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Ja, wer sich nicht organisiert, kann sich untereinander auch nicht helfen.
Die Bäcker- und Metzger könnten sich natürlich zu einer Gewerkschaft zusammenschließen und dann in Tarifverhandlungen eintreten.
Wer das nicht selber tut, nutzt seine demokratischen Rechte nicht und hat Pech gehabt. Dann darf er allerdings auch nicht rumheulen.
Die Regelungen findest du hier:
http://www.lexexakt.de/glossar/tariffaehigkeit.php
http://www.lexexakt.de/glossar/koalitionarb.php?PHPSESSID=1c35eb0efc08b120157eadb7a67e352f
THX endlich mal ne gescheite Antwort...
Ich arbeite im Einzelhandel. Wir haben jetzt, nach fast 17 Monaten endlich einen neuen Tarifvertrag bekommen, weil wir gestreikt haben (so wie noch nie in der Geschichte der Tarifauseinandersetzungen im Handel). Die Arbeitgeber wollten die Zuschläge für die Spätöffnungszeiten komplett streichen. Ein/e Verkäufer/in
verdient hier in BaWü nach sechs jähriger Tätigkeit in Vollzeit laut Tarif 2006,- Brutto - eine weitere Gehaltssteigerung geht nicht mehr. Was da übrig bleibt bei Lohnsteuerklasse 1, mag sich jeder selbst ausrechnen. Auf jeden Fall ist das schon eine schlechte Bezahlung für einen Vollzeitjob im Schichtdienst. Wären die Zuschläge weg gefallen, hätte das im Monat im Schnitt ein Minus von ca. 180,- Brutto bedeutet.
Wenn ich mir dann so "tolle Sprüche" anhöre, wie "such Dir doch einen andere Job, wenn es Dir nicht passt" (wie hier ja schon geäussert wurde), dann geht mir schlicht der Hut hoch! Ich weiss ja nicht, wie alt derjenige ist, der so einen Mist von sich gibt, aber "gebildet" kann dieser Mensch definitiv nicht sein, höchstens "geBILDet".
Dass nun die Mitarbeiter von Lufthansa ihren Anteil am Erfolg des Unternehmens, der ja durch ihre Arbeit entstanden ist, einfordern, ist mehr als nachvollziehbar.
Michael
Vollkommen nachvollziehbar. Aber wenn der Einzelhandel streikt, dann ist das zwar mühselig für den Kunden, aber man kann damit leben. Wenn ein Bereich streikt, der (gerade in der Urlaubszeit) vielen Menschen wirklich wehtut, wenn er bestreikt wird, dann ist das ein Ausnutzen der Situation. Warum haben die Angestellten denn nicht vor Juni gestreikt, die Antwort ist klar...
Das ist das was ich an dem Streik kritisiere, das Ausnutzen einer Machtstellung unter Inkaufnahme (gibt es das Wort?) von wirklichen Nachteilen beim Normalbürger, der keine Möglichkeit hat auszuweichen. Der Streik an sich und die Sache mögen ja gerechtfertigt sein, ich sehe allerdings schwindende Solidaritätsgefühle beim Ottonormalverbraucher und das ist ein hausgemachtes Problem.
Nur so dahingestellt, Du freust Dich auf deinen, vom ***** abgesparten Urlaub und sitzt 48 Stunden am FFM Flughafen fest und hast jetzt statt 10 nur noch 8 Tage, wieviel ist Dir jetzt deine Solidarität wert?
tobago
Ich würde mich natürlich sehr ärgern, das ist doch klar. Jeder, der etwas anderes behauptet, lügt sich selbst in die Tasche. Das ändert aber nichts an meiner Solidarität! Die Leute streiken nicht aus "Jux und Dollerei".
Streiks haben immer "Nebenwirkungen". das liegt in der Natur der Sache. Logisch wird jetzt gestreikt, damit der Druck auf den Arbeitgeber wächst.
Wir haben ja auch im Weihnachtsgeschäft und an wichtigen Brückentagen gestreikt. Ein Streik muss dem Arbeitgeber "wehtun", sonst ist er sinnlos.
Aber es ist wie so oft: Jeder ist sich selbst der Nächste. Solidarität gibt es nur solange, wie sie mich selbst nichts "kostet". Nimm mal die Milchbauern: jeder tut schockiert, weil die Bauern oft am Existenzminimum mehr schlecht als recht herum knappsen. Wo wird die Milch aber gekauft? Bei Aldi,LIDL + co.
Michael
Was eben auch so für die Streikenden gilt.
man kann es drehen und wenden...
tobago
Jetzt nochmal etwas ernsthafter. Etwas kosten und meinen schwer ersparten Urlaub versauen, das sind definitiv zwei verschiedene Paar Schuhe. Solidarität gibt es bei mir nur für Sachen die ich verstehe und mit denen ich wirklich kongruent gehe. Beim Milchbauerbeispiel verstehe ich es und zahle auch gerne ein paar Cent mehr. Beim Kabinenpersonal und der Technik von LH habe ich keinen blassen Schimmer und ganz ehrlich, es hat mich noch nie interessiert, weil ich da keine Berührungspunkte zu habe. Die paar Leute von der LH die ich kenne, die verdienen gut und fliegen umsonst oder sehr billig. Für was genau möchte dann jemand bei mir Solidarität einfordern. Erstmal muss er mir erklären warum er die Forderungen hat, damit ich die verstehe, aber wenn er jetzt auch noch Nachteile für mich bringt, dann ist es doch widersinnig zu glauben, Solidariät zu bekommen. Solidarität aus Solidaritätswillen, ohne Hinterfragen der Gründe, das habe ich schon damals bei der Startbahn West abgelegt und erstmal hinterfragt. Und die Gründe zu darzulegen um Solidarität zu erhalten ist für mich eine Bringschuld und dann entscheide ich.
tobago
Wenn für dich die Gründe, wann du solidarisch sein sollst eine Bringschuld sind, sagst du damit, daß du grundsätzlich nicht solidarisch sein willst, es sei denn, die Gründe hierfür fallen dir auf den Kopf oder werden dir an denselben geworfen. Sich um Hintergründe und Grundlagen selbst zu bemühen, bist du nicht
willig.
So halten es die meisten in dieser Ellenbogengesellschaft. Sie lassen sich von den Medien und ihren Hintermännern abfüttern. Aber die Nutznießer davon machen irgend wann auch vor deinen Interessen nicht halt und dann sehen wir mal weiter...
Ich sehe es vielmehr als mein gutes Recht mir selbst auszusuchen mit wem ich mich wann solidarisch zeige. Diese Pflicht zur Solidarität ist mir ganz im Gegenteil höchst suspekt. Ich bin ein Individuum und lasse mich nicht instrumentalisieren der "guten Sache" wegen. Wer definiert die denn auch?
Dass dann gleich der böse Knüppel kommt man habe kein Mitgefühl und denke sowieso immer nur an sich ist, insbesondere im Internet, ein Witz.
Das mag ja stimmen, aber im Moment werden durch solche Aktionen die Festanstellungen noch mehr abnehmen und noch mehr (Dauer)Zeitarbeitsfirmen ihren Platz einnehmen. Dank der SPD ist es ja möglich sich die normalen Arbeitnehmer vom Hals zu halten und auf billige Zeitarbeitsfirmen zurückzugreifen.
Alle Gewerkschaften sollten sich erstmal um die Zeitarbeit kümmern, nämlich das man über Zeitarbeitsfirmen nur kurzfristig Leute holen kann und nicht wie es heute ist als billigen Dauerarbeitsplatz. Das ist nämlich das Hauptproblem. Es nützt nix wenn man eine Erhöhung erstreikt und dadurch die eigene Position noch mehr schwächt, heisst die Firmen überlegen noch mehr Dauerarbeitsplätze abzubauen und diese durch billige Zeitarbeiter zu ersetzen. Wenn die Gewerkschaften was wären, dann würden die mal ganz Deutschland lahm legen, dann würden eventuell sogar unsere Politiker mal kurz aufwachen und mal versuchen nachzudenken, falls sie das überhaupt können, denn meistens wird ihnen ja gesagt was sie machen sollen.
Wie ich schon sagte, für fast 200 Stunden den Monat brutalst Schichtdienst malochen und dann mit 1100 Netto nach Hause kommen, hmmm wär ich damit zufrieden? Hmmm ich glaub ich würd glatt mit Streiken!
Die zahlen hingegen auf das Brutto noch die Sozialleistungen drauf.
Womit ich deiner Aussage nicht widersprochen haben möchte.
PP, sei mir nicht böse aber am Flughafen gibt es NUR noch Zeitarbeit oder Tochterfirmen wo man eine Anstellung bekommt. Die LSG ist doch auch nix weiter als ne ausgegliederte Tochter wo man billig versklaven kann. Ich selber bekomm auch nur Zeitarbeit und maloche fast 200 Stunden im Monat für 1200 Netto. Wenn mein bereich streiken würde, ich wär sofort dabei, nur leider gibt es für Zeitarbeiter nicht die Möglichkeit zu streiken... es sei denn ich hab da was übersehen.
Lufthansa hat letztes Jahr den größten Gewinn in der Firmengeschichte erzielt.
Bei dem Streik geht es um eine Reallohnerhöhung und die ist mit dem Angebot der LH nicht gegeben.
Zu dem Argument, durch den Streik könnte einigen Bereichen outsourcing drohen: ist schon längst geschehen
Pedro,
nein das ist so nicht richtig, auch nicht der Vergleich mit der Ellebogengesellschaft. Ich bin auf den Satz der Solidarität eingegangen, weil ich nicht prinzipiell solidarisch mit etwas bin, bloß weil es für einen Teil der Gesellschaft von Interesse ist. Ich (ich nehme jetzt mal mich als Urlauber, der Nachteile hat, denn darum ging es mir) habe einen Nachteil, dann haben diejenigen die den Nachteil zu verantworten haben, ihn mir genauestens zu erläutern. Dann kann ich sehen ob ich solidarisch bin oder sauer werde. Aber grundsätzlich solidarisch zu sein, weil Verdi Torschlußpanik vor dem Übergriff von Spartengewerkschaften hat und handeln musste, das halte ich für sehr blind und sehr taub. Ich informiere mich schon über Dinge, aber wenn jemand etwas von mir will, in diesem Fall Solidarität, dann ist das mit Sicherheit seine Sache alle Infos beizubringen.
tobago
Warum, gibt es ja keinen Grund für.
Aber dann kannst du mir doch eigentlich nur Recht geben, das man gegen diese Dauerzeitarbeitsplätze endlich was machen muss. Es kann doch nicht sein das feste Arbeitsplätze durch Zeitarbeitssklaven ersetzt werden.
Zeitarbeitssklaven meine ich gegenüber den Leuten die diese Zeitarbeit machen, mangels richtiger Arbeitsplätze, nicht abwertend, sondern soll nur deren schlechte Lage veranschaulichen.