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Religiöse Beschneidungen von Jungen verboten

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Hier bin ich vollkommen anderer Meinung Pelo.

In meinen Augen gibt es in diesen Fällen kein Recht der Eltern auf religiöse Erziehung. Dieses Recht endet in meinen Augen genau dann, sobald sich Eltern herausnehmen, nicht rückgägngigmachbare  Eingriffe an ihrem Kind vorzunehmen.

Das müsste man so handhaben, wie die Schrankenbestimmung anderer Grundrechte.
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adler1807 schrieb:
In Berlin scheint es nun einen Fall zu geben, bei dem vor Gericht das Ohrlochstechen bei einem 3-jährigen Mädchen behandelt wird.

Viele die das Urteil im Beschneidungsprozess kritisiert haben, haben in vielen Fällen auf Ohrlochstechen hingewiesen, da würde man ja auch nichts sagen.

Falls nun beim Ohrlochstechen Bewegung in die Sache kommt haben die Beschneidungsbefürworter ein Argument weniger.

Ich würde es begrüßen wenn sowohl Ohrlochstechen als auch die kulturelle, rituelle, religiöse Beschneidung bei Kleinkindern verboten würde.


Paßt genau: heute beim morgendl.Einkauf berichtet eine Ü50 Frau ,daß sie noch heute das negative Erlebnis Ohrlochstechen im Kopf habe.

Ferner hat sie  bei Ohrlochstechen und Beschneidung genau Deine Haltung.

Eigentl. teil ich sie auch.

Aber bei Religionen spielen halt viele Facetten mit. Im Rahmen des miteinanders, bin ich deshalb gegen inhaltl. Überzeugung in der Sache für den langsameren Weg.

Wir können uns an einer Hand abzählen, was hier los wäre, wenn wir dies kompl. verbieten .Evtl. würden uns z.B. die Kinder, die eigentl. geschützt weden sollen, exakt wegen diesem Tatbestand in der Zukunft mit großer Ablehnung begenen , weil sie instrumentalisiert worden sind  .

Alle Religionen wollen sich halt nichts verbieten lassen. Sind selten einsichtig.  
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Am liebsten wäre mir natürlich auch, Beschneidungen würden aus religiösen Gründen unterlassen werden( traditionelle akzeptiere ich ohnehin nicht).

Dies würde aber die Einsichtsfähigkeit der jüdischen u.muslimischen Eltern voraussetzen u. wird deshalb sowieso nicht geschehen.

Ich bin auch der Meinung,dass die Beschneidung vom Gesetzgeber nicht verboten werden wird.

Man wird da wohl den Vorschlägen des Ethikrates  folgen.

Ich selbst bin übrigens auch beschnitten,allerdings aus med. Gründen.

Dieser Eingriff wurde bei mir etwa im Alter von 7 Jahren durchgeführt,gegen meinen Willen. Ich konnte aus meiner damaligen Kindlichen Sicht keinen Grund erkennen,warum dies zu erfolgen hätte.
Danach hatte ich längere Zeit Schmerzen beim Wasserlassen (landläufig auch "Schiffen " genannt.)
Ein Trauma habe ich aber deswegen nicht .

Ich hätte mal in diesem Zusammenhang eine Frage an die Experten, wie zb Frl. Adler o. andere ,die sich mit den religiösen u. rituellen Gegebenheiten der Muslime auskennen.

Kann ein muslimischer Junge der vielleicht 9Jahre alt ist,die Beschneidung auch ablehnen u.wenn ja, würde dieser Wunsch dann auch von den Eltern respektiert u. befolgt werden ?
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pelo schrieb:
Am liebsten wäre mir natürlich auch, Beschneidungen würden aus religiösen Gründen unterlassen werden( traditionelle akzeptiere ich ohnehin nicht).

Dies würde aber die Einsichtsfähigkeit der jüdischen u.muslimischen Eltern voraussetzen u. wird deshalb sowieso nicht geschehen.

Ich bin auch der Meinung,dass die Beschneidung vom Gesetzgeber nicht verboten werden wird.


Ich selbst bin übrigens auch beschnitten,allerdings aus med. Gründen.

Dieser Eingriff wurde bei mir etwa im Alter von 7 Jahren durchgeführt,gegen meinen Willen. Ich konnte aus meiner damaligen Kindlichen Sicht keinen Grund erkennen,warum dies zu erfolgen hätte.
Danach hatte ich längere Zeit Schmerzen beim Wasserlassen (landläufig auch "Schiffen " genannt.)
Ein Trauma habe ich aber deswegen nicht .

Ich hätte mal in diesem Zusammenhang eine Frage an die Experten, wie zb Frl. Adler o. andere ,die sich mit den religiösen u. rituellen Gegebenheiten der Muslime auskennen.

Kann ein muslimischer Junge der vielleicht 9Jahre alt ist,die Beschneidung auch ablehnen u.wenn ja, würde dieser Wunsch dann auch von den Eltern respektiert u. befolgt werden ?


Na ja.da ich ebenfalls im Kleinkindalter aus medizin. Gründen-Größe fordert halt Platz(ohhh war der billig männl. platt :neutral-face   )-beschnitten bin, will ich nur ergänzend anmerken:

bei medizin Gründen is es was anneres und gut, daß die Eltern dies für die Kinder entscheiden(mit 7J. warst de noch etwas jung).
Und dann wurde dies auch ärztl., mdeizin indiziert, mit Betäubung ausgeführ
Und Deine anschl. Schmerzen beim Urinieren hatte ich wohl auch.

Bereits als kind hat mir mein Vater späterdie Notwendigkeit der medizin Beschneidung erklärt(vorhautverengung) und berichtet, daß ich nach dem Eingriff noch einige Tage vor Schmerzen geweint und gestrampelt hätte beim Urinieren.
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giordani schrieb:
Im Kontext der Beschneidungsdebatte fand ich das Beispiel Ohrlochstechen ja irgendwie an den Haaren herbeigezogen und konstruiert. Geirrt.
Nachdem ich vorhin einen Bericht in den Nachrichten dazu gesehen habe muß ich feststellen das ich da doch wohl doch eine Welle des Schwachsinns verpasst habe. Lauter Menschen die schon kleinen Babys Löcher stechen lassen und Ohrringe anziehen.    
Verkehre vielleicht in falschen Kreisen wo das nicht üblich ist, aber war mir bis dato noch nicht aufgefallen. Eine Welt voller Deppen.

Gehört genauso verboten wie Jungen an der Vorhaut oder Mädels an der Klitoris herum zu schnippeln.



Ich nehme mir ja auch immer vor, mich über nichts mehr zu wundern. Aber ich schaffe es nicht.
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Ethikrat Jacobs Beschneidung

dient nur der Info

http://www.faz.net/aktuell/politik/ethikrat-jacobs-beschneidung-11875890.html


Achso kurz am Schluss des Artikels

"Keine von ihnen lächelt. Es ist ein Festtag."
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Kinderärzte-Verband kritisiert Beschneidungs-Beschluss

Die FNP berichtet von der Tagung in Bad Orb:

http://www.fnp.de/tz/region/hessen/kinder-rzteverband-kritisiert-beschneidungsbeschluss_rmn01.c.10241064.de.html

"Es mache den Verband sehr betroffen, dass das Recht von Kindern auf körperliche Unversehrtheit in Deutschland nur drittrangig sei und das Elternrecht und die Religionsfreiheit vorrangig seien."

Hier noch ein Video, aber bitte nur mit Vorsicht anschauen.

http://video.google.com/videoplay?docid=8212662920114237112
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Die Trennung zwischen Staat und Kirche (Religionen), wird in Deutschland nicht so ernst genommen.
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3zu7 schrieb:
Die Trennung zwischen Staat und Kirche (Religionen), wird in Deutschland nicht so ernst genommen.


Das wird sie nirgendwo, insbesondere nicht dort, wo behauptet wird dass es sie gibt, diese Trennung.


Eine Frage habe ich noch, nur aus Gründen der Neugier:
Kann es sein, dass überwiegend unbeschnittene Männer gegen die (nicht medizinisch notwendige) Beschneidung sind, während beschnittene Männer sich durchaus mit der Tatsache und dem Gedanken sowohl auseinandergesetzt als auch angefreundet haben und demnach auch Beschneidungen aus nicht medizinischen Gründen eher akzeptieren?

(Nur William Faulkner schreibt längere Sätze als ich. Ich bitte um Nachsicht.)

Ich wurde, als mein Sohn zur Welt kam gefragt, ob er beschnitten werden soll, weil sein Vater Ami ist und es bei denen üblich war (und wohl auch ist). Ich habe dankend abgelehnt - ich denke auch, dass ein Mensch so etwas selbst entscheiden muss. Mein (Ex)Mann war not amused aber ich hab gewonnen.


Ohrlöcher an Säuglingen sind Vergewaltigung.
Basta.
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littlecrow schrieb:
3zu7 schrieb:
Die Trennung zwischen Staat und Kirche (Religionen), wird in Deutschland nicht so ernst genommen.


Das wird sie nirgendwo, insbesondere nicht dort, wo behauptet wird dass es sie gibt, diese Trennung.


Eine Frage habe ich noch, nur aus Gründen der Neugier:
Kann es sein, dass überwiegend unbeschnittene Männer gegen die (nicht medizinisch notwendige) Beschneidung sind, während beschnittene Männer sich durchaus mit der Tatsache und dem Gedanken sowohl auseinandergesetzt als auch angefreundet haben und demnach auch Beschneidungen aus nicht medizinischen Gründen eher akzeptieren?

(Nur William Faulkner schreibt längere Sätze als ich. Ich bitte um Nachsicht.)

Ich wurde, als mein Sohn zur Welt kam gefragt, ob er beschnitten werden soll, weil sein Vater Ami ist und es bei denen üblich war (und wohl auch ist). Ich habe dankend abgelehnt - ich denke auch, dass ein Mensch so etwas selbst entscheiden muss. Mein (Ex)Mann war not amused aber ich hab gewonnen.


Ohrlöcher an Säuglingen sind Vergewaltigung.
Basta.




in der taz ist ein erfahrungsbericht eines mannes, der mit 18 beschnitten wurde und sich damit sowohl an vorher als auch an nachher erinnert...

http://www.taz.de/!101655/

Dann fuhr ich in den Herbstferien zu Miriam. Es wurde die Woche, in der ich herausfand, dass all die, die über die absolute Harmlosigkeit der Beschneidung sprechen, oft mehr Meinung als Ahnung haben.

es ist natürlich nur einer und damit zwar nicht statistisch relevant aber nichts desto trotz recht eindrucksvoll....
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Sehr eindrucksvoll, ich danke Dir für den Link.

Bestärkt mich in meiner Entscheidung meinen Sohn (gegen den Willen seines Vaters) nicht beschneiden zu lassen - obwohl mein Ex behauptete der S*x sei "ohne" viel viel besser. Er wusste halt nicht wie gut es "mit" ist.


Gruß

littlecrow
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Es gibt kein Recht männlichen Kindern den linken Fußzeh abzuschneiden. Warum nur?
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HeinzGründel schrieb:
Es gibt kein Recht männlichen Kindern den linken Fußzeh abzuschneiden. Warum nur?


Weil der große Kürbis verlangt, dass man den rechten Zeh abschneidet, du Ketzer.
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Das überzeugt
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HeinzGründel schrieb:
Es gibt kein Recht männlichen Kindern den linken Fußzeh abzuschneiden. Warum nur?


Das frage ich mich auch immer, aber stefan hat ja die perfekte Erklärung geliefert.

@littlecrow,

als Kind Beschnittene haben ja keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, sie kennen es nicht anders also können sie auch nix darüber sagen. Und wenn es im Kleinkindalter gemacht wird erinnern sie sich später auch nicht zwingend an wochenlange Schmerzen beim Wasserlassen oder Komplikationen bei der Wundheilung.
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littlecrow schrieb:
3zu7 schrieb:
Die Trennung zwischen Staat und Kirche (Religionen), wird in Deutschland nicht so ernst genommen.


Das wird sie nirgendwo, insbesondere nicht dort, wo behauptet wird dass es sie gibt, diese Trennung.



Kann sein. Ist keine Grund für mich damit zufrieden zu sein, in diesem unserem Lande.
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Staatsschutz durchsucht Kinderzimmer, das berichtet die SZ

"Ein 14-Jähriger soll einen Beschneidungsgegner (Prof.Holm Putzke)  im Internet als
"kleines dreckiges Vorhaut Schwänzchen" beleidigt haben.
Der Staatsschutz rückte zur Hausdurchsuchung bei der Familie an. Dabei hat selbst die Polizei Zweifel, ob der Schüler die Nachricht wirklich verfasst hat."

Gut die haben ja e nix zu tun, dann  wird sich halt da gekümmert!

"Das Kommissariat 44 am Münchner Polizeipräsidium sollte sich eigentlich um Neonazis kümmern.
Doch ausgerechnet drei Beamte dieser Staatschutz-Abteilung tauchten bei einer jüdischen Familie im Landkreis München auf und durchsuchten deren Wohnung."

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wegen-beleidigung-staatsschutz-durchsucht-kinderzimmer-1.1652553
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Ffm60ziger schrieb:
Staatsschutz durchsucht Kinderzimmer, das berichtet die SZ

"Ein 14-Jähriger soll einen Beschneidungsgegner (Prof.Holm Putzke)  im Internet als
"kleines dreckiges Vorhaut Schwänzchen" beleidigt haben.
Der Staatsschutz rückte zur Hausdurchsuchung bei der Familie an. Dabei hat selbst die Polizei Zweifel, ob der Schüler die Nachricht wirklich verfasst hat."

Gut die haben ja e nix zu tun, dann  wird sich halt da gekümmert!

"Das Kommissariat 44 am Münchner Polizeipräsidium sollte sich eigentlich um Neonazis kümmern.
Doch ausgerechnet drei Beamte dieser Staatschutz-Abteilung tauchten bei einer jüdischen Familie im Landkreis München auf und durchsuchten deren Wohnung."

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wegen-beleidigung-staatsschutz-durchsucht-kinderzimmer-1.1652553


Wird in diesem Staat eigentlich nur noch mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
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Schon am 23.März

Christian Bahls erklärt: "Warum ich den orthodoxen Rabbiner Yehuda Teichtal für die Beschneidung seines Sohnes anzeige!"  

Das Ritual fand am 3. März 2013 statt.

"Den blutenden Penis des Kindes in den Mund zu nehmen, um etwas Blut abzusagen - eine Metzitzah B'peh - kann mitnichten als Stand der ärztlichen Kunst gelten."


"Die Durchführung einer Metzitzah B'peh wäre jedenfalls für sich genommen ein Verstoß gegen die vom Gesetzgeber in 1631d BGB für die Rechtmäßigkeit notwendige Durchführung der Vorhautamputation nach den Regel der ärztlichen Kunst."

Christian Bahls führt weiter aus

"Ein weiterer Grund warum ich die Anzeige stelle, ist die notwendige Klärung der Praxis der Periah. Es ist davon auszugehen, dass der Mohel, alleingelassen im Nebenzimmer, im Rahmen der "Wundnachsorge" eine radikale Vorhautamputation an dem Kind durchgeführt hat. Bei dieser Periah wird die noch verbliebene Vorhaut von der Eichel abgelöst (mit der sie bei Kleinkindern physiologisch - wie ein Fingernagel in seinem Bett - verklebt ist) um sie dann bis zum Eichelkranz zu entfernen."

http://mogis-und-freunde.de/blog/circumcision-mendel-teichtal/
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Igith, klingt ja widerlich, das ist wohl n schlechter Scherz, oder ist das ernsthaft eine Tatsachenbeschreibung?
Mir ist dabei jedenfalls übel geworden.


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