliche Stimme: "Die packe des widder net, die vergeiche des widder. Die werde nie Deutscher Meister!" Statt wütender Proteste der Umstehenden vernahm ich als Reaktion lediglich beruhigende Worte an den Jammernden. "Des werd schon noch! Disses Jahr packe mers!"
Mich umdrehend, identifizierte ich den Jammernden ob seiner Kleidung, seiner ungesunden Gesichtsfarbe und seiner zusammengewürfelten Fanutensilien als einen Vertreter der Gattung, die normalerweise in der Fußgängerzone mit einem Schild vor Kaufhauseingängen sitzt und auf milde Gaben hofft.
Meinen erstaunten Gesichtsausdruck kommentierte der hinter mir stehende Headbanger fast entschuldigend mit den Worten: "Des is unser Maskottche. Die Eintracht is alles, wasser noch hat. Mir leeche immer zusamme un zahle ihm die Katt."

Von da an war mir egal, wie das Spiel ausgeht. Ich sang und schrie weiter mit und hoffte insgeheim, dass die Eintracht doch noch Meister werden würde. Nicht für mich, für das "Maskottche"!

Dieses Beispiel hat mir gezeigt, egal ob Bänker, Hausfrau, Headbanger oder "Bettler", dass ich nie in meinem Leben zwischen "besserem" oder "schlechteren" Fan meiner Mannschaft unterscheiden werde und das es mir als allerletztes einfallen würde, mich als Fan gegenüber anderen Fans abgrenzen zu wollen, egal weswegen!

Seitdem mag sich viel geändert haben. Ich bin aber ein Kind meiner Zeit und werde meine Einstellung daher nicht mehr ändern wollen.


In diesem Sinne

Bernd


Ich weiß was Du sagen willst. Für mich ist das dennoch kein Freifahrtschein für die Äußerung von Blödsinn.
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peter schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
peter schrieb:
@WuerzburgerAdler

Hält diese Entwicklung an (sportlich und wirtschaftlich seriös), dürfte auch unser TE bald mehr Fans in rotschwarzen Trikots auf den Bahnhöfen der Republik bewundern können.

und da habe ich meine kleinen zweifel. klar ist, dass erfolg sexy macht. aber so richtig verwächst man mit einem verein nur, wenn man das erlebnis "eintracht" auch erleben kann. "sky" wird da nicht ausreichen.

mal ganz persönlich gefragt: was hat dich zur eintracht gebracht und wodurch hat sich diese "verbundenheit" manifestiert?

ich hatte es einfach, mein onkel hat in den 50ern bei der eintracht gekickt und mein vater war regelmäßig im stadion. samstags ab halb vier lief das radio und als ich in dem alter war gegen meine eltern zu rebellieren (und das heftig) hat das nie die eintracht in frage gestellt.

ich kenne da deine persönliche historie nicht und es fällt mir schwer mir vor zu stellen wie jemand der nicht ins exil musste sondern irgendwo anders sozialisiert wurde bei eintracht frankfurt landet.

gerne auch via pn, falls es dir zu persönlich ist.


Meine Antwort auf deine Frage wird vielleicht auch deine Zweifel zerstreuen:

Nur 100 km, was liegt da näher als sich mal ein BL-Spiel anzusehen. Das war 1973. Die Eintracht spielte guten Fußball, und sie hatten Grabi. Es reichte ein einziges Spiel (gegen Köln, 2:1), um mich zum Fan zu machen.

Du siehst: es ist doch irgendwie der Erfolg. Bzw. der attraktive Fußball. Und hier, ca. 100 km weg, ist es so: man möchte ganz gerne zur Eintracht, aber man möchte sich auch nicht verlachen lassen. Und zu den Ohms-Zeiten wurde man verlacht.

Heute nicht mehr. Heute sammelt die Eintracht Sympathiepunkt um Sympathiepunkt, dazu kommen Siege gegen die Großen und guter Fußball. Man fährt wieder ins Waldstadion, und man nimmt seine Söhne / Enkel mit. So entsteht "Fansein". Ungefähr so wie bei dir und deinem Vater. Zumindest da, wo es einem von der Entfernung her eigentlich egal sein könnte.

Nachsatz: was mir bei meinem ersten Waldstadionbesuch ebenso sympathisch war: die Zuschauer waren keine Großkopferten wie bei den Bayern oder Deppen, wie bei den Nürnbergern - sie strahlten bei aller Großstadtmanier irgendwie Lokalkolorit aus. Das hat mir sehr gefallen. Und natürlich das Hessische!    


danke für die antwort.

aber ein teil meiner bedenken bleibt. und zwar der bezüglich der bezahlbarkeit. ich denke auch heute wird es beim stadionbesuch einen jungen und noch nicht geprägten zuschauer wegblasen, bestimmt noch mehr als zu grabi-zeiten. wir spielen einen feinen fußball und die stimmung ist über weite strecken toll, gerade auch von der west. an guten tagen wirklich spektakulär.

aber die zeiten sind vorbei, an denen man sich das erlebnis waldstadion als jugendlicher, ohne steh-dauerkarte, tatsächlich leisten konnte. es gibt einen gewaltigen altersunterschied zwschen der west und der gegentribüne. und auf die west kommst du nicht ohne dauerkarte.

ich habe keine ahnung wie man das verändern könnte. bis auf das bayernspiel, und auch da gab es immer mal noch tageskarten am büdchen, wusste ich in meiner jugend, dass ich mit dm 8,-- am spieltag noch ins stadion komme. und selbst in den frühen 2000ern, vorm umbau, konnte man mit dm 12,-- noch unterrang ungedeckt aufsuchen. und da waren dann die jüngeren, die nicht in g, h, f oder k standen.

ich will das niemandem vorwerfen, diese entwicklung hat wahrscheinlich überall stattgefunden und der ausgangsbeitrag ist (danke, schöner beitrag!) ein guter anlass für gedankenspiele.

was wäre passiert, wenn es sich dein vater nicht hätte leisten können mit dir ins stadion zu gehen? meiner hat mich nie mitgenommen. ich habe von den ersten 20 spielen meines lebens mit sicherheit mindestens 15 gesehen, weil ich unter dem zaun zwischen haupteingang und sportfeld durchgekrabbelt bin. den monetären verlust der eintracht habe ich durch hysterisches anfeuern damals wieder gut gemacht.  

das war als ich 13 oder 14 jahre alt war. meine mutter war immer sehr unangenehmt berührt wenn ich mit völlig versauten klamotten zurück kam. und meine erklärungen waren spektakulär aber leider unglaubwürdig. aber sie sollte ja nicht wissen, dass ich im stadion war. sonst hätte sie ja gefragt woher ich das geld hatte.

ab 15 hatte ich das geld und konnte mir alle heimspiele mit zeitungsaustragen erarbeiten. das ginge heute nicht mehr.

da sehe ich das größte problem heute. wie willst du die kids ins stadion zurückholen, die der eintracht dann über jahrzehnte die treue halte?



@ peter

Nun, ich sehe dieses Problem nicht so. Denn:

Zu allen Zeiten (jedenfalls so lange ich zurückdenken kann) war der Stadiongang ein teures Vergnügen für die Kids, insbesondere wenn sie erst 120 km anreisen mussten. Die Eintrachttickets waren für mich damals so wertvoll, dass ich sie einzeln in ein Album geklebt habe.

Und trotzdem bin ich Fan geworden und habe heute eine DK. Vielleicht gerade deshalb? Je rarer und teurer ein Produkt, desto wertvoller.....

Irgendwie bin ich immer an die Kohle für Fahrt und Ticket gekommen. Denn die Fahrt ins Waldstadion gehörte zu den absoluten Highlights. Und da gab es immer was zu verdienen, zu erbetteln oder zu sparen.

Heute haben die Kids einen Handyvertrag, Internet-Flat und Markenklamotten. Um es mal übertrieben auszudrücken. Jedenfalls: auch heute kriegen sie die Kohle irgendwie zusammen. Nicht für jedes Heimspiel, und nicht für eine DK. Aber genug, um sich immer wieder die Atmo reinzuziehen, ihre Lieblinge aus der Nähe zu sehen und sich vom Virus infizieren zu lassen.

Und irgendwann reicht es dann auch für eine DK. Wie bei dir auch.

Sympathie und guter Fußball. Das steht über allem.
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Insgesamt eine schöne Diskussion.

Es scheint wohl hier unterschwellig auch um die Frage zu gehe: Warum wird dem Verein, den ich so liebe, insgesamt nicht die Achtung entgegen gebracht wie bestimmten anderen Vereinen? Was dem einen neue Fans sind, sind dem anderen Fans zweiter Klasse. Um eine Erhöhung des Zuschauerschnitts kann es kaum gehen - die Auslastung des Stadions liegt bei deutlich über 90%...

Ich möchte gerne an den Ausgangspunkt des Fredöffners zurück gehen und an die nachfolgende Betrachtung der historischen Zuschauerentwicklung.

Dazu mal ein paar Zuschauerzahlen ab der Saison 1973/74 (zu jener Zeit wurden das erste Mal in Deutschland anlässlich der WM 74 in größerem Maßstab Stadien vergrössert bzw. modernisiert). Damit einher ging (zunächst) ein allgemeiner Zuschaueranstieg, nachdem die Bundesliga zuvor aufgrund des Skandals von 1970 stark in Mitleidenschaft gezogen war.

1973/74  Eintracht  25.471 (Rang 4) Ligaschnitt 22.275   DFB-Pokalsieger
1974/75  Eintracht  25.257 (Rang 3) Ligaschnitt 22.657   DFB-Pokalsieger
1975/76  Eintracht  20.619 (Rang 9) Ligaschnitt 23.165
1976/77  Eintracht  23.159 (Rang 4) Ligaschnitt 25.567
1977/78  Eintracht  26.559 (Rang 7) Ligaschnitt 27.568
1978/79  Eintracht  26.294 (Rang 5) Ligaschnitt 25.803
1979/80  Eintracht  23.235 (Rang 9) Ligaschnitt 24.157   UEFA-Cup-Sieger
1980/81  Eintracht  22.059 (Rang 5) Ligaschnitt 24.080 DFB-Pokalsieger
1981/82  Eintracht  21.147 (Rang 8) Ligaschnitt 21.867
1982/83  Eintracht  21.559 (Rang 10)Ligaschnitt 21.094
1983/84  Eintracht  22.618 (Rang 16, Relegation)Ligaschnitt 20.562
1984/85  Eintracht  23.647 (Rang 12)Ligaschnitt 19.823
1985/86  Eintracht  17.059 (Rang 15)Ligaschnitt 18.407
1986/87  Eintracht  18.441 (Rang 15)Ligaschnitt 20.559
1987/88  Eintracht  21.294 (Rang 9) Ligaschnitt 19.680   DFB-Pokalsieger
1988/89  Eintracht  17.941 (Rang 16, Relegation)Ligaschnitt 18.797
1989/90  Eintracht  26.647 (Rang 3) Ligaschnitt 21.268
1990/91  Eintracht  25.235 (Rang 4) Ligaschnitt 21.716
1991/92  Eintracht  29.026 (Rang 3) Ligaschnitt 24.301   38 Spiele, Deutsche Wiedervereinigung
1992/93  Eintracht  25.382 (Rang 3) Ligaschnitt 26.180
1993/94  Eintracht  32.265 (Rang 5) Ligaschnitt 27.052
1994/95  Eintracht  30.841 (Rang 9) Ligaschnitt 30.051
1995/96  Eintracht  29.794 (Rang 17)Ligaschnitt 30.789   1. Abstieg
------------------------------------------------------------
1998/99  Eintracht  32.824 (Rang 15)Ligaschnitt 32.764
1999/00  Eintracht  35.588 (Rang 13)Ligaschnitt 31.174  
2000/01  Eintracht  29.382 (Rang 17)Ligaschnitt 30.952   2. Abstieg
2003/04  Eintracht  26.559 (Rang 16)Ligaschnitt 37.477   3. Abstieg, Stadionumbau!  
2005/06  Eintracht  41.892 (Rang 14)Ligaschnitt 40.572
2006/07  Eintracht  47.625 (Rang 14)Ligaschnitt 38.888
2007/08  Eintracht  48.324 (Rang 9) Ligaschnitt 38.162
2008/09  Eintracht  47.011 (Rang 13)Ligaschnitt 41.904    2009/10  Eintracht  47.205 (Rang 10)Ligaschnitt 42.490  

Die Zuschauerzahlen der Eintracht waren bis zu Beginn der 90er Jahre entsprechend ihren Tabellenplätzen wenig überdurchschnittlich, gemessen an der Größe der Stadt und des Stadions eher unterdurchschnittlich. Auch Erfolge im DFB- oder UEFA-Pokal liessen sich nicht auf die Zuschaueresonanz bei den Punktspielen übertragen. Der Stadiongang war damals, nicht so wie heute, in weiten Kreisen keine "politische" Grundsatzentscheidung, sondern stark situationsbedingt.
Erst ab den 90er Jahren (WM Italien, 3-Punkte-Regel, verstärkte Medienpräsenz, allgemein bessere Vermarktung) trat eine langsame, aber stabile Verbesserung der Zahlen ein.
Mittlerweile hat die Bundesliga gegenüber den 80er Jahren ihren Zuschauerzuspruch quasi verdoppelt. Zahlen wie die damaligen sind vielen der heutigen Fans gar nicht geläufig und kaum vorstellbar!

Die Eintracht profitiert durch das neue Stadion sogar überdurchschnittlich von dieser Entwicklung und gehört heute europaweit zu den 15 Vereinen mit den meißten Zuschauern. Ein noch höherer Schnitt wird durch die Kapazität von „lediglich“ 51.500 Zuschauern verhindert (die Auslastung liegt bei über 90%). Sämtliche Vereine mit höherem Zuschauerschnitt haben auch (z.T. deutlich) größere Stadien!

Zu verdanken ist dieser Zuspruch der Aufbruchstimmung nach der sportlichen Durststrecke in der Zeit von 1996-2005, dem neuen Stadion, dem allgemeinen Trend sowie der günstigen Mundpropaganda aufgrund der überdurchschnittlichen Atmosphäre im Stadion.

Auch außerhalb eines Radius von 100 Kilometern erfährt die Eintracht mehr Aufmerksamkeit als in vielen Jahren zuvor. Selbst in Nordhessen ist es darüber hinaus durchaus angekommen, das man als Ticketinhaber den Zug umsonst nutzen kann. Ein Blick auf die Bahnsteige belegt das.
Größerer Zuspruch bleibt aber zum einen deshalb aus, weil während der erwähnten Zeit nicht nur keine sportlichen Erfolge mehr gelangen, sondern der Verein ganz im Gegenteil ein sehr schlechtes Image bekam, mit dem er z.T. bis heute zu kämpfen hat (Stichwort Öffentlichkeitsarbeit, Merchandising).
Zum anderen verfügt quasi die Hälfte der Liga durch die Entwicklungen der letzten 15 Jahre über einen besseren Stand in den Medien, mehr Geld und bekanntere Spieler.

Gerade in der Zeit, als die Liga eine deutliche Kommerzialisierung erfuhr, dümpelte der Verein vor sich hin und wertvoller Boden ging auf lange Zeit verloren. Das lässt sich kurz- und mittelfristig nur ändern, wenn wieder größere sportliche Erfolge erreicht werden können.

Was das Standing in und um Frankfurt angeht, so steht der Verein mittlerweile besser da als während der längsten Zeit in Liga 1. Man muß bedenken: die Eintracht war schon immer dazu in der Lage, zu entsprechenden Anlässen große Zuschauermassen auf die Beine zu stellen (so geschehen in den 60er bis sogar in die 90er Jahre). Die Eintracht war immer im Bewusstsein der Leute. Sie wurde stets beobachtet, aber nur manchmal geliebt.
Frankfurt war nie eine Fußballstadt im engeren Sinne. Hier herrschten das Bürgertum, die Kaufleute und Bankiers. Hier gab es schon immer eine gewisse Weltoffenheit, mit allem was dazu gehört. Der Kopf hat Vorrang vor dem Herz.  

In Schalke und Dortmund gab es lange nichts anderes als Kohle, Bier und Fußball. In Köln sind die Jecken zuhause. In Lautern die Pfälzer Kartoffeln. Gladbach ist noch immer das erfolgreichste deutsche Fußballdorf. Hamburg und Berlin gehören zu den größten Städten des Landes. München ist der erfolgreichste deutsche Verein, Bremen der zweiterfolgreichste.

Und fast alle waren in der Liga in den letzten 20 Jahren besser als wir. Deshalb sind die Dinge eben so wie sie sind.                                                
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Hier ist die Zugverbindung das Problem bzw. dass die Anfahrt aus dem Raum nicht im Ticket drin ist. Der RMV ist zwar großzügig, aber ideal wäre ein NVV-Übergang noch mit dazu zu holen, um alles, was nördlich von Treysa liegt mit dazuzunehmen.
Die Fahrt dauert von KS bis FFM genau 2 Stunden.


Man fährt ab Kassel umsonst mit der Eintrittskarte, da bist du fehlinformiert. Außerdem dauert die Fahrt von KS Hbf bis FFM Hbf genau 2 Stunden und 11 Minuten (planmäßig).  
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interessanter Thread.

Ich denke, dass sie meisten Vereine regional verankert sind (Ausnahme Bayern, die haben zahlreiche Anhänger aus dem Osten, was ich jedesmal sehe, wenn ich dort am Stadion vorbeifahre - wohne in München).
Was sind die Faktoren für einen Trikotkauf?
1. Unterstützung des Vereins im generellen - hier ist meine Einschätzung, dass sich diese Verkaufszahlen nur nach demographischen Punkten (sprich: höhere Einwohnerdichte des jeweiligen Bundesligisten am Standort = höherer Verkauf) unterscheidet, aber prozentual gerechnet die Waage hält.
2. Bewunderung eines einzelnen Spielers - diese Käufe werden meiner Ansicht nach von eher jüngeren Anhängern getätigt. Diese Käufe entstehen, wenn wie z.B. ein Raul bereits einen Weltruf genießt und Kids aufgrund des Rufes ein Trikot kaufen oder es sich um aktuelle Nationalspieler handelt oder es absolute Stars sind, die weit über die regionalen Grenzen hinaus aufgrund ihrer Art und/oder spielerischen Vermögens eine hohe Bekanntheit mit entsprechender öffentlicher Berichterstattung erzielen.
In dieser Beziehung hat die Eintracht seit Jahren ein Manko. Ich kann mich noch erinnern, viele Kids mit Trikots von Yeboah und Okocha rumlaufen zu sehen ohne dass ich jetzt wirklich sagen würde, sie sind bereits Fans der Eintracht. Aber dadurch, dass diese Spieler für die Eintracht gespielt haben, hatten sie das Potenzial dazu. Derzeit haben wir keinen aktuellen Nationalspieler und auch keinen wirklichen Filigranspieler, der für eine entsprechende Bewunderung sorgt. Theofanis hat das Potenzial dafür, allerdings aufgrund seiner schwachen Öffentlichkeitsarbeit wird er doch eher schwach wahrgenommen. Maik Franz ist derzeit die "stärkste Type" der Eintracht, findet allerdings öffentlich auch eher nur regional statt. Um den Trikotverkauf anzuheben, bedarf es wirklicher "Stars", die über die Grenzen hinaus wahrgenommen werden. Ob dies allerdings für die meiner Ansicht nach sehr gute Entwicklung des Vereins und der Mannschaft wünschenswert ist, lasse ich mal dahin gestellt.
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Tja das wir so schlecht da stehen im Verkauf von Fanartikel
habe ich befürchtet.

Ich verstehe auch nicht, warum wir in diesem Bereich nur zweitklassig sind.
Das ist schlimmer als ich befürchtet habe.

Und trotzdem gibt es genug Fans die wir in Hessen an andere Vereine verloren haben.
Die sind zu 1860, Dortmund oder Schalke gewechselt.

Traurig aber wahr.
Aber sie haben viel verpaßt, denn unsere Eintracht ist immernoch auf Ihre Art und Weise einmalig und man kann im
Moment mehr als stolz auf die Entwicklung sein.

So souverän, ehrlich arbeitet kein anderer Verein außer
vielleicht noch Bremen.
Die Bayern pöbeln einfach zu viel und sind zu arrogant.
Wir spielen mittlerweile mit den besten Fußball und den
attraktivsten der Liga und das ohne große Stars.

Deswegen hoffe ich das viele Fans zurückkehren.

Wobei man sagen muß, das das eigentlich keine echten Fans sind.
Viele Fans sind heuzutage gekauft mund die meisten merken es nichtmal.

Oder glaubst Du das ein Dorfverein wie Hoffeheim in der Regionalliga 1000 Fans hat und plötzlich werden in 3 Jahren
über 30.000 daraus. Wieso kamen die nicht in der regionalliga zu den Spielen???
Wo waren sie da??
Wenn die Englischen Vereine nicht so erfolgreich wären durch die Scheichgelder und die Vereine hätten keine Rückendeckung mehr durch die Scheichs, wäre da genauso die Kacke am
dampfen wie in Italien.  

Interessanter Beitrag.

Ich bin und bleibe stolz auf unsere Eintracht, wenn sie diesen Schuldenfreien Weg weitergeht.
Auch wenn es früher oder später mal wieder in der 2 Liga von vorne losgehen muß/wird.

Aber das ein Scheich oder eine Firma nochmal die Hand über unsere Eintracht hält, darauf verzichte ich gerne.
Zumal die anderen Vereine so weit weg sind und der Vorsprung
so groß ist das wir über hundert Mios und mehr verschleudern müßten um den garantierten Erfolg zu haben.

Das sind mir 2-3 Jahre Europa nicht wert.
Wir kommen auch mit Geduld und Ruhe irgendwann wieder von selber dahin, auch wenn es lange dauert , dafür ist es dann umso schöner.
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Danke, ghostinthemachine, für deinen statistisch untermauerten ausführlichen Beitrag.
Regional gut entwickelte Fankultur, sogar positive zahlenmäßige regionale Entwicklung erkennbar.
Darüberhinausgehende überregionale Weiterentwicklung mit sportlichen Erfolgen denkbar.
Passend dazu der Beitrag von loopie1970. Anreiz für "Jungfans" nur mit "Stars wg. Trikotkauf".

Beides kann man nicht erzwingen (Erfolg/Stars), wobei hier die Mannschaft der Star sein könnte. Es bleibt somit mittelfristig nur eine positivere Außendarstellung des Vereins, um überregional weitere Beachtung zu finden.
Die Vereinsführung kann dies, da sportlicher Erfolg und Stars einer längerfristigen Entwicklung bedürfen, mittelfristig nur mit Aktionen in Punkto Öffentlichkeitsarbeit erreichen. Beispiele hierfür wurden schon genannt (stärkere Zusammenarbeiten mit allseits akzeptierten Prominenten wie Nachtsheim, Einladung von Schüler- und Jugendmannschaften durch Sponsoren zu Spielen, in denen das Stadion nicht ausgelastet ist).
Ein weiterer Punkt ist die vielfältige und phantasievolle Fankultur, mit der unsere SGE "wuchern" kann. Hier wünsche ich mir eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Vereinsführung und Fangruppierungen (gerade auch den Ultras), ohne dass sich Letztere zu sehr "verbiegen" müssten (keine angepassten Events à la Hoppenheim, weitestgehend freie Hand bei deren Aktionen, die mit Phantasie und unzensiertem Humor Aufmerksamkeit erzeugen können, jedoch immer unter Beachtung von Sicherheitsaspekten - nur insoweit Einschränkungen!).

Man sollte mit den Pfunden, die man jetzt schon hat, versuchen zu wuchern!

Ich weiss, das klingt zum Teil utopisch, aber warum nicht in diese Richtung ein paar Versuche starten?
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AlexUSA schrieb:

...
Aber als NRW-ler, wie sollte der auf Frankfurt kommen, wenn er nicht zufällig da geboren ist? Als Franke, wenn man Nürnberg nicht mag, und ggf. Bayern auch nicht, bleibt als nächstes eigentlich nur Frankfurt.

Erstmal ist das Lokale entscheidend, dann welcher Verein sympathisch ist und erfolgreich ist. Wer mag schon immer bei dem Looserverein sein, wenn er "freie" Auswahl hat.  

Und nachhaltig wirkt da nicht nur ein einzelnes Jahr, sondern eine Serie von mehreren erfolgreichen Jahren. Und die hatten wir sehr selten.  


Die Faktoren sind wohl überall die gleichen, jedoch lokal anders gewichtet bzw. ausgeprägt. Insofern ist der lokale Faktor wirklich der entscheidende. Da gebe ich dir Recht. In der Region Rhein/Ruhr hat der Erfolg sicherlich einen größeren Einfluss als in Franken.


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