Mainhattan00 schrieb: Also, dann probiere ich es eben noch einmal
peter schrieb: @Mainhattan00
davon abgesehen, dass ich die linke nicht gewählt habe und das wohl auch in zukunft nicht tun werde:
wohin gehen denn die apotheker die im moment ein monopol haben? wartet auf die irgend jemand in österreich?
Das deutsche Gesundheitssystem ist ein Thema für sich. Ich bin dafür, dass das Monopol der Apotheker gebrochen und die Preisabsprachen der Pharmaindustrie verboten werden. Auch die Ärzte-Vereinigung ist mir ein Dorn im Auge, weil da offensichtlich Gelder ungleichmäßig verteilt werden, so dass Hautärzte bspw. fast schon am Existenzminimum leben.
Darüber hinaus bin ich ein großer Fan von der Bürgerversicherung, wie es die SPD will. Klar, jüngere Menschen würden dadurch etw. höhere Beiträge zahlen als bei den Privaten Krankenversicherungen. Dafür würden sie aber im hohen Alter nicht mehr gemolken werden, so dass man im Durchschnitt durchaus davon profitieren würde. Niedrige Verwaltungskosten wären dann noch ein netter Nebeneffekt...
Die Sachen sind seit Jahren bekannt, aber warum passiert nichts? Weil die Lobbys eben großen Einfluss auf die Politik nehmen und insbesondere die CDU und FDP regelmäßig schmieren, damit alles beim alten bleibt. Die letzte Gesundheitsministerin Schmitt, die sicherlich auch einige Fehler gemacht hatte, wollte ja etwas an den Strukturen ändern, bekam dann aber sofort heftigen Gegenwind von allen Seiten, die von dem Status Quo prächtig profitieren. Und jetzt dürfen wir uns mit dem Rösler herumärgern, der sich von den Lobbyisten der Privaten Krankenversicherung erklären lässt, wie das System für sie noch profitabler werden kann. ^^
peter schrieb:
gibt es ein weltweites defizit an bankern?
es wird immer wieder als argument benutzt, dass die unternehmen dann auswandern. das machen sie doch sowieso, wenn sie sich einen vorteil davon versprechen. und nicht ganz wenige holen sich dabei eine blutige nase.
Deutsche Industrieunternehmen wie die Metal-l, Elektro- oder Automobilbranche kann einfach keine höheren Unternehmenssteuern oder Sozialversicherungsabgaben stämmen. Wir gleichen derzeit Kostennachteile durch Innvationen und effiziente Arbeitsprozesse aus, doch irgendwann stoßt man an seine Grenzen. Schon heute werden viele Autoteile in Billiglohnländern produziert, so dass man spöttisch sagen könnte, dass man hier die Teile nur noch zusammenschraubt und dann den Stempel "Made in Germany" drauf klatscht. Dieser Effekt würde sich bei Umsetzung des Programms der Linken nur verstärken und zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen, da wir nicht so viele neue Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor schaffen können (zumindest nicht kurz- bis mittelfristig).
peter schrieb:
wer in aller welt proftiert davon wenn banken und versicherungen gewinn maximieren oder wenn konzerne wie rwe fast keine steuern zahlen müssen? werden dadurch die strompreise günstiger (die im europäischen markt sowieso ziemlich weit oben liegen)?
Ja, das Monopol der Stromkonzerne muss gebrochen werden, und es muss endlich mehr Wettbewerb in dieser Branche geschaffen werden. Doch auch hier muss man es gegen eine mächtige Lobby angehen, die alle 4 Jahre massig Geld an die CDU und FDP spenden, damit der Status Quo gewahrt wird. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass insbesondere die SPD hier mutiger zur Sache gehen würde...
peter schrieb:
die gehaltsschere geht seit zwanzig jahren in deutschland immer weiter auseinander. gleichzeitig steigt die nettokreditaufnahme des staates in rekordhöhe. manche unternehmen haben die besten gewinnmargen seit ewigkeiten. was passiert da gerade?
Ich persönlich wäre durchaus für eine Gehaltsobergrenze. Andere Länder wie Japan regeln das unternehmensintern, so dass der Staat gar nicht eingreifen muss. Die Manager von Toyota z.B. verdienen meines Wissens "nur" 500.000 Euro im Jahr, weil es einen internen Schlüssel gibt, der besagt, dass Manager nicht mehr als das 20-fache (Ist jetzt eine Schätzung, kann mich an den genauen schlüssel nicht erinnern) eines Facharbeiters verdienen sollen. Eine Gehaltsobergrenze wäre aber sicherlich nur Symbolpolitik, die keine neuen Arbeitsplätze schafft, sondern nur das Gerechtigkeitsgefühl in der Bevölkerung tangiert...
Und ja, der Staat macht viel zu viele Schulden. Aber es gibt durchaus Sparpotential: -Steuerverschwendung von Poltikern, die nicht mal dafür haftbar gemacht werden können -Steuerschlupflöcher für Reiche und Subventionen für Lobbys (siehe Steuergeschenke für Mövenpick, der die CDU und FDP mit Wahlkampfspenden geködert hatte) -Pensionen für Beamte -die Finanzkrise verschärft das ganze natürlich noch...
Ich bin mir sicher, dass man locker einen zweistelligen Millarden-Betrag jährlich einsparen könnte, wodurch man die Neuverschuldung fast schon auf Null drücken könnte.
peter schrieb:
bei der diskussion sollte man den mittelstand mal ausklammern. richtig geld abgezockt wird anderswo. und in die pflicht genommen werden diejenigen die es sich nicht aussuchen können ob sie ihren wohnsitz nach helvetia verlegen wollen und die froh sind wenn am ende des monats noch ein paar euro auf dem konto sind.
Wieso? Der Mittelstand würde teilweise auch durch höhere Unternehmensteuern betroffen werden. Aber auch als Zulieferer würden sie drunter leiden, wenn Großunternehmen mehr Steuern zahlen müssten und sich dann nach Zulieferern aus China oder sonst wo umsehen würden. Und die Erbschaftssteuer würde ebenfalls den Mittelstand betreffen...
peter schrieb:
entweder wir entscheiden uns dafür unser sozialsystem (das lange ganz gut funktioniert hat) beizubehalten oder wir entscheiden uns für "jeder ist seines eigenen glückes schmied".
Ich bin ein Fan von unserem Sozialstaatmodel, dennoch ist das Schlaraffenland, das die Linke propagiert, nicht finanzierbar. Schon gar nicht bei der von ihnen vorgeschlagenen Wirtschaftspolitik...
Dass die deutschen Unternehmen keine höheren Steuern/Sozialabgaben verkraften können ist ein beliebtes Totschlagargument neoliberaler Ideologen und der Unternehmerlobby. Es wird aber durch häufigen Gebrauch nicht richtiger. Es ist im Gegenteil sogar so, dass Deutschland in den letzten Jahren die Unternehmenssteuern so weit gesenkt hat, dass Sie inzwischen deutlich geringer sind als in vielen vergleichbaren Ländern. Wenn also das Argument zutreffen würde, dann hätte die Wirtschaft in diesen Länder ja längst zusammenbrechen müssen... Ich möchte jetzt hier keine Details auflisten sondern lieber auf die folgende sehr ausführliche Analyse der deutschen Steuern im internationalen Vergleich verweisen:
Auf dieser Webpage findet man übrigens jede Menge Statistiken und Erläuterungen zu praktisch allen aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. Ist ziemlich interessant, sich mal die tatsächlichen und kompletten Daten anzuschauen statt immer nur die schöngefäbten und gefilterten Statistiken, die uns die Regierung (sowohl diese als auch schon die alte) über die Medien zukommen lässt.
AP schrieb: Fast alle gesetzlichen Krankenkassen wollen 2010 Zusatzbeiträge erheben, die DAK beispielsweise bereits ab 1. Februar pauschal acht Euro im Monat. Das kündigte der DAK-Vorstandsvorsitzende Herbert Rebscher am Montag in Berlin an.
Na besten Dank. Mehr Netto vom Brutto? Verarschung ist das.
Dass die deutschen Unternehmen keine höheren Steuern/Sozialabgaben verkraften können ist ein beliebtes Totschlagargument neoliberaler Ideologen und der Unternehmerlobby. Es wird aber durch häufigen Gebrauch nicht richtiger. Es ist im Gegenteil sogar so, dass Deutschland in den letzten Jahren die Unternehmenssteuern so weit gesenkt hat, dass Sie inzwischen deutlich geringer sind als in vielen vergleichbaren Ländern. Wenn also das Argument zutreffen würde, dann hätte die Wirtschaft in diesen Länder ja längst zusammenbrechen müssen... Ich möchte jetzt hier keine Details auflisten sondern lieber auf die folgende sehr ausführliche Analyse der deutschen Steuern im internationalen Vergleich verweisen:
Auf dieser Webpage findet man übrigens jede Menge Statistiken und Erläuterungen zu praktisch allen aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. Ist ziemlich interessant, sich mal die tatsächlichen und kompletten Daten anzuschauen statt immer nur die schöngefäbten und gefilterten Statistiken, die uns die Regierung (sowohl diese als auch schon die alte) über die Medien zukommen lässt.
Oh ja, von einer seite die genau eine Argumentationsschiene verfolgt (boese, ungerecht, boese und ungerecht) kann man bestimmt absolut ungefilterte Statistiken erwarten! Schliesslich ist es ja ein reines Informationsportal und nicht ein ideologieverzeuchte seite um Buecher zu verticken....zum glueck gibt es sie noch, diese uneigennueztigen Perlen des Internets, die sich einsam auflehnen gegen die Koalition aus Grosskapital, regierung und Medien... einzig allein sie schaffen es noch durch die Abschirmelektronik der Cia die reine wahrheit zu verbreiten...
AP schrieb: Fast alle gesetzlichen Krankenkassen wollen 2010 Zusatzbeiträge erheben, die DAK beispielsweise bereits ab 1. Februar pauschal acht Euro im Monat. Das kündigte der DAK-Vorstandsvorsitzende Herbert Rebscher am Montag in Berlin an.
Na besten Dank. Mehr Netto vom Brutto? Verarschung ist das.
So ist das hier, anstatt endlich mal gegen die hohen Medikamentenpreise vorzugehen, schröpft man weiter das kleine Krankenkassenmitglied und beschneidet weiter die Leistungen. Scheißstaat!
AP schrieb: Fast alle gesetzlichen Krankenkassen wollen 2010 Zusatzbeiträge erheben, die DAK beispielsweise bereits ab 1. Februar pauschal acht Euro im Monat. Das kündigte der DAK-Vorstandsvorsitzende Herbert Rebscher am Montag in Berlin an.
Na besten Dank. Mehr Netto vom Brutto? Verarschung ist das.
So ist das hier, anstatt endlich mal gegen die hohen Medikamentenpreise vorzugehen, schröpft man weiter das kleine Krankenkassenmitglied und beschneidet weiter die Leistungen. Scheißstaat!
Gegen medikamentenpreise vorgehen? gehts noch? der markt reguliert sich doch selbst!
96 Euro imJahr für die betreffenden Versicherten .
Die parität. Beitragsbelastung zw. Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird um einen weiteren Eckpunkt ausgehebelt. Zurückgehende Löhne, geringere Renten- aber 98 Euro zusätzlich Belastung.
Dirty-Harry schrieb: 96 Euro imJahr für die betreffenden Versicherten .
Die parität. Beitragsbelastung zw. Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird um einen weiteren Eckpunkt ausgehebelt. Zurückgehende Löhne, geringere Renten- aber 98 Euro zusätzlich Belastung.
Dirty-Harry schrieb: 96 Euro imJahr für die betreffenden Versicherten .
Die parität. Beitragsbelastung zw. Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird um einen weiteren Eckpunkt ausgehebelt. Zurückgehende Löhne, geringere Renten- aber 98 Euro zusätzlich Belastung.
Ich bin fassungslos.
wo gibbet geringere Renten?
Wir hatten in den letzten Jahren 5 Rentenkürzungen. Nein, nicht die laufenden Renten- die Kürzungen sind durch Änderungen im Rentensystem begründet.
Die o.g. 98 Euro stehen den Betreffenden erst mal nicht für die vom Gesetzgeber gewollte private Altersvorsorge zur Verfügung.
... Gegen medikamentenpreise vorgehen? gehts noch? der markt reguliert sich doch selbst!
Was für einen freien Markt??? Du meinst die Krankenkassen die (gefühlte) 97,8% der Leistungen identisch anbieten müßen?
Mal ehrlich, das gibt es doch praktisch keinen Wettbewerb, unterscheiden tut man sich in den Farben der Werbung und ob man Selbstfindungkurse im Bayrischen Wald mit einem € 25,- Gutschein unterstützt.
So sehr ich einen solchen Verwaltungsmoloch ablehne....es wäre ehrlicher und effektiver wenn man die ganzen Krankenkassen zwangsfusioniert und eine große Gesundheitsverwaltung draus machen würde. Ist mir zwar auch ein Graus, aber letztlich werden die Kranken doch eh nach Punktesystemen und Risikoausgleichdingens auf alle verschoben. Wieso versucht man verzweifelt den Mythos eigenständige Krankenkassen aufrecht zu erhalten? Damit die 100 Verwaltungsräte jeweils ihre Kohle kassieren können?
... Gegen medikamentenpreise vorgehen? gehts noch? der markt reguliert sich doch selbst!
Was für einen freien Markt??? Du meinst die Krankenkassen die (gefühlte) 97,8% der Leistungen identisch anbieten müßen?
Mal ehrlich, das gibt es doch praktisch keinen Wettbewerb, unterscheiden tut man sich in den Farben der Werbung und ob man Selbstfindungkurse im Bayrischen Wald mit einem € 25,- Gutschein unterstützt.
So sehr ich einen solchen Verwaltungsmoloch ablehne....es wäre ehrlicher und effektiver wenn man die ganzen Krankenkassen zwangsfusioniert und eine große Gesundheitsverwaltung draus machen würde. Ist mir zwar auch ein Graus, aber letztlich werden die Kranken doch eh nach Punktesystemen und Risikoausgleichdingens auf alle verschoben. Wieso versucht man verzweifelt den Mythos eigenständige Krankenkassen aufrecht zu erhalten? Damit die 100 Verwaltungsräte jeweils ihre Kohle kassieren können?
Genau meine Meinung !! Übrigens die Krankenkassenexperten haben dies schon vor vielen Jahren gefordert. Eigentlich wäre es längst höchste Zeit dafür.
Wir haben einen gewaltigen Verw. Aufwand für Kostenausgleichsregelungen. Unzählige Verwaltungsräte Geschäftsführer usw.
Ferner gehört die vor Jahren eingeführte Möglichkeit abgeschafft, daß krankenkassen Geld für Werbung ausgeben dürfen( wäre bei einer Einheitsversicherung ja auch der Fall)
so kann es nicht angehen. daß eine Krankenkasse im Rahmen der Werbung zweifelhaft Geld rauswirft, kranke Menschen aber erheblich zuzahlen müßen.
Ganz klar : Pro Einheitsversicherung. So ne Art Bürgerversicherung!!
Hat sich eigentlich mein spezieller freund , unser Gesundheitsminister schon zum weiteren Zusatzbeitrag geäußert?
Der wird sich freuen. Stärkt die Entwicklung doch irgendwie seine Freunde von der Privatversicherung. Also wird er es laufen lassen und nur dummes Zeug( Notwendigkeit usw, usw,) labern.
Ich glaube immer noch, dass ein Privat finanziertes Krankenkassensystem funktionieren kann. Natürlich müsste sichergestellt werden, dass Versicherungspflicht besteht und die Kosten ein gewisses Maß nicht überschreiten dürfen und zB nach dem erreichen des 50ten Lebensjahrs sowieso nicht mehr angehoben werden dürften. Das ganze kann von mir aus stark Steuersubventioniert ablaufen und damit sozial gerechter gestaltet werden.
Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.
Diese Reform ist allerdings zweitrangig gegenüber einem anderen Punkt: Die dringend benötigte Öffnung des marktes der Apotheker. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall die Medikamentenkosten sehr schnell fallen würden, auf Grund erhöhter Konkurrenz (allerdings natürlich nur, wenn man die Pharmalobby mit allen Mitteln des Wettbewerbsrechts bekämpft!). Wenn man daran denkt, wieviele Millarden damit sicher eingespart werden könnten, tuts mir für die Apotheker eigentlich nicht besonders leid...
Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.
Erstmal, schön, dass du selten krank bist, aber bedenke, du bist auch erst 25.
Die Frage ist, was ist für dich jedes kleine Wehwehchen? Und sind kleine WehWehchen nicht dann und wann auch Anzeichen für schwere Krankheiten? Ich kenne jemanden, der hat im November 2006 mit Husten begonnen. Immer gesagt, wegen so einem kleinen Wehwehchen geh ich nicht zum Arzt. 2 Jahre später war er tot.
Und führt so etwas nicht dazu, dass auch Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr wahrgenommen werden?
Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute? Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35 Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen. Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt
Und wohin führt ein privates Gesundheitssystem? Dahin, dass nur noch die Grundversorgung abgedeckt ist. Dinge die nicht "Lebensnotwendig" sind fallen dann raus. Es geht ja höchstens Lebensqualität flöten.
nicole1611983 schrieb: Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute? Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35 Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen. Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt
OT: Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.
Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.
Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...
Das liest sich sehr schlimm... Ich hoffe, du hast in deinem Job nicht mit Menschen zu tun. peter wies schon darauf hin, dass es traurig ist, dass Menschen nur noch nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden. So ne Art menschliches Kapital.
nicole1611983 schrieb: Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute? Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35 Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen. Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt
OT: Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.
Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.
Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...
Ich rede hier nicht von teuren Untersuchungen.Bei der Brustkrebsvorsorge ist die eine Tastuntersuchung erst ab 30 Kassenleistung. Und gerade in einem Zeitalter in dem viele Frauen schon mit 16 oder früher die Pille nehmen, welche das Brustkrebsrisiko enorm erhöht, sollte doch zumindest sowas drin sein.
Das gleiche gilt meiner Meinung nach für die Hautkrebsfrüherkennung.
Ich bin der Auffassung Früherkennung ist günstiger, als wenn die Kasse später eine Krebsbehandlung mit OP, Chemo- und Strahlentherapie und ggf. z.B. bei Brustkrebs den Wiederaufbau der Brust zahlen muss.
In meinen Augen wird viel zu wenig auf Vorsorge und viel zu viel auf Behandlung der ausgebrochenen Krankheiten gesetzt.
Und um zurück zum Thema zu kommen: Bei einer totalen Privatisierung des Gesundheitssystems würde, meiner Meinung nach, noch weniger Wert auf Vorsorge gelegt werden. Zudem würden bestimmte Behandlungen, die eben "lediglich" die Lebensqualität steigern nur noch der "oberen" Schicht vorbehalten. Wir sehen doch im Bereich der Zahnmedizin jetzt schon wo es hinführt, wenn die Kasse nur noch das nötigste zahlt.
nicole1611983 schrieb: Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute? Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35 Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen. Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt
OT: Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.
Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.
Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...
empirisch magst du recht haben, aber ich kenne eine frau die mit 40 an brustkrebs erkrankt ist und eine weiter mit 42 an darmkrebs.
und ich glaube nicht, dass vorsorgeuntersuchungen dem gesundheitssystem den garaus machen. es gibt einfach keinen logischen grund warum medikamente in deutschland deutlich teuer sind als in allen nachbarländern. es gibt keinen grund warum gesetzliche krankenkassen, die sinvoll wirtschaften und keine glaspaläste bauen, zu höheren tarifen gezwungen werden. dafür habe ich noch keinen wirklich nachvollziehbaren grund finden können.
und einer quasi "staatlichen" krankenkasse stehe ich mit sehr großer skepsis gegenüber. der staat ist nun wirklich kein beispiel dafür wirtschaftlich zu agieren und einsparungen an die bürger zurück zu zahlen. der schafft ja nicht einmal eine basis für eine einfache steuererklärung zu schaffen.
allein die tatsache, dass eigentlich fast jeder private steuerzahler die dienste eines steuerberaters in anspruch nehmen müsste um zu viel gezahltes geld (das dem staat nicht zusteht, dass er aber trotzdem erst einmal einzieht, in der hoffnung, dass nicht all zu viel davon zurückgefordert wird) zurückerstattet zu bekommen, lässt mich vermuten, dass es im gesundheitssystem nicht viel besser laufen würde.
ich war in einer gesetzlichen krankenkasse, deren satz lag bei 12,4%, der musste dann auf staatliches bestreben auf 12,9% erhöht werden (obwohl die kasse gewinne erwirtschaftet hat) und jetzt zahle ich den einheitssatz. wo liegt da der sinn?
peter, das jetztige System ist doch quasistaatlich! Oder denkst Du die Leistungskataloge werden frei ausgehandelt und eine Krankenkasse kann wirklich entscheiden welche Leistunen sie versichern will und welche nicht? (Und willst Du dies überhaupt?)
Ich bin wirklich dafür dass die Krankenkassen im Wettbewerb miteinander stehen. Und auch dafür das die wirtschaftlichste die niedrigsten Tarife hat. Nur um gerecht zu sein muß das System Geld quer zwischen den Kassen hin und herschieben, je nach Versichertenstruktur. Das ist eine Riesenbürokratie.......wenn gleich alles staatlich wäre, könnte auch nicht komplizierter sein.
Und ich bin wirklich kein Verfechter der These der Staat müße alles regeln.
reggaetyp schrieb: ... peter wies schon darauf hin, dass es traurig ist, dass Menschen nur noch nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden. So ne Art menschliches Kapital.
Irgendwie schon witzig dies im Forum eines Profibundesligavereins zu lesen
marcelninho85 schrieb: Ich glaube immer noch, dass ein Privat finanziertes Krankenkassensystem funktionieren kann. Natürlich müsste sichergestellt werden, dass Versicherungspflicht besteht und die Kosten ein gewisses Maß nicht überschreiten dürfen und zB nach dem erreichen des 50ten Lebensjahrs sowieso nicht mehr angehoben werden dürften. Das ganze kann von mir aus stark Steuersubventioniert ablaufen und damit sozial gerechter gestaltet werden.
Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.
Diese Reform ist allerdings zweitrangig gegenüber einem anderen Punkt: Die dringend benötigte Öffnung des marktes der Apotheker. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall die Medikamentenkosten sehr schnell fallen würden, auf Grund erhöhter Konkurrenz (allerdings natürlich nur, wenn man die Pharmalobby mit allen Mitteln des Wettbewerbsrechts bekämpft!). Wenn man daran denkt, wieviele Millarden damit sicher eingespart werden könnten, tuts mir für die Apotheker eigentlich nicht besonders leid...
Eine Privatversicherung ist immer auf Gewinn orientiert und hält dem Vergleich zur gesetzl. KV alleine aus diesem Grund ohnehin nicht statt.
Sorry! Ein solcher Vorschlag und die damit verbundene Abkehr von der parität. Finanzierung( na ja in Teilen)würde allenfalls die FDP erfreuen. Und selbst die würden sich dies nicht trauen, Wenn doch, dann allenfalls 1 x in ihrer Geschichte,
Gesundheit ist ein sehr subjektives Empfinden. Wenn wir mal so weit sind, daß als notwendige erachtete arztbesuche- also wegen jedem Scheiß - aus Kostengründen vermieden werden .
Dann gute Nacht. Aus solchen Gründen- nämlich um dies zu verhindern- hat man die gesetzl. KV eingeführt!!!! Und Du willst daß Mittelalter wieder einführen?! verschleppte Krankheiten, die im Ergebnis wesentlich teurer werden Früherkennung arm u reichals relevantes Kriterium für die erforderl. Behandlung und Diagnostik
Dass die deutschen Unternehmen keine höheren Steuern/Sozialabgaben verkraften können ist ein beliebtes Totschlagargument neoliberaler Ideologen und der Unternehmerlobby. Es wird aber durch häufigen Gebrauch nicht richtiger.
Es ist im Gegenteil sogar so, dass Deutschland in den letzten Jahren die Unternehmenssteuern so weit gesenkt hat, dass Sie inzwischen deutlich geringer sind als in vielen vergleichbaren Ländern. Wenn also das Argument zutreffen würde, dann hätte die Wirtschaft in diesen Länder ja längst zusammenbrechen müssen...
Ich möchte jetzt hier keine Details auflisten sondern lieber auf die folgende sehr ausführliche Analyse der deutschen Steuern im internationalen Vergleich verweisen:
http://www.jjahnke.net/steuern.html
Auf dieser Webpage findet man übrigens jede Menge Statistiken und Erläuterungen zu praktisch allen aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. Ist ziemlich interessant, sich mal die tatsächlichen und kompletten Daten anzuschauen statt immer nur die schöngefäbten und gefilterten Statistiken, die uns die Regierung (sowohl diese als auch schon die alte) über die Medien zukommen lässt.
Na besten Dank. Mehr Netto vom Brutto?
Verarschung ist das.
Oh ja, von einer seite die genau eine Argumentationsschiene verfolgt (boese, ungerecht, boese und ungerecht) kann man bestimmt absolut ungefilterte Statistiken erwarten! Schliesslich ist es ja ein reines Informationsportal und nicht ein ideologieverzeuchte seite um Buecher zu verticken....zum glueck gibt es sie noch, diese uneigennueztigen Perlen des Internets, die sich einsam auflehnen gegen die Koalition aus Grosskapital, regierung und Medien... einzig allein sie schaffen es noch durch die Abschirmelektronik der Cia die reine wahrheit zu verbreiten...
So ist das hier, anstatt endlich mal gegen die hohen Medikamentenpreise vorzugehen, schröpft man weiter das kleine Krankenkassenmitglied und beschneidet weiter die Leistungen. Scheißstaat!
Gegen medikamentenpreise vorgehen? gehts noch? der markt reguliert sich doch selbst!
Die parität. Beitragsbelastung zw. Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird um einen weiteren Eckpunkt ausgehebelt. Zurückgehende Löhne, geringere Renten- aber 98 Euro zusätzlich Belastung.
Ich bin fassungslos.
wo gibbet geringere Renten?
Wir hatten in den letzten Jahren 5 Rentenkürzungen.
Nein, nicht die laufenden Renten- die Kürzungen sind durch Änderungen im Rentensystem begründet.
Die o.g. 98 Euro stehen den Betreffenden erst mal nicht für die vom Gesetzgeber gewollte private Altersvorsorge zur Verfügung.
Was für einen freien Markt???
Du meinst die Krankenkassen die (gefühlte) 97,8% der Leistungen identisch anbieten müßen?
Mal ehrlich, das gibt es doch praktisch keinen Wettbewerb, unterscheiden tut man sich in den Farben der Werbung und ob man Selbstfindungkurse im Bayrischen Wald mit einem € 25,- Gutschein unterstützt.
So sehr ich einen solchen Verwaltungsmoloch ablehne....es wäre ehrlicher und effektiver wenn man die ganzen Krankenkassen zwangsfusioniert und eine große Gesundheitsverwaltung draus machen würde.
Ist mir zwar auch ein Graus, aber letztlich werden die Kranken doch eh nach Punktesystemen und Risikoausgleichdingens auf alle verschoben.
Wieso versucht man verzweifelt den Mythos eigenständige Krankenkassen aufrecht zu erhalten?
Damit die 100 Verwaltungsräte jeweils ihre Kohle kassieren können?
Genau meine Meinung !!
Übrigens die Krankenkassenexperten haben dies schon vor vielen Jahren gefordert. Eigentlich wäre es längst höchste Zeit dafür.
Wir haben einen gewaltigen Verw. Aufwand für Kostenausgleichsregelungen.
Unzählige Verwaltungsräte Geschäftsführer usw.
Ferner gehört die vor Jahren eingeführte Möglichkeit abgeschafft, daß krankenkassen Geld für Werbung ausgeben dürfen( wäre bei einer Einheitsversicherung ja auch der Fall)
so kann es nicht angehen. daß eine Krankenkasse im Rahmen der Werbung zweifelhaft Geld rauswirft, kranke Menschen aber erheblich zuzahlen müßen.
Ganz klar : Pro Einheitsversicherung. So ne Art Bürgerversicherung!!
Hat sich eigentlich mein spezieller freund , unser Gesundheitsminister schon zum weiteren Zusatzbeitrag geäußert?
Der wird sich freuen. Stärkt die Entwicklung doch irgendwie seine Freunde von der Privatversicherung.
Also wird er es laufen lassen und nur dummes Zeug( Notwendigkeit usw, usw,) labern.
Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.
Diese Reform ist allerdings zweitrangig gegenüber einem anderen Punkt: Die dringend benötigte Öffnung des marktes der Apotheker. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall die Medikamentenkosten sehr schnell fallen würden, auf Grund erhöhter Konkurrenz (allerdings natürlich nur, wenn man die Pharmalobby mit allen Mitteln des Wettbewerbsrechts bekämpft!). Wenn man daran denkt, wieviele Millarden damit sicher eingespart werden könnten, tuts mir für die Apotheker eigentlich nicht besonders leid...
Erstmal, schön, dass du selten krank bist, aber bedenke, du bist auch erst 25.
Die Frage ist, was ist für dich jedes kleine Wehwehchen? Und sind kleine WehWehchen nicht dann und wann auch Anzeichen für schwere Krankheiten?
Ich kenne jemanden, der hat im November 2006 mit Husten begonnen. Immer gesagt, wegen so einem kleinen Wehwehchen geh ich nicht zum Arzt. 2 Jahre später war er tot.
Und führt so etwas nicht dazu, dass auch Vorsorgeuntersuchungen nicht mehr wahrgenommen werden?
Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute?
Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35
Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen.
Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt
Und wohin führt ein privates Gesundheitssystem? Dahin, dass nur noch die Grundversorgung abgedeckt ist. Dinge die nicht "Lebensnotwendig" sind fallen dann raus. Es geht ja höchstens Lebensqualität flöten.
OT:
Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.
Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.
Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...
Ich hoffe, du hast in deinem Job nicht mit Menschen zu tun.
peter wies schon darauf hin, dass es traurig ist, dass Menschen nur noch nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden.
So ne Art menschliches Kapital.
Ich rede hier nicht von teuren Untersuchungen.Bei der Brustkrebsvorsorge ist die eine Tastuntersuchung erst ab 30 Kassenleistung. Und gerade in einem Zeitalter in dem viele Frauen schon mit 16 oder früher die Pille nehmen, welche das Brustkrebsrisiko enorm erhöht, sollte doch zumindest sowas drin sein.
Das gleiche gilt meiner Meinung nach für die Hautkrebsfrüherkennung.
Ich bin der Auffassung Früherkennung ist günstiger, als wenn die Kasse später eine Krebsbehandlung mit OP, Chemo- und Strahlentherapie und ggf. z.B. bei Brustkrebs den Wiederaufbau der Brust zahlen muss.
In meinen Augen wird viel zu wenig auf Vorsorge und viel zu viel auf Behandlung der ausgebrochenen Krankheiten gesetzt.
Und um zurück zum Thema zu kommen: Bei einer totalen Privatisierung des Gesundheitssystems würde, meiner Meinung nach, noch weniger Wert auf Vorsorge gelegt werden. Zudem würden bestimmte Behandlungen, die eben "lediglich" die Lebensqualität steigern nur noch der "oberen" Schicht vorbehalten. Wir sehen doch im Bereich der Zahnmedizin jetzt schon wo es hinführt, wenn die Kasse nur noch das nötigste zahlt.
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empirisch magst du recht haben, aber ich kenne eine frau die mit 40 an brustkrebs erkrankt ist und eine weiter mit 42 an darmkrebs.
und ich glaube nicht, dass vorsorgeuntersuchungen dem gesundheitssystem den garaus machen. es gibt einfach keinen logischen grund warum medikamente in deutschland deutlich teuer sind als in allen nachbarländern. es gibt keinen grund warum gesetzliche krankenkassen, die sinvoll wirtschaften und keine glaspaläste bauen, zu höheren tarifen gezwungen werden. dafür habe ich noch keinen wirklich nachvollziehbaren grund finden können.
und einer quasi "staatlichen" krankenkasse stehe ich mit sehr großer skepsis gegenüber. der staat ist nun wirklich kein beispiel dafür wirtschaftlich zu agieren und einsparungen an die bürger zurück zu zahlen. der schafft ja nicht einmal eine basis für eine einfache steuererklärung zu schaffen.
allein die tatsache, dass eigentlich fast jeder private steuerzahler die dienste eines steuerberaters in anspruch nehmen müsste um zu viel gezahltes geld (das dem staat nicht zusteht, dass er aber trotzdem erst einmal einzieht, in der hoffnung, dass nicht all zu viel davon zurückgefordert wird) zurückerstattet zu bekommen, lässt mich vermuten, dass es im gesundheitssystem nicht viel besser laufen würde.
ich war in einer gesetzlichen krankenkasse, deren satz lag bei 12,4%, der musste dann auf staatliches bestreben auf 12,9% erhöht werden (obwohl die kasse gewinne erwirtschaftet hat) und jetzt zahle ich den einheitssatz. wo liegt da der sinn?
Oder denkst Du die Leistungskataloge werden frei ausgehandelt und eine Krankenkasse kann wirklich entscheiden welche Leistunen sie versichern will und welche nicht?
(Und willst Du dies überhaupt?)
Ich bin wirklich dafür dass die Krankenkassen im Wettbewerb miteinander stehen. Und auch dafür das die wirtschaftlichste die niedrigsten Tarife hat.
Nur um gerecht zu sein muß das System Geld quer zwischen den Kassen hin und herschieben, je nach Versichertenstruktur.
Das ist eine Riesenbürokratie.......wenn gleich alles staatlich wäre, könnte auch nicht komplizierter sein.
Und ich bin wirklich kein Verfechter der These der Staat müße alles regeln.
Irgendwie schon witzig dies im Forum eines Profibundesligavereins zu lesen
Eine Privatversicherung ist immer auf Gewinn orientiert und hält dem Vergleich zur gesetzl. KV alleine aus diesem Grund ohnehin nicht statt.
Sorry!
Ein solcher Vorschlag und die damit verbundene Abkehr von der parität. Finanzierung( na ja in Teilen)würde allenfalls die FDP erfreuen.
Und selbst die würden sich dies nicht trauen, Wenn doch, dann allenfalls 1 x in ihrer Geschichte,
Gesundheit ist ein sehr subjektives Empfinden.
Wenn wir mal so weit sind, daß als notwendige erachtete arztbesuche- also wegen jedem Scheiß - aus Kostengründen vermieden werden .
Dann gute Nacht. Aus solchen Gründen- nämlich um dies zu verhindern- hat man die gesetzl. KV eingeführt!!!!
Und Du willst daß Mittelalter wieder einführen?!
verschleppte Krankheiten, die im Ergebnis wesentlich teurer werden
Früherkennung
arm u reichals relevantes Kriterium für die erforderl. Behandlung und Diagnostik