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100 Tage schwarz gelb

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peter schrieb:
Hubert_Cumberdale schrieb:
nicole1611983 schrieb:
Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute?
Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35
Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen.
Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt


OT:
Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.

Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.

Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...


empirisch magst du recht haben, aber ich kenne eine frau die mit 40 an brustkrebs erkrankt ist und eine weiter mit 42 an darmkrebs.

und ich glaube nicht, dass vorsorgeuntersuchungen dem gesundheitssystem den garaus machen. es gibt einfach keinen logischen grund warum medikamente in deutschland deutlich teuer sind als in allen nachbarländern. es gibt keinen grund warum gesetzliche krankenkassen, die sinvoll wirtschaften und keine glaspaläste bauen, zu höheren tarifen gezwungen werden. dafür habe ich noch keinen wirklich nachvollziehbaren grund finden können.

und einer quasi "staatlichen" krankenkasse stehe ich mit sehr großer skepsis gegenüber. der staat ist nun wirklich kein beispiel dafür wirtschaftlich zu agieren und einsparungen an die bürger zurück zu zahlen. der schafft ja nicht einmal eine basis für eine einfache steuererklärung zu schaffen.

allein die tatsache, dass eigentlich fast jeder private steuerzahler die dienste eines steuerberaters in anspruch nehmen müsste um zu viel gezahltes geld (das dem staat nicht zusteht, dass er aber trotzdem erst einmal einzieht, in der hoffnung, dass nicht all zu viel davon zurückgefordert wird) zurückerstattet zu bekommen, lässt mich vermuten, dass es im gesundheitssystem nicht viel besser laufen würde.

ich war in einer gesetzlichen krankenkasse, deren satz lag bei 12,4%, der musste dann auf staatliches bestreben auf 12,9% erhöht werden (obwohl die kasse gewinne erwirtschaftet hat) und jetzt zahle ich den einheitssatz. wo liegt da der sinn?  


Und mein Schwager ist mit 28 an Darmkrebs gestorben. Ergo, schwachfug solche Statistiken!
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nicole1611983 schrieb:
Wir sehen doch im Bereich der Zahnmedizin jetzt schon wo es hinführt, wenn die Kasse nur noch das nötigste zahlt.


Allerdings. Wer nicht genug verdient, muss Zahnbehandlungen aufschieben oder kann sie einfach vergessen.  Und Krebskranke (!) dürfen sich ihre (sehr teure) Aufbaunahrung auch selbst kaufen, wenn sie unter ernormen Gewichtsverlust leiden. Unter einer guten Versorgung stelle ich mir etwas anderes vor.
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Gott bewahre, dass ihm hier ein Amt in der Regierung versagt geblieben ist:

Englisch-Künstler Oettinger - Schlimmer als "Westerwave"

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,673978,00.html

Ich weiß gar nicht was die haben, ist doch eindeutig befähigt für ein internationales Amt in der EU:

http://www.youtube.com/watch?v=OXPPu418C78&feature=player_embedded      
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reggaetyp schrieb:
Das liest sich sehr schlimm...
Ich hoffe, du hast in deinem Job nicht mit Menschen zu tun.
peter wies schon darauf hin, dass es traurig ist, dass Menschen nur noch nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden.
So ne Art menschliches Kapital.    


Es geht doch erstens nicht darum, irgendjemand eine wichtige Untersuchung vorzuenthalten. Aber wo liegt der Sinn, wenn ich zehn Frauen untersuche, dann zu 6 davon sage: "Laut dem Untersuchungsergebniss könnte es sein, dass Sie an Brustkrebs erkrankt sind, näheres können wir nach der Mammographie in 2 Wochen oder ggf. nach der Biopsie in 4 Wochen sagen." Und im weiteren Verlauf stellt sich heraus, niemand war erkrankt. Es geht eben darum, einen gesunden Mittelweg zwischen unnötig belastender und sinnvoller Untersuchung zu finden.

Und zweitens schreibe ich nichts von menschlichem Kapital. Ich bin der Meinung, dass Medizin - ähnlich wie Umweltschutz - über jeden Kosteneffizienzdruck erhaben sein sollte, da Güter wie Gesundheit nicht mit finanziellen Mitteln zu bezahlen sind. Die Welt in der wir leben hat aber andere Prioritäten...
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Vael schrieb:
peter schrieb:
Hubert_Cumberdale schrieb:
nicole1611983 schrieb:
Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute?
Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35
Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen.
Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt


OT:
Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.

Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.

Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...


empirisch magst du recht haben, aber ich kenne eine frau die mit 40 an brustkrebs erkrankt ist und eine weiter mit 42 an darmkrebs.

und ich glaube nicht, dass vorsorgeuntersuchungen dem gesundheitssystem den garaus machen. es gibt einfach keinen logischen grund warum medikamente in deutschland deutlich teuer sind als in allen nachbarländern. es gibt keinen grund warum gesetzliche krankenkassen, die sinvoll wirtschaften und keine glaspaläste bauen, zu höheren tarifen gezwungen werden. dafür habe ich noch keinen wirklich nachvollziehbaren grund finden können.

und einer quasi "staatlichen" krankenkasse stehe ich mit sehr großer skepsis gegenüber. der staat ist nun wirklich kein beispiel dafür wirtschaftlich zu agieren und einsparungen an die bürger zurück zu zahlen. der schafft ja nicht einmal eine basis für eine einfache steuererklärung zu schaffen.

allein die tatsache, dass eigentlich fast jeder private steuerzahler die dienste eines steuerberaters in anspruch nehmen müsste um zu viel gezahltes geld (das dem staat nicht zusteht, dass er aber trotzdem erst einmal einzieht, in der hoffnung, dass nicht all zu viel davon zurückgefordert wird) zurückerstattet zu bekommen, lässt mich vermuten, dass es im gesundheitssystem nicht viel besser laufen würde.

ich war in einer gesetzlichen krankenkasse, deren satz lag bei 12,4%, der musste dann auf staatliches bestreben auf 12,9% erhöht werden (obwohl die kasse gewinne erwirtschaftet hat) und jetzt zahle ich den einheitssatz. wo liegt da der sinn?  


Und mein Schwager ist mit 28 an Darmkrebs gestorben. Ergo, schwachfug solche Statistiken!


Die Altersbegrenzung 50a gilt natürlich nur für Patienten, bei denen keine Risikofaktoren (chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Darmkrebs in der Familie, seltene erbliche Darmkrebsformen,...) vorhanden sind.
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nicole1611983 schrieb:
[
Ich rede hier nicht von teuren Untersuchungen.Bei der Brustkrebsvorsorge ist die eine Tastuntersuchung erst ab 30 Kassenleistung. Und gerade in einem Zeitalter in dem viele Frauen schon mit 16 oder früher die Pille nehmen, welche das Brustkrebsrisiko enorm erhöht, sollte doch zumindest sowas drin sein.

Das gleiche gilt meiner Meinung nach für die Hautkrebsfrüherkennung.

Ich bin der Auffassung Früherkennung ist günstiger, als wenn die Kasse später eine Krebsbehandlung mit OP, Chemo- und Strahlentherapie und ggf. z.B. bei Brustkrebs den Wiederaufbau der Brust zahlen muss.

In meinen Augen wird viel zu wenig auf Vorsorge und viel zu viel auf Behandlung der ausgebrochenen Krankheiten gesetzt.

Und um zurück zum Thema zu kommen: Bei einer totalen Privatisierung des Gesundheitssystems würde, meiner Meinung nach, noch weniger Wert auf Vorsorge gelegt werden. Zudem würden bestimmte Behandlungen, die eben "lediglich" die Lebensqualität steigern nur noch der "oberen" Schicht vorbehalten. Wir sehen doch im Bereich der Zahnmedizin jetzt schon wo es hinführt, wenn die Kasse nur noch das nötigste zahlt.

.



Das Problem ist ja oftmals nicht die Vorsorgeuntersuchung an sich, sondern der Rattenschwanz, den ein positiver Befund nach sich zieht.

Bei allen anderen Punkten stimme ich dir aber zu!
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Wen es interessiert: Screening

Abschließend will ich noch alle hier anwesenden männlichen Forumsteilnehmer ab 45 zur Prostatakrebsvorsorge ermuntern. Ein sinnvolles Screening, das leider nur von ca. 15% der Männer wahregenommen wird.
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marcelninho85 schrieb:
Ich glaube immer noch, dass ein Privat finanziertes Krankenkassensystem funktionieren kann. Natürlich müsste sichergestellt werden, dass Versicherungspflicht besteht und die Kosten ein gewisses Maß nicht überschreiten dürfen und zB nach dem erreichen des 50ten Lebensjahrs sowieso nicht mehr angehoben werden dürften. Das ganze kann von mir aus stark Steuersubventioniert ablaufen und damit sozial gerechter gestaltet werden.

Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.

Diese Reform ist allerdings zweitrangig gegenüber einem anderen Punkt: Die dringend benötigte Öffnung des marktes der Apotheker. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall die Medikamentenkosten sehr schnell fallen würden, auf Grund erhöhter Konkurrenz (allerdings natürlich nur, wenn man die Pharmalobby mit allen Mitteln des Wettbewerbsrechts bekämpft!). Wenn man daran denkt, wieviele Millarden damit sicher eingespart werden könnten, tuts mir für die Apotheker eigentlich nicht besonders leid...


nochmal zur Verdeutlichung:

im Versicherungsprinzipo geht es darum, dass die Starken für die Schwachen , die Gesunden für die Kranken eintreten. Das und nichts anderes ist das versicherungsprinzip- bei einer staatlichen versicherung sollten noch zusätzlich die reicheren für die ärmeren eintreten. das ist Solidarität.

Es geht eben NICHT darum, aufzurechnen wieviel von seiner Beitragskohle man wieder reinholt - Weder durch Jammern dass man gesund war und trotzdem bezahlt noch durch unötige Arztbesuche..
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Eintracht-Laie schrieb:
reggaetyp schrieb:
...
peter wies schon darauf hin, dass es traurig ist, dass Menschen nur noch nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden.
So ne Art menschliches Kapital.
 


Irgendwie schon witzig dies im Forum eines Profibundesligavereins zu lesen    


Ich muss aber auch kotzen, wenn ich "Spielermaterial" lese oder höre.
Oder wie hier Leute mit einer sehr ausgeprägten Autoschiebermentalität oder wie beim Computerspiel Spieler abschieben und anheuern wollen.
Mehdi war doch ein schönes Beispiel für diese hire and fire Ideen.
Aber hinterher wieder jammern über fehlende Vereinstreue.
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municadler schrieb:
marcelninho85 schrieb:
Ich glaube immer noch, dass ein Privat finanziertes Krankenkassensystem funktionieren kann. Natürlich müsste sichergestellt werden, dass Versicherungspflicht besteht und die Kosten ein gewisses Maß nicht überschreiten dürfen und zB nach dem erreichen des 50ten Lebensjahrs sowieso nicht mehr angehoben werden dürften. Das ganze kann von mir aus stark Steuersubventioniert ablaufen und damit sozial gerechter gestaltet werden.

Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.

Diese Reform ist allerdings zweitrangig gegenüber einem anderen Punkt: Die dringend benötigte Öffnung des marktes der Apotheker. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall die Medikamentenkosten sehr schnell fallen würden, auf Grund erhöhter Konkurrenz (allerdings natürlich nur, wenn man die Pharmalobby mit allen Mitteln des Wettbewerbsrechts bekämpft!). Wenn man daran denkt, wieviele Millarden damit sicher eingespart werden könnten, tuts mir für die Apotheker eigentlich nicht besonders leid...


nochmal zur Verdeutlichung:

im Versicherungsprinzipo geht es darum, dass die Starken für die Schwachen , die Gesunden für die Kranken eintreten. Das und nichts anderes ist das versicherungsprinzip- bei einer staatlichen versicherung sollten noch zusätzlich die reicheren für die ärmeren eintreten. das ist Solidarität.

Es geht eben NICHT darum, aufzurechnen wieviel von seiner Beitragskohle man wieder reinholt - Weder durch Jammern dass man gesund war und trotzdem bezahlt noch durch unötige Arztbesuche..



Ebenfalls zur verdeutlichung: Mir geht es nicht darum, das Solidarprinzip in der Versicherung aufzuheben, aber unser derzeitiges system kostet 170 Milliarden Euro im Jahr,mit großem Wachstumspotential, ich glaube nicht, dass wir uns das auf Dauer leisten können.

Jedes Jahr gehen die Deutschen öfter zum Arzt, nehmen mehr Medikamente usw... Ich glaube nicht, dass die Menschen kränker werden, oder das diese Überversorgung zu besserer Lebensqualität führt. SOndern das diese Gesellschaft viele Hypochonder produziert die wegen jedem sch.... zum artzt rennen.

Daher bin ich dafür, einen Anreiz zu schaffen auf seine Gesundheit zu achten und bei nem SChnuppe vielleicht sich mal ohne zig MEdikamente für nen halben Tag ins BEtt zu legen. Und Anreize kann man nur durch finanziellen Druck schaffen...

Wie aber schon geschrieben ist die Aufhebung des Wettbewerbschutzes für Abpotheker weitaus nötiger...
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marcelninho85 schrieb:
municadler schrieb:
marcelninho85 schrieb:
Ich glaube immer noch, dass ein Privat finanziertes Krankenkassensystem funktionieren kann. Natürlich müsste sichergestellt werden, dass Versicherungspflicht besteht und die Kosten ein gewisses Maß nicht überschreiten dürfen und zB nach dem erreichen des 50ten Lebensjahrs sowieso nicht mehr angehoben werden dürften. Das ganze kann von mir aus stark Steuersubventioniert ablaufen und damit sozial gerechter gestaltet werden.

Immerhin würde es dann einen Sinn geben, nicht wegen jedem Scheiß zum Artzt zu rennen und auf seine Gesundheit acht zu geben. Ich gehe so gut wie nie zum artzt und meine Eltern pumpen für mich trotzdem jedes Jahr zigtausend Euro in ein system, dass ich nicht brauche. Wenn ich mal zum Artzt gehe, sehe ich viele Leute wegen kleinsten Wehwechen die Wartezimmer verstopfen.

Diese Reform ist allerdings zweitrangig gegenüber einem anderen Punkt: Die dringend benötigte Öffnung des marktes der Apotheker. Ich bin mir ganz sicher, dass in diesem Fall die Medikamentenkosten sehr schnell fallen würden, auf Grund erhöhter Konkurrenz (allerdings natürlich nur, wenn man die Pharmalobby mit allen Mitteln des Wettbewerbsrechts bekämpft!). Wenn man daran denkt, wieviele Millarden damit sicher eingespart werden könnten, tuts mir für die Apotheker eigentlich nicht besonders leid...


nochmal zur Verdeutlichung:

im Versicherungsprinzipo geht es darum, dass die Starken für die Schwachen , die Gesunden für die Kranken eintreten. Das und nichts anderes ist das versicherungsprinzip- bei einer staatlichen versicherung sollten noch zusätzlich die reicheren für die ärmeren eintreten. das ist Solidarität.

Es geht eben NICHT darum, aufzurechnen wieviel von seiner Beitragskohle man wieder reinholt - Weder durch Jammern dass man gesund war und trotzdem bezahlt noch durch unötige Arztbesuche..



Ebenfalls zur verdeutlichung: Mir geht es nicht darum, das Solidarprinzip in der Versicherung aufzuheben, aber unser derzeitiges system kostet 170 Milliarden Euro im Jahr,mit großem Wachstumspotential, ich glaube nicht, dass wir uns das auf Dauer leisten können.

Jedes Jahr gehen die Deutschen öfter zum Arzt, nehmen mehr Medikamente usw... Ich glaube nicht, dass die Menschen kränker werden, oder das diese Überversorgung zu besserer Lebensqualität führt. SOndern das diese Gesellschaft viele Hypochonder produziert die wegen jedem sch.... zum artzt rennen.

Daher bin ich dafür, einen Anreiz zu schaffen auf seine Gesundheit zu achten und bei nem SChnuppe vielleicht sich mal ohne zig MEdikamente für nen halben Tag ins BEtt zu legen. Und Anreize kann man nur durch finanziellen Druck schaffen...

Wie aber schon geschrieben ist die Aufhebung des Wettbewerbschutzes für Abpotheker weitaus nötiger...


Schon mal dran gedacht, dass unsere Gesellschaft einfach älter wird, ein Großteil unserer Gesellschaft eben schon im Rentenalter oder nahe dran ist und ältere Leute eben öfter krank sind?

Und wieso lassen sich die Leute bei Husten und Schnupfen eben Medikamente aufschreiben? Weil die Zahl der Krankschreibungen von Jahr zu Jahr sinkt und wieso? Weil man heute nicht mehr krank sein kann ohne Angst um seinen Job zu haben. Bevor man sich mit nem grippalen Infekt 3 Tage ins Bett legt schluckt man eben lieber etwas und geht arbeiten.
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Grade bei älteren Leuten habe ich oft das Gefühl, dass sie eher zum Artzt gehen weil sie sich mit jemanden unterhalten wollen, anstatt das sie wirklich krank sind... Dumm nur, dass der Arzt die 15 Minuten Seelenpflege mit 100 Euro berechnet...
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marcelninho85 schrieb:
Grade bei älteren Leuten habe ich oft das Gefühl, dass sie eher zum Artzt gehen weil sie sich mit jemanden unterhalten wollen, anstatt das sie wirklich krank sind... Dumm nur, dass der Arzt die 15 Minuten Seelenpflege mit 100 Euro berechnet...

Du wirst auch mal älter....
Und ich glaube kaum das die 15 Minuten 100 Euro kosten...
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Brady schrieb:
marcelninho85 schrieb:
Grade bei älteren Leuten habe ich oft das Gefühl, dass sie eher zum Artzt gehen weil sie sich mit jemanden unterhalten wollen, anstatt das sie wirklich krank sind... Dumm nur, dass der Arzt die 15 Minuten Seelenpflege mit 100 Euro berechnet...

Du wirst auch mal älter....
Und ich glaube kaum das die 15 Minuten 100 Euro kosten...


ja ich nehme die Aussage zurück aus Rücksicht aus Alterseinsamkeit. ist sowieso völlig OT...
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Ich befürchte aufgrund meiner Berufs- und Lebenserfahrung( Dipl. Verwaltungswirt - Fachrichtung Krankenversicherung- habe das gestzl. SV-System wirklich jahrelang studiert), daß mit der Einführung des Zusatzbeitrages endgültig so etwas wie der "Anfang vom Ende " kommt.Eben noch mit einem guten freund (ebnfalls KV-Experte)telefoniert, der sieht für unser System ebenfalls so langsam die Felle für einen Teil der Bevölkerung davon schwimmen.

Die soziale Kälte wird richtig heftig. Wir sind erst am Anfang des Winters.

Anstelle der Einführung der gestzlichen Einheitsversicherung läuft die Sache in die kompl. verkehrte und vor allen Dingen sozial ungerechte Richtung.
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Dirty-Harry schrieb:
Ich befürchte aufgrund meiner Berufs- und Lebenserfahrung( Dipl. Verwaltungswirt - Fachrichtung Krankenversicherung- habe das gestzl. SV-System wirklich jahrelang studiert), daß mit der Einführung des Zusatzbeitrages endgültig so etwas wie der "Anfang vom Ende " kommt.Eben noch mit einem guten freund (ebnfalls KV-Experte)telefoniert, der sieht für unser System ebenfalls so langsam die Felle für einen Teil der Bevölkerung davon schwimmen.

Die soziale Kälte wird richtig heftig. Wir sind erst am Anfang des Winters.

Anstelle der Einführung der gestzlichen Einheitsversicherung läuft die Sache in die kompl. verkehrte und vor allen Dingen sozial ungerechte Richtung.  

Der Anfang vom Ende ist schon lange gemacht, das fing spätestens an mit der Zusatzversicherung für Zahnersatz.
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propain schrieb:
Dirty-Harry schrieb:
Ich befürchte aufgrund meiner Berufs- und Lebenserfahrung( Dipl. Verwaltungswirt - Fachrichtung Krankenversicherung- habe das gestzl. SV-System wirklich jahrelang studiert), daß mit der Einführung des Zusatzbeitrages endgültig so etwas wie der "Anfang vom Ende " kommt.Eben noch mit einem guten freund (ebnfalls KV-Experte)telefoniert, der sieht für unser System ebenfalls so langsam die Felle für einen Teil der Bevölkerung davon schwimmen.

Die soziale Kälte wird richtig heftig. Wir sind erst am Anfang des Winters.

Anstelle der Einführung der gestzlichen Einheitsversicherung läuft die Sache in die kompl. verkehrte und vor allen Dingen sozial ungerechte Richtung.  

Der Anfang vom Ende ist schon lange gemacht, das fing spätestens an mit der Zusatzversicherung für Zahnersatz.


Erwähne bite nicht den Zahnersatz Hab eben die Tage meinen Heil- und kostenplan an die Krankenkasse geschickt.
Bonusheft ist voll, gleichwohl kostet mich der Umstand, daß ich auch künftig im Stadion die Klappe aufmachen will dezente 3000 Euro Eigenanteil.


Das der Mut zur ( Zahn-) Lücke für viele Menschen  bald selbstverständlich wird, ist eine Sache.
Ich seh es aber noch viel heftiger: Trotz Zahnlücken werden sich viele Menschen darüberhinaus bald rein gar nix mehr leisten können..............
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Vael schrieb:
peter schrieb:
Hubert_Cumberdale schrieb:
nicole1611983 schrieb:
Ich denke in diese Richtung müsste unser Gesundheitssystem geändert werden: Es müsste mehr Vorsorge gezahlt werden. Wie ist es denn heute?
Hautkrebsvorsorge: gibt es ab 35
Brustkrebstvorsorge: wer kein Risikopatient ist darf das bis 30 selbst zahlen.
Darmkrebsvorsorge: wird ab 50 gezahlt


OT:
Prävention ist wichtig und richtig. Allerdings haben auch die Altersbegrenzungen, die du aufgeführt hast, ihre Berechtigung und sind Ergebnis einer evidenzbasierten Lagebeurteilung.

Eine flächendeckendes Mammographie-Screening für jüngere Frauen beispielsweise ist schlichtweg nicht sinnvoll. Erstens ist Brustkrebs in der Regel ein Krebs der alten Frau. Bei jüngeren Frauen ist zweitens der Anteil falsch-positiver Befunde sehr hoch. Das heißt, dass der Test positive Ergebnisse anzeigt, obwohl keine Erkrankung vorliegt. Folgen sind einerseits psychische Belastung für die Patientin, andererseits Kostenexplosion.

Ein ähnliches Bild gibt sich bei der Darmkrebsvorsorge: Auch hier ist die Grenze 50a sinnvoll gewählt, da vorher das Kosten-Nutzen-Verhältnis, also die Anzahl der entdeckten Krebserkrankungen/-vorstufen mit der Anzahl/den Kosten der Untersuchungen. Das kann für den einzelnen, der durchs Raster fällt, natürlich fatal sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Nutzen einer effektiven Krankheitsprävention verkannt wird. Dennoch ist die moderne Medizin immer dazu verdammt, kosteneffizient zu arbeiten. Dazu kann man freilich stehen wie man will...


empirisch magst du recht haben, aber ich kenne eine frau die mit 40 an brustkrebs erkrankt ist und eine weiter mit 42 an darmkrebs.

und ich glaube nicht, dass vorsorgeuntersuchungen dem gesundheitssystem den garaus machen. es gibt einfach keinen logischen grund warum medikamente in deutschland deutlich teuer sind als in allen nachbarländern. es gibt keinen grund warum gesetzliche krankenkassen, die sinvoll wirtschaften und keine glaspaläste bauen, zu höheren tarifen gezwungen werden. dafür habe ich noch keinen wirklich nachvollziehbaren grund finden können.

und einer quasi "staatlichen" krankenkasse stehe ich mit sehr großer skepsis gegenüber. der staat ist nun wirklich kein beispiel dafür wirtschaftlich zu agieren und einsparungen an die bürger zurück zu zahlen. der schafft ja nicht einmal eine basis für eine einfache steuererklärung zu schaffen.

allein die tatsache, dass eigentlich fast jeder private steuerzahler die dienste eines steuerberaters in anspruch nehmen müsste um zu viel gezahltes geld (das dem staat nicht zusteht, dass er aber trotzdem erst einmal einzieht, in der hoffnung, dass nicht all zu viel davon zurückgefordert wird) zurückerstattet zu bekommen, lässt mich vermuten, dass es im gesundheitssystem nicht viel besser laufen würde.

ich war in einer gesetzlichen krankenkasse, deren satz lag bei 12,4%, der musste dann auf staatliches bestreben auf 12,9% erhöht werden (obwohl die kasse gewinne erwirtschaftet hat) und jetzt zahle ich den einheitssatz. wo liegt da der sinn?  


Und mein Schwager ist mit 28 an Darmkrebs gestorben. Ergo, schwachfug solche Statistiken!


Da stimme ich dir völlig zu. Ich finde es geradezu pervers, dass Alkoholikern neue Lebern und Rauchern langwierige Rehas gewährt werden, aber junge Menschen, die für den Bruchteil dessen Vorsorgen möchten, werden hängengelassen. Ein Freund von mir ist mit 26 an Hautkrebs gestorben. So ein Pech, Kollateralschaden halt.    
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und ich dachte du wilsst 100 tage zum Bv*      gehn
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Also im ersten Moment war ich auch geschockt - BVB und so.

Jetzt bin ich aber noch mehr geschockt über 100 Tage ....., da sind mir 100 Jahre BVB ja noch lieber.

In diesem Zusammenhang fiel mir auf:

Wo sind  Stopp den Bus und BigBamboo eigentlich.

Gruß Afrigaaner


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