Nochmal zur Klimakatastrophe
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:02 Uhr um 16:02 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Hilfreich war da meine Frau, bzw. deren Idee als Kontrastprogramm den bayrischen Wald zu nehmen. Dort hatten wir diese Situation schon vor knapp 30 Jahren und wenn man das jetzt ansieht, dann ist das richtig geiles gesunden.
Eine totale Abkehr von der Fichtenmonokultur.
Hat mir richtig gut getan und Hoffnung gegeben.
Das ist bei uns nicht anders. Direkt im sog. Stadtwald, dem einstigen Vorzeigewald "Guttenberger Forst" sieht es aus wie am Mt. St. Helens nach dem Vulkanausbruch.
Rüsselsheim Opelrennbahn und die Strecke Rüsselsheim Trebur : Waldschaden galore.
Wird irgendwann mal das Holz da raus geholt ?
Dazu Hitze, Trockenheit und Wetterkapriolen die der Buche nicht wirklich gut tun. Um den Hessischen Wald schaut es im Moment böse aus.
Im Ernst : Das wird wohl der einzige Weg sein.
Dazu Hitze, Trockenheit und Wetterkapriolen die der Buche nicht wirklich gut tun. Um den Hessischen Wald schaut es im Moment böse aus.
Im Ernst : Das wird wohl der einzige Weg sein.
Hab vor einer Weile mal einen Bericht dazu gelesen, dass das gar nicht so einfach ist, wie es sich anhört, weil das ein wahnsinnig komplexes Thema ist und besser angepasst nicht gleich besser angepasst ist. Ein Baum kann z.B. für trockeneres Klima gut geeignet sein aber dann beispielsweise starken Winden nicht trotzen, die durch den Klimawandel auch häufiger werden. Da spielen einfach diverse Faktoren (Bodenzusammensetzung, Geländerelief, Wasserbedarf, Winde, lokale Fauna, just to name a few) eine Rolle und nicht zuletzt ist es knifflig, weil wachsende Wälder und unterschiedliche Baumarten auch wieder das lokale Mirkoklima beeinflussen.
Dass 1:1 mediterranere Bäume gepflanzt werden, ist jedenfalls wenig wahrscheinlich. Und die Liste an potentiell geeigneten Kandidaten ist bereits ziemlich kurz.
Der Amazonas produziert inzwischen mehr CO2 als er verbraucht.
Und bei der aktuellen Entwicklung steht sogar zu befürchten, dass das ganze noch viel schlimmer wird.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/brasilien-amazonas-regenwald-stoesst-derzeit-mehr-co-aus-als-er-absorbiert-a-317b8ed5-a9c0-4b33-900d-8fcafb437d7b
Es bringt die beste Lunge nichts, wenn man 4 Schachteln Roth Händle jeden Tag zuführt...
p.s. Es ist jetzt 10 Jahre her, dass ich die 661 lang bin (war früher eine Stammstrecke von mir, da Freundin in Oberursel), ich mag es mir nicht vorstellen...
Aus einer Veröffentlichung der Forstverwaltung meiner bayrischen Gemeinde.
1. Auf Gifteinsatz jeglicher Art wurde grundsätzlich verzichtet.
2. Schutz und Pflege von naturschutzwürdigen Flächen und Neuanlage von Biotopen.
3. Artenschutz durch Förderung des Totholzanteils ( = Belassung von abgestorbenen Bäumen im Wald), Vogelschutzmaßmahmen für Höhlenbrüter durch Anbringung von Nistkästen; Schutz für Waldameisen und Fledermäuse.
4. Pflege der Waldbestände unter dem Gesichtspunkt der Baumartenvielfalt; Förderung der Laubbaumarten ( Aufbau einer standortgerechten Mischwaldstruktur).
5. Einstellung der Kahlschlagwirtschaft. Fällung von Einzelstämmen zur Förderung von Naturverjüngung ( = Jungpflanzen wachsen von selbst auf).
6. Aufbau von natürlichen Waldrändern u. a. durch Pflanzung von Sträuchern
7. Instandsetzung der Wald- und Wanderwege unter Berücksichtigung des Oberflächenwassers ( Wasser bleibt im Wald ).
8. Sicherung und Verbesserungsmaßnahmen für die vielfältigen Erholungsfunktionen der städtischen Wälder und Lenkung des Erholungsverkehrs, um Ruhezonen für den Wald zu schaffen (sanfte Naherholung, aber nicht auf Kosten der natürlichen Grundlagen!).
Was noch zu fragen wäre: 10 % des Waldbestandes sollen nach dem bayer. Volksbegehren Artenvielfalt reiner Naturwald werden. Steht denn dazu nichts in der Veröffentlichung?
Kannst Du denn bestätigen, ob es sich dabei um einen FSC-Betrieb handelt? Das würde mich in der Tat interessieren.
Hier gibt es eine Liste, wo Du nachschauen kannst, ob Deine Kommune dabei ist:
https://www.fsc-deutschland.de/de-de/wald/waldzertifizierung-/zahlen-und-fakten
Aus einer Veröffentlichung der Forstverwaltung meiner bayrischen Gemeinde.
1. Auf Gifteinsatz jeglicher Art wurde grundsätzlich verzichtet.
2. Schutz und Pflege von naturschutzwürdigen Flächen und Neuanlage von Biotopen.
3. Artenschutz durch Förderung des Totholzanteils ( = Belassung von abgestorbenen Bäumen im Wald), Vogelschutzmaßmahmen für Höhlenbrüter durch Anbringung von Nistkästen; Schutz für Waldameisen und Fledermäuse.
4. Pflege der Waldbestände unter dem Gesichtspunkt der Baumartenvielfalt; Förderung der Laubbaumarten ( Aufbau einer standortgerechten Mischwaldstruktur).
5. Einstellung der Kahlschlagwirtschaft. Fällung von Einzelstämmen zur Förderung von Naturverjüngung ( = Jungpflanzen wachsen von selbst auf).
6. Aufbau von natürlichen Waldrändern u. a. durch Pflanzung von Sträuchern
7. Instandsetzung der Wald- und Wanderwege unter Berücksichtigung des Oberflächenwassers ( Wasser bleibt im Wald ).
8. Sicherung und Verbesserungsmaßnahmen für die vielfältigen Erholungsfunktionen der städtischen Wälder und Lenkung des Erholungsverkehrs, um Ruhezonen für den Wald zu schaffen (sanfte Naherholung, aber nicht auf Kosten der natürlichen Grundlagen!).
Was noch zu fragen wäre: 10 % des Waldbestandes sollen nach dem bayer. Volksbegehren Artenvielfalt reiner Naturwald werden. Steht denn dazu nichts in der Veröffentlichung?
Zitate:
"Die naturnahe Waldwirtschaft orientiert sich an der Gesamtheit der Pflanzenwelt vor Ort. Hierbei steht das Ziel der Biodiversität ( = Lebensraumvielfalt, Artenvielfalt, genetische Vielfalt ) im Vordergrund."
- Begründung von Laubholzneukulturen auf überdüngten landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet (Wasserwerkswald) auf ca. 100 Hektar- Anlage zahlreicher Biotope
- Waldumbau durch Unterpflanzung der Kiefernreinbestände mit standortgerechten Laubhölzern
- Kalamitäten in Nadelholzbeständen werden konsequent mit autochthonen Laubhölzern wiederaufgeforstet (autochthon sind Waldbäume, die besonders gut an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind)
Die sensible Art und Weise der Waldbewirtschaftung bringt es mit sich, dass große Bereiche des Stadtwaldes den Zielen und Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege entsprechen.
https://www.bilder-upload.eu/bild-1e1e57-1620119043.jpg.html
Hier mal zwei Bilder aus dem letzten Sommer, die ich zwischen Sandplacken und Herzberg aufgenommen habe. Bild 1 zeigt im Hintergrund das generelle Ausmaß, Bild 2 die "Bekämpfung des Problems".
Wie gesagt, letzten Sommer. Diesen Winter wurde viel gearbeitet.
Was noch zu fragen wäre: 10 % des Waldbestandes sollen nach dem bayer. Volksbegehren Artenvielfalt reiner Naturwald werden. Steht denn dazu nichts in der Veröffentlichung?
Zitate:
"Die naturnahe Waldwirtschaft orientiert sich an der Gesamtheit der Pflanzenwelt vor Ort. Hierbei steht das Ziel der Biodiversität ( = Lebensraumvielfalt, Artenvielfalt, genetische Vielfalt ) im Vordergrund."
- Begründung von Laubholzneukulturen auf überdüngten landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet (Wasserwerkswald) auf ca. 100 Hektar- Anlage zahlreicher Biotope
- Waldumbau durch Unterpflanzung der Kiefernreinbestände mit standortgerechten Laubhölzern
- Kalamitäten in Nadelholzbeständen werden konsequent mit autochthonen Laubhölzern wiederaufgeforstet (autochthon sind Waldbäume, die besonders gut an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind)
Die sensible Art und Weise der Waldbewirtschaftung bringt es mit sich, dass große Bereiche des Stadtwaldes den Zielen und Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege entsprechen.
Warum ich frage: solche "Veröffentlichungen" von Forstämtern gibt es hier auch, ich nehme an, überall. Nimmst du dann die Wälder in Augenschein oder gehst der Sache auf den Grund, sieht das dann ganz anders aus. Die Entwässerungsgräben gibt es unverändert nach wie vor, der Harvester versiegelt nach wie vor die Böden und der Wald ist übersät mit entasteten, aber kerngesunden Buchenstämmen.
Hier haben die Forstämter ihrer "Pflicht" bezüglich Naturwälder Genüge getan: es gibt eine Kartierung, welche Waldgebiete zum Naturwald werden sollen. Das Ganze ist der blanke Hohn: ein Flickenteppich, teilweise bestehend aus wenigen Quadratmetern, verstreut über das gesamte Waldgebiet. Macht man sich dann noch die Mühe und rechnet nach, kommen ca. 4 % heraus.
Auf den Vorhalt, die Ergebnisse des Volksbegehrens zu unterlaufen, antwortet das Forstamt: Ja, schon, aber es steht nirgendwo, dass die 10 % überall gelten. Woanders kann man dann ja 16 % machen, wenn es hier nur 4 % sind.
Ist das zu fassen? Ganz abgesehen davon bekommt der Normalbürger solche Kartierungen, die immer noch nur auf dem Papier stehen, gar nicht zu Gesicht.
Fazit: solche "Veröffentlichungen" sind nicht das Papier wert, auf dem sie aufgeschrieben wurden. Die Resultate sind ja aus den o.a. Beiträgen abzulesen. Und trotzdem haben Politik und Waldwirtschaft den Schlag noch immer nicht gehört. Dies trifft auch auf alle zu, die davon ausgehen, "das wird schon wieder".
Übrigens ist auch Hessen-Forst zertifiziert (noch!).
Zitate:
"Die naturnahe Waldwirtschaft orientiert sich an der Gesamtheit der Pflanzenwelt vor Ort. Hierbei steht das Ziel der Biodiversität ( = Lebensraumvielfalt, Artenvielfalt, genetische Vielfalt ) im Vordergrund."
- Begründung von Laubholzneukulturen auf überdüngten landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet (Wasserwerkswald) auf ca. 100 Hektar- Anlage zahlreicher Biotope
- Waldumbau durch Unterpflanzung der Kiefernreinbestände mit standortgerechten Laubhölzern
- Kalamitäten in Nadelholzbeständen werden konsequent mit autochthonen Laubhölzern wiederaufgeforstet (autochthon sind Waldbäume, die besonders gut an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind)
Die sensible Art und Weise der Waldbewirtschaftung bringt es mit sich, dass große Bereiche des Stadtwaldes den Zielen und Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege entsprechen.
Zitate:
"Die naturnahe Waldwirtschaft orientiert sich an der Gesamtheit der Pflanzenwelt vor Ort. Hierbei steht das Ziel der Biodiversität ( = Lebensraumvielfalt, Artenvielfalt, genetische Vielfalt ) im Vordergrund."
- Begründung von Laubholzneukulturen auf überdüngten landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet (Wasserwerkswald) auf ca. 100 Hektar- Anlage zahlreicher Biotope
- Waldumbau durch Unterpflanzung der Kiefernreinbestände mit standortgerechten Laubhölzern
- Kalamitäten in Nadelholzbeständen werden konsequent mit autochthonen Laubhölzern wiederaufgeforstet (autochthon sind Waldbäume, die besonders gut an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind)
Die sensible Art und Weise der Waldbewirtschaftung bringt es mit sich, dass große Bereiche des Stadtwaldes den Zielen und Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege entsprechen.
Warum ich frage: solche "Veröffentlichungen" von Forstämtern gibt es hier auch, ich nehme an, überall. Nimmst du dann die Wälder in Augenschein oder gehst der Sache auf den Grund, sieht das dann ganz anders aus. Die Entwässerungsgräben gibt es unverändert nach wie vor, der Harvester versiegelt nach wie vor die Böden und der Wald ist übersät mit entasteten, aber kerngesunden Buchenstämmen.
Hier haben die Forstämter ihrer "Pflicht" bezüglich Naturwälder Genüge getan: es gibt eine Kartierung, welche Waldgebiete zum Naturwald werden sollen. Das Ganze ist der blanke Hohn: ein Flickenteppich, teilweise bestehend aus wenigen Quadratmetern, verstreut über das gesamte Waldgebiet. Macht man sich dann noch die Mühe und rechnet nach, kommen ca. 4 % heraus.
Auf den Vorhalt, die Ergebnisse des Volksbegehrens zu unterlaufen, antwortet das Forstamt: Ja, schon, aber es steht nirgendwo, dass die 10 % überall gelten. Woanders kann man dann ja 16 % machen, wenn es hier nur 4 % sind.
Ist das zu fassen? Ganz abgesehen davon bekommt der Normalbürger solche Kartierungen, die immer noch nur auf dem Papier stehen, gar nicht zu Gesicht.
Fazit: solche "Veröffentlichungen" sind nicht das Papier wert, auf dem sie aufgeschrieben wurden. Die Resultate sind ja aus den o.a. Beiträgen abzulesen. Und trotzdem haben Politik und Waldwirtschaft den Schlag noch immer nicht gehört. Dies trifft auch auf alle zu, die davon ausgehen, "das wird schon wieder".
Im Ernst : Das wird wohl der einzige Weg sein.
Hab vor einer Weile mal einen Bericht dazu gelesen, dass das gar nicht so einfach ist, wie es sich anhört, weil das ein wahnsinnig komplexes Thema ist und besser angepasst nicht gleich besser angepasst ist. Ein Baum kann z.B. für trockeneres Klima gut geeignet sein aber dann beispielsweise starken Winden nicht trotzen, die durch den Klimawandel auch häufiger werden. Da spielen einfach diverse Faktoren (Bodenzusammensetzung, Geländerelief, Wasserbedarf, Winde, lokale Fauna, just to name a few) eine Rolle und nicht zuletzt ist es knifflig, weil wachsende Wälder und unterschiedliche Baumarten auch wieder das lokale Mirkoklima beeinflussen.
Dass 1:1 mediterranere Bäume gepflanzt werden, ist jedenfalls wenig wahrscheinlich. Und die Liste an potentiell geeigneten Kandidaten ist bereits ziemlich kurz.
Das ist extrem unwahrscheinlich und wäre auch nicht gut für die hier ansässige Flora und Fauna.
Hab vor einer Weile mal einen Bericht dazu gelesen, dass das gar nicht so einfach ist, wie es sich anhört, weil das ein wahnsinnig komplexes Thema ist und besser angepasst nicht gleich besser angepasst ist. Ein Baum kann z.B. für trockeneres Klima gut geeignet sein aber dann beispielsweise starken Winden nicht trotzen, die durch den Klimawandel auch häufiger werden. Da spielen einfach diverse Faktoren (Bodenzusammensetzung, Geländerelief, Wasserbedarf, Winde, lokale Fauna, just to name a few) eine Rolle und nicht zuletzt ist es knifflig, weil wachsende Wälder und unterschiedliche Baumarten auch wieder das lokale Mirkoklima beeinflussen.
Dass 1:1 mediterranere Bäume gepflanzt werden, ist jedenfalls wenig wahrscheinlich. Und die Liste an potentiell geeigneten Kandidaten ist bereits ziemlich kurz.
Das ist extrem unwahrscheinlich und wäre auch nicht gut für die hier ansässige Flora und Fauna.
Die Fichtenmonokulturen waren auch der "epic fail" der Forstwirtschaft der 60er und 70er Jahre. In diesem Ausmaß wie damals Fichten gepflanzt wurden war das auch für die Wald- und Bodenökologie schlecht. Da haben rein wirtschaftliche Komponenten eine Rolle gespielt.
Ich hoffe das man wieder mehr auf Trauben- und Stileichen, Hainbuchen, Kiefern und Linden um schwenkt. Alles Bäume die wesentlich besser mit Trockenheit umgehen können und ein wesentlich schöneres Waldbild abgeben.
Vergiss nicht, dass die Forstwirtschaft auch Geld machen möchte bzw. muss.
Linden sind nicht ohne Grund keine forstliche Hauptbaumart. Sie sind intensiv zu pflegen, wachsen afaik recht langsam und geben gemessen am Aufwand wenig brauchbares Nutzholz. Zumindest sind die Strategien dahingehend noch nicht ausgereift.
Dito Hainbuche. Als Nutzbaumart kannst du die völlig vergessen. Das Holz steht unter Spannung, ist krummwüchsig, niedrige Wuchshöhe, wenig ertragreich bei hohem Risiko der Verbuschung. Außerdem ist das Holz steinhart. Nicht ohne Grund nennt man die HBu im Volksmund auch Eisenbuche. Man nutzt die HBu eigentlich nur als Begleitbaumart, zB bei Eiche oder Ahorn. Ökonomisch ist da wenig zu holen.
Vorsicht auch mit der Eiche. Meine Waldbauzeiten liegen weit zurück, aber soweit ich erinnere, braucht die Eiche gerade in der Jugend Feuchtigkeit. Außerdem ist sie recht konkurrenzschwach ggü der Buche sowie aus verschiedenen Gründen besonders pflege- und damit kostenintensiv, was ne Stange Geld und vor allem Zeit kostet. Es gibt nur wenig Regionen in Deutschland (zB Spessart oder Region Kaiserslautern), wo mit Eiche viel Geld verdient werden kann - die machen sonst aber auch fast nix anderes.
Kiefer ja, aber deren Holz ist so leicht und meppern, dass a) die Preise niedrig sind und b) es kein Ersatz für Fichte und Tanne darstellt. Außerdem sind Kie-Reinbestände das hässlichste, das es gibt, s. bspw. Uckermark.
Hoffnung machten bei den Laubbaumarten mediterrane Eichenarten (Quercus pubescens, Qu. ilex). Auch die heimische Buche könnte sich als klimastabil herausstellen. Bei den Nadelbäumen die Douglasie als Ersatz für die Fichte, aber hier bekriegen sich seit Jahrzehnten die Förster mit den Naturschützern ohne auch nur einen Jota weiterzukommen.
Zitate:
"Die naturnahe Waldwirtschaft orientiert sich an der Gesamtheit der Pflanzenwelt vor Ort. Hierbei steht das Ziel der Biodiversität ( = Lebensraumvielfalt, Artenvielfalt, genetische Vielfalt ) im Vordergrund."
- Begründung von Laubholzneukulturen auf überdüngten landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet (Wasserwerkswald) auf ca. 100 Hektar- Anlage zahlreicher Biotope
- Waldumbau durch Unterpflanzung der Kiefernreinbestände mit standortgerechten Laubhölzern
- Kalamitäten in Nadelholzbeständen werden konsequent mit autochthonen Laubhölzern wiederaufgeforstet (autochthon sind Waldbäume, die besonders gut an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind)
Die sensible Art und Weise der Waldbewirtschaftung bringt es mit sich, dass große Bereiche des Stadtwaldes den Zielen und Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege entsprechen.
Übrigens ist auch Hessen-Forst zertifiziert (noch!).
Vergiss nicht, dass die Forstwirtschaft auch Geld machen möchte bzw. muss.
Linden sind nicht ohne Grund keine forstliche Hauptbaumart. Sie sind intensiv zu pflegen, wachsen afaik recht langsam und geben gemessen am Aufwand wenig brauchbares Nutzholz. Zumindest sind die Strategien dahingehend noch nicht ausgereift.
Dito Hainbuche. Als Nutzbaumart kannst du die völlig vergessen. Das Holz steht unter Spannung, ist krummwüchsig, niedrige Wuchshöhe, wenig ertragreich bei hohem Risiko der Verbuschung. Außerdem ist das Holz steinhart. Nicht ohne Grund nennt man die HBu im Volksmund auch Eisenbuche. Man nutzt die HBu eigentlich nur als Begleitbaumart, zB bei Eiche oder Ahorn. Ökonomisch ist da wenig zu holen.
Vorsicht auch mit der Eiche. Meine Waldbauzeiten liegen weit zurück, aber soweit ich erinnere, braucht die Eiche gerade in der Jugend Feuchtigkeit. Außerdem ist sie recht konkurrenzschwach ggü der Buche sowie aus verschiedenen Gründen besonders pflege- und damit kostenintensiv, was ne Stange Geld und vor allem Zeit kostet. Es gibt nur wenig Regionen in Deutschland (zB Spessart oder Region Kaiserslautern), wo mit Eiche viel Geld verdient werden kann - die machen sonst aber auch fast nix anderes.
Kiefer ja, aber deren Holz ist so leicht und meppern, dass a) die Preise niedrig sind und b) es kein Ersatz für Fichte und Tanne darstellt. Außerdem sind Kie-Reinbestände das hässlichste, das es gibt, s. bspw. Uckermark.
Hoffnung machten bei den Laubbaumarten mediterrane Eichenarten (Quercus pubescens, Qu. ilex). Auch die heimische Buche könnte sich als klimastabil herausstellen. Bei den Nadelbäumen die Douglasie als Ersatz für die Fichte, aber hier bekriegen sich seit Jahrzehnten die Förster mit den Naturschützern ohne auch nur einen Jota weiterzukommen.
Aus einer Veröffentlichung der Forstverwaltung meiner bayrischen Gemeinde.
1. Auf Gifteinsatz jeglicher Art wurde grundsätzlich verzichtet.
2. Schutz und Pflege von naturschutzwürdigen Flächen und Neuanlage von Biotopen.
3. Artenschutz durch Förderung des Totholzanteils ( = Belassung von abgestorbenen Bäumen im Wald), Vogelschutzmaßmahmen für Höhlenbrüter durch Anbringung von Nistkästen; Schutz für Waldameisen und Fledermäuse.
4. Pflege der Waldbestände unter dem Gesichtspunkt der Baumartenvielfalt; Förderung der Laubbaumarten ( Aufbau einer standortgerechten Mischwaldstruktur).
5. Einstellung der Kahlschlagwirtschaft. Fällung von Einzelstämmen zur Förderung von Naturverjüngung ( = Jungpflanzen wachsen von selbst auf).
6. Aufbau von natürlichen Waldrändern u. a. durch Pflanzung von Sträuchern
7. Instandsetzung der Wald- und Wanderwege unter Berücksichtigung des Oberflächenwassers ( Wasser bleibt im Wald ).
8. Sicherung und Verbesserungsmaßnahmen für die vielfältigen Erholungsfunktionen der städtischen Wälder und Lenkung des Erholungsverkehrs, um Ruhezonen für den Wald zu schaffen (sanfte Naherholung, aber nicht auf Kosten der natürlichen Grundlagen!).
Kannst Du denn bestätigen, ob es sich dabei um einen FSC-Betrieb handelt? Das würde mich in der Tat interessieren.
Hier gibt es eine Liste, wo Du nachschauen kannst, ob Deine Kommune dabei ist:
https://www.fsc-deutschland.de/de-de/wald/waldzertifizierung-/zahlen-und-fakten
Die Stadt Aschaffenburg ist aber insgesamt recht aktiv und ist 2020 mit dem 1. Platz des Nachhaltigkeitspreises für mittelgroße Städte in Deutschland ausgezeichnet worden. Da geht's aber nicht nur, aber auch um den Wald.
https://www.nachhaltigkeitspreis.de/kommunen/preistraeger-staedte-und-gemeinden/2019/staedte-mittlerer-groesse/aschaffenburg/
Kannst Du denn bestätigen, ob es sich dabei um einen FSC-Betrieb handelt? Das würde mich in der Tat interessieren.
Hier gibt es eine Liste, wo Du nachschauen kannst, ob Deine Kommune dabei ist:
https://www.fsc-deutschland.de/de-de/wald/waldzertifizierung-/zahlen-und-fakten
Die Stadt Aschaffenburg ist aber insgesamt recht aktiv und ist 2020 mit dem 1. Platz des Nachhaltigkeitspreises für mittelgroße Städte in Deutschland ausgezeichnet worden. Da geht's aber nicht nur, aber auch um den Wald.
https://www.nachhaltigkeitspreis.de/kommunen/preistraeger-staedte-und-gemeinden/2019/staedte-mittlerer-groesse/aschaffenburg/
Im Schatten von wichtigen Großereignissen wie der Fußball-EM und der anstehenden Bundestagswahl hat die Besatzung der zurückgekehrten Polarstern erste Ergebnisse veröffentlicht. Grob zusammengefasst:
- ein gewaltiges Ozonloch scheint sich nun auch über der Nordhalbkugel auszubreiten. Ein Viertel der Ozonschicht ist hier bereits verschwunden.
- Das Eis in der Arktis sei 2020 so weit zurückgegangen wie nie zuvor und die Schicht war auch nur halb so dick wie einst üblich. Die Durchschnittstemperatur lag um 10 Grad höher als normal. Dass das Eis in der Arktis noch ganzjährig gerettet werden kann, bezweifeln die Forscher.
- Man erwartet nun den Zeitpunkt für das komplette Abschmelzen des arktischen Eises nicht mehr für 2050, sondern bereits in 10 - 15 Jahren.
https://taz.de/Ergebnisse-der-Polarstern-Mission/!5778761/
Sieht also nicht so aus, als würde unsere Generation noch mal davonkommen und nur unsere Kinder und Enkel betroffen sein.
Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Tipping points kippen, auch bei einer Begrenzung der Erhoehung auf 2K ( https://www.theguardian.com/environment/2021/jun/03/climate-tipping-points-could-topple-like-dominoes-warn-scientists) , es wurde (mal wieder) bestaetigt, dass das Nichthandeln teurer wird, als zu handeln
( https://www.ucl.ac.uk/news/2021/jun/scientists-warn-g7-cost-breaching-15c-warming-limit-will-far-exceed-costs-achieving-it )
aber wir diskutieren ernsthaft darueber ob die Spritpreiserhoehung, die im uebrigen alle Parteine vorgeben zu fordern, der Gruenen mit Kompensation statthaft sei oder wir diskutieren, dass die niedrigen Einkommen sich den Malleurlaub nicht mehr leisten koennten.
Landroval hatte im Bundestagsthread recht, wahlkampftaktisch ist der Zug von Laschet, clever, er triggert mit seiner Aussage eine ganz andere Gruppe von Menschen, als er eigentlich aussagt.
Fuer die Sache ist es eine Katastrophe, denn es erweckt den Eindruck, wir haetten hier ein verhandelbares Thema, was wir aber definitiv nicht haben.
Das Ziel ist klar, schnellstmoegliche Dekarbonisierung (2050 ist zu spaet), der Weg dahin ist allerdings verhandelbar und muss mit Entlastungen fuer Teile der Bevoelkerung beschritten werden. Es muss aber auch klar sein, dass es sehr wahrscheinlich ganz ohne Belastungen nicht gehen wird, aber die Folgen sind noch teurer.
Das haben aber viele Leute vor allem auch Politiker nicht begriffen oder noch schlimmer, es ist ihnen egal, so wie Laschet.
Währendessen möchte die Union "die postiven Aspekte des Fliegens und die Innovationskraft der Luftfahrt wieder stärker herausstellen". Wir haben lange genug über Flugscham gesprochen. Lasst uns die letzten Jahre nochmal richtig auf die Kacke hauen.
Die fürchterliche Gewissheit sorgte dafür, dass mir seit gestern Abend, als ich über die Mission der Polarstern las, die Worte dafür fehlen.
Bereits ca. 2013 gab es Berichte in denen es hiess "in 20-30 Jahren könnte die Arktis im Folge des Klimawandels eisfrei sein". Das bestätigte sich nun.
Endlich kann man völlig ungehemmt mit der Ausbeutung der arktischen Bodenschätze Vollgas geben. Das wurde echt Zeit, es sollen dort wohl auch sehr große Ölvorkommen auf uns Menschen warten.
Du bist jetzt aber auch nicht mehr der Jüngste.
Deine Generation wird es vermutlich nicht mehr allzu krass am eigenen Leib spüren, das summiert sich dann mit jeder weiteren Generation leider. Das wird noch richtig unangenehm. Wir werden sicherlich in Deutschland noch in einer ausgesprochen guten Situation sein, aber die Lebensräume vieler anderer Menschen werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zerstört.
Aber mal davon abgesehen ist das alles ja fast nichts Neues, vieles ist seit Jahrzehnten bekannt, es war nur die Frage, wie schnell vieles geschieht und jetzt geschieht es noch etwas schneller als vorhergesagt (früher hieß es 2040-2050 , jetzt 2035). Man hatte Jahrzehnte Zeit und hat fast nix gemacht. Jetzt auf dem letzten Drücker müsste man es so radikal machen, dass da der Widerstand zu groß ist. Es geht m.E. nur noch darum den Schaden zu verringern und sich Konzepte zu überlegen, wie wir klima- und ressourcenfreundlich mit einer dann hoffentlich spätestens im 22. Jahrhundert geringeren Weltbevölkerung zumindest nicht noch mehr Schaden anrichten.
Ich habe mittlerweile einfach die Hoffnung aufgegeben.
Im Schatten von wichtigen Großereignissen wie der Fußball-EM und der anstehenden Bundestagswahl hat die Besatzung der zurückgekehrten Polarstern erste Ergebnisse veröffentlicht. Grob zusammengefasst:
- ein gewaltiges Ozonloch scheint sich nun auch über der Nordhalbkugel auszubreiten. Ein Viertel der Ozonschicht ist hier bereits verschwunden.
- Das Eis in der Arktis sei 2020 so weit zurückgegangen wie nie zuvor und die Schicht war auch nur halb so dick wie einst üblich. Die Durchschnittstemperatur lag um 10 Grad höher als normal. Dass das Eis in der Arktis noch ganzjährig gerettet werden kann, bezweifeln die Forscher.
- Man erwartet nun den Zeitpunkt für das komplette Abschmelzen des arktischen Eises nicht mehr für 2050, sondern bereits in 10 - 15 Jahren.
https://taz.de/Ergebnisse-der-Polarstern-Mission/!5778761/
Sieht also nicht so aus, als würde unsere Generation noch mal davonkommen und nur unsere Kinder und Enkel betroffen sein.
Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Tipping points kippen, auch bei einer Begrenzung der Erhoehung auf 2K ( https://www.theguardian.com/environment/2021/jun/03/climate-tipping-points-could-topple-like-dominoes-warn-scientists) , es wurde (mal wieder) bestaetigt, dass das Nichthandeln teurer wird, als zu handeln
( https://www.ucl.ac.uk/news/2021/jun/scientists-warn-g7-cost-breaching-15c-warming-limit-will-far-exceed-costs-achieving-it )
aber wir diskutieren ernsthaft darueber ob die Spritpreiserhoehung, die im uebrigen alle Parteine vorgeben zu fordern, der Gruenen mit Kompensation statthaft sei oder wir diskutieren, dass die niedrigen Einkommen sich den Malleurlaub nicht mehr leisten koennten.
Landroval hatte im Bundestagsthread recht, wahlkampftaktisch ist der Zug von Laschet, clever, er triggert mit seiner Aussage eine ganz andere Gruppe von Menschen, als er eigentlich aussagt.
Fuer die Sache ist es eine Katastrophe, denn es erweckt den Eindruck, wir haetten hier ein verhandelbares Thema, was wir aber definitiv nicht haben.
Das Ziel ist klar, schnellstmoegliche Dekarbonisierung (2050 ist zu spaet), der Weg dahin ist allerdings verhandelbar und muss mit Entlastungen fuer Teile der Bevoelkerung beschritten werden. Es muss aber auch klar sein, dass es sehr wahrscheinlich ganz ohne Belastungen nicht gehen wird, aber die Folgen sind noch teurer.
Das haben aber viele Leute vor allem auch Politiker nicht begriffen oder noch schlimmer, es ist ihnen egal, so wie Laschet.